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Kristin Friedrich
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Hof
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2011
Schwarzer Schnee
Kinskofer, Lotte

Schwarzer Schnee


ausgezeichnet

Lara hat eigentlich ein tolles Leben. Sie wächst behütet auf, hat einen liebevollen Freund und einen netten kleinen Bruder. Sie ist glücklich mit sich und der Welt. Das ändert sich allerdings schlagartig, als ihr fünfzehnjähriger Bruder von einen auf den anderen Tag verschwindet. Die Eltern sind verzweifelt. Max - Laras Freund - ist sehr besorgt und das Mädchen selbst am Boden zerstört. Simon hatte doch bisher nie Problem, ihm kann doch nur etwas schlimmes passiert sein!! Auch die Polizei tappt im Dunkeln. Als das Mädchen dann seltsame Dinge in Simons Zimmer findet, beginnt sie auf eigene Faust nachzuforschen und das scheint ihr den Boden unter den Füßen wezureißen...

"Schwarzer Schnee" ist aus der Sicht von Lara in der Gegenwart geschrieben . Die Autorin Lotte Kinskofer hat einen wundervollen Schreibstil mit einfachen und kurzen Sätzen. Das Buch liest sich in einem Rutsch weg und wird zu keinen Zeitpunkt langweilig.
Außerdem hat die Autorin das Talent die Emotionen und Handlungen der Protagonisten richtig authentisch rüberzubringen. der Leser merkt deutlich die Verzweiflung der Eltern und fühlt auch mit Lara sofort mit.

Positiv fällt auf, dass die Geschichte ohne große Einleitungen und Erklärungen sofort losgeht. Es fängt direkt beim Verschwinden von Simon an. Der Leser weiß am Anfang noch gar nichts über die Familie, erfährt aber schnell alles, was man wissen muss. Dabei werden aber keine umfassenden, abschweifenden Geschichten von früher erzählt, sondern alles so ganz nebenbei. Das ist für den Leser sehr angenehm.

Alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Ich war von der ersten Seite an mitten im Geschehen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe bis zum Ende mitgefiebert. Aufgrund der gerade mal 270 Seiten, hatte ich den Jugendroman innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Ich kann "schwarzer Schnee" nicht nur jungen Lesern empfehlen und freue mich auf weitere Bücher von Lotte Kinskofer.

Bewertung vom 15.06.2011
Zeit der Gespenster
Picoult, Jodi

Zeit der Gespenster


sehr gut

Ross lebt ganz schön gefährlich. Er ist dem Tod bereits dreimal entkommen. Er schafft es einfach nicht sich umzubringen. Warum er sterben will? Nun ja, er hat einst bei einem Autounfall seine große Liebe verloren. Auch noch Jahre nach ihrem Tod kann er sich emotional einfach nicht von ihr lösen. Aber alle guten Dinge sind drei. Nachdem er dem Tod das dritte Mal von der Schippe gesprungen ist, geht er auf Geisterjagd. Ross möchte irgendwie Kontakt mit seiner geliebten Frau aufnehmen. Dabei bittet ihn auch Spencer Pike um Hilfe, weil dieser ein bestimmtes Bauprojekt nicht realisieren kann. Auf dem indianischen Grundstück spukt es nämlich. Bei Ross' Nachforschungen stößt er auf große Abgründe aus der Vergangenheit...

Jodi Picoult ist bekannt für ihre dramatischen Romane. Und das findet man auch hier wieder. Man gerät mit dem sympathischen Protagonisten in ein Drama und kann die emotionalen Konflikte der verschiedenen Personen sehr gut nachempfinden. Allerdings muss man sich auf die Geschichte einlassen können, wie der Titel schon sagt, geht es um Geister. Ja, das ist unrealistisch. Aber wenn man das mal komplett außer acht lässt, hat man die Chance in eine wundervolle Geschichte einzutauchen.

