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friederickes Bücherblog
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Berlin
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Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 301 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2017
Zeiten des Aufbruchs / Jahrhundert-Trilogie Bd.2
Korn, Carmen

Zeiten des Aufbruchs / Jahrhundert-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Ich bin etwas zurückhaltend in das Buch eingestiegen, weil ich mit dem ersten Band durch die vielen Protagonisten und die unterschiedlichen Ansprachen mit Vor- oder Zuname etwas angestrengt war.

Aber nun war es ein Genuss. Ich kannte die meisten Personen und hatte mich auch an die zum Teil schnellen Perspektivwechsel, sowie die gelegentlich großen Zeitsprünge aus dem ersten Band gewöhnt. Dadurch konnte ich mich ganz auf die Geschehnisse konzentrieren.

Alle Figuren haben sich exzellent weiterentwickelt und die neu hinzugekommenen perfekt eingefügt. Die Schauplätze in Hamburg waren auch in diesem Buch wunderbar beschrieben. Die eingearbeitete Zeitgeschichte lässt auch dieses Mal auf eine perfekte Recherche schließen und gestattet mehr als nur einen Blick, in die interessanten Jahrzehnte nach dem Krieg, mit allen Problemen und Freuden dieser Zeit. Ein wenig habe ich mich gewundert, dass alle Beteiligten nach dem Krieg ein bessergestelltes Leben führen konnten.

Der Schreibstil war wie im ersten Buch natürlich auch flüssig und sehr verständlich. Die Szenen lebhaft und durch die stetigen Wechsel sehr kurzweilig. Es war einfach die reine Freude in diese Zeit einzutauchen und die Geschichten rund um die vier Freundinnen und ihre Familien zu genießen.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus und wünsche viel Vergnügen.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

11 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2017
Smillo von Gerresheim
Regitz, Brigitte

Smillo von Gerresheim


gut

Eine Katzengeschichte

Cover:


Ein Kater sitzt am Straßenrand und blickt sich suchend um. Die kindgerechte Zeichnung passt zum Inhalt des Buches. Der Klappentext macht neugierig.

Die Geschichte (Achtung: Spoiler!)

Die Geschichte erzählt von einem Kater, der eine Futterstelle findet, an der Tierschützer täglich herrenlose Katzen mit Futter versorgen. So bekommen Kinder einen Einblick in das Leben von Tieren, die kein Zuhause haben.


Meine Meinung:

Es handelt sich um ein feinfühliges Kinderbuch und normalerweise bewerte ich nur den Inhalt und die Zeichnungen. Keinesfalls das Layout. Aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme, weil das Format in die Geschichte hinein strahlt.

Dieses große Format stört meines Erachtens, weil man ganz oft auf eine fast leere Seite schaut. Ähnlich ist es auch mit den Zeichnungen, die nur das obere Drittel einnehmen. Ich weiß wie schwer das ist, ein richtiges Format zu wählen. Ein kleines Format ist auch nicht immer ideal, weil es mit relativ wenigen Seiten schnell als Broschüre, oder als Heftchen daherkommt. Es ist und bleibt deshalb ein Spagat und vielleicht auch Geschmacksache. Bei der Schrift stört der Punkt, am Ende des Satzes, auf halber Höhe, den Lesefluss. Das mag jetzt pingelig klingen. Aber Vielleser sind den Punkt an anderer Stelle gewöhnt und das Auge muss sich erst gewöhnen.

Die Geschichte ist sehr einfühlsam und schildert Kindern das Leben und die Gefühle von herrenlosen Tieren. Die Autorin schreibt flüssig, leicht verständlich und kindgerecht. Überwiegend schaut man von außen in die Erzählung hinein, was ja eigentlich immer etwas Abstand von den Figuren bedeutet. Von daher hätte ich mir gut vorstellen können, in den kleinen Smillo hineinzukriechen und das Ganze aus seiner Perspektive zu betrachten. Aber das Buch ist ein schönes Buch, das Kinder bestimmt gerne mögen. Die Zeichnungen sind besonders hervorzuheben. Sie sind ausdrucksstark und sehr detailliert. Sie tragen zum besseren Verständnis und dem Tierschutz bei.

