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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2021
Der verschwundene Professor. Fräulein Schumacher ermittelt
Andrea Instone

Der verschwundene Professor. Fräulein Schumacher ermittelt


ausgezeichnet

Emma Schumacher führt bei ihrer Großmutter in Cornwall ein behütetes und auch recht vorherbestimmtes Leben. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter hatte ihr Vater, ein Professor für Ägyptologie sie von Bonn nach England geschickt. Seither sind ein Besuch im Jahr und lange Briefwechsel der einzige Kontakt den sie zu ihrem Vater hat. Als Emma jedoch einen sehr ruppigen und für ihn untypischen Brief von ihrem Vater erhält, beginnt sie sich Sorgen zu machen und reist zusammen mit ihrer exzentrischenTante Sylvia nach Deutschland, nur um dort festzustellen, dass ihr Vater verschwunden ist.

Wie das beim Start einer Reihe so ist, beginnt das Buch natürlich mit der Einführung der Charaktere. Man lernt Emma, ihre Großmutter und ihre Tante Sylvia kennen und wird mit den Lebensumständen vertraut gemacht. Mit der Reise nach Bonn nimmt die Geschichte dann deutlich Fahrt auf. Mit Tante Tinni und deren Verehrer Jean kommen dann 2 neue, wunderbare Charaktere dazu, die perfekt in die Geschichte passen und Emma bei all ihren Aktivitäten unterstützen.
Das Verschwinden von Professor Schumacher bleibt lange Zeit mysteriös und diffus, man ahnt, dass etwas nicht stimmt und doch findet Emma immer nur Bruchstücke heraus. Das hält die Handlung spannend und man kann hier gut mitraten. Nebenbei kann man mit dabei sein, wie Emma die Bekanntschaft 2 junger Herren macht und in ein ordentliches Gefühlschaos stürzt. Auch die am Anfang etwas unsympathische Sylvia durchläuft eine Entwicklung zum Positiven, die gut in die Geschichte paßt.
Neben dem Krimifall liegt natürlich das Hauptaugenmerkt auf Emma und hier schildert die Autorin mit viel Flair und Liebe zum Detail die Entwicklung von Emma vom schüchternen und scheuen jungen Mädchen zu einer selbstbewußten und modernen jungen Frau. Das alles ist stimmig und nachvollziehbar und ist sehr gelungen in die 20ger des letzten Jahrhunderts eingebettet. Hier hat die Autorin auch ein gutes Händchen für den historischen Hintergrund bewiesen, man fühlt sich förmlich versetzt ins Bonn der 20ger Jahre. Auch der Krimifall wird gekonnt aufgelöst und hier steigt der Spannungsbogen zum Ende hin deutlich an.

FaziT: ein atmosphärisch dichter historischer Krimi, der mit wunderbaren Charakteren überzeugt, denen man gern in weiteren Fällen folgt. Der Krimifall ist wendungsreich und bietet viel Raum zum mitraten. Wer historische Krimis mit viel Flair und die 20ger Jahre liebt, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2021
Professor van Dusens Weihnachtsgeschichte (MP3-Download)
Freund, Marc

Professor van Dusens Weihnachtsgeschichte (MP3-Download)


ausgezeichnet

Im Dezember 1899 bereitet sich New York auf das Weihnachtsfest vor, nur Professor van Dusen will von den Feiertagen nichts wissen. Als Hutchinson Hatch dem Professor eine merkwürdige Geschichte erzählt, will der Professor zunächst nichts davon wissen. Sein Nachbar der bärbeißige und geizige Geschäftsmann Jememiah Jarvis hat einen Drohbrief erhalten, in dem ihm der Besuch von 3 Geistern angekündigt wird. Doch den Brief hat sein Teilhaber Barlow geschrieben und der ist verstorben. Hatch ist zufällig anwesend Als der erste geist erscheint und so ist Professor van Dusen gezwungen, sich doch in den Fall einzumischen.

