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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 897 Bewertungen
Bewertung vom 08.07.2019
Angst in der Fächerstadt
Kampen, Helen

Angst in der Fächerstadt


sehr gut

Profitgier vor Gesundheit.

Im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien wurde eine Leiche entdeckt. Kriminalhauptkommissar Georg König versucht, den Unbekannten zu identifizieren und die Tat aufzuklären, aber das ist nicht einfach.
Seine Frau Amadea hatte den Job als Journalistin aufgegeben und beschäftigt sich seitdem mit der Zukunft der Ernährung u.a. auf ihrer Instagram-Seite und mit dem Magazin „Food im Ländle“ und war am Abend zuvor in der Ausstellung „Digital Food - Kunst von und mit Lebensmitteln“ im ZKM gewesen.

Das Buch ist angenehm zu lesen und der Lokalkolorit hat mir sehr gefallen. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Georg und Amadea waren mir von Anfang an sympathisch. Der Mörder hat sich kapitelweise gemeldet, was ich interessant fand, auch wenn ich nicht wusste, wer da seine Gedanken preis gab.

Amadea machte sich viel Gedanken um Lebensmittel, hauptsächlich deren Herkunft, Herstellung und Vermarktung. Von einem Eiweißprodukt der Firma SuperXunn hielt sie überhaupt nichts und als sie erfuhr, dass der nette ältere Nachbar, der kürzlich einem Herzinfarkt erlag, dieses Zeug in Massen zu sich nahm, sah sie einen Zusammenhang zwischen dem Eiweißkonsum und dessen Tod.

Etwas verwirrt haben mich verschiedene Aussagen zu früheren Fällen, aber es gibt nur diesen einen Band um Georg und Amadea - aber ich hoffe, es wird nicht der einzige bleiben! Als der Fall dann auch die Familie gefährdete, nahm das Buch eine weitere interessante Wendung.

Das Ende war mir etwas zu plötzlich. Zwar wurde alles aufgeklärt, aber ich hätte mir das etwas ausführlicher gewünscht. Aber ich habe Hoffnung, dass es mit Amadea und Georg irgendwann weitergeht. Alles in allem ein spannendes Buch, das ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 29.06.2019
Westwall
Gollhardt, Benedikt

Westwall


sehr gut

Auf einmal steht das Leben Kopf!

Julia ist Polizeischülerin und steht kurz vor dem Abschluss. In ihrer Freizeit kümmert sie sich um ihren kranken Vater. Eines Tages lernt sie Nick kennen, einen jungen sympathischen Mann - aber er hat bestimmte Absichten.
Und dann gibt es noch eine Clique herumstreunender Jugendlicher, mit Ira als Anführerin, die in einem verfallenen Haus am Westwall hausen. Ira hat sie zu willenlosen Handlangern gemacht, aber niemand wusste, was sie vor hat.

Das Buch ist verständlich geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Anfangs war es etwas langatmig und nicht alles war mir klar. Aber mit der Zeit fand ich gut in die Geschichte hinein.

Julia wuchs in einer Kommune auf und ihr Vater hatte Geheimnisse. Und dann taucht Nick auf, der eigentlich Chris heißt und irgendwie mit der Clique zu tun hatte. Dann ging alles sehr schnell und ich war gefesselt von der reißenden Story. Julias Leben war in Gefahr und nicht immer sind die Guten ehrlich. Wie alles miteinander in Verbindung stand, wurde nach und nach klar - aber der große Hammer kam erst kurz vor Schluss und das Buch endete mit einem Knall.

Das Ende hat mir einigermaßen gefallen, auch wenn einiges unklar blieb. Die historischen Anmerkungen am Ende des Buches fand ich interessant. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 28.05.2019
Mordsappetit

Mordsappetit


sehr gut

Krimineller Genuss.

17 kurze Geschichten oder Gedichte von verschiedenen Autoren und zu jedem Krimi ein thematisch passendes Rezept. Und am Ende des Buches dann die Vita der Autoren.

