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Benutzername: 
Barbara
Wohnort: 
Velden

Bewertungen

Insgesamt 558 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2023
Die verflixte Flaschenpost (eBook, ePUB)
Deinert, Manuel; Deinert, Manuel

Die verflixte Flaschenpost (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die erste Liebe kann einem ganz schön den Kopf verdrehen und einen Dinge tun lassen, die man im nachhinein vielleicht bereut. zumindest ging es dem Protagonisten dieses Buches so, der mehrere Flaschenpost-Nachrichten in den Bach warf, anfangs noch unverfänglich unterschrieben mit dein heimlicher Verehrer, dann aber immer mutiger. Wäre ja kein Problem, wäre da nicht Chris, der fiese Bruder der Flamme, der eine Nachricht fand und nun auf Suche nach den anderen Nachrichten geht, um demjenigen, der es wagt, seine Zwillingsschwester anzuschmachten, den Hals umzudrehen. Er mobilisert die ganze Schule. Da bleibt unserem armen Hauptprotagonisten nichts anderes übrig, als sich auf abenteuerliche Flaschensuche zu begeben...


Dieses Buch ist wirklich lustig. Es besticht durch sehr kurze Kapitel, die alle in einer sehr jugendhaften / einfachen Sprache geschrieben sind. Die Ich-Perspektive lässt nochmal mehr mit den Jugendlichen mitfühlen, sowohl mit Marie als auch mit Karl. Ich mochte die Geschichte sehr. Ich würde sie ab Grundstufe 2 frühestens empfehlen, jedenfalls aber auch Erwachsenen, die Probleme damit haben, sich an ihre Pubertät zurückzuerinnern und kein Verständnis für Teens haben. Denn spätestens nach dem Buch kommt all das Gefühlschaos, all die Unsicherheit wieder hoch. Eine abwolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.07.2023
Limes

Limes


ausgezeichnet

Bei Limes handelt es sich um ein kompaktes Spiel ab 8 Jahren für 1 bis 2 Spieler - wobei durch Kauf mehrer Packungen auch 4,6,8 Leute spielen könnten bis nach oben hin offen. In der Kartenschachtel sind die Materialien für 2 Spieler:innen drinnen. Ein:e Spieler:in übernimmt die roten Karten und Figuren, der/die andere die schwarzen. Der/ Die Älteste ist "Vorgabespieler" - das heißt, er / sie sagt an. Seine/Ihre Karten von 1 bis 24 werden gemischt und immer die oberste Karte umgedeckt und alle nehmen dann diese Karte. Das fand ich sehr gut vom System, da unser Sohn gerade 8 ist und es sonst mit tauschen dieser Rolle etwas kompliziert würde - zumal er eh durch das taktische Anlegen schon gefordert war. Durch diese Karten "baut" man sich - ähnlich wie bei Carcasonne oder Dominion ein Feld von 4*4 Karten. Wie die Felder genau aneinandergrenzen und welche Flächen so entstehen, kann durch geschicktes Anlegen gelenkt werden, da jede Karte wiederum in 4 Landschaftsfelder unterteilt ist. Darauf platziert man im Laufe des Spieles die Spielfiguren, die man setzen und bewegen darf nach strengen Regeln. Sie sind nachher für die Wertung sehr wichtig und schlöpfen je nach Feld in unterschiedliche Berufe und können damit für unterschiedliche Konstellationen Punkte bringen. Es gibt Bauern, Fischer, Holzfäller und Wächter - jeder kann Siegpunkte erhalten, je nach Feldern. Genau wird es in der Spielanleitung erklärt. Mir hat das Spiel Spaß gemacht. Es ist schon ein wenig komplex, war aber mit 8 schon gut schaffbar und führte bei uns zu hoch konzentrierter Spielstimmung, vor allem bei der ersten Runde, wo wir ja auch immer wieder überlegen mussten, welche Puntewertung am Geschicktesten wäre und ob man die Figur weiterziehen soll oder nicht - denn das Bewegen geht nur über die 16 Spielzüge- danach wird gewertet.
Das Spiel ist kurzweilig, erfordert Konzentration und ein wenig Taktik. Es passt in jede Reisetasche und ist auch super geeignet für Reisen. Für den Zug ist es als 1-Spieler-Variante auch gut geeignet, für 2 muss man aufgrund des Platzes ausprobieren.