Inhaltlich erinnert die Geschichte sehr an die klassische Weihnachtgeschichte von Dickens und das ist wohl auch so gewollt. Gerade am Anfang sind die Parallelen recht deutlich, mit dem Fortscheiten der Geschichte und dem Eingreifen des Professors nimmt die Story aber eine gänzlich andere Richtung.
Der hartherzige Jememiah Jarvis wird mit seinen schlechten Taten konfrontiert und Professor van Dusen fördert so einige Details zu Tage, die dann natürlich zur Lösung des Rätsels führen. Bis es so weit ist, bekommt man eine ordentliche Portion Weihnachtsfeeling und auch einige gruselige Momente geboten.
Das ganze Hörspiel wurde sehr atmosphärisch und stimmungsvoll in Szene gesetzt, was durch die stimmige Musik und Geräuschkulisse noch gesteigert wird. Bei den Sprechern bleiben auch keine Wünsche offen. Als Jememiah Jarvis ist Georg Tryphon zu hören, der den hartherzigen Geizhals sehr unnachgiebig und eindringlich spricht. Bernd Egger als sein Angestellter John Aitkin, kann ebenfalls in der Rolle überzeugen, er spricht den mitfühlenden Sekretär sehr gefühlvoll. Marcor Rosenberg und Katharina Palm sprechen den Neffen Sherman Jarvis und seine Verlobte, auch sie machen ihre Sache hervorragend.

FaziT: eine stimmungsvolle und atmosphärische Interpretation von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte, die hier für Professor van Dusen als Krimistory umgeschrieben wurde und sehr unterhaltsam und mit Weihnachtsfeeling inszeniert wurde.

Bewertung vom 05.02.2021
Patricia Peacock und der verschwundene General (eBook, ePUB)
Crockham, Tiffany

Patricia Peacock und der verschwundene General (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Während Patricia Peacock immer noch versucht, den Abenteurer John Maddock aus ihrem Schlafzimmer fern zu halten, hat dieser mit Hilfe der Dogge Sir Tiny eine recht gut florierende Haustierdetektei eröffnet, die ihm endlich aus den finanziellen Schwierigkeiten heraushilft. Während des Silvesterballes im mondänen Mena House lernen Patricia und John die recht schrullige Gräfin Walburga und ihren Gatten General Huddelstone kennen. Beide Paare sind voneinander angetan und so wendet sich die Gräfin Hilfe suchend an Patricia und John als wenig später ihr Gatte entführt wird und das nur wenige Tage vor der Goldenen Hochzeit.

Auch mit dem 2. Band der Patricia Peacock Reihe konnte die Autorin mich begeistern! Gut, der Krimifall ist nicht wirklich der Rede wert und er löst sich auch mehr oder weniger unspektakulär in Nichts auf, aber die vielen schrägen Charaktere, die bizarren Verwicklungen und das ganze Drumherum sind so launig und unterhaltsam, daß man das Buch ruck zuck durchgelesen hat. Natürlich gibt es ein Wiedersehen mit vielen lieb gewonnenen Charakteren aus dem Vorgänger, auch die unangenehme Lady Blanford ist wieder mit dabei und es betreten neue schräge Figuren, wie Gräfin Walburga und ihr Ehemann, die Bühne. Hier gibt es viel Potenzial für Verwicklungen und Schwierigkeiten, durch die man den Protagonisten gerne folgt. Natürlich geht es auch mit Patricia und John weiter und auch hier ist der Unterhaltungsfaktor wieder sehr hoch.
Insgesamt hat die Autorin ihre Geschichte mit viel Witz und augenzwinkerndem Humor geschrieben, ihre Charaktere sind schon arg skurril, aber gerade dadurch sehr liebenswert und eigentlich möchte man von ihnen noch viel mehr lesen.

FaziT: ein unterhaltsamer Cozy-Crime, bei dem der Krimifall nicht unbedingt im Vordergrund steht. Die schrägen und sehr eigenwilligen Charaktere haben aber ein hohes Unterhaltungspotenzial, so dass man hier nur auf eine Fortsetzung hoffen kann.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2021
Insel-Krimi - Helgoland Ist Abgebrannt

Insel-Krimi - Helgoland Ist Abgebrannt


sehr gut

Kommissar Arne Brekewoldt und seine Freundin Nele wollen endlich einmal Zeit zusammen verbringen, ohne einen Mordfall aufzuklären. Dazu reisen sie über Silvester nach Helgoland um dort auf romantische Weise den Jahreswechsel zu verbringen. Doch auch diesmal ist ihnen keine Zeit zusammen vergönnt, denn ein übler Brandstifter treibt schon geraume Zeit sein Unwesen auf der Insel und kurz vor dem Jahreswechsel fliegt ein Brandsatz in die Ferienwohnung von Arne und Nele und schon sind sie wieder mitten drin in einem neuen Fall.

