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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1586 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


gut

Amaya ist 30 Jahre alt, stammt aus einer marokkanischen Einwandererfamilie und zum Entsetzen ihrer Eltern noch immer Single, obwohl ihre jüngeren Geschwister bereits ihre Lebenspartner gefunden haben. Amayas Mutter ist der Meinung, dass sich das ändern muss. Kurzerhand wird für Amaya ein Profil auf der muslimischen Dating-App Minder erstellt. Dort sticht Amayas Mutter sofort Ismael ins Auge. Sie findet, dass er der passende Mann für Amaya wäre. Amaya verabredet sich mit Ismael und findet ihn sofort sympathisch, doch der besondere Funke will einfach nicht überspringen. Dieser stellt sich allerdings ein, als sie Ismaels besten Freund Daniel kennenlernt. Doch er ist Atheist und außerdem Schwabe. Amaya weiß nicht, wie sie das ihren Eltern beibringen soll....

Der Einstieg in diesen Roman gelingt durch den lockeren Schreibstil mühelos. Amaya wirkt sympathisch und schildert die Ereignisse aus ihrer Sicht. Es gelingt ihr hervorragend, die Szenen so lebendig zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, selbst mitten im turbulenten Familienchaos zu sein. Man merkt, wie sehr die Familienmitglieder miteinander verbunden sind und dass die muslimischen Traditionen fest in den Alltag integriert sind.

Neben den aktuellen Ereignissen gibt es auch immer wieder Rückblicke in Amayas Vergangenheit. Diese sollen sicher dazu führen, dass man Amaya näher kennenlernt, um damit ihren späteren Zwiespalt, den Mann ihrer Träume zu heiraten, aber gleichzeitig die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen, besser nachvollziehen kann. Die Rückblicke wirken allerdings zuweilen etwas ausufernd und bremsen den Erzählfluss der Haupthandlung. Dennoch sorgen sie nach und nach dafür, dass man Amayas Ängste nachempfinden kann. Dadurch, dass sie es allen Seiten recht machen will, kommt es zu chaotischen Situationen. Doch leider wirken diese Szenen nur ansatzweise humorvoll, denn man behält immer im Hinterkopf, wie es Daniel damit geht, so von Amaya verleugnet zu werden. Die Lügen, in die Amaya sich verstrickt, werden immer schlimmer, wodurch sie Sympathien einbüßt.

Mich hat der lockere Schreibstil sofort angesprochen, wodurch ich das Gefühl hatte, das turbulente Familienleben hautnah mitzuerleben. Amaya wirkte auf mich herzlich und sehr sympathisch. Doch mit jeder weiteren Lüge hat sie bei mir Sympathiepunkte verloren, wodurch ich das ein oder andere Mal den Kopf schütteln musste und die große Liebe, die sie Daniel entgegenbringt, nicht mehr glaubhaft fand.

Mein Fazit: kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 26.01.2023
Gegen alle Regeln / Eddie Flynn Bd.2
Cavanagh, Steve

Gegen alle Regeln / Eddie Flynn Bd.2


ausgezeichnet

Das FBI fordert Eddie Flynn dazu auf, die Verteidigung von David Child zu übernehmen. Dieser wird beschuldigt, seine Freundin eiskalt ermordet zu haben. Eddie soll allerdings nicht die Unschuld seines künftigen Mandanten beweisen, sondern Child vor Augen führen, dass die Beweislast erdrückend ist und dass es dadurch ratsam ist, sich schuldig zu bekennen und auf einen Deal einzugehen. Child soll Strafmilderung erhalten, wenn er gegen eine Anwaltskanzlei aussagt, die offenbar Schwarzgeldwäsche in großem Stil betreibt. Doch Eddie glaubt nicht daran, dass Child den Mord begangen hat und kann es deshalb nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, ihn dazu zu bringen, sich schuldig zu erklären, zumal sein Mandant die Tat vehement leugnet. Das FBI setzt Eddie unter Druck, denn es gibt Unterlagen, die Eddies Frau Christine stark belasten. Wenn Eddie sich nicht an die Forderungen des FBI hält, wird Christine angeklagt und für lange Zeit ins Gefängnis wandern. Eddie sucht verzweifelt nach einem Ausweg...

