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Cybergirl
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2020
Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11


ausgezeichnet

Klufti ist Kult
Mit „Funkenmord“ haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr bereits den 11. Band der Kluftinger Reihe veröffentlicht.
Immer noch ist Klufti Kult und ich freue mich über jeden neuen Band.
In der Handlung ist zwischen dem 10. und 11. Band nicht viel Zeit vergangen, nur ein paar Wochen.
Kluftingers Kollegen Maier und Hefele sind immer noch damit beschäftigt die Täter des Überfalls auf Kluftinger im Wald zu finden.
Kluftinger selbst will den Fall „Funkenmord“, den Mord an der Lehrerin Karin Kruse im Jahre 1985 neu aufrollen. Immerhin hat er dem sterbenden Mendler versprochen den wahren Mörder zu finden.
Auch fühlt Kluftinger sich dafür verantwortlich, dass Mendler viele Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen hat.
Dabei unterstützt ihn die neue Kollegin Lucy Beer die gar nicht so recht in das Team zu passen scheint
Lucy ist jung und hat ein vorlautes Mundwerk, auch ihre Ausdrucksweise stößt bei den Kollegen auf Ablehnung.
Dazu kommt noch, dass Lucy ja den Kollegen Strobel ersetzten soll, der im letzten Band zu Tode kam und von den Kollegen schmerzlich vermisst wird.
Auch privat hängt Kluftinger die Bedrohung und der Überfall noch nach. Seine Frau Erika leidet seither unter starker Migräne und Antriebslosigkeit.
So muss Kluftinger einen Teil der Hausarbeit übernehmen, wobei die Wäsche ihn schon überfordert.
Auch in den Genuss seine so geliebten Käsespatzen kommt er zurzeit nicht.
Wie gewohnt enthält auch dieses Buch wieder viel Lokalkolorit, auch der Humor den man von den beiden Autoren kennt kommt in diesem Buch nicht zu kurz.
Die Protagonisten haben oft ihre kleineren oder größeren Macken und viele sind in all den Jahren etwas wie Freunde geworden auf die man sich von Band zu Band freut.
Normalerweise sage ich, man kann mit jedem Band in die Kluftinger Reihe starten, da die Bücher immer in sich abgeschlossen sind.
Bei diesem Buch ist das anders, ich empfehle auf jeden Fall Band 10 vorher zu lesen, da Band 11 eine Fortsetzung der Geschichte ist.
Jetzt heißt es wieder warten bis irgendwann Band 12 erscheinen wird.
Ich hoffe, dass Kommissar Kluftinger noch nicht zu bald in Rente geht.

Bewertung vom 07.10.2020
Baskische Tragödie / Luc Verlain Bd.4
Oetker, Alexander

Baskische Tragödie / Luc Verlain Bd.4


ausgezeichnet

Vom Jäger zum Gejagten

An den Stränden der Aquitaine werden Drogenpäckchen angespült.
Ein kleiner Junge, der von dem weißen Pulver genascht hat fällt ins Koma.
Commissaire Luc Verlain setzt alles daran um den Fall zu lösen.
Doch dann erreicht ihn eine Nachricht aus dem Baskenland und er macht sich auf den Weg nach Biarritz.
Dort wird er verhaftet, ihm wird Drogenschmuggel und Mord vorgeworfen.
Luc kann fliehen und wird vom Jäger zum Gejagten.
„Baskische Tragödie“ ist mittlerweile schon der 4. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker.
In diesem Krimi reist der Leser ins Baskenland. Erst nach Biarritz und dann nach San Sebastian in Spanien. Der Autor behauptet San Sebastian sei eine der schönsten Städte der Welt.
Ich habe auf jeden Fall die Beschreibungen von Alexander Oetker genossen und bin sehr neugierig geworden auf diese Stadt.
Wer die Krimis von Alexander Oetker kennt, weiß wie intensiv seine Beschreibungen der Landschaft und dem Essen sind.
Der Kriminalfall ist diesmal etwas anders aufgebaut als man es von dem Autor gewohnt ist. Es ist ein sehr persönlicher Fall für Luc der von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Luc bekommt ja schon seit dem 1. Krimi rätselhafte Postkarten und Nachrichten. In diesem Buch wird nun das Rätsel gelöst.
Der smarte und sympathische Luc Verlain wird im Baskenland in eine Falle gelockt und wird selbst zum gejagten.
Ihm wird Mord und Drogenhandel vorgeworfen und die gesamte Baskische Polizei sucht nach ihm.
In diesem Buch habe ich des Öfteren um Luc gebangt und mit ihm gezittert.
Der Schreibstil von Alexander Oetker ist fesselnd, seine Krimis haben Spannung die sich durch das ganze Buch zieht.
Auch „Baskische Tragödie“ ist wieder eine glatte Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.09.2020
Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4 (12 Audio-CDs)
Follett, Ken

Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4 (12 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Wie alles begann
Der Bootsbauer Edgar ist der Erste der die Gefahr bemerkt. Die Wikinger nähern sich mit ihren Drachenbooten.
Er versucht alles um die Bewohner von Combe zu warnen sich in Sicherheit zu bringen.
Doch es ist zu spät. Viele sterben und das Dorf steht in Flammen.
England ist im Umbruch, überall wird um Reichtum, Macht und Ansehen gekämpft. Da ist Bischof Wynstan, der Mönch Aldred und die Grafentochter Ragna.
Auch Edgars Schicksal ist mit diesen Menschen verbunden.
Die Zeit ist im Wandel, es ist der Beginn des Mittelalters und so entsteht eines Tages aus einem kleinen Weiler der Ort Kingsbridge.
Seit „Die Säulen der Erde“ ist der Ort Kingsbridge wohl jedem Liebhaber Historischer Romane bekannt.
Ken Follett geht in seinem neuen Roman „Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit“ um 200 Jahre zurück und erzählt von der Entstehung des Ortes Kingsbridge.
Noch herrscht eine dunkle Zeit voller Gewalt.
Edgar ist einer der wichtigsten Charaktere in diesem Roman.
Seine Eltern und Brüder bekommen nach der Zerstörung der Bootswerft einen Bauernhof in einem kleinen Weiler. Edgar, der sich nie als Bauer gesehen hat wird zum Baumeister.
So baut er auch im Auftrag des Königs eine Brücke um die Überquerung des Flusses zu ermöglichen.
Der kleine verschlafene Weiler erwacht und wird zu einem kleinen Städtchen mit Namen Kingsbridge.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist die Grafentochter Ragna.
Ragna stammt aus der Bretagne und hat am Hof ihres Vaters ein selbstständiges Leben geführt, ja sie hat sogar im Namen des Vaters Recht gesprochen:
Als Ehefrau des Ealdorman of Shiring kommt sie nach England wo sie ein untergeordnetes Leben führen muss. In der Familie ihres Mannes stößt sie auf Ablehnung.
In diesem Roman stehen nicht die Mächtigen und Adligen im Vordergrund, es sind die normalen Bürger die, die Geschichte ausmachen.
Die Sprache ist zum Teil recht derb und es herrscht viel Gewalt.
Ken Follett gibt dem Leser einen guten Einblick in das Leben und Werken der Bevölkerung zu dieser Zeit.
Seit „Die Säulen der Erde“ weiß der Leser, dass Ken Follett für seine Romane sehr lange und ausführlich recherchiert und viele Details an seine Leser weitergibt.
So entsteht beim Lesen ein gutes Gesamtbild und man wird beim Lesen förmlich in die Geschichte reingezogen.
Am Ende wird der Leser Zeitzeuge als das Mittelalter beginnt und aus dem kleinen Weiler das Städtchen Kingsbridge entsteht.
Da ich die Hörbuchfassung gehört habe noch einige Anmerkungen zum Sprecher.
Tobias Kluckert ist ein erfahrener Hörbuchsprecher der schon die ungekürzten Fassungen von „Die Säulen der Erde“, „Die Tore der Welt“ sowie „Das Fundament der Ewigkeit“ gelesen hat.
Seine klare und ruhige Stimme passt sich der Handlung und den Charakteren wunderbar an.
„Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit“ ist eine ganz klare Leseempfehlung für alle Kingsbridge-Fans und alle die es werden wollen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2020
Das Erbe der Päpstin
Glaesener, Helga

