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Ameland
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Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2022
Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn


sehr gut

Humorvoller Landkrimi aus dem Münsterland

Dies ist bereits der zweite Band mit der Kommissarin Tanja Terholte, aber da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann er auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Die sympathische Ermittlerin, die nebenberuflichen mit ihrem Bruder eine Rinderzucht betreibt, hat es in ihrem Städtchen Horstmar mit einigen skurrilen Personen und seltsamen Vorkommnissen zu tun. Mit ihrer herzerfrischenden und freundlichen Art weiß sie aber nicht nur ihren Vorgesetzten, sondern auch die übrigen Mitmenschen zu nehmen. Witzig fand ich, dass ihr Bruder Rudi, seines Zeichens Metzger, bei den Ermittlungen dem nicht sehr versierten Rechtsmediziner zur Seite steht.

Bent Ohle hat einen besonderen Schreibstil, der mit Wortwitz und Situationskomik für beste Unterhaltung sorgt. Getreu dem Motto Übertreibung macht anschaulich, werden Situationen hin und wieder überzogen dargestellt. Durch unerwartete Wendungen wird Spannung aufgebaut bzw. gehalten.

Insgesamt ein sehr unterhaltsamer und humorvoller Krimi mit viel Lokalkolorit, der mir amüsante Lesestunden beschert hat.

Bewertung vom 20.10.2022
Zwei und der Pingu-Gei / Doppelgaloppel Bd.3
Schreiber, Chantal

Zwei und der Pingu-Gei / Doppelgaloppel Bd.3


ausgezeichnet

Jeder Tag ein neues Abenteuer

Fanndis und Jon warten voller Ungeduld auf ihren nächsten Besuch bei ihren Großeltern in Island, denn dann lernen sie endlich die beiden Islandponys Skoppa und Kappi kennen. Ihr Opa Valdi hat ihnen schon viele Geschichten über die beiden unternehmungslustigen Fohlen erzählt. Und auch bei ihrem neuen Videoanruf verlangen sie nach einer neuen Geschichte.

Jon ist ein eher zurückhaltender und vorsichtiger Junge, ganz im Gegensatz zu seiner Schwester, die kaum stillsitzen kann und eher abenteuerlustig ist. Und diese Aufteilung der Charaktereigenschaften finden wir auch bei Skoppa und Kappi wieder. Und dass diese Mischung gar nicht so schlecht ist, sieht man bei dem neuesten Abenteuer der beiden Pferdchen.

Ich habe mich sehr gefreut, dass ausgerechnet ein Papageitaucher (von den Kindern Pingu-Gei getauft) als neuer Freund hinzukommt, denn ich mag die putzigen Vögel sehr gerne.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der beiden Fohlen, die sich wundern was die Menschen alles „verlieren“. Da weder die Ponys noch die Papageitaucher Müll kennen, beschließen sie gemeinsam, alle verlorenen Sachen einzusammeln und den Menschen zurückzubringen. Auch wenn das Thema Umweltverschmutzung hier amüsant dargestellt wird, denke ich, dass die Problematik bei den jungen Lesern ankommt.

Ich durfte ja schon in den Vorgängerbänden die bezaubernden Illustrationen von Iris Hardt bewundern. Hier habe ich mich beim Aufklappen des Buches aber schockverliebt! Der Anblick der vielen Papageitaucher auf den Felsen am Meer ging auf direktem Weg vom Auge ins Herz.

Auch Band drei der Reihe aus der Feder von Chantal Schreiber ist eine süße Abenteuergeschichte, in die gekonnt eine ernste Thematik verpackt wurde. Ein Lesevergnügen nicht nur für die Jüngsten oder für Pferdeverrückte.

Bewertung vom 19.10.2022
Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


sehr gut

Das Zeitgeschehen gut eingefangen

Im dritten Teil dieser Reihe haben sich die Protagonisten weiterentwickelt. Und sowohl Marlene als auch Emma scheinen am Ziel ihrer Träume zu sein. Emma wurde gerade zur Oberschwester ernannt und Marlene ist inzwischen eine angesehene Ärztin an der Kinderklinik. Zudem forscht sie mit ihrem ehemaligen Professor an dem Wirkstoff Penicillin. Leider währen die glücklichen Tage bei beiden Frauen nur kurz. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld brauen sich dunkle Wolken zusammen.