"Gegen alle Regeln" ist bereits der zweite Band einer Serie um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Nebenhandlungen zu verfolgen, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. 

Dieser Thriller startet mit einem spannenden Prolog. Hier gipfelt der aktuelle Fall offenbar in einer ausweglosen, tödlichen Situation. Damit ist das Interesse sofort geweckt, denn man möchte unbedingt erfahren, wie es dazu kam und wie das Ganze endet. Die Handlung setzt 48 Stunden vor den Ereignissen im Prolog ein. Dadurch wird klar, dass Eddie Flynn unter Zeitdruck steht. Der Einstieg gelingt deshalb mühelos. 

Der Plot ist spannend konstruiert. Wenn man Eddie Flynn bereits kennt, dann weiß man, dass er Prinzipien hat. Deshalb ist es für ihn keine Option, sich zwischen seiner Frau und seinem Mandanten zu entscheiden. Eddie setzt alles daran, beiden gerecht zu werden und muss dabei wieder tief in die juristische Trickkiste greifen und seine Kontakte nutzen. Es gelingt dem Autor hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Dadurch kann man sich gespannt auf die Ermittlungen einlassen. Vor Gericht kommt es zu einigen Wortgefechten, die zeigen, dass man Eddie nicht unterschätzen darf. Es ist hochinteressant, seinen präzisen Fragen zu folgen. 

Der Fall hat es wirklich in sich. Man weiß nicht, wem Eddie glauben oder vertrauen kann. Es kommt zu unerwarteten Wendungen, wodurch man in den Sog der Ereignisse gerät und wenn man schließlich meint, dass man zum Ende hin alles durchschaut, kommt es zu einer weiteren Überraschung.

Ein spannender Fall, der durch überraschende Wendungen und einen sympathischen Hauptprotagonisten überzeugt und außerdem nicht so leicht zu durchschauen ist. 

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2023
Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3
Schneider, Anna

Grenzfall - In der Stille des Waldes / Jahn und Krammer ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Oberkommissarin Alexa Jahn erholt sich noch von der Schussverletzung, die sie beim letzten Einsatz davongetragen hat. Ihr Chef rät ihr dringend zu einer Auszeit, damit Alexa die Schulter auskurieren und die Ereignisse verarbeiten kann. Doch Untätigkeit ist einfach nichts für die junge Oberkommissarin. Als ihr ehemaliger Partner plötzlich vor ihrer Haustür steht und den Verdacht äußert, dass Alexa und er in einem alten Fall vermutlichen den falschen Täter verhaftet haben, begleitet sie ihren alten Kollegen spontan in die Berge, um nach dem richtigen Täter zu fahnden. Da die beiden auch im österreichischen Gebiet unterwegs sind, versucht Alexa Kontakt zu Chefinspektor Bernhard Krammer aufzunehmen. Doch der hat es gerade mit einem äußerst rätselhaften Fall zu tun...

"In der Stille des Waldes" ist bereits der dritte Band der Grenzfall-Serie, in der man der deutschen Oberkommissarin Alexa Jahn und dem österreichischen Chefinspektor Bernhard Krammer bei ihren Ermittlungen über die Schulter schaut. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Allerdings gibt es in dieser Reihe besonders interessante Nebenhandlungen, die sich fortsetzen. Deshalb empfiehlt es sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten.

Die Handlung startet kurze Zeit nach dem Abschluss des vorherigen Teils. Die beteiligten Hautcharaktere sind deshalb noch nicht wieder voll einsatzfähig, bzw. haben noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei man abwechselnd die österreichischen Ermittlungen von Krammer und die eher privaten Nachforschungen von Alexa Jahn auf deutschem und österreichischem Boden beobachtet. Außerdem gibt es immer wieder Einschübe, die man zunächst nicht zuordnen kann.

