Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lesetiger

Bewertungen

Insgesamt 333 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2020
Nur einen Herzschlag entfernt (eBook, ePUB)
Carlino, Renée

Nur einen Herzschlag entfernt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Renée Carlino ist mit ihrem Roman „Nur einen Herzschlag entfernt“ ein sehr erfrischendes Buch über die erste Liebe gelungen. Das Thema an sich ist nicht neu, da gibt es viele, aber die Umsetzung ist etwas ganz besonderes.
Der Schreibstil der Autorin ist locker, man kommt schnell in die Story, die einen immer weiter in den Bann zieht, je mehr Seiten man liest.
Emiline ist eine junge Unidozentin, die mit ihrer besten Freundin Cara in einer WG lebt und es immer noch nicht geschafft hat, mit ihrem Freund zusammenzuziehen.
Als ihr dann ihre Freundin das gehypte Buch des mysteriösen Autors J. Colby überlässt, wird Emilines Leben aus den Angeln gehoben.
Sie beginnt den Bestseller „All die Straßen auf unserem Weg“ zu lesen und traut ihren Augen nicht – es ist ihre Kindheit, die da in Worte gefasst ist. Der Autor kann nur Jase sein, ihr bester Freund aus Kindertagen, zu dem sie aber keinen Kontakt mehr pflegt. Emi hat nach dem ersten Kapitel Tränen in den Augen und auch als Leser muss man schlucken. Sie ist wütend – wütend darüber, dass er es gewagt hat, ihre Geschichte zu erzählen.
„Nur einen Herzschlag entfernt“ ist interessant aufgebaut. Ein Erzählstrang lässt uns an Emilines Leben in der Gegenwart teilhaben. Der andere Erzählstrang besteht aus den Kapiteln des Buchs, das Emiline liest und man erfährt Stück für Stück Emilines Vergangenheiten, die sie nie aufgearbeitet hat, trotz vieler Therapiesitzungen. Auch hatte sie nie den Mut, ihrem Freund Trevor davon zu erzählen.
In beiden Erzählperspektiven wird aus Emelines Sicht erzählt. Man erlebt Emilines Gefühle hautnah mit. Sie hatte keine einfache Kindheit, aber sie hatte einen Anker - ihren Freund Jase, der alles mit ihr überstanden hat und aus dem Pflänzchen der Freundschaft ist eine junge Liebe entstanden, die dann jäh auseinandergerissen wurde.
Emis Wunsch, den Autor dieses Buches zu treffen, war absolut nachvollziehbar und doch hätte ich sie schütteln können, weil sie sich so viel Zeit gelassen hat.
Emis Figur ist tiefgründig geschaffen, ebenso wie die von Jase in Kindertagen. Die übrigen Protagonisten bleiben blass und ohne Tiefgang, aber das stört nicht weiter. Trotzdem ich hätte mir gewünscht, zumindest noch ein bisschen mehr über den erwachsenen Jase zu erfahren.
Und mir ging es wie Jase: ich konnte nicht verstehen, warum Emiline sich so viel Zeit gelassen hat, das Buch fertig zu lesen.
Der Roman hat mich berührt und nach dem Ende des Buchs hatte ich ein Lächeln auf den Lippen – das fand ich absolut gelungen. Es handelt von Liebe, Verrat und Schmerz, aber auch von Vergebung.
Fazit:
Ein gelungenes Buch über die erste Liebe, das mit seinem Aufbau und mit seiner Botschaft überzeugt.
Von mir gibt‘ s eine absolute Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2020
Das Geheimnis der Schattenwölfe / Moonlight Wolves Bd.1
Art, Charly

