Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Bücherfee

Bewertungen

Insgesamt 389 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2020
Katzen - Letters of Note

Katzen - Letters of Note


ausgezeichnet

Auch die kleinste Katze ist ein Meisterwerk.

(Leonardo da Vinci)


Liebt ihr Katzen genauso wie ich? Dann kann ich euch das entzückende Buch "Katzen - Letters of Note" von Shaun Usher, dem in Manchester lebenden alleinigen Betreiber der Blogs lettersofnote.com, listsofnote.com und speechesofnote.com. empfehlen, welcher auf der Suche nach faszinierenden Briefen, ungewöhnlichen Listen und inspirierenden Reden die Archive der Welt durchforstet.

"Katzen - Letters of Note" gehört zu einer Reihe von Büchern von Shaun Usher, die in einem ähnlichen Stil gestaltet worden ist. Deshalb ist der Wiedererkennungswert in einem Buchladen relativ hoch.

Das verspielte Cover zeigt acht schwarze Katzen, die verschiedene Posen einnehmen, die jeder Katzenhalter schon an seinen eigenen Samtpfoten bewundert hat. Verschönt wird es mit winzigen Abdrücken von Katzenpfoten, die sich von der linken unteren Ecke bis zur rechten oberen Ecke ziehen. Diese charakteristischen Merkmale ziehen sich durch die gesamte Lektüre; die schwarzen Katzen finden sich am Ende eines jeden Briefes, während die Abdrücke malerisch auf den ersten Seiten des Buches verteilt sind. Auf diese Weise gewinnt man den Eindruck, dass eine literarisch interessierte Katze durch dieses schmale Büchlein getapst ist und ihren Inhalt abgesegnet hat.

"Katzen - Letters of Note" passt in jede Tasche und enthält 27 Briefe von historischen Persönlichkeiten, die aus verschiedenen Epochen der Zeitgeschichte stammen. Sie sind in einem individuellen Stil gehalten; gemeinsam ist ihnen die Liebe zu den Samtpfoten, die in den literarischen Texten zum Ausdruck kommt. Vorangestellt ist eine kurze Einleitung, die wichtige Informationen über Verfasser und Adressaten liefert.

Die Auswahl der emotionalen Briefe ist stimmig. Die kurzen Texte lassen sich leicht lesen; einige sind sehr witzig und haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, andere sind traurig und haben mich zu Tränen gerührt.

Alles in allem ist "Katzen - Letters of Note" ein wunderbares Präsent, das jeden Katzenmenschen gleich welchen Alters erfreuen wird.

Bewertung vom 03.04.2020
Im Dienst der Gräfin (eBook, ePUB)
Vanek, Tereza

Im Dienst der Gräfin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Graf Dracula ist bekannt, Erzebét Bathory nicht. Dabei ist die ungarische Gräfin aus dem Hause der Báthory von Ecsed als berühmt-berüchtigte "Blutgräfin", als bekannteste Serienmörderin aller Zeiten, in die Geschichte eingegangen. War sie tatsächlich schuldig an den ihr zur Last gelegeten Verbrechen oder das Opfer einer politischen Intrige?

Mit dem historischen Roman "In Dienst der Gräfin" entführt Tereza Vanek ihre Leser in eine düstere Epoche. Durch eine Seuche zur Waise geworden, gelangt die 17-jährige Emilia um 1606 in die Dienste der Gräfin Elisabeth Bathory, der mächtigsten Frau Ungarns. Emilia ist glücklich über die Möglichkeit ihrer Berufung zur Gewandschneiderin folgen zu können, doch schon bald überschatten Todesfälle und Misshandlungen das Leben am Hof. Obwohl Emilia in der Gunst der Gräfin steht, die ihre Fähigkeiten schätzt und ihr vertraut, erkennt sie eine dunkle Seite an ihrer neuen Dienstherrin. Als sie sich in Istvan verliebt, der ebenfalls schicksalshaft mit Elisabeth verbunden ist, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und Emilia gerät in einen lebensgefährlichen Strudel aus seelischen Abgründen und politischen Ränkespielen.

Das Cover zeigt eine attraktive junge Frau mit langen roten Haaren, die einen scheuen, misstrauischen Blick über ihre Schulter wirft und durchaus mit Emilia oder einer anderen Bediensteten am Hof der Gräfin gleichgesetzt werden kann.