Aber auch auf die gesamte Bevölkerung kommen harte Zeiten zu. Nach dem überstandenen Ersten Weltkrieg und der Hyperinflation, steuert das Land ungebremst in die Weltwirtschaftskrise. Den Beginn des aufkeimenden Nationalsozialismus unter Hitler hat Antonia Blum sehr realistisch am Beispiel von Emmas Sohn in die Geschichte integriert.

Auch im dritten Band ist der Autorin eine unterhaltsame, aber auch informative Mischung aus Fiktion und sozialem wie politischem Zeitgeschehen gelungen.

Bewertung vom 17.10.2022
Am Ende zu viel
Heinrichs, Kathrin

Am Ende zu viel


ausgezeichnet

Irgendwann läuft das Fass über

Dies ist bereits Band drei der Reihe mit dem ehemaligen Schreiner Anton und seiner polnischen Pflegekraft Zofia. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können separat voneinander gelesen werden.

Ich mag diese Reihe mit dem so ungewöhnlichen wie auch unterschiedlichen Ermittlerduo. Der gesundheitlich sehr angeschlagene Rentner weiß nicht mehr, warum er noch auf der Welt ist. Aber der Mord an einem Banker weckt seine Lebensgeister. Als Einheimischer und ehemaliger Handwerker im Dorf weiß er wo und wie er an Informationen kommen kann. Immer mit dabei ist Zofia, die ihn tatkräftig unterstützt und ebenfalls zur Vervollständigung des Puzzles beiträgt. So sind sie meist den ermittelnden Beamten eine Nasenspitze voraus. Zu ihnen gehört ausgerechnet auch Antons Sohn und diesen treiben die Nachforschungen seines Vaters oft zur Weißglut.

Die Charaktere sind so realistisch wie gerade aus dem Leben gegriffen gezeichnet. Ich konnte mir die Rentner an der Bushaltestelle bildlich vorstellen und bei den Gesprächen an der Frittenbude fühlte ich mich wie mittendrin. Und sympathisch sind mir die meisten Protagonisten hier auch.

Der Schreibstil von Kathrin Heinrichs ist einfach, flüssig zu lesen und mit einem Schuss Humor versehen. Ohne großes Blutvergießen hat sie spannende Unterhaltung zum Miträtseln geschaffen. Es hat lange gedauert bis ich den wahren Täter erkannt habe. Der Hintergrund für diese Tat ist ein sehr trauriger und was selten vorkommt, ich habe Mitleid mit dem Täter gehabt.

Ich hoffe, dass es trotz Antons angeschlagener Gesundheit und seinem Herzproblem noch einige Fälle mit ihm und Zofia geben wird.

Bewertung vom 15.10.2022
Das Rätsel der Roten Seherin / Daliahs Garten Bd.2
Turan, Fabiola

Das Rätsel der Roten Seherin / Daliahs Garten Bd.2


ausgezeichnet

Gefahr für das Reich der Tausend Farben

Ich kannte den Vorgängerband nicht, hatte aber keine Verständnisprobleme. Aber nachdem ich diesen zweiten Band der Reihe gelesen habe, muss ich mir einfach auch den Vorgänger zulegen.

Daliah ist ein sehr sympathisches Mädchen, das magische Fähigkeiten hat. Ihr großer Traum ist es, genau wie ihre Mentorin Wächterin zu werden. Zusammen reisen sie in das Land der Tausend Farben zur Aufnahmeprüfung, aber dann gerät alles aus den Fugen. Daliah steht nun vor einem großen und spannenden Abenteuer, welches ihr alles abverlangt.

Zum Glück steht ihr ihr nicht weniger sympathischer Freund Rahim treu zur Seite. Und die zwei bekommen noch unerwartete Hilfe.