Etwas störend empfand ich die sehr langen Kapitel. Ich bin eher ein Freund von kürzeren. Da ich aber so eingenommen von der Handlung war, hat sich das doch relativ schnell wieder gelegt.
Die Spannung war nicht sehr groß. Und trotzdem hatte ich den Drang schnell weiterlesen zu müssen, weil ich einfach wissen wollte, welche Wahrheiten noch ans Licht kommen und wie das Drama endet. Die Autorin hat es geschafft, dass ich mich zurücklehnen und einfach in der Geschichte träumen konnte und doch immer wieder überrascht war.

Alles in allem war ich verzaubert von der Geschichte. Mir hat auch der wundervolle, für Jodi Picoult typische, Schreibstil gefallen. Ich war richtig gefangen von der Handlung. Auch wenn das Buch nicht so sehr spanndend war, möchte ich es doch gerne weiterempfehlen. Vor allem dann, wenn ihr Zeit für Gespenster habt...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2011
Glücksschimmer
Gerrits, Angela

Glücksschimmer


ausgezeichnet

"Das Meer ist unberechenbar, so wie das Leben.
Moritz. So heißt Ruths einziger Lichtblick. Denn seit ihrem Umzug von Hamburg in die bayrische Kleinstadt reiht sich in ihrem Leben eine Katastropfe an die nächste. Da kommt ihr die Klassenfahrt an die Nordsee gerade recht. Nordsee bedeutet nämlich nicht nur Heimat, hier soll auch bei Moritz endlich der Funke überspringen! Doch es kommt anders: Moritz hat nur Augen für eine andere und der kauzige Wattführer Ole Feddersen bringt Ruth völlig aus dem Gleichgewicht. Sie will nur noch eines: Weg von hier!"

Ruth ist todunglücklich. Sie wohnt nun in einem kleinen Ort in Bayern. Ihre ganzen Bekannten und Freunde hat sie in Hamburg zurückgelassen. Und was hat sie an dem neuen Ort? Nichts! Sie findet keinen Anschluss, wird von ihren Mitschülern geärgert und ist unglücklich in Moritz verliebt. Auch bei ihrer Mutter stößt sie auf null Verständnis.
Als es dann auf Klassenfahrt geht, hat sie zunächst überhaupt keine Lust auf diese Reise. Doch ihr einziger Lichtblick ist die Chance dort endlich von Moritz wahrgenommen zu werden. Aber es kommt wie es letztendlich kommen muss: Er hat nur Augen für eine Mitschülerin. Da reicht es dem unverstandenen Mädchen endgültig und sie trifft einen folgenschwere Entscheidung...

"Glücksschimmer" ist mit seinen gerade mal 172 Seiten ein wundervoller Schmöker für zwischendurch. Das Jugendbuch lässt sich leicht und zügig in einem Rutsch durchlesen. Das liegt vor allem an dem flüssigen Schreibstil.
Spannung kommt zwar erst im späteren Verlauf der Geschichte auf, allerdings kann der Leser das Buch trotzdem nicht aus der Hand legen. Die Autorin Angela Gerrits schafft es, das man sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen kann und voll und ganz in das Geschehen eintaucht.

"Glücksschimmer" ist meiner Meinung nach für jede Altersgruppe geeignet. Egal ob jung oder alt und egal ob man ein männlicher oder weiblicher Leser ist. Allerdings muss man hier erwähnen, das die 172 Seiten wirklich sehr kurzweilig sind. Die Kapitel lesen sich schnell und die Schrift ist relativ groß. Das tut aber dem Lesespaß überhaupt keinen Abbruch.

Mir persönlich ging die Geschichte um das junge Mädchen Ruth sehr nahe, weil ich so gut mit ihr fühlen konnte. Mich hat aber auch der wundervolle Schreibstil und der Aufbau der Story überzeugt. Ich kann den Jugendroman nur weiterempfehlen - vor allem dann, wenn man zwischendurch mal wieder etwas wundervolles lesen möchte, aber keine Lust auf einen dicken Wälzer hat.