Das Erbe der Päpstin


ausgezeichnet

Toller und eigenständiger Historischer Roman
Freya lebt mit ihrer Schwester Asta und ihrer Mutter Gisla als Sklavinnen bei den Wikingern.
Gisla wird von Björn ermordet worauf hin Freya ihm die Kehle durchschneidet und mit ihrer Schwester flieht.
Die Schwestern wollen nach Dorstadt, wo ihre Mutter einst gelebt hat und ihren Großvater suchen.
Gerold, der Großvater ist inzwischen in Rom bei der Garde des Papstes.
Freya zieht es weiter nach Rom. Kurz nachdem das Mädchen in Rom ankommen ist findet eine Zeremonie statt bei er Gerold und der Papst getötet werden. Es stellt sich heraus, dass der Papst in Wirklichkeit eine Frau ist, noch dazu schwanger.
Freya will herausfinden wer hinter diesem Anschlag steckt und wird zur gejagten.
„Das Erbe der Päpstin“ ist ein toller Historischer Roman von der Autorin Helga Glaesener.
Helga Glaesener wurde für dieses Buch von dem Roman „Die Päpstin“ inspiriert und bekam von Donna W. Cross die Erlaubnis ihre Protagonistin für diesen Roman zu nutzen.
Ich schreibe wohlwollend nicht von einer Fortsetzung so, wie ich es schon oft gelesen habe.
Für mich ist „Das Erbe der Päpstin“ ein wunderbarer und eigenständiger Historischer Roman.
Die Protagonistin Freya gefällt mir ausgesprochen gut.
Sie ist anders als die Frauen zu dieser Zeit was man am Beispiel ihrer Schwester gut sehen kann, Asta möchte gefallen und lässt sich später auch von ihrem Ehemann unterdrücken.
Freya hingegen möchte ihre Freiheit. So begibt sie sich auch in Männerkleidung bis nach Rom und wird Zeuge bei der Ermordung von ihrem Großvater und der Päpstin.
Es gibt auch noch einige andere liebenswerte Protagonisten die ich hier nicht einzeln aufführen möchte
Der Leser begleitet Freya von den 850er Jahren bis zu den 880er Jahren und reist mit ihr an viele Orte.
Er ist spannend zu lesen wie die Menschen damals gelebt haben, welche Riegen die Mächtigen gesponnen haben, wie das Volk unterdrückt wurde.
Mir war auch nicht bewusst, dass die Dänen immer wieder nach Süden auf Raubzug gingen und wie gefährlich und skrupellos sie waren.
Das Ganze verpackt die Autorin in eine spannende und mitreisende Geschichte.
Helga Glaesener versteht die Kunst ihre Leser mit ihrem Schreibstil in eine andere Welt zu entführen. Schon nach kurzer Zeit hat man Bilder im Kopf und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
„Das Erbe der Päpstin“ ist eine 100% Leseempfehlung für alle Leser die Historische Romane lieben.

Bewertung vom 31.08.2020
Die Frauen von der Purpurküste - Julies Entscheidung / Die Purpurküste Bd.2
Ziegler, Silke

