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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
utaechl
Wohnort: 
Bremen
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http://taechl.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2012
Das Haus in der Löwengasse
Schier, Petra

Das Haus in der Löwengasse


ausgezeichnet

Inhalt:
Pauline Schmitz ist als Waise bei ihrem Onkel aufgewachsen, der dafür sorgte, dass sie eine umfassende Bildung erhielt.Allerdings gelang es ihm nicht, für eine ausreichend große Mitgift zu sorgen, da nach seinem Ableben ein anderer Verwandter das Geld einstrich. Sie selbst bekommt dank ihrer Kenntnisse eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Alles scheint zu stimmen, bis der Hausherr ihr hinterher steigt und sie schließlich von dessen Frau erwischt werden. Ehrlos und ohne Zeugnis macht sie sich auf nach Köln und ihr Leben steht an einem Scheideweg. Sie hat jedoch Glück und kommt bei einem Kaufmann als Magd unter, bei dem sie wenig später dem unnahbaren Textilfabrikanten Reuther über den Weg läuft. Dieser nimmt sie als Gouvernante für seine zwei Kinder, die ohne Mutter einiges an Erziehung missen lassen, ins Haus. Allerdings nimmt sie ihm das Versprechen ab, dass sie nichts von ihm zu befürchten haben. Froh über diese Chance stürzt sie sich in ihre Arbeit und beginnt Kinder und langsam aber sicher auch deren Vater zu erziehen.

Cover:
Ein sehr gelungenes Cover zeigt uns das Tor zum Haus in der Löwengasse. Das nebelige Wetter sorgt für eine geheimnisvolle Stimmung, die durch das dämmrige Licht unterstützt wird.
Auf der Rückseite und dem Buchrücken wird dieses Bild leider nur noch gespiegelt und nicht weitergeführt.
Wäre das Buch ein Hardcover, so hätte man durch strukturelles Hervorheben des Gitters noch für einen schönen zusätzlichen Effekt sorgen können.
Dank fehlender Personen in zeitgenössischer Kleidung kann man das Buch kaum als Historienroman einordnen, bzw. als Liebesroman, der im 19. Jahrhundert spielt, aber dafür wird die Positionierung in der Buchhandlung wohl sorgen.

Setting:
Der Roman spielt im Jahr 1823. Dies wird explizit im Buch leider nicht erwähnt, doch Petra Schier ist so nett, dies auf ihrer Webseite zu schreiben. Warum der Verlag die genaue zeitliche Einordnung scheut, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. In ihren bisherigen Romanen, die in weiter zurückliegenden Jahrhunderten angesiedelt sind, ist es Petra Schier schon gelungen auf beeindruckende Weise die Orte und Personen im Kopf des Lesers zum Leben zu erwecken. Genau dies ist diesmal auch wieder der Fall. Man meint auf den Straßen Kölns zu wandeln, Teil des Haushalts zu sein und mitzukriegen, wie schwer die Arbeit für alle Angestellten ist.

Charaktere.
Ebenfalls gelungen sind die Charaktere und ihre Zusammenstellung. Von den jüngsten Kindern bis hin zur mitfühlenden Großmutter, von der besten Freundin bis zum "Bösewicht" kann man ihr Verhalten nachvollziehen und mit ihnen leben, leiden und lieben.
Eine Anspielung auf eine andere Romanreihe von Petra Schier findet mit dem Apotheker Burka ebenfalls ihren Platz.

Geschichte:
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich hatte wirklich Mühe, das Buch aus der Hand zu legen. Sie ist sehr intelligent aufgebaut und sorgt immer wieder für Überraschungen. Auch handelt es sich zum Glück nicht um eine 08/15 Liebesgeschichte, wie es in dem Genre ja durchaus vorkommen mag, sondern bietet weitaus mehr. Petra Schier gelingt es, die Liebesgeschichte so schön in das historische Setting einzubauen, dass ein Gleichgewicht zwischen emotionalen Elementen und dem normalen Tagesablauf mit Festen, Veranstaltungen, Unterricht und Haushaltskram entsteht. Hinzu kommen Julius Reuthers Probleme mit seiner Firma, die für einiges an Spannung sorgen.
Ich habe mich besonders über die Beschreibung des Rosenmontag und die Festtagssitzung gefreut, die dann doch etwas anders abliefen, als heutzutage.