Bewertung vom 31.05.2011
Schweinehunde / Konrad Simonsen Bd.1
Hammer, Lotte;Hammer, Søren

Schweinehunde / Konrad Simonsen Bd.1


gut

"Ich mag keine toten Männer. Die sind aufgeschnitten. Eklig, oder?"

"Ja."

"Können wir jetzt Fußball spielen?"

"Nein. Wir müssen einen Erwachsenen finden."

In Dänemark passiert furchtbares. Zwei Kinder machen in der Turnhalle ihrer Schule eine grausame Entdeckung. Dort hängen fünf tote Männer an der Decke. Sie sind nackt, verstümmelt und die Gesichter nicht mehr als solche zu erkennen. Das kuriose an dem Fund: es gibt trotz offensichtlichem Gemetzel kaum einen Tropfen Blut ini dem Raum. Wer tut so etwas? Und wer waren die fünf Männer? Kann ihre Identität den Fall aufklären?

Der Schreibstil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Die Handlungen wirken schon zu Beginn, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt, wenn fünf schrecklich zugerichtete Männer tot an der Decke einer Turnhalle hängen. Das ist aber nicht schlecht, sondern eher faszinierend.

Störend dagegen wirken die vielen Namen. Gerade der deutsche Leser tut sich schwer mit den vielen verschiedenen Namen und den verschiedenen Orten, da die Geschichte ja in Dänemark spielt. Da ist man schnell mal verwirrt.
Normalerweise empfinde ich kurze Kapitel in einem Buch als sehr positiv. Hier steigern die kurzen Kapitel eher die Verwirrrung, da wir von Person zu Person und von Ort zu Ort springen. Gerade wenn man sich wieder in die Handlung eingefunden hat, kommt schon das nächste Kapitel.
Die langen Ermittlungsarbeiten und die vielen Nebengeschichten rund um die Protagonisten hätten meiner Meinung nach auch nicht sein müssen. Etwa 150 Seiten weniger und die Spannungskurve wäre enorm angestiegen.

Nichtsdestotrotz war "Schweinehunde" in meinen Augen einfach grandios. Die Geschichte ist brandaktuell. Man merkt schnell das es um Pädophile geht. Mit diesem Thema sollte man sich auf jeden Fall beschäftigen und nicht die Augen davor verschließen. Die Morde waren kreativ und sehr grausam. Zartbesaitet sollte der Leser hier nicht sein. Außerdem war das Buch für mich einmal etwas komplett anderes - gerade wegen dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Schade, dass die Spannung durch die oben aufgeführten Punkte so genommen wurde...

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2011
Angst
Kilborn, Jack

Angst


ausgezeichnet

Was in dem kleinen Örtchen Save Haven geschieht, ist an Grauen und Wahnsinn nicht zu schlagen. Alle Einwohner werden von heute auf morgen in einen Ausnahmezustand versetzt. Sie haben einfach panische Angst! Ach so, ihr fragt euch jetzt, was denn bitte so unglaublich schlimm sein soll? Aber wenn ihr denkt ich übertreibe, dann irrt ihr euch ganz gewaltig!

In Safe Haven ist ein Militärhubschrauber abgestürzt. Was hier in Gang gesetzt wird, hat es wirklich in sich. Denn die Passagiere sind die fünf schlimmsten Schwerstverbrecher die die Welt je gesehen hat. Sie haben gemordet, gefoltert und kennen keine Gnade. Gefühle und Emotionen sind für die Männer ein Fremdwort. Diese fünf Bestien laufen jetzt frei in in Safe Haven herum und es gibt niemanden der sie bei der Jagd nach Frischfleisch ini ihrem Blutrausch aufhält...

