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fuddelknuddel

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2019
Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer / Colorado Ice Bd.2
Snow, Jennifer

Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer / Colorado Ice Bd.2


sehr gut

Nach „Maybe this Time“ und der Kurzgeschichte „Maybe this Kiss“ ist dies der zweite vollwertige Band der Colorado-Ice-Reihe von Jennifer Snow, die nicht zwangsläufig in der richtigen Reihenfolge gelesen werden muss. Man kann, sofern man sich für andere Paare spoilern möchte, die Bücher auch durcheinander lesen, denn, ganz ehrlich, wer mit wem zusammenkommt, ist ja schon beim Lesen des Klappentextes klar. Also keine Bedenken haben, wenn ihr nicht bei Band eins anfangen könnt oder wollt.

Das Cover ist genau wie das des ersten Teils relativ unspektakulär, einfarbig mit zarten Mustern im Hintergrund des Titels. Einerseits also kein Eye-Catcher, dafür aber leicht mit seinem Vorgänger in Verbindung zu bringen. Mich würde es in der Buchhandlung nicht sofort ansprechen, da bin ich ehrlich, wenn überhaupt erst auf den zweiten oder dritten Blick.

Mir hat auch in diesem Buch der Schreibstil gut gefallen. Man konnte sich zwar nicht perfekt in die Figuren hineinversetzen, da nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde und die Abschnitte, durch wen wann erzählt wird, nicht klar gekennzeichnet sind, aber dennoch ließ sich das Geschehen leicht verständlich verfolgen. Durch die einfache, relativ anspruchslose Sprache eignet sich das Buch für ein paar freie Nachmittage auf der Couch, einfach was Nettes zum Entspannen, zum Lesen ohne nachdenken zu müssen.

Die Figuren gefielen mir in diesem Band allerdings nicht so gut wie in den anderen Teilen. Olivia war mir erst zu steif, dann zu unprofessionell und schließlich zu unentschlossen. Ich bin mit ihr auf keinen grünen Zeig gekommen, es hat einfach nicht gepasst.
Auch Ben konnte mich nicht überzeugen, ich mochte seine Art nicht. Die anderen Westmore-Brüder hatten mich sofort um den Finger gewickelt, doch bei unserem Protagonisten hat das nicht besonders gut geklappt. Was mich am meisten gestört hat, war, dass er im Klappentext erst als Partykönig in ständiger Feierlaune angepriesen wird und dann im Buch jedoch davon die Rede ist, er würde nie viel trinken, könne also nicht viel ab und hätte daher die Heirats-Panne, die ihm im Vollsuff passiert ist, an den Hacken. Passt in meinen Augen alles nicht zusammen, aber gut.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich auch nicht berühren können. Da war nicht so viel Gefühl wie bei Becky und Neil zum Beispiel, mich hat es relativ kalt gelassen. Auch Olivias Kinderwunsch-Drama hat mich nicht wirklich interessiert, es war voherzusehen, wie ich finde. Ich hätte mich gefreut, mehr übers Eishockey lesen zu können, das hätte die Story vielleicht ein bisschen spannender gemacht.

Mein Fazit:
Bisher der schwächste Band der Reihe, ich hoffe, dass Asher und Emma das im dritten Band wieder gutmachen können. Mir gefiel zwar das Setting, aber der Plot war nicht wirklich überzeugend, genau wie die Figuren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2019
Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten
Romes, Claudia

Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten


sehr gut

Auf Mallory Manor soll Dana ihre Ferien verbringen - hat ihr Vater beschlossen. Bitten und Betteln, mit auf seine Dienstreise kommen zu dürfen, haben zu nichts geführt und so sieht die fast 13-jährige sich schon bald dem gruseligsten Schloss gegenüber, was sie je gesehen hat, gekrönt von einem schrägen Butler und einer noch schrägeren Tante. Als die Bilder und Statuen im Haus plötzlich anfangen, ein Eigenleben zu entwickeln und Dana nachts unheimliche Stimmen hört, macht sie sich mit dem geheimnisvollen Will auf die Suche nach der Ursache dieses Spuks und entdeckt, dass es auf Mallory Manor alles andere als mit rechten Dingen zugeht, und dass ausgerechnet sie die Einzige ist, die eine drohende Katastrophe abwenden kann..

