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books and phobia
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Halle

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Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2021
Die 5 Reiche. Band 2
Lewelyn

Die 5 Reiche. Band 2


ausgezeichnet

Kaum war Band 1 ausgelesen, war mir schnell klar, dass ich diese Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen möchte. Denn nicht nur die Optik sprach mich an, sondern eben auch die intensive und eben mal weitreichendere Story. Nun war Band 2 dran und der konnte mich genauso überzeugen wie sein Vorgänger.

Dies fing schon mit dem wunderschönen Cover an, welches die Hauptcharaktere des Bandes zeigten. Das diese dann auch noch mit einer Glanzschicht hervorgehoben wurden, war da nur das Tüpfelchen auf dem i. Beim Aufschlagen erwartete mich dann auch wieder die Karte, welche gerade zu Anfang helfen könnte, die Charaktere ihren Ländern zuzuordnen. Dazu gab es eine Übersicht von den Erlebnissen des ersten Bandes, welche wirklich gut zusammengefasst war.

Dann begann mein 2. Abenteuer in der Welt der 5 Reiche und führte mich zurück an das Ende des ersten Bandes, welches wohl jeden Leser einfach mal von den Stühlen gefegt hatte. Doch es musste weiter gehen und somit musste schnell ein neuer König her. Klingt simpel, doch neben der Zeremonie gab es noch andere Handlungsstränge, welche der Geschichte zusätzliche Tiefe gaben. Viele der dazugehörigen Charaktere lernte man schon kennen, weswegen zumindest ich, unglaublich neugierig war, wie sie handeln würden und was schließlich dabei herauskommen würde. Dabei ging es um Familienstreit, Liebe zwischen verschiedenen Arten und darum sich zu beweisen. Bezog man dies auf unsere Gesellschaft, dürfte man die ein oder andere Lage wiedererkennen.

Ja, inhaltlich wurde hier wirklich wieder einiges geboten. Doch auch das Auge isst bekannterweise mit und dürfte hier ein wahres Schmankerl zu Gesicht bekommen. Wer den Vorgänger bereits gelesen hat, darf sich nun auf eine Fortsetzung des unglaublich schönen Zeichenstils von Jérôme Lereculey freuen. Denn egal, ob die Charaktere oder die Landschaften, hier wurde wieder unglaublich detailliert gearbeitet und dazu, auch nicht an Farbe gespart. Man erfreut sich an jeder einzelnen Seite, zumal diese einfach wahnsinnig lebendig wirken.

Ich freue mich jetzt auf den Nachfolger!

Ein eindrucksvoller Nachfolger, der nicht nur wieder mit einer packenden Handlung trumpfen konnte, sondern auch einer Optik, an der man sich nicht satt sehen kann.

Bewertung vom 03.06.2021
In der Möwe liegt die Kraft
Katzur, Björn H.

In der Möwe liegt die Kraft


ausgezeichnet

Moin! Im Bereich des Poetry Slam durfte ich nun schon einige Bücher von Slamern lesen und war demnach schon sehr neugierig, als ich dann dieses entdeckte. Tatsächlich wurde ich erst durch das Buch auf Björn Katzur aufmerksam und bin darüber nicht einmal traurig, denn so konnte ich mich ganz ohne Vorkenntnissen den Geschichten und der Poesie widmen.

Allerdings muss ich gleich vorab sagen, dass ich die Gedichte mehr überflogen habe, da ich nicht unbedingt eine poetische Ader habe. Ich bewerte daher mehr die Geschichten, als die poetischen Ausschweifungen.

Wer den Titel liest, könnte glatt meinen, das es in diesem Buch vermehrt um die weiß gefiederten Fischbrötchen-Diebe geht. Doch wer das Buch einmal umdreht wird plötzlich etwas von Delfinen, Piraten und Pferdemädchenparteien lesen. Der Aspekt mit den Möwen fand sich vermehrt in den Gedichten, während es in den Geschichten eben um Dinge wie Universum-verschlingende Personen handelte. Man sollte sich daher nicht vom Titel täuschen lassen, denn dieses Buch kann soviel mehr.

