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escapetheurban
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Aachen

Bewertungen

Insgesamt 282 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2020
Élite: Tödliche Geheimnisse
Zamora, Abril

Élite: Tödliche Geheimnisse


weniger gut

Das Buch „Élite: Tödliche Geheimnisse“, geschrieben von Abril Zamora, ist der erste offizielle Roman der Élite-Reihe und basiert auf der gleichnamigen Netflix Serie. Erschienen ist das Buch am 26. August 2020 im S. Fischer Verlag als Taschenbuch.

Das Buch bringt neue Charaktere und neue Geschichten mit sich, welche zur selben Zeit spielen wie die erste Staffel der Serie. Die Protagonisten sind einige Schüler der Las Encinas, welche man bisher nicht aus der Serie kannte, als auch eine Gruppe von Freunden, welche zwar nicht ganz so populär sind, aber auch zum selben Élite-Kreis gehören. Die neu erschaffenen Charaktere sind für mich nicht besonders und man hat es mit sehr einfachen Handlungen zu tun. Die Sprache, die die Autorin benutzt hat, ist eine Sprache für Jugendliche und nicht sehr tiefgreifend. Die Gedanken, die wiedergegeben werden, sind auch sehr einfach und passen zu den jungen Menschen. Mich konnte das Buch im Großen und Ganzen nicht wirklich überzeugen, denn ich musste im Hinterkopf immer wieder Verbindungen zur Serie herstellen, welche mich letzten endlich nur verwirrt haben. Für Leute, die die Serie bisher allerdings nicht gesehen habe, mag das Buch ganz gut sein.

Bewertung vom 26.08.2020
Black Stories Matter: The Black Flamingo
Atta, Dean

Black Stories Matter: The Black Flamingo


ausgezeichnet

Der Roman „The Black Flamingo“, geschrieben von Dean Atta und erschienen im Hodder Verlag, ist ein Buch über die Selbstfindung eines jungen Erwachsenen und dessen Coming-Out als Teil der LGBTQ Community.

Die Story: Es geht um Michael, einem gemischtrassigen, schwulen jungen Erwachsenen, welcher in England aufwächst. Wir erfahren alles von den Anfängen seines Lebens bis hin zu seiner Zeit an der Universität. Man erfährt viel über seine Gedanken in Bezug auf seine Familie, seine Herkunft und die Entdeckung seiner Sexualität.

Der Roman ist bisher leider nur im Englischen erschienen und hat noch keine deutsche Übersetzung. Eine Besonderheit, die diesen Roman auszeichnet, ist der Schreibstil im Versroman und die vielen kleinen Illustrationen auf diversen Seiten. Dies ist mein erster Roman, welcher in Versen verfasst ist und ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas besorgt war, ob mir das ganze zusagt. Ich wollte das Buch aber unbedingt wegen des Inhaltes lesen, auch wenn ich mir zuerst nicht sicher war, ob das Format des Buches für mich geeignet ist. Ich kann jedoch sagen, probiert es einfach mal und ihr werdet sehen es ist gar nicht so schwierig, wie man zuerst denkt. Fast ist es so als würde man mit einem guten Freund einen Kaffee trinken und über das bisherige Leben erzählen. Man wird von dem Buch förmlich in einen Bann gezogen, welcher einen nicht mehr dazu bringt aufhört zu lesen und so in Michaels Welt gebracht wird. Durch die offenen Gedanken und die tiefen Gefühle hat man eine sehr starke Verbindung zu dem Protagonisten und öffnet einem die Augen vor Themen und Perspektiven, an die man sonst vielleicht nicht denken würde.

Mir hat „The Black Flamingo“ sehr gut gefallen und ich würde mich freuen, wenn der Roman auch in Deutschland veröffentlicht werden würde. Der Roman ist ab 14 Jahren geeignet und ist nicht nur für LGBTQ Anhänger etwas!

Bewertung vom 25.08.2020
Weißt du, was ich meine?
Habib Omer, Nura

Weißt du, was ich meine?


weniger gut

"Eigentlich gab es nichts, vor dem ich mich fürchtete. Außer der Angst aus Deutschland wegzumüssen." – Nura

Das Buch „Weisst du, was ich meine? – Vom Asylheim in die Charts“ von Nura Habib Omer ist vor kurzem im Ullsteinbuch Verlag erschienen und ist die Biographie über das Leben der deutschen Sängerin Nura.