Fazit:
Wie Petra Schier ja auch schon nahelegt, ist das Buch nicht nur für die weibliche Leserschaft, sondern ohne Einschränkung auch für männliche Leser g

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2012
Zorn - Tod und Regen / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.1
Ludwig, Stephan

Zorn - Tod und Regen / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.1


ausgezeichnet

Der Krimi hält, was der Titel verspricht. Es gibt reichlich Regen und auch den ein oder anderen Todesfall.
Das Ermittlerteam Zorn und Schröder wurde vom Autor hervorragend gewählt. Claudius Zorn ist mit so gut wie allem unzufrieden und will nur seine zigarettenrauchende Ruhe. Sein Kollege Schröder ist trotz seines fülligen Äußeren um einiges fitter und muss Zorn immer wieder mit seinem guten Gedächtnis unterstützen. Die beiden ergänzen sich hervorragend und so nehmen sie den Kampf gegen einen mysteriösen Täter und die Vorurteile ihrer Vorgesetzten auf.
Auch die anderen Hauptpersonen sind alle schön herausgearbeitet und haben Ecken und Kanten, die sie liebens-, bzw. hassenswert machen.
Die Geschichte spielt in einer nicht namentlich genannten Stadt, deren Größe von Stephan Ludwig hervorragend genutzt wird. Als Leser kann man sich fast bildlich in die verregneten Straßen hineinversetzen.
Der Fall selbst ist rätselhaft, fessselnd, herausfordernd und gipfelt in ein ziemlich überraschendes Ende. Die Morde sind sehr bildlich beschrieben, für den ein oder anderen wird es schon fast zu bildlich sein.
Obwohl das Buch immer mal wieder auf die Sicht des Täters wechselt, bleibt er bis zum Ende verborgen, gleichzeitig bringen diese Einblicke eine schöne Sicht auf die Gedankenwelt des Bösen.
Zusammenfassend kann ich mich nur dem Aufkleber auf dem Cover anschließen: "Unbedingt lesen!" Der Krimi fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Der Kommisar entwickelt sich vom zurückgezogenen Einzelgänger zu einem engagierten Ermittler der trotzdem seine Macken behält und so bleibt noch genug, was Leser und Autor in Folgekrimis an Zorn und Schröder entdecken können.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2012
Tod im Beginenhaus
Schier, Petra

Tod im Beginenhaus


ausgezeichnet

Inhalt:
Die junge Apothekerstocher Adelina lebt im Jahre 1395 zusammen mit ihrem Vater Albert und ihrem zurückgebliebenen Bruder Vitus in Köln. Im Beginenhaus, das sie öfters besucht, kommt es zu mehreren Todesfällen und Adelina glaubt, die Ursache zu kennen. Sie wendet sich an Medicus Burka, ihren Untermieter, und macht sich, starrsinnig wie sie ist, daran, den politischen und persönlichen Hintergründen auf die Spur und der Identität des Täters auf die Schliche zu kommen.