Zunächst fällt hier der Schreibstil auf. Das Buch ist flüssig und leicht geschrieben, was es leicht macht über die Seiten zu fliegen. Jack Kilborn nimmt kein Blatt vor dem Mund und würzt die Dialoge mit schwarzem und trockenem Humor.
Allerdings kann es durchaus sein, dass hier die Nerven beim Lesen blank liegen und der eine oder andere zwischenzeitlich pausieren muss mit dem Horrorbuch, da wir hier ein einziges Blutbad vorfinden. Gleichzeitig ist der Verlauf der Geschichte so unglaublich spannend, dass man sich schnell in einem Konflikt mit sich selbst befindet: Weiterlesen aufgrund der Spannung und des Schreibstils trotz Ekelfaktor?

Das Buch ist nur in Absätze gegliedert, nicht in Kapitel. In anderen Büchern hat das schon oft störend gewirkt. Hier aber nicht, da man "Angst" eh nicht aus der Hand legen kann, weil man so sehr von der Geschichte eingenommen ist.

Der hartgesottene Leser, der vielleicht auch Fan von Splatter ist, der ist mit "Angst" bestens bedient. Gemüter mit schwachen Nerven oder einer niedrigen Schmerzgrenze, was den Ekelfaktor angeht, muss ich dringend von dem Buch abraten.
Wir erleben hier Horror, Splatter und Brutalität vom feinsten. Ich muss allerdings nochmal dringend erwähnen, dass Jack Kilborns Horrorthriller nicht unter 18 Jahre geeignet ist!

Bewertung vom 29.05.2011
Bevor ich sterbe
Downham, Jenny

Bevor ich sterbe


ausgezeichnet

Was würdest du tun, wenn du weißt, dass du nur noch wenige Monate zu leben hättest? Was würdest du mit deiner restlichen Zeit anfangen? Ist das nicht eine schreckliche Vorstellung? So geht es auch der sechzehnjährigen Tessa. Sie ist unheilbar an Leukämie erkrankt und weiß, dass ihr nur noch wenig Zeit bleibt. Aber anstatt Zuhause liegen zu bleiben, hat sie beschlossen ihr restliches kurzes Leben zu genießen. Sie hat sich eine Liste erstellt. Dort sind alle Dinge aufgelistet, die Tessa noch erleben möchte, zum Beispiel noch Drogen nehmen, berühmt werden, Sex haben und die Liebe ist auch ein Punkt auf dieser Liste. Dieser Punkt scheint sich zu erfüllen, als sie Adam kennenlernt. Aber ist das gerecht? Darf man sich verlieben, wenn man weiß, dass man bald stirbt?

In dem Jugendbuch wird ein sehr heikles Thema behandelt. Ein junges Mädchen ist an Leukämie erkrankt. Es ist sicher, dass sie sterben wird. Daran gibt es nichts mehr zu rütteln. Nur der endgültige Zeitpunkt steht noch nicht fest. Der eine oder andere Leser muss bereits bei dieser Tatsache schlucken. In diesem Buch steckt aber noch viel mehr. Wir bekommen in erster Linie natürlich Tessas Sicht mit. Aber es ist auch äußerst interessant, wie andere Menschen aus dem Umfeld des Mädchens mit der Krankheit umgehen. Da gibt es den liebevollen, sorgenden Vater, eine verplante und chaotische Mutter, den unbedarften jüngeren Bruder, die verrückte beste Freundin Zoe und natürlich Adam. Jeder von den Protagonisten geht völlig anders mit Tessas bevorstehenden Tod um.

Der Schreibstil der Autorin Jenny Downham ist so wundervoll einfühlsam und flüssig geschrieben, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Gleichzeitig kann man unglaublich viel zwischen den Zeilen lesen.

Mir persönlich ging "Bevor ich sterbe" sehr nahe. Es war herzallerliebst geschrieben und unglaublich traurig. Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen, egal ob jung oder alt, auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Ich muss gestehen, dass mir die Geschichte noch lange in Erinnerung bleiben wird und ich musste am Ende doch bitterlich weinen...

