Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 291 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2021
Unsichtbar im hellen Licht
Gardner, Sally

Unsichtbar im hellen Licht


sehr gut

Dieses Buch ist zu allererst einmal hübsch. Der Buchumschlag ist ganz wunderbar gestaltet und auch im Buch sind traumhaft schöne Kapitelmarkierungen. Sogar die Seitenzahlen sind besonders gestaltet.

Das ich das Cover so sehr mag, hat mich tatsächlich durch das erste Drittel des Buches gerettet.
Ich war oft kurz davor, das Buch wegzulegen, weil ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Aber dann dachte ich, so ein wunderschönes Buch kann doch nicht völlig blöd sein.

Und es wurde besser, nach ungefähr 100 Seiten hat mich die Geschichte gepackt, haben die Hauptfiguren mich begeistert.

Das Ende ist sehr stimmig und für mich eine gelungene Auflösung der vorhergehenden Irrungen und Wirrungen.
Rückblickend finde ich es sehr kleinlich von mir, dass es mir zu Beginn des Buches so wichtig war, den roten Faden zu finden.

Allerdings ist dieses Buch für 12jährige geschrieben. Und ich bezweifle, dass meine Tochter das Durchhaltevermögen beim Lesen hätte, dem Buch 100 Seiten lang Zeit zu geben, bevor der Funke überspringt. Und ich fand die Geschichte teilweise auch direkt psychothrillergruselig.

Fazit: Dieses Buch ist definitiv ein Leseerlebnis, voll von Farben, Licht und Phantasie, allerdings mit Startschwierigkeiten.

Bewertung vom 08.08.2021
Die Hebamme
Hoem, Edvard

Die Hebamme


ausgezeichnet

Edvard Hoem stellt in „Die Hebamme“ das Leben der Marta Kristina Andersdottir Flovik/ Nesje dar.

Stina wächst als Häuslertochter in den norwegischen Fjorden auf, bekommt eine uneheliche Tochter und später etliche weitere Kinder und wird eine der ersten ausgebildeten Hebammen Norwegens.

Diese Biographie ist hervorragend wissenschaftlich belegt und recherchiert. Das Leben von Marta Kristina wird anhand von Kirchenbucheinträgen und ähnlichen Dokumenten nachvollzogen und mit den zeitgeschichtlichen Geschehen, den Kriegen und der Entwicklung von Wirtschaft und Medizin in Zusammenhang gebracht.

Der Schreibstil ist mitreißend, die Geschichte über das Leben der Hebamme spannend und packend.
Es ist ein absolut fundiertes historisches Zeugnis.

Stina ist eine unglaublich starke und mutige Frau gewesen, die etlichen Schicksalsschlägen trotzen musste. Das Buch gibt Einblick in das Leben der damaligen Zeit, in die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Alltags am Fjord.

Dieses Buch ist aber kein historischer Roman, wer Drama und Emotionen sucht, wird sie in diesem nüchternen Buch nicht finden.

Bewertung vom 01.08.2021
Die Überlebenden
Schulman, Alex

Die Überlebenden


ausgezeichnet

Dieses Buch musste ich zweimal direkt hintereinander lesen und beim zweiten Mal wurde es noch beklemmender.

Es ist ganz großartig geschrieben, die Charaktere sind vorzüglich herausgearbeitet und die Atmosphäre des Schwedischen Sommers wunderbar eingefangen.

Die Geschichte ist jedoch nicht sommerlich leicht, sondern düster und beklemmend.

Drei Brüder, die die Asche der Mutter am See verstreuen wollen. Und die Rückblende: Drei Brüder, die in einem dreckigen Haushalt in Mitten von häuslicher Gewalt und Alkoholmissbrauch aufwachsen.
Die unfassbar vernachlässigt und psychisch misshandelt werden. Die des öfteren in Lebensgefahr geraten, die Todesängste ausstehen und in keiner Weise von den Eltern bemerkt und behütet werden.
Und trotzdem eifersüchtig um die Aufmerksamkeit vor allem der Mutter buhlen.

Und dann war da noch Molly.

Ganz grausam, diese Geschichte und ganz wunderbar geschrieben, dieses Buch.
Ich hoffe so sehr, das der einzige autobiographische Anteil des Autors die Tatsache ist, dass er auch zwei Brüder hat.

Bewertung vom 01.08.2021
Das Mädchen im Nordwind
Baldvinsson, Karin

Das Mädchen im Nordwind


ausgezeichnet

Ich bin sehr begeistert von diesem Roman.

