Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Annabell

Bewertungen

Insgesamt 427 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2021
Sturmgepeitscht
Kleinknecht, Markus

Sturmgepeitscht


ausgezeichnet

Jan Fischer recherchiert auf Sylt. Als er auf seine Feinde trifft, muss er sich während eines Orkans, der über die Insel peitscht, zusammen mit einer jungen Frau in einem verlassenen Hotel verstecken. Doch ihre Feinde sind ihnen auf der Spur und so beginnt die Jagd. Jan's Freundin die Fotografin Charlotte Sander kann ihnen jetzt nur noch helfen. Aber die Menschen auf der Insel scheinen eine eingefleischte Gruppe zu sein. Blut ist hier dicker als Wasser und Charlotte weiß nicht wem sie wirklich trauen kann.

"Sturmgepeitscht" ist der dritte Teil mit dem Journalist Jan Fischer und der Fotografin Charlotte Sander. Aber der erste Teil, der im Gmeiner Verlag erschienen ist. Als ich anfangen habe zu lesen, habe ich es etwas gemerkt, dass das eine Fortsetzung ist, aber gestört hat es mich nicht wirklich. Der eigentliche Fall ist unabhängig, aber die Geschichte der Charaktere fehlt einem etwas. Für Einsteiger hätte man noch ein paar Eckdaten in die Handlung einfließen lassen sollen, damit man sich besser ein Bild machen kann.

Mit den spannenden und flüssigen Schreibstil war ich sofort drin im Geschehen. Der Autor hat auch viel Lokalkolorit von Sylt mit eingebracht, hat alles schön beschrieben, dass man es sich gut bildlich vorstellen konnte, wie es auf der Insel ausschaut. Trotz des tobenden Orkans hat der Handlungsort die Reiselust bei mir geweckt.

Die Stimmung des Sturms war hervorragend und beeindruckend in die Handlung eingebaut. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, als wenn ich selbst mit drinstecke. Es war sehr bildlich und abenteuerlich geschrieben.

Man weiß wer dahintersteckt, aber hauptsächlich geht es um die Flucht von Jan und der jungen Frau. Alles geht Schlag auf Schlag und zusammen mit den Perspektivwechseln, unerwarteten Wendung und Überraschungen steigt die Spannung enorm. Man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

In die Handlung wurden brisante Themen, wie Videos im Internet, kritisiert und perfekt mit eingeflochten. Es hat auf jeden Fall zu der außergewöhnlichen Story gepasst.

Die Charaktere waren vielseitig. Der ein oder andere Charakter hat bei mir am Anfang Sympathien geweckt, bis er dann sein wahres Gesicht gezeigt hat, womit ich partout nicht gerechnet habe.

Mein Fazit:
Eine außergewöhnliche Story bei einem wütenden Sturm auf Sylt. Die Hauptprotagonisten waren mir etwas blass, deswegen 4,5 Sterne, aber sonst ein super Thriller. Es lohnt sich auf jeden Fall zu lesen.

Bewertung vom 28.08.2021
Das Spiel der Ketzerin
Schörghofer, Manuela

Das Spiel der Ketzerin


ausgezeichnet

Rheinland, 13. Jh.: Nur knapp entgeht Alida von Erkenwald einem Mordanschlag und muss vor ihren Widersachern vom Familienanwesen fliehen. Ihr Weg führt sie nach Coellen. Dort sucht sie Hilfe bei dem Juden Salomon ben Isaak. Zu ihrem Schutz gibt er sie als ihre Tochter aus und verspricht ihr ihren Vater, der beim Kaiser in Ungnade gefallen ist, zu retten. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise, doch schnell kommen ihre Verfolger auf die Spur. Als dann noch Gefühle ins Spiel geraten, weiß Alida nicht mehr wem sie noch trauen kann...

Den Schreibstil fand ich richtig klasse, eine schöne historische Sprache, die trotzdem sehr gut zu lesen ist. Sie war zeitgemäß und hat auch wie die Faust aufs Auge zu den Charakteren gepasst.

Kaum habe ich angefangen zu lesen, schon war ich mittendrin im Geschehen und konnte einfach das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste nur die ersten Sätze lesen und war sofort wie im Film, wo die Bilder vor den Augen einfach abgelaufen sind.