Am Ende des Buches sind noch viele Hinweise für Wissbegierige.

Das Buch bekommt eine Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 04.11.2017
Scherbenbilder
Coniglio, Melina

Scherbenbilder


gut

Ein emotionaler Jugendroman
Das Cover zeigt drei Freunde die sich umarmen. Damit ist die Beziehung der drei jungen Menschen sehr gefühlvoll dargestellt. Die Scherben allerdings lassen wissen, dass es sich nicht um eine leichte Liebesgeschichte handelt.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):


Aiko und Kai lernen sich in der Schule kennen. Beide sind Außenseiter und finden deshalb nach und nach zu einer engen Freundschaft. Kai bringt auch Aiko mit seinem besten Freund Mamoru zusammen, weil er glaubt, dass wenn sich die beiden näherkommen, sie ihr Leben in die richtige Richtung lenken zu können.

Meine Meinung:

Es fällt mir ehrlich gesagt nicht leicht das Buch zu bewerten, welches sich mit sehr ernsten und schweren Themen beschäftigt und deshalb nicht so einfach nach Schreibstil und Inhalt zusammengefasst werden kann.
Es handelt sich um drei jungen Menschen, die allesamt Außenseiter und problembehaftet sind. Zwei davon sind nach meiner Einschätzung seelisch krank und sind selbstzerstörerisch unterwegs. Das zusammen erschwert es mir sehr den Figuren überhaupt nahezukommen, weil ich sie am liebsten in eine Klinik einweisen würde. Außerdem sind die Hintergründe der jeweiligen Probleme meines Erachtens für den Leser nicht ausreichend durchleuchtet. Die Figuren sind in ihren Charakteren überzeugend und sehr gut beschrieben. Die Schauplätze sind im Buch kein eigentliches Thema. Der Schreibstil ist flüssig und lebhaft. Allerdings haben mich die vielen Wortwiederholungen nach einiger Zeit sehr gestört. So zum Beispiel das Wort „Grinsen“ an sich, welches sehr oft auf den Gesichtern breiter wird, oder sich schief auf den Lippen kräuselt im Besonderen. Ebenso das schiefe Lächeln auf den Lippen.

Insgesamt ist es aber eine leise Liebesgeschichte, die natürlich aufgrund der Vorgeschichte keine großen und hektischen Ausschläge hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass junge Menschen, die sich sehr in die Gefühle dieser Schüler hineinversetzen können, das Buch sehr mögen. Ebenso Mütter, deren Kinder ähnliche Probleme haben. Das Ende lässt es zu, die Geschichte weiterzuerzählen.

Ich spreche eine leise Leseempfehlung aus und wünsche dem Buch viel Erfolg.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 09.10.2017
Liebe zwischen den Zeilen
Henry, Veronica

Liebe zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Emilias Liebe zum Erbe ihres Vaters
Cover:

Das Cover in seinen kräftigen Farben ist wunderbar mit dem Titel in Einklang gebracht. Die Schaufenster der Buchhandlung mit der gesamten sind sehr einladend. Und der Klappentext löst den Wunsch aus, das Buch lesen zu wollen. Eine rundum gelungene Präsentation des Buches.

Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Julia ist dank ihres Vaters in der Welt unterwegs, als sie erfährt, dass es ihm sehr schlecht geht. Sie eilt zurück und begleitet ihn auf seinem letzten Stück des irdischen Weges. Sie kümmert sich nach dem Abschied um seine geliebte Buchhandlung, die kurz vor dem Ruin steht, weil er sich mehr um die Menschen und ihre Liebe zu Büchern kümmerte, als um seine Zahlen und die Wirtschaftlichkeit. Dabei erfährt sie, wie beliebt ihr Vater in dem Städtchen Peasebrook eigentlich war und lernt ihm einige nahestehende Menschen und deren Lebensgeschichten kennen. Kann Sie die Buchhandlung vor einem großen Investor retten?

