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Wuestentraum

Bewertungen

Insgesamt 415 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2015
Die Straße der Geschichtenerzähler
Shamsie, Kamila

Die Straße der Geschichtenerzähler


ausgezeichnet

Eine junge Engländerin, Vivien Rose Spencer, reist 1914 zu Ausgrabungen nach Labraunda und begegnet dort dem Archäologen Tahsin Bey. Vor dem Hintergrund antiker Ausgrabungen und den Wirren des ersten Weltkrieges entfaltet sich eine vergangene Zeit, eine exotische Welt und vor allem die Geschichte einer großen Liebe.

Vivien Rose Spencer reist mit einem Freund ihres Vaters, dem Archäologen Tahsin Bey, zu Ausgrabungen nach Labraunda. Sie empfindet mehr für ihn, als nur Sympathie. Doch es bricht der Krieg aus, sie muss sofort nach England zurückreise. Später reist sie allein nach Peschawar, wo Tahsin Bey ihr in einem Brief mitteilte, einen grandiosen Fund zu vermuten. Dort lernt sie den Jungen Najeeb kennen, den sie beginnt, in Griechisch zu unterrichten und ihm viele Dinge der Archäologie Indiens beibringt, Dinge die der Junge wissbegierig aufnimmt. Sie muss irgendwann zurück nach England reisen, arbeitet im Militärkrankenhaus und kümmert sich um die verletzten Soldaten. Durch Naivität und um ihren Vater stolz zu machen, indem sie der Regierung wichtige Informationen geben kann, verrät sie Tahsin Bey, was ihr in dem Moment überhaupt nicht bewusst ist.

Vivien Rose stößt als unverheiratete, kecke Engländerin, die Hosen trägt, die durch die Entbehrung eines Sohnes von ihrem Vater zu Dingen erzogen wird, die zur damaligen Zeit vorwiegend Männern vorbehalten waren, durch ihre Art und kurzen Haare öfter auf Unverständnis, weil sich vieles nicht schickt, was sie tut.

15 Jahre später, nachdem sie Peschawar verlassen hat, erhält sie einen Brief von Najeeb, der genau wie damals Tahsin Bey einen grandiosen Fund, den Strinreif des Skylax, in einer Ausgrabungsstätte nahe Peschawar vermutet. Er bittet Vivien Rose ihn zu unterstützen und mit ihm zusammen diese Ausgrabung zu unternehmen. Sie fährt erneut nach Peschawar.

Kamila Shamsie hat mit "Die Straße der Geschichtenerzähler" einen anspruchsvollen, bewegenden und eindrucksvollen Roman geschrieben, der mir durch den tollen Schreibstil und der Erzählkunst der Autorin hervorragend gefallen hat. Er beinhaltet politische Hintergründe, Archäologie, Geschichte, Liebe und Verrat, Hoffnung und Brutalität, und einem Land, von dem man in diesem Buch viel erfährt und Wissen erlangt, womit man in diesem Ausmaß gar nicht rechnet.

Ein toller, anspruchsvoller und bewegender Roman, den man einfach gelesen haben sollte.




Autor: Kamila Shamsie

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2015
Müllmänner
Renoldner, Andreas

Müllmänner


sehr gut

Auch wenn sich ein Mörder gewitzt anstellt, kann ein unglücklicher Zufall dafür sorgen, dass er auf der Liste der Verdächtigen landet. Wenig später steht der Kripomann vor der Tür, bittet um Einlass und ein Gespräch. Es beginnt ein abgründiger >Zweikampf, in dem es um Vertuschung, Ablenkung, geschickte Tarnung und bald auch um emotionale Strategien geht, hast doch der Kripomann eine biografische Schwachstelle gezeigt. Hier hakt der Müllmann, ein arbeitsloser Sammler der Dinge, ein. Das Psychogramm eines Mannes, der das Wort Schuld nicht zu kennen scheint.

Dieser Krimi wird aus der Sicht des Mörders, Leo, erzählt. Leo sammelt alles, was ihm in die Hände kommt. Eines Tages lernt er die schöne Annabell kennen, die daraufhin leider nicht mehr lange zu leben hat.

Die Idee dieses Kriminalromans, aus der Sicht des Mörders zu erzählen, finde ich sehr interessant. Ich tat mich am Anfang durch den Schreibstil etwas schwer, in die Geschichte hineinzukommen, dies fand ich dann beim weiterlesen aber nicht mehr störend.