Bewertung vom 17.07.2023
Zooloretto Würfelspiel

Zooloretto Würfelspiel


ausgezeichnet

Wir haben Zoloretto das Würfelspiel in verschiedenen Konstellationen gespielt: Mama mit einem 8 Jahre alten Kind, Mama und Papa mit 8 Jahre altem Kind, Mama und Papa mit 8 und 6 Jahre altem Kind. Sowohl für den 8 als auch für den 6 Jährigen war es kein Problem, das Spiel zu verstehen - nach einer Proberunde saßen die meisten Regeln bereits sehr gut. Eine Regel war etwas schwer, mehr dazu später. Es gibt immer 2 Würfel mehr als Mitspieler:innen. Diese werden in die Mitte gelegt und jede:m ein Zettel ausgeteilt. Der Stift wird auch bereitgelegt. Wir haben uns dafür entschieden, dass jeder entgegen der Anleitung einen eigenen Stift hat, ich finde das immer praktischer und Bleistifte hat man ja meist genug herumliegen. Der jüngste Spieler/ Die jüngste Spielerin beginnt. Er oder sie würfelt mit 2 Würfeln und legt diese auf dem Spielbrett, dass 3 Wagen mit je 3 Waggons (2 oder 3 Mitspieler:innen) oder 4 Wagen mit je 3 Waggons (4 Mitspieler:innen) zeigt. Wie er die am Geschicktesten legt, findet man schnell heraus. Dann geht es reihum weiter. Wenn man an der Reihe ist, würfelt man entweder mit 2 Würfeln wie der Startspieler / die Startspielerin oder man steigt aus. Wenn man für die Runde aussteigt, nimmt man sich die Würfeln eines Wagens und legt diese rechts auf den braunen Bereich rechts oben am Spielblock. Man kreuzt dann die jeweiligen Symbole ab. Hat man also sich den Waggon mit 2 Affen und einem Krokodil genommen, kreuzt man das Krokodilfeld und zwei der Affenfelder an. Ist man der erste, der sein Krokodilgehege voll hat, sagt man dies laut und deutlich und darf links davon nochmal einen Haken machen und so Extrapunkte sammeln. Doch wer Pech hat, bekommt Tiere, für die er eigentlich keinen Platz mehr hat. Das sieht man an den nicht mehr vorhandenen Kreuzen. Dann gilt es, die Kreuze unten zu setzen, was leider Minuspunkte heißt. Sind alle in einer Runde ausgestiegen, wird der oder die, der oder die als letzte Person ausstieg, zum neuen Startspieler / Startspielerin. Es geht wieder reihum. Das Spiel endet, wenn auf einem Block nur mehr ein Tiergehege unvollständig ist. Neben Tieren gibt es noch ein weiteres Symbol, das so etwas wie ein Joker ist. Hat man davon genügend (für den ersten 3 Kreuze, den zweiten 2 Kreuze, den dritten 1 Kreuz), darf man diese anwenden und einmal bis dreimal die Minuspunkte streichen. Diese Regel klingt zuerst kompliziert und war für meine Söhne anfangs verwirrend, weil man ja mehr als 1 Kreuz braucht, um 1mal die Minus 2 Punkte für ein überschüssiges Tier nicht zählen zu müssen, ist aber eigentlich gar nicht so schwer. Die Spieldauer ist mit 30Minuten angegeben, das stimmt für die Variante mit 4 Spielern. Zu zweit waren wir viel schneller. Am Lustigsten ist das Spiel zu dritt oder viert. Jedenfalls hat uns das Spiel wirklich gut gefallen. Einzig, dass man auf dem Papier nicht radieren kann durch die Hochglanzbeschichtung, ist ein wenig schade, wenngleich der Block eh recht dick ist. Dennoch sind die beidseitig bedruckten Zettel danach nicht nochmal verwendbar. Es ist das perfekte Reisespiel durch seine kompakten Ausmaße. Ich kann es mir etwa gut vorstellen, um einen Städtetripp mit Zoobesuch am Abend ausklingen zu lassen, oder auch, das Spiel im Zoo oder Strand zu spielen. Das Spielmaterial ist robust und nicht besonders empfindlich. (Die Spielplatte ist dicke Pappe, also für den Schwimmbadbesuch halt nur vorsichtig einzusetzen, aber auch da möglich...) Wir haben das Spiel ab 6 Jahren gespielt, es braucht war ein wenig Frustrationstolerenz, die Regeln sind aber einfach zu lernen. Es ist wirklich ein nettes Familienspiel!

