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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1053 Bewertungen
Bewertung vom 25.07.2022
Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Bereits das dritte Mal darf ich die Wunderfrauen auf ihrem bewegten Weg begleiten.
Helga, Annabel, Luise und Marie. 4 Frauen, 4 Schicksale – aber gemeinsam meistern sie alle Widrigkeiten.
Dieses Buch begleitet die 4 Frauen in den siebziger Jahren. Luises Lädchen läuft schlecht, weil die ersten Supermärkte auftauchen. Auch mit ihrer Ehe geht es bergab. Marie hat sich mit einem Pferdehof einen großen Traum erfüllt und Helga träumt von einer eigenen Praxis. Und Annabel bekommt ihren nächsten Detektivfall: sie soll die Künstlerin Barbara finden.
Geschichten, wie aus dem Leben gegriffen. So kann man die Trilogie von Stephanie Schuster gut beschreiben. In wechselnden Perspektiven erzählt das Buch vom Alltag der Frauen, vom Freud und Leid der Familien. Aber immer auch mit einem positiven Ton, weil die Freundinnen bedingungslos zueinander halten.
Aufgelockert wird das Buch durch Rezepte und kleine Anekdoten aus Luises Tagebuch, über die ich zuweilen köstlich schmunzeln musste. Auch die vielen englischen Hits, heute Oldies genannt, führten dazu, dass das Buch eine gute Stimmung hat und man so manchen Ohrwurm mitnimmt.
Besonders eindrucksvoll fand ich das Ende: als die Frauen nach Berlin reisen und auch einen Besuch im Ostteil der Stadt einplanen. Zudem gibt es am Ende des Buches noch eine kleine Überraschung und ein winziges Open-End. Alles in allem wieder ein Buch, das begeistert und das man kaum aus der Hand legen mag.
Fazit: Leider schon das Ende der Trilogie um die 4 Frauen, die einem vom ersten Band an ans Herz gewachsen sind.

Bewertung vom 22.07.2022
Mutterherz / Jane Rizzoli Bd.13
Gerritsen, Tess

Mutterherz / Jane Rizzoli Bd.13


ausgezeichnet

Ein Mädchen verschwindet, verdächtige Personen ziehen in die Nähe von Jane Rizzolis Mutter, eine Frau wird ermordet und ein Mädchen fühlt sich gestalkt.
Ganz schön viel Handlung für ein Buch, aber Gerritsen verknüpft die Handlungen so gekonnt wie immer. Langweilig ist die Handlung an keiner Stelle, wahnsinnig spannend allerdings auch nicht. Aber das macht nichts, denn auch so klebt man beim Lesen an den Seiten und will wissen, wie alles zusammenhängt.
Besonders viel Raum bekommt in diesem Thriller Janes Mutter. Die hat es sich auf die Fahnen geschrieben, in ihrer Nachbarschaft auf verdächtige Dinge zu achten. Doch damit bringt sie sich selbst in Gefahr und nervt ihre Mitmenschen.
Die Handlung ist auf mehreren Ebenen erzählt: Amy, Agnes und Jane. So ist man beim Lesen immer nah dabei und vor allem Amys Geschichte mit dem Stalker fand ich sehr interessant.
Ein wenig kurz kam mir leider das Privatleben von Maura und ihrem neuen Freund. Davon lese ich immer sehr gerne. Gerritsens Charaktere sind sehr lebensecht und authentisch und es macht Spaß, sie immer wieder zu begleiten und beim Aufklären ihrer Fälle dabei zu sein.
Fazit: Ich finde, der Klappentext verrät schon ein wenig zu viel. Dennoch bietet das Buch viel Lesevergnügen.