Die Frauen von der Purpurküste - Julies Entscheidung / Die Purpurküste Bd.2


ausgezeichnet

Familiengeheimnisse suchen nach Auflösung
Nach dem Tod ihrer Mutter, der Trennung ihres Freundes und dem Verlust ihres Jobs ist Lara am Boden zerstört.
Als sie bei ihren Großeltern ein Bild ihrer Mutter mit einer Widmung auf der Rückseite findet, dass während ihrer Zeit als Au-Pair in Südfrankreich aufgenommen wurde ist sie sich sicher, dass das Bild ihr Vater aufgenommen hat.
Ihre Mutter hat Lara nie gesagt wer ihr Vater ist, es immer als unbedeutend abgetan.
Um ihre Wurzeln zu finden reist sie mit ihrer Großmutter Béatrice nach Collioure in deren Elternhaus.
Dort finden sie einen über 70 Jahre alten Abschiedsbrief von Julie, der Schwester von Beatrice.
Béatrice hat immer geglaubt, dass ihre Schwester gestorben war. Jetzt will sie versuchen die Hintergründe von Julies verschwinden zu rekonstruieren.
Die Frauen von der Purpurküste-Julies Entscheidung ist der 2. Band einer 3teiligen Buchreihe von Silke Ziegler.
Die Geschichte spielt in Collioure, einem Ort an der Côte Vermeille.
Die Hauptperson in diesem Buch sind Lara und ihre Großmutter Béatrice.
Auch Lara reist nach einem Schicksalsschlag nach Collioure um Antworten auf die Frage nach ihrem Vater zu finden.
Sie wohnen im Elternhaus ihre Großmutter in dem sich in der unteren Etage einmal ein kleines Café befunden hat.
Als sie dort angekommen sind ergeben sich noch mehr Fragen. Béatrice will Licht in das Familiengeheimnis um ihre Schwester Julie bringen.
Julie ist 1944 verschwunden, es ist so gut wie unmöglich noch irgendwelche Hinweise zu finden. Genauso schwierig scheint die Suche nach Laras Vater.
Zwischen dem einzelnen Kapitel sind immer wieder Auszüge aus einem Brief von Julie an Béatrice abgedruckt, in dem diese ihrer Schwester ihr Verschwinden erklären möchte. Der Leser erfährt also langsam die emotionalen Hintergründe von Julies verschwinden und ist damit den Protagonisten voraus.
Die Autorin hat ihren Charakteren wirklich Leben eingehaucht. Die Verzweiflung, die Hoffnung und die Hilflosigkeit von Lara und Béatrice bei der Suche nach Antworten sind in jeder Zeile zu spüren.
Der Schreibstil von Silke Ziegler zieht einen so in die Geschichte rein, dass schon nach wenigen Seiten ein Kopfkino einsetzt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt habe ich das Buch beendet und kann es kaum erwarten, bis ich den 3. Band Die Frauen von der Purpurküste-Claires Schicksal in den Händen halten und noch einmal nach Südfrankreich reisen darf.

Bewertung vom 28.08.2020
Ein Gefühl von Hoffnung / Ruhrpott Saga Bd.2
Völler, Eva

Ein Gefühl von Hoffnung / Ruhrpott Saga Bd.2


ausgezeichnet

Es geht aufregend weiter
Jakob wird mittlerweile schon 7 Jahre. Nach dem Tod von Katharina hat Inge die Schule verlassen um mit Unterstützung von Oma Mine für Jakob und ihre jüngere Schwester Bärbel zu sorgen. Halbe Tage arbeitet Inge in einer Buchhandlung, was für die Buchliebhaberin ein Traum ist.
Inge hat stillschweigend die Verantwortung für Jakob übernommen, was ihr aber bei Jakobs Schulproblemen nicht hilft. Auf ihren Vater Karl kann sie nicht zählen. Seit seiner Kriegsverletzung hat er das Gemüt eines Kindes. Auch Johannes, der eigentlich der Vater von Jakob ist hat keine Rechte da der gesetzlicher Erziehungsberechtigte Karl ist.
Auch sonst wird das Leben im Ruhrpott nicht ruhiger. Das Zechensterben hat angefangen. Da die meisten Männer in den Zechen arbeiten haben viele Familien haben Angst um ihre Zukunft.
„Ein Gefühl von Hoffnung“ ist der Abschluss der Ruhrpott-Saga von Eva Völler.
Wie schon im 1. Band „Ein Traum vom Glück“ beschreibt die Autorin sehr gut das Leben im Ruhrpott das vom Bergbau geprägt ist.
Die Beschreibung der Menschen und deren Leben im Ruhrpott ist authentisch und lebendig. Staub und Ruß sind allgegenwärtig. Wäsche die zum Trocknen an der Luft hängt ist grau von Ruß, wenn der Wind dreht und sie nicht rechtzeitig reingeholt. Die Fenster sind ständig voller Schmutz und auch die Stube muss täglich gefegt werden.
Man kann sich bei der Beschreibung also richtig in das Leben im Ruhrpott hineindenken.
Vieles ist so visuell beschrieben, dass beim Lesen ein kleiner Film vor dem inneren Auge abgelaufen ist.
Durch immer wieder eingestreute Worte im Dialekt des Ruhrgebiets wird das Geschrieben noch authentischer.
Die Protagonisten sind von Eva Völler mit Liebe geschaffen worden. Auch sie wirken sehr authentisch und passen einfach alle in die Umgebung egal ob Hauptcharaktere oder einfach nur Nebendarsteller.
Besonders hat mir die Entwicklung und Verantwortungsbewusstsein von Inge gefallen. Völlig selbstlos hat sie, nach dem Tod ihrer Mutter ihre Zukunftspläne aufgegeben und sich ihren Geschwistern gewidmet.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und Unkompliziert. Das Buch hat mich oft gar nicht losgelassen.
Das Ende ist dann auf einer Seite traurig aber auch schön und passen.

