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Benutzername: 
vielleser18
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Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 803 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2019
Tanz mit mir, Aurelia
Müller, Titus

Tanz mit mir, Aurelia


ausgezeichnet

Diesmal ist es kein Roman, es ist eine Erzählung, die Titus Müller geschrieben hat. Auf 160 Seiten lernt der Leser John, einen einfachen Wasserträger, und Aurelia, Tochter eines Graveurs, kennen. Die beiden begegnen sich das erste Mal, als John Wassereimer in das Haus von Aurelias Eltern trägt. Es ist die Zeit Cromwells, der Winter naht. John muss hart arbeiten. trotzdem hat er immer ein Herz für diejenigen, denen es noch schlechter geht. Er hat keine einfache Kindheit gehab, dennoch fühlt er sich im Haus seines Onkels und Ziehvaters wohl. John ist ein tiefgläubiger Puritaner und so kann er Aurelias Lebenswandel und Ansichten nicht gutheißen. Dennoch zieht ihn Aurelias Lebensfreude an. Trotz aller Unterschiede in Hierarchie und Glauben verliebt er sich in sie.

Aurelia setzt sich gerne über Grenzen hinweg. Warum sollte sie auch nicht mit John reden? Mit ihm über den Glauben diskutieren? Aurelia und ihre Famile müssen ihren Glauben im Verborgenen leben, seit so vieles in England verboten wurde.

Titus Müller lässt diese Zeit, die Zeit Cromwells und der Puritaner, wieder aufleben, beleuchtet die Seiten der beiden Protagonisten (die Geschichte wird abwechselend von beiden erzählt). Interessant und aufschlußreich sind vor allem auch die geführten Dialoge. Aurelia erzähtlt John von einem liebevollen Gott, über Freude und Traditonen, es geht unter anderem auch über das Weihnachtsfest, das von den Puritanern verteufelt und verboten wurde. Aus Johns Sicht erfahren wir die Hintergründe seines Glaubens, aber auch seine Zweifel und vor allem seinen Mut, sich damit auseinanderzusetzen.

Eine Erzählung, die zur Winter- und Weihnachtszeit passt, die ruhig erzählt nachdenklich macht und informiert.


Am Ende gibt es noch ein sehr interessantes Nachwort von Titus Müller mit Erläuterungen und Erklärungen über diese Zeit in England.

Bewertung vom 31.10.2019
Peter Tschaikowsky. Schwanensee
Courtney-Tickle, Jessica

Peter Tschaikowsky. Schwanensee


ausgezeichnet

Dies ist schon das zweite Buch aus dem Prestel-Junior Verlag, das mich restlos begeistern konnte. Und nicht nur mich, auch meine Kinder.

Die Geschiche eines Prinzen, einer Schwanenprinzessin nd einem bösen Zauberer. Wir als Leser begltein Siefried auf seinem magischen Abenteuer. Die Zeichnungen von Jessica Courtney-Tickle sind zauberhaft und man kann in den Bildern das Ballett-Stück miterleben.

"Schwanensee" ist ein Kinderbuch mit zehn Doppelseiten auf denen die Geschichte zusammengefasst erzählt wird. Nicht zu viele Sätze, genau richtig zum (vor)lesen. Das ganz besondere darin ist aber, dass sich auf jeder Doppelseite ein Drücken-Emblem ist. Wenn man darauf drückt ertönt eine kurze Sequenz aus Tschaikowskys Schwanensee, passend zu Bild und Text. Diese sind sehr klangvoll und auch die Lautstärke ist angepasst. Nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. Wunderbare Musik.

Am Ende des Buches gibt es neben einem Glossar mit wichtigen Erklärungen rund um Ballett-Begriffe noch eine kurze Biografie über Tschaikowsky und eine Erklärung des Balletstückes aufgeführt, was vor allem ür Ältere sehr interessant ist. Zudem sind alle Melodien mit Akt-Zuordnung und Titel, sowie Beschreibung welche Instrumente hier eingesetzt werden und inhaltlicher Beschreibung noch einmal aufgeführt und könenn hier der Reihe nach oder einfach nach Lust und Laune noch einmal abgespielt werden.