Da ich manchmal leider etwas schlecht schätzen kann, wie viel man jüngeren Lesern zutrauen darf, bin ich an „Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten“ relativ unbesorgt rangegangen und nahm an, dass es schon nicht so dramatisch werden würde.
Großer Fehler. Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch eindeutig unterschätzt habe.. oder dass ich einfach feige und zartbesaitet bin, vermutlich eine Kombination aus all diesen Faktoren.

Der Schreibstil ist angemessen für die Zielgruppe, so viel sei auf jeden Fall schon mal gesagt. Man versteht alles problemlos, jüngere begeisterte Leser werden nur so durch die Seiten fliegen und ich für meinen Teil hatte auch riesigen Spaß dabei, Danas Alltag auf dem Anwesen zu verfolgen. Sie erzählt unglaublich unterhaltsam aus ihrer Ich-Perspektive und durch ihre authentischen, detaillierten Beschreibungen kann man sich Mallory Manor perfekt vorstellen, wie eine 13-jährige es nun mal sieht, nämlich im ersten Moment einschüchternd und gruselig, dann von Tag zu Tag jedoch spannender und interessanter.

Die Figuren sind alle mit viel Liebe gestaltet, besonders fasziniert hat mich neben der Protagonistin Dana ihr Freund Will. Er hat eine sehr einnehmende, sympathische Art für einen Jungen in seinem Alter, ist zugleich reifer und ernster, als man es erwarten würde, hat auf der anderen Seite jedoch auch unglaublich witzige Momente, mit denen er Dana und den Leser überrascht.
Dana nimmt ihren Zwangsurlaub anfangs nicht so gelassen, gewöhnt sich aber recht schnell an die neue Situation, vor allem wenn man bedenkt, was in ihrem Zuhause auf Zeit für schräge Sachen abgehen. Beeindruckend mutig stellt sie sich den Gefahren, die ihr auflauern, bis sie schließlich feststellt, dass von ihrem Mut so einiges abhängt.
Mir waren die Charaktere bis auf die „Tante“ alle sehr sympathisch und ich habe es genossen, ihre Geschichte mitzuerleben.

Was ich bei diesem Buch unterschätzt habe, ist der Gruselfaktor. Normalerweise meide ich alles, was im entferntesten mit Grusel, Thrill oder Horror zu tun hat, dafür bin ich einfach zu schissig und kann auch mit fast 22 Jahren mein Spiegelbild nachts nicht anschauen, wenn ich einen entsprechenden Film gesehen oder ein Buch in die Richtung gelesen habe. Peinlich, aber wahr. Jedoch nahm ich an, dass es bei einem Kinder-/Jugendbuch schon nicht so schlimm wäre, wenn ich meine Nase mal dort rein stecke.
Tja, wieder eines besseren belehrt, denn das ein oder andere fiese Hexengrinsen oder nächtliche, mysteriöse Stimmen ohne Quelle haben mir schon ein paar unbehagliche Schauer verpasst.

Was mich nicht zu 100% überzeugt hat, war die Auflösung von Danas Schicksal, beziehungsweise ihrer Suche nach der Lösung zur Rettung von Mallory Manor. Irgendwie war mir das Ergebnis nicht schlüssig, beziehungsweise ich hätte was anderes erwartet als den Helfer, der sich ihr später offenbart hat.

Mein Fazit:
Ein gruseliges, spannendes, süchtig machendes Kinderbuch, was ich wirklich gern gelesen und im Vorfeld tatsächlich unterschätzt habe. Nur das Ende hat mich nicht komplett überzeugt, daher einen Stern Abzug. Aber dennoch empfehlenswert für Groß und Klein, ein richtiger Lesespaß!

Bewertung vom 17.06.2019
In den Fängen der Finsternis / Elias & Laia Bd.3
Tahir, Sabaa

In den Fängen der Finsternis / Elias & Laia Bd.3


ausgezeichnet

Fortsetzung – Spoiler für Band 1 und 2 möglich!