Der historische Roman "Im Dienst der Gräfin" ist eine perfekte Mischung aus Fakten und Fiktion, die eine längst vergangene Epoche zum Leben erweckt. Er spielt von 1609 bis 1611 und deckt eine wichtige Zeitspanne im Leben der vermögenden verwitweten ungarischen Gräfin ab, deren Gedanken um die bevorstehende Vermählung ihrer jüngsten Tochter mit Georg Drugeth von Homonna kreisen. Deshalb engagiert sie die mittellose Waise Emilia, welche das Hochzeitsgewand und die Kleidung der Brautjungfern entwerfen und nähen lassen soll. Emilia tritt in den Dienst der Gräfin und lebt bis zum 29. Dezember 1610 auf dem Schloss von Čachtice, welches auf Befehl des Königs Matthias II. (ung. Mátyás) von Ungarn Graf Georg Thurzo von Bethlenfalva, seit 1609 Palatin von Ungarn und Vetter von Báthory, gestürmt und durchsucht wird.

Das Geschehen wird überwiegend aus der Sicht von Emilia, einer fiktiven Protagonisten, dargestellt, hin und wieder wechselt die Perspektive zu historisch verbürgten Figuren, die in enger Verbindung mit der ungarischen Adeligen stehen. Emilia ist eine sympathische Heldin, die sich gut in den Haushalt der Gräfin integriert, aber ihren Lebenstraum niemals aus den Augen verliert. Aufgrund ihres starken Charakters gewinnt sie die Achung und das Vertrauen ihrer Herrin und schafft den Aufstieg in der sozialen Hackordnung, setzt sich aber weiterhin für ihre Näherinnen ein, die - wie alle Untergebenen - unter dem Joch der herrschsüchtigen, grausamen Aufseherinnen Dorottya Szentes und deren Freundin Helena Jó leiden.

Erzsébet Báthory wird von Tereza Vanek differenziert dargestell. Sie ist eine kalte, strenge Frau, die schwere Schicksalsschläge ertragen musste und in ihrer kurzen Ehe nicht glücklich geworden ist. Nach dem Tod ihres Mannes hält sie die Macht in ihren Händen, sie verfügt über ein riesiges Vermögen und kämpft gegen ihre politischen Feinde, die sie kaltstellen wollen.

Sämtliche Protagonisten sind vielschichtig dargestellt, sie wirken lebendig und agieren glaubhaft. Auch die schwierigen Lebensumstände der Menschen im 17. Jahrhundert und die gefährdetee Position von alleinstehenden (verwitweteten) adligen Frauen, die über ein großes Vermögen verfügen, in einer von Männern dominierten Welt werden anschaulich wiedergegeben.


Alles in allem ist dieser farbenprächtig erzählte, hervorragend recherchierte historische Roman von Tereza Vanek eine spannende Lektüre für alle Menschen, die sich für die ungarische Geschichte interessieren und mit dem Mythos von Erzsébet Báthory auseinandersetzen wollen.

Bewertung vom 30.03.2020
Ein Traum vom Glück / Ruhrpott Saga Bd.1
Völler, Eva

Ein Traum vom Glück / Ruhrpott Saga Bd.1


ausgezeichnet

Der historische Roman "Ein Traum vom Glück" bildet den ersten Teil der Ruhrpott-Saga von Eva Völler, der mitten ins Revier, nach Essen, im Jahre 1951 führt.

Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes ...

Das schlichte Cover ist überwiegend in verschiedenen Grau-Tönen gehalten und führt jedem Betrachter vor Augen, in welcher Epoche dieser historische Roman spielt. Es ist Nachkriegszeit, das Dritte Reich liegt in Schutt und Asche, und alle Überlebenden des Zweiten Weltkriegs müssen sich ein neues Leben inmitten von Ruinen aufbauen. Eine unbekannte Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand macht sich symbolisch auf den Weg, Sie wendet dem Betrachter den Rücken zu, hält sich aufrecht und geht unbeirrbar vorwärts. Vielleicht ist es die Hoffnung, sich ihren persönlichen Traum vom Glück erfüllen zu können, wie der aussagekräftige Titel nahelegt.

Es ist ein entbehrungsreiches, hartes Leben von mehreren Generationen in engen Siedlungshäuschen im Schatten der Zechen, wo die meisten heimgekehrten Männer ihr Auskommen finden, während ihre Frauen sich um ihre Kinder kümmern und alle häuslichen Pflichten übernehmen müssen. Die Arbeit unter Tage ist anstrengend und gefährlich, bleibende gesundheitliche Schäden und schwere Unfälle gehören zum täglichen Leben. Dennoch ist der erste Aufschwung der Wirtschaftswunderjahre zu spüren, die Menschen wollen wieder das Leben genießen und träumen vom sozialen Aufstieg.