Kritik:
Bei dem Buch handelt es sich um Petra Schiers ersten Historienroman aus dem Jahr 2005. Ihr sehr bildlicher, flüssiger und fesselnder Schreibstil hat mich von der ersten Seite an an dieses Buch gefesselt. Ohne großen Vorspann findet man sich gleich direkt im Köln des ausklingenden 14. Jahrhunderts wieder. Die Geschichte gewährt Einblick in das alltägliche Leben in einem Apothekerhaushalt, die verschiedenen Aufgaben, die eine starke, den Haushalt führende Frau damals erledigen musste und die Umwelt, die für eigensinnige Frauen nicht wirklich angenehm und ungefährlich war.
Die Charaktere sind so schön herausgearbeitet, dass man einfach mit ihnen fühlen und leiden muss. Jeder Charakter kriegt Raum um sich zu entfalten und alles, was in dem Buch passiert hat seinen Grund es gibt keine unwichtigen Nebenstränge, die wenig später im Sand verlaufen. Sicher einer der Gründe, warum sich das Buch so gut liest.
Neben dem historischen Aspekt gibt es natürlich noch den Krimianteil, der nicht zu kurz kommt und mich und wahrscheinlich jeden Leser miträtseln und mutmaßen lässt.
Der einzige negative Punkt, der mir eingefallen ist, ist, dass das Buch schon nach 347 Seiten endete. Zum Glück gibt es noch drei weitere Teile der Serie so dass auch dies leicht zu verzeihen ist.
Ein Historischer Roman den ich ohne Einschränkung empfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2012
Die Geliebte des Meisterspions / Meisterspione Bd.1
Bourne, Joanna

Die Geliebte des Meisterspions / Meisterspione Bd.1


sehr gut

Inhalt:
Napoleon plant England anzugreifen und hält dies in den Albion-Plänen fest. Diese geraten in die Hände der jungen französischen Spionin Annique Villiers. Gefangengenommen von ihren eigenen Landsleuten trifft sie auf Robert Grey, den erfahrenen Geheimdienstchef der Engländer. Dieser will sie für die Seite der Engländer gewinnen, doch so schnell gibt die Füchsin nicht klein bei. Stattdessen kommt es zwischen den beiden zum romantischen und intellektuellen Kräftemessen, dessen Ende völlig offen ist.

Kritik:
Die Geliebte des Meisterspions ist ein typischer Vertreter der Marke "Romantic History". Joana Bourne gelingt es eine kribbelnde Liebesgeschichte zu entwickeln, die hervorragend in den historischen Kontext eingepackt wurde.
Obwohl man bei den Dialogen manchmal den Überblick verlieren kann, wer gerade spricht, liest sich der Roman sehr flüssig. Die Charaktere sind gut beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, wobei allerdings bei den meisten klar erkennbar ist, ob sie gut oder böse sind. Die beschriebenen Landschaften und Handlungsorte sind stimmig und erzeugen eine passende Atmosphäre. Das Leben im 18. Jahrhundert wird ebenfalls hinreichend skizziert.
Die Handlung an sich ist allerdings etwas zu geradlinig. Es gibt eigentlich keine Szene, die nicht vom Hauptstrang ablenkt, so dass ich eigentlich immer wusste, wohin das Buch mich führen will wodurch einiges an Spannung verschenkt wird.
Aber trotzdem ein Titel, der dem Romantic History Leserinnen und Lesern sehr gut gefallen wird und ich hoffe doch, dass der LYX Verlag, bei dem ich mich hiermit für das Leseexemplar bedanke, nicht lange warten wird, bis er das nächste Buch von Joanna Bourne veröffentlichen wird.

Bewertung vom 23.04.2012
Yelena und der Mörder von Sitia
Snyder, Maria V.

Yelena und der Mörder von Sitia


sehr gut

Inhalt:

Yelena und der Mörder von Sitia ist der zweite Teil der Yelena-Reihe von Maria V. Snyder. In dem Buch geht es um eine junge Frau, Yelena, die mit magischen Kräften ausgestattet ist und lernen muss, diese zu meistern. Die Geschichte des ersten Bandes wird intelligent fortgesetzt. Sie kehrt aus Ixia zurück zu ihrer Familie, um in der Zitadelle von Sitia ihre Magieausbildung zu beginnen. Nicht alle sind über ihr Eintreffen glücklich, vor allem ihr Bruder Leif und die oberste Magierin vertrauen ihr nicht. Doch dank ihrer magischen Begabung kann sie schon schnell das Vertrauen ihrer Umgebung gewinnen. Als es schließlich zu einer Mordserie an jungen Magierinnen kommt, muss sie all ihr Können beweisen, um dem Täter auf die Spur zu kommen.