Die Geschichte spielt eine Woche lang, und die Kapitel sind in die einzelnen Wochentage eingeteilt, angefangen am Samstag.

"Müllmänner" ist auf jeden Fall ein sehr interessanter, von der Idee gut überlegter Kriminalroman. Dies ist eben kein normaler Kriminalroman, sondern ein Krimi, geschrieben aus der Sicht des "leicht verwirrten Mörders".

Interessanter Krimi, einmal ganz anders. Mir hat dieser Krimi, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, gut gefallen, gerade weil er anders ist.

Bewertung vom 01.05.2015
Dunkle Havel
Pieper, Tim

Dunkle Havel


ausgezeichnet

Toni Sanftleben ist Hauptkommissar in Potsdam. Er ermittelt in einem Fall, indem ein Toter in der Potsdamer Innenstadt gefunden wurde, der ein Foto einer rothaarigen Frau bei sich trug. Toni erstarrt beim Anblick des Fotos - es ist seine Ehefrau Sofie, die vor 16 Jahren auf dem Baumblütenfest in Werder verschwunden ist. Wird er herausfinden, was damals wirklich geschah? Und wer diesen Mann getötet hat?

Toni sucht seit 16 Jahren seine verschwundene Frau Sofie. Dies ist auch der Grund, warum er überhaupt zur Polizei gegangen ist. Er ist jedem kleinsten Hinweis gefolgt. Nun wird die Leiche eines Mannes gefunden, der ein Foto von Sofie bei sich hatte. Toni versucht herauszufinden, welche Verbindung der Tote mit seiner verschwundenen Frau hatte. Es stellt sich heraus, dass der Tote, Klaus Hartwig, mit zwei weiteren Freunden, Olaf Wendisch und Reiner Stein nur Unsinn im Kopf hatten und nirgends gerne gesehen waren. Toni vermutet das Schlimmste, sollte Sofie in die Hände der drei Männer geraten sein. Lebt sie noch? Was ist nur mit ihr geschehen? Plötzlich wird ein zweiter Toter gefunden, es ist Olaf Windisch. Und auch er hat ein Foto von Sofie bei sich.

Der Autor, Tim Pieper, hat mit "Dunkle Havel" einen spannenden, fesselnden und interessanten Krimi geschrieben, der einen dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht und man fliegt nur so über die Seiten. Im Prolog liest man, wie Toni und Sofie auf dem Baumblütenfest sind und wie sie verschwindet. Toni ist einem sympathisch, auch wenn er sehr festgefahren wirkt und einige Probleme hat.

Interessant und mit vielen Landschaft- und Ortsbezeichnungen, die super integriert sind, ist dieser Krimi für jeden Krimifan ein Genuss.




Autor: Tim Pieper

Bewertung vom 27.04.2015
Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden
Andersson, Per J.

Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden


ausgezeichnet

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Pikay, seiner schlimmen Kindheit, seinem Aufwachsen, seinem Leben, seinen Erfahrungen und seinen Leiden. Wie er seine große Liebe Lotta aus Schweden kennenlernt, sie aber zurück nach Schweden muss. Wie er sich entschließt, sich auf ein Fahrrad zu setzen und ihr nach Schweden zu folgen.

Auf dieser Reise erlebt er so viel, es ist nicht immer einfach und er trifft auf viele Menschen, die ihm unerwartete Hilfe zuteil werden lassen. Sein Glaube an die Liebe lässt ihn vieles aushalten und durchhalten. Es ist erstaunlich, was er alles erlebt hat, und wie die Menschen in anderen Ländern ticken. So haben sie teilweise eine unheimliche Gelassenheit, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, was sehr schön zu lesen war und einen für Pikay, gerade nach seiner schlimmen Jugend, so gefreut hat.

Mich hat diese wunderschöne Liebesgeschichte, gerade weil es eine wahre Geschichte ist, sehr beeindruckt. Sachlich, klar und übersichtlich wird das Leben von Pikay erzählt, was er als Kind alles durchmachen musste, wie er sich später durchgeschlagen hat und wie er Lotta kennenlernte.

