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Benutzername: 
Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1291 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Fast alles, was Sie wissen müssen
Klussmann, Sebastian

Fast alles, was Sie wissen müssen


ausgezeichnet

Unterhaltsam & spannend vermitteltes Wissen

„Fast alles, was Sie wissen müssen: Allgemeinwissen vom Besserwisser“ ist der erste Teil des Wissen to go des Jägers Sebastian Klussmann aus der ARD Quizsendung „Gefragt gejagt“.

Zunächst habe ich mich gefragt, was eigentlich alles zum Allgemeinwissen gehört und diese Frage hat Sebastian Klussmann bereits in seinem Vorwort zufriedenstellend beantwortet.
Es gibt nämlich keine allgemeingültige Antwort, sondern hängt immer von der Zeit, dem Ort und der Kultur ab, in der man lebt.

Mit den fünf Themenbereichen Kunst & Kultur, Literatur & Medien, Sport & Spiele, Welt & Natur und Wissenschaft hat der Autor bereits ein breites Spektrum an umfassenden und interessanten Themen aufgegriffen. Diese sind in weitere Unterthemen gegliedert.

Die Anzahl der Fakten, die hier zusammengetragen wurden sind immens - dank des angenehmen und lockeren Schreibstils aber gut verdaulich. Dennoch ist es ratsam das Buch nicht am Stück zu lesen, sondern jedes Kapitel auf sich wirken zu lassen.
Wichtige Schlagworte, Daten und Namen sind fett gedruckt, so dass sich diese schnell wiederfinden lassen, wenn man noch einmal etwas nachlesen möchte. Bei dieser Informationsflut ist es unmöglich sich auf Anhieb alles zu merken. Bedeutsame Fakten, Funfakts oder zusätzliche Hinweise sind in einem Kästchen mit Glühbirne hervorgehoben, wodurch sie bei mir im Gedächtnis hängengeblieben sind. Auch die Tabellen, Grafiken und Zeichnungen fand ich sehr einprägsam und hätte gerne mehr davon gesehen.

Die einzelnen Themenbereiche und auch die Kapitel in ihnen müssen nicht zwangsläufig in chronologischer Reihenfolge gelesen werden. Es ist durchaus möglich zunächst mit den Informationen zu starten, die einen besonders interessieren. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass Sebastian Klussmann es versteht, seine Leser neugierig auf alles zu machen. Ich habe selbst die Themenbereiche, für die ich mich zuvor nie interessiert habe, mit wachsender Begeisterung gelesen. Der Appetit kommt beim Essen. Wenn das in der Schule auch mal so funktioniert hätte...

Hier wurde jede Menge fundiertes Wissen mundgerecht zusammengetragen. Die Themengebiete sind gut gewählt und ich bin schon sehr gespannt um welche es im zweiten Band - der im März 2024 erscheint - gehen wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2023
Mord kennt keine Feiertage / Timothy Smart Bd.1
Humberg, Christian

Mord kennt keine Feiertage / Timothy Smart Bd.1


ausgezeichnet

Unterhaltsame Spannung aus Cornwall

„Mord kennt keine Feiertage - Ein Weihnachtskrimi“ ist der erste Band mit Chief Inspector Timothy Smart von dem Autor Christian Humberg.

Es ist Weihnachtszeit und Chief Inspector Timothy Smart – der fähigste Mann von Scotland Yard – hat gerade einen Fall abgeschlossen und möchte nach Hause zu seiner Frau Mildred als ihn ein Anruf von seinem Freund Robin Chandler erreicht. Dieser bittet ihn nach Crannock Hall zu kommen, da er Unheil befürchtet. Das Anwesen ist abgelegen und befindet sich vor der Küste Cornwells. Smart gelingt es noch so gerade auf der Insel einzutreffen, bevor ein Sturm diese komplett von der Außenwelt abschneidet. Außer ihm und Chandler sind nur der Eigentümer Lord Bainbridge, seine Angestellten und die Menschen vor Ort, die der Lord eingeladen hat. Es dauert nicht lang, bis sich Chandlers Befürchtungen bewahrheiten.

