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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1384 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2016
Career of Evil (eBook, ePUB)
Galbraith, Robert

Career of Evil (eBook, ePUB)


sehr gut

„You know four men who’d send you a severed leg? Four?“

Im dritten unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlichten Krimi von J.K. Rowling bekommt Robin, die Assistentin des Privatdetektivs Cormoran Strike, ein abgetrenntes Frauenbein zugeschickt. Ihrem Chef fallen da gleich vier Verdächtige ein, und obwohl die Ermittlungen eigentlich in der Hand der Polizei liegen, verfolgt das Duo eigene Spuren. Den Kriminellen Terence „Digger“ Malley schließt Strike bald als Täter aus, aber auf der Suche nach seinem Ex-Stiefvater Jeff Whittaker und den beiden ehemaligen Soldaten Donald Laing und Noel Brockbank, deren Hass er bei seiner Zeit beim Special Investigation Branch auf sich zog, durchstreifen die beiden Detektive die hintersten Winkel Londons und den hohen Norden Englands. Da es nicht bei einem zugeschickten Körperteil und einem Opfer bleibt, wird die Zeit knapp – denn der Täter hat wohl auch Robin im Visier …

„Career of Evil“ ist wie die ersten beiden Bände der Krimi-Reihe um Cormoran Strike ein klassischer Detektivroman: Die langwierigen Ermittlungen, Fahrten in die Provinz, Gespräche mit Angehörigen und viele kalte Spuren beschreibt Rowling gewohnt ausführlich und gekonnt. Die Autorin kann plastisch und fesselnd erzählen, was v.a. bei den Kapiteln aus der Sicht des Täters für Gänsehaut sorgt. Umrahmt von kryptischen Songzeilen von „Blue Oyster Cult“, der Lieblingsband von Strikes Groupie-Mutter, entspinnt sich der bisher grausamste Fall für das sympathische Ermittler-Duo. Die Charaktere werden schön weiterentwickelt, auch ihr Verhältnis zueinander. Band 4 wird dank des offenen Endes sicher nicht nur von mir mit Spannung erwartet!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2016
Das Erbe des Zauberers / Scheibenwelt Bd.3
Pratchett, Terry

Das Erbe des Zauberers / Scheibenwelt Bd.3


ausgezeichnet

Terry Pratchetts dritter Scheibenwelt-Roman „Das Erbe des Zauberers“ führt den beliebten Charakter Oma Wetterwachs ein, die sich als Hexe einer jungen Zauberin annimmt. Denn der kleinen Eskarina Schmied wurde als vermeintlich achter Sohn eines achten Sohnes vom Zauberer Drum Billet ein Zauberstab vermacht – als sich der angebliche Nachwuchs-Magier als Mädchen entpuppte, war Billet schon verstorben. Omas Versuche, Esk trotz ihrer „anderen“ magischen Kräfte als Hexe auszubilden, ihre abenteuerliche Reise nach Ankh Morpork und die turbulente Konfrontation mit den Zauberern der Unsichtbaren Universität, die natürlich kein Mädchen aufnehmen wollen, beschreibt Pratchett flüssig, mit dem ihm eigenen, feinen Humor, v.a. herrlichen Wortspielen und vielen skurrilen Szenen. Der Kampf der Geschlechter zwischen Hexen und Zauberern kumuliert in einem Duell zwischen Oma Wetterwachs und dem Erzkanzler der Universität – sehr spektakulär. „Das Erbe des Zauberers“ ist nicht unbedingt als Auftakt der Hexenreihe zu verstehen, da die anderen Hexen von Lancre nicht vorkommen, ist aber Fans der Hexenromane unbedingt ans Herz zu legen.

Bewertung vom 04.05.2016
Star Wars: Das Erwachen der Macht (DVD)

Star Wars: Das Erwachen der Macht (DVD)


gut

Ich bin sicherlich kein Hardcore-Fan, aber wie unzählige andere bin ich mit der Star Wars-Trilogie aufgewachsen, habe die nachgeschobenen Episoden I-III mit gemischten Gefühlen gesehen und mich nun sehr auf die Fortsetzung der Weltraum-Saga gefreut. Die spannende Frage war: Würde es Disney ohne George Lucas gelingen, Star Wars mit „Das Erwachen der Macht“ im Kino neu zu beleben? Das kann ich nur bedingt mit „ja“ beantworten. Der Film, der 30 Jahre nach der Schlacht von Endor einsetzt, ist handwerklich klasse gemacht, der Look der alten Filme wurde mit einer gekonnten Mischung aus CGI und praktischen Effekten perfekt getroffen, und das Wiedersehen mit den alten Helden Han Solo, Leia und Chewbacca macht einfach Spaß. Aber die Story … „Warum haben die jetzt Episode IV nochmal gedreht?“ war sicher nicht nur meine Reaktion. Das hat nichts mehr mit Retro-Look zu tun, hier wurde einfach mutlos auf die sichere Bank gesetzt und nichts Neues gewagt. Ich habe jetzt nicht erwartet, dass J. J. Abrams das Rad neu erfindet, aber ein bisschen mehr Innovation und Einfallsreichtum hätte dem Film nicht geschadet. Auch wenn die neuen Gesichter Daisy Ridley als Rey und John Boyega als abtrünniger Stormtrooper überzeugen können, die Magie der alten Filme kann „Das Erwachen der Macht“ nicht erzeugen, dafür mangelt es an neuen Ideen. So ist der Film nur solide Unterhaltung, kein neues Meisterwerk.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2016
Das Märchen der Märchen
Hayek,Salma/Cassel,Vincent