„Elias & Laia“ ist eine Reihe, die mich erst auf den zweiten Blick angesprochen hat. Der Inhalt klang mir zunächst irgendwie zu sehr nach historischem Roman mit fantastischen Elementen, doch nachdem ich die ersten Kapitel von Band 1 gelesen habe, gab es kein Halten mehr für mich.
Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist absolut einzigartig und die Geschichte hat definitiv Suchtpotenzial.

Wie schon in den vorigen Bänden wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, in diesem Fall sind es Laia, Elias und der Blutgreif. Stellenweise musste ich allerdings durch die ständigen Wechsel am Anfang eines neuen Kapitels kurz grübeln, was bei der Figur zuletzt passiert ist, mich haben die verschiedenen Handlungsstränge etwas durcheinander gebracht. Dennoch mag ich es grundsätzlich eigentlich, wenn Geschehen parallel laufen, das schafft Spannung und (ab und zu willkommene) Abwechslung, wenn man zum Beispiel mal hinter die feindlichen Linien schauen kann. Besonders die Zusammenführungen der Stränge waren raffiniert gemacht.

Abgesehen davon, dass ich an den Kapitelübergängen ins Stocken gekommen bin, war der Schreibstil angenehm und es ergab sich schnell ein steiger Lesefluss, wie schon in den vorigen Büchern. Die detaillierten, anschaulichen Beschreibungen der exotischen Welt haben es mir leicht gemacht, mir alles vorzustellen, jede der Grausamkeiten, die verübt werden, hat mich schaudern lassen, und die rasanten Reise- oder Schlachtszenen habe ich mit Spannung verfolgt.

Auch wenn die Welt, in der das Geschehen spielt, keine fortschrittliche ist, so hatte ich jedoch zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Sprache anstrengend altbacken wäre. Die Protagonisten liefern sich trotzdem scharfzüngige Wortgefechte, wie ich es so gern lese, auch ohne umgangssprachlich modern zu reden, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Autorin hat die Fähigkeit, ihren Figuren so viel Leben, Charakter und vor allem Gefühl einzuhauchen, dass man als Leser einfach mit ihren mitfiebern muss. Ich habe jeden Schritt mit Elias, Laia, Helena und auch dem Nachtbringer gern getan, vielleicht liegt das auch daran, dass man die Personen nun schon in zwei vorigen Bänden ausführlich kennengelernt hat. Man kennt sie, liebt sie, hasst sie und lernt doch immer noch neue Seiten kennen, sodass es nie langweilig wird.

Besonders Helena hat mir in diesem Teil imponiert, denn auf ihren Schultern lastet die enorme Last großer Verantwortung, der sie jedoch mit ihrer emotionalen und körperlichen Stärke und Entschlossenheit mehr als gerecht wurde.
Auch Elias macht eine Wandlung durch, die ich genau wie Laia als besorgniserregend empfinde. Ich erhoffe mir vom folgenden und hoffentlich auch letzten Band der Reihe, dass da einiges wieder gerichtet wird, auch wenn mir noch keine Lösung für seine Situation einfällt.

Generell nimmt das Fantastische einen sehr großen Teil dieser Geschichte ein. Die Protagonisten nehmen sich immer mehr ihrer Fähigkeiten an und spielen mit ihnen, lernen sie zu handhaben und nutzen sie so gut sie können. Bei Elias blicke ich zwar ehrlich gesagt manchmal nicht so ganz durch, aber vielleicht fehlt mir für seinen Zuständigkeitsbereich etwas die Fantasie.

Mein Fazit:
Insgesamt kleine Schwächen, aber spannender Plot, vertrautes Setting und man ist nah an den Charakteren. ich freue mich auf Band 4!

Bewertung vom 13.06.2019
Wenn du das hier liest
Adkins, Mary

Wenn du das hier liest


weniger gut

Mit diesem Buch habe ich trotz Leseprobe ins Klo gegriffen. Eingelullt vom niedlichen, rosafarbenen Cover mit der Skyline und dem zugleich traurigen wie hoffnungsvollen Klappentext empfand ich die LP zunächst auch als sehr unterhaltsam.
Das Buch ist ungewöhnlich aufgebaut, erzählt wird nämlich ausschließlich in Form von Blogeinträgen, SMS und einer unmenschlich großen Menge an E-Mails. Meine Annahme, dass zwischendurch auch „normal“ erzählt würde, musste ich dann leider ziemlich schnell begraben.