Die Charaktere wurden vielschichtig angelegt. Jeder Charakter hatte seine eigenen Schwächen und Stärken sowie auch eigene Ziele und Motive zu handeln. Selbst die Nebencharaktere wurden lebendig gestaltet. Besonders hervorgestochen hat für mich die Hauptprotagonistin Alida von Erkenwald. Für eine junge Frau zu der Zeit war sie sehr selbstbewusst, mutig, taff und ausgezeichnet durch ihr schnelles Mundwerk.

Zusätzlich zur Spannung durfte auch eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen. Sie hat sehr gut in die Handlung gepasst und war auch zu keinem Zeitpunkt irgendwie kitschig oder hat zu viel Raum eingenommen.

Die Karten in der Innenseite des Buchumschlags wurden toll gestaltet. Zusammen mit dem Verzeichnis am Anfang mit Definitionen, Personen und Bezeichnungen erleichtert sie dem Leser die Orientierung beim Lesen. Ich fand, dass man der Handlung dann noch besser folgen konnte.

Mein Fazit:
Die Mischung aus geschichtlichem Hintergrund, wahren Gegebenheiten, Fiktion und die kleine Liebesgeschichte war wunderbar aufeinander abgestimmt und verwoben. Alles hat zusammen harmoniert und hat das Buch zu einem wahren Pageturner gemacht. Von mir gibt es auf jeden Fall volle Punktzahl und defintiv eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.08.2021
Böse Seele: Thriller
Lambert, Ariana

Böse Seele: Thriller


sehr gut

Der Vater von Kommissar Martyn Becker ist ein verurteilter Serienmörder und sitzt in Berlin ein. Als eine Reihe von Morden Berlin erschüttert, sucht Martyn immer wieder seinen Vater auf, wenn er nicht weiter kommt. Zusammen mit seiner Partnerin Milla Rostow stößt er auf eine Gemeinsamkeit der Opfer. Sie alle stammen aus dem Umfeld von Martyns Vater. Was hat er damit zu tun und wie hängt das alles zusammen? Als eine mysteriöse Frau auftaucht, wird Milla noch tiefer in den Fall gezogen als ihr lieb ist.

Mit dem recht einfachen Schreibstil habe ich sehr schnell und leicht in die Handlung gefunden. Durch die bildhaften Beschreibungen wie der Hitzewelle und dem darauffolgenden Unwetter wurde eine düstere und spannende Atmosphäre geschaffen.

Der Leser ist man der Kripo etwas voraus. Die Täterin ist von vornherein bekannt. Nur was man noch nicht weiß ist das Motiv und was dahintersteckt. Es war zwar auch so spannend, aber ich habe es meistens lieber, wenn der / die Täter noch nicht bekannt sind, dass ich noch ein bisschen mitraten kann.

Es wurden einige Cliffhänger eingebaut, die zum Weiterlesen angeregt haben, aber die leider auch recht schnell ins Leere gingen, weil sofort aufgelöst worden ist.

Die eigentlichen Mordfälle wurden eher uninteressant, dadurch dass eben die Täterin schon bekannt war, aber dafür wurde dann die Vergangenheit der beiden Protagonisten Martyn Becker und Milla Rostow viel interessanter. Beide Hauptprotagonisten hatten eine schwere Kindheit und haben daher auch ihre Ecken und Kanten, die sie interessant machen.

Mein Fazit:
Ein gelungener Thriller, der sich nicht nur mit Mordermittlung beschäftigt sondern auch darüber hinaus die Motive, die zu den Verbrechen führen. Ich hatte unterhaltsame Stunden mit dem Thriller und deswegen empfehle ich es auch gerne weiter.

Bewertung vom 22.08.2021
Himmel oder Hölle? / deVries Bd.7
Vries, Mel Wallis de

Himmel oder Hölle? / deVries Bd.7


gut

Danielle ist mit ihren drei Freundinnen im Skiurlaub. Dort lernt sie den gut aussehenden Dante kennen. Dante scheint in einer anderen Liga zu spielen und trotzdem interessiert er sich für sie.
Zurück in Amsterdam läuft Danielle ihm zufällig über den Weg. Sie kann ihr Glück kaum fassen. Sie nähern sich an und dann entdeckt sie sein dunkles Geheimnis: seine Freundin wurde ermordet und er war der Hauptverdächtige. Kann sie Dante wirklich trauen?

Normalerweise mag ich die Jugendthriller von Mel Wallis de Vries und habe auch schon einige gelesen. Doch dieses hier konne mich leider nicht ganz überzeugen.

Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Erzählt wurde die Story in der Ich-Erzählperspektive aus Sicht von Danielle. Zwischendurch wurde auch mal in die Täterperspektive gewechselt, auch in der Ich-Erzählperspektive. Das hat zwar für Abwechslung gesorgt, doch man wusste quasi bereits am Anfang wer das Opfer ist und das hat mir die Spannung rausgenommen.

Danielle ist eine unsichere Jugendliche, die wenig Selbstbewusstsein hat und mit ihrem Körper recht unzufrieden ist. Die toxische Beziehung, die sie zu Dante hat, wurde meiner Meinung nach nicht genügend reflexiert. Es blieb etwas blass. Wenn es besser ausgeschmückt wäre, wäre es vielleicht besser gekommen.

Ihre Freundinnen fand ich einfach nur nervig und unsympathisch. Am liebsten hätte ich sie an die Wand geklatscht. Wenn ich Danielle wäre, hätte ich sie auch schon längst in den Wind geschossen. Aber das Ganze kam auch sehr realistisch rüber mit ihren ganzen Themen um Alkohol, Sex und Beziehungen. So sind die meisten Jugendlichen heutzutage.

Mein Fazit:
Für mich gab es wenig Thrill-Momente. Es war zwar sehr realistisch, aber mich haben die Protagonisten einfach nur genervt. Zwischenzeitlich habe ich auch mal überlegt, das Buch zuzuklappen. Daher leider von mir nur eine 2,5 Sterne-Bewertung und keine Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.08.2021
Gischtgrab / Iwersen und Hansen ermitteln Bd.2
Rogge, Stefanie

Gischtgrab / Iwersen und Hansen ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Als eine grausam zugerichtete Leiche im Dunsumer Watt gefunden wird, ruft das erneut die Kommissarin Kerrin Iwersen aus Flensburg auf den Plan. Gemeinsam mit dem Inselpolizist Hark Hansen ermittelt sie in ihrem neuesten Fall auf Föhr. Der Tote war grade zurück aus der Psychatrie und hat versucht seine Ehe zu retten. Trotz vieler Hinweise kommen sie dem Mörder nicht auf die Schliche und dann verschwindet auch noch seine Tochter spurlos. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

"Gischtgrab" ist der zweite Fall für Kerrin Iwersen und Hark Hansen. Man kann ihn ohne Vorkenntnisse lesen, doch es ist empfehlenswert zunächst "Dunkelmeer" zu lesen, da man sonst die schöne Vorgeschichte der Hauptprotagonisten verpasst. Aber man bekommt während der Handlung auch alle wichtigen Informationen zum Privatleben.

Wie auch im ersten Teil konnte mich die Autorin wieder mit ihrem tollen Schreibstil und dem vielen Lokalkolorit begeistern. Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen.

Auch in diesem Band lässt die Autorin wieder viele Föhrer Gegebenheiten einfließen. Als ich das Buch gelesen habe, habe ich grade Urlaub auf der Insel gemacht und so hat es nochmal ganz anders auf mich gewirkt.

Das ganze Ermittlerteam hat gut und engagiert gearbeitet, hat keine Überstunden gescheut. Der Ermittlungsarbeit konnte ich sehr gut folgen und habe auch selbst immer mitgerätselt, wer denn der Mörder ist. Die Autorin hat es geschafft immer wieder falsche Fährten zu legen. Doch irgendwie gab es dann einen ausschlagenden Hinweis, dass ich dann ziemlich schnell den richtigen Riecher hatte. So war das Ende dann leider keine wirkliche Überraschung mehr.

Die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben war wieder ausgewogen und ist ihr gut gelungen. Die Charaktere haben sich schön weiterentwickelt.

Mein Fazit:
Ein super gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit und bildhaften Beschreibungen. Er lässt einen das Urlaubsherz höher schlagen. Tolle 4,5 Sterne von mir und es gibt auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2021
Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1
Carlsson, Christoffer

Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1


schlecht

Leider nicht überzeugt
Im kleinen südschwedischen Marbäck wird 1994 die Leiche einer jungen Frau gefunden. Alles weist auf ein Verbrechen hin und der Täter scheint schnell ausgemacht: Edvard Christensson. Er hatte eine Beziehung mit ihr und hat wie sein Vater einen aufbrausenden Charakter. Er wird verurteilt und ins Dorf kehrt wieder Frieden ein. Sein siebenjähriger Neffe, Isak, hat Edvard vergöttert und für ihn ist lange noch nicht Frieden. Er ist überzeugt davon, dass auch er den Keim des Bösen in sich trägt wie sein Onkel und wie auch sein Großvater. Zeitgleich fängt der Kommissar, der damals für die Verurteilung verantwortlich war, Zweifel daran zu hegen, ob es alles seine Richtigkeit hatte.