Das Geheimnis der Schattenwölfe / Moonlight Wolves Bd.1


ausgezeichnet

„Moonlight Wolves“ ist der Debütroman des 16jährigen Charly Art und der ist ihm hervorragend gelungen. Der Schreibstil ist treffend für die Altersgruppe – er ist locker, leicht und das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt. Das macht es für die Kinder und Jugendliche leicht, den Roman zu lesen. Selbst die Erwachsenen werden ihren Spaß mit diesem Buch haben, sofern sie auf Wolfsgeschichten stehen.
Jedes Jahr treffen sich die Welpen eines jedes Wolfsrudels im Wächtergebirge, um dort die Fertigkeiten zu lernen, die man als vollwertiges Rudelmitglied braucht. Und da es viele verschiedene Wolfsrudel mit noch mehr Mitgliedern gibt, ist die Übersicht über die Rudel sowie die Namen der dazugehörenden Wölfe am Anfang des Buches ein tolle Sache. Außerdem kann man immer wieder mal nachschauen, falls man einen Charakter gerade nicht zuordnen kann.
Der Einstieg in „Moonligth Wolves“ ist komplex, man lernt auf wenigen Seiten sehr viele Charaktere kennen.
Der Leser begleitet Tamani und seine Geschwister vom Eisrudel auf ihrem Weg zum Wächtergebirge. Dabei sind viele Abenteuer zu bestehen. Im Wächtergebirge angekommen, warten noch mehr Herausforderungen auf die jungen Wölfe.
Der Autor beschreibt die Wölfe sowie die Landschaften bildlich und detailgetreu, sodass man als Leser eine gute Vorstellung von der Atmosphäre bekommt. Die Story ist voller Abenteuer und gleichzeitig spannend und emotional.
Ich habe den Welpen Tamani direkt ins Herz geschlossen. Er ist zwar der Kleinste seines Rudels, hat aber ein helles Köpfchen und ist unheimlich hilfsbereit. Ebenso hatte Shira vom Blutrudel sofort meine Sympathien. Ferner sehr positiv hervorzuheben ist der Schattenwolf Thoa, der für mich die größte Entwicklung in diesem Buch gemacht hat.
Es geht um das Erwachsenwerden, um Freundschaft, um Liebe, Vertrauen und Zusammenhalt, um Mut, aber auch um Verrat, Missgunst und Feindschaft.
Was hat es mit der Prophezeiung auf sich? Was ist das Geheimnis der Schattenwölfe? Tamani und Toah begeben sich auf eine waghalsige Mission, um das herauszufinden.
Fazit:
Ein spannendes und emotionales Abenteuer in der Welt der Wölfe. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne, die ich angesichts des jungen Alters des Autors auf 5 Sterne aufrunde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2020
Into the Heat (eBook, ePUB)
Ward, J. R.

Into the Heat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich habe mich sehr gefreut, als ich dieses Buch entdeckt habe, denn ich habe eine heimliche Leidenschaft für Feuerwehrmänner und lese gerne Bücher aus diesem Bereich. Von J. R. Ward kannte ich bisher noch nichts und so war ich sehr gespannt auf Inhalt.

Der Schreibstil von J.R. Ward hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig, spritzig und mitreißend. Sie hat einen herrlichen Humor und es hat Spaß gemacht, die Dialoge zu verfolgen.

Man spürt beim Lesen direkt von Anfang an das Knistern zwischen den Arbeitskollegen Danny und Anne, die beide auf der Feuerwache 499 arbeiten. Als Dannys bester Freund heiratet, kommen sich die beiden während der Hochzeitsvorbereitungen näher.
Danny ist ein sympathischer Mann, der seit längerem eine heimliche Leidenschaft für Anne hegt. Anne ist eine selbstbewusste junge Frau, die sich in der Männerwelt behauptet und die sich Dannys Anziehungskraft nicht entziehen kann – auch wenn private Beziehungen innerhalb eines Teams verboten sind.
Die Story ist nicht sehr lange, und doch man lernt die anderen Kollegen der Feuerwache zumindest kurz kennen.
Die Handlung ist kurzweilig und als die Feuerwache zu einem Einsatz gerufen wird, wird es extrem spannend. Das Ende war absolut unerwartet und nun sitze ich hier und hoffe, dass die Zeit bis zum Erscheinen des zweiten Bandes schnell vergeht.

Fazit:
„Into the heat“ ist humorvoll, spannend und macht absolut Lust auf den Folgeband „Into the fire“. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.03.2020
Crushing on the Cop / Saving Chicago Bd.2
Rayne, Piper

Crushing on the Cop / Saving Chicago Bd.2


sehr gut

Nach „Flirting with fire“ war ich sehr auf „Crushing on the cop“ gespannt. Ein kurzes Fazit: Band 2 hat mir besser gefallen als Band 1.
Ich fand die Charaktere von „Crushing on the cop“ reifer und tiefgründiger – auch hat mir die Storyline besser gefallen.
Jede Geschichte kann eigenständig gelesen werden, aber es schadet nicht, wenn man den Vorgängerband kennt.