Bewertung vom 19.07.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


sehr gut

Joy ist 10 Jahre alt und schon ganz schön in der Welt herumgekommen. Jetzt werden ihre Eltern sesshaft und Joy muss auf einmal zur Schule und soll Freunde finden. Eine Aufgabe findet sie, als die alte Eiche auf dem Schulhof gefällt werden soll. Und dann ist das auf einmal gar kein Problem mehr mit den Freunden.
Das Buch ist optisch schon ein großer Hingucker und sehr auffällig. Im Buch wird Joys Gefühlswelt durch die Ich-Erzählung sehr greifbar und realitätsnah geschildert.
Die Schreibweise ist genau richtig für Drittklässler: kurze, prägnante Sätze, einiges an wörtlicher Rede und kurze Kapitel. Dazu sehr hübsche Illustrationen, die alles noch anschaulicher machen. Das Buch vermittelt Kindern wichtige Inhalte, ohne sie zu überfrachten und beinahe nebenher: Freunde finden, sein wie man ist und sich für etwas einsetzen, das wichtig ist.
Joy fand ich auch sehr gut ausgearbeitet. Ihr Wesen passt zum Cover: immer optimistisch und fröhlich. Wie ihr Name das schon aussagt.
Fazit: ich fand es sehr schön, Joy ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.

Bewertung vom 08.07.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Ich will die Welt verändern
Helga und Jürgen erhalten das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt: ihr Vater hat sie gefunden. 10 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs haben die beiden endlich wieder so etwas wie eine Familie. Doch das Leben in Köln ist schwierig und vor allem Helga will höher hinaus als ihr Vater für sie vorgesehen hat.
Nach Trümmermädchen ist Findelmädchen der zweite Roman der Autorin, der vom Schicksal der Kriegskinder handelt. Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, wie es mit Helga, Jürgen, Anna und Karl weitergegangen ist.
Ich war sofort wieder in der Handlung gefangen und habe mit Helga und Jürgen mitgefiebert und mitgebangt. Die Autorin bedient die gesamte Palette der Gefühle, ich habe geschwankt zwischen Lachen und Weinen, Freude und Schmerz. Denn was Bernstein hier beschreibt ist teilweise keine leichte Kost. Sie schafft es sehr gut, die damaligen Zustände lebendig werden zu lassen. Frauen, vor allem junge Mädchen, hatten sich immer den Männern unterzuordnen und vor allem die Schilderungen im Waisenhaus haben mich tief berührt.
Aber auch die schönen Seiten, die Entstehung des Rock‘n Roll, der Wiederaufbau der Trümmerstadt und die Leichtigkeit des Seins wenn die jungen Leute unter sich waren, hat Bernstein in meinen Augen sehr gut zu Papier gebracht.
Fazit: ein sehr emotionales Buch, das den Zeitgeist der Fünfziger Jahre perfekt abbildet.

Bewertung vom 08.07.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


sehr gut

Klara ist 93 als sie plötzlich über ihr Leben zu reflektieren beginnt. Sie beginnt, ihre Vergangenheit auf Kassetten aufzunehmen.
Als junge Frau beginnt Klara ihre Arbeit in einem Kindererholungsheim. Dort wird ihr die kleine Tolla anvertraut und Klara nimmt sie als ihre Tochter an. Doch Tollas Anwesenheit gefährdet alle: denn Tolla ist Jüdin. Klara muss eine schwere Entscheidung treffen.
Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die Großmutter der Autorin hat ebenfalls ihr Leben auf Kassetten aufgenommen.
Sehr eindringlich fand ich die Handlung. Eher schwermütig denn locker. Auch das Treffen von Klara und ihrem Mann war nicht wirklich romantisch. Die Charaktere blieben mir ein wenig fremd, vor allem Tolla, die wenig Raum bekam.
Die Handlung ist allerdings sehr schön erzählt und reißt mit. Die damalige Zeit hat die Autorin sehr gut vermittelt und ihre Schreibweise hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch ist der Beginn einer Trilogie und ich bin sehr gespannt, wie Klaras Leben weiterging und ob Tolla eventuell sogar noch lebt und es ein Wiedersehen geben wird.
Fazit: Eine mitreißende Erzählung, allerdings eher etwas distanziert geschrieben.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2022
Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
Katzenbach, John