Als Beispiel möchte ich hier die Geschichte erwähnen, welche davon handelt, das man aus der Egoperspektive Weihnachtsmänner retten muss. Hier erlebte ich nämlich eine Horrorgeschichte, die nicht nur unglaublich erschreckend war, sondern auch noch eine Message hatte. Und so ging es mir mit vielen seinen Geschichten. Sie waren alle unterschiedlich und brachten mich mal zum Lachen, mal zum Kopfschütteln und ganz oft eben auch zum Nachdenken.

Dabei kann ich wirklich nur ein großes Lob für den Autor aussprechen, welcher sich mit so vielen Themen auseinandersetzte und sie nicht nur mit Humor wiedergab, sondern ihnen auch ordentlich Tiefe verpasste. Egal welches Alter oder Geschlecht, in diesem Buch dürfte jeder ein Stück Björn Katzur in sich entdecken und sei es auch nur, weil man der Pferdemädchenpartei beitreten möchte. Dazu fand ich es toll, das man neben vereinzelten Illustrationen von Feric Törtchen auch QR-Codes entdecken konnte, welche zu Videomaterial führten.

Kleines Buch, großer Inhalt! Besonders Björn Katzurs Geschichten hatten es mir echt angetan. Ich habe hier ein kleines Buch für mich entdeckt, in dem Kurzgeschichten stehen, welche mich zum Lächeln bringen und zu welchen ich an schlechten Tagen bestimmt noch häufiger greifen werde. Einen anderen Titel hätte ich mir trotzdem gewünscht, da er sich zu sehr auf die Poesie bezog.

Bewertung vom 30.05.2021
Der spazierende Mann (erweiterte Ausgabe)
Taniguchi, Jiro

Der spazierende Mann (erweiterte Ausgabe)


ausgezeichnet

Eine Graphic Novel von einem Mann, der spazieren geht und dabei sich selbst, die Natur und seine Mitmenschen besser kennenlernt? Warum nicht, dachte ich mir und war mächtig gespannt was ich in den 18 Episoden des Buches erleben würde. Kurz und knapp war es die pure Entspannung.

Ohne große Einführung starte man direkt in die erste Geschichte. Dies war erst einmal ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn ich hatte gehofft etwas mehr über den netten Herren zu erfahren, mit welchem ich schließlich spazieren gehen würde. Doch weit gefehlt, denn die Hauptfigur war garnicht der Mann, seine Frau oder später vielleicht der Hund der Beiden, sondern die Natur und alles was dazugehört. Wie schon gesagt sprudelte dieser Band gerade zu vor Entspannung, denn er zeigte uns wie wir mit kleinen Spaziergängen Stress abbauen können und dabei sogar die ein oder andere Sache entdecken, die uns glücklich macht.

Egal ob der Vogelzug, das Wetter oder das Finden einer besonders schönen Muschel, die Novel zeigte einfach mal ein paar Kleinigkeiten des Lebens, welche wir vor lauter Stress garnicht mehr wahrnehmen können. Dabei erfand das Buch den Spaziergang nicht neu, zeigte aber das wir nur die Augen offen halten müssen, um z.B. etwas Neues in einem eigentlich gut bekannten Stadtteil zu finden.

Dabei spielten natürlich auch die Illustrationen eine große Rolle, welche vorwiegend in schwarz/weiß gehalten waren. Doch dies machte überhaupt nichts, denn aufgrund des sehr klaren Zeichenstils erkannte man auch so alles gut. Zum Glück, denn neben der fehlenden Handlung, gab es nur sehr wenige Unterhaltungen, welche aber ebenfalls sehr kurz gehalten waren. Ich fokussierte mich daher sehr auf die Bilder und merkte bald, das Stille in einem Buch auch etwas Gutes sein kann.