Meine Meinung:

Zunächst geht es in der Zeit zurück. Man erfährt wie und wann sich Julias Vater entschied die Buchhandlung zu übernehmen. Wie Julius damals mit neunzehn Jahren als junger Mann seine große Liebe zwischen Büchern kennenlernte und warum er dann mit dem kleinen Mädchen, einem Baby alleine dastand. Nach und nach erklärt sich die große und tiefe Liebe zwischen Vater und Tochter.
Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und fast allesamt mit liebevollen Charakteren ausgestattet. Sie sind einerseits wunderbar unterschiedlich in ihren Berufen und ihrem Handeln und anderseits angenehm mutig und gradlinig. Man muss sie einfach mögen. Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig. Die Autorin erzählt aus mehreren und stets wechselnden Perspektiven, sodass an keiner Stelle Langeweile entsteht und die Geschichte sich wunderbar weiterentwickelt.

Es ist kein üblicher Liebesroman, sondern es sind mehrere feingesponnene Geschichten, Beziehungsgeschichten und Lebensläufe von Menschen, deren Fäden in und um die Buchhandlung herum irgendwann zusammenlaufen. Viele kannten Julias Vater gut und liebten diese Buchhandlung sehr. Auch Julias Trauer um ihren Vater und der Wunsch seine Buchhandlung weiterzuführen spielen eine große Rolle.
Außerdem werden von der Autorin Inhalte von bekannten und unbekannten Büchern verschiedener Genres in die Handlung eingeflochten, die uns ganz subtil vermitteln, dass jeder sein Lieblingsbuch und auch manche Erkenntnis in seiner Buchhandlung finden wird.

Das präzise beschriebene Geschäftsmodell der Buchhandlung und die Vorstellung wie eine Buchhandlung im besten Fall sein sollte, lässt darauf schließen, dass die Autorin von so einer Buchhandlung träumt. Einer Buchhandlung, in die man nicht nur geht, weil man ein Buch kaufen möchte. In die man geht, weil man Bücher über alles liebt. Und auch ich hätte gerne so eine Buchhandlung um die Ecke.

Es ist insgesamt ein leises Buch, ein Buch, das nicht eine dahinplätschernde und durchschaubare Liebesgeschichte beschreibt, sondern eine in sich stimmige geschickte Erzählung präsentiert, die mehrere Liebesgeschichten miteinander verwoben hat. Ein Buch, das man nicht mehr weglegen möchte, eines das zu den Büchern gehört, die ein Jahr versüßen und das deshalb von mir eine ausdrückliche Leseempfehlung bekommt.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 11.09.2017
Wohin dein Traum dich führt
Wood, Barbara

Wohin dein Traum dich führt


ausgezeichnet

Ein atmosphärisch dichter Roman mit starken Frauencharakteren

Cover:

Das Cover ist in überwiegend eher zarten, hellen Farben gestaltet. Es zeigt ein herrschaftliches Haus im Kolonialstil an einem Fluss umgeben von Palmen – ein Hinweis auf den Schauplatz Palm Springs in der Wüste Kaliforniens.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

1920 lernt Elizabeth, eine New Yorker Tochter aus reichem Hause, während einer Schiffsreise Nigel kennen, den Baron Stullwood aus England. Er wurde von seinem Vater zugunsten seines jüngeren Bruders enterbt und ist nun wild entschlossen, sich im amerikanischen Westen eine neue Existenz aufzubauen. Doch für seine Pläne braucht er viel Geld. Elizabeths Wohlstand kommt ihm da gerade recht, und er
beschließt, um sie zu werben. Während sich Elizabeth in ihn verliebt, ist für ihn alles nur Berechnung. Skrupellos räumt er sogar einen Konkurrenten um Elizabeths Gunst aus dem Weg. Schließlich geht sein Plan auf: Er heiratet Elizabeth und lässt sich mit ihr in Palm Springs in der kalifornischen Wüste nieder. Dort baut er eine Dattelplantage auf, die er mit harter Hand leitet – ohne Rücksichtnahme auf seine Arbeiter und auch auf die im benachbarten Reservat lebenden Indianer. Seinen Jähzorn und sein aufbrausendes Wesen bekommt bald auch Elizabeth zu spüren, die durch sein Verschulden eine Fehlgeburt erleidet. Doch Nigel behält auch hier Oberwasser und versucht ihr einzureden, dass sie an dem, was passiert ist, allein die Schuld trägt.