Kritik:

Ich habe die englische Originalausgabe, Magic Study gelesen, weshalb es mich ein bisschen verwundert hat, dass das Buch in Deutschland im Cora Verlag erschienen ist und es somit wohl der Romantic Fantasy zuzuordnen, wobei die Romance in diesem Buch eher eine untergeordnete Rolle spielt. Das ist allerdings nicht wirklich schlecht, sondern eher positiv, so dass die Fantasy einen größeren Platz einnimmt. Yelena kann heilen, mit ihrem Pferd reden Menschen beeinflussen und noch viel mehr. Alle diese schönen magischen Elemente verpackt Maria V. Snyder in eine abgerundete, spannende Geschichte, die niemals langweilig wird und die eine oder andere Überraschung aufweisen kann. Sie lässt den Leser ihre Fantasywelt realistisch und abwechslungsreich erleben und man spürt, dass noch viele Geschichten in den Weiten der Lande verborgen sind.

Ein schöner Fantasy-Roman, der bekannte Elemente mit neuen Variationen vereint

Bewertung vom 23.04.2012
Replay
Stein, Benjamin

Replay


sehr gut

Inhalt:
Als Ed Rosen in der Morgendämmerung erwacht und mit den Zehen wackelt, steht eines fest: der Huf, der am Fußende aus seinem Bett ragt, ist auf keinen Fall seiner. Aber da. Wie soll er sich das erklären? Rosen, ein Software-Experte, war Mitentwickler und erster Träger des UniCom, eines Kommunikationsmittels, das als Implantat weit mehr kann als ein Smartphone – es protokolliert die Sinneswahrnehmungen seines Besitzers und macht das, was wir Realität nennen, in „Replays“ unendlich wiederhol- und veränderbar: vor allem eine erotische Verlockung. Und es macht den Träger total kontrollierbar. Rosens Chef Matana und seine Firma treten einen weltweiten Siegeszug mit diesem Gerät an und nur ein paar ewiggestrige Störenfriede mahnen. Bis sich unerwartet Widerstand gegen das digitale Arkadien regt, der vielleicht auch den Huf erklärt?
In Benjamin Steins neuem, glänzend geschriebenen und spannenden Roman geht es um Körper und Kontrolle, Erotik, Macht und Geheimnis und die Tyrannei totaler Transparenz.

Rezension:
Benjamin Steins neuer Roman Replay beschäftigt sich mit der möglichen Zukunft sozialer Netzwerke und wie sie dank zukünftiger Technikmöglichkeiten unser aller Leben und Denken beeinflussen kann. Früher hätte man ihn wohl als Science Fiction Geschichte eingestuft, doch da er so nah an unserem jetzigen Leben ist, hat C.H. Beck die 171 Seiten lange Erzählung als Roman veröffentlicht.
Es geht um einen Mann, der einen körperlichen Makel mit modernster Technik ausgleicht und damit für den Rest der Menschheit die Möglichkeit eröffnet, ebenfalls die Technik zu nutzen, um all das, was sie erleben, aufzeichen- und wiederholbar zu machen. Diese Möglichkeit ist so verlockend, dass schließlich fast jeder daran teilhaben wird und die Firma, welche die Geräte herstellt, damit zu einer der mächtigsten Faktoren der Welt wird. Sie kann im Endeffekt mit den Daten machen, was sie will, und nur vereinzelt gibt es noch Menschen, die sich ihr zu entziehen versuchen.
Erzähl wird das Ganze nun durch Ed Rosens Augen. In kurzen Situationen, die auch gerne erotischen Inhalt haben dürfen, wird der Leser immer mehr in das Wirrwahr aus Wahrheit und Lüge, Gegenwart und Vergangenheit und Erlebtes und Gedachtes entführt.
Wenn sich der Leser darauf einlässt, wird er mit einer logischen Auflösung belohnt und hat gleichzeitig den Anreiz den Roman noch ein zweites oder drittes Mal zu lesen.
Empfehlenswert, wenn auch nicht einfach zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2012
Die Radleys
Haig, Matt