Die Bilder in diesem Musik-Bilderbuch sind - genauso wie das Cover- zauberhaft gestaltet. In dieser Reihe sind im Prestel-Verlag bereits die Musik-Bilderbücher Der Nussknacker und Vier Jahreszeiten erschienen.

Eine bezaubernde Art Kindern ab ca 4 Jahren gleichzeitig eine Einführung in die Welt der klassischen Musk zu geben und diese Stücke näher zu bringen. Nussknacker und Vier Jahreszeiten werden nun auch noch bei mir einziehen!

Bewertung vom 31.10.2019
Unter samtweichem Himmel
Ganshert, Katie

Unter samtweichem Himmel


ausgezeichnet

Bethany ist seit sie 18 Jahre alt war nicht mehr in ihrem Heimatort Peaks gewesen - und dann ist mittlerweile schon 10Jahre her. Damals kam es auch zu einem Bruch mit ihrer damals besten Freundin Robin. Doch nun hat Robin einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, fast zeitgleich hat Bethanys Großvater Dan auch einen leichten Herzanfall. Bethany überwindet sich und fährt nach Peaks, nicht nur um zu Dan zu eilen, sie weiß auch, dass sie nicht anders kann und über ihren Schatten springen muss und zumindest kurz bei Robin persönlich vorbeischauen muss. Doch Robin empfängt sie mit offenen Armen, sie ist am Boden zerstört und Bethany merkt, sie wird gebraucht, sie kann nicht einfach gleich wieder wie geplant verschwinden, auch wenn ihre Vergangenheit sie hier in Peaks wieder einholen und alten Wunden wieder aufreißen.
Und da ist auch auf der Farm ihres Großvaters auch noch Evan, der gut aussehende Mitarbeiter. Doch sie und Evan sind wie Katz und Maus, sie sind in vielen Dingen gegensätzlicher Meinung und obwohl beide von Anfang an eine gewisse Anziehung spüren, sind sie nicht bereit, dies vor sich oder anderen zuzugeben. Sich einfach aus dem Weg zu gehen ist genauso schwierig.


Die Autorin Katie Gashert hat einen fesselnden christlichen Roman geschrieben, bei dem es um Glaube, Liefe und neue Hoffnungen geht, aber genauso gut auch um viele Verluste, Trauer, Verbitterung und Vergangenheitsbewältigung., genauso wie um falsch verstandenen Glauben. Sie hat von Anfang an einen Spannungsbogen aufgebaut, viele Schicksalschläge lassen den Leser mitfühlen und mitleiden. Die Charaktere sind authentisch und lebensnah geschildert. Ich habe die abwechslungsreiche Geschichte sehr gerne gelesen, denn es passiert so viel darin. Es knistert zwischen Evan und Bethany, um Robin und ihre Trauer, um Vergangenheit und Zukunft und natürlich auch um den Glauben.

Der Titel und das Cover sagen dazu leider zu wenig aus.
Von mir gibt es für diese unterhaltsame und tiefgründige Geschichte eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.10.2019
Bratapfel am Meer (Neuauflage)
Barns, Anne

Bratapfel am Meer (Neuauflage)


sehr gut

Die Intensivkrankenschwester Caro erhält einen etwas sonderbaren Auftrag von einer Patientin, kurz vor ihrem Tod. Sie soll eine filigrane Kette zu deren großen LIebe nach Juist bringen, doch die Hinweise, die Caro hat, sind sehr dürftig. Da sie aber selbst nach einer schmerzhaften Trennung und anstrengenden Arbeitstagen unbedingt Abstand und eine Auszeit braucht, fährt sie mit ihrem Hund nach den Feiertagen kurzentschlossen auf die Insel Juist. Das Glück ist ihr hold, sie bekommt noch eine Ferienwohnung. Auf der HInreise fällt ihr ein Anhalter auf, der ihr gleich irgendwie bekannt vorkommt. Der Zufall will es, dass sie Recht behalten hat. Vor einigen Jahren ist sie Max wirklich schon einmal begegnet. In einer Situation, die sie nie vergessen hat.