Diese Art von Erzählung wurde dann nach den ersten 100 Seiten einfach nur mühsam. Andauernd musste man sich darauf konzentrieren, wer nun an wen schreibt, und ich habe mich dabei erwischt, dass ich die Adresszeilen der Mails teilweise mehrmals kontrolliert habe, um nicht schon wieder durcheinander zu kommen. Es war anstrengend und hat mir bald keinen Spaß mehr gemacht, sodass ich das Buch mehr oder weniger abbrechen musste und ab Seite 150 nur noch überflogen habe.

Die Handlung an sich hätte bestimmt sehr tiefgründig und berührend sein können, wäre sie nicht in jeder Menge E-Mails dahergekommen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Iris' Blogeinträge teilweise nicht mal richtig verstanden habe, beziehungsweise die Bilder, die sie gepostet hat. Das hat meiner Motivation noch mal einen ordentlichen Dämpfer verpasst und mich in der Entscheidung, nicht weiterzulesen, sondern nur noch zu überfliegen, bestärkt.

Mein Fazit:
Für mich war das nix. Die Art und Weise, wie das Buch aufgebaut war, wäre vielleicht unterhaltsam gewesen, hätte es auch klassische Textpassagen dazwischen gegeben.
An und für sich war die Geschichte nämlich clever aufgebaut mit all den Mails von verschiedensten Absendern, die den Leser alles mögliche über die Protagonisten haben vermuten und kombinieren lassen, aber mir war es eindeutig zu mühselig, mich da durchzuackern.

Bewertung vom 12.06.2019
Nicholas / Prince of Passion Bd.1
Chase, Emma

Nicholas / Prince of Passion Bd.1


sehr gut

„Mich kannte man schon, ehe ich geboren wurde, und mein Name wird noch in den Geschichtsbüchern stehen, wenn ich selbst schon längst zu Staub zerfallen bin.“ (aus „Prince of Passion – Nicholas“ von Emma Chase)

Besondere Dinge passieren immer an Tagen, an denen man sie am wenigsten erwartet. So ergeht es auch Olivia, als auf einmal der Kronprinz von Wessco, Nicholas Pembrook, in ihrem hochverschuldeten Café auftaucht. Als zukünftiger Herrscher über sein kleines Königreich sollte Nicholas sich auf Drängen seiner Großmutter, der Königin von Wessco, eigentlich darum bemühen, eine geeignete Frau zum heiraten und Thronfolger kriegen zu finden, doch die Frist, die dem royalen Schürzenjäger genehmigt wurde, will er voll und ganz auskosten. Bevorzugt mit Olivia, selbst wenn sie sich in seiner Welt mehr als nur ein wenig fehl am Platz fühlt..

Seit 'Redwood Love' warte ich mehr als gespannt auf jedes Buch, was Kyss (Rowohlt Polaris) zu bieten hat. Und auch wenn royale Geschichten zwischen Prinz und Bürgerlicher nichts neues sind, war ich nach der Leseprobe doch sehr gespannt auf Nick und Liv.
Das Cover macht einen eleganten, aber auch kalten Eindruck, als hätte man versucht, den sprichwörtlichen goldenen Käfig mit den Mustern darzustellen. Die der Folgebände gefallen mir da wesentlich besser, da sie verspielter wirken.

Erzählt wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Olivia und Nicholas, sodass man die Gefühle und Gedanken beider nachvollziehen kann. Ich kann es nicht leiden, wenn man über die Motive eines Protagonisten mutmaßen muss und finde die Lösung, beide Sichten zu schildern, deshalb immer am anschaulichsten und leserfreundlichsten.
Sprachlich strotzt das Buch, wie es bei New Adult nun mal so ist, vor Umgangssprache und hier und da auch vulgären Ausdrücken, unser Prinz nimmt kein Blatt vor den Mund und an der ein oder anderen Stelle waren Nicholas' Sprüche selbst für meinen Geschmack zu billig und platt, sodass ich ihn manchmal gern am Kragen gepackt und geschüttelt hätte. Was jedoch witzig zu verfolgen war, waren die Wortgefechte, die Olivia und er sich geliefert haben.