Mir hat dieses Buch super gefallen. Informativ und beeindruckend über das Leben von Pikay und seine Reise. Ich habe ich mich toll unterhalten gefühlt.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2015
Donauwölfe
Vertacnik, Hans-Peter

Donauwölfe


ausgezeichnet

Eine Frau, die in einem Nachtclub von Berlinow, Chef der Wiener Russenmafia arbeitet, wird brutal ermordet. Es kommt heraus, dass sie die Freundin von Berlinow war. Major Radek Kubica beginnt zu ermitteln. Hat Berlinow selbst seine Gespielin umbringen lassen? Kubica will unbedingt, dass Berlinow überführt wird, doch schon bald wird die abermals neue Freundin von Berlinow genauso getötet wie die erste. Kubica flippt aus, geht Berlinow zu sehr an und verliert seinen Posten.

Schnell kommt ein Nachfolger von Kubica, der aber nicht so hohe Erfolgsquoten nachweisen kann und schnell unter Druck gerät, die beiden Morde aufzuklären. Zu allem übel wird dann auch noch Berlinow erschossen aufgefunden. Die Ermittlungen gehen nun in alle Richtungen, es fallen Köpfe auch in den eigenen Reihen.

Radek Kubica ist als gebürtiger Pole ein gewissenhafter, ehrgeiziger und erfolgreicher Ermittler bei der Wiener Mordkommission. Seine Ehe leidet unter seinem ständigen Arbeitseinsatz. Leider häufen sich die privaten Probleme, so dass er irgendwann anfängt zu trinken. Aber er rappelt sich wieder auf, zum Glück.

Kubica wird einem von Seite zu Seite sympathischer. Anfangs dachte ich, er wäre ein emotionsloser ehrgeiziger Polizist, dem nichts anderes wichtig ist als sein Job. Aber da wurde ich eines Besseren belehrt und ich war voll auf seiner Seite. Die anderen vielfältigen Charaktere wurden sehr klar und deutlich dargestellt. Es ging um viele Personen aus dem Polizeiapparat und deren Geheimnissen privater sowie dienstlicher Natur. Geldgier, Verrat und Kontakte zum Milieu. Bei "Isegrim", dem Mörder, war mir bis zum Ende des Buches nicht klar, wer es war.

Der Schreibstil von Hans-Peter Vertacnik hat mir sehr gut gefallen, er war klar, deutlich, flüssig. Die Vergleiche der Mafiabosse mit dem Äußeren von Wölfen und deren Charaktere hat mir sehr gut gefallen, ebbte zum Ende des Buches allerdings etwas ab.

"Donauwölfe" ist ein Krimi, der Spannung, humorvolle Passagen, Wiener Lokalkolorit und eine fesselnde Handlung beinhaltet, und einen das Buch nicht mehr zur Seite legen lässt. Mich hat dieser Krimi sehr begeistert und gefesselt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2015
Schwarze Elbe
Denzau, Heike

Schwarze Elbe


ausgezeichnet

Carola, Robert und ihre Tochter Pauline von Ahren sind eine wohlhabende und glückliche Familie.

Bis die 17-jährige Pauline eines Tages erkrankt und die Diagnose „Leukämie" bekommt. Alle sind mehr als geschockt natürlich. Die Behandlung schlägt nicht gut an, so dass Pauline nur noch eine Stammzellspende retten kann. Sie hat keine Geschwister, also kämen nur die Eltern als Spender in Frage, wenn die Gewebemerkmale übereinstimmen. In der DKMS ist kein geeigneter Spender vorhanden, so dass Pauline wirklich nur überleben kann, wenn ihr Vater oder ihre Mutter ihr ihre Stammzellen spenden.

Carola verzweifelt, weil sie ein dunkles Geheimnis in sich trägt, das niemand kennt, nicht einmal ihr Ehemann Robert. Sie hat große Angst, dass alles ans Tageslicht kommt, was sie vor vielen Jahren getan hat.

Carola entwickelt einen perfiden Plan, um ihre geliebte Tochter, ihre ganze Familie zu retten, bis sie am Ende völlig mit den Nerven konfus ist.

Desweiteren lernt man natürlich die Frau aus dem Klappentext kennen, die verletzt und verwirrt an einer Landstraße aufgefunden wird. Sie hat unermesslich viel durchgemacht, viel Leid und Kummer ertragen müssen. Interessant hierbei ist natürlich, wie sie in die Geschichte um Carola und ihre Familie passt. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, genauso wie viele andere Protagonisten.

Lyn Harms, die nach einem Einsatz mit Schusswaffengebrauch einige Zeit im Krankenhaus und zu Hause verbringen musste und noch eine Kur ist St.-Peter-Ordnung genossen hat, will nach ihrer Rückkehr sofort in diesen Fall einsteigen. Sie versucht alles, um das Schlimmste zu vermeiden.