Bewertung vom 17.07.2023
Sherlock Far West - Schüsse im Morgengrauen

Sherlock Far West - Schüsse im Morgengrauen


ausgezeichnet

Bei diesem Fall geht es auf in den Wilden Westen. Eines Morgens hört der Sheriff 2 Pistolenschüsse im Morgengrauen, lässt sich von seiner Frau seine geladene Waffe bringen und eilt los, um den Fall zu lösen. Der Fall ist Schwierigkeitsgrad 2 und war schon kniffliger. Die Geschichte ließ richtig eintauchen in den wilden Westen. Die Bilder auf den Karten und in der Anleitung luden auch dazu ein, und auch die Sprache sowie die Namen. Ich fand das irgendwie cool, aber auch sichtlich schon ein wenig schwerer. Das Spielkonzept ist gleich wie die anderen Sherlock Kartenspiele. Sie zeichnen sich durch ein kooperatives Konzept aus, welches auch allein oder in größeren Gruppen umsetzbar ist. Es gibt immer eine Lösung, weshalb das Spiel nur einmal spielbar ist und man danach die Lösung kennt. Man kann das Spiel aber super weitergeben.

Bewertung vom 17.07.2023
Sherlock - Die Fälschung (Spiel)

Sherlock - Die Fälschung (Spiel)


sehr gut

Dieses Spiel ist ideal für das Bad oder den Strand. Es passt in jede Hand- oder Hosentasche und ist kleiner als unsere Uno-Päckungen. Dafür bietet es ziemlich witzigen Rätselspaß. Die Abenteuer der Reihe sind in Schwierigkeitsgrade unterteilt. Dieses Rätselspiel wurde mit Schwierigkeitsgrad 1 gekennzeichnet, weshalb wir damit begonnen haben. Es ist gut beschrieben in der Anleitung. Man kann das Spiel alleine Spielen oder im Team als kooperatives Spiel, wo man gemeinsam tüfteln muss und zu einer Lösung kommen soll. Dieses Spielsystem nennt Abacusspiele das Q System. Man spielt gemeinsam und schlüpft in die Rolle von Detektiven. Es gibt eine sehr kurze Einleitung, dann geht es los. Diese ist in Form eines Dialoges auf der Spielanleitung abgedruckt. In Diesem Fall geht es um eine Auktion in London 1887, bei der das Picknick am See von Liam Belldon versteigert werden soll. Wie der Name des Spieles verrät, wird die Auktion abgebrochen, denn es ist eine Fälschung.
Jeder enthält Karten und spielt diese dann aus. Man entscheidet, ob es eine wesentliche Information ist oder ob die Karte zum Ablagestapel soll. So versucht man, des Rätsels Lösung immer näher zu kommen. Da es um die Lösung eines Kriminalfalles geht, ist das Spiel nur einmal spielbar. Es ist aber nicht so wie bei EXIT-Spielen, dass Material verbraucht wird. Man kann das Spiel an Freund:innen weitergeben, die die Lösung noch nicht kennen, was sich angesichts des Preises doch auszahlt - für ganz nur einmaligen Gebrauch wäre es nämlich zu schade. Die Karten sind nämlich auch sehr hochwertig verarbeitet und genauso haltbar wie alle anderen Spielkarten. Ich denke, man könnte auch mehrere Fälle für Supplierstunden in die Schule mitnehmen, und Kleingruppen je einen Fall geben - zumindest habe ich das vor.
Das Spiel ist super, um mit Gruppen ins Gespräch und Tüfteln zu kommen. Man kann sich gut und gerne eine Stunde mit einem Fall beschäftigen und Punkte sammeln - es gibt auch Punkteabzug für unterschiedliche Situationen.
Jedenfalls ein cooles Abenteuer!