Das Buch wird mit "Der Nummer 1 aus Schweden" beworben. Für mich aber war es überhaupt keine Nummer 1. Es konnte mich absolut nicht fesslen. Den Schreibstil fand ich grausam. Mit den abgehackten Sätzen und total gefühlslosen Erzählstil wollten einfach keine Bilder in meinem Kopf entstehen.

Einen roten Faden konnte ich ebenso wenig erkennen. Die Erzählweise hat immer wieder abrupt zwischen den einzelnen Charakteren gewechselt und hatte auch Zeitsprünge in sich. Normalerweise finde ich Perspektiv- und Zeitwechsel nicht schlecht, eher im Gegenteil sorgen sie für Abwechslung, aber hier konnte ich der Handlung nicht mehr folgen.

Dadurch waren mir die Charaktere auch sehr unssympatisch. Ich konnte einfach keine Bindung zu ihnen aufbauen.

Mein Fazit:
Die Grundidee war nicht schlecht, aber leider wurde das Potenzial nicht ausgeschöpft. Die vielen Sprünge haben die Spannung genommen und mich hat an dem Buch leider nichts fesseln können, sodass ich es dann abgebrochen habe. Ich kann es auch leider nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 15.08.2021
Mohnblumentod / Charlie Lager Bd.3
Bengtsdotter, Lina

Mohnblumentod / Charlie Lager Bd.3


sehr gut

In Karlstad wird das neunmonatige Baby reicher Eltern entführt, doch eine Lösegeldforderung bleibt aus und vielversprechende Spuren verlaufen sich im Sand. Charlie Lager erhält dann einen Hinweis, der alles verändern soll. Es scheint, als wenn der Fall mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft ist. Jede Sekunde bei der Suche nach dem vermissten Baby zählt und mit jeder Stunde die verstreicht, werden die Chancen geringer das Leben zu retten. Charlie muss sich selbst an ihre eigene Grenzen treiben.

"Mohnblumentod" ist der dritte Teil mit der erfolgreichen Kommissarin Charlie Lager, die aber auch mit ihrem Kindheitstrauma zu kämpfen hat. Charlie ist zwar erfolgreich in ihrem Beruf, aber privat das komplette Gegenteil. Sie ist bindungsunfähig, sucht sich Trost im Alkohol, verkehrt immer wieder mit wechselnden Männerbekannthaften und hat einen ausgiebigen Tablettenkonsum. Das macht sie vielleicht nicht grade höchst sympathisch aber dennoch sehr interessant, denn man möchte wissen, was in ihrer Kindheit vorgefallen ist.
Es ist aber empfehlenswert die Reihe von Beginn an zu lesen, denn ich kenne den ersten Band "Löwenzahnkind" noch nicht und hatte auch hier wieder leichte Schwierigkeiten mich mit Charlie zurecht zufinden.

Die Story hat einen langsamen Spannungsaufbau und beschäftigt sich hauptsächlich mit den menschlichen Verfehlungen. So gut wie alle Protagonisten haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und das macht sie für andere undurchschaubar.

Es ist ein verzwickter Krimifall, der aber auch sehr nah an der Realität liegt. Erzählt wird die Story in zwei Handlungssträngen, die am Ende zusammenführen. Stück für Stück erfährt der Leser hier mehr und taucht in die menschliche Seele ab und versteht dann auch die Hintergründe. So richtig Spannung hat sich dann gegen Ende aufgebaut mit einigen Überraschungen.

Manchmal stand mir der Krimifall zu weit im Hintergrund und Charlies Vergangenheit im Vordergrund. Grade weil es in dem Vorgängerband schon sehr Thema war. Aber ich glaube das soll die Reihe wohl ausmachen. Muss man halt mögen.

Mein Fazit:
Viele menschliche Abgründe prägen die Story. Interessant und realitätsnah mit einem tollen Schreibstil und einer Auflösung, die den Leser sehr betroffen macht. Ein sehr gut gelungener Kriminalroman.

