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kvel

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2017
Wer den Wind sät
Lüders, Michael

Wer den Wind sät


ausgezeichnet

„Was westliche Politik im Orient anrichtet“ (Buchuntertitel).

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
„Eine Geschichte erscheint in unterschiedlichem Licht, je nachdem, wo man beginnt, sie zu erzählen. Das iranische Verhältnis zum Westen etwa versteht nur, wer den von CIA und MI6 eingefädelten Sturz des demokratischen Ministerpräsidenten Mossadegh im Jahr 1953 berücksichtigt. Ohne den Irakkrieg von 2003 und die westliche Politik gegenüber Assad in Syrien lässt sich der Erfolg des „Islamischen Staates“ nicht begreifen. Eindrücklich zeigt dieses Buch, wie in der Region alles mit allem zusammenhängt und wie sich der Westen seine Feinde immer wieder selber schafft.“

Meine Meinung:
Der Autor stellt die Verhältnisse der Länder des Nahen Osten in einen größeren Zusammenhang und zeigt somit die Hintergründe auf.
Den Schreibstil finde ich sehr gut verständlich, so dass ich als Laie den Schilderungen gut folgen konnte.

Zitat (S. 112):
„Das Ideal Washingtons ist der „delegierte Krieg“: Europäer oder regionale Akteure, bis hin zu „guten“ Dschihadisten, übernehmen, gewissermaßen im Franchise-Verfahren, Ordnungsaufgaben im Sinne der USA. Deutsche Politik hat diese neue Arbeitsteilung bereitwillig angenommen, am sinnfälligsten zum Ausdruck gebracht in der Formulierung „mehr Verantwortung übernehmen“ - eine rhetorische Chiffre für deutsche Militäreinsätze im Ausland, von Bundespräsident Gauck auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2014 wirksam lanciert.“

Fazit: Lesenswert, da erkenntnisreich!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2017
Wehrt Euch, Bürger!
Kerber, Markus C.

Wehrt Euch, Bürger!


ausgezeichnet

Sehr schlüssig legt der Autor dar, welche Änderungen in der Vorgehensweise der EZB sich nach und nach (bewusst) eingeschlichen haben und inzwischen von den Medien kaum noch an die Öffentlichkeit kommuniziert werden – nach dem Motto „man führt erst einmal etwas ein, und, wenn das Große Geschrei ausbleibt, kann man einfach weitermachen“: Von der Rettung griechischer Banken über den Europäischen Stabilitätsmechanismus bis zum monatlichen festen Ausgabebetrag von 60 Milliarden Euro für den Aufkauf von Staatsanleihen und ABS-Papieren (S. 53).

Kein dicker Wälzer -
von daher sollte das Büchlein nicht allzu „abschreckend“ wirken -
sondern kurz, prägnant und wirklich informativ!

Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch eine große Leserschaft finden würden – denn das Thema geht uns alle an!

Fazit: Lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2017
Basar der Bildungslücken
Köhler, Peter

Basar der Bildungslücken


sehr gut

„Kleines Handbuch des entbehrlichen Wissens“ (Buchuntertitel).

Eine bunte Sammlung von Kuriositäten.

In Prosa bietet der Autor allerlei Wissenswertes zu diversen Ungereimtheiten, über die man im täglichen Leben stolpert.

Interessante und erquickliche, da kurzweilige, Lektüre.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2017
Montagsgedanken

Montagsgedanken


gut

Sammlung von Geschichten, Erfahrungen bzw. Erlebnissen und Gedanken.

Thematisch bzw. inhaltlich sehr unterschiedliche Texte von, über und mit Frauen.

Meine Meinung:
Eine Sammlung von Texten – dies bedeutet immer die Chance auf etwas ganz Besonderes zu treffen, auf diesen einen Text, der einem wirklich etwas „gibt“.
Und genau dies war für mich der ausschlaggebende Punkt zu diesem Buch.
Leider muss ich sagen, dass mich die Texte nicht wirklich berühren bzw. „gefangen“ nehmen konnten. - Und letztendlich waren viele Texte für mich zu sehr religiös angehaucht und wirkten somit manchmal zu sehr gewollt auf mich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2017
Die Abschaffung der Demokratie
Bittner, Wolfgang

Die Abschaffung der Demokratie


gut

Eine Sammlung satirische Texte als Gedanken zu Weltgeschichte und Politik.

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt dachte ich beim ersten Anblick des Titels und des Covers an ein Sachbuch; aber satirische Texte wecken immer mein Interesse.