Meiner Meinung nach ein interessantes Buch für nebenbei und vor allem natürlich für Fans von Nura und denen die sich für ihr Leben hinter dem „Leben am Limit“ interessieren. Ich bin jedoch etwas mehr davon ausgegangen, dass man genaueres über die Flucht nach Deutschland erfahren würde und das ganze nicht so schnell in einigen knappen Kapiteln abgehandelt wird. Man erfährt leider auch sehr wenig über das genaue Leben im Flüchtlingsheim, sondern es bleibt bei den oberflächlichen Beschreibungen. Wenn man das Buch jedoch gelesen hat merkt man auf jeden Fall, was für ein liebenswerter und aufrichtiger Mensch hinter der Künstlerin Nura steckt und sie nicht allein nur auf ihre zum Teil sehr provokanten Songs zu reduzieren ist.

Bewertung vom 23.08.2020
Jahresringe
Wagner, Andreas

Jahresringe


ausgezeichnet

Der Roman „Jahresringe“, geschrieben von Andreas Wagner erscheint am 01. September 2020 im Droemer Verlag und ist der Debütroman des Autors.

Das Buch wird in drei verschiedene Abschnitte unterteilt, in denen der Leser Einblicke in drei unterschiedliche Zeitzonen bekommt. Teil eins umfasst die Zeit von 1946-1964, Teil zwei 1976-1986 und Teil drei 2017-2018. Die Geschichte fängt mit der jungen Leonore an, welche aus Ostpreußen Richtung Westen flieht und in einem kleinen Dort in der Nähe von Jülich sich niederlässt. Der Leser erlebt mit, wie sich Leonore versucht im Dort einzugliedern und bekommt mit, wie die Situation war bevor das Dorf, später im weiteren Verlauf des Buches dem Braunkohle Tagebau weichen muss. Teil zwei erzählt von Leonores Sohn und Teil drei befasst sich im Wesentlichen mit Leonores Enkelkindern.

An dieser Stelle möchte ich von der Handlung an sich auch nicht zu viel vorwegnehmen, sondern empfehle jedem der sich für dieses Thema interessiert dieses Buch zu lesen. Ganz gleich, ob man positiv oder negativ gegenüber dem Ganzen Thema rund um Braunkohleabbau, RWE und Aktivisten steht. Wagner hat es geschafft dem Leser es nahe zu bringen, wie sich die Bewohner der verschwundenen bzw. umgesiedelten Dörfer ansatzweise fühlen mussten und wie die nachfolgenden Generationen teilweise im Zwiespalt und Konflikt mit sich selber und der Heimat der Vorfahren stehen. Ganz nebenbei möchte ich auch einmal die Arbeit der Personen loben, die für die Covergestaltung und für die Farbauswahl des Buchdeckels verantwortlich sind – wunderschöne stimmige Farben, die hervorragend zum Thema des Buches passen. Dieses Buch hat auf jeden Fall viel Aufmerksamkeit verdient und ich wünsche allen viel Freude beim Lesen!

Bewertung vom 21.08.2020
Wilde Freude
Chalandon, Sorj

Wilde Freude


ausgezeichnet

Das Buch „Wilde Freude“ von Sorj Chalandon erzählt uns die Geschichte von fünf verschiedenen Frauen, welche durch ein tragisches Schicksal zusammenfinden und in Frankreich leben. Alle fünf haben Krebs. Jeanne ist die Hauptfigur des Romans und wird eines Tages von Brigitte bei ihrer Chemotherapie angesprochen. Jeannes Mann findet sie nicht mehr attraktiv und lässt sie auch spüren, dass er nichts mehr für sie empfindet. Brigitte überredet Jeanne dazu zu ihr und den anderen Frauen in die Wohnung zu ziehen. Mit der Zeit merkt Jeanne das die anderen Frauen jedoch nicht ganz „sauber“ sind und diverse kriminelle Vorgeschichten haben. Eines Tages wird Jeanne in den Plan der Frauen eingeweiht, einen Juwelier auszurauben bzw. besser gesagt bestimmte Schmuckstücke, die einen Gesamtwert von circa 1 Millionen Euro entsprechen. Dieser Raub soll jedoch nur einem bestimmten Zweck dienen, welcher mit der Geschichte von einer der Frauen zusammenhängt.

Der Roman erscheint heute, am 21. August, als gebundene Ausgabe im dtv-Verlag und hat eine Länge von 284 Seiten. Der Autor hat einen sehr angenehmen, flüssig zu lesenden Schreibstil und ein Talent dafür die Handlung sehr rhythmisch zu gestalten. Auch die Länge der Kapitel ist meiner Meinung nach absolut perfekt, sodass man gefühlt durch das Buch gleitet. Für mich gehört das Buch schon jetzt zu meinen Jahreshighlights und ich kann es wirklich jedem nur empfehlen. Man sollte sich jedoch darüber bewusst sein, dass vor allem vielleicht die erste Hälfte des Buches für Leute, die Berührung mit dem Thema Krebs haben/hatten in gewisser Weise als Trigger wirken könnte.