Dies gilt auch für Katharina, die nach der Flucht aus Berlin mit ihren zwei Töchtern in dem kleinen Haus ihrer Schwiegermutter in Essen untergekommen ist und ihren Lebensunterhalt mit ihren Nähkünsten bestreitet. Ihr Mann ist vermisst, sie weiß nichts über sein Schicksal, kann nicht mit ihrer Ehe abschließen und ist in dieser schwierigen Situation gefangen. Sie möchte unbedingt auf ihren eigenen Füßen stehen und ihren Wunsch nach einem eigenen Modeatelier verwirklichen, um ihren zwei Töchtern eine gute Ausbildung zu sichern. Katharina ist eine kämpferische, sympathische junge Frau, die viele harte Schicksalsschläge ertragen musste, aber ihre Lebenslust und ihren Mut nicht verloren hat.

Dieser historische Roman von Eva Völler hat mich von der ersten Seite an gefangengenommen. Nicht zuletzt dank der direkten, unverfälschten Sprache fühlt man sich mitten ins Revier versetzt. Alle Protagonisten wirken lebendig und vertraut und wachsen jedem Leser im Laufe des Geschehens ans Herz. Exemplarisch möchte ich zwei Figuren erwähnen. Katharinas verwitwete Schwiegermutter Mine ist eine patente Frau, die unermüdlich für ihre Lieben sorgt und hinter einer herrischen Art ein riesengroßes Herz verbirgt. Auch der Kriegsheimkehrer Johannes ist durch seine Erlebnisse in der russischen Kriegsgefangenschaft schwer traumatisiert, kämpft sich ins normale Leben zurück und unterstützt den gemeinsamen Haushalt dank seines handwerklichen Geschicks.

"Ein Traum vom Glück" ist eine mitreißend erzählte, packende Lektüre mit viel Lokalkolorit, die mir aufgrund der emotionalen Achterbahnfahrt sehr nahe gegangen ist. Sie erzählt nicht nur eine anrührende Familien - und Liebesgeschichte, sondern spiegelt ein wichtiges Stück Zeitgeschichte. Ich bin von diesem gelungenen Auftakt der Ruhrpott-Saga begeistert und freue mich auf die weiteren Teile!

Bewertung vom 29.03.2020
Tage wie Seeglas
Kleinewig, Lurleen

Tage wie Seeglas


sehr gut

"Tage wie Seeglas" ist der zweite Roman von Lurleen Kleinewig. Als die 29-jährige Liv eine Stelle als Verkäuferin in einem kleinen Laden für Surfbedarf auf der Ostseeinsel Fährlangen ergattert, geht für sie ein Traum in Erfüllung. Den Neuanfang hat sie nach allem, was sie durchgemacht hat, auch dringend nötig. Gemeinsam mit ihrem Hund bezieht sie ein zauberhaftes kleines Loft direkt am Strand. Auch mit ihrem neuen Chef Dan, einem leidenschaftlichen Surfer, versteht sie sich sofort. Die beiden verbindet mehr als nur die Narben aus der Vergangenheit. Gegen Livs Willen entwickeln sich zwischen ihnen Gefühle. Doch kann Liv ihre Ängste überwinden und ihrem neuen Leben eine Chance geben?

Das Cover ist ein Hingucker. Man sieht einen kleinen Hund auf dem Fensterbrett sitzen, direkt neben einem großen Glas, das bis über den Rand mit vielen Muscheln gefüllt ist. Von dort aus genießt man einen herrlichen Blick auf einen weiten Sandstrand, und im Hintergrund kann man das Meer erkennen.

Wenn man so will, erfüllt dieser Insel-Roman alle Voraussetzungen für eine heitere Auszeit an der Ostsee. Tatsächlich bietet er wesentlich mehr. Lurleen Kleinewig nimmt ihre Leser mit auf eine Achterbahnfahrt an Emotionen. Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, nämlich aus der Sicht von Liv und Dan, die sensible Menschen mit schweren Traumata oder - schlicht formuliert - zwei "völlig kaputte Typen" sind, wie es Dan selbst ausdrückt. Liv stammt aus desolaten Verhältnissen, ihre alleinerziehende Mutter war psychisch krank und mit ihrer Erziehung überfordert. Liv kam in die Obhut von Pflegefamilien, ihren leiblichen Vater hat sie niemals kennengelernt. Ihre Beziehung zu ihrem Freund war von Gewalt geprägt. Nach dem Tod ihres gemeinsamen Kindes ist sie in ein tiefes Loch gefallen. Liv hat ihre Wurzeln verloren, Halt gibt ihr nur ihr Hund Bradley Cooper und ihre enge Freundschaft mit Sandra, einer alleinerziehenden Mutter von zwei Töchtern, die ihr ein Zimmer zur Untermiete geboten hat. Auch Dan hat schwere Verluste ertragen müssen. Nach dem Tod seines Vaters hatte seine Mutter eine tiefe Depression entwickelt. Ihr Freitod ließ Dan jeglichen Halt verlieren. Sein weiteres Leben war von Exzessen aus Alkohol, Drogen und Partys geprägt; nur das Eingreifen seiner Geschwister konnte ihn vor dem völligen Absturz retten.