Er ist zweizügig aufgebaut, spielt immer abwechselnd in der relativen Gegenwart, wo sich die sympathische Tischlerin aus Deutschland in Island eine Auszeit nimmt und ein Haus renoviert und in der Vergangenheit, dem Deutschland rund um Beginn des zweiten Weltkrieges. Dort spielt Luise, eine sehr junge, patente Jüdin die Hauptrolle.

Der Gegenwartsteil ist mir ein bisschen zu sehr Liebesschnulze, aber der historische Teil des Buches gleicht dieses mehr als aus.
Auch dort steht zwar eine Liebesgeschichte im Vordergrund, aber ich finde die Herausarbeitung des Zeitgeschehens großartig.
Eine wohlhabende Jüdische Familie und ihr Erleben, ihr Schicksal in einer deutschen Kleinstadt.
Dieser Teil ging mir sehr nahe, ich habe mir viele Gedanken gemacht.
Das mag ich sehr, so ein Buch das zu eigenen weiterführenden Recherchen verleitet.

Bewertung vom 23.07.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


weniger gut

Dieser Thriller hat mir nicht gefallen.

Das Buch ist für ein Taschenbuch wahnsinnig dünn und fühlt sich überhaupt nicht hochwertig an.

Und so geht es eigentlich auch mit dem Inhalt weiter.
Der Anfang ist rasant und verspricht Spannung und lässt auf interessante Charaktere hoffen.
Leider bleibt es bei der Hoffnung, denn die Charaktere bleichen flach und oberflächlich. Weder zu den Opfern, noch zu Täter oder Ermittlern lässt sich eine Beziehung aufbauen. Das ist schade, denn davon lebt eine Geschichte meiner Meinung nach.
Auch die Örtlichkeiten, die Landschaft, die gesamte Region bleibt austauschbar, es entsteht keinerlei Atmosphäre.

Die Geschichte an sich beginnt zwar fesselnd, flacht aber ab und zieht sich, wird geradezu langweilig.
Und dann kommt endlich das Ende, das Buch ist geschafft, darauf wurde hingearbeitet und die Zähne zusammen gebissen bei den ganzen Schwächen der Geschichte, und dann das. Plötzlich bekommt das Buch ein bisschen Gehalt. Aber hier passt es nicht mehr. Zu viel, zu spät, zu konstruiert.

Fazit: Dieser Thriller wirkt unbeholfen und macht keine Freude beim Lesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


sehr gut

Wildtriebe von Ute Mank ist ein Roman über Familiengefüge, die Veränderung der Landwirtschaft und die Emanzipation der Frau.

Das Buch in seinem Schutzumschlag ist sehr hübsch und fühlt sich ganz hochwertig an.
Das blühende Lesezeichen ist ein Highlight.

Nach so viel Blumen und der damit verbundenen Assoziation zum Wachsen habe ich einen lebenslustigen Roman erwartet.


Das Buch hat mich gefesselt, ich mochte kaum aufhören zu lesen.

Aber es war nicht wie erwartet ein Buch voller Lebenslust, voller Freude, glücklicher Familie, erfolgreicher Landwirtschaft und netter Dorfgemeinschaft.
Eigentlich in jedem Falle das Gegenteil.

Jedes Missgefühl, jeder Konflikt, jede Unstimmigkeit hätte gelöst beziehungsweise ganz vermieden werden können, hätten die Protagonisten miteinander gesprochen. Das auszuhalten, dieses besser wissen, das war schwierig zu ertragen beim Lesen.
Es war ziemlich deprimierend, wie alle irgendwie unglücklich waren und wurden und blieben.
Zum Schluss gab es ein wenig Hoffnung, aber auch kein Hochgefühl.

Und trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, es hat auf seine nüchterne Art viele Emotionen bei mir geweckt, mich berührt.

Der Schreibstil ist auch großartig und passt so wunderbar zum Roman. Die unbeendeten Sätze in Mitten der allgemeinen Sprachlosigkeit

Bewertung vom 20.07.2021
Evie und die Macht der Tiere
Haig, Matt

Evie und die Macht der Tiere


ausgezeichnet

Das Titelbild ist schon alleine ein Hingucker. In Signalgelb macht es auf sich aufmerksam und das weit aufgerissene Löwenmaul wird doch wieder durch das pfiffige Lächeln von einem Mädchen, Evie, relativiert.

In diesem Tierbuch geht es weniger um Kuscheltiere, als um sämtliche reale Vertreter ihrer Spezies, bis hin zu Insekten. Mit ihnen allen kann Evie durch ihre außergewöhnliche Begabung kommunizieren.