Bewertung vom 18.08.2020
Hitze
Jestin, Victor

Hitze


sehr gut

„Oscar ist tot, weil ich ihm beim Sterben zugesehen habe, ohne mich zu rühren.“

Der Roman „Hitze“ von Victor Jestin, erschienen am 12. Mai 2020 im Kein&Aber Verlag, greift diverse Themen wie Suizid, das erste Mal, Homosexualität und Freundschaften auf.

Klappentext: Während seine Altersgenossen bei Rekordhitze feiern, trinken und unbedingt noch ein Mädchen klarmachen wollen, taumelt der 17-jährige Léonard alleine und übermüdet durch die letzten Stunden seiner Sommerferien auf einem französischen Campingplatz. Die Nacht zuvor steckt ihm in den Knochen: Er hat einem Jungen reglos beim Selbstmord zugesehen ist dessen Tod also seine Schuld? Zugleich verwirrt ihn die verführerische Luce, hilflos und hingerissen ist er ihren schamlosen Spielchen ausgesetzt. Gefangen in seinen komplexen und gegensätzlichen Gefühlen, vermag Léonard seinem Delirium kaum zu entrinnen.

Wir haben es hier mit einem Roman zu tun, welcher für mich leider viel zu früh geendet hat bzw. zu kurz war mit 157 Seiten. Ich hätte gerne noch mehr und weitergelesen. Das Ende ist sehr abrupt gekommen und lässt so einige Fragen offen im Raum stehen, was für mich wiederrum einen gewissen Reiz ausmacht. Der Protagonist Leo, beobachtet durch Zufall den Suizid von Oscar, einem anderen Jugendlichen, schreitet jedoch nicht ein. Es stellt sich also die Frage, ob er ihn sterben lassen hat, um durch die Augen Oscars seinen eigenen Tod nahe zu sein, ohne selbst Schäden davon zu tragen, oder aber auch um sich selbst zu bestrafen…

Mich hat der Schreibstil von Jestin sehr beeindruckt und ich bin schon gespannt auf weitere Werke von ihm. Daumen hoch also für seinen Debütroman!

Bewertung vom 11.08.2020
Zugvögel
McConaghy, Charlotte

Zugvögel


ausgezeichnet

„Um mich her treiben Eisberge, ein kristallklares Meer wie aus blauem Glas und ein endloser Schneehimmel. Wie kann es sein, dass so viel Schönheit noch existiert? Wie kann sie unsere Zerstörungswut überlebt haben?“

Der Roman „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy befasst sich zu einem großen Teil mit dem Natur- und Tierschutz, aber führt auch andererseits zu den tiefen, verletzlichen Seiten des Lebens. Er erscheint am 26. August 2020 im S.Fischer Verlag.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt und der Leser bekommt immer wieder Eindrücke, welche in Frannys vergangenes Leben führen. Im Laufe des Buches bekommt man einen immer deutlicheren Eindruck davon, warum Franny so ist, wie sie ist und warum sie ohne Rast ist.

Man hat es hier eindeutig mit einem Roman mit interessanten Zukunftsvisionen zu tun, welcher einige überraschende Wendungen nimmt und trotz all den schlechten Dingen, wie kaum noch wildlebenden Tieren, leer gefischten Ozeanen und allgemein zerstörter Wildnis, stets die Hoffnung nicht verliert.

Für mich ist dieser bewegende Roman ein atemberaubendes und unvergessliches, wenn auch herausforderndes und teilweise aufwühlendes Leseerlebnis gewesen!