Können sich zwei seelisch schwer angeschlagene Menschen gegenseitig Halt geben und eine Beziehung miteinander eingehen? Das ist die zentrale Frage, um die der Insel-Roman "Tage wie Seeglas" kreist. Dan und Liv schleppen eine Menge Ballast aus ihrer Vergangenheit mit sich, und sie brauchen extrem viel Zeit, um Vertrauen zueinander aufzubauen. Es ist eine berührende Geschichte, die Trauer und Verlust spiegelt, aber auch Hoffnung und Zuversicht.

Mit "Tage wie Seeglas" hat Lurleen Kleinweg viel Fingerspitzengefühl bewiesen, was die glaubhafte Darstellung ihrer seelisch angeschlagenen Helden angeht. Darüber hinaus spricht sie wichtige Themen wie aktiven Tierschutz und Vegane Lebensweise an. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern ganz locker nebenbei, was mir persönlich sehr gefallen hat. Deshalb gibt es eine klare Lese-Empfehlung!

Bewertung vom 29.03.2020
Tödliche Treue
Echtermeyer, Bianka

Tödliche Treue


sehr gut

Häusliche Gewalt ist immer noch ein Tabuthema, das ängstlich totgeschwiegen wird. Sie umfasst verbale, psychische und physische Attacken und beginnt nicht mit Schlägen, sondern meistens mit der großen Liebe. Deshalb finde ich gut, dass Bianka Echtermeyer sich in ihrem Krimi "Tödliche Treue" mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzt.

Die Hamburger Journalistin Charlotte Schmidt ist für ihre kritischen Texte bekannt. Ein neuer Auftrag führt sie in eine Idylle, die trügt. Charlotte recherchiert über häusliche Gewalt und interviewt zwei Frauen einer Beratungsstelle. Doch am nächsten Morgen wird eine ermordet aufgefunden. Die Journalistin hat offenbar in ein Wespennest gestochen. Aber warum – und ist sie auch in Gefahr? Welche Rolle spielt außerdem der LKA-Kommissar Daniel Zumsande, der die Tote kannte und nun von den Ermittlungen ausgeschlossen wird? Ausgerechnet Daniel, für den Charlotte längst mehr empfindet als journalistisches Interesse! Als die beiden auf eigene Faust ermitteln, geraten sie bald ins Visier des Täters …

"Tödliche Treue" ist bereits der zweite Fall für Charlotte Schmidt und Daniel Zumsande, kann aber ohne Kenntnisse des ersten Bandes gelesen werden. Er spielt wieder in der Hansestadt Hamburg. Die Journalistin und der LKA-Kommissar sind sympathische Figuren, die selbst in ihrer Kindheit und Jugend negative Erfahrungen machen mussten, die ihre Spuren in ihrem Leben hinterlassen haben. Charlotte Schmidt konnte die hohen Erwartungen ihrer ehrgeizigen Mutter nicht erfüllen, die sie lieber in einer soliden Beamtenlaufbahn gesehen hätte und ihre Erfolge als freiberufliche Journalistin ignoriert. Daniel Zumsande stammt aus einer dysfunktionalen Familie, die ihm keine Stabilität und Wärme vermitteln konnte, und hat sich einen anspruchsvollen Beruf gewählt, der ihn an seine Grenzen bringt.

Der packende Fall weist weit in die Vergangenheit zurück. Er ist gut erzählt; ich habe das 240 Seiten umfassende Buch nicht aus der Hand legen können. Bianka Echtermeyer wartet mit unerwarteten Wendungen und einem furiosen Show-Down an einem ungewöhnlichen Ort auf. Auf weitere Bücher aus dieser Reihe bin ich gespannt.

Bewertung vom 20.03.2020
Die stummen Wächter von Lockwood Manor
Healey, Jane

Die stummen Wächter von Lockwood Manor


sehr gut

Manche Geheimnisse sind unausgesprochen. Andere sind unaussprechlich.

Mit "Die stummen Wächter von Lockwood Manor" hat Jane Healey einen interessanten Roman vorgelegt, der im Jahr 1939, kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs spielt.