Ich habe die Ruhrpott-Saga gerne gelesen. Die beiden Bücher vermitteln einen guten Einblick in das Leben im Ruhrpott der 1950er Jahre.

Bewertung vom 24.08.2020
Jahresringe
Wagner, Andreas

Jahresringe


ausgezeichnet

Beeindruckender und tiefgründiger Debütroman
Mit „Jahresringe“ hat Andreas Wagner einen beeindruckenden und tiefgründigen Debütroman veröffentlicht.
Das Buch ist in 3 Teile mit ca. 80 Seiten eingeteilt. Jeder Teil ist einer Generation gewidmet. Verbunden sind die Teile durch Leonore und durch den Wald.
Im ersten Teil wird von Leonore erzählt, die als junges Mädchen aus Ostpreußen geflüchtet ist und Zuflucht in einem kleinen Dorf findet. Dort geht sie dem Moppenbäcker Hannes in der Backstube, dem Laden und bei der Versorgung seiner alten Mutter zur Hand.
Immer, wenn die Zeit es erlaubt geht Leonore in den Wald, hier fühlt sie sich heimisch und frei.
Im zweiten Teil steht Leonores Sohn Paul im Vordergrund. Paul und sein Freund „John“ sind unzertrennlich und erleben so einiges zusammen. Auch sie sind gerne im Wald. Doch der muss immer mehr dem Braunkohleabbau weichen.
Der dritte Teil ist dann den Kindern von Paul, Sarah und Jan gewidmet. Auch hier spielt der Wald eine große Rolle.
Während Jan einen Schaufelradbagger steuert und dabei hilft den Wald zu roden gehört Sarah zu den Aktivisten die in Baumhäusern gegen die Rodung des Waldes demonstrieren.
„Jahresringe“ hat mich beeindruckt. Das Buch ist unterhaltsam und gleichzeitig tiefgründig.
Es behandelt ein Thema, dass die Menschen beschäftigt und über das man sich Gedanken machen sollte.
Es zeigt den Wandel der Zeit, die Zerstörung der Umwelt und der Natur die im kleinen Anfängt und irgendwann kaum noch zu stoppen ist.
Für so ein Debütromane muss ich einfach 5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 17.08.2020
Das Leben ist ein wilder Garten
Buti, Roland

Das Leben ist ein wilder Garten


gut

Die Geschichte konnte mich nicht überzeugen
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Landschaftsgärtner Carlo.
Er macht auf mich einen etwas melancholischen Eindruck.
Die Frau hat ihn verlassen, die Tochter ist erwachsen und studiert in England.
Alleine, wenn er mit seinem Angestellten Agon zusammen ist blüht er etwas auf.
Agon gefällt mir als Person recht gut, irgendwie geht etwas geheimnisvolles von ihm aus.
Als Carlos Mutter aus dem Altenheim verschwindet macht er sich auf die Suche nach ihr und erfährt Dinge aus ihrer Vergangenheit die ihm bisher unbekannt waren.
„Das Leben ist ein wilder Garten“ ist ein kurzer Roman von Roland Buti.
Die Geschichte hat es nicht geschafft mich voll zu überzeugen. Es passiert nicht mehr als im Eingang beschrieben.
Die Kapitel springen in der Zeit und ich konnte nicht nachvollziehen waren es Tage, Wochen oder Monate.
Der Schreibstil von Roland Buto hat mir dafür gut gefallen. Er ist sehr poetisch, ja manchmal ähneln die Sätze schon einem Gedicht. Dafür bekommt das Buch dann doch 3 Sterne von mir.
Mit seinen 172 Seiten ist das Buch gut für zwischendurch zu lesen, man darf nur nicht zu viel Handlung erwarten.