Fabiola Turan hat einen wunderbaren bildgewaltigen Schreibstil. Sie ließ vor meinen Augen das Reich der Tausend Farben in seiner ganzen Pracht und Magie entstehen. Ab einem gewissen Zeitpunkt wurde die Spannung so groß, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Auf der letzten Seite angekommen, habe ich mich verwirrt umgeschaut und mich gewundert, dass ich in meinem Wohnzimmer sitze.

Besonders gut gefallen hat, mir dass trotz aller Abenteuerlichkeit so wichtige Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Verzeihen zur Sprache kommen. So etwas ist mir sehr wichtig.

Mir hat diese fantasievolle Geschichte sehr gut gefallen. Sie hat gehalten, was mir das prachtvolle Cover versprochen hat. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 10.10.2022
Wintermeer und Bernsteinherzen
Janz, Tanja

Wintermeer und Bernsteinherzen


ausgezeichnet

Zauberhafter Wohlfühlroman im winterlichen Sankt Peter-Ording

Auf die Romane von Tanja Janz freue ich mich immer ganz besonders, denn sie lösen in mir immer eine wohlige Wärme aus. Bei diesem Roman hat der Prolog aber erstmal Entsetzen und Mitgefühl ausgelöst. Aber die Autorin hat die Wendung zu einem Wohlfühlroman gut hinbekommen.

Die überwiegend sympathischen Protagonisten und ihr liebevoller Umgang miteinander, haben in mir den Wunsch geweckt, ebenso dazuzugehören. Ich möchte auch durch die verschneite Landschaft von Sankt Peter-Ording laufen, am Meeressaum entlang reiten oder an dem Fest auf dem Wilhelm-Hof teilnehmen.

Ich mag den flüssigen und bildhaften Schreibstil der Autorin. So entstehen Personen und insbesondere Landschaften vor meinem inneren Auge. Sie schafft eine besondere Wohlfühl-Atmosphäre. Ganz besonders freut mich, dass auch in dieser Geschichte wieder alte Bekannte aus vorherigen Büchern einen Platz bekommen haben.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich das zauberhafte Cover mit seinen erhabenen Teilen und deren Glitzereffekt sowie die Rezepte am Ende des Buches. Karamellbonbons und Weihnachtspunsch werden von mir mit Sicherheit ausprobiert.

Ein wunderschönes Leseerlebnis, das leider viel zu schnell beendet war. Ich freue mich schon auf weitere Geschichten aus der Feder von Tanja Janz.

Bewertung vom 08.10.2022
Wenn das Böse nach Brandenburg kommt
Brandes, Richard

Wenn das Böse nach Brandenburg kommt


ausgezeichnet

Spannender und vielschichtiger Krimi

Da mir der erste Band „Tod in der Schorfheide“ sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf diesen zweiten Fall mit Carla Stach und ihrem Team. Und ich kann sagen, er ist mindestens genauso gut. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, muss man den Vorgänger nicht unbedingt kennen, aber man verpasst sonst einen sehr guten Krimi.

In den Ruppiner Wäldern geht ein Serienmörder um. Seine Opfer sind männliche Jugendliche. Und während die Ermittler noch nach Hinweisen suchen und über das Motiv grübeln, ist ihnen der Täter näher als gedacht.

Carla Stach ist eine sehr gute Ermittlerin mit einem guten Bauchgefühl, aber sie ist keine einfache Person. Sie lässt sich ungern etwas sagen, ist auf der einen Seite streitbar und widersetzt sich klaren Anordnungen, aber auf der anderen Seite ist sie sehr einfühlsam und hilfsbereit. Das macht diesen Charakter so authentisch und mir ist sie sehr sympathisch. Aber auch die anderen Protagonisten sind gut und realistisch ausgearbeitet. Ich mag den Umgang in dem Ermittlerteam sehr.