Bewertung vom 29.05.2011
Fremde Schwestern
Ahrens, Renate

Fremde Schwestern


ausgezeichnet

Frauke und Julia sind wie Feuer und Wasser. Sie sind so verschieden, wie es zwei Menschen nur sein können. Allerdings sind sie Geschwister. Während Frauke ein geregeltes Leben führt und ein Kontrollfreak ist, zeigt sich Lydia als totaler Chaot. Das war schon in der Kindheit der beiden so. Frauke war gut in der schule und überzeugt den Vater mit ihren guten Noten, enorme Leistung und Vernunft. Sie ist ein typisches Papakind. Lydia dagegen kommt ganz nach ihrer kreativen Mutter. Sie hat viele Hobbies, die ihre Kreativität unterstützen, ist dafür aber schlecht in der Schule und hat nur Flausen im Kopf. Und dennoch: Die Schwestern lieben sich abgöttisch, bis es irgendwann wohl oder übel zum Bruch kommt und sich die beiden völlig aus den Augen verlieren.
Irgendwann steht die inzwischen todkranke Lydia mit Merle - ihrer kleinen Tochter - vor Fraukes Tür. Dabei werden die beiden alles andere als mit offenen Armen empfangen. Doch die kleine Merle zwingt die beiden erwachsenen Frauen, nicht nur den Tatsachen ins Auge zu blicken, sondern sich auch wieder einander anzunähern. Kann das gut gehen? Schließlich sind sie fremde Schwestern...

Zunächst fällt hier der Schreibstil auf. Das Buch lässt sich flüssig und schnell lesen. Die Geschichte ist aus der Sicht von Frauke in der Gegenwart geschrieben in der die beiden Schwestern wieder aufeinander treffen. Frauke erinnert sich aber immer wieder an Szenen aus der Kindheit zurück. Und so erschließt sich für den Leser so nach und nach das ganze Ausmaß der Geschichte.

Renate Ahrens hat es geschafft, mich sehr zum nachdenken anzuregen. Jeder der selbst Geschwister hat, kann sich in die beiden vielleicht gut hineinversetzen.
Gleichzeitig war ich fasziniert, wie ein kleines Mädchen es schafft, alles zu ändern und ich habe die ganze Zeit gehofft, dass die Schwestern doch noch zueinander finden. Am Ende war ich richtig emotional aufgewühlt. Dabei wirkte die Geschichte für mich überhaupt nicht kitschig und wurde auch nicht Klischees belastet.

Ich habe die 299 Seiten quasi verschlungen. "Fremde Schwestern" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und am Ende war ich den Tränen sehr nahe. Ich kann den Roman jedem empfehlen, der gerne nachdenklich machende Bücher liest oder mal wieder eine Geschichte lesen möchte, die einen nicht mehr so schnell loslässt...

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2011
Mein bis in den Tod
James, Peter

Mein bis in den Tod


sehr gut

Wenn man von außen das Leben der schönen Faith betrachtet, könnte man neidisch werden. Ihr Mann Ross ist ein erfolgreicher Schönheitschirurg, sie hat einen Sohn, den sie über alles liebt und schwimmt nebenbei in Geld und Luxus. Wer aber genauer hinsieht, bemerkt vielleicht, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Faith leidet nicht nur unter ihren schweren Depressionen, sondern auch unter ihrem Mann, denn dieser ist ein Tyrann. Ständig muss sie Schönheitsoperationen über sich ergehen lassen, nur um seinem Schönheitsideal zu entsprechen. Auch sonst kann sie es ihm nie recht machen. Er will einfach die perfekte Frau und es fällt ihr schwer, seinen Ansprüchen gerecht zu werden.
Als Faith dann Oliver kennenlernt, merkt sie langsam, dass es auch anderes funktionieren könnte. Dass es mit dem Partner schön sein kann, auch wenn man selbst Ecken und Kanten hat. Als sich hier schließlich eine zarte Liebe entwickelt, dreht Ross komplett durch und für die arme Frau beginnt nicht nur ein Spießrutenlauf, sondern ihr schlimmster Alptraum wird wahr... Kann Oliver sie vor ihrem psychopathischen Ehemann retten?