Bei den männlichen Protagonisten finde ich es schwierig, die Grenze zwischen flotten Sprüchen und geschmacklosen Anzüglichkeiten zu definieren, Nicholas war für meinen Geschmack jedoch ab und zu etwas drüber. Ich mochte ihn, wie im vorigen Absatz jedoch bereits erwähnt wäre etwas weniger mehr gewesen.
Vor Olivia dagegen hatte ich Respekt, sie gefiel mir als Hauptfigur richtig gut. Sie arbeitet hart und steht für die ein, die sie liebt, bewundernswerte Eigenschaften. Auch dass sie sich von dem ganzen royalen Glamour nicht hat verändern lassen, mochte ich sehr an ihr, sie ist sich selbst stets treu geblieben und hat sich taff durch die Arroganz der vermeintlichen Oberschicht durchgebissen.
Wer mir ebenfalls im Gedächtnis geblieben ist, ist Franny, die Frau eines Freundes von Nicholas. Sie war einfach zum schreien komisch und so herzlich, dass man sie einfach lieben muss, über sie und Simon, ihren Mann, hätte ich auch gern mehr gelesen.

Natürlich gab es auch prickelnde Bettszenen, die allerdings nicht so furchtbar überhand genommen haben, wie bei einigen anderen Büchern. Dennoch hätte ich gern mehr über die königlichen Verhältnisse in Wessco und über das Volk gelesen, mehr geschichtlichen Hintergrund gehabt.

Mein Fazit:
Mir hat die Geschichte um Nicholas und Olivia gut gefallen, allerdings auch nicht komplett aus den Socken gehauen. Nick war mir stellenweise zu schleimig und großmäulig und so wurde ich mit ihm nur schleppend warm. Dazu hätten mir mehr Hintergrundinfos über das Königreich Wessco gefallen.
Angenehm zu lesendes Buch mit kleinen Schwächen, 3,5 bzw. vier von fünf Sternen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2019
Gloov / Gelobtes Land Bd.2
Heimannsberg, Christine

Gloov / Gelobtes Land Bd.2


gut

„Lore hat es mit ihrem Bruder Jame, ihrem Freund Jul und Sim ins Gelobte Land geschafft – der Neuen Welt, wie sie hier genannt wird. Und die bietet alles, was nötig ist: Nahrung, Kleidung; selbst technische Errungenschaften haben hier den Vorfall überstanden. Fasziniert begibt sich Lore in die Hände von Flüchtlingshelfern und Therapeuten, während der nun fast dreizehnjährige Jame durch die einheimische Yuna Anschluss an eine Gruppe Gleichaltriger findet und sich zum ersten Mal verliebt. So wie Lore brennt er darauf, sich schnellstmöglich zu integrieren, während Sim und Jul den Fremden skeptisch gegenüberstehen.
Außerhalb des Camps zeichnet sich ein Umbruch in der Neuen Welt ab, in der das geistige Oberhaupt Maklaren Gewaltfreiheit, Polyamorie und gemeinschaftliches Erziehen der Kinder propagiert. Jul erkennt instinktiv die Gefahr, die von dem charismatischen Führer ausgeht und lässt sich von Sisdal für das Oppositions-Lager anwerben. Lore gerät zunehmend zwischen die Fronten. Als Jame durch Yuna in Schwierigkeiten gerät, erfahren die vier, was es in der Neuen Welt heißt, gegen die Regeln zu verstoßen.“

So lautet der für meinen Geschmack zu ausführliche Klappentext des zweiten Teils der Trilogie um das 'Gelobte Land' von Christine Heimannsberg, der eigentlich die Geschichte auch schon so perfekt umschreibt, sodass ein Lesen dieser kaum noch notwendig ist.