Das aufwendig gestaltete Cover erinnert an eine feine Stickerei und wirkt wie ien Relikt aus einer längst vergangenen Epoche. Zwei exotische Tiere sind in den zarten Reigen aus Rosen und Früchten integriert worden. Ein Kolibri, dessen Gefieder in allen Farben des Regenbogens schillert, und ein schwarzer Panther, der gleichermaßen majestätisch wie einschüchternd wirkt. Auf diese Weise wird eine Brücke zu den ausgelagerten Exponaten des Natural History Museums in London geschlagen, die in Lockwood Manor vor den Schrecken des Zweiten Weltkriegs geschützt werden sollen..

Das Setting in einem halb verfallenen Herrenhaus ist gut gewählt. Ebenso wie die schadhaften Ausstellungsstücke ist Lockwood Manor sichtbar angeschlagen. Seine ruhmreiche Vergangenheit liegt lange zurück; nun bröckelt die glanzvolle Fassade und viele streng gehütete Geheimnisse kommen nach und nach ans Tageslicht.

Der Roman spielt 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Das Geschehen wird von zwei verschiedenen Personen, jeweils aus der Ich-Perspektive, erzählt. Bei der ersten Ich-Erzählerin handelt es sich um Hetty Cartwright, welche als Direktorin der Sammlung die Verantwortung für alle ausgelagerten Ausstellungsstücke trägt, die von ihrem Standort in der Metropole London evakuiert und aufs Land in Sicherheit gebracht werden sollen, um sie vor einer möglichen Zerstörung durch die Bomben der deutschen Luftwaffe zu schützen. Als Waise hat Hetty niemals die Stabilität einer intakten Familie erfahren; sie ist zwar von einer gutbürgerlichen Familie adoptiert worden, konnte aber nicht die Leerstelle füllen, die der Tod der leiblichen Kinder ihrer Adoptiveltern hinterlassen hatte.

Die zweite Ich-Erzählerin ist Lucy Lockwood, die einzige Tochter des Hausherrn, die vor wenigen Monaten ihre Mutter und ihre Großmutter durch einen tragischen Auto-Unfall verloren hat. Sie ist eine attraktive junge Frau, die ihr Elternhaus bis auf einen kurzen Aufenthalt in einem Internat nie verlassen hat und einen psychisch labilen Eindruck vermittelt. Ihr Elternhaus war zerrüttet, ihr sensible Mutter litt an Wahnvorstellungen, während ihr cholerischer Vater ein chronischer Fremdgänger ist. Ihre in kursiver Schrift gestalteten Erinnerungen reichen weit in die Vergangenheit zurück und spiegeln ihre tief in ihrer Kindheit verwurzelten Ängste.

Hetty und Lucy stammen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, sind in dysfunktionalen Familien aufgewachsen und werden von ihren Mitmenschen aus verschiedenen Gründen ausgegrenzt. Dennoch entwickelt sich zwischen den zwei Außenseiterinnen eine enge Bindung, die von einer losen Freundschaft zu einer intimen Beziehung (Queer-Love) führt.

Während ihres Aufenthaltes auf Lockwood Manor häufen sich unerklärliche Ereignisse, die Hetty und Lucy an ihrem Verstand zweifeln lassen. Von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges ist auf Lockwood Manor wenig zu spüren, das alltägliche Grauen zeigt sich auf einer anderen Ebene. Nach und nach kommen die schrecklichen Geheimnisse von Lockwood Manor ans Tageslicht. Was hinter den dicken Mauern vor sich gegangen ist, lässt sich kaum in Worte fassen. Jane Healey hat einen düsteren, verstörenden Roman geschaffen, der mich tief erschüttert hat. Dieses Buch ist nicht leicht zu lsen, mitunter etwas langatmig und sperrig. Dennoch gibt es eine klare Empfehlung von mir!

Bewertung vom 20.03.2020
Dünentraumsommer
Janz, Tanja

Dünentraumsommer


sehr gut

Oma-Kuchen ist der Beste! Könnt ihr euch noch an eine Kalte Schnauze erinnern? Früher gab es diesen Kuchen zu jedem Kindergeburtstag. Wenn die Erwachsenen ihre Buttercremetorte genossen haben, durften wir uns über diese andere Kalorienbombe freuen. Meine schönsten Erinnerungen sind mit ihr verbunden. Blinde Kuh, Eierlaufen, Sackhüpfen, Stelzenlaufen..