Kommissar Arne Brekewoldt (natürlich mit „DT“) und Kinderärztin Nele Rövekamp kennt man ja schon aus einigen anderen Folgen, hier freut man sich, die bekannten Figuren wieder zu treffen und obwohl die beiden einen romantischen Kurzurlaub verbringen wollen, wäre es natürlich kein Krimi, wenn das Paar nicht in einen neuen Fall verwickelt würde, diesmal in einen Fall von Brandstiftung, der dann auch nicht allzu lange auf sich warten läßt. Der Feuerteufel läßt weder dem Kommissar und seiner Freundin noch dem Hörer viel Zeit zum Verschnaufen und legt ordentlich los. Auch wenn der Täter recht schnell identifiziert ist, so gibt es am Ende noch einen ordentlichen Showdown mit Entführung und dramatischer Befreiung.
Der norddeutsche Charme und vor allem der lokale Dialekt sorgen für viel Inselflair und Lokalkolorit, was der Folge wieder einen eigenen Reiz verleiht. Sicher ist der Krimifall ein wenig vorhersehbar, aber es werden doch noch ein paar unerwartete Wendungen eingebaut, um die Spannung hoch zu halten und das launige Geplänkel der Hauptfiguren sorgt auch immer noch für etwas Abwechslung.
Sprecher und Musik und Geräuschkulisse sind gewohnt professionell und sorgen für eine stimmige Atmosphäre.

Fazit: das bereits bekannt Ermittlerduo sorgt mit viel Charme für gelungen Unterhaltung und löst wiedermal einen gut konstruierten Fall.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2021
Professor van Dusen legt einen Köder aus (MP3-Download)
Freund, Marc

Professor van Dusen legt einen Köder aus (MP3-Download)


ausgezeichnet

Professor van Dusen und sein Chronist Hutchinson Hatch weilen immer noch in Berlin, doch während Hatch das Flair der Stadt genießt, langweilt sich der Professor. Da kommen ihm mysteriöse Todesfälle im Gefängnis Moabit gerade recht. Schon 3 Insassen wurden in ihren verschlossenen Zellen tot aufgefunden, in ihrem Nacken jeweils ein Rattenbiss. Der Direktor Albert Zweck ist außer sich und bittet die Denkmaschine um Hilfe.

Neben der alten van Dusen Reihe von Michael Koser haben sich auch die neuen Fälle für die Denkmaschine bereits bestens etabliert und diese Fälle brauchen sich vor den alten keinesfalls zu verstecken. Die beiden Hauptfiguren Bernd Vollbrecht und Nicolai Tegeler als Professor van Dusen und Hutchinson Hatch verkörpern die Charaktere wunderbar und streichen dabei deren hervorstechendste Merkmale hervor. Während van Dusen immer recht arrogant, überheblich erscheint, obwohl er das ja auf Grund seiner überragenden Geistesgaben auch sein darf, bleibt Hatch immer etwas naiv und unbedarft und so sorgen die gegensätzlichen Charaktere oft auch für launige und humorvolle Szenen, das ist auch im vorliegenden Fall so. Der Plot um die Rattenplage im Gefängnis und die bizarren Morde erscheinen zunächst etwas mysteriös und verwickelt, hier dauert es eine Weile, bis sich erste Hinweise ergeben. Der Professor ist natürlich wieder schlauer als alle anderen und löst den Fall auf klassische Art im Beisein aller Beteiligten, dabei gibt es dann noch eine überraschende Wendung.
Die Folge ist insgesamt sehr kurzweilig und unterhaltsam in Szene gesetzt worden, vor allem Hatchs nächstliches Abenteuer wurde dabei mit einer gewissen Gruselatmosphäre versehen und stimmungsvoll umgesetzt.
Neben den beiden Hauptsprechern kann Marko Bräutigam als Direktor Albert Zweck überzeugen, dessen Berliner Dialekt trägt dazu bei die Figur noch authentischer zu machen. Als sein Stellvertreter Rüdiger Eichbaum ist Heiko Akrap zu hören und den sächsischen Gefängnisarzt Dr. Heinz Kaminsky verkörpert Lutz Harder sehr gelungen. Den einzigen weiblichen Part in dieser Folge übernimmt Liane Rudolph als Henriette von Droste.