Bewertung vom 17.07.2023
Sherlock Far West - Der Pakt mit dem Teufel (Spiel)

Sherlock Far West - Der Pakt mit dem Teufel (Spiel)


sehr gut

Der letzte Schwierigkeitsgrad und somit der schwerste Fall war "der Pakt mit dem Teufel". Dieser Fall hatte es echt in sich und ich hätte ihn im Solospiel nie in einer Stunde gelöst. Ich stand zwischendurch echt an. Aber gerade das macht das Spiel ja auch spannend! Es geht um Schändung eines Friedhofes. Das noch dazu auf der Tür des Totengräbers Blut gefunden wurde, macht alles nur noch mysteriöser. Ist der Totengräber tot? Oder verschwunden? Warum wurden die Gräber entweiht? Viel herauszufinden und zu lösen. Ich hab mehrere Fälle durchgespielt. Jeder einzelne Fall ist spannend und für sich ein großes Rätsel. Manche Rätsel fielen uns leichter, andere nicht. Dieser gehörte zu Sorte 2. Das Solospiel hab ich nur an einem Fall ausprobiert, mir sagte es nicht so zu, ich finde es zu zweit oder in einer noch größeren Gruppe viel lustiger. Ich finde es gut geeignet für Jugendgruppen und einen Nachmittag am See oder ums Lagerfeuer. Jedenfalls brauchen die Spiele kaum Platz.

Bewertung vom 15.07.2023
Das große Osterwunder
Woodward, Antonia

Das große Osterwunder


ausgezeichnet

Auch die Ostererzählung fand ich sehr gelungen - hier wurden alle Ereignisse der letzten Woche ab dem Einzug in Jerusalem inkl. Tempelreinigung bis zum Auferstandenen vor den Menschen aufgenommen. Die Erzählung endet mit "ich bin für alle Menschen da, an jedem Ort, zu jeder Zeit" - wodurch eine schöne Botschaft am Ende steht: Gott begleitet uns immer und überall.
Die Bilder sind schön gezeichnet und für die Ostererzählung sehr unblutig und wenig grausam. Es wird erzählt, dass Jesus gekreuzigt wird, ohne genauer darauf einzugehen - das finde ich gut, ich möchte ja keine Alpträume beim Lesen hervorrufen. Deshalb finde ich bei dieser Geschichte Mut zur Lücke angebracht. Zu nah am Text finde ich persönlich für den Kindergarten to much. Hier ist das gut gelungen.

Bewertung vom 15.07.2023
Das verlorene Lämmchen
Woodward, Antonia

Das verlorene Lämmchen


ausgezeichnet

Die Geschichte des verlorenen Lämmchens ist ja schon ein Klassiker unter den Bibelgeschichten. Sie vermittelt ein so schönes Gottesbild, dass auch in dieser Bearbeitung sehr schön transportiert wird.
Hier wird die Geschichte aus der Sicht des Lämmchens erzählt. Das Lämmchen wird dabei geschildert als ein Tier, dass einem Schmetterling folgt, einfach spielen möchte. Und erst am Abent merkt, dass es weit weg gelaufen war.
Es ist so schön gezeichnet und auch erzählt, dass sich die Kinder wundervoll hineinversetzen können. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen.