Die Privatsphäre von Lyn Harms und ihrem Kollegen Hendrik, sowie einem Kollegen der sie sehr verehrt, ist ausgesprochen gut getroffen. Es ist genau die richtige Dosierung, um genug über das Privatleben der Ermittler zu erfahren, aber gleichzeitig wird die Spannung des Falles nicht zerstört.

Die Autorin, Heike Denzau, hat mit „Schwarze Elbe" einen von Anfang bis Ende hochspannenden, fesselnden, einfach wahnsinnig guten und mitreißenden Krimi geschrieben, der mich völlig begeistert hat. Ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.

Ich lese unheimlich gerne und viele Krimis, aber „Schwarze Elbe" sticht besonders hervor, durch einen super Schreibstil, mitreißende, fesselnde Spannung und interessanten Themen, wie Kindesraub, Entführung, Misshandlung und Leukämie, über die man sich während und nach dem Lesen sehr viele Gedanken macht.

Ein Super-Krimi, den man einfach weiterempfehlen muss!

Ich hoffe sehr, dass es ganz bald einen neuen Fall für Lyn geben

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2015
Das Fest des Windrads
Straub, Isabella

Das Fest des Windrads


sehr gut

Greta ist auf dem Weg zu einer Messe nach San Marino, wo sie auch ihre angeblich bevorstehende Beförderung feiern will.

Die Sekretärin hat anstelle eines Fluges ein Bahnticket eingelöst, so dass Greta sich damit begnügen muss, mit dem Zug zu fahren. Und dieser bleibt mitten in der Wallapampa einfach stehen. Greta ist entsetzt und mit der Situation zuerst völlig überfordert. Greta ist Anfang 40, nicht verheiratet, sie bevorzugt unkomplizierte Beziehungen zu verheirateten Männern, und ist voll und ganz auf ihre Karriere orientiert.

In Oed, wo der Zug von Greta stehenblieb, wohnt auch der Taxifahrer Jurek, der geschieden ist und eine erwachsene Tochter hat, die eines Tages plötzlich wieder vor seiner Tür steht. Jurek ist in Oed geboren, wollte in die Stadt. Aber seine Frau wollte unbedingt auf dem Land leben und so lebten sie in dem Örtchen Oed, bis seine Frau ihn verließ. Jurek ist in Oed geblieben.

In „Das Fest des Windrads" geht es nicht um eine Liebesgeschichte, auch nicht darum, dass Greta und Jurek zusammenkommen.

Es handelt von den Schicksalen der beiden, die beide an einem Scheitelpunkt stehen. Während Jurek endlich etwas tut, erscheint Greta ersteinmal in einer Art Starre.

Dieser Roman handelt davon, wie Greta und Jurek zu sich selbst finden. Und was auf diesem Weg zu sich selbst alles geschieht. Es geht um den kleinen Ort Oed, dessen Bewohner und um das kaputte Windrad dort.


Die Protagonisten Greta und Jurek sowie ihre völlig verschiedenen Leben werden ausführlich beschrieben. Ihr Gedanken, ihre Tagträume. Und ihr Weg zu sich selbst.

Die Autorin Isabella Straub hat mit diesem Buch einen interessanten, skurillen Roman erschaffen. Man ist auf der einen Seite geneigt, den Kopf zu schütteln über die teilweise skurillen Personen, die in diesem Roman auftauchen, aber auf der anderen Seite hat es mir gefallen. Der Schreibstil sowie die Erzählweise waren klar und flüssig, man war schnell in der Geschichte drin. Die verschiedenen Erzählperspektiven, einmal aus der Sicht von Greta, einmal von Jurek, fand ich auch gut.

Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen, er war sehr unterhaltsam und hat mir schöne Lesestunden beschert.


Autor: Isabella Straub

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2015
Querbrater
Schöttle, Rupert

Querbrater


ausgezeichnet

Eine Dolmetscherin wird in ihrer Wohnung erschlagen. Das Ermittlerduo Vogel und Walz ermitteln in ihrem 5. Fall und diesmal müssen sie sich mit einer Seitensprungagentur befassen, denn alles deutet darauf hin, dass diese oder Männer, mit denen sich die Tote über diese Seitensprungagentur getroffen hat, in diesen Fall verwickelt sind.