Bewertung vom 09.08.2020
Das Spiel - Es geht um Dein Leben / Björk und Brand Bd.1
Beck, Jan

Das Spiel - Es geht um Dein Leben / Björk und Brand Bd.1


ausgezeichnet

Jan Beck’s Debütthriller „Das Spiel – Es geht um dein Leben“ lässt euch das Blut in den Adern gefrieren und beschert einige Schockmomente. Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und lässt den potenziellen Leser in der Buchhandlung direkt nach diesem Schätzchen greifen. Es besteht aus vielen einzelnen Charakteren, mit jeweils eigenen Handlungen, welche jedoch immer mehr miteinander verknüpft werden und somit am Ende ein in sich rundes Ende ergeben. Die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere ist perfekt gelungen und vor allem das Schicksal der 17-jährigen Mavie hat es mir angetan. Mit Christian Brand und Inga Björk haben wir ein interessantes Ermittlerduo der Europol. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass man sich alles sehr gut bildlich vorstellen konnte und jede Szene mehr als gelungen ist. Es herrschte eine stetige Spannung in diesem Buch, welche bis zum Ende hin stetig anstieg, einen fast wahnsinnig machte und durch die teilweise unerwarteten Wendungen und ab und zu sehr blutrünstigen Schockmomente verstärkt wurde. Die kurz gehaltenen Kapitel, welche die Spannung noch weiter haben ansteigen lassen, haben das Buch zu einem richtigen Pageturner werden lassen, sodass ich das Buch innerhalb von weniger als 48 Stunden inhaliert habe.

„Das Spiel“ hat für mich alles, was ein sehr guter Thriller haben muss und landet daher definitiv in meiner Kategorie der Jahreshighlights.

Bewertung vom 08.08.2020
Für eine Nacht sind wir unendlich
Coplin, Lea

Für eine Nacht sind wir unendlich


sehr gut

Lea Coplin hat mit „Für eine Nacht sind wir unendlich“ genau das richtige für den Sommer geschaffen, besonders für den ganz speziellen Corona-Sommer dieses Jahr. Durch das Buch kommt direkt Festivalstimmung auf und man fühlt sich direkt so, als wäre man selbst mitten drin auf dem Glastonbury Festival in England.

Die beiden Protagonisten, Liv und Jonah, sind zwei absolut sympathische Charaktere. Liv, welche ihrer Tante im Falafelstand auf dem Festival helfen will und Jonah, welcher mit seinen Freunden zum Feiern aus Deutschland angereist ist. Blöd nur, dass Liv’s merkwürdiger Freund Laurent nur Stress macht und Jonah’s Ex Annika mit auf dem Trip dabei sind. Die beiden treffen durch Zufall aufeinander und verbringen die Nacht miteinander (und ja, in einer Nacht kann verdammt viel passieren!).

Durch Coplins präzise Beschreibung der Ereignisse in der besagten Nacht, kommt es einem so vor, als wäre man live dabei, wenn sich Liv und Jonah Stück für Stück näherkommen. Lasst euch also von diesem fabelhaften Roman verzaubern und taucht für rund 300 Seiten ein in die Nacht, in der Liv und Jonah unendlich sind.

Bewertung vom 01.08.2020
American Spy
Wilkinson, Lauren

American Spy


schlecht

Ich musste mich ehrlich gesagt etwas durch dieses als "Thriller" bezeichnetes Buch quälen. Meiner Meinung nach handelt es sich hier nicht um einen klassischen Thriller wie man ihn kennt, sondern vielmehr um einen Roman. In der englischen Originalversion ist das Buch auch als "novel" gekennzeichnet und macht für mich an dieser Stelle auch mehr Sinn.

Das Buch beginnt eigentlich seht spannend damit, dass unsere Protagonistin nachts in ihrem Haus mit ihren Kindern von einem Mann überrascht wird, welchen sie daraufhin erschießt. Leider bleibt so wie ich es wahrgenommen habe bis zum Ende hin offen, wer dieser Mann nun eigentlich gewesen ist. Von dort an wird das Buch aus verschiedenen Zeitperspektiven erzählt und versetzt uns zurück in die Kindheit der 60er Jahre und ihre Laufbahn als Spionin beim FBI in den 80er Jahren. Die Protagonistin muss sich ständig neu beweisen und wird für leichtere Aufgaben eingesetzt. Als dann endlich der angeblich "spannende" Auftrag kommt, den Präsidenten von Burkina Faso, zu verführen um pikante Fotos zur Erpressung zu erhalten dachte ich das ganze würde etwas Fahrt aufnehmen, aber leider war dem nicht so. Auch die ständigen Vergleiche mit ihrer toten Schwester von durchweg fast allen Beteiligten fand ich auf die Dauer anstrengend und haben für mich nicht wirklich viel zur Handlung beigetragen. Auf den letzten Seiten dann wurde die Handlung etwas spannender, jedoch finde ich das ein Thriller nicht nur zu ungefähr 10% spannend sein sollte.

Das Cover finde ich jedoch sehr schön gestaltet und ist ein absoluter Eyecatcher durch die gelbe Farbe.

Ich kann dem Buch deshalb leider nicht mehr als einen Stern geben.