Ein Buch voller geheimnisvoller Geschichten, Freundschaften, etwas Liebe, vor allem aber auch Landschaftsbeschreibungen, die Lust machen sofort den Koffer zu packen und genau dorthin zu fahren um alles mit eigenen Augen zu sehen. Ein Wohlfühlroman mit süßem Topping, denn Anne Barns lässt ihre Protagonisten gerne backen und schlemmen und viele der Rezepte hat sie hinten im Buch für den Leser veröffentlicht - zum Nachbaken und zum Genießen: Vanillekipferl, Bratapfel mit Crumble, Lebkuchen, Stollen und Winter-Fudge. Lecker !

Der Erzählstil von Anne Barns, die auch unter Andrea Russo veröffentlicht, ist fesselnd, die Protagonisten sind symphatisch, haben aber dennoch ihre Ecken und Kanten. "Bratapfel am Meer" habe ich sehr gerne gelesen, auch wenn sich vieles sehr schnell entwickelt hat und der Zufall eine große Rolle gespielt hat, aber es ist ein Roman zum Eintauchen, er muss nicht immer realistisch sein, er kann auch den Leser einfach mal zum Träumen verführen. Ich habe mich jedenfalls sehr gut unterhalten gefühlt, ich mochte Caro sehr gerne und außerdem bin ich nun neugierig auf die Geschichten der Nebencharaktere Merle und auch Pia(die hier nur erwähnt wird) geworden, diese beiden Frauen sind die Hauptfiguren von anderen Romanen von Anne Barns. Man kann alle Geschichten allerdings unabhängig voneinander lesen.

Bewertung vom 24.10.2019
Weil ich von Dir träumte
Wagner, Emma

Weil ich von Dir träumte


ausgezeichnet

Dieses Buch ist so unfassbar spannend, romantsich, dramatisch, fesselnd...einfach unglaublich gut!

Als Justine der Einladung, die sie auf ihrer Ausstellung von dem geheimnisvollen und ihr fremden Raphael bekommt, folgt und nach Korsika fliegt, ist sie nach ihrer Ankunft gleich gefesselt von der Insel. Irgendwie fühlt sie sich gleich heimisch, kommen ihr viele Sachen irgendwie bekannt vor, doch eigentlich war sie noch nie auf Korsika. Doch warum hat sie den Eindruck, dass manche Dorfbewohner ihr aus dem Weg gehen? Zudem spürt Justine von Anfang an, obwohl ihr Freund Dean sie auf der Reise begleitet, dass Raphael sie verwirrt, ihr nicht aus dem Kopf geht, sie magisch von ihm angezogen wird.

Zudem gibt es einen zweiten Erzählstrang: Eine dramatische und hochemotionale Geschichte, die sich vor 30 Jahren auf der Insel abgespielt hat. Es geht um verfeindete Familien, zwei Dörfer, die sich spinnefeind sind, es geht um Ehre und Rache, um Vendetta, aber auch um eine große Liebe. Eine Liebe, die es so nicht geben kann, die es nicht geben darf. Eine Geschichte, die an Romeo und Julia erinnert, die berührt und mit der man mitfiebert.


Emma Wagner hat es geschafft, dass ich mitgefiebert habe, dass man mitleidet, dass man sich den Protagonisten nahe fühlt, dass man sie sich vostellen kann, dass sie lebendig wirken, so als wäre das alles geschehen. Einmal angefangen, kann man den Roman schwer aus der Hand legen und ihn eigentlich erst zuklappen, wenn man ihn ausgelesen hat.

Die Autorin hat es geschafft, immer nur Stück für Stück die Geschichte zu enthüllen, als Leser kann man sich mit auf Spurensuche begeben, man entdeckt Korisika, man ist auf dieser Reise irgendwie dabei. Man ist begeistert, aber auch entsetzt über Hass und das Nicht-Verzeihen-Können, man leidet und hofft mit. 478 Seiten voller Spannung, großartig erzählt, wirklich !

Eine wundervoller Roman für alle Romantiker, und Freunde von fesselnden und geheimnisvollen Geschichten. Volle Leseempfehlung und eines meiner Jahreshightlights.