Die Ermittlungen von Krammer sind rätselhaft und laden dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Doch in diesem Fall ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Deshalb ist das Ganze nicht so leicht zu durchschauen. Doch auch die Nachforschungen von Alexa und ihrem ehemaligen Partner wirken nicht nur durchgehend interessant, sondern werden von Seite zu Seite spannender. Da die Perspektiven häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ermittlungen.

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Beide Fälle spitzen sich zu, wodurch die Spannung zum Ende hin deutlich ansteigt. Obwohl die Ermittlungen zufriedenstellend aufgeklärt werden, gibt es am Ende einen Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man unbedingt den nächsten Teil lesen möchte.

Eine spannende Fortsetzung, die durch authentische Ermittlungen, eine gelungene Hintergrundkulisse und sympathische Charaktere überzeugt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2023
Zu wenig Zeit zum Sterben / Eddie Flynn Bd.1
Cavanagh, Steve

Zu wenig Zeit zum Sterben / Eddie Flynn Bd.1


ausgezeichnet

Obwohl der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn fest dazu entschlossen ist, nie wieder die Verteidigung eines Mandanten zu übernehmen, sorgen besondere Umstände dafür, dass er an der Seite von Olek Volchek, dem berüchtigten Paten der Russenmafia, den Gerichtssaal betritt. Denn dieser hat Eddies Tochter entführt und droht damit, sie umzubringen. Eddie befindet sich in einer nahezu aussichtslosen Situation, denn ihm bleibt nur wenig Zeit, um die Geschworenen auf seine Seite zu ziehen, seine Tochter zu retten und außerdem dafür zu sorgen, dass der russische Pate nicht ungestraft davonkommt....

"Zu wenig Zeit zum Sterben" ist der Auftaktband der Reihe um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. In diesem Band verfolgt man nicht nur einen spannenden Fall, sondern erfährt, welche besonderen Fähigkeiten Eddie hat und wie er sie erlangt hat. Es ist deshalb empfehlenswert, mit diesem Teil der Reihe zu starten. 

Dieser Auftakt hat es wirklich in sich und startet sofort mit hohem Tempo. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen, da Eddie entführt, mit einer Bombe versehen und darüber informiert wird, dass sich seine Tochter in der Gewalt des Mafiaclans befindet. Das alles sind gute Gründe, die Eddie davon überzeugen, dass seine Rückkehr in den Gerichtssaal unabdingbar ist. 

Eddie wirkt sehr sympathisch, hat einen ausgesprochen wachen Verstand und scheint, durch seine Vergangenheit als Trickbetrüger, mit allen Wassern gewaschen zu sein. Deshalb verfolgt man gespannt, wie er versucht, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden. Dadurch, dass die Handlung in der Ich-Form, aus Eddies Sicht, geschildert wird, erlebt man das spannende Geschehen hautnah mit. Die bereits früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern steigert sich stetig. Dabei kommt keine Langeweile auf, denn Eddie versteht es, immer wieder zu überraschen. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

​​​​​​​Ein spannender Auftakt, den man, einmal angefangen, nur ungern aus der Hand legen mag. 

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.01.2023
Das College
Ware, Ruth