Die Handlung beginnt mit einem Fall, den Smart gerade abschließt, bevor er sich nahtlos in den aktuellen stürzt. Dadurch erfährt man direkt einige interessante Details über ihn, die ihn sympathisch und liebenswert machen. Gutem Essen kann er z.B. nur schwer widerstehen. Auch die anderen Charaktere werden gut eingeführt. Sein Freund Robin Chandler stammt aus der sogenannten besseren Gesellschaft und ist ein echter Lebemann, der es zu seinem Hobby gemacht hat, Smarts Fälle zu fiktionalisieren.

Mit seinem angenehmen Schreibstil hat Christian Humberg mich direkt mitgenommen. Die weihnachtliche Stimmung wird zu Beginn spürbar. Im Anschluss ist es dann die Atmosphäre auf der Insel, die durch die Abgeschiedenheit und das Unwetter, greifbar wird und nur wenig weihnachtliches Flair vermittelt.

Der Fall zu dem Chandler Smart herbeigerufen hat, ließ direkt so einige Fragezeichen in meinem Kopf entstehen und lädt zum Miträtseln ein. Spannung ist gegeben, aber nicht nur das, es gibt so einige trockene und humorvolle Dialoge, die einfach typisch britisch sind und die mir großen Spaß gemacht haben.

Während die weihnachtliche Stimmung nach den ersten Seiten komplett verblasst, lebt sie abschließend nochmals auf, so dass der Krimi gut in die Weihnachtszeit passt, aber auch zu jedem anderem Zeitpunkt gelesen werden kann.

Mir hat dieser unblutige Cosy Crime gut gefallen und ich würde mich sehr über weitere Fälle mit Smart und Chandler sehr freuen.

Bewertung vom 08.10.2023
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


ausgezeichnet

Frida - eine Ausnahmekünstlerin

„Ich bin Frida: Eine große Geschichte von Liebe und Freiheit“ ist bereits der 23. Band aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, in der bereits zahlreiche beeindruckende Frauen vorgestellt wurden. Wie schon in Band 11 geht es wieder um die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo und auch dieses Buch ist von der Autorin Caroline Bernard.

Die Handlung beginnt 1938, Frida Kahlo steht bereits mitten im Leben und hat ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Julien Levy. Dort trifft sie den Fotografen Nickolas Muray, den sie bereits aus Mexiko kennt und mit dem sie eine Affäre beginnt.

Auch wenn das Buch nur einen kurzen Abschnitt aus Fridas Leben erfasst, habe ich hier unglaublich viel über sie erfahren. Caroline Bernard gibt einen intensiven Einblick in ihr Leben als Künstlerin und Frau in einem Zeitraum, in dem Frida enorm gewachsen ist.

Ich habe schon viele Bücher über die Ausnahmekünstlerin gelesen und bin von ihren Kunstwerken immer wieder auf`s Neue fasziniert. Dennoch habe ich hier Neues erfahren und die Autorin hat damit nicht an ihr vorheriges Buch „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ anschlossen, sondern eine andere, bisher eher unbekannte Seite von Frida gezeigt.

Der Schreibstil von Caroline Bernard liest sich leicht und flüssig. Ihre Dialoge, Fridas Kampfgeist und ihr Freiheitsdrang machen die Handlung lebendig und haben dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.

In ihrem Nachwort erläutert die Autorin noch einige interessante Informationen zu ihrem Buch und rundet damit ihr Werk gelungen ab.

Bewertung vom 06.10.2023
Die Essenz der Königin
Schaumlöffel, Anette

Die Essenz der Königin


ausgezeichnet

Eine fantastische Geschichte mit ein wenig Gesellschaftskritik

„Die Essenz der Königin“ ist der zweite Fantasy-Roman der in Köln lebenden Autorin Anette Schaumlöffel.

Die 15-jährige Katta liebt es in Fantasybücher abzutauchen. Als sie für ihre Mutter Kaffee holen gehen soll, gelangt sie selbst in eine Fantasywelt, in der die Tiere den Ton angeben. Hier ist eine Essenz verschwunden und die Königin will diese wieder haben. Ohne genau zu wissen worum es geht, steckt Katta auf einmal in einer spannenden Mission und kann sich verwandeln.
Viel mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht verraten.

Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm. Mit viel Kreativität und Fantasie beschreibt Anette Schaumlöffel die Ereignisse. Ich bin gerne mit Katta in die Parallelwelt eingetaucht und konnte mir dort alles gut vorstellen. Durch die Perspektivwechsel liest sich das Buch abwechslungsreich. Es gibt Momente zum Lachen und welche, die nachdenklich machen. Neben Fantasy vermittelt die Geschichte wichtige Botschaften über den Schutz der Umwelt und den Umgang mit Tieren.

Mir hat die Mischung aus Fantasy und leiser Gesellschaftskritik gut gefallen.

Bewertung vom 05.10.2023
Stadt der Füchse / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.3
Walder, Vanessa

Stadt der Füchse / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.3


ausgezeichnet

Eine spannende und lehrreiche Geschichte über Füchse

„Stadt der Füchse“ ist der dritte Band in der „Das geheime Leben der Tiere“-Reihe der Autorin Vanessa Walder.

Wie der Titel schon sagt, geht es um Füchse und wir begleiten den kleinen Fuchs Finder von seiner Geburt an durch sein Leben. Wir erleben wie er langsam erwachsen wird, aus dem Wald in die Stadt zieht und wieder zurück. Dabei entdeckt er die Welt, erlebt er eine Menge Abenteuer und steht vor so einigen Herausforderungen.
Durch seine Erlebnisse haben wir auf unterhaltsamste Weise jede Menge Informationen über Füchse, ihre Verhaltensweisen, wie sie die Welt sehen und sich ihr Leben darstellt, erhalten.

Es macht Spaß Finders Leben zu verfolgen, mit ihm zu fühlen, zu hoffen, zu bangen und auch zu lachen.

Zusätzlich gibt es am Ende des Buches noch einmal „Noch Fragen?“ in denen es weitere interessante und informative Fakten gibt.

In dem Buch befinden sich zahlreiche schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Simona M. Ceccarelli, die das Gelesene gelungen abrunden.

Dieses Buch ist ebenso interessant, spannend und lehrreich wie die ersten beiden Bände, in denen es um Wölfe und Bären ging. Beide Male werden in einer lebendigen Geschichte zahlreiche interessante Fakten verwoben. Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Band „Das geheime Leben der Tiere“ und sind gespannt, was wir dann alles Neues lernen werden.

Bewertung vom 05.10.2023
Maria und Phil
Ehrlich, Manfred K.

Maria und Phil


sehr gut

Aus dem Leben gegriffen

„Maria und Phil“ ist das Debüt des in der Uckermark lebenden Autors und Arztes Manfred K. Ehrlich.

Die Journalistin Maria und der Arzt Philip sind Ende 40, miteinander verheiratet und haben drei gemeinsame Kinder, die inzwischen ihr eigenes Leben führen. Ihr Leben hat sich verändert sich und damit auch ihre Beziehung zueinander.

Der Schreibstil von Manfred K. Ehrlich ist sehr detailliert, so dass ich eine Menge über Maria und Phil, aber auch über die anderen Charaktere erfahren habe. Obwohl sich unglaublich viel gleichzeitig ereignet, wirkt alles authentisch. Genauso ist das Leben manchmal, es hält sich an keine Reihenfolge und fragt nicht nach, ob es gerade passt, sondern bringt einfach seine Probleme mit sich. Mir hat das gut gefallen und durch wechselnde Perspektiven liest sich das Buch sehr abwechslungsreich.

Der Roman beschreibt ein Stück Leben mit Höhen und Tiefen und überzeugt durch seine Authentizität. Wer gerne lebensnahe Romane liest und nicht alles bis ins kleinste Detail zu Ende erzählt haben muss – das Leben geht schließlich weiter – dem möchte ich dieses Buch empfehlen.

Bewertung vom 04.10.2023
Die dunkle Spur
Blackhurst, Jenny

Die dunkle Spur


ausgezeichnet

Absolut packend und atemberaubend

Mit „Die dunkle Spur“ ist der in England lebenden Autorin Jenny Blackhurst wieder ein spannungsgeladener Thriller gelungen.