Bewertung vom 08.08.2021
Ostseeschmerz
Haller, Elias

Ostseeschmerz


ausgezeichnet

Gestern noch stand eine berühmte Esoterikerin bei Gretas Lesung neben ihr. Am nächsten Tag ist liegt sie tot in ihrer Sauna. Greta ist fasslungslos, als sie zusammen mit Hardy Finkel zu der Leiche gerufen wird. War es ein Unfall oder war es Mord? Greta und Hardy folgen einer blutigen Spur nach Hiddensee. Irgendwer scheint einen Fall der 39 Jahre zurückliegt wieder aufgeriffen zu haben und jetzt eine Todesliste abzuarbeiten.

"Ostseeschmerz" ist der vierte Teil in der Reihe mit dem tollen Ermittlerduo Hardy Finkel und Greta Silber. Man kann es auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Aber die private Geschichte der Hauptprotagonisten entwickelt sich immer weiter. Alle nötigen Informationen bekommt man als Leser aber in die Handlung eingewoben, ohne dass es den Lesefluss stört.

Mich hat der Schreibstil wie gewohnt auf ganzer Linie überzeugt. Es lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die kurzen Kapitel lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Dann noch die Perspektivwechsel und die Cliffhänger an den Kapitelenden dazu haben bei mir für die nötige Abwechslung und Spannung gesorgt.

Ein klitzekleines Manko habe ich allerdings. Mir hat ein wenig der Nervenkitzel gefehlt. Diese Art von Spannung kann der Herr Haller aber besser ;) Deswegen konnte er mich nicht ganz so packen wie seine Vorgänger.

Als Leser ist man immer am miträtseln gewesen. Ich hatte zwar schon von einem Teil recht früh eine Ahnung, um was es geht, aber noch lange nicht wer denn nun hinter den Taten steckt. Stück für Stück wurden die Puzzleteilchen aufgedeckt, aber auch ein ums andere Mal wurde ich auf die falsche Spur geschickt. Zum Schluss gab es dann eine plausible Aufklärung. Der riesige Cliffhänger ganz zum Schluss ist natürlich mal wieder richtig fies, aber ich freue mich schon wie es mit Greta und Hardy weitergehen wird.

Das Thema mit der DDR und Flucht hat mir sehr gut gefallen. Solche Themen find ich allgemein immer sehr interessant.

Mein Fazit:
Auch wenn er mich nicht ganz so packen konnte wie seine Vorgänger, ist "Ostseeschmerz" aber wieder rundum gelungen. Interessantes Thema und interessante Mordfälle, die es sich zu lesen lohnt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.08.2021
Hundstage für Beck / Nick Beck Bd.1
Voss, Tom

Hundstage für Beck / Nick Beck Bd.1


gut

Nach einem traumatischen Einsatz lässt sich der gefallene LKA-Ermittler Nick Beck in die Provinz versetzen, genauer gesagt nach Nordbek im Norden Hamburgs. Nick ertränkt jeden Abend seine Sorgen im Alkohol. Als er dann eines Nachts über die Landstraße fährt, überfährt er eine junge Frau, die nur mit einem BH bekleidet war. Er gerät in Panik und lässt ihre Leiche verschwinden. Als ihm dann Zweifel plagen, dass die Frau schon tot sein musste, denn keine Schäden an seinem Auto deuten darauf hin, dass er Schuld ist, holt er die Leiche wieder hervor und platziert sie so, dass sie gefunden wird. Welche Umstände haben zu ihrem Tod geführt? Zusammen mit Cleo Torner vom LKA Hamburg versucht Nick Beck dem Verbrechen auf die Spur zu kommen.

"Hundstage für Beck" ist der erste gemeinsame Fall für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Nick Beck und Cleo Torner.

Teilweise fand ich es sehr klischeehaftig. Ein Polizist, der ein tragischen Einsatz hatte, darüber nicht hinweg kommt und sich nun im Alkohol ertränkt, spiegelt für mich schon arg das Klischee wieder.

Den Plot widerum, wie Nick Beck im Suff erst die Frau überfährt, sie verschwinden lässt und sie später wieder hervor holt, um gegen sich selbst zu ermitteln fand ich gut und außergewöhnlich. Allerdings fand ich es an der Stelle unpassend, dass Nick ehemaliger LKA-Ermittler ist. Besser hätte ich hier einen Hobbydeketiv gefunden.