Das College


ausgezeichnet

Hannah hat es tatsächlich geschafft, am renommierten Pelham College in Oxford angenommen zu werden. Ihre Zimmergenossin ist die selbstbewusste April Clarke-Cliveden, die aus einem wohlhabenden Elternhaus stammt. Die beiden unterschiedlichen Mädchen schließen Freundschaft und schon bald wird auch Hannah Teil einer Freundesclique. Obwohl April beliebt ist und äußerst charmant sein kann, hat sie auch eine dunkle Seite, von der Hannah jedoch meistens verschont bleibt. Als Hannah spätabends von einer Feier in die gemeinsame Wohnung zurückkehrt, liegt April tot am Boden. Da Hannah bei ihrer Heimkehr bemerkt hat, dass der aufdringliche Pförtner John Neville aus dem Hauseingang kam, wird dieser zum Verdächtigen und schließlich verurteilt. Jahre später stirbt er im Gefängnis. Da er bis zum Schluss seine Unschuld beteuert hat und Hannah der Gedanke, dass Neville durch ihre Aussage bis zu seinem Tod im Gefängnis saß, stark belastet, lässt sie sich schließlich auf ein Gespräch mit einem Journalisten ein, der meint, Einzelheiten zu kennen, die im Prozess nicht zur Sprache kamen. Hannah beginnt in der Vergangenheit zu graben. Doch das gefällt nicht jedem....

Hannah Jones steht im Zentrum der Handlung. Diese trägt sich auf zwei Zeitebenen zu und ist in "Davor" und "Danach" eingeteilt. Dadurch bekommt man einen Einblick in die Vergangenheit, erlebt das Kennenlernen der Hauptprotagonisten und erfährt etwas über das damalige Studentenleben der Freundesclique. Im Handlungsstrang "Danach" beobachtet man die aktuellen Ereignisse. 

Handlungsorte und Protagonisten werden in beiden Zeitebenen lebendig beschrieben. Dadurch kann man sich mühelos auf das Geschehen einlassen und die düstere Atmosphäre, die förmlich zwischen den Zeilen schwebt, genießen. Hannah wirkt sehr sympathisch und ihre Zweifel, dafür verantwortlich zu sein, dass ein Unschuldiger bis zu seinem Lebensende im Gefängnis saß, sind nachvollziehbar. Ruth Ware versteht es wieder hervorragend, die Leserinnen und Leser in die Irre zu leiten. Denn immer wenn man meint, dass man bei den eigenen Überlegungen dem wahren Täter auf die Schliche kommt, sorgen neue Erkenntnisse dafür, dass man zweifelt und andere Verdächtige ins Auge fasst. Man ist hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll und wem man vertrauen kann. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale, das man atemlos verfolgt. 

Ein spannender Thriller, der durch eine düstere Atmosphäre und abwechslungsreiche Wendungen überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2023
Verraten / Rachejagd Bd.2
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Verraten / Rachejagd Bd.2


ausgezeichnet

Die Journalistin Anna Jones und der FBI-Agent Nick Coleman sind noch dabei, die dramatischen Ereignisse, die durch den perfiden Killer ausgelöst wurden, der die beiden töten wollte, zu verarbeiten. Gemeinsam besuchen die beiden eine Hochzeit und wollen danach einen dringend benötigten Urlaub antreten. Doch auf der Hochzeit treffen sie ihren ehemaligen Schulfreund Roger. Roger bittet die beiden um Hilfe, denn in dem Forschungslabor, in dem er unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen arbeitet, hat es einen rätselhaften Todesfall gegeben. Als Anna und Nick sich mit Roger treffen, gerät die Situation außer Kontrolle, da ein unbekannter Schütze das Feuer eröffnet. Und plötzlich befinden sich Anna und Nick wieder in einem äußerst perfiden Spiel, bei dem der Drahtzieher über Leichen geht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.....

"Verraten" ist nach "Gequält" der zweite Band der Rachejagd-Trilogie. Da die Handlung der Bände aufeinander aufbaut, ist es sinnvoll die Reihenfolge einzuhalten. 

Der erneute Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos. Durch geschickt eingestreute Informationen hat man die dramatischen Ereignisse, die sich im Auftaktband zugetragen haben, sofort wieder in Erinnerung. Die Handlung setzt kurz nach dem Ende des ersten Teils ein. Man kann sehr gut nachvollziehen, dass die beiden Hauptprotagonisten die Ereignisse noch nicht verarbeitet haben und sich auf die geplante Auszeit freuen. Doch dazu wird es nicht kommen, denn der perfide Killer drängt sich erneut in das Leben von Anna und Nick. 