Kommissar Vogel, der selbst nicht so viel von Treue hält, springt mit Begeisterung in diesen Fall und recherchiert selbst im Internet und in der Agentur und es kommen auch verschiedene Sexpraktiken zur Sprache.

Die Dialoge zwischen Vogel und Walz bringen einen oft zum schmunzeln. Und auch die Erfahrungen, die Vogel während seiner Recherchen macht, entlocken einem oft einen schönen Lacher.

Trotzdem wird intensiv ermittelt, als Leser kann man die Fortschritte und Informationen, die die beiden Ermittler erhalten real und super umsetzen und man forscht lange Zeit selbst nach dem Täter mit. Einige irreführende Wendungen werden eingefügt, so man zwischendurch auch schön aufs Glatteis geführt wird, was ich persönlich immer klasse finde.

Der Wiener Dialekt, der zwischendurch auftaucht, ist einfach herrlich und man hat zwischenzeitlich das Gefühl, selbst vor Ort zu sein.

Der Autor, Rupert Schöttle, hat mich mit diesem Krimi einfach begeistert. Das Thema Seitensprungagentur hat einen schon mal neugierig gemacht. Aber dadurch, dass der Autor sich selbst in einer solchen angemeldet hat, kamen so interessante Dinge heraus, besser hätte man wirklich nicht recherchieren können.

Mich hat begeistert, wie der Fall aufgebaut wurde, der Schreibstil des Autors ist einfach klasse, man kann fliessend über die Seiten fliegen. Dieser Krimi ist spannend, humorvoll, interessant und fesselnd. Und man rätselt so lange herum, wer denn nun der Täter ist. Einfach klasse.

Besser kann man einen Krimi nicht schreiben und einen Leser begeistern. Von mir 5 von 5 Sternen und auf jeden Fall weiterzuempfehlen.




Autor: Rupert Schöttle

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2015
Champagner für den Mörder
Gerl, Werner

Champagner für den Mörder


ausgezeichnet

Champagner, Bussibussi und dazu ein bestialischer Mord. Die glitzernde Welt der Bogenhausener Schickeria bekommt einen brutalen Kratzer. Einem IT-Spezialisten wurden mit einem Samuraischert die Kehle aufgeschlitzt und die Hände abgehackt. Das japanische Zeichen für ¼ hat der Täter noch auf die Brust seines Opfers geritzt. Kommissarin Barbara Tischler sieht Verbindungen zu einem ganz ähnlichen Mord an einem syrischen Stricher. Bald zeigt sich, dass der Computerfachmann auf höchst dubiose Weise sehr viel Geld verdient hat. Und der Mörder hat noch weitere Opfer im Visier. Bald rücken eine angesagte Cocktailbar und deren charismatischer Inhaber ins Zentrum der Ermittlungen. Auch eine Gruppe von Obdachlosen, die sich um ihren selbstverliebten Führer „Jesus" gescharrt hat, scheint mehr mit dem Fall zu tun zu haben. Also mischt sich Tischlers Assistent als Penner verkleidet unter die Berber. Champagner für den Mörder ist der zweite Fall mit Kommissarin Barbara Tischler von Autor Werner Gerl, der im Hirschkäfer Verlag erscheint.


Der Krimi beginnt mit dem grausamen Mord an dem IT-Spezialisten Stefan Maar. Kommissarin Barbara Tischler und ihr Kollege Mangel sind entsetzt, da der Mörder eine ganze Mordserie ankündigt.

Eine Gruppe Obdachloser mit ihrem angebetenen selbsternannten Jesus ist in diesen Fall involviert, so dass Mangel „undercover" sich bei der Obdachlosengruppe einschleust. Kommissarin Tischler hat einen schönen schwarzen Humor, und ihr Privatleben wird auch sehr schön erwähnt, was mir immer sehr wichtig ist, um sich ein gutes Gesamtbild machen zu können.

Werner Gerl hat mit „Champagner für den Mörder" einen ganz tollen, spannenden, humorvollen und äußerst unterhaltsamen Krimi geschrieben. Der Schreibstil hat mir super gefallen, ich bin nur so über die Seiten geflogen. Die Schrift hätte für mich etwas größer sein können, dafür haben mir die abgerundeten Ecken des Buches sehr gut gefallen.

Dieser Krimi hat mir super gut gefallen und mir tolle Lesestunden beschert.




Autor: Werner Gerl

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.