Bewertung vom 16.10.2019
Neun Fremde
Moriarty, Liane

Neun Fremde


ausgezeichnet

Neun Menschen, fünf Frauen und vier Männer, darunter zwei Ehepaare, wollen einfach - aus ganz unterschiedlichen Gründen - eine Auszeit von ihrem Leben. Seien es gesundheitliche Probleme, Eheprobleme, tragische Verluste oder berufliche Tiefschläge. Sie alle erwarten oder erhoffen sich zehn Tage Wellness bzw, einen Rückzugsort um Auszuspannen und sich zu erholen und dem Alltag auf angenehme Weise zu entfliehen. Doch im Tranquillum House läuft alles anders als sie denken. Schon am Anfang müssen sie sich strikten Regeln unterwerfen, doch was danach noch alles auf sie zukommt, damit hat keiner von ihnen gerechnet.....

Mir hat der Sprach- und Erzählstil von Liane Moriarty sehr gut gefallen, vor allem die sich immer abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten. Die Autorin macht es sehr geschickt und baut die verschiedenen Personen erst nach und nach in die Story mit ein, so dass man sie gut kennenlernen kann ohne verwirrt zu werden. Man lernt so einige Lebensgeschichten kennen, zerplatzte Träume, tiefe Wunden, jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen.

Die Handlung wird spannend insziniert, man wird hineingesogen in dieses Wellness-Resort, man meint dabei zu sein. Moriarty gelingt es Spannung aufzubauen, immer wieder mit neuen Wendungen zu überraschen und ich betone es hier noch einmal, sie überzeugt mich mit den psychologischen (Un-)Tiefen ihrer Protagonisten. Gefallen hat mir auch das "weiche" Ende, es endet nicht mit den 10 Tagen im Resort, sondern Moriarty erzählt uns auch noch über die Auswirkungen, die Veränderungen, die die Protas danach erleben. Man schließt das Buch mit einem guten Gefühl und sinnt noch eine Weile darüber nach.

Liane Moriarty ist die Autorin von "Big little lies"/"Tausend kleine Lügen, ein Roman, der inzwischen als Serie verfilmt worden ist. Auch die Filmrechte von "Neun Fremde" sind schon vergeben, ich hatte beim Lesen auch gleichzeitig einen Film vor Augen ablaufen, es ist eine Geschichte, die ich mir wirklich sehr gut auch verfilmt vorstellen kann. Allerdings bevorzuge ich immer das Buch, denn man kann in gedruckter Form so viel mehr ausdrücken und den Personen Tiefe verleihen.


"Neun Fremde" ist ein sehr fesselnder Roman, den ich sehr gerne weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 03.10.2019
Im Garten der Sehnsucht
Morgenroth, Dorothea

Im Garten der Sehnsucht


ausgezeichnet

Nach dem Tod der Mutter ist Natalie aus der Bahn geworfen. Noch kann sie sich nach der Auszeit aufgrund der Pflege ihrer Mutter vor deren Tod nicht aufraffen in ihren alten Job an der Klinik zurück zu kehren.

Da bekommtsieein Mail einer früheren Freundin ihrer Mutter, von der sie allerdings noch nie gehört hat. Matty läadt sie zu sich nach Irland ein um sie näher kennenzulernen. Natalie sagt nach kurzem Zögern zu. Die Reise nach Irland wird sie verändern. Nicht nur Matty und ihr wilder Garten wird ihr und ihrer Seele gut tun, auch der gutaussehende Nachbar von Matty weckt tiefe Gefühle in Natalie.


Ich habe von der Autorin schon "Ein Brief für dich" gelesen und auch dieses mal konnte sie mich begeistern. Sogar ein bisschen mehr. Diesmal ist der Schauplatz Irland und nicht nur die Figuren begeisterten mich, auch die Beschreibungen von Dublin bzw. hinterher der westlichen Küstenlandschaft. Alles wurde sehr gut in den Lauf der Geschichte mit hinein gearbeitet ohne dass es zu viel wurde, eher so, dass es das Sehnsuchtsgefühl, diese Landschaft selbst zu sehen, dorthin zu reisen und es mit eigenen Augen zu betrachten, mächtig erhöht hat.