Bewertung vom 15.07.2023
Meine Bilder-Bibel
Antonia Woodward

Meine Bilder-Bibel


gut

Ich war schon sehr gespannt auf diese Kinderbibel, da mir die Illustration des Covers so gefiel. Jesus wird darauf dunkler dargestellt, mit braunen Haaren und Vollbart - das sprach mich an.
Als erstes fiel mein Blick auf die Auswahl der Geschichten. Zunächst einmal ist positiv zu erwähnen, dass keine Geschichten der so genannten Deuterokanonika oder Apokryphen vorkam und deshalb die Bibel auch ökumenisch nutzbar ist. 4 Geschichten aus dem Alten Testament, 6 aus dem Neuen - hier hätte ich es umgekehrt besser gefunden. Die hebräische Bibel ist so viel dicker und bietet so viel Lesestoff auch für Kinder und schöne Geschichten. Auch endete die Bibel mit Ostern - es gab weder eine Pfingsterzählung noch etwas über Paulus. Leider fand ich auch kaum Frauengeschichten (Rut, Esther etwa fehlten völlig, außer Miriam und der ägyptischen Prinzessin kommt eigentlich keine handelnde Frau aktiv vor). Die Geschichtenauswahl ist notwendig, Mut zur Lücke wird gebraucht; die Auswahl hier fand ich dennoch auffällig.
Dieser erste Eindruck der Illustrationen blieb auch beim Durchblättern und Durchlesen. Die Bibel ist wunderschön gestaltet und man merkt, dass Antonia Woodward ihr Handwerk als Illustratorin versteht. Die Bilder sind sehr ansprechend für Kindergartenkinder und viele Details haben mir sehr gut gefallen bei den Zeichnungen, etwa die ägyptische Prinzessin, die vielen Tiere, das wimmelige Bild bei "Das wundersame Essen". Bei näherer Betrachtung vor allem des Textes war ich aber ein wenig enttäuscht, da ich als Theologin bei manchen Aussagen so gar nicht mitkonnte. Vieles wurde sehr kindgerecht umformuliert und umgeändert, um ein schönes Gesamtbild zu erhalten. Allerdings so weit, dass man sich aus theologischer Sicht fragen muss, ob das auch noch dem Text gerecht wird. Die meisten Änderungen betrafen nur Kleinigkeiten (Jona wird wieder einmal von einem Blauwal verschlungen etwa), bei einigen Geschichten wird sich aber meiner Meinung nach sehr viel künstlerische Freiheit genommen. So wird etwa das Sechstagewerk zusammengefasst in weniger Tage (es wird Licht - Farbe - Leben geschaffen, dann der Mensch) und Gott benennt die geschaffenen Dinge und Lebewesen nicht und sieht sie auch nicht an und es kommt auch nicht vor, dass es mehrere Tage sind. Gerade wenn man sich aber diese Geschichte weiter ansieht, musste ich schon auch schlucken. Denn: der erste Schöpfungsbericht wird mit der Paradieserzählung verwoben, und in der wussten die Menschen im Paradies schon, was gut ist, aber nicht was böse ist; erst durch das Essen der Frucht (als Granatapfel dargestellt) verstehen sie auch, was böse ist (hebräische Bibel: beides erst nach dem Essen vom Baum der Erkenntnis). Sie werden zwar aus dem Paradies vertrieben, ihnen wird aber zugesagt, dass sie wiederkommen können, wenn die Arbeit Gottes, Ordnung zu schaffen, getan ist. Gerade diese Geschichte fand ich persönlich zu frei und viele für mich wesentliche Aspekte gehen verloren. Es ist immer schwer, eine Geschichte kindgerecht zu erzählen und dabei auch dem Text treu zu bleiben, hier fand ich aber gerade den zweiten Teil nicht mehr erreicht, so weit, dass sich auch die theologische Bedeutung ändert., etwa dadurch, dass das Paradies nicht unwiederbringlich verloren scheint. Ich begann bei der Geschichte zu grübeln: Kann man überhaupt wissen, was gut ist, ohne zu wissen, was böse ist? Ich hatte den Eindruck, es wurde ein wenig abgemildert, damit die Kinder sich sicher nicht fürchten brauchen. Auch bei anderen Geschichten hatte ich den Eindruck, etwa als der Mensch in der Geschichte rund um den barmherzigen Samariter nicht halb totgeprügelt wird, sondern überfallen wird und dabei herumgestoßen wurde und dabei zu Boden fiel und dabei auch noch alles mitbekommt und noch über die vorbeigehenden Leute denken kann. Das machte manche Geschichten aber auch ganz besonders. Etwa die Geschichte vom verlorenen Schaf, die aus der Sicht des Schafes erzählt wird und dabei so herzig, dass sich sicher jedes Kind in das Schaf hineinversetzen kann; mit diesem Lämmchen den Schmetterlingen folgt und durch die Gegend hüpft. Diese Geschichte in ihrer Perspektivität war meine absolute Lieblingsgeschichte und ich würde sie auch so in der Schule und dem Kindergottesdienst erzählen. Die Bilder fangen die Stimmung auch wieder so großartig ein, mir gefiel das sehr gut. Auch die Ostererzählung fand ich sehr gelungen - hier wurden alle Ereignisse der letzten Woche ab dem Einzug in Jerusalem inkl. Tempelreinigung bis zum Auferstandenen vor den Menschen aufgenommen und endet mit "ich bin für alle Menschen da, an jedem Ort, zu jeder Zeit" - wodurch eine schöne Botschaft am Ende steht: Gott begleitet uns immer und überall.
Fazit: Sehr unterschiedliche Geschichten, wo ich manche so nicht verwenden würde, andere aber sehr gut gelungen sind. Man merkt, dass der Dokus auf den wunderschönen Illustrationen liegt, die auch wirklich gut gelungen sind und der Zeit und dem Schauplatz der Geschichten entsprechen.

