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Chattys Bücherblog
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 695 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2019
Der Zopf meiner Großmutter
Bronsky, Alina

Der Zopf meiner Großmutter


sehr gut

Die deutsche Autorin mit russischen Wurzeln ALINA BRONSKY beschreibt in ihrem Roman, anhand der Großmutter, eine Frau, die immer auf der Suche nach Anerkennung und ihren Platz in der Gesellschaft sucht. Sie hatte zwar nicht die nettesten Charakterzüge, aber dennoch hat sie Herz (wenngleich das auch manchmal etwas sonderbar wirkt).

Dieser Roman ist etwas besonderes. Keine Story, die man mal eben so zwischen Tür und Angel lesen kann, sondern eine Geschichte mit Tiefgang. Dieser zeigt sich besonders auf den letzten Seiten. Mich hat dieser Roman berührt und auch nachdenklich gemacht.

Ein Roman, den man nach dem Lesen nicht einfach nur so wieder zur Seiten legen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2019
Zu Staub
Harper, Jane

Zu Staub


sehr gut

Handlungsort dieses Buch ist das Outback Australiens. Unendliche Weiten, die sich bis zum Horizont erstrecken sind, Dürre und Weitläufigkeit, zeichnen die Landschaft aus. Inmitten dieser kargen, weitläufigen Landschaft sind Farmen und in einer Entfernung ein Dorf. Und genau in diese Szene entführt die Autorin JANE HARPER ihre Leser. Man spürt die Einöde, die Hitze, den Staub schon beim Lesen. Man spürt aber auch die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Was also, wenn jemand einen Fehler begeht? Dann hat man plötzlich die gesamte Gemeinschaft gegen sich. Auch dieses zeigt die Autorin sehr deutlich auf. Ich würde dieses Buch zwar nicht unbedingt in die Sparte Thriller einordnen, aber dennoch hat dieser Roman einige Spannungsmomente, die die Story so richtig in Fahrt bringen. Alles klingt sehr zeitgemäß und authentisch, so dass man sich während des Lesens richtig fallen lassen kann.

Bewertung vom 26.07.2019
Raubtierzähmen für Anfänger / Die wilde Baumhausschule Bd.1
Allert, Judith

Raubtierzähmen für Anfänger / Die wilde Baumhausschule Bd.1


ausgezeichnet

So sollten alle Kinderbücher sein! Eine abenteuerliche Geschichte, die viel Gefühl beinhaltet und die Fantasy anregt. Witzige Einwürfe, tolle Illustrationen und eine lehrreiche Story runden das Ganze ab, so dass man als Erwachsener wirklich ruhigen Gewissens, die Kinder mit dem Buch alleine lassen können. Unsere Kinder hatten bei dem Auftakt der wilden Baumhausschule viel Spaß und fiebere schon der Fortsetzung entgegen.

Ein Kinderbuch, das ich bedenkenlos weiterempfehlen werde.

Bewertung vom 23.07.2019
Das Kochbuch zum Intervallfasten
Bracht, Petra;Flatt, Mira

Das Kochbuch zum Intervallfasten


weniger gut

Das neue Modewort "Intervallfasten"? Zumindest scheint das Wort "in aller Munde" zu sein.

Klar, dass man neugierig wird. Aber bei diesem Buch sollte man sich schon genau überlegen, ob es das Geld wert ist - gerade im Hinblick darauf, wenn man gerne Fleisch ist. Dieses Kochbuch zeichnet sich nämlich gerade dahin aus, dass es ausschließlich vegane Rezepte beinhaltet.

Wer sind dafür interessiert regionale Produkte zu verwenden, wird hier anfangs bestärkt. Allerdings wird man auf den nachfolgenden Seiten dazu angehalten für die Rezepte Importware zu verwenden. Sei es Datteln, Kokosblütenzucker, Reis, exotische Gewürze. Hm... da frage ich mich wirklich, für welche Verbraucher dieses Buch geschrieben wurde. Denn die aufgezählten Lebensmitteln wachsen nicht in unseren Gefilden, dieses sollte den Autorinnen jedoch bekannt sein. Mögen die verwendeten Lebensmitteln noch so schmackhaft sein, mit Nachhaltigkeit bzw. regionalem Anbau, um heimische Erzeuger zu unterstützen, kann hier ja wohl keine Rede sein.

Ich finde es auch ziemlich irreführend, dass auf dem Cover kein Hinweis zu finden ist, dass es sich ausschließlich um vegane Rezepte handelt.