Die Liebe zu Oma-Kuchen hat Tanja Janz in ihrem neuen Wohlfühl-Roman "Dünentraumsommer" zu einer zuckersüßen Geschichte verarbeitet Er lässt sich auf eine einfach Formel bringen: eine Backstube im Reetdachhaus und eine neue Familie

Marieke zieht mit ihrem Sohn von der Großstadt ans friesische Meer. Für beide ist es eine Wohltat, einmal tief durchzuatmen, und die gemütliche Einliegerwohnung im Reetdachhaus von Berta Tetens wird ihnen ein neues Zuhause. Als Marieke die kleine Friesenküche betritt, kommt ihr eine Idee: Um die Senioren in St. Peter-Ording zusammenzubringen, gründet Marieke einen Kuchen-Club. Bald werden die »Oma-Kuchen« zum Kassenschlager, aber Marc Velthuisen, dem die hiesige Cafébar gehört, stört sich daran …

Das hübsche Cover lädt zum Traumen ein. Am liebsten möchte man sich selbst auf den Weg machen und das nostalgische Reetdach-Haus direkt am Strand besuchen, das so viel Liebe und Wärme atmet.

Über das Setting brauchen wir gar nicht sprechen. St. Peter-Ording ist die größte Sandkiste in Deutschland. Alle Romane von Tanja Janz spielen hier, und ihre Leser können sich immer auf ein Wiedersehen mit vertrauten Protagonisten freuen. Der Plot ist klar von dem erfolgreichen Start-up "Kuchen-Tratsch" inspiriert, das die Zuschauer aus der "Höhle der Löwen" im Privatfernsehen kennen.

Im Mittelpunkt steht Marieke Schepat, eine sympathische, bodenständige alleinerziehende Mutter aus Herne, die sich große Sorgen um ihren fast zehnjährigen Sohn Emil macht, der an Asthma leidet. Seit dem Tod ihres Mannes schlägt sie sich mehr schlecht als recht mit einem Aushilfs-Job in einem Café durch; eine abgeschlossene Ausbildung kann sie nicht vorweisen. Nach langem Zögern bewirbt sie sich auf eine freie Stelle als Alltagsbegleiterin in einem ambulanten Pflegedienst und ergattert durch einen glücklichen Zufall eine gemütliche Wohnung in einem Reetdach-Haus unweit des herrlichen Strandes von St. Peter-Ording, die von der patenten alten Dame Berta Tetens angeboten wird. Als alleinstehende alte Dame freut Berta sich über ihre liebenswerten Mieter und entwickelt sich zu einer begeisterten Ersatz-Oma für Emil. Auch ihre sozialen Kontakte werden dank Mariekes Einsatz für einen Back-Club für alle interessierten Senioren wieder aufgefrischt, der für frischen Wind in St. Peter Ording sorgt.

Zugegeben, es sind schon einige glückliche Zufälle, die in diesem Roman bemüht werden. Heile Welt ist eben nicht jedermanns Geschmack. Dennoch war ich über diese heitere, unbeschwerte Lektüre sehr glücklich, die mich von den deprimierenden Nachrichten in Zeiten des Corona-Virus im Fernsehen abgelenkt hat. Denn sie vermittelt eine wichtige Botschaft: Soziales Miteinander ist das Wichtigste, was es auf der Welt gibt!

Abgerundet wird der lebensbejahende, zuckersüße Nordsee-Roman von zwei bewährten Kuchen-Rezepten. Oma Friedels Käsekuchen und Karottenkuchen mit Frischkäse, wie er von "Kuchen-Tratsch"zum Verkauf angeboten wird, stehen garantiert auf meiner Kaffeetafel zum Osterfest. Wetten, dass sich die ganze Familie darüber freuen wird?

Bewertung vom 12.03.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


sehr gut

Aus der deutschen Unterhaltungsliteratur ist Corinna Bomann nicht mehr wegzudenken. Ihr historischer Roman "Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung" ist der erste Band der Reihe "Die Farben der Schönheit". Er bildet den Auftakt zu einer Trilogie, um Sophia Krohn, die hart für ihre Karriere in der Kosmetikindustrie des 20. Jahrhunderts kämpfen muss.

Sophia Krohn steht mit zwanzig vor einem Scherbenhaufen. Ihre erste große Liebe ist in einem Skandal geendet, ihr Vater will sie nicht mehr sehen, das Studium kann sie sich nicht mehr leisten. Ihre Träume zerplatzen, und Sophia flüchtet nach Paris. Doch sie gibt nicht auf. Schon immer wollte sie die Frauen in ihrer Schönheit erstrahlen lassen. Helena Rubinstein erkennt Sophias Talent und gibt ihr eine Chance. Mutig folgt Sophia der Beauty-Pionierin nach New York, wo sie Erfolg und Glück findet. Aber Helena Rubinstein verlangt von ihr, zehn Jahre lang unverheiratet zu bleiben. Ein hoher Preis, denn gerade hat Sophia ihr Herz wieder geöffnet.