Zudem möchte ich anmerken, dass ich es für Schwachsinn halte, die Bücher ohne Kenntnis der zuvor erschienenen zu lesen, auch wenn ich diese Einstellung jetzt schon an vielen Stellen gesehen habe. Es ist und bleibt eine Fortsetzung mit starkem Bezug zum vorigen Band, und wenn man die Leser, die brav bei Buch eins angefangen haben, nicht zu Tode langweilen will, kann man es gar nicht so ausführlich machen, dass Neueinsteiger alles verstehen.
Also Leute, bei New Adult könnt ihr meinetwegen die Reihen durcheinandergewürfelt lesen, aber doch nicht bei Dystopien mit fortlaufender Handlung! Gleich wieder aus dem Kopf schlagen!

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, wobei die Ich-Erzählung aus der Sicht von Lore den größten Teil einnimmt. Man kann ihre Gedanken und Gefühle aus der ersten Reihe mitverfolgen, ein heilloses Auf und Ab, Hin und Her, kein Wunder bei all den neuen Eindrücken in der scheinbar gut organisierten Welt hinter der Mauer.
An und für sich ist dies kein anspruchsvolles Buch, mit dem man sich allzu lange aufhalten muss, denn der Schreibstil animiert zum dranbleiben und ermöglicht einen stetigen Lesefluss, wenn man nicht gerade vom Inhalt genervt ist, wie es bei mir öfter der Fall war.

Die neue Welt hat meines Empfindens nach nämlich eine eigenartige Dynamik, die mich immer öfter an eine Sekte oder einen gläubigen Clan hat denken lassen. Die Leute sind verblendet und verfolgen Ideale, die, wie zumindest 50% der Hauptpersonen verstanden haben, mehr als fragwürdig und einfach nur Käse sind. Ich habe mich einfach nicht wohl in der Geschichte gefühlt, was mehr als Schade ist, da ich die Flucht in Band eins wirklich in mich aufgesaugt habe.

Selten passiert es, dass ich keinen Lieblingscharakter habe, doch in diesem Fall war es so. Leider nicht aus dem Grund, dass ich alle liebe, sondern weil ich sie alle so lala fand. Keiner hat mich wirklich beeindruckt, zum Lachen gebracht oder sonstige Emotionen ausgelöst außer einer Menge Unverständnis und den ein oder anderen Wutanfall.

Mein Fazit:
Die Geschichte an sich war gut durchdacht, keine Frage. Aber ich bin mit dem Gelobten Land auf keinen grünen Zweig gekommen, genau so wenig wie mit deren hirnrissiger Vorstellung von Liebe. Nach dem gelungenen ersten Band meiner Meinung nach leider keine starke Fortsetzung, ob ich Band drei lesen werde, steht noch in den Sternen.
Irgendwo zwischen den ganzen neuen Regeln und Eindrücken bin ich wohl verloren gegangen.

Bewertung vom 27.05.2019
In Love with Adam
Erpenbach, Liam

In Love with Adam


ausgezeichnet

„'Man sagt zwar, Reden wäre Silber und Schweigen wäre Gold... […] Aber ich glaube, manchmal wiegt Gold schrecklich schwer.'“ (aus „In Love With Adam“ von Liam Erpenbach)

Sam ist ein Außenseiter, seit sein bester Freund Tyler gestorben ist. Er verbirgt sich hinter einem Mantel aus Gleichgültigkeit und hält seine Gefühle verschlossen aus Angst, erneut verletzt zu werden. In der Schule gilt er als seltsam und wird gemobbt, weshalb er zurecht misstrauisch ist, als Adam, beliebter Mitschüler und obendrein Sportler, sich für ihn zu interessieren scheint. Adam hält sich hartnäckig an Sam und dieser beginnt, in Adams Gegenwart aufzutauen, und genießt es zunehmend, endlich mal wieder unbeschwert er selbst sein zu dürfen. Was allerdings unbedingt geheim bleiben sollte, ist das Gefühl, dass sich in seinem Magen ausbreitet, wenn er in Adams Augen schaut. Sein Herz sollte nicht so schnell schlagen, das weiß er genau. Doch als Sam schließlich die alten Tagebücher seines Großvaters findet, begreift er, wie wichtig es ist, auf sein Innerstes zu hören.