Die meisten Texte hatten durchschnittlich eine Länge von zwei bis drei Seiten.
Die Texte sind nicht alle aus der neuesten Zeit, sondern dieses Buch ist eine Sammlung an Texten aus den Jahren 1989 bis 2016, wie man dem „Nachweis der Veröffentlichungen“ am Ende des Buches entnehmen konnte; was man einigen Texten auch deutlich anmerkte.

„Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht.
Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird.“
Kurt Tucholsky, (Zitat vom Buchrücken)

Allerdings muss ich gestehen, dass ich die Texte meist nur als mittelprächtig und nur selten als im positiven Sinne „übertrieben“ empfand.
Die Texte fand ich oft langatmig, enthielten wenig Neues und die „Spitze“ bzw. der Nachdenk-Trigger lies auf sich warten.

Fazit: Mittelprächtig und nicht unbedingt up-to-date.

Bewertung vom 16.01.2017
Echo Boy
Haig, Matt

Echo Boy


sehr gut

Science-Fiction-Jugendroman.

Inhalt:
Audrey's Eltern werden von einem Echo (= Elektronischer Computerisierter Humanoider Organismus) getötet. Daraufhin flieht die Jugendliche zu ihrem Onkel, dem Besitzer eines Echo-Hersteller-Imperiums. Doch dort ist Audrey auch nicht in Sicherheit.

Meine Meinung:
Der Autor zeichnet eine schlüssige Welt im Jahre 2115. Mit Info-Linsen, Neuropads, Immersionspods, Holofon, Leviboards, Magnetbahn und einem besiedelten Mond.

Echos haben ihre Daseinsberechtigung nur zum Dienste der Menschen; denn sie sind wie Roboter und befolgen Befehle.
Aber die Entwicklung der Echos schreitet immer weiter fort.
So dass sich folgende Fragestellungen auftun:
Wenn eine Simulation immer besser wird, so dass ein „Automat“ vielleicht Gefühle wie Schuld oder Zweifel „empfinden“ könnte. Was würde dies bedeuten?
Und wenn eine solche Maschine aufgrund ihrer Programmierung irgendwann „selbständig“ Entscheidungen treffen könnte?!

Einiges an der Geschichte blieb für meinen Geschmack zu sehr an der Oberfläche.
Aber einige Ausführungen und Gedankengänge haben mir sehr gut gefallen.
So habe ich schwer mit mir gerungen, ob ich ein „gut“ oder „sehr gut“ vergeben soll; habe mich aber dann doch dazu entschlossen auf vier Sterne aufzurunden, da mir die eingeflossenen Ideen gut gefallen haben.

Bewertung vom 08.01.2017
Brexitannia - Die Geschichte einer Entfremdung
Rath, Gabriel

Brexitannia - Die Geschichte einer Entfremdung


gut

Die Geschichte einer Entfremdung.
Warum Großbritannien für den Brexit stimmte.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Die Geschichte der Entfremdung besteht auf mehreren Ebenen: zwischen Großbritannien und der EU, zwischen den britischen Eliten und dem Volk […]. Das Brexitlager wurde von Leuten angeführt, die es sich leisten konnten, etwas zu verlieren, und erfolgreich jene mobilisiert, die glaubten, nichts mehr zu verlieren zu haben.

Meine Meinung:
Mit großer Akribie hat der Autor die Hintergründe und die vergangenen Zusammenhänge, die zu der Brexit-Wahl geführt haben, aufbereitet; bspw. wurden die vorangegangenen Wahlentscheidungen und politische Entscheidungen und Ereignisse ausgewertet.

Ich muss gestehen, dass ich meine Informationen bisher nicht aus englischsprachigen Zeitungen und Nachrichten bezogen habe. Deshalb haben sich manche wörtlich zitierten Aussagen mir nicht erschlossen, auch wenn der nähere Zusammenhang vom Autor erklärt worden ist.
Einige Schlussfolgerungen gingen mir nicht weit genug (wahrscheinlich weil ich nicht über das notwendige Hintergrundwissen verfügte), so dass ich mir weitere Ausführungen zum besseren Verständnis gewünscht hätte.