Ich habe mir das Buch bei einer Lesung gekauft, nachdem ein Teil aus dem Werk von Willy Astor vorgelesen wurde. Die Wortakkrobatik ist einmalig, auch wenn mir neu war, dass er auch schreibt. Aber auch die anderen Werke sind lesenswert. Mich konnten 10 Krimis begeistern, 4 fand ich mittelmäßig und 3 haben mir nicht gefallen. Bei den Rezepten waren auch interessante Vorschläge dabei.

Meiner Meinung nach ein lesenswertes Buch und guter Zeitvertreib.

Bewertung vom 22.05.2019
Zeit der Entscheidung / Das Lichtspielhaus Bd.1
Rehn, Heidi

Zeit der Entscheidung / Das Lichtspielhaus Bd.1


ausgezeichnet

Frauenpower.

Elsa Donaubauer lebt mit ihrem Mann in München und die Familie leitet mehrere Lichtspielhäuser. Eines Tages brennt ihr Mann mit einer Revuetänzerin nach Amerika durch und lässt sie mit den beiden Kindern zurück. Kann sie mit Hilfe ihrer Schwiegermutter ihr Leben im Familienbetrieb gegen die Widersacher bestreiten?

Das Buch ist spannend geschrieben und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Der Autorin ist es gelungen, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und ich hatte sofort Sympathien, aber auch Antipathien. Elsa ist mir genau so ans Herz gewachsen wie ihre Schwiegermutter, allerdings kamen die männlichen Akteure deutlich schlechter weg.

Die Dramaturgie war passend und ich habe mitgefiebert. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, auch wenn viele Fragen offen blieben - aber dafür gibt es ja eine Fortsetzung, auf die ich sehnsüchtig warte. Bin gespannt, wie die Akteure den zweiten Weltkrieg überstehen...

Es gibt eine kleine Vorgeschichte zu dem Buch als eBook: Das Lichtspielhaus - wie alles begann zeigt eine kurze Sequenz als Einführung.

Bewertung vom 01.05.2019
Die Entführung
Johann, Petra

Die Entführung


sehr gut

Irgendwann kommt die Wahrheit heraus.

2 Mädchen wurden am letzten Tag ihrer Ferien am Chiemsee entführt. Der Vater von Leni ist ein reicher Unternehmer, von dem die Entführer 3 Millionen Mark erpressen.

Das Buch ist unterteilt in 2 Abschnitte. Teil 1 beschreibt die Entführung von 2 Mädchen, die Lösegeldforderung der Täter und dem Ausgang, das mit der Befreiung der einen endete, während die zweite nach gefallenen Schüssen unauffindbar blieb.
Teil 2 beginnt 17 Jahre nach der Entführung. Lena leitet inzwischen zwei erfolgreiche Cafés, in dem jeden Tag ein seltsamer Mann auftaucht. Und dann wird in der Nähe des Ortes der Entführung ein Skelett gefunden.

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Leni und Ronja sind Freundinnen und haben die Ferien bei Ronjas Vater verbracht. Sie wurden entführt und in einem Raum gefangen gehalten. Die Kommissare Jakob Schuster und Eva Schaller ermitteln verdeckt.

Jakob war mir sympathisch, aber mit Eva wurde ich nicht richtig warm. Das änderte sich erst im zweiten Teil, die 17 Jahre, die inzwischen vergangen sind, haben ihr gut getan. Jakob ist inzwischen pensioniert.

Gegen Ende kam dann die unglaubliche Wahrheit ans Licht. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 30.04.2019
Der weiße Ahorn / Breitenbach Saga Bd.1
Baites, Mina

Der weiße Ahorn / Breitenbach Saga Bd.1


ausgezeichnet

Familientradition und Träume können sich ergänzen.