Claire ist gerade gut gelaunt auf einer Party, wo sich sich von ihrer Cousine Jess regelrecht gestört fühlt, als diese ihr besorgt mitteilt, dass sie ihre Schwester Holly seit Tagen nicht erreichen kann. Holly ist nach dem Tod ihrer Mutter zum Jobben nach Martha`s Vineyard „geflüchtet“. So empfindet es zumindest Claire, die mit dem Weggehen ihrer Schwester nicht einverstanden war. Nachdem sie Holly ebenfalls nicht erreichen kann, wächst ihre Besorgnis und sie macht sich selbst auf den Weg nach Martha`s Vineyard, um nach dem Rechten zu schauen. Dort muss sie dann schnell feststellen, dass sich hinter der friedlichen Fassade der Inselbewohner mehr verbirgt als gedacht und dass vor Holly bereits schon eine junge Frau verschwunden ist...

Die Story wird im Wechsel aus der verschiedenen Perspektiven geschrieben, größtenteils aus der von Claire in den Gegenwart, zwischendurch erfahren wir von Holly, was sich in der Vergangenheit ereignet hat und zum Ende hin kommen weitere Blickwinkel hinzu.
Dieser Wechsel macht es äußerst spannend und die Spannung wächst stetig.

Das Setting - Martha´s Vineyard – hatte ich direkt vor Augen. Einerseits wirkt es ruhig und friedlich, die Inselbewohner lieben ihre Idylle, die lediglich von den Slaytons – einer reichen Familie – gestört wird. Genau diese könnten auch etwas mit dem Verschwinden von Holly zu tun haben. Die Polizei ist aber in dieser Hinsicht alles andere als hilfsbereit.

Die Charaktere werden detailliert beschrieben. Claires Gedanken und Gefühle konnte ich gut nachvollziehen und auch von den übrigen Inselbewohnern hatte ich schnell ein Bild. Nach und
nach erhält man immer mehr Informationen und bei dem Versuch diese zusammenzufügen, sind bei mir immer mehr Fragezeichen entstanden.

Mich hat das Buch wirklich durchgehend gefesselt und obwohl einiges ein wenig vorhersehbar war, konnte ich kaum aufhören zu lesen, da ich die Details so spannend fand und Gewissheit haben wollte, was nun wirklich passiert ist.
Ich kann diesen spannenden und packenden Thriller nur empfehlen.

Bewertung vom 04.10.2023
The Marmalade Diaries
Aitken, Ben

The Marmalade Diaries


ausgezeichnet

Ein berührender Roman zum Wohlfühlen

In "The Marmalade Diaries" teilt der Journalist und Autor Ben Aitken in Tagebuchform seine Erfahrungen.
Ben ist Mitte 30 und benötigt dringend eine Wohnung. London ist teuer und er kann sein Glück kaum fassen, als er ausgerechnet in Wimbeldon eine bezahlbare Bleibe findet. Diese muss er sich allerdings mit der 85-jährigen Winnie - einer alten Dame mit so einigen Marotten - teilen. Als nun durch die Corona-Pandemie bedingt ein Lockdown verhängt wird, verbringen die beiden mehr Zeit miteinander als abzusehen war. Es entsteht eine wunderschöne ungleiche Freundschaft, wie sie nur das Leben schreiben kann.
Der Schreibstil von Ben Aitken ist locker und humorvoll, so dass sich das Buch leicht liest. Winnie und Ben sind so gegensätzlich, dass sie sich dadurch auf eine ganz wundervolle Art und Weise ergänzen. Die Situation, in die sie hineingeworfen werden hat etwas Einzigartiges und die Gespräche und Situationen, die daraus entstehen sind berührend, machen nachdenklich und haben mich auch zum Lachen gebracht.
Es ist eine ruhige Geschichte, über eine ungewöhnliche Freundschaft, die zeigt, wie wunderschön und ungewöhnlich das Leben manchmal sein kann.

Bewertung vom 01.10.2023
Misthaufensportler-Mord
Winkler, Bernhard

Misthaufensportler-Mord


ausgezeichnet

Cosy Crime aus Oberösterreich

„Misthaufensportler“ ist ein atmosphärischer Regionalkrimi aus Oberösterreich von dem Autor, Journalisten und Juristen Bernhard Winkler.