"Mein bis in den Tod" liest sich wunderbar. Man kann sich als Leser wundervoll in die Probleme, die im Leben von Faith eine große Rolle spielen, einfühlen. Man erlebt alle Höhen und Tiefen einer verzweifelten Ehefrau und liebenden Mutter mit. Und man ist entsetzt, während des Lesens, da man erfährt, zu was angeblich liebende Männer alles fähig sein können. Auch wenn das Buch nicht immer spannend war, konnte man den Thriller zügig lesen. Das lag vor allem am Schreibstil und der interessanten und überraschenden Wendungen in der Geschichte. Der Autor hat es verstanden, den Leser bei Laune zu halten.

Blutige Szenen gibt es in "Mein bis in den Tod" kaum. Das bedeutet, dass dieser Thriller für zartbesaitete Gemüter, die aber nicht auf Spannung verzichten wollen, hervorragend geeignet ist. Für alle Fans der blutigen Hardcorebücher ist die Geschichte des Autors Peter James ein nettes Schmankerl für zwischendurch.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich habe es regelrecht verschlungen, auch wenn es zwischendurch immer wieder Stellen gab, die recht langatmig waren. Das hat mich überhaupt nicht gestört. Mir gefielen die überraschenden Wendungen und ich war immer wieder erschüttert, wozu Menschen fähig sind, denen man eigentlich bedingungslos vertrauen können sollte.
"Mein bis in den Tod" ist ein Thriller, der nicht nur gut war, sondern mich auch ziemlich nachdenklich gestimmt hat.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2011
Seelenhüter
Whitcomb, Laura

Seelenhüter


sehr gut

Hast du Angst vor dem Tod? Hast du Angst vor dem Ungewissen? Dank Calder kann ich dir deine Ängste diesbezüglich nehmen. Denn Calder ist ein Seelenhüter. Er wird dir helfen über die Schwelle des Todes zu treten, damit du sicher den Übergang ins Jenseits zu schaffst...
Nach dem Tod lösen sich unsere Seelen nicht in Luft auf, sondern wandern weiter. Damit diese Reise sicher verläuft, gibt es die sogenannten Seelenhüter. Für die gelten ganz besondere Regeln. Doch was, wenn sich ein solcher in einen Menschen verliebt? Genau das passiert Calder. Und diese falsche Liebe zieht immer mehr falsche Taten nach sich. Er bricht nicht nur mehrere Gebote, nein, das ganze Gleichgewicht gerät aus dem Ruder und er bringt nicht nur sich selbst, sondern auch Alexandra und ihre Familie in große Gefahr. Ganz zu schweigen von den armen Seelen die er doch eigentlich begleiten sollte...

Das Buch besticht sofort mit dem auffallend schönem Äußeren. Man sieht einen jungen Mann umgeben von blauen und weißen Farben. Man verspürt sofort Lust das Buch in die Hand zu nehmen, um mit dem Lesen beginnen zu können.

Da ich für meinen Teil noch keine Geschichte in dieser Art gelesen habe, wirkte die Handlung für mich zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Es geht um eine Zwischenwelt im Jenseits, in der Wächter und Seelenhüter umherwandern. Seelen verlassen nach dem Tod des ursprünglichen Körpers ihre Hüllen und brauchen Hilfe beim Übergang. Das alles ist surreal und völlig neu für mich gewesen. Allerdings wird die Handlung wundervoll und leicht beschrieben, so dass man das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das liegt auch an dem flüssigen Schreibstil und daran, dass die Protagonisten herzallerliebst beschrieben sind.

Alles in allem hat mir die Geschichte dann doch gut gefallen, da ich einfach gerne neue Dinge kennenlerne. Ich kann das Buch auf jeden Fall jedem Fantasyfan weiterempfehlen. Das Buch ist nicht nur spannend, es lädt auch zum träumen ein und ist sowohl für Fantasyliebhaber, als auch für Anfänger in diesem Genre geeignet.