Herrmann Breitenbach hat eine erfolgreiche Schuhfabrik in Berlin. Aber leider auch einen Neider, der ihn seit Jahren erpresst. Als dieser auch noch die Frechheit besitzt, seine Tochter Rosa zur Frau zu fordern, sieht sich die Familie zu einem abenteuerlichen Schritt gezwungen: Georg soll in Amerika eine Tochterfabrik eröffnen und Rosa begleitet ihn.

Das Buch ist ein wunderbares Leseerlebnis, ich konnte mir alles bildlich vorstellen und hatte sofort Sympathien und Antipathien. Die Familie habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen und habe mich mit ihnen geärgert, gefreut, gefiebert und gelitten.

Rosa konnte sich in Amerika ihren Traum erfüllen und auch die anderen Familienmitglieder haben nach anfänglichen Problemen ihr Schicksal gemeistert. Das Ende fand ich wunderschön und hoffe auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 27.03.2019
Abgetaucht / Kommissar Petzold Bd.4
Burger, Wolfgang

Abgetaucht / Kommissar Petzold Bd.4


sehr gut

Auf der Flucht.

Lilli ist 11 Jahre alt und wurde auf dem Heimweg von der Schule Zeugin eines Überfalls. Dabei verlor der Verfolgte seine Tasche, die sich beim Aufprall öffnete. Es wurde alles aufgesammelt, bis auf ein Ringbuch mit einem schönen Bild. Eine Frau gibt es später Lili, weil sie vermutete, dass es ihr gehörte. Ansonsten schien sie niemand zu bemerken. Aber ein paar Tage später lauerte der zweite Verfolger ihr auf - sie hat ihn aber bemerkt und konnte ihn erst mal los werden...

Das Buch ist locker geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch weiß ich genau, wo alles stattfand, da ich mich in dieser Gegend von Karlsruhe ziemlich gut auskenne. Ich wusste genau, von welcher Schule, welchem Geschäft und welcher Bäckerei die Rede war.

Lilli tat mir leid. Von der alleinerziehenden Mutter etwas vernachlässigt, war sie sehr einsam. Das zurückhaltende Mädchen war sehr ruhig und wurde in der Schule viel gehänselt. Aber schon bald hatte ich den Verdacht, dass sie es faustdick hinter den Ohren hat.

Der Fall kam schleppend voran, da es keine Anhaltspunkte gab. Außerdem gab es eine seltsame Kindesentführung. Am Ende wurde dann alles aufgeklärt und es kam einiges unglaubliches ans Licht.

Bewertung vom 08.03.2019
Du hast nicht gesagt, ich liebe dich
Hornbacher, Marya

Du hast nicht gesagt, ich liebe dich


gut

Das Schicksal einer Familie.

Katie ist 6 Jahre alt und fängt an, die Geschichte ihrer Familie zu erzählen. Der Vater ist arbeitslos und hat Alkoholprobleme, der ältere Bruder ist krank und die Mutter wurde als „Zugezogene“ nicht respektiert.

Eine Familie, die in dieser Art überall vorkommen kann. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, auch wenn es manchmal ein bisschen langatmig war. Katie war ein normaler Schulanfänger: neugierig, freundlich und wissbegierig. Und trotzdem fielen ihr Dinge auf, die für ihr Alter ungewöhnlich sind. Das Schicksal ist mit der Familie nicht gerade schonend umgegangen.

Nach einem besonders harten Schicksalsschlag ging das Buch aus Sicht der Mutter weiter. Ihre Schwiegereltern nahmen sie und Kate bei sich auf und kümmerten sich um die Beerdigung. Irgendwann wurde es wieder Zeit nach Hause zu gehen. Und etwas später kam die Zeit, Esau wieder zurück zu holen.

Dann wurde die Geschichte aus der Sicht von Esau weiter erzählt. Später wechselte es nochmal zur Mutter, dann zu Kate, zu Esau, zu Claire und wieder zu Esau und das Ende erzählte Kate.