Diese Fortsetzung hält sich nicht mit langatmigem Vorgeplänkel auf. Man wird sofort mitten ins spannende Geschehen geworfen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel häufig an entscheidenden Stellen platziert sind, wird von Anfang an ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nicht entziehen kann. Man gerät unmittelbar in den Sog der Ereignisse und folgt atemlos dem Verlauf.
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Nick und Annas Gegenspieler hat alles sorgfältig geplant und scheint den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Er treibt ein perfides Spiel mit den beiden. Nichts und niemand scheint ihn dabei stoppen zu können. Es kommt zu gnadenlos spannenden Szenen. Man fiebert mit und versucht zu erahnen, wer hinter dem Ganzen stecken könnte. Doch der Killer lässt sich nicht in die Karten schauen. Das Ganze gipfelt in einem äußerst spannenden Finale und wenn man schließlich meint, dass man aufatmen kann, kommt es am Ende zu einer Szene, die einen fassungslos zurücklässt. Dadurch wird die Neugier auf den Abschlussband definitiv geweckt. 

Eine spannende Fortsetzung, die durch spannende Szenen und ein hohes Tempo überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2023
Einsame Nacht / Polizistin Kate Linville Bd.4
Link, Charlotte

Einsame Nacht / Polizistin Kate Linville Bd.4


ausgezeichnet

Am späten Abend fährt eine Frau zu ihrer abgelegenen Wohnung. Doch sie kommt nie dort an. Ihr zugeschneites Auto wird am nächsten Morgen von einer Freundin in einem Feldweg entdeckt. Als diese den Schnee von den Scheiben wischt, um ins Innere zu schauen, findet sie dort ihre ermordete Freundin. Es gibt eine Zeugin, die direkt hinter der Ermordeten fuhr und beobachtete, wie ein großer Mann den Wagen zum Anhalten zwang. Obwohl die Zeugin ein ungutes Gefühl hatte, fuhr sie weiter, ohne nachzusehen. Nun bereut sie ihr Verhalten bitterlich, traut sich aber nicht, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen. Denn die Scham, der Frau nicht geholfen zu haben, ist einfach zu groß. Kate Linville beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf eine Spur, die sie zu einem brutalen Überfall führt, der sich vor einigen Jahren ereignete und nie aufgeklärt werden konnte....

"Einsame Nacht" ist bereits der vierte Fall, in dem die Polizistin Kate Linville ermittelt. Auch wenn die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es ratsam, die Reihenfolge einzuhalten, denn dann kann man die privaten und beruflichen Nebenhandlungen, die sich durch diese Serie ziehen, besser nachvollziehen. Unbedingt empfehlenswert ist es, wenigstens den vorherigen Teil zu lesen, da es in diesem Band einige Rückblicke auf die damaligen Ereignisse gibt, der Täter namentlich genannt wird und ein loser Handlungsfaden, der beim letzten Mal zurückblieb, verknüpft wird. Wenn man diese Bände nicht in der richtigen Reihenfolge liest, erfährt man zu viel und verdirbt sich die Spannung. 

Der aktuelle Band startet mit einem Rückblick in die Vergangenheit. Da sich hier dramatische Szenen abspielen, ist man sofort gefesselt und fragt sich, wie sich dieses Ereignis in die Handlung einfügen wird. Die Szenen, die sich dann in der Gegenwart zutragen, werden ebenfalls so lebendig geschildert, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Das Ganze wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch meint man, einen guten Überblick über die Gesamthandlung zu bekommen. Doch Charlotte Link versteht es wieder hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen dann allerdings dafür, dass man die eigenen Überlegungen überdenken und neu ansetzen muss. Krimifans werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Denn hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und Perspektiven, die man zunächst nicht miteinander verknüpfen kann, beginnen sich erst nach und nach zu verbinden. 