Nachdem ich mit den Ivy Years 3 mehr oder weniger unvorhergesehen in das Genre LGBTQ hineingeschlittert bin, muss ich gestehen, dass ich mich als ein absoluter Fan davon entpuppt habe. Es ist eine willkommene Abwechslung von all dem klischeebehafteten Drama zwischen Bad Boy und Good Girl, was ich zwar gern lese, jedoch auch nicht 7 Tage die Woche vertrage, und ermöglicht eine andere Sichtweise, die sich vielen von uns verschließt.
Entsprechend war ich unfassbar neugierig und gespannt, was mich bei 'In Love With Adam' erwartet.

Die Geschichte wird ausschließlich aus einer Perspektive erzählt, der Ich-Perspektive von Samuel, wobei die Erzählung gerade zum Ende mit vielen Tagebucheinträgen seines Großvaters durchsetzt ist, die Sam sich durchliest. Diese kleinen Ausflüge in die Jugend seines Opas haben mich ebenso gefesselt wie den Enkel und ich war jedes Mal kurzzeitig enttäuscht, wenn die 'normale' Geschichte weiterging.
Aber es mir erstaunlich viel Spaß gemacht, Sam und Adam zu begleiten, die jugendliche, einfache Sprache hat es dem Leser leicht gemacht, in das Geschehen einzutauchen und gerade mit Sam mitzufiebern, der sich langsam aber stetig auf den Weg in ungewohntes Terrain begibt, was seine Gefühle betrifft. Mich hat das Buch auch emotional voll im Griff gehabt, sodass mich nur der Umstand, dass ich in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, davon abgehalten hat, ein Tränchen zu verdrücken.

Sam ist nicht mehr der Selbe, seit er seinen besten Freund verloren hat. Seit diesem Tag lacht er kaum noch, zieht sich in sich selbst zurück und ist bei allen als seltsamer Außenseiter verschrien. Umso erstaunlicher und zugleich auch traurig finde ich, wie er da mehr oder weniger einfach drüber steht, und sich damit tröstet, es nur noch wenige Monate bis zum Abschluss durchhalten zu müssen. So gar keinen zu haben, der hinter einem steht, das verdient niemand und Sam hat einen starken Charakter bewiesen, den man nur bewundern kann.

Umso mehr hat es mein Leserherz erfreut, als Adam sich in sein Leben (man könnte schon fast sagen) drängte und Sam aus der Reserve lockte. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich sehr zögerlich und ist deshalb unglaublich überzeugend und realistisch dargestellt. Die Unsicherheiten, die Geheimnisse, all das wirkt, als könnte es dem Jungen von nebenan genauso passieren, und das bringt die Protagonisten dem Leser noch näher.

Mein Fazit:
Ein berührendes Buch, was dem Leser das Herz bricht und ganz langsam wieder zusammenklebt. Ich habe jede Seite genossen und hätte mir gewünscht, noch sehr viel mehr von Adam und Sam zu lesen, was zugleich auch mein einziger Kritikpunkt ist.
Meiner Meinung nach hätte die Geschichte noch Stoff für viele weitere Seiten geboten und endete stattdessen an einer Stelle, die für mich ein wenig unbefriedigend war, ich hätte nämlich unglaublich gern erfahren, wie das Umfeld auf Adam und Sam reagiert.
Dennoch gibt es

Bewertung vom 24.05.2019
Größer als Verlangen / Golden Dynasty Bd.1
Armentrout, Jennifer L.