FaziT: Auch hier macht das Mitraten wieder Spaß! Der knifflige Krimifall und die leicht überzogenen Charaktere, sowie die stimmige Atmosphäre sorgen für ein gelungenes Hörvergnügen.

Bewertung vom 01.02.2021
Kieron (MP3-Download)
Lerf, Peter

Kieron (MP3-Download)


ausgezeichnet

Nach dem Anschlag der Verschwörer steht die Crew der Skyclad unter Arrest und soll binnen weniger Tage den Planeten verlassen. Doch jetzt ist der Schutzschleier von Kintaru instabil und droht innerhalb weniger Tage zu kollabieren, das würde den Feinden Kintarus den Sieg bescheren. Daher ersinnt Tarlin einen waghalsigen Plan. Die tapfersten Männer der Skyclad sollen auf eine Expedition zum Eismond Kieron geschickt werden, um den Mond durch eine gezielte Sprengung aus seiner Umlaufbahn zu bringen, damit würde das Gleichgewicht der Himmelskörper wieder hergestellt und der Schutzschleier weiterhin stabil bleiben. Doch kaum ist die Expedition gestartet, heftet sich ein feindliches Keilschiff an ihre Fersen.


Auch diesmal wird das Geschehen nahtlos weiter geführt, hier ist also Vorkenntnis der anderen Teile notwendig, sonst kann man mit dem Inhalt nicht wirklich viel anfangen!
Die Crew der Skyclad ist nach dem Anschlag in Ungnade gefallen und soll den Planeten Kintaru verlassen, was einem Todesurteil gleichkommt, da feindliche Keilschiffe hinter dem Schutzschleier warten. Doch Tarlin hat einen gefährlichen Plan ersonnen, den nur die Menschen ausführen können, da für sie die Strahlung auf Kieron ungefährlich ist.
Auch diese Folge ist sehr abwechslungsreich und spannend, denn natürlich läuft für die Männer der Skyclad das Abenteuer auf Kieron nicht so glatt ab wie gehofft. Neben dem Angriff eines Keilschiffes müssen die Männer auch bei ihrer Expedition auf dem Eismond so einige Widrigkeiten überwinden. Hier fiebert man mit und hat die Szenen bildhaft vor Augen! Das spannende Ende steuert wieder mal auf einen Cliffhanger am Ende zu, so dass man hier natürlich doppelt gespannt ist, wie es weiter geht.
Die Sprecher machen ihre Sache gewohnt hervorragend und auch die Sound- und Geräuschkulisse läßt nichts zu wünschen übrig. Sie sorgt für eine gelungene Atmosphäre, in die man so richtig eintauchen kann.

FaziT: Eine spannend in Szene gesetzt Folge, bei der man schon auf den nächsten Teil wartet.

Bewertung vom 01.02.2021
Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch
Crockham, Tiffany

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch


sehr gut

Patricia Peacock arbeitet notgedrungen als Gesellschafterin für die reiche und recht exaltierte Lady Blanford, als sie die Nachricht erhält, ihr lange verschollener Vater habe sie als Erbin eingesetzt. Sie reist nach Kairo und muß feststellen, dass an das Erbe einige Bedingungen geknüpft ist. Sie soll nicht nur den Hund ihres Vaters, sondern auch seine Hausangestellten übernehmen und zudem die Umstände des Todes ihres Vaters klären, denn der hatte auf seiner Ausgrabungsstätte einen geheimnisvollen Fund gemacht und fühlte sich nun verfolgt und bedroht. Patricia hielt nicht viel von ihrem abenteuerlustigen und leichtlebigen Vater, der die Familie zudem ohne Mittel zurück lies, trotzdem fühlt sie sich verpflichtet, seinem Wunsch nachzukommen, zudem das Erbe sie unabhängig von Lady Blanford machen würde. Hilfe sucht sie bei dem abgehalfterten Glückritter John Maddock, der sich mit seiner Detektei nur notdürftig über Wasser hält.