Das Autorenduo hat einen flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt, sodass man schnell in die Geschichte kommt. Diese wird abwechselnd aus der Sicht von Cristian, einem Cop und Vanessa, der Tochter des Polizeichefs, erzählt. Man bekommt einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden.

Es steht immer noch das ersteigerte Date der Bachelor-Versteigerung aus und so lässt sich Vanessa breitschlagen, dass Cristian sie ausführen darf. Doch eigentlich will sie das gar nicht, denn ein Cop in der Familie reicht Vanessa. Und so setzt sie alles daran, das Date frühzeitig zu beenden. Als sie jedoch erfährt, das Cristian nicht wirklich großes Interesse an der Tochter seines Chefs hat, ist Vanessa deutlich entspannter.

Cristian ist ein sympathischer Beschützer-Typ, bei dem alles seine Ordnung haben muss. Vanessa hingegen sträubt sich gerne mal und tut alles, um ihren Traum eines eigenen Modellabels verwirklichen zu können. Eigentlich passt ein Mann gerade nicht in ihren Lebensplan und wenn sie die Wahl hat, dann würde sie sich keinen Cop aussuchen, denn sie weiß bereits von ihrem Vater, wie ein Cop tickt.
Wider Erwarten hat ihr das Date mit Cristian gefallen. Sie bringt den attraktiven Mann nicht mehr aus ihrem Kopf. Auch Cristian kann Vanessa nicht vergessen.
Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, können es sich aber nicht eingestehen und so versuchen sie erstmal, ihre Beziehung auf eine freundschaftliche Basis zu stellen. Doch kann daraus mehr werden? Schafft es Vanessa, Cristian ihre Vergangenheit anzuvertrauen? Gut gefallen hat mir der Schlagabtausch zwischen den beiden, das war zuweilen recht witzig.
Die Liebesgeschichte an sich verläuft unspektakulär, bis Vanessa von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Die Story lässt sich gut lesen, ich habe mich gut unterhalten und ich fand es schön, auch in diesem Band auf die anderen Bianco-Brüder zu treffen.

Fazit:
Eine solide Liebesgeschichte mit einem Liebespaar voller Gegensätze. Die Story von Cristian und Vanessa hat mir besser gefallen als die von Mauro und Maddie und ich habe mich gut unterhalten.

Bewertung vom 13.03.2020
Feuerblut / Hard-Sequences Bd.4
Milewski, André

Feuerblut / Hard-Sequences Bd.4


ausgezeichnet

Chris ist ein sehr interessanter Charakter. Er leiht seinen besten Freund für dessen Hochzeit Geld, das ihm gar nicht gehört, das er nur für jemanden aufbewahrt. Am Tag der Hochzeit soll er es zurückbekommen. Dumm nur, dass die Hochzeit platzt, weil der Bräutigam nicht auftaucht.
Nun hat Chris ein richtig großes Problem, denn er soll innerhalb von 24 Stunden 10.000 € auftreiben. Und so lässt Chris nichts unversucht, um an das Geld zu kommen, denn mit leeren Händen vor dem Gangsterboss zu erscheinen, ist keine Option.
Andre Milewskis Schreibstil ist rasant, angenehm flüssig und er kann detailliert beschreiben, sodass man sich sehr schnell auf die Story einlassen kann. Die spielt sich binnen eines Zeitraums von 24 Stunden ab.
Chris ist ein sympathischer Charakter, der es ein ums andere Mal schafft, sich mit den falschen Leuten einzulassen. Mal scheint es, dass er es geschafft hat, der Situation zu entkommen, aber der Schein trügt. Und so erlebt der Leser in kurzen Kapiteln sehr viel Action, Adrenalin und Spannung. Die Protagonisten liefern sich eine rasante Verfolgungsjagd durchs nächtliche Berlin, die eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Und es ist ein Kampf auf Leben und Tod.
Faszinierend fand ich Chris‘ Fähigkeiten in Parcour, die er gekonnt einsetzen kann, und die ihn ein ums andere Mal eine große Hilfe ist.
Chris hat unvermutet eine Kämpferin auf seiner Seite, die ihn aus so mancher brenzligen Situation rettet. Luna ist eine sehr taffe und mutige Frau, die ich auf Anhieb mochte.
Ich wollte mal eben kurz in das Buch hineinlesen. Mal eben kurz war nicht, denn die Neugier und die Spannung haben mich nicht mehr losgelassen.
Das Ende war absolut passend, aber es bleiben doch einige Fragen offen. Schön, dass diese Fragen in den anderen Bänden der Hard Sequences-Reihe geklärt werden. Das macht absolut Lust auf weitere Bände der Reihe, von denen jeder unabhängig von den anderen gelesen werden kann.
Fazit:
Thrillerspaß auf höchstem Niveau - actionreich, spannend und Nervenkitzel pur!