Bewertung vom 12.07.2023
Schatten über Cornwall (eBook, ePUB)
Renner, Isabel

Schatten über Cornwall (eBook, ePUB)


sehr gut

Calandra lebt in den 50er Jahren noch eine ziemlich finanziell zumindest behütete Kindheit voll Kindermädchen - Vater und Mutter sind aber sehr streng und beobachten jeden Fehltritt genau. Doch mit einem Mal verschwinden die Kindermädchen und auch Möbeln. Stattdessen trifft sie immer öfter 3 Männer im Büro ihres Vaters an und in den Wäldern des Familienanwesens findet sie einen Jahrmarkt. Doch dieser steht unter keinem guten Stern und 2 Tage vor der Eröffnung passiert ein schweres Unglück. Calandra wird gezwungen, über die Vorkommnisse zu schweigen. Der Jahrmarkt wird abgeschottet, daß Gelände abgesperrt und verschwindet hinter Bauzäunen. Auch in der Familie gerät dieser in Vergessenheit...
Cadis ist die Enkelin und hat es schwer in der Familie. Sie entdeckt den Jahrmarkt, als sie diesen erwähnt, erleidet Calandra einen Schlaganfall und ist seither nicht mehr die gleiche. Der Jahrmarkt wird nicht mehr erwähnt, bis die Großmutter im Sterben liegt.
Calandra bittet ihre Enkelin Cadis auf dem Sterbebett, das Geheimnis des alten Jahrmarktes aufzudecken. Cadis begibt sich auf eine Suche nach den Puzzlestücken der Vergangenheit und startet bei dem Jahrmarkt. Doch dort ist sie nicht alleine, die entdeckt Fin, eine Person, die sich lange sehr bedeckt hält.

Die Geschichte beitet zwei Zeitebenen. Auf beiden Ebenen erlebt man himmelschreiende Ungerechtigkeiten. Unglücke, die verhindert werden konnten; herzlose Eltern und viele Verbote. Es geht viel um Schein und das Wahren des Ansehens. Dieses wird meiner Meinung nach packend erzählt und ist auch immer wieder überraschend. Was ich besonders originell fand, war die Suche nach Hinweisen und die Herangehensweise. Was ich selbst ein wenig unglaubwürdig fand, war die Aussöhnung in der Jetzt - Zeit und die Reaktion auf Fins Identität. Ich finde, er hat sich dabei ziemlich oft schon selbst durch Andeutungen verraten....Dennoch fand ich die Geschichte sehr schön und spannend zu lesen.