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan


sehr gut

Was bringt 5 ganz normale Männer dazu, sich einem Mordclub anzuschließen und ihre „Erfolge“ miteinander zu teilen?
Dieser Frage geht Katzenbach in seinem neuen Thriller nach.
Als Cooper zufällig im Darknet auf die 5 Freunde stößt und sie dadurch aufschreckt, beginnt eine Hatz auf Cooper und seine Familie mit dem Ziel, Cooper zu töten. Doch der Mordclub stößt auf Gegenwehr und schwört sich, die Rache auf Coopers komplette Familie auszudehnen. Allerdings ist diese jetzt gewarnt und ergreift Gegenmaßnahmen.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich in meinen Augen ein wenig. Die Einführung aller Charaktere, die geplante Tat und die Ausführung, das brauchte für mich etwas zu lang. Aber wer Katzenbach kennt weiß, dass er seine Handlungen gerne ausschmückt und so hatte ich während des Lesens immer ein ziemlich genaues Bild vor Augen.
In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch dann kaum noch weglegen. Connors Großvater bereitet sich auf den Gegenschlag vor und das fand ich sehr spannend, auch wenn es ein wenig von „Kevin allein zu Hause“ hatte. Der finale Showdown im Haus von Connor und parallel dazu bei Connors Freundin sorgte dann für weitere Spannung.
Sehr beeindruckend war die perfide Planung des Mordes an Connor. Scheinbar hatten die Täter nichts ungeplant gelassen und waren auf alles vorbereitet. Solche Handlungen mag ich sehr gerne, weil ich dann gerne rätsle, wie die Opfer ihren Mördern entgehen könnten.
Ein weiterer Aspekt war die Schilderung der Gemütszustände der Opfer nach dem ersten Angriff. Hier geht Katzenbach sehr schön in die Tiefe und schaut, was so ein Überfall mit den Leidtragenden macht.
Fazit: Der neue Thriller von John Katzenbach unterhält wieder sehr gut und sorgt für Dramatik bis zur letzten Seite.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2022
Inselheimat
Page, Libby

Inselheimat


ausgezeichnet

„Wir bauen die Mauer wieder auf“
Alice und Lorna – zwei grundaus verschiedene Frauen. Lorna hat als Kind die Insel Kip verlassen und viel verbrannte Erde hinter sich gelassen. Alice hat Lornas Bruder geheiratet und fühlt sich auf der Insel wohl. Als Lornas Eltern sterben reist sie zurück auf die Insel – und wird nicht von allen nett aufgenommen.
Ein wunderschönes Buch. Fand ich schon „Im Freibad“ von der Autorin sehr gut, fühlte ich mich auch in ihrer neuen Veröffentlichung gleich richtig gut aufgehoben. Page schreibt aus dem Leben: eine Familiengeschichte, wie sie ständig vorkommt. Aber Page weckt auch Hoffnung: Dass alle Probleme letztendlich lösbar sind.
Die Charaktere mochte ich gleich von Anfang an sehr gerne. Bereits auf der Zugfahrt waren mir Lorna und Ella ans Herz gewachsen. Auch Lorna und Molly mochte ich gleich. Jack konnte ich allerdings zu Anfang nicht verstehen. Er war mir zu nachtragend. Dabei wird erst nach und nach klar, was überhaupt zu Lornas Flucht von der Insel geführt hat. Dies weckt eine gewisse Spannung beim Lesen.
Besonders den Zusammenhalt der Inselbewohner und die Stimmung auf der (fiktiven) Insel Kip hat Page sehr gut eingefangen und zu Papier gebracht. Besonders begeistert haben mich auch einige Aussagen, wie z.B. die zu Anfang zitierte. Einfach ein Wohlfühlbuch.
Fazit: vorhersehbare Handlung? Ja, aber das macht nichts, denn das Dazwischen ist überaus schön und so nett zu lesen, dass der Weg das Ziel ist.