Die Ermittlungen werden detailliert beschrieben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Charlotte Link beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so authentisch, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und die stetig steigende Spannung genießen. Zum Ende hin spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein spannender und nicht so leicht zu durchschauender Fall, bei dem man fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt! 

10 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2023
Die Suche / Polizistin Kate Linville Bd.2
Link, Charlotte

Die Suche / Polizistin Kate Linville Bd.2


ausgezeichnet

In den Hochmooren Nordenglands wird die Leiche von Saskia Morris entdeckt. Das 14-jährige Mädchen verschwand vor einem Jahr. Die Ermittlungen kommen schnell zu dem Ergebnis, dass Saskia noch nicht lange tot ist und deshalb einige Zeit in Gefangenschaft gelebt haben muss. Kurz darauf verschwindet die ebenfalls 14-jährige Amelie. Auch von ihr fehlt jede Spur. Detective Chief Inspector Caleb Hale gerät bei seinen Ermittlungen unter Druck, denn die Medien sind sich sicher, dass es sich um den gleichen Täter handelt und gibt ihm schnell den Namen Hochmoor-Killer. Caleb ahnt, dass jede Minute zählt, um das verschwundene Mädchen zu finden. Detective Sergeant Kate Linville hat gerade Urlaub bei Scotland Yard genommen, um ihr Elternhaus zu verkaufen. Durch einen Zufall lernt sie die Eltern des gerade verschwundenen Mädchens kennen. Dadurch gerät Kate unfreiwillig mitten in die Ermittlungen. Obwohl sie Caleb verspricht, sich dieses Mal herauszuhalten, geht sie einigen Spuren nach...

"Die Suche" ist bereits der zweite Kriminalroman, in dem die Scotland Yard Polizistin Kate Linville und der Ermittler Caleb Hale im Zentrum der Ereignisse stehen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und genug Hintergrundinformationen zu den Ermittlern in die Handlung eingestreut werden, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. 

Der Einstieg in diesen Kriminalroman gelingt mühelos, denn man ist sofort mitten im Geschehen, da man das Verschwinden eines Mädchens beobachtet. Das Interesse daran, was aus diesem Mädchen geworden und wohin es verschwunden ist, wird sofort geweckt. Auch in diesem Krimi wird die Handlung aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Da die verschiedenen Handlungsstränge durchgehend interessant sind und häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Caleb Hales Ermittlungen scheinen auf der Stelle zu treten, denn der Fall ist äußerst rätselhaft. Immer, wenn Caleb meint, einen Schritt weiterzukommen, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass er ganz neu ansetzen muss. Kate, die ihm dieses Mal nicht in die Quere kommen will, verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Außerdem gibt es immer wieder Kapitel, die offenbar aus der Sicht des Entführers geschildert werden. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch die Hinweise, die man zusammenträgt, sind äußerst spärlich. Die Handlung wirkt durchgehend spannend und ist, durch überraschende Wendungen, kaum vorhersehbar. 

​​​​​​​Eine spannende Fortsetzung, die man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2023
Die Betrogene / Polizistin Kate Linville Bd.1
Link, Charlotte

Die Betrogene / Polizistin Kate Linville Bd.1


ausgezeichnet

Richard Linville, ein ehemaliger, höchst angesehener Polizist, wurde in seinem Haus grausam ermordet. Mittlerweile sind einige Monate vergangen, doch vom Täter fehlt jede Spur. Richards Tochter Kate, die ebenfalls Polizistin bei Scotland Yard ist, kehrt in ihr Elternhaus zurück und beginnt auf eigene Faust nach dem Mörder ihres Vaters zu suchen. Dabei entdeckt sie in der Vergangenheit ihres Vaters etwas, was sie nie für möglich gehalten hat. Kate ist schockiert und fest entschlossen, den Täter zu finden. Dabei kommt sie dem leitenden Ermittler DCI Caleb Hale in die Quere, der davon wenig begeistert ist. Zur gleichen Zeit fährt der Drehbuchautor Jonas Crane mit seiner Familie in das abgelegene Haus eines Freundes, um dort Ruhe und Erholung zu finden. Doch diese Ferien werden definitiv nicht erholsam, sondern der Familie auf ewig im Gedächtnis bleiben....