Manchmal muss ich mich in eine Story erst hineinlesen. Hier nicht !
Der Schreibstil von Bernhard Winkler ist so angenehm und einnehmend, dass er mich direkt mit den ersten Sätzen abgeholt hat. Zunächst stellt er seinen Protagonisten, den als „Hofnoah“ bekannten, 38-jährigen Junggesellen und Revierinspektor Noah Hofer vor. Mit seinem Namen hat er es alles andere als leicht, da er im oberösterreichischen Dialekt wie „Hofnarr“ klingt. Damit muss er einiges an Gelächter ertragen und den Aufstieg auf die Karriereleiter macht es auch nicht leichter.

Noahs Art war mir direkt sympathisch. Sein einziges Manko ist der sonntägliche Schweinebraten seiner Mutter, der ihm seine Figur ruiniert hat und ihn ins Fitnessstudio zwingt. Durch die Corona-Pandemie sind diese geschlossen, lediglich der Pöttl Erwin betreibt noch eines, allerdings illegal. Dort verfolgt Noah nun sein Ziel, bis der Erwin grausam ermordet auf seinem eigenem Misthaufen gefunden wird. Damit ist das beschauliche Leben im Mühlviertel vorbei.

In „Ochtzehn“ kurzen Kapitel gehen die Ermittlungen durch das oberösterreichische Mühlviertel und es kommt einiges an alten Geschichten hoch.

Ein leichter Dialekt in den Dialogen und die Beschreibung der Umgebung haben mir direkt das Gefühl gegeben, mich in dem - ehemals - beschaulichen Dorf zu befinden.

Mir haben die Atmosphäre, das Flair des Mühlviertels und die Charaktere gut gefallen. Der Fall ist spannend, nicht leicht zu durchschauen und das Ende ist schlüssig. Es ist ein Krimi, wie ich ihn mir für einen gemütlichen Lesenachmittag wünsche. Ich bin gespannt auf weitere Fälle mit dem „Hofnoah“.

Bewertung vom 26.09.2023
Bruder Benedikt und die schöne Leich
Frühwirth, Christoph

Bruder Benedikt und die schöne Leich


ausgezeichnet

Atmosphärisch und schwarzhumorig

„Bruder Benedikt und die schöne Leich“ ist ein atmosphärischer Österreich-Krimi des Autors Christoph Frühwirth mit dem Schauplatz Purbach.

Als der ehemalige Gefängnisseelsorger Bruder Benedikt vor seiner Kirchentür eine Leiche findet, ist sein Entsetzen groß. Er kennt den Toten, da es sich um eine der Wiener Rotlichtgrößen handelt,in deren Bezirk er früher tätig war.
Da die Polizei bei den Ermittlungen keine Eile an den Tag legt, nimmt er die Sache selbst in die Hand und schnüffelt sich durch die Rotlichtvergangenheit des Toten. Was er da zu Tage fördert ist überraschend.

Ich glaube ich habe schon langen keinen Krimi mehr gelesen, bei dem ich so viel gelacht habe. Dieser Fall macht einfach Spaß und Bruder Benedikt ist ein durch und durch sympathischer Charakter.

Die Dialoge zwischen Bruder Benedikt und seiner Haushältern, der Gretl-Tant` laden einfach zum Lachen ein. Der Dialekt ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, passt hier aber einfach perfekt zum Setting. Glücklicherweise gibt es am Ende des Buches ein Glossar der Burgenländischen und Wiener Mundart, in dem einzelne Begriffe und kurze Redewendungen erklärt werden.
Mir hat die Atmosphäre im beschaulichen Purbach, das durch den Mord erschüttert wird, gut gefallen.

Der Schreibstil von Christoph Frühwirth ist sehr lebendig und seine Charaktere reden ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Auch bei diesem Krimi gibt es – typisch für den Servus-Verlag - einen farbigen Buchschnitt. Das ist nicht nur ein toller Eyecatcher, sondern auch haptisch und akustisch genial. Ich liebe einfach das Geräusch der Seiten, das beim ersten Umblättern zu vernehmen ist.

Das Setting ist gut gewählt und ich bin gerne für einige Stunden nach Österreich abgetaucht.
Wer Regionalkrimis mag und beim Lesen nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt, wird mit diesem schrägen Krimivergnügen seinen Spaß haben.