Das geschmackvolle Cover zeigt die Rückenansicht einer dunkelhaarigen Frau, die ein elegantes Kleid trägt, das wie eine edle Rose schimmert. Ihr Haar ist zu einem edlen Chignon frisiert; sie bewegt sich in gutsituierten Kreisen, die eine attraktive äußere Erscheinung zu würdigen wissen..

Das Setting wechselt zwischen Berlin, Paris und New York. Allesamt Metropolen, die für Glanz und Glamour stehen. Der historische Roman spielt in den wilden Zwanziger Jahren, die sich momentan großer Beliebtheit in der Unterhaltungsliteratur erfreuen.

Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Sophia geschildert. Sie ist eine begabte und ehrgeizige Studentin der Chemie, die aus einem gutbürgerlichen Elternhaus stammt. Ihr Vater führt eine Drogieriekette in Berlin, ihre Mutter ist Hausfrau. Als einziges Kind soll Sophia in die Fußstapfen ihres Vaters treten, auch wenn sie sich selbst für dekorative Kosmetik begeistert und ihren beruflichen Schwerpunkt in der Kosmetikindustrie sieht. Leider verstrickt sie sich in eine Affaire mit ihrem verheirateten Dozenten und nach ihrer ungeplanten Schwangerschaft ist ihr der Weg zu einer akademischen Laufbahn an der Universität verbaut. Auch ihre Eltern verzeihen ihr ihren Fehltritt nicht; sie muss künftig für ihren eigenen Lebensunterhalt sorgen. Sophia ist eine mutige Frau, die ihr Glück in Paris und - nach ihrer folgenschweren Begegnung mit Helena Rubinstein - in New York versucht. Leider ist es mir nicht gelungen, mit dieser literarischen Figur wirklich warm zu werden. Sie wirkt sehr beherrscht und kühl; ihre Handlungsweisen lassen sich nicht immer logisch nachvollziehen.

Corinna Bomann schreibt in einem angenehmen, gut lesbaren Stil. Leider benötigt dieser historische Roman eine gewisse Anlaufzeit, um in Fahrt zu kommen. Lange plätschert die Handlung vor sich hin, die Spannung wird erst im letzten Drittel aufgebaut, der mit einem klassischen Cliffhanger endet.

Für meinen persönlichen Geschmack hat Corinna Bomann etwas zu viel Drama in die Handlung eingebaut. Trotzdem halte ich diesen historischen Roman für eine empfehlenswerte Lektüre, die interessante Einblicke in die Welt der Kosmetikindustrie des 20. Jahrhunderts vermittelt. Von nun an werde ich die Marken Helena Rubinstein und Elizabeth Arden mit anderen Augen sehen!

Bewertung vom 12.03.2020
Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1
Benedikt, Caren

Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1


sehr gut

"Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen" von Caren Benedict ist der erste Band einer opulenten Familiensaga, die um die erfolgreiche Geschäftsfrau Bernadette von Plesow kreist.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet worden. Der feine Sand und die weitläufige Dünenlandschaft vermitteln das Inselflair, und im Hintergrund ist ein imposantes Hotelgebäude zu erkennen, das gehobenen Ansprüchen gerecht wird. Der Titel des Romans ist in goldenen Lettern gehalten worden, während der Untertitel perfekt auf den nächtlichen Sternenhimmel abgestimmt worden ist. Man fühlt sich ans Meer versetzt und glaubt das leise Rauschen der Wellen zu hören.

"Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen" spielt in den Goldenen Zwanziger Jahren, genauer gesagt: 1924, an zwei verschiedenen Schauplätzen, nämlich in Binz, dem größten Seebad auf der insel Rügen, und in Berlin, wobei das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven geschildert wird. An beiden Standorten begegnen wir vielen interessanten Protagonisten, Hauptfiguren wie Bernadette von Plesow und ihrem Sohn Constantin und Nebenfiguren wie Josephine von Plesow , der künstlerisch begabten einzigen Tochter von Bernadette, und dem aus einfachen Verhältnissen stammenden Zimmermädchen Marie, die gut ausgearbeitet worden sind.

Zentrale Figur ist die erfolgreiche verwitwete Geschäftsfrau Bernadette von Plesow, welche das noble Grand Hotel in dem ruhigen Ostseebad Binz mit strenger Hand führt und die Geschicke ihrer Familie in ihrem Sinne lenkt. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die stets kühl kalkulierend agiert und ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit zu verbergen sucht.