Bewertung vom 13.03.2020
Der Empfänger
Lenze, Ulla

Der Empfänger


sehr gut

Ulla Lenze hat mit "Der Empfänger" ein interessantes Thema aufgegriffen, die das Leben der Deutschen in Amerika Ende der 30er Jahre beleuchtet.
Ihr Hauptprotagonist Josef Klein wandert noch vor dem zweiten Weltkrieg in die USA aus und lebt in New York. Joe, wie er dort genannt wird, lebt ein bescheidenes Leben in der Stadt – zusammen mit seiner Hündin Princess, die er ausgesetzt gefunden und adoptiert hat. Im Schmelztiegel New York gibt es viele verschiedene Nationen, unter anderem findet man auch ein Viertel mit deutschen Auswanderern.
Die Autorin erzählt nüchtern und recht unspektakulär von Josefs Leben. Die Geschichte springt perspektivisch immer wieder von Deutschland nach New York und umgekehrt und beleuchtet verschiedene Lebensabschnitte ihres Protagonisten Josef Klein.
Als Leser oder Hörer bekommt man die Stimmung in New York Ende der 30er Jahre, aber auch im Nachkriegsdeutschland ganz gut mit.
Josef arbeitet in einer Druckerei und ist nebenher ein Amateurfunker, der vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs in New York in die Fänge der Nazis gerät und – anfangs noch unwissend – für diese arbeitet. Dabei ist Josef so unglaublich naiv oder desinteressiert, weshalb er eine Zeit braucht, um festzustellen, wer ihn da rekrutiert hat. Seine Versuche, davon loszukommen, sind eher passiv, was aber zu seiner Persönlichkeit gut passt.
Ich war überrascht, wie viele Sympathisanten die deutschen Nationalsozialisten in Amerika hatten.
Joe lernt die Amerikanerin Lauren kennen und auch diese Beziehung ist passend zu Josefs Art, ein Auf und Ab.
Die umschlagende Stimmung der Amerikaner gegen die Deutschen, aber auch der zunehmende Faschismus in New York bringt die Autorin in ihrem Buch gut rüber.
Nach seiner Internierung wird Josef Ende der 40er aus Amerika abgeschoben und zieht in Deutschland bei seinem Bruder Karl und dessen Familie ein. Doch auch dort fühlt er sich nicht heimisch, zu groß ist die Kluft zwischen ihm und seinem Bruder geworden. Josef ist ein Heimatloser, der sich in New York wohlfühlte und nun auf der Suche nach seiner Identität ist.
Das Thema an sich ist recht unverbraucht und man hätte mehr daraus machen können. Leider plätscherte der Handlungsverlauf so vor sich hin, es entstanden Längen und der Protagonist blieb mir zu blass und zu wenig tiefgründig. Mir fehlte schlichtweg an einigen Stellen die notwendige Spannung.
Ich habe das Hörbuch gehört, welches Frank Arnold hervorragend und teilweise mitreißend mit angenehmer Stimme gelesen hat. Leider schaffte er es nicht, den Hörer über die Längen hinwegzutragen, was man ihm ganz sicher nicht ankreiden kann. Das lag schlichtweg an der Story. Frank Arnold hat hier eine grandiose Arbeit geleistet und ich muss sagen, wenn ich die Wahl zwischen Buch und Hörbuch hätte, ich mich bei „Der Empfänger“ auf jeden Fall für das Hörbuch entschieden hätte, da es für mich sicher kurzweiliger ist als das gedruckte Buch.