Nick Beck ist ein interessanter Charakter. Ist als Polizist alkoholabhängig und sehr eigenbrötlerisch, aber wenn er einen klaren Kopf hat, macht er eine tolle Ermittlungsarbeit. Wirklich sympatisch war er mir durch seine Art und Weise aber nicht. Cleo Torner war mir schon etwas sympatischer, aber dennoch blieb sie recht blass. Von ihr lernt man quasi nur die Eckpunkte kennen wohingegen man von Nick seine halbe Lebensgeschichte erfährt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Perspektivwechsel haben die Story abwechslungsreich und spannend gemacht, auch wenn ich schon relativ früh eine Ahnung hatte, wo die Reise hingehen wird.

Ab und zu war es für mich auch etwas sexistisch und autolastig. Wenn es autolastig wurde hatte ich das Gefühl der Krimi spielt nicht in Hamburg sondern irgendwo auf weiter Strecke in den USA. Bei dem Sexistischen hatte ich ein wenig das Geführ als wenn das Geschlecht "Frau" etwas nieder dargestellt wurde. Einige Szenen waren mir daher etwas too much und hätten ruhig weggelassen werden können.

Mein Fazit:
Für mich war es eher durchschnittlich. Nicht schlecht, aber jetzt auch kein Highlight. Trotzdem bin ich gespannt, wie es mit Nick und Cleo weitergeht. Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir jetzt nicht, aber man kann es gerne mal ausprobieren.

Bewertung vom 08.08.2021
Dunkelmeer / Iwersen und Hansen ermitteln Bd.1
Rogge, Stefanie

Dunkelmeer / Iwersen und Hansen ermitteln Bd.1


sehr gut

Die schöne Insel Föhr wird von einem Todesfall erschüttert. Eine Frau kommt unter rätselhaften Umständen am Strand zu Tode. Nur kurze Zeit später hat es scheinbar jemand auf eine Freundesclique abgesehen und erschießt die Männer. Kerrin Iwersen ist die neue Kripo-Ermittlern, die für Föhr zuständig ist. Gemeinsam mit Inselpolizist Hark Hansen soll sie die Mordserie lösen. Sie stehen vor einem Rätsel: Wie passen die Mörde zusammen. Schnell wird klar, dass nicht alles eitel Sonnenschein in der Clique war.

"Dunkelmeer" ist der Auftakt in die neue Föhr-Krimi-Reihe mit Inselpolizist Hark Hansen und Kommissarin Kerrin Iwersen.

Viel Lokallolorit macht das Buch zu einer richtig tollen Urlaubslektüre. Passend zu meinem diesjährigen Urlaub auf der Insel auf Föhr habe ich es direkt auf der Insel gelesen. Die Umgebung, bestimmte Orte und das besondere Föhrer Flair hat die Autorin sehr gut in die Story eingewoben. Beim Lesen hatte ich alles direkt vor Augen und wusste wo von sie gerade spricht.

Der schöne Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Mit den Perspektivwechseln zwischen den einzelnen Protagonisten wird für die nötige Abwechslung und Spannung gesorgt.

Allerdings wird teilweise recht oft etwas wiederholt. Erst liest man es in der einen Perspektive und dann nochmal in einer Anderen. Auch treten die beiden Ermittler gefühlt nur auf der Stelle, führen quasi nur Befragungen bei den Inselbewohnern durch, untersuchen die Tatorte, aber eine wirkliche Spur gab es nicht. Es wirkte etwas durcheinander, wie als wenn die Autorin keine wirklich gute Idee hatte. Dadurch wurde es auch leider recht eintönig. Was ich ihr aber lassen muss, war dass ich bis zum Schluss nicht gewusst habe wer es gewesen ist. Das hat sie super hinbekommen.

Viele Personennamen sind während der Handlung auf den Leser eingeprasselt und haben mich ab und zu ins Straucheln gebracht. Die Hauptprotagonisten aber haben ihre ganz eigene Geschichte und Gesicht bekommen und sind dadurch sehr lebendig. Sie waren mir alle sympatisch und sind mir auch ans Herz gewachsen.

Mein Fazit:
Ein schöner Urlaubskrimi auf der Insel Föhr mit viel Lokalkolorit, aber mir zu wenig Ermittlungsarbeit. Er ist trotzdem auf jeden Fall lesenswert, grade wenn man gedanklich Urlaub auf der Insel machen möchte. Die Protagonisten, der Schreibstil und das Inselflair haben mit so gut gefallen, dass ich den Folgeband direkt im Anschluss gelesen habe.