Das Buch lies sich flüssig lesen, trotzdem hat es mich nicht gefesselt. Die Sprünge zwischen den Erzählern war interessant, aber auch etwas verwirrend, wenn ich nach einer Pause weitergelesen habe. Das Ende hat zur Geschichte gepasst - aber der Klappentext nicht. Es war einfach nur eine Erzählung über das Leben einer Familie. „Katies tiefe, kindliche Liebe“ kam in dem Buch nicht so rüber…

Bewertung vom 05.03.2019
Dark Call - Du wirst mich nicht finden / Holly Wakefield Bd.1 (eBook, ePUB)
Griffin, Mark

Dark Call - Du wirst mich nicht finden / Holly Wakefield Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Soziopathie hat viele Gesichter..

Holly Wakefield ist Fallanalytikerin und wir zu einem Tatort gerufen. Ein Ehepaar wurde ermordet und ausgeweidet. Es war nicht seine erste Tat und wird nicht seine letzte sein. Aber die Ermittler haben noch keinen Anhaltspunkt.

Das Buch ist spannend geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Die einzelnen Charaktere und Ereignisse wurden detailliert beschrieben. Holly und der Ermittler Bishop waren mir äußerst sympathisch.

Die Ermittlungen wurden anschaulich geschildert und dem Täter auf die Spur zu kommen war nicht einfach. Ich habe mitgefiebert und mich in die gleichen falschen Sackgassen schicken lassen, wie die Ermittler. Das Ende fand ich toll, auch wenn ich mit den Verwicklungen im Traum nicht gerechnet hätte. Mit einem heftigen Showdown wurde alles aufgeklärt und auch privat kam für Holly vieles ans Licht und ins Reine. Ein Buch, das meinen Geschmack total getroffen hat.

Bewertung vom 14.02.2019
Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1
Pohl, Alex

Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1


gut

Mädchenhandel hinter dem Rücken der Mafia.

Das Buch beginnt im Jahr 1952 mit einem Jungen, der von Soldaten misshandelt wurde. Dann springt das Geschehen in die Gegenwart, wo ein etwa 50-jähriger Mann ein 13-jähriges Mädchen anspricht.

Das Buch ist unterteilt in 6 Abschnitte. Den Sinn dahinter habe ich nicht verstanden, denn es ging immer nahtlos weiter. Das hat mich verwirrt.

Es geht es um das 13-jährige Mädchen, das nachts an der Straßenbahnhaltestelle angesprochen wird, um einen ermordeten russischen Rechtsanwalt und um Aljoscha und Elise, einem jugendlichen Pärchen. Außerdem um die russische Mafia und um einen verzweifelten Vater, der seine Tochter sucht.

Das Ermittlerduo Seiler und Novic wurde zum Tatort mit dem Rechtsanwalt gerufen. Beide scheinen nett, aber auch sonderbar zu sein. Ich wusste auch nach dem Ende nicht, was ich von den beiden halten soll.

Aljoscha hielt ich für einen russischen Angeber, Elise war ein verwöhntes reiches Mädchen, das ihre Ketten sprengen möchte. Im Laufe der Geschichte kam eine furchtbare Wahrheit ans Licht.

Der russische Anwalt war ein früherer Mafia-Anwalt, in dessen Kanzlei wurden kinderpornografische Fotos gefunden. Aber der Leipziger Mafiaboss hat schon seit Jahren nichts mehr mit dem Anwalt zu tun und hält „seine“ Stadt sauber.

Seiler benimmt sich sonderbar, wenn es um die Mafia geht - und auch bei den Fotos fehlt ihr die polizeiliche Präzision.

Alles in allem war das Buch interessant. Aber so richtig begeistern konnte es mich leider nicht. Die Kommissare waren für meinen Geschmack total falsch gewählt. Zwischendurch gab es Sprünge in die Vergangenheit, die ich seltsam fand, auch wenn sie wichtig waren. Und die Unterteilung in 6 Abschnitte war unnötig und hat mich gestört. Das Ende war okay. Der Fall wurde gelöst, aber die Kommissare waren mir immer noch suspekt und der Mafiaboss kam sympathisch rüber. Deshalb vergebe ich 2,5 Sterne.