Das Märchen der Märchen


weniger gut

Es war einmal … ein italienischer Märchenfilm, der mit einem schönen Trailer beworben wurde und vielversprechend „Das Märchen der Märchen“ hieß. Ich mag bizarre Märchen, aber von Matteo Garrones Umsetzung der drei Geschichten aus dem berühmten „Pentamerone“ war ich dann doch ziemlich enttäuscht. Dabei lässt sich durchaus Positives zum Film sagen: Der Episodenreigen ist liebevoll und farbenprächtig ausgestattet, die Schauplätze – mittelalterliche Stauferburgen, verwunschene Wälder – wunderschön und die Schauspieler von Salma Hayek bis Vincent Cassel machen ihre Sache sehr gut. Aber das Drehbuch ist einfach schwach: Die drei Märchen sind sehr, sehr lose miteinander verbunden, eine Episode aus einer Geschichte reiht sich plötzlich an eine aus dem anderen Märchen, es fehlt ein Spannungsbogen. Es ist ja schön, wenn sich ein Film Zeit zum Erzählen nimmt, aber hier hat mich das langsame Tempo unglaublich ermüdet, die über zwei Stunden zogen sich recht zäh dahin. Sehr schade, hatte mir mehr erhofft.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2016
James Bond 007 - Spectre
Keine Informationen

James Bond 007 - Spectre


gut

Die fantastische Eröffnungssequenz ließ darauf hoffen, dass „Spectre“ nach dem tollen Vorgänger „Skyfall“ wieder ein herausragender Bondfilm wird. Leider haben sich die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Die Rahmenhandlung - der MI6 wird mit anderen Sicherheitsbehörden zusammengelegt, Bond führt eine persönliche Mission auf die Spur der Geheimorganisation „Special Executive for Counterintelligence, Terrorism, Revenge and Extortion“ - ist zwar grundsätzlich gut angelegt und stimmig umgesetzt. Und viele Referenzen auf frühere Bondfilme - sei es das Bergsanatorium oder der Kampf im Zug - lassen das Fan-Herz natürlich höher schlagen. Aber zur Mitte hängt der Film etwas durch, die Dialoge ziehen sich. Christoph Waltz bleibt meiner Meinung nach als Bösewicht seltsam blass und definitiv hinter seinen Möglichkeiten zurück. Warum überhaupt eine persönliche Beziehung zwischen Geheimagent und Bösewicht aufgebaut wurde, bleibt mir schleierhaft – spielt das doch für den von Daniel Craig gewohnt stoisch gespielten Bond anscheinend keine Rolle. Fazit: Grundsätzlich unterhaltsamer Bond mit schönen Actionsequenzen, aber auch Längen. Nicht der beste Film der Reihe.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2016
Der Tod greift nicht daneben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.7
Maurer, Jörg

Der Tod greift nicht daneben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.7


sehr gut

„Der Tod greift nicht daneben“ heißt der siebte Alpenkrimi von Bestseller-Autor Jörg Maurer, auf der Umschlagrückseite steht „Der Tod hat seine Hand im Spiel“, das Buch beginnt mit einem „Vorgriff“. Dass es im Buch um Hände geht, deutet sich also stark an. Aber eigentlich drehen sich die Ermittlungen von Kommissar Jennerwein und seinem Team um den Tod eines ehemaligen Mitglieds der Nobelpreisjury: Bertil Carlsson endete in seinem Garten im Bindestrich-Kurort in einem Häcksler. Und Fans von Jörg Maurer wissen, dass diese bizarre (und auch unappetitliche) Ausgangssituation der Auftakt eines (trotzdem) humorvoll geschriebenen, spannenden Krimis ist, mit schrulligen Charakteren, aberwitzigen Entwicklungen und viel Situationskomik und schwarzem Humor – z.B. kommt auch eine Birke aus dem Garten des Häcksler-Opfers zu Wort. Bei der Klärung der Frage, ob es sich bei Carlssons Tod um einen Unfall oder Mord handelt, führt Jennerwein eine Spur bis nach Rumänien, und die Gerichtsmedizinerin samt Praktikantenteam verleiht dem Fall mit ihrer Puzzle-Arbeit aus der Häckslerwanne einen Hauch von CSI. Zwar halte ich einige Nebenhandlungen in diesem Fall für nicht ganz so gelungen, aber alles in allem macht der Krimi trotzdem Spaß und ist wieder ein Schmankerl unter den Regionalkrimis.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2016
Die Reise des jungen Che, 1 DVD

Die Reise des jungen Che, 1 DVD


ausgezeichnet

Ein Motorrad, zwei junge Studenten, ein Trip durch die Weiten Südamerikas in den frühen 50er Jahren – das sind die Zutaten für ein mitreißendes Roadmovie. Und da es sich bei einem der jungen Männer aus Buenos Aires um den späteren Revolutions-Posterboy Ernesto Guevara handelt, ist „Die Reise des jungen Che“ nicht einfach nur ein weiterer Film dieses Genres, sondern zeigt in vielen Begegnungen der beiden Medizinstudenten aus gutbürgerlichem Milieu mit ausgebeuteten Arbeitern, in elenden Umständen lebenden Ureinwohnern und verstoßenen Leprakranken, wie sie immer nachdenklicher werden und v.a. bei Ernesto der Wille geweckt wird, gegen die soziale Ungerechtigkeit zu kämpfen. Sowohl die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller Gael García Bernal und Rodrigo de la Serna als auch die großartig gefilmten Landschaften der bereisten Länder machen „The Motorcycle Diaries“ zu einem wunderschönen, aber auch nachdenklich stimmenden Film.