Schade, ich hatte mir hier deutlich mehr versprochen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2019
Schwaben-Hass / Kommissar Braig Bd.4
Wanninger, Klaus

Schwaben-Hass / Kommissar Braig Bd.4


sehr gut

Als hauptsächlichen Handlungsort hatte sich der Autor die schwäbische Kreisstadt Winnenden ausgesucht. Der Ort zeichnet sich nicht nur durch seine historischen Charakter aus, sondern wurde 2009 zum Ziel eines Amoklaufes, der dem Ort (leider) auch eine gewisse Bekanntheit bescherte.

Und genau in dieser Kulisse der Kreisstadt, spielt der Krimi "Schwaben-Hass". So idyllisch, wie anfangs das Städtchen beschrieben wurde, so spektakulär taucht es in die Krimihandlung ein. Straßencafe, Ruhe, Behaglichkeit - plötzlich ein Auto, das in die Menschenmenge fährt, Schreie, große Aufregung. Szenen, wie in einem Actionfilm. Genau diese Szenen führt der Autor dem Leser vor und versetzt die Krimifans in Ermittlerlaune.

Neben all der Ermittlerarbeit darf aber auch ein gewisses Maß an Lokalkolorit nicht fehlen. Sei es durch die Beschreibung von Land und Leuten, dialektischer Rede und Redewendungen oder einfach auch nur die Namen, all dieses verpackt KLAUS WANNINGER geschickt in eine wirklich skrupellose Story. Sexueller Missbrauch von Kindern ist ein sehr heikles Thema, das hier perfekt in Szene gesetzt wurde. Interessante Protagonisten runden die Story ab, so dass man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

Bewertung vom 22.07.2019
Sterbenstörtchen
Ferchländer, Beate

Sterbenstörtchen


ausgezeichnet

Die Autorin, die für ihre bissigen, aber unblutigen Krimis nicht nur in Österreich bekannt ist, sorgt mit ihrem neuen, schmackhaften Kriminalroman für unterhaltsame Stunden. Wer Mord und Totschlag erhofft, wird leider etwas enttäuscht sein, denn die Autorin legt eher Wert auf die Vorbereitung der Tat. Das soll aber nicht heißen, dass der Leser nicht mit Mordmethoden konfrontiert wird. Nein, es sind aber dennoch eher die leisen Töne, die das Buch schmackhaft werden lassen.

Dieser Krimi zeigt auch die starke Familienbande, die die Schwestern so zusammen hält.

Eine springt für die Andere ein, auch wenn dieses große Verluste oder auch den Tod eines "geliebten" und "geschätzten" Menschen bedeutet.

Selten hat mich ein Krimi so gut unterhalten. Interessante und sehr detailliert ausgearbeitete Charakteren runden die Handlungen ab und machen die Story zu einem runden Ganzen.

Bewertung vom 20.07.2019
Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1
Winterberg, Linda

Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1


sehr gut

Der Auftakt der Saga spielt in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zu Zeiten des 1. Weltkriegs. Die Welt war in Aufruhr, viele Männer waren tot oder verschollen und die Frauen mussten ihren eigenen Weg gehen, um die Familie ernähren zu können.

Linda Winterberg, im Übrigen ein Pseudonym für die erfolgreiche Autorin historischer Romane Nicole Steyer, beschreibt ihn ihrem ersten Band der Hebammen-Saga das Lossagen dreier junger Frauen von ihrer bisherigen, von Not und Elend geprägten Welt.

Wer "die Charité" gelesen hat und/oder auch die Serie "Call the midwife" kennt, wird einige Geschichten wiedererkennen. Ob dieses nun beabsichtigt ist oder einfach vom Thema nun umgangen werden konnte, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass alle Szenen sehr gut dargestellt wurden, so dass ich mitleiden und mitfiebern konnte.

Bedingt durch den Schreibstil, ist die Geschichte der drei Damen, leicht und flüssig zu lesen, so dass die Seiten einfach nur so dahin geflogen sind.

Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im Januar 2020 erscheinen wird.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2019
Die Kuh kennt keinen Feiertag / Milka Mayr und Kommissar Eichert Bd.1
Gunthers, Bernd

Die Kuh kennt keinen Feiertag / Milka Mayr und Kommissar Eichert Bd.1


weniger gut

Der eher heiter anmutende Kriminalroman, spielt in Schwäbisch Hall der heutigen Zeit. Die Tourismusstadt in der Nähe von Heilbronn, bietet nicht nur eine herrliche historische Altstadt und einen der schönsten Marktplätze Deutschlands, sondern auch den Platz für einen mysteriösen Todesfall.