Bewertung vom 30.07.2020
Willkommen im Flanagans / Das Hotel unserer Träume Bd.1
Hellberg, Åsa

Willkommen im Flanagans / Das Hotel unserer Träume Bd.1


sehr gut

Starken Frauen gehört die Welt

London Silvester 1959, der Auftakt in das neue Jahrzehnt wird im Luxushotel Flanagans groß gefeiert.
Linda Lansing hat es weit mit ihrem Hotel gebracht seit sie es vor 10 Jahren von ihrem Vater geerbt hat.
Dabei hatten es ihr, ihre Cousins, denen 20% des Hotels gehören nicht leicht gemacht. Zu gerne hätten sie Linda scheitern sehen und das Hotel ganz übernommen.
Auch in dieser Silvesternacht droht ihr Cousin damit, dass Linda scheitern würde und das Hotel verkaufen müsse. Dabei liebt Linda das Hotel mittlerweile und möchte es im Sinne ihres Vaters weiterführen.
Die schwedische Erfolgsautorin Åsa Hellberg hat mit ihrem neuen Roman
„Willkommen im Flanagans-Das Hotel unserer Träume“ den Auftakt einer Saga um das Luxushotel in London gemacht.
Linda war gerade mal 21 Jahre als sie das Hotel von ihrem Vater geerbt hatte.
Ihre Mutter ist schon gestorben als Linda noch ganz klein war. Aufgewachsen ist sie bei ihrer Großmutter im beschaulichen Fjällbacka in Schweden.
Plötzlich soll Linda ein Hotel übernehmen, dass auch noch verschuldet ist. Ihre Cousins denen 20% des Hotels gehören warten nur darauf, dass Linda scheitert.
Zum Glück trifft Linda Mary, eine starke und intelligente Frau die mit einem reichen Mann verheiratet ist und alles kennt was Rang und Namen hat.
Die zwei Frauen werden beste Freundinnen und Mary berät Linda wie sie das Hotel zum Laufen bringt.
Für ein Privatleben bleibt Linda kaum Zeit und wenn es mal einen Mann in ihrem Leben gibt wird sie bitter enttäuscht.
Zu den beiden starken Frauen gesellen sich noch zwei weitere starke Frauen die im Hotel angestellt sind.
Elinor und Emma, beide kommen aus ärmlichen Verhältnissen und kämpfen für ein besseres Leben. Wobei Elinor auf Grund ihrer Hautfarbe zu dieser Zeit leider die geringeren Chancen hat.
4 starke Frauen die das Bestehen des Hotels beeinflussen.
All das fast Åsa Hellberg zu einer fesselnden Geschichte zusammen. Die Beschreibung Londons und des Hotels lassen beim Lesen schnell Bilder im Kopf entstehen.
Es ist auch schön zu lesen wie aus der jungen Linda eine starke, selbstbewusste und erfolgreiche Frau wird.
Ich freue mich schon auf den 2. Band und möchte noch viele rauschende Feste im Flanagans miterleben.

Bewertung vom 27.07.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


sehr gut

Sommerroman
Stella ist ein ausgesprochener Großstadtmensch. Doch als sie merkt, dass ihr Verlobter sie betrogen hat packt sie kurzerhand ihre Sachen und fährt nach Südschweden in das beschauliche Laholm. Hier steht das kleine Holzhaus ihrer Großeltern, dass nach dem Tod ihrer Mutter ihr gehört.
Um sich ihren Traum zu finanzieren, Modedesigne in New York zu studieren will sie das Haus mit Grundstück verkaufen.
Doch dann lernt sie den Bauer Thor kennen und ihre Gefühle spielen verrückt.
Stella möchte sich noch ein bisschen Glück gönnen bevor sie nach New York geht.
„Nur noch ein bisschen Glück“ ist ein romantischer und leichter Sommerroman von Simona Ahrnstedt.
Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert und flüssig. Das Buch habe ich innerhalb von 2 Tagen gelesen.
Die Handlung ist einfach, die Protagonisten meist sympathisch.
Stella macht im Laufe der Geschichte eine positive Entwicklung durch. War sie doch am Anfang etwas oberflächlich.
Die zwischenmenschliche Beziehung von Stella und Thor wurde manchmal etwas zu arg in den Vordergrund gerückt, hier hätte etwas Zurückhaltung der Geschichte gut getan.
Auch heikle und immer aktuelle Themen wie Rassismus, Toleranz, Homosexualität und Mobbing in der Schule werden am Rande angesprochen was dem Buch dann doch etwas Tiefe verleiht.
„Nur noch ein bisschen Glück“ ist als leichte Sommerlektüre für zwischendurch gut zu lesen.