Leider währte dies nur bis zu den Extraseiten, welche noch 3 Geschichten erzählten, denn diese gefielen mir nur mäßig bis garnicht. Gerade die 2. Geschichte welche von einem Familienvater erzählte, der seinem Seitensprung nachweinte, war zwar emotional, aber wirklich Mitleid konnte ich hier nicht empfinden. Ich war allerdings froh, dass sie nicht zu den Hauptepisoden gehörten, denn das hätte ansonsten sehr viel kaputt gemacht. So sah ich sie als Beiwerk und konnte gut damit leben.

Mein anfängliches Misstrauen in Bezug auf die fehlende Handlung und den Namen des Protagonisten verflog schnell als ich merkte, was dieser Band stattdessen alles bieten konnte. Ruhe, ein Blick für die kleinen Geschenke des Lebens und das Genießen von Kleinigkeiten, wie einem heißen Bad waren die eigentliche Aussage der Novel, welche dazu auch noch wunderschön illustriert war.

Bewertung vom 29.05.2021
Eddie muss weg
Buddenkotte, Katinka

Eddie muss weg


ausgezeichnet

Schon als mir der Band auf einer Buchmesse vorgestellt wurde, war meine Neugier sofort geweckt. Klar, immerhin war da erstmal eine Urne auf dem Cover und dann war da noch die Frage wer nun eigentlich Eddie ist!? Beides wurde mir im Verlauf der Story offenbart, welche übrigens nicht nur skurill war, sondern mir auch ein unglaublich sympathisches Paar lieferte.


Doch worum gehts? Natürlich um Stan und Britta, welche schon eine ganze Weile zusammen sind und in ihrem Leben mit Höhen und Tiefen zu kämpfen haben. Britta ist neidisch auf eine Kollegin und Stan hat einfach ein zu weiches Herz. Doch nun überschlagen sich die Dinge und die Beiden machen einen Rodtrip, der Ihnen nicht nur die Wahrheit näher bringen soll, sondern eben auch Eddie mit ins Boot holt. Wer Eddie ist? Schwer zu sagen bzw. will ich es nicht verraten, denn Eddie ist ein Mysterium, das auch ich erst kennenlernen musste. Achja und dann wird er auch noch zu etwas neuem. Ja, Eddie ist ein Rätsel. Leider aber auch ein wenig zu sehr, denn gerade am Ende hätte ich mir doch ein paar mehr Infos über ihn gewünscht. Einen Abbruch im Lesespaß tat dies allerdings nicht, denn dafür passierte hier einfach zu viel.


Um es genauer zu sagen, es passierte vieles, das ich nicht kommen sah und was mich anschließend überraschte, zum Lachen brachte und zum Nachdenken anregte. Denn ja, in diesem Buch steckte unglaublich viel Tiefe. Es zeigte, was wir aus Panik tun, aus Frust, aus Liebe und natürlich auch aus Freundschaft, obwohl dies stellenweise sogar ausgenutzt wird. Ja, man merkt, mir fällt es schwer die Handlung zusammen fassen, was aber auch daran liegt, das ich niemand den Lesespaß wegnehmen möchte, den ich hatte.


Den das Buch machte Spaß! Katinka Buddenkottes Schreibstil schrie mir manchmal aus der Seele und zeigte eben das in einer Beziehung nicht immer nur eitel Sonnenschein herrschen kann, sondern auch mal die pure Finsternis. Dazu legte sie einen Wortwitz an den Tag, welcher genau meinen Geschmack traf. Frech, aber nie obszön, sondern eher clever und witzig. Ich glaube man merkt, dass ich mich in diesem Buch einfach wohlfühlte.


Dies war mein erstes Buch von Katinka Buddenkotte und garantiert nicht mein Letztes. Wo ich von Außen noch etwas skeptisch war, überzeugte mich die Autorin mit einer unglaublich guten Story, die nicht nur Tiefe aufwies, sondern auch Witz und Charme. Last euch bloss nicht von der Urne beirren, denn hier findet man weder einen Thriller noch einen Krimi, sondern einfach mal das Leben selbst.