Elizabeth hat Schwierigkeiten, sich den Bewohnern von Palm Springs anzunähern, ist sie doch in deren Augen eine reiche Lady, die weit über ihnen steht. Der Einzige, zu dem sie außer ihrem Personal Kontakt aufbaut, ist Cody McNeal, der auf der Suche nach einem Mann aus seiner Vergangenheit ist. Nach und nach wird aus der anfangs zarten Freundschaft zwischen den beiden mehr …


Meine Meinung:

Mit „Wohin dein Traum dich führt“hat Barbara Wood einen sehr breit angelegten Roman erschaffen, der den Leser in eine vergangene Zeit und gleichzeitig auch in eine fremde Kultur entführt. Nicht nur in die Zeit des aufstrebenden amerikanischen Westens kann man sich beim Lesen wunderbar hineinversetzen. Auch die Kultur und die Lebens- und Denkweise der Indianer im Reservat wird sehr authentisch und mit viel Feingefühl beschrieben. Man merkt, dass dies auf einer umfassenden und detaillierten Recherchearbeit der Autorin beruht.

Hervorzuheben sind auch die sehr anschaulichen und breit angelegten Schauplatzbeschreibungen sowie die in ihrem Tun und Handeln glaubhaft wirkenden Figuren. Dabei sind die Frauen eindeutig die stärkeren Charaktere. Dies gilt nicht nur für die Hauptfigur Elizabeth, sondern auch für ihre Zofe Fiona und die Indianerin Luisa, die allesamt für die damalige Zeit viel Mut und Eigenständigkeit beweisen.

Wie in den anderen Romanen der Autorin darf auch in diesem Buch ein wenig Mystik nicht fehlen, was der Geschichte zusätzlich eine besondere Note verleiht.

Insgesamt handelt es sich um eine sehr detailreiche, gut recherchierte Darstellung des Lebens im amerikanischen Westen der Zwanzigerjahre, der die Probleme des Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Nationalitäten auf sensible und gleichzeitig authentische Weise behandelt. Daher gebe ich sehr gerne eine Leseempfehlung.





Susanne von „friederickes Bücherblog“

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2017
Die Herzensammlerin
Kanitz, Brigitte

Die Herzensammlerin


sehr gut

Eine Geschichte mit Herz(en) und originellen Charakteren

Das Cover ist in hellen Pastellfarben gestaltet und erzeugt in Verbindung mit der roten Schrift des Titels beim Betrachter einen romantisch-verspielten Eindruck. Mit den beiden Steinen in Herzform wird der Titel des Buches aufgegriffen.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Laura, Mitte dreißig, führt im Jagdschlösschen ihrer Familie, des Grafengeschlechts von Bonin, das kleine Hotel „Happy Scheidung“ in der Lüneburger Heide. Das Konzept des Hotels ist es, scheidungswillige Paare für ein paar Tage zu beherbergen. In dieser Zeit bereitet Lauras Ehemann Ralf, ein Scheidungsanwalt, alles Notwendige für die Scheidung vor, die dann am Ende des Aufenthalts auch sogleich vollzogen wird. Ein „Scheidungs-Komplettpaket“ sozusagen.