Fazit:
Interessant für historisch Interessierte zu einem unverbrauchtem Thema. Klasse gelesen von Frank Arnold.

Bewertung vom 07.03.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

Das ist nun bereits mein zweiter Thriller von Pascal Engman und nach „Der Patriot“ waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Eins vorneweg: „Feuerland“ konnte mich absolut überzeugen.
Pascal Engman hat einen modernen, direkten und flüssigen Schreibstil, der einen fesselt und der sehr gut zu diesem Thriller passt. Gleichzeitig erzählt er detailliert und schonungslos die Vorkommnisse, was mitunter nichts für zart besaitete Leser ist.
Die Charaktere sind nicht in schwarz oder weiß gehalten, vielmehr vermischt es sich zu verschiedenen Grautönen. Vanessa Frank, eine derzeit wegen Trunkenheit am Steuer vom Dienst suspendierte Kommissarin der Nova hat nicht nur berufliche, sondern auch private Probleme, da sich ihr Mann vor kurzem von ihr getrennt hat. Anfangs wirkte sie auf mich eher unnahbar und kalt, aber der Eindruck täuscht.
Der zweite Protagonist, zudem ich erst allmählich Sympathien aufbaute war Nicolas Paredes, ein ehemaliger Elitesoldat, der nun als Tellerwäscher arbeitet und der sich nebenher mit Erpressung etwas dazuverdient.
Ich muss gestehen, dass ich mit jeder Seite, die ich gelesen habe, mehr und mehr Zugang zu den beiden fand und am Ende haben sich die beiden in mein Herz geschlichen.
Aber nicht nur diese beiden hat der Autor tiefgründig erschaffen. Die Verbrecher haben genauso viel Tiefe, wenn auch weniger Lesersymapthien.
Der Thriller selbst ist in unterschiedliche Erzählstränge aufgeteilt. In Schweden wird ein Uhrengeschäft überfallen, aber es wurde nichts entwendet. Kurz darauf werden wohlhabende Geschäftsmänner entführt. Diese kommen durch Lösegeldzahlungen wieder frei, jedoch ohne, dass die Täter von der Polizei erwischt werden.
Und dann gibt es da die verschwundenen Flüchtlingskinder, die scheinbar niemand vermisst. Was steckt dahinter?
Man erfährt viel über die ehemalige deutsche Kolonie in Chile, die Colonia Rhein, dessen oberster Chef Carlos, ein ziemlich skrupelloser Krimineller ist. Die Klinik Bavaria, die von der Colonia betrieben wird, ist in den Organhandel verstrickt.
Die ersten Kapitel waren informativ, man hatte Zeit sich auf die Story einzulassen Es gibt’s viele verschiedene Personen und Orte, die beteiligt sind. Man fragt sich, wie das alles zusammen passt. Der Autor versteht es meisterhaft, Stück für Stück des Puzzles zusammenzusetzen und dabei stetig Spannung aufzubauen, diese zu halten und dann noch zu steigern. Gegen Ende konnte ich das Hörbuch gar nicht mehr weglegen.
Pascal Engman versteht es wie kein anderer, politische Hintergründe in seine brisanten Fälle zu verweben. Er zeigt menschliche Abgründe auf, die Macht des Geldes sowie die Skrupellosigkeit mancher Krimineller und solcher, die es werden wollen. Und am Ende werden die losen Fäden zusammengefügt.
Das Hörbuch hat Frank Stieren gelesen und der hat eine sehr angenehme Stimme, der man gut folgen kann. Er nimmt einen in seiner Erzählung gefangen, ich habe gerne zugehört. Er liest ruhig und zugleich unheimlich ausdrucksstark und einnehmend.
Fazit:
Ein schonungslos erzählter Thriller, ein brisanter Fall, tiefgründige Charaktere, viele verschiedene Puzzleteile sowie ein exzellenter Sprecher machen „Feuerland“ zu einem absoluten Hörgenuss!
Ich würde mich über weitere Fälle mit Vanessa Frank freuen!