Bewertung vom 25.05.2021
Maske der Dunkelheit / Metro 2033 Comic Bd.2
Glukhovsky, Dmitry

Maske der Dunkelheit / Metro 2033 Comic Bd.2


ausgezeichnet

Der erste Band der Comic-Adaption zu Metro 2033 war für mich das optimale Futter, nachdem ich die Bücher gelesen hatte. Nun gab es den 2. Band der Tetralogie und trotz des Wissens was geschehen würde, war die Spannung groß. Wie würden die Charaktere aussehen? Wie waren die anderen Stationen aufgebaut? Ich freute mich einfach die Geschichte noch einmal mit den charakteristischen Illustrationen von Peter Nuyten zu erleben.

Tja und da ging es diesmal sehr schnell zur Sache, denn gleich zu Anfang zeigte der Band was für ein rauer Ton in der Metro herrscht und das jeder Fehler teils sehr schmerzhafte Konsequenzen hat. Doch nicht nur das, denn nun bekam man es auch mit den Mutanten zutun, welche Peter Nuyten unglaublich angsteinflößend gestaltete. Ja, der Band bot deutlich mehr Action, hielt sich aber an die Buchvorlage. Spannung war diesmal also wirklich großgeschrieben.

Doch auch Freundschaft und der Drang Ordnung in die Welt zu bringen war ganz klar spürbar. Dabei half natürlich der außergewöhnliche Zeichenstil, welcher der Metro und den Charakteren einen völlig eigenen Charme verlieh. Ja, viele dürfte den Stil aus Western-Comics kennen, aber aus meiner Sicht passt er mit den wenigen Farben, welche auch noch sehr dunkel gehalten waren, perfekt zu Artjoms Geschichte.

Was sich ebenfalls nicht verändert hatte, war die Übersetzung von russischen Namen oder Bezeichnungen, welche ich auch schon im Vorgänger sehr schätzte. Was für viele vielleicht eine Kleinigkeit darstellen dürfte, war für mich purer Flair. Es fühlte sich nun mal richtig an, das sich die Charaktere auf Russisch begrüßen. Dann aber die Übersetzung dazuzubekommen, selbst wenn sie 4 Seiten davor schon einmal dastand, war einfach mal ein richtig toller Service.

Auch wenn der 2. Band von Metro 2033 deutlich rasanter und actionreicher war, verlor ich mich regelrecht zwischen den Seiten. Es machte einfach Spaß, wieder in die illustrierte Metro-Welt einzusteigen und Artjoms Weg weiterzuverfolgen. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob man die Bücher gelesen hat oder nicht.

Bewertung vom 23.05.2021
Marvel Must-Have: Ms. Marvel: Meta-Morphose
Wilson, G. Willow;Alphona, Adrian

Marvel Must-Have: Ms. Marvel: Meta-Morphose


ausgezeichnet

Als ich den Band entdeckte, war die Verwunderung schon sehr groß, denn von Ms. Marvel hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nie etwas gehört. Doch die junge Heldin gibt es bereits seit 1977 im Marvel Universum und wurde nun mithilfe von G. Willow Wilson und Adrian Alphona nicht nur in die Moderne befördert, sondern auch mit interessanten Einblicken in die Welt des muslimischen Glaubens ausgestattet.

Eine über den Kamm gescherte und in Schubladen gedachte Story sollte man jedoch nicht erwarten. Denn statt nur eine Seite zu zeigen, versuchte man alle Aspekte offenzulegen ohne dabei beleidigend oder respektlos zu sein. Dies schaffte man, indem man nicht nur gläubige Personen darstellte, sondern auch die, welche sich über die Religion oder bestimmten Aspekte von ihr lustig machten.

Dies in Verbindung mit der Geschichte von Kamals Weg zu Ms. Marvel war wirklich ein Genuss. Denn neben Kritik sprühte der Band nur so vor Wortwitz und dürfte Fans der Avengers so richtig begeistern. Denn Kamala ist selbst ein großer Fan von ihnen und schreibt nicht nur Fan-Fiction, sondern hegt den großen Wunsch an der Seite von Captain Marvel zu kämpfen. Am besten noch mit blonden Haaren, muss ja passen. Als sie dann durch Zufall zur Superheldin wurde, ging es aber erst richtig los, denn als Jugendliche mit Superkräften zu hantieren, klingt leichter als es ist. Besonders wenn man nun auch noch die Entscheidung trifft gegen das Verbrechen zu kämpfen.