Aber ist er wirklich so mysteriös? Nun ja, hätte er vielleicht werden können, wenn der Autor ein bisschen mehr Wert auf den Spannungsbogen gelegt hätte. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass Kommas und Nebensächlichkeiten hier eindeutig im Vordergrund standen. Die Protagonistin Milka (ein sehr interessanter und schmackhafter Name) lebt und arbeitet zwar auf einem Bauernhof, jedoch scheint sie, im Gegensatz zu ihren reellen Kolleginnen sehr viel Freizeit zu haben. Mal kurz die Kühe melken und ein bisschen Büroarbeit, ach nein, doch lieber auf Ermittlertour gehen - das schien hier an der Tagesordnung. Ein bisschen seltsam war schon, dass die Polizei sie gerne zu Ermittlungen, Verhören usw. mitnahm. Wo war hier der Realitätsbezug? Wer von euch wurde schon von der Polizei zu Verhören bei Verdächtigen mitgenommen? Aber na ja, künstlerische Freiheit des Autors eben, oder auch ein bisschen Wunschdenken?

Ein Wunsch war es wahrscheinlich auch, einen regionalen Krimi zu schreiben. Okay, ein paar dialektische Reden waren vorhanden, jedoch für mich - als Muttersprachler dieses Dialekts - waren einige Bemerkungen einfach nicht nachvollziehbar.

Immer wieder wurden auch Fremdworte in den Text eingebaut, für die man bestimmt einen gesonderten Hochschulabschluß benötigt. Gut, wenn man hier parallel das Internet parat hatte, um den Sinn des Satzes verstehen zu können. Aber man ganz ehrlich, macht das Lesen denn so Spaß? Wo war der Lesefluß? Oder der Lesegenuß? Dieser ist mir leider komplett abhanden gekommen.

Bewertung vom 13.07.2019
Das Gemälde der Tänzerin
Jaeggi, Christine

Das Gemälde der Tänzerin


ausgezeichnet

Die schweizer Autorin hat sich mittlerweile durch ihre spannenden Liebesgeschichten bzw. Familiendramen einen Namen am Buchmarkt geschaffen.

In ihrem 400 Seiten starken Roman schildert sie das Leben der ehemaligen Ballettänzerin, die sich nun ihr Brot hart verdienen muss. Dass dabei nicht immer alles ein Zuckerschlecken ist, dürfte wohl klar sein. Und so trifft sie auch eines Tages auf ihre Vergangenheit und die damaligen Probleme. CHRISTINE JAEGGI schafft den Spagat zwischen guter Unterhaltung gepaart mit etwas Historie, aber auch einer gewissen Grundspannung, die einem kaum erlaubt, das Buch aus der Hand zu legen. Ich wollte einfach immer mehr wissen. Was ist damals passiert? Und aber auch, wie es nun weiter geht. Ein kleiner Hauch einer Krimigeschichte wurde ebenfalls eingebaut, so dass die Spannung immer auf einem gewissen Level gehalten werden konnte.

Sehr interessant war auch das Aufgreifen des Themas: Beutekunst im zweiten Weltkrieg, dass die Autorin herrlich verarbeitet hat. Ich denke, dass noch viele "Schätze" bei Liebhabern lagern, die zu Unrecht an diese Kunstwerke gekommen sind.

Ich würde mich freuen, bald wieder einen so berührenden und eindrucksvollen Roman der Autorin lesen zu dürfen.

Bewertung vom 11.07.2019
Der Alte muss weg
Berling, Carla

Der Alte muss weg


ausgezeichnet

Bislang kannte ich nur die Krimis der Autorin, aber dieser Roman macht deutlich, dass CARLA BERLING weitaus mehr kann. Nämlich gute Unterhaltung, nein, sehr gute Unterhaltung. Der lockerleichte Schreibstil, die bildhaften Beschreibungen machen es dem Leser einfach, sich in die Protagonistinnen zu versetzen. Manches erscheint nachvollziehbar, anderes einfach wunderbar überspitzt dargestellt.

Wer auf Sarkasmus steht, wird diesen Roman lieben und sich vielleicht sogar ein kleines bisschen wiedererkennen. Steckt nicht in jeder von uns eine kleine Steffi?