In diese außerordentlich fantastische Geschichte verpackt Matt Haig ganz unauffällig zwei pädagogische Gedanken.

Erstens kann man nicht zwischen wertvollen und weniger wertvollen Lebewesen unterscheiden, denn das Leben geht nur weiter, wenn alle überleben, es bedingt sich gegenseitig.
Zum anderen geht es um das Wertschätzen seiner Gaben, so wie Evie mit ihrer ja Großes bewegen kann, in dem sie mit den Tieren sprechen kann. Und natürlich auch um die Verantwortung, die mensch dadurch besitzt.


Ich finde dieses Buch durchweg empfehlenswert, es ist altersangemessen aufgebaut und geschrieben.
Die Geschichte ist unterhaltsam und fesselnd.

Bewertung vom 20.07.2021
Die Schlotterbeck-Chroniken
Wamsler, Mark

Die Schlotterbeck-Chroniken


sehr gut

Die Schlotterbeck Chroniken sind ein ganz großartiges Buch für Jugendliche. Junge Jugendliche, denke ich.

Aber auch als Erwachsene hatte ich viel Spaß beim Lesen.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und rasant und richtig spannend. Mitunter auch ganz schön gruselig.

Die Charaktere sind sehr detailliert beschrieben und mehr oder minder sympathisch. Nett fand ich auch die Zusammenkunft verschiedener Arten von Monstern, nicht nur die üblichen Vampire und Zombies, es gibt auch Schreckritter und Doppelköpflinge.

Allerdings gab es für mich auch einige Ungereimtheiten.
Die Abenteuer folgten sehr schnell aufeinander und trotzdem waren plötzlich die Sommermondferien bereits vorbei.

Dieses Buch ist der Beginn einer Reihe. Es birgt viele Möglichkeiten für neue Abenteuer, ein paar werden schon angerissen. Es wird spannend weiter gegen.

Insgesamt ein empfehlenswertes Buch, trotz einiger logischer und grammatikalischer Schwächen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2021
Happy Road
Kringe, Sarah

Happy Road


ausgezeichnet

Ich liebe dieses Buch. Es ist eins der wenigen, die ich mit viel Freude immer noch einmal erneut lesen können werde.

Mit Sarah und Mathias auf der Reise mit dem Van durch Europa, das macht so viel Spaß.

Das Buch ist im Tagebuch- oder Blogstil gehalten und lässt den Leser in kurzen Kapiteln mit prägnanten Titeln die Highlights ihrer Reise miterleben. Abgerundet durch tolle Fotografien.

Es ist total spannend, ganz oft ganz doll lustig, mitunter nachdenklich und ab und zu sogar sehr traurig, auf jeden Fall aber durchgehend authentisch.

Dieses Buch unterhält, weckt das Fernweh und stillt es gleichzeitig.
Es gibt durchaus interessante Tipps für Camper bzw. Vanlifer. Dieser Begriff war mir vorher völlig unbekannt.

Ich hoffe die Autorin, die von mir als total sympathisch erlebt wird, macht noch viele weitere Reisen, an denen sie die Leser teilhaben lässt.

Auch die Umsetzung des Buches ist vollkommen stimmig und ich finde es großartig, dass auf Cradle-to-Cradle-Zertifizierung beim Druck wertgelegt wird.

Ein rundum empfehlenswertes Buch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2021
Tiere im Einsatz / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.16
Erne, Andrea

Tiere im Einsatz / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.16


ausgezeichnet

Tiere im Einsatz ist ein tolles Buch, so wie man das von den Wissensbüchern von Ravensburger gewohnt ist.

Das Material ist hochwertig und robust, die Illustrationen sind zahlreich und sehr liebevoll und detailreich gestaltet. In Vergleich zu anderen Klappenbüchern überzeugt mich Ravensburger durch die gute Qualität und Langlebigkeit der Bücher.

Der ergänzende Text ist sehr informativ, aber nicht zuviel. Man kann das Buch super vorlesen, ohne dass die Kinder gelangweilt werden. Und es inspiriert zu eigenen Nachforschungen, weil der Themenkomplex begrenzt ist.
So hat uns vor allem interessiert, warum auch Hühner als Therapietiere eingesetzt werden.

Von Rettungshunden in allen Variationen über Polizeipferde bis zu ungewöhnlicheren Tieren wie Lamas ist alles dabei. Es werden grundlegende Informationen vermittelt und kuriose Seltsamkeiten vorgestellt.

Meine Kinder und ich sind vollkommen begeistert.