Der flüssige und lockere Schreibstil sorgt für einen guten Lesefluss. Dazu tragen auch die Perspektivwechsel bei. Der Spannungsbogen ist von Beginn an hoch und lässt den Leser mitfiebern und _rätseln. Die Rückblicke in die Geschichte der ehemaligen DDR veranlassten mich zu diversen Spekulationen. Interessant fand ich auch die psychologische Komponente dieser Taten.

Sehr gefallen hat mir, dass Richard Brandes wieder wichtige und aktuelle Themen wie Diversität, vegane Ernährung und Regenbogenfamilien, ohne erhobenen Zeigefinger, so ganz nebenbei und als selbstverständlich eingeflochten hat.

Spätestens ab diesem zweiten Fall bin ich Fan dieser Krimireihe und freue mich auf viele weitere Fälle mit Carla Stach.

Bewertung vom 27.09.2022
Prickelnd verliebt
Gercke, Martina

Prickelnd verliebt


ausgezeichnet

Ein Schotte mit dem gewissen Etwas

Bei den Büchern von Martina Gercke weiß man zwar relativ schnell wohin der Hase läuft, aber trotzdem wurde es mir beim Lesen bisher niemals langweilig.

Und so war es auch mit ihrem neuen Roman „Prickelnd verliebt“. Die Autorin Brielle hat nach dem Aus ihrer Beziehung eine Schreibblockade und um diese zu überwinden, besucht sie ihre beste Freundin auf der schottischen Insel Iona. Selbst im Traum hat Brielle sich die Auswirkungen dieses Urlaubs nicht vorstellen können.

Die Autorin hat wieder einen absoluten Wohlfühlroman mit viel Romantik und einem Schuss Humor und Erotik geschrieben. Mit ihrem flüssigen Schreibstil sorgte sie auch für einen guten Lesefluss bei mir, so dass das Buch ruck-zuck gelesen war.

Die Charaktere sind sehr sympathisch und wirken wie aus dem Leben gegriffen (obwohl mir noch nie so ein Mannsbild begegnet ist). Ihre Gedanken und Handlungen waren für mich nachvollziehbar.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen der schottischen Natur. Ich habe direkt Lust auf einen Besuch nicht unbedingt auf Iona, aber zumindest in Schottland bekommen.

Wie jedes Mal habe ich mich voller Vorfreude auf das Buch gestürzt und war enttäuscht, weil ich in kürzester Zeit am Ende angekommen war. Langsam lesen ist bei den Romanen von Martina Gercke einfach nicht drin!

Bewertung vom 18.09.2022
Elbpakt
Wollschlaeger, Nicole

Elbpakt


ausgezeichnet

Krimi mit traurigem Hintergrundthema

Dies ist bereits der siebte Fall der Elbkrimi-Reihe von Nicole Wollschlaeger. Ich kannte bisher keinen der Vorgängerbände, hatte aber keinerlei Verständnisprobleme.

Philip Goldberg und sein Kollege werden zu einer alten Dame wegen eines vermeintlichen Einbruchs gerufen. Vor Ort erklärt sie ihnen, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Als die Ermittler kurz danach zu einem mysteriösen Grabkreuz im Park einer Seniorenresidenz gerufen werden, gerät der Anruf in Vergessenheit. Noch ahnen Goldberg und seine Kollegen nicht, wie weit sie in die Vergangenheit zurückgehen müssen.

Ich kannte das Ermittlertrio bisher noch nicht, aber ich finde sie sehr sympathisch. Es wird schnell klar, dass sie nicht nur Kollegen sondern auch Freunde sind, auch wenn sie nicht alle Geheimnisse miteinander teilen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, fesselnd, prägnant und mit einem Quäntchen Humor versehen. Auch wenn ich relativ schnell eine Vermutung hatte wie alles zusammenhängen könnte, fand ich den Krimi von Beginn an spannend.

Erschüttert und emotional sehr belastend fand ich die Berichte aus der Vergangenheit. Die Handlungen der Täter sind eigentlich unfassbar und ihnen fehlt jegliche Einsicht oder gar ein Schuldgefühl.

Wenn die Vorgängerbände ähnlich spannend sind wie Elbpakt, dann ist mir bisher definitiv etwas entgangen.