Dies alles wurde durch die Illustrationen nicht nur untermauert, sondern auch sehr humorvoll in Szene gesetzt. Adrian Alphona legte dabei unglaublich viel Wert auf die Geschichtsausdrücke, welche wiederum dafür sorgten, das ein Lachen oder ein bedrücktes Gesicht eben auch bei mir Emotionen auslösten. Doch nicht nur die Charaktere selbst waren Highlights. Die ganze Welt war wunderschön anzusehen, zumal sie auch sehr farbenfroh gestaltetet war. Hier wurde mir wirklich viel geboten, weswegen ich mich schon darauf freue Ms. Marvel in anderen Ausgaben noch besser kennenzulernen.

Kamalas Abenteuer war wirklich ein Must-Have, denn es zeigte mir nicht nur eine neue Heldin (also für mich neu), sondern überraschte zudem mit einer tiefgehenden Handlung über Mobbing, den muslimischen Glauben und dem Wunsch nach Vertrauen und Gleichberechtigung. Allerdings nicht ohne ein wenig Humor und den tollen Illustrationen von Adrian Alphona, welche dem Band eine wundervolle Optik verliehen.

Bewertung vom 21.05.2021
Escape Room
Tapia, Ivan

Escape Room


sehr gut

Mit viel Spannung freute ich mich darauf nach „Sherlock Holmes – Das Escape Buch“, in ein weiteres Escape Book abzutauchen. Dafür machte ich mich zusammen mit der Journalistin Candela Fuertes auf die Jagd, um die Intrigen des Wanstein-Clubs noch rechtzeitig aufzudecken und eine große Katastrophe zu verhindern. Ob ich es geschafft habe? Jein!

Denn um den Club aufzuhalten musste ich durch ein Labyrinth, welches als Sicherheitssystem diente und dazu noch schwerer war, da man beim Eindringen ein Gift einatmete, welches nach 60 Minuten zum Tode führte. Also schnell die Kurzbeschreibung gelesen, welche wirklich leicht verständlich war und schon ging es los. Allerdings nicht gleich mit den Rätseln, sondern erstmal mit der Geschichte von Candela Fuertes. Im Laufe des Buches erfahren wir nämlich warum sie hinter dem Club her ist und was dieser vorhat. Und spätestens hier war ich mächtig überrascht, denn so ganz nebenbei erfuhr man auch noch ein paar Dinge über die Börse, Aktien und Spekulationen. Ein wirklich gelungener Coup, denn das Thema passte super zur Story und war gleichzeitig eine interessante Einführung in das Thema. Leider sorgte dies dann aber auch dafür das die Texte bis zum nächsten Rätsel stets etwas länger ausfielen. Dies war gerade am Anfang der Fall und nahm einen schon ein wenig die Motivation.

Doch wer durchhielt, der konnte nicht nur ein wenig Börsenwissen einsacken, sondern auch verschiedenste Rätsel erleben. Diese basierten vermehrt auf optischen Täuschungen, welche trotz allem erst einmal ausgekundschaftet werden mussten. Leider gab es aber auch Rätsel, welche viele nicht ohne Hinweise schaffen dürften, da sie z.B. mit Musik zu tun hatten. Hier blieb dann nur der Blick in die Hinweise, von denen es stets 5 gab und welche beim Umblättern die Lösung aufzeigten. Ein großes Lob hierfür von mir, denn hier wurde nicht einfach nur der Code zum Weiterkommen gezeigt, sondern eben auch der Lösungsweg.

Wie mittlerweile üblich, gab es aber auch hier Rätsel, bei denen etwas ausgeschnitten werden sollte. Hier habe ich mir die entsprechenden Seiten eingescannt und für den Privatgebrauch ausgedruckt, um das Buch später noch einmal zu verwenden.