Dieser christliche Roman von Dorothea Morgenroth ist ein Buch, das einen regelrecht in die Geschichte und das Geschehen hinein zieht. Mit sehr viel Gefühl und fesselndem Erzählstil schafft die Autorin es, dass die Protagonisten authentisch wirken, mit all ihren Sorgen und Problemen, ihren Wünschen, ihren Bestrebungen, ihren Hoffnungen, ihrerm Leid, aber auch mit ihrer Liebe und somit dem Leser ans Herz wachsen. Dadurch konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Es geht nicht nur um Natalie, auch andere Protagonisten in dem Buch haben Probleme, stecken in Krisen oder schwierigen Umständen, haben Schicksalsschläge zu verkraften oder sie sind in Gefahr die falschen Lebenswege zu beschreiten. Dorothea Morgenroth hat alles zu einer sehr fesselnden Geschichte verwebt.


"Im Garten der Sehnsucht" ist ein Wohlfühlroman mit spannenden Elementen, mit Problemen und Sorgen, die gelöst werden. Ein tiefgründiger Roman mit christlichen Aussagen. Sehr schön empfand ich auch die vor jedem Kapitel vorangestellten Zitate und Sprüche.

Bewertung vom 03.10.2019
Die Kaminski-Kids: Tatort Ocean Queen
Meier, Carlo

Die Kaminski-Kids: Tatort Ocean Queen


sehr gut

Der neue Fall für die Kaminski Kids führt Simon, Deborah und Raffi mit ihrem Opa auf ein Kreuzfahrtschiff. Die Reise haben sie gewonnen. Als auf dem Luxusliner eine Perlenkette gestohlen wird, wird der junge Putu, der auf dem Schiff arbeitet, verdächtigt. Die drei Kaminskis glauben aber seinen Unschuldsbeteuerungen, im Gegensatz zur Schiffs-Security, und gehen dem ganzen nach.

Rund um Diebstahl, Schmuggel und anderen Dingen, die auf dem Schiff passieren, geht es um das alltägliche Leben an Bord eines großen Schiffes. Vor allem aber auch um die Diskrepanz zwischen Luxus-Suiten und Angestellten-Decks, um Umweltaspekte und blinden Passagieren.

Um ihren neugewonnenen Freunden zu helfen, riskieren die Geschwister diesmal sehr viel und gehen auch so manch ein mehr als waghalsiges Risiko ein.


Die Kaminski Kids erinnern mich immer wieder ein bisschen an die Fünf-Freunde-Bücher, allerdings werden bei Carlo Meier immer wieder sehr passend christliche Werte mit in die Geschichte eingebaut.

Die Kapitel sind nicht zu lang und altersgerecht geschrieben, immer mal wieder eine SW-Zeichnung, die gerade spannende Szenen detailliert zeigt, rundet die Geschichte ab.

Die Abenteuer der Kaminski Kids eigenen sich zum (Vor-)Lesen für Kinder ab 8/9 Jahren und sind auch als Hörspiele erschienen.

Bewertung vom 02.10.2019
Gewundene Pfade
Joubert, Irma

Gewundene Pfade


ausgezeichnet

Es ist die Geschichte von Lettie. Es beginnt in den 1930er Jahren, als Lettie mit ihren Freundinnen noch zur Schule in Südafrika geht. Es geht um die Liebe, um Freundschaften, aber auch um den zukünfigen Berufsweg. Im Gegensatz zu ihren gertenschlanken und hübschen Freundinnen ist Lettie äußerlich eher unscheinbar, zu dick, Brillenträgerin. Sie ist verliebt, ihre Liebe wird aber nicht erwidert. So stürzt sie sich in ihr Medizinstudium und übernimmt anschließende die Landarztpraxis ihres Vaters.

Es ist aber auch die Geschichte des Italieners Marco, der im 2. Weltkrieg Rachel und die Famile Rosenfeld in den Bergen versteckt. Diese Zeit und diese "Umstände", dieses Grauen, dieses Bangen und Leid, wird von der Autorin sehr sehr beeindruckend erzählt.

Am Anfang muss man sich ein bisschen in das Buch einlesen, hier hilft das vorangestellte Personenregister ungemein. Aber nach ein paar Kapiteln hat mich die Geschichte so richtig gepackt, vor allem emotional. Oft hatte ich Tränen in den Augen, so sehr habe ich mitfühlen könenn.