Doch Laura sorgt mit ihrem festen Glauben an die Liebe, ihrem Hang für Romantik und den Herzen, die sie mit Leidenschaft sammelt und überall im Hotel verteilt, dafür, dass viel Paare nicht frisch geschieden, sondern neu verliebt wieder abreisen. Das passt Ralf natürlich ganz und gar nicht, macht sie ihm doch dadurch seine Scheidungsmandanten abspenstig.
Lauras Großmutter, die etwas eigentümliche Gräfin Theodora von Bonin, unterstützt Laura jedoch in ihren Ambitionen, bei den Gästen Amor zu spielen, denn Ralfs Geschäftsmodell ist ihr ein Dorn im Auge.

Lauras Glaube an die Liebe wird jedoch erschüttert, als Ralf sich eines Tages von ihr trennt und nach Mallorca auswandert. Enttäuscht zieht sie sich zurück und vergräbt sich in ihrem Selbstmitleid.


Meine Meinung:

Obwohl das Cover und der Titel nicht unbedingt darauf hindeuten, handelt es sich um eine sehr humorvolle Geschichte, die ganz eindeutig durch ihre originellen Charaktere besticht, allen voran Oma Theodora mit ihrer skurrilen Art und ihrem recht losen Mundwerk. Aber auch die anderen Figuren wie Merle oder Nina sind alles andere als langweilig und machen es mit ihrer unkonventionellen Art dem Leser leicht, sie zu mögen. Von Ralf, dem toughen Scheidungsanwalt, hätte ich jedoch ein bisschen mehr Mumm erwartet, zumindest so viel, um mit Laura zu sprechen, statt einfach nur das Weite zu suchen. Laura selbst sieht mit ihrer romantischen Ader, die man teilweise schon als etwas naiv bezeichnen kann, die Dinge bisweilen etwas zu sehr durch die rosarote Brille, sodass man sie als Leser hin und wieder aufwecken und ihr einen Schubs in die richtige Richtung geben möchte.

Eine weitere Stärke des Romans liegt in der überaus eindrücklichen Schilderung der Schauplätze in der Lüneburger Heide, die in der Vorstellungskraft des Lesers lebendig werden. Man spürt, dass die Autorin die Schauplätze, die sie in der Geschichte so bildhaft schildert, kennt und liebt.

Wie man es von vielen Romanen dieses Genres kennt, kann man sich irgendwann schon denken, wie die Geschichte ausgehen wird bzw. wer am Schluss Lauras „Auserwählter“ sein wird, allerdings gibt es bis zum Happy End auch ein paar nicht so sehr vorhersehbare Wendungen. Die Handlung hätte für meinen Geschmack streckenweise ein wenig gestrafft werden können. Schön fand ich, dass auch Merle und Nina am Schluss ihren Weg finden.

Der Erzählstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, flüssig und humorvoll. Auch wenn es immer wieder ernste Zwischentöne gibt, schafft er dennoch beim Leser eine positive, heitere Grundstimmung.

Insgesamt eine heitere Liebesgeschichte mit viel Humor und außergewöhnlichen Charakteren, für die ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.


Susanne von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 04.09.2017
Meine zauberhafte Eisdiele in der Provence
Bard, Elizabeth

Meine zauberhafte Eisdiele in der Provence


weniger gut

Von Paris in die Provence

Cover:

Das Cover zeigt ein typisches Haus in Südfrankreich. Davor einen Tisch, auf dem ein Eis steht. Die Farben spiegeln ebenfalls die Leichtigkeit des Südens wider. Das zusammen mit dem Klappentext erweckt die Leselust und die Neugierde.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Elizabeth und Gwendal leben in Paris. Kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes fahren sie für ein paar Tage in die Provence. Dort entdecken Sie das Haus eines Dichters und verlieben sich in dieses Gemäuer. Ohne lange zu überlegen, kaufen sie sich das Haus und entscheiden sich von Paris in den Süden zu ziehen. Dort eröffnen sie einen Eissalon und experimentieren mit Aromen und regionalen Zutaten.