Patricia Peacocks erstes Abenteuer hat mir richtig gut gefallen, denn der Autorin ist hier ein sehr unterhaltsamer, launiger und auch spannender Cozy Krimi gelungen, der beim Lesen viel Spaß macht! Die Hauptfigur Patricia Peacock ist dabei eine wunderbare Figur, die durch ihre strenge viktorianische Erziehung und ihre Lebensumstände zwar eine resolute und sehr disziplinierte Frau ist, die sich durch alle Widrigkeiten kämpft, mit dem modernen Leben der 1920ger Jahre aber doch etwas überfordert ist. Mit dem Glücksritter John Maddock wird ihr damit ein sehr gegensätzlicher Charakter zur Seite gestellt, der mehr daran interessiert ist, Patricia ins Schlafzimmer zu bekommen, als den Mord an ihrem Vater aufzuklären. Das führt natürlich zu reichlich launigen und humorvollen Szenen, bei denen man nicht nur Schmunzeln, sondern öfter auch mal herzhaft lachen kann.
Auch die anderen Charaktere hat die Autorin sehr individuell und originell in Szene gesetzt. Da sind zunächst die Hausangestellten Abdul (der ständig die bösen Geister ausräuchert), Fatima, die etwas mürrische und Pfanne schwingende Köchin und Salima, deren Tochter, die ein heimliches Doppelleben führt. Wirklich schräg ist aber die exzentrische Lady Blanford und Sir Tiny, die Riesendogge mit dem sonnigen Gemüt und dem Hang zum Chaos runden das Ganze noch ab.
So ganz steht der Krimifall nicht im Vordergrund und wirklich spektakulär ist er auch nicht, aber das erwartet man bei so einem Buch auch gar nicht. Trotzdem wird einige Ermittlungsarbeit geleistet und das Rätsel um den Tod von Patricias Vater wird auch stimmig aufgelöst. Nebenbei gibt es noch reichlich andere Verwicklungen die sehr unterhaltsam sind und dazu führen, dass man das Buch ruck zuck durchgelesen hat und sich auf den Nachfolger freut.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr kurzweilig und auch an die handelnde Zeit angepaßt. Man sieht die beschriebenen Orte und Plätze bildhaft vor sich, allerdings hab ich hier einen kleinen Kritikpunkt, denn ein wenig fehlte mir doch etwas mehr Lokalkolorit vom historischen Ägypten, aber wie gesagt das fällt nicht sonderlich ins Gewicht.

FaziT: Launiger und kurzweiliger Serienauftakt mit liebenswerten und schrullige Charakteren, die den Charme des Buches ausmachen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2021
Lügen einer Lady (eBook, ePUB)
Potter, C. L.

Lügen einer Lady (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lady Christabel wird von ihrer unverheirateten Tante Lavinia gebeten, ihrer Freundin Althea Haddington zu helfen. Diese hat sich, von ihrem Gatten vernachlässigt während eines Besuchs bei Freunden, in eine Affäre mit einem Lakaien gestürzt, der ihr eine wertvolle Kette gestohlen hat und sie nun damit erpreßt. Christabel und Maud sollen die Kette zurück holen und geraten dabei in große Gefahr.

Nun haben Lady Christabel und Zofe Maud quasi ihren ersten Auftrag! Wobei es sich eigentlich weniger um eine Ermittlung als um einen Diebstahl handelt und die meiste Arbeit auf Maud zukommt, die bei der Familie Comerford in den Dienstbotenunterkünften die Kette zurück stehlen soll. Weder Zofe noch Lady sind von der Sache begeistert und natürlich geht das Ganze auch schief! Maud gerät in Mordverdacht und diesmal ist natürlich die Polizei involviert, die Maud als Hauptverdächtige sieht. Hier überrascht vor allem Lady Christabel, die unerschütterlich an die Unschuld ihrer Zofe glaubt und deutlich reifer und verantwortungsvoller als im Vorgänger wirkt. Sie stellt sich ganz bewußt gegen die Konventionen und auch gegen die Polizei und stellt eigene Ermittlungen an, um Maud zu helfen. Die hat neben dem Mordverdacht noch ein ganz anderes Problem, nämlich ihre dunkle Vergangenheit, die der Polizei scheinbar nicht unbekannt ist.
Wieder gibt es einen gelungenen Einblick in das gesellschaftliche Leben, sowohl der Herrschaft, als auch der Diener und das Ganze ist sehr gelungen mit dem Krimifall verknüpft, der sich gewissermaßen erst durch die strenge Klassengesellschaft ergeben hat. Die Auflösung ist stimmig und gut gelungen und zeigt die bigotte Heuchelei der damaligen Gesellschaft auf. Natürlich endet auch der zweite Teil mit einer Art Cliffhanger, der darauf Hinweis, dass im nächsten Band wohl Mauds Geheimnis gelüftet wird, da darf man also gespannt sein!