Größer als Verlangen / Golden Dynasty Bd.1


sehr gut

„Ein komischer Druck legte sich auf seine Brust, wanderte von dort in seinen Bauch und bildete einen ätzenden, wirren Knoten, von dem er nicht wusste, ob er ihn würde entwirren können.“ (aus „Golden Dynasty – Größer als Verlangen“ von Jennifer L. Armtentrout)

Ihre Vergangenheit hinter sich lassen und aus alten Gewohnheiten ausbrechen, das hat Julia im Sinn, als sie einen neuen Job in Louisiana, weit weg von ihrer Heimat annimmt. Was sie zu dem Zeitpunkt nicht ahnt: Ihre Arbeitgeber sind die berühmt berüchtigte Familie de Vincent, deren drei Söhne einen mehr als zweifelhaften Ruf haben. Und einen dieser drei hat sie, ohne es zu wissen, vor ihrem Jobantritt bereits während einer Nacht sehr persönlich kennengelernt. Julia versucht, sich Lucian aus dem Kopf zu schlagen, doch sie ahnt schon, dass er ihr sehr viel mehr unter die Haut gehen könnte, als jeder Skandal oder schmutziges Geheimnis des gefährlichen Clans es vermag.

Von Jennifer L. Armentrout kenne ich bisher nur die Fantasy-Bücher der Lux-Reihe und war deshalb gespannt, auch mal etwas aus der Richtung New Adult von ihr zu lesen. Da ich von ihr nur meiner Meinung nach gute Bücher gewohnt bin, hatte ich auch entsprechend hohe Erwartungen, selbst bei einem anderen Genre, und war positiv überrascht, dass mir der Auftakt dieser Reihe auch ohne Fiction-Anteil gut gefallen hat.

Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht auf Lucian und Julia, ich hätte mir die Geschichte aber auch sehr gut aus verschiedenen Ich-Perspektiven vorstellen können, was vermutlich die Leser-Figuren-Beziehung verbessert hätte. So konnte ich mich nur bedingt gut in die beiden hineinversetzen und es ist auch einiges an Gefühl verloren gegangen, wie ich finde.
Der Schreibstil jedoch ist modern und anschaulich, umgangssprachlich und nicht sehr anspruchsvoll gehalten, sodass man einen problemlosen Einstieg in die Geschichte erhält und dem Geschehen von da an leicht folgen kann.

Die Charaktere der Protagonisten lassen sich in einem Satz zusammenfassen: Sie passen in das altbekannte Schema jedes New Adult Romans.
Wir haben den dreisten, von sich selbst überzeugten, aber scheinbar trotzdem oder gerade deswegen anziehenden Bad Boy, der feste Beziehungen meidet wie ein Vampir die Sonne, und die hübsche und dennoch zurückhaltende junge Frau, die eigentlich was Besseres verdient als den bösen Jungen, aber natürlich nichts anderes will als ihn, gibt er ihr doch das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Doch als überzeugter Leser dieses Genres ist man solche Klischees gewohnt und kann, wenn an es den möchte, auch mal großzügig drüber hinwegsehen.
Mir gefiel die Dynamik zwischen Julia und Lucian nämlich ziemlich gut, denn sie hat sich noch eine lange Zeit ihrer Professionalität im Job wegen am Riemen gerissen, bevor die der hartnäckigen Nervensäge verfiel.

Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen, angeführt von Gabe, einem der drei Brüder. Ich mochte seine sorglose, freche Art, die jedoch nicht so großkotzig wirkte wie bei Lucian, sondern eher mit einer Portion Humor und sympathischen Augenzwinkern serviert wurde. Umso mehr freue ich mich, dass der zweite Teil der Reihe über die de Vincents von ihm handeln wird.

Was dem Buch eine abweichende Richtung weg von allen College-Kleinstadt-Boss-Royal-Klischees gegeben hat, war die Prise Thrill und Crime, die mit eingestreut wurde. Mir als zartbesaitetem Romantasy-Leser lief bei den Geschichten über das Anwesen des Clans schon der ein oder andere Schauer über den Rücken und ich musste mich einmal echt zusammenreißen, um weiter zu lesen. Auch das Ende kam für mich unerwartet, man hat es vielleicht schon ahnen können, aber das ganze Ausmaß hatte ich im Vorfeld nicht begriffen.

Mein Fazit:
Etwas mehr Tiefe in der Beziehung zu den Figuren und ein paar weniger Klischees hätte ich mir gewünscht, aber ansonsten ein spannendes Buch, was vom Plot her von der New-Adult-Norm abweicht. Kann ich allen empfehlen, die mal eine Pause von College-Romanen brauchen.
3,5