In Berlin wiederum steht ihr Sohn Constantin im Mittelpunkt, der nicht nur das luxuriöse Hotel Astor mit einem angeschlossenen Variété betreibt, sondern auch in der Unterwelt die Fäden zieht. Er ist ein knallharter Geschäftsmann, der im echten Sinne des Wortes über Leichen geht.

Wenn man so will, hat Caren Benedict die perfekte Mischung für eine packenden Familiensaga in der Goldenen Zwanziger Jahren gefunden: ein elegantes Hotel an der Ostsee, ein verruchtes Varieté in Berlin, eine starke Frau, die ihren Weg geht, und ein Geheimnis, das alles in Gefahr bringt. "Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen" ist nicht nur ein interessanter historischer Roman, sondern enthält viele Elemente eines Krimis. Die vornehme Familie von Plesow ist tief in dunkle Geschäfte verstrickt; Bandenkriminalität, Drogen, Schutzgelderpressung, Korruption, Prostitution und Mord gehören zu ihrem täglichen Leben. Auf den zweiten Band darf man gespannt sein!

Bewertung vom 11.03.2020
Sternenblütenträume
Sosnitza, Ulrike

Sternenblütenträume


sehr gut

"Nur wenn Liebe im Vertrauen wurzelt, kann sie zum Himmel wachsen."

"Sternenblütenträume" ist der vierte Roman der deutschen Schriftstellerin Ulrike Sosnitza, der im Heyne-Verlag erscheint. Diesmal dreht sich alles um die Hochzeitsfotografin Nina braucht eine neue Wohnung und einen neuen Mann. In dieser Reihenfolge. Seit sie wieder Single ist, lebt sie notgedrungen bei ihren Eltern, und das hält sie einfach nicht aus. Da trifft sie auf einer sonnendurchfluteten Lichtung im Wald auf den Schulsozialarbeiter Felix, der so gerne Bäume umarmt. Sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Und er in sie. Alles ist perfekt. Sogar die riesige Narbe auf ihrem Bauch stört ihn nicht. Doch dann entdecken die beiden, welch schreckliches Geheimnis sie verbindet.

Wie immer fühlte ich mich von den wunderschönen Cover des neuen Romans von Ulrike Sosnitza magisch angezogen. Eine köstliche Beerentorte ist mit frischen Früchten (Brombeeren unde Heidelbeeren) auf einem kostbaren Porzellanteller angerichtet worden. Der liebevoll gedeckte Tisch ist mit feinen weißen Holunderblüten (den sogenannten 'Sternenblüten') und grünen Blättern geschmückt worden, als ob man ihn für eine künstlerische Fotografie in Szene setzen wollte.

"Sternenblütenträume" spielt in Talburg, einem fiktiven Ort. Dennoch ist es Ulrike Sosnitza gelungen, alle Schauplätze der Handlung lebensecht zu gestalten. Hierbei nimmt eine Lichtung mitten im Wald eine entscheidende Rolle ein. Nach der Lektüre des Romans verspürt man den Wunsch, selbst einen langen Spaziergang zu unternehmen, um die Schönheit der Natur mit allen Sinnen genießen zu können.

Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, nämlich aus der Sicht von Nina und Felix. Auf diese Weise kann man tief in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten eintauchen. Nina ist eine begabte Fotografin, die ihren künstlerischen Schwerpunkt auf die Hochzeitsfotografie gelegt hat. Nach ihrer Trennung von ihrem Freund lebt sie wieder bei ihren Eltern. Auch beruflich ist sie eng mit ihnen verbunden. Ihr Vater Charlie leitet das altmodische Fotoatelier, in dem sie nach einem schweren Verkehrsunfall arbeitet. Dagegen arbeitet Felix als Übergangsmanager an einer weiterführenden Schule und engagiert sich für seine Schützlinge, die ihre ersten praktischen Erfahrungen im Rahmen eines Praktikums sammeln sollen.

Nina und Felix sind sympathische Protagonisten, die durch eine schicksalhafte Begegnung miteinander verbunden sind. Sie besitzen viele Ecken und Kanten und haben zahllose bittere Erfahrungen in ihrem Leben machen müssen. Gemeinsam ist ihnen eine starke Liebe zur Natur, die sie an einem magischen Ort mitten im Wald zusammenführt. Als seelenverwandte Menschen verstehen sie sich ausgezeichnet und träumen von einer gemeinsamen Zukunft, bis sie von ihrer traumatischen Vergangenheit eingeholt werden.

Alles in allem ist Ulrike Sosnitza ein leiser, tiefgründiger Roman gelungen, der von Wahrheit und Lüge, Schuld und Sühne, Missverständnissen und Sprachlosigkeit erzählt. Ich habe diese Lektüre sehr genossen und empfehle ihr neues Buch gern weiter.