Fazit: gelungene Fortsetzung bei der vor allem die Entwicklung der beiden Hauptfiguren beeindruckt, die auf unkonventionelle Weise immer mehr zu Freundinnen werden. Der Krimifall ist zwar nicht sonderlich überraschend, aber er wird gut ermittelt und am Ende schlüssig aufgelöst.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2021
Tod eines Lords (eBook, ePUB)
Potter, C. L.

Tod eines Lords (eBook, ePUB)


sehr gut

Lady Christabel, Tochter aus adligem Hause, wird von ihrem Eltern gedrängt sich einen Gatten zu suchen, statt dessen begibt sich die junge Frau lieber auf Veranstaltungen der Suffragetten und liest Detektivgeschichten. Um sich von persönlichem Kummer abzulenken, nimmt sie eine Einladung der Willmingtons aufs Land an, nur um dort über die Leiche des jüngsten Sohns ihrer Gastgeber zu stolpern. Mit Hilfe ihrer Zofe Maud begibt sich die Hobbydetektivin auf Spurensuche.

Sowohl bei Lady Christabel als auch bei ihrer Zofe Maud, wird schnell klar, dass es sich bei beiden um recht ungewöhnliche Charaktere handelt. Christabel sind Konventionen egal und sie möchte aus Liebe heiraten. Ihre Zofe ist das, was einer Freundin für sie am nächsten kommt. Maud hingegen hütet ein dunkles Geheimnis das ihre Vergangenheit umgibt, das aber immer nur mal angedeutet und in diesem ersten Band auch noch nicht gelüftet wird. Doch sie wollte ihr Leben ändern und hat sich die Stellung als Zofe erarbeitet. Mit ihrer Erfahrung und Lebensweisheit hat sie oft eine andere Sicht auf die Dinge als Christable und so ergänzen sie sich hervorragend bei ihren Ermittlungen. Maud war für mich eindeutig die interessantere Figur, sie ermittelt hauptsächlich „Downstairs“ also bei den anderen Dienstboten, während Christabel „upstairs“ also bei den Herrschaften ihre Nachforschungen betreibt, auf diese Weise tragen sie Resultate zusammen, die die jeweils andere niemals erhalten hätte.
Bis der Mord geschieht, dauert es allerdings etwas, zunächst werden Maud, Lady Christabel und ihre Familie eingeführt, das nimmt schon einige Zeit lang in Anspruch, ist aber bei einem Serienauftakt sicher normal und so entwickelt sich der Krimifall nur langsam. Nach dem Mord sind Maud und Christabel die Einzigen, die Ermittlungen anstellen, da die Familie einen Skandal vermeiden möchte, wird die Polizei gar nicht erst benachrichtigt, zu dieser Zeit wohl keine Seltenheit. Dadurch das Zofe und Lady zusammen nachforschen, werden hier sehr unterschiedliche Sichtweisen dargeboten und man bekommt einen guten Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen. Hier fließt auch eine gehörige Portion Sozialkritik mit ein, denn die Ungerechtigkeiten zwischen Herrschaft und Dienern sind wirklich gravierend. Doch selbst unter der Dienerschaft gibt es eine strenge Hierarchie, die strikt eingehalten wird. Da alle ist recht interessant, lenkt aber auch durch etwas weitschweifige Schilderungen von Haus und Garten und Christabels Befindlichkeiten, immer ein wneig vom Mordfall ab, so dass sich die ganze Ermittlung ein wenig zäh gestaltet.
Die Auflösung des Mordfalles ist dannh recht ungewöhnlich, da Maud und Lady Christabel hier eine etwas eigene Vorstellungen von Gerechtigkeit haben, eine typische Täterüberführung findet also hier nicht statt. Mir hat das Ende trotzdem gut gefallen, da es zu der ganzen Situation und auch zu den gesellschaftlichen Umständen paßt.

FaziT: ein gelungener Serienauftakt mit sympathischen Figuren und einer ordentlichen Portion Sozialkritik. Allerdings dauert es bis der Krimifall Fahrt aufnimmt und auch dann gibt einige Längen. Trotzdem haben Maud und Lady Christabel durchaus Potenzial für weitere Ermittlungen, die ich gern verfolgen werde.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.