Die Geschichte spannt sich bis in die 80er Jahre. Politik wird eher am Rande behandelt, es ist vielmehr der steinige und verschlungene (Lebens-)Pfad einer Einzlelnen. Letties Leben, ihre lIebe, ihre Familie, ihre Freundinnen, ihr Alltag, ihre Probleme, die guten und die schlechten Tage, ihre Gedanken, ihre Schicksalsschläge, ihr Hadern mit Gott und der Welt, aber auch ihre Stärke, ihr Mut, ihre Intelligenz und vor allem ihr Glaube, sind das Kerngerüst dieses Romans. Am Ende hätte ich es mir etwas straffer gewünscht, allerdings gelingt der Autorin hier dann auch ein Bogenschlag zum Anfang des Romans, es ist ein mutmachendes und versöhnliches Ende.

Es gibt zwei weitere Romane "Hinter dem Orangenhain" und "Das Kind aus dem versteckten Dorf", die die Sichtweisen und Lebensgeschichten von anderen Personen, die auch hier als Nebenrollen auftauchen, erzählen. Diese beiden Romane möchte ich jetze auch unbedingt lesen.

Irma Joubert hat einen ungemein fesselnden Erzählstil, eher mit leisen Tönen, sanft erzählt, aber man fühlt sich regelrecht hineingezogen in die Geschichte, kann sich alles sehr gut vorstellen und vor allem mitfühlen.

Gewundene Pfade ist ein außergewöhnlicher und emotional berührender Roman.

Bewertung vom 28.09.2019
Schmetterlinge unerwünscht
Overbeck, Maja

Schmetterlinge unerwünscht


ausgezeichnet

Gina und Hannah - zwei Freundinnen, die sich bisher immer alles erzählen konnten, doch ihr Leben wird gerade mächtig durcheinander gewirbelt, so dass nicht nur ihre Freundschaft zu zerbrechen droht.
Gina, fast 40, ist im Beruf überaus erfolgreich, sie ist mit einem gutaussehenden und ebenso erfolgreichem Mann verheiratet, die gemeinsame Tochter Sophie ist 16. Sie bewohnen in München eine Luxuswohnung und gelten in der Szene als DAS Traumpaar. Alles perfekt, oder? Bisher glaubte Gin daran, doch als sie ihren Mann in flagranti mit einer jüngeren Frau erwischt, fängt das Kartenhaus, das sie errichtet hat, an zu wackeln.
Ihre Freundin Hannah hat ganz andere Sorgen. Nach 16 Jahren Ehen ist sie immer noch kinderlos. Die Kinderwunschbehandlung hat bisher keinen Erfolg gezeigt, außer dass in ihrer Ehe nun gewaltig die Luft raus ist. Daher ist Hannah überaus empfänglich für die Komplimente und Annäherungsversuche ihres charismatischen Chefs.

"Schmetterlinge unerwünscht" ist ein mitreißender Roman, den ich nur so verschlungen habe. Mit Witz und Sarkasmus, mit Ernst und Tiefgründigkeit, mit Emphatie und tollem Erzählstil hat die Autorin Maja Overbeck mich gefesselt. Es gibt viel Herzschmerz bei den Protagonistinnen, aber auch Erinnerungen and ie guten Zeiten, sowie Träume und Hoffnungen und die ein oder andere überraschende Wendung.

Hannah und Gina sind zwei taffe Frauen, die beide - aus unterschiedlichen Gründen - in ein tiefes Loch fallen. Beide müssen einen Weg hinaus finden, sich neue Ziele stecken, ihre eigenen Wünsche erst einmal erkennen und vielleicht auch neu definieren. Nicht einfach. Sind es die alten Pfade oder die neuen Wege in ihrem Leben, die sie glücklich machen? Dafür müssen Gina und Hannah einerseits zurück blicken, aber auch nach vorne, was nicht immer leicht ist. Maja Overbeck hat diesen Liebesroman mit allem Witz auch Tiefe gegeben, sie hat Gina und Hannah authentisch geschildert, weder beschönigt, noch übertrieben gezeichnet. Die Gedanken und die Gefühle der beiden sind sehr real und lebendig für mich gewesen.

Liebe und Leid liegen eng beieinander und das erzeugte bei mir fesselnde Lesestunden. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. denn es ist ein bewegender und vor allem berührender Liebesroman rund um Katastrophen und Neuanfängen.