Beispiele:
„Einmal gefangen in einem Versprechen zweifelhafter Substanz, dessen Tragweite er nicht durchdacht oder die ihm nicht bewusst war, setzte Cameron zuerst einmal auf Verzögerung. Nachdem diese Taktik unhaltbar geworden war, hielt er an einer letztlich zutiefst schädlichen Positionen fest. Parallelen zur Gegenwart liegen auf der Hand.“ (S. 41).
„So zum Beispiel die „bedroom tax“, ein Eingriff in die Sozialhilfe, die zu einer effizienteren Verteilung geförderten Wohnraums führen sollte, in Wahrheit aber neue Härten brachte, ohne den Staat zu entlasten.“ (S. 54).

Fazit:
Dieses Sachbuch war für mich leider nicht so passend bzw. aufschlussreich.
Aber ich bin mir sicher, dass andere Leser mit einem anderen Hintergrund(-wissen) dieses Buch besser beurteilen werden.

Bewertung vom 02.11.2016
Hillary
Hahn, Dorothea

Hillary


gut

„Im Kopf konservativ, im Herzen links“ (S. 30)

Inhalt – gemäß Umschlaginnenseite:
Seit über einem Vierteljahrhundert ist Hillary Rodham Clinton an den Entscheidungen ihres Landes beteiligt. Wenige sind so erfahren im politischen Geschäft, und ihre überragende Intelligenz ziehen selbst die Gegner nicht in Zweifel. Doch das Leben im Zentrum der Macht hat Spuren hinterlassen: Die Nähe zum großen Geld, die Befürwortung einer interventionistischen Außenpolitik und die zahlreichen Skandale, die die Karriere der Clintons begleitet haben, kratzen an ihrer Glaubwürdigkeit. Kann diese Frau in dem derzeit in den USA herrschenden aufgewühlten Klima für gesellschaftliche Versöhnung und politische Lösungen sorgen? Was ist von ihr als Präsidentin zu erwarten?

Zuerst ein Anmerkung meinerseits:
Ich habe bisher keine Biographie und auch keine Autobiographie zu Hillary Clinton gelesen, daher kann ich dieses Buch nicht in Relation zu anderen Werken einordnen.

Meine Intension zu diesem Buch war, mich vor der Wahlentscheidung in den USA über Hillary zu informieren, auch um sie besser einschätzen zu können.
Dazu überzeugte mich die Buchbeschreibung mit folgenden Aussagen:
„in dieser politischen Biographie ein ebenso differenziertes wie fesselndes Porträt“ und „Was ist von ihr als Präsidentin zu erwarten?“.

Meine Meinung:
Leider muss ich sagen, dass beide Versprechungen meine Erwartungen in meinen Augen nicht erfüllen konnten.

Hillary wird in diesem Buch überwiegend positiv dargestellt.
Gut, dies mag nicht unbedingt ein Kritikpunkt gegen dieses Buch sein, aber insgesamt hatte ich während des Lesens ehr den Eindruck eine Nacherzählung einer Autobiographie zu lesen.
Ok, auch dies mag nicht unbedingt als Kritikpunkt gegen dieses Buch gelten, aber verstärkte meinen Eindruck, dass das „differenzierte“ Porträt für meinen Geschmack etwas zu kurz kam.

Auch die Aussicht, was von Hillary als Präsidentin zu erwarten wäre, war für meinen Geschmack zu kurz und zu oberflächlich.

In der Abhandlung wird zwar u.a. auch das Hillary's-Mail-Server-Thema angesprochen, aber es wurde leider nicht weiter vertieft.
Es fehlte mir die weitergehende Recherche darüber, was diese für Auswirkungen hatte oder haben würde.
Dies war mir leider zu wenig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2016
Landeier
Liehr, Tom

Landeier


sehr gut

Über lange Strecken des Romans fand ich den Protagonisten in seiner ewig nörgelnden und motzenden Art und seiner permanenten Innenschau sehr nervig. Wobei natürlich klar ist, dass dieser Charakter vom Autor mit Absicht so angelegt worden ist.

Dies ist ein moderner Roman.
Locker, flockig kommt er daher und lässt sich flott lesen.
Geschildert wird die Geschichte über das Erwachsenwerden eines Mannes, der aus dem Alter der Pubertät eigentlich schon lange heraus ist, und im Laufe der Zeit erkennt, wie toll Familie und ruhiges (Land-)Leben ohne überflüssigen Angebotsschnickschnack ist und was er an seiner Frau hat und dass er sein ganzes bisheriges Leben leichtsinnig mit seinem Egotrip auf das Spiel gesetzt hat.

Ok, der Plot an sich ist nicht ganz neu; und somit ist die Story an sich natürlich in gewissen Grenzen vorhersehbar.
Aber dennoch fand ich den Roman amüsant.