Meine Meinung:

Es fällt mir schwer das Buch zu bewerten, weil es ganz anders war, als das, was ich aufgrund des Covers und des Klappentextes erwartet habe. Demnach glaubte ich, dass es sich um eine sommerliche und leichte Geschichte, um einen Eissalon, regionale Zutaten, sowie ein Abenteuer geht. Ehrlich gesagt hat mich das Buch aber überhaupt nicht abgeholt.

Warum? Es sind vielmehr Monologe als Dialoge, was hier dazu führt, dass der Erzählung die Lebhaftigkeit, die Spritzigkeit und das Voranschreiten durch die handelnden Protagonisten fehlt.
Obwohl normalerweise der Leser bei Romanen in der „Ich-Form“ tief in die Figur hineinschauen darf, musste ich das Buch immer wieder weglegen, weil die Hauptfigur viel zulange erzählte, wie sie nach Paris kam, wie die Geburt des Kindes war und weiteres. Im Fortgang der Geschichte wurde von immer mehr Alltäglichkeiten und Banalitäten berichtet, die keinen Beitrag zu einer spannenden Erzählung leisteten. Auch die ständigen Vergleiche zwischen Ihrem Herkunftsland Amerika und dem Land Frankreich, indem sie nun lebte, waren mir auch zu viel. Besonders beim Essen, da sind die kulturellen Unterschiede zwischen Amerika und Frankreich ohnehin jedermann bekannt. Möglich, dass die Lebensweise und Unterschiede amerikanischen Lesern interessanter erscheinen, als Europäern.

Und mein Warten auf die Eisdiele, die ja eigentlich im Titel das Hauptthema war, wurde nicht belohnt. Genau die kam nur am Ende ein wenig vor. Leider.

Aber jedes Buch hat auch seine positiven Seiten. Die Autorin schreibt leicht und flüssig. Das malerische Dorf, die Provence und der Dichter bekommen ihren guten Platz. Die zahlreichen Rezepte möchte man sofort nachkochen oder noch besser gleich in die Provence reisen.

Ich spreche keine Leseempfehlung aus, weil ein Buch auch immer den individuellen Geschmack der Leser finden muss und wünsche dem Buch deshalb, dass es viele davon finden möge.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 04.09.2017
Luisa und die Stunde der Kraniche
Krätschmar, Tania

Luisa und die Stunde der Kraniche


sehr gut

Ein zauberhaftes Buch

Cover:

Das Cover ist mit seinem Reetdachhaus, der Ostsee im Hintergrund und den fliegenden Kranichen, sowie seinen zarten Farben fein abgestimmt. Der Klappentext erweckt die Leselust und die Neugierde.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Luisa ist Schmuckdesignerin und lebt mit ihrem Freund Richard in Berlin. Dieser ist ein Karrieremann und hat dementsprechend sehr viel Geld. Außerdem legt er sehr großen Wert auf Äußeres. Er macht Luisa einen Heiratsantrag, doch sie zögert und fährt zur Entscheidungsfindung in das alte Familienhaus an der Ostsee. Sie lernt einen Kranichexperten kennen und trifft immer wieder auf eine alte Frau, wobei die Gespräche mit ihr seltsame Wendungen nehmen und sie zutiefst berühren.
Auch mit ihrer Schwester, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat, nimmt sie Kontakt auf, um die Differenzen zu beseitigen.

Meine Meinung:

Ein leichter und unterhaltsamer Liebesroman. Die Autorin schreibt flüssig, gut verständlich und sorgt dafür, dass die Geschichte ohne zu stocken voranschreitet. Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet, sodass sie ihrer jeweiligen Rolle gerecht werden. Die Schauplätze verdienen ein besonderes Lob. Sowohl Berlin, als auch die Nordsee und die beschriebenen Orte, laden dazu ein mitzureisen und teilzuhaben. Man bekommt Lust irgendwann den Flug der Kraniche sehen zu wollen. Besonders erwähnenswert sind die präzisen Berichte über die Kraniche, über die magische Zeit, die sie an der Ostsee wie verbringen. Dies und weitere wissenswerte Informationen über die Natur sind wunderbar in die Geschichte eingearbeitet.
Natürlich ist es bei einem Liebesroman so, dass man irgendwann weiß, wie das weitergeht und wer da mit wem zusammenkommt. Aber ich fand in diesem Roman schön, dass es nicht zu romantisch ausschweifend war, sondern mehr die Tiefe der Beziehungen untereinander, auch zwischen den Familienmitgliedern ausgeleuchtet wurden.
Natürlich findet man in jedem Buch auch individuelle Momente, die man etwas anders sieht. So war mir Luisa zum Beispiel ein bisschen zu naiv, was ihren Freund Richard anging. Und da ich Mystik, wie diese im Bezug zu der alten Dame, gerne mag, hätte ich mir hier ein wenig mehr Tiefe und Zusammenhänge der Personen gewünscht.
Alles in allem ist das aber ein sehr schöner Liebesroman, den man unangestrengt, ob der Verflechtungen und sonstigen Wendungen einfach genießen kann.

Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 23.08.2017
Das Seehaus (eBook, ePUB)
Morton, Kate

Das Seehaus (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine sehr schöne Familiensaga
Cover:

Das Cover ist mit seinen kräftigen Farben, dem Haus im Hintergrund und dem See ausgewogen und abgestimmt. Der Klappentext erweckt die Leselust.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Die Polizistin Sadie Sparrow ist zu Besuch bei ihrem Opa und stößt bei einem Spaziergang auf ein altes Anwesen und irgendwie packt sie die Faszination und die Anziehungskraft. Sie erfährt auf Nachfrage von einem schlimmen Ereignis, dass sich vor 70 Jahren dort zugetragen hat.
Das Haus am See war 1933 der Lebensmittelpunkt der Familie Edevane und ihr kleiner Sohn Theo verschwand im Alter von 11 Monaten während einer Feier spurlos. Bis zum heutigen Tag weiß niemand der Familie was ihn passiert ist.
Sadie beginnt zu recherchieren und wundert sich, dass dieser Fall nie aufgelöst wurde. Ihre Neugierde und ihre polizeiliche Spürnase veranlassen sie daraufhin leise und privat die Ermittlungen aufzunehmen. Sie erfährt viel über die Edevane, von verbotener Liebe und tiefer Schuld.

Meine Meinung:


Das Buch wurde von zwei Zeitebenen aus erzählt. Einmal die Geschichte rund um die Familie Edevane 1933 und dann um die Polizistin Sadie Sparrow, als diese 2003 das Haus am See entdeckt.

Alle Figuren und ihre Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie waren mit ihren charakterlichen Schwächen und Eigenarten sehr gut ausgearbeitet. Die bildliche Darstellung der wunderschönen Landschaft lässt mich als Leserin dabei sein und teilhaben. Dabei wechseln öfters die Perspektiven und Zeiten, sodass die Geschichte abwechslungsreich fortschreitet, oder in nochmals andere Situationen hineinblickt. Sehr schön fand ich, dass die Zeitgeschichte mitberücksichtigt und eingearbeitet wurde. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und die kriminalistische Komponente schafft zusätzliche Spannung und fordert auf mitzuraten, was wohl dem kleinen Theo passiert sein mochte.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings noch. Ich fand die Geschichte ab und zu sehr ausschweifend und detailverliebt, gelegentlich war sie mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten zugepackt. Da wäre an der einen oder anderen Stelle etwas weniger wohl mehr gewesen. Dass man bei so vielen Seiten manchmal ahnt, wie es weitergeht, und natürlich auch einmal ein Klischee bedient wird, tut niemanden weh.

Es ist auf jeden Fall eine wunderschöne Familiensage, die uns das Leben und das Leiden von vier Frauen über drei Generationen und zwei Weltkriege näherbringt und uns an ihrem Schicksal teilhaben lässt.

Ein wunderbares Buch. Es bekommt daher eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“