Doch was machte eigentlich die Optik? Nicht viel, denn das Buch war erstaunlich minimalistisch. Einzig die Rätsel stachen hervor. Allerdings auch nicht mit Farbvielfalt, denn im gesamten Buch dominierten weiß, schwarz und gelb. Doch genau das sorgte auch dafür das man sich sehr gut zurechtfand. Durch das Fehlen von unnötigen oder ablenkenden Schnörkeleien, dürften gerade Anfängern einen guten Start in die Welt der Escape Books bekommen.

Optisch jetzt nicht unbedingt ein Highlight, schaffte es das Buch mich trotzdem zu begeistern. Gerade wer erst mit Escape Books angefangen hat, dürfte hier ein tolles Einsteigerbuch ergattern, welches auch die Lösungswege aufzeigte. Allerdings empfand ich es sehr schade, dass man hier Seiten herausschneiden sollte. Ich mag diesen Trend nicht. Und auch die Story hätte noch ein wenig Feinschliff gebraucht, da sich hier und da kleine Logiklücken auftaten. Spannend und vor allem auch lehrreich war es trotzdem.

Bewertung vom 16.05.2021
Spider, Rabbit Hole
Bec, Christophe;Daoust, Giles

Spider, Rabbit Hole


ausgezeichnet

Kaum war die Kurzbeschreibung gelesen, war mir auch schon klar, dass ich diese Reihe unbedingt beginnen möchte. Nicht weil ich Drogen verherrliche oder ein großer Fan der acht-beinigen Tiere bin, aber ein Thriller über Spinnen als Drogen, sorry, aber das konnte ich mir nicht entgehen lassen.

Und so kam es das ich nun den ersten Band von „Spider“ las und von vorne bis hinten einfach nur begeistert war. Die Story hatte etwas Mystisches an sich und doch auch etwas sehr Realistisches, da sie ganz genau zeigte, was Drogenkonsum bei unserer Psyche und dem Körper anrichten kann. Doch diesmal ist es noch schlimmer da „Spider“ nicht nur unglaublich abhängig macht, sondern auch noch vieles andere auslöst. Wie es allerdings zu den Veränderungen kommt, blieb zumindest in diesem Band noch ein Geheimnis. Ich hoffe allerdings auf eine Auflösung im finalen 2.Band.

Was sich aber schon ganz klar zeigte, waren die Ermittler, welche den Kampf gegen die Droge aufnahmen. Charlie Dubowski und John Brandt agierte als neue Partner zusammen und wirkten anfangs überhaupt nicht glücklich mit der Entscheidung. Doch ihre Taten sprachen für sich und zeigten, dass sie als Partner durchaus gut geeignet waren. Dazu muss ich sagen, dass ich beide als sehr angenehme Charaktere wahrnahm. Er, der bereits längere Zeit an dem Fall sitzt und sie, die junge Ermittlerin, welche sich beweisen will.

Hier kommen wir dann auch zur Optik des Bandes, denn neben dem Charakter machten Charlie und John auch als Person eine gute Erscheinung. Mich erinnerte z.B. Charlie stets an Liv Moore aus „IZombie“, was sie gleich noch sympathischer machte. Doch auch der Rest machte mächtig Eindruck, denn die Darstellung der Drogenabhängigen war wirklich erschreckend und stellenweise sogar fast schon eklig. Ja, hier wurde vieles sehr detailliert gezeigt, auch wenn man versuchte die Szenen mit Schattenwürfen etwas zu entschärfen. Half nur wenig, denn zumindest bei mir versuchte der Kopf gleich alles richtig darzustellen. Aber was sollte man auch machen? Die Geschichte war spannend und die Optik packend. Jetzt heißt es nur etwas warten, denn der Band ließ noch viele Fragen offen, welche der finale Band dann hoffentlich beantwortet.

Auch wenn der erste Band noch einige Fragen offen ließ, konnte mich die Geschichte rund um die Droge „Spider“ und der Kampf gegen sie vollends begeistern. Dies lag aber auch daran, das man optisch nicht davor zurückschreckte die zerstörerischen Auswirkungen von Drogenkonsum zu zeigen. Erschreckend, ja, aber auch interessant und durch Charlie und John auch unglaublich spannend.