Bewertung vom 28.06.2022
Tief in den Wäldern
Stevens, Chevy

Tief in den Wäldern


ausgezeichnet

Ein Buch, das atemlos macht
Von der ersten bis zur letzten Seite konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Jetzt habe ich es durch und muss erst einmal durchatmen. Denn Stevens hielt mich von Anfang an in Atem und meine Zahnreihe ist jetzt sicher abgerieben.
Kurz zur Story, die von einer wahren Geschichte inspiriert ist.
Hailey wohnt in einem kleinen Ort in Kanadas Wäldern. Als ihr Vater bei einem Unfall stirbt, wird sie von Tante und Onkel aufgenommen. Doch der Onkel schikaniert Hailey wo er nur kann und bald kommt Hailey auf ein dunkles Geheimnis. Ihr bleibt nur die Flucht und das Leben im Wald.
Als auf dem Highway wieder eine tote Frau gefunden wird, beschließt Hailey, der Polizei einen Tipp zu geben, gerät dabei aber selbst in Gefahr.
Die Handlung ist in 3 Teile gegliedert, die – natürlich – immer im spannendsten Moment zu Ende sind. Von der Erzählung von Hailey switcht die Story zu Beth, der Schwester des zuletzt getöteten Mädchens, die den Mörder ihrer Schwester finden will. Beide Teile haben ihren Reiz, wobei der erste schon fast der Höhepunkt der Story ist. Doch wer denkt, es gäbe keine Steigerung mehr, der wird im 3. Teil noch einmal davon überzeugt, dass Stevens ihr Pulver längst noch nicht verschossen hat.
Die Story in den tiefen Wäldern Kanadas anzusiedeln macht den Thriller noch einmal spannender, weil hier so viel passiert.
Fazit: Chevy Stevens ist eine Autorin, die man uneingeschränkt empfehlen und deren Namen man sich für ihre künftigen Bücher merken sollte.

Bewertung vom 28.06.2022
Blinde Furcht / Kate Burkholder Bd.13
Castillo, Linda

Blinde Furcht / Kate Burkholder Bd.13


ausgezeichnet

In einem Motel wird eine Frau erschlagen aufgefunden. Die Spur führt Kate Burkholder wieder in die Amische Gemeinschaft. Doch wer könnte einen Grund gehabt haben, so wütend auf Rachael zu sein? Bald ist ein Verdächtiger gefunden, doch der leugnet.
Bereits der 13. Fall für Kate Burkholder im Umfeld der Amischen Menschen und noch immer faszinierend und rasant.
Castillo führt uns wieder tief in die Kultur der Amish People und wirft auch wieder ein paar Brocken Pennsylvania-Deitsch mit ein, die selbstverständlich gleich mit übersetzt werden. Allerdings versteht man im deutschsprachigen Raum schon sehr viel davon.
Der Fall ist wie immer gut aufgebaut und als ein erster Verdächtiger gefunden ist, dachte ich, das ging aber schnell dieses Mal. Doch Castillo war noch nicht am Ende und so nahm die Handlung noch einmal richtig Fahrt auf und wurde, für mich, überraschend gelöst.
Mit Kate Burkholder ist der Autorin eine sehr sympathische Ermittlerin gelungen, der ich vom ersten Band an folge. Dabei konzentriert sich Castillo immer eher auf den Fall als auf das Privatleben der Ermittlerin, welches sie aber doch locker immer wieder einfließen lässt, so dass man sie mittlerweile fast als Freundin empfindet. Castillos Buch ließ sich wieder sehr gut lesen, ihr Sprachstil ist mitreißend und die Kapitel haben eine gute Länge.
Fazit: ich werde nie müde, Neues von einer meiner Lieblingsermittlerinnen zu lesen und so war auch dieses Buch wieder ein Highlight für mich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2022
Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Gretchens Sohn Tom Monderath auf der Suche nach seinen Wurzeln.



Das Buch schließt beinahe nahtlos an den Vorgängerband „Stay away from Gretchen“ an und ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen mit den Charakteren gefreut. Schnell war ich wieder in der Handlung gefangen. Dieser Band umfasst die Jugendjahre von Tom und in einer zweiten Handlungsebene wie es mit Gretchen und Konrad weiterging.

Beide Ebenen für sich sind beeindruckend, vor allem aber hat mich Gretchens Werdegang fasziniert. Und teilweise schockiert. Denn Abel nimmt kein Blatt vor den Mund und berichtet offen und schonungslos von den Gräueln des 3. Reichs. Dabei kommen Gretchen und ihre Familie noch weitgehend gut weg. Konrad trifft es wesentlich härter.

Dinge, die in der Gegenwart angesprochen werden, greift Abel in dem Strang der Vergangenheit wieder auf. So findet Tom beispielsweise auf dem Friedhof ein Grab seiner Vorfahren. In der Vergangenheit wird deren Geschichte dann geschildert und die hatte es in sich.

Immer tiefer taucht Tom in die Vergangenheit und seine Geschichte ein und als Leser ist man immer nahe dabei. Denn was er von sich und seiner Familie erfährt, ist alles andere als einfach.

Fazit: ein sehr berührendes Buch

4 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.