"Die Betrogene" ist der Auftakt zu einer Krimiserie, in der die Polizistin Kate Linville und der Ermittler Caleb Hale im Zentrum der Ereignisse stehen. In diesem Band lernt man die Charaktere, mit all ihren Stärken und Schwächen, näher kennen. Der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles vor Augen hat. 

Der Einstieg in diesen Kriminalroman gelingt mühelos, da man den Mord an Kates Vater beobachtet, befindet man sich sofort mitten im Geschehen. Das Interesse, zu erfahren, wer diesen angesehenen Polizisten ermordet hat, wird von Anfang an geweckt. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Man beobachtet Kates Nachforschungen, die Ermittlungen der Polizei und lernt die Familie Crane kennen, die auf dem Weg in den Urlaub ist. Die Handlungsstränge sind durchgehend interessant und wechseln häufig an entscheidenden Stellen, wodurch man in den Sog der Ereignisse gerät. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, doch immer wenn man meint, dass man der Lösung näher kommt, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man umdenken und neu ansetzen muss. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale. 

Ein durchgehend spannender Kriminalroman, der durch lebendige Charaktere und überraschende Wendungen überzeugt. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2023
Match on Ice
Well, Allie

Match on Ice


ausgezeichnet

Romy ist Eiskunstläuferin und tritt gemeinsam mit ihrem Ex-Freund Dan im Paarlauf bei Wettbewerben an. Beim Training kommt es zu einem folgenschweren Unfall, der durch die Rivalität zwischen Eishockeyspielern und Eiskunstläufern ausgelöst wird. Der Schock sitzt bei Romy so tief, dass sie Angst hat, ihre Sprünge zu absolvieren. Die Trainer der Teams legen fest, dass Jack, der Kapitän der Eishockeymannschaft, Romy dabei unterstützen muss, ihre Nervosität zu überwinden. Jack und Romy sind nicht gerade begeistert davon. Doch dann stellt sich heraus, dass die erzwungene Teamarbeit gar nicht so schlimm ist...

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin, geschildert. Dadurch bekommt man einen hautnahen Einblick in Romys Gedanken und Gefühle. Sie wirkt vom ersten Moment an sympathisch, wodurch man gerne in ihrer Haut steckt. Romys Verzweiflung, plötzlich die Fähigkeit verloren zu haben, gewagte Sprünge zu absolvieren, wird glaubhaft vermittelt. Man leidet mit ihr und hofft, dass sie ihre Angst überwinden kann. Romy ist eine begabte Erzählerin, denn sie schildert die Ereignisse so lebendig, dass man das Gefühl hat, alles vor Augen zu haben. Da sie einen wunderbaren Humor hat, muss man beim Lesen außerdem gelegentlich schmunzeln.

Die anderen Charaktere werden von Romy so beschrieben, dass sie beim Lesen zum Leben erwachen. Man entwickelt dabei nicht nur Sympathien, sondern auch spontane Abneigungen. Dadurch kann man sich ganz auf die Geschichte einlassen. Die Gefühle, die sich zwischen Romy und Jack entwickeln, werden glaubhaft vermittelt. Dadurch wachsen die beiden einem beim Lesen ans Herz. Es gibt spannende Wendungen, die dazu führen, dass man durchgehend mitfiebert. Die Hintergrundkulisse, dass beide Hauptcharaktere Eissport betreiben, fließt außerdem authentisch in die Geschichte ein und wirkt sehr gut recherchiert.

"Match on Ice" ist ein einfühlsam erzählter Liebesroman, der durch die gelungene sportliche Hintergrundkulisse und Charaktere, mit denen man einfach mitfiebern muss, überzeugt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.