Bewertung vom 13.05.2021
Gyo Deluxe
Ito, Junji

Gyo Deluxe


ausgezeichnet

„GYO“ bedeutet übersetzt einfach nur Fisch und das trifft es ehrlich gesagt auch schon ganz gut, denn im Manga von Junji Ito ging es um sehr viele Fische. Der volle Titel „Gyo Ugomeku Bukimi“ verrät es sogar noch ein wenig genauer, denn die ungefähre Übersetzung lautet „Gruselig bewegender Fisch“. Und das trifft den Nagel auf den Kopf.

Denn in Okinawa riecht es nämlich nicht einfach, sondern es stinkt und das auch noch nach Verwesung. Das an sich würde vermutlich schon reichen um bei vielen wenigstens ein Gefühl von Ekel auszulösen. Doch Junji Ito ging noch weiter und erschuf einen Horror, der unvorstellbar und deswegen nur noch um erschreckender war. Fische jeglicher Arten kommen an Land. Natürlich nicht einfach so, sondern mithilfe von Metallbeinen, welche sie durch die gesamte Stadt tragen. Das klingt vielleicht noch harmlos, aber spätestens, wenn ein ausgewachsener Hai hinter einem herrennt, dürften selbst Leser mit starken Nerven ordentlich Muffensausen bekommen.

Tja und nun die Überraschung, denn der Hai war nur der Anfang. Im Laufe des Bandes gibt es noch viel mehr erschreckende Dinge zu sehen. Nicht umsonst wird der Autor auch der Meister des Ekelhorrors genannt, denn sowohl seine Geschichten, als auch sein markanter Zeichenstil sorgen dafür das man selbst einfachsten Charakteren das Gefühl bekommt, das mit ihnen etwas nicht stimmt. Aber zum Glück gab es ja auch Ausnahmen.

In diesem Fall waren es Kaori und Tadashi, welche eigentlich nur Urlaub machen wollten und dann ihren ganz persönlichen Horror in Form der bereits vorgestellten Fische erlebten. Dazu muss man allerdings sagen, das Kaori wirklich keine einfache Person war. Ihre stets überspitzt wirkenden Reaktionen auf den plötzlichen Gestank machen es wirklich schwer, sie gerne zu haben. Somit wurde Tadashi zum leitenden Charakter und er machte seine Sache auch wirklich gut. Er wirkte clever, aber auch mitfühlend, was man besonders an dem Versuch merkte, seine Freundin zu retten. Ein wenig Liebe konnte man also auch finden.

Doch ansonsten regierte hier der Horror und schockte mit einer Art und Weise, wie ich ihn wohl noch nie erlebt hatte. Doch leider hatte dieser Band wie so viele Bücher aus dem Genre Horror ein Problem und das war das Ende. Denn der Manga hörte an einer Stelle auf, wo es gerade neue Erkenntnisse gab. Und zwar keine langweiligen und nichts aussagenden Kenntnisse, sondern solche die einen einfach mal vom Hocker hauen und bei denen man wissen will wie es weiter geht. Doch dieser Wunsch blieb mir verwehrt, was mich schon ein traurig machte. Als Highlight würde ich den Band aber trotzdem bezeichnen, da er nicht nur schockierte, sondern mit seinen Ideen auch faszinierte. Besonders da die Deluxe Edition am Ende noch schaurige Kurzgeschichten beinhaltete.

Wer eine schöne Gute Nacht-Geschichte für zwischendurch sucht, der ist bei Gyo leider an der falschen Adresse. Sucht man aber ganz besonderen Horror und hält einiges an ekligen Momenten aus, dann sei man herzlich willkommen. Zwar machte mich das Ende nicht so ganz glücklich, aber die Aufmachung des Buches, zusammen mit den Extras am Ende sorgten dafür, dass ich den Manga trotzdem als Highlight bezeichnen würde.