Die Radleys


sehr gut

Inhalt:
Die Radleys sind eine ganz normale englische Familie, zumindest versuchen sie es zu sein. Peter und Helen haben ihren Kindern Clara und Rowan nie erzählt, dass sie Vampire sind, denn sie gehören zu einer besonderen Art, den abstinenten Vampiren. Doch selbst das freiwillige Entsagen der Blutaufnahme führt dazu dass die Familie auffällt und egal wie sehr sie sich auch bemühen, eher zu den Außenseitern der Kleinstadt gehört. Schließlich kommt es zu einem Zwischenfall und die Eltern müssen ihren Kindern reinen Wein einschenken. Hinzu kommt, dass ihr Onkel Will zur Hilfe gerufen werden muss, ein Vampir, der vom abstinenten Leben nun rein gar nichts hält und der unter anderem dazu beiträgt, dass sich das Leben der angepassten Radleys auf den Kopf zu stellen droht.

Rezension:
Matt Haig ist ein etwas anderer Vampirroman gelungen. Würde auf dem Cover nicht stehen, dass es sich um einen Vampirroman handelt, so könnte man im Buchladen das Buch schnell als Familiensaga oder ähnliches abstempeln. Doch weit gefehlt, es geht um Vampire, die friedlich mit dem Menschen zusammen leben wollen. Dies geht auch mehr als zehn Jahre gut, doch da Peter und Helen es versäumen, ihre Kinder aufzuklären, geh so einiges schief und die Unterschiede zwischen Mensch und Vampir werden dafür umso klarer.
Matt Haigs Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Man fühlt mit den Charakteren, kann sich gut in die Lebenssituation hineinversetzen und ist gut von dem Buch gefesselt.
Ein Buch für all diejenigen, die sich nicht mit 08/15 Vampiren zufriedengeben und mehr wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2012
Mord unter den Linden
Pieper, Tim

Mord unter den Linden


ausgezeichnet

Inhalt:
1890 kommt es in Berlin zur Kreuzigung einer jungen Frau. Dr. Otto Sanftleben ist Spezialist für Körpersprache und wird deshalb als Berater von der Polizei angefordert. Erst stimmt er nur zögerlich zu, da er sich noch auf ein bevorstehendes Radrennen vorzubereiten hat, doch als es zu weiteren Morden und politisch motivierten Aktionen, die mit dem bevorstehenden Ende der Sozialistengesetzes zusammenzuhängen zu scheinen, kommt, wird er immer mehr zum wichtigen Teil der Ermittlungen. Zusätzlich fühlt sich Otto zu einer Zeugin, die ihn an seine ehemalige Verlobte erinnert, hingezogen, was dazu führt, dass er sich weit mehr in den Fall hineinsteigert, als vielleicht gut ist.

Rezension:
Tim Piepers zweiter Roman verschlägt den Leser ins Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Auch wenn diese Zeit noch nicht so weit zurück liegt, so unterscheidet sie sich doch in einigem von der Neuzeit. Dies wird von Herrn Pieper gekonnt dargestellt und in diesen spannenden Kriminalroman eingearbeitet. Geschichtliche Ereignisse paaren sich mit psychologischen Charakterstudien und verbinden sich zu einem emotional mitnehmenden Leseerlebnis. Die 271 Seiten vergehen wie im Fluge, da man zwischendurch kaum von diesem Buch lassen mag.
Will man einige Szenen herausheben so sind Radrennen und Eislaufen besonders gut gelungen. Mitreißend und packend gepaart mit einem abstoßenden Täter findet man alles was einen Kriminalroman ausmacht, der in ein stimmiges historisches Umfeld eingepackt wurde.
Es bleibt zu hoffen dass die Geschichte um Otto Sanftleben eine Fortsetzung finden wird.