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Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 25.12.2011
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1


sehr gut

Als Officer T.J. Banks nachts mal wieder entlaufene Kühe einfangen soll, entdeckt er die grausam zu gerichtete Leiche einer jungen Frau. Und damit hält das Grauen einzug in die verschlafene Amisch-Gemeinde von Painter' Mill. Schon bald wird klar, dass der Schlächter nach sechzehn Jahren Pause wieder sein Unwesen in dem Städtchen treibt. Chief Kate Burkholder und ihr Team übernehmen die Ermittlungen, unterstützt von anderen Dienststellen. Kate kommt dem Mörder nah. Tödlich nah.

Das Cover zeigt ein einsam gelegenes Farmhaus im Schnee. In blutroter Schrift steht der Titel des Buches im Schnee. Ich finde es passend zum Inhalt des Buchs gewählt, hätte mir aber ein stärkeres Motiv gewünscht.

Linda Castillo wirft ihre Leser sofort in die grausamen Taten des Schlächters und beschreibt direkt zu Beginn den grausamen Tod von Amanda Horner. Die Autorin lässt jedoch genug Spielraum, damit der Leser sich selber die Qualen ausmalen kann. Erst im Laufe des Buches kommen die grausamen Einzelheiten ans Licht. Linda Castillo erzeugt einen sehr straffen Spannungsbogen, in dem sie zwischen diversen Schauplätzen und ihren Protagonisten hin und her springt. Die winterliche Atmosphere hilft ihr dabei, da man immer den Eindruck hat, von einer Schneedecke erstickt zu werden.

Ihre Protagonisten schildert die Autorin auhentisch und lebensnah. Besonders Chief Kate Burkholder mit ihr interessanten Persönlichkeit ist ihr sehr gut gelungen. Kate wächst als Amisch auf, verlässt diesen Weg allerdings nach einem Mord, da sie von ihrer Familie nicht unterstützt, sonder dieser Vorfall totgeschwiegen wird. Alleine muss sie nun mit ihrem Leben zurecht kommen und schlägt den Weg als Polizistin ein.

Ihr gegenüber steht der smarte, aber vom Leben gezeichnete BCI Agent John Tomasetti. Nach dem Mord an seiner Familie gibt er sich ganz seinem Schmerz hin und versinkt in einem Sumpf aus Tabletten und Alkohol.

Trotz dieses seelischen Balastet, den die beiden Ermittler mit sich tragen, wirkt dies nicht nervig oder überzogen, sondern macht die beiden zu noch interessanteren Persönlichkeiten.

Mein Fazit: Ein sehr gelungener Thriller von der ersten bis zur letzten Seite! Ich freue mich schon sehr auf weiter Fälle dieses Teams!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2011
Die Bucht des grünen Mondes
Beto, Isabel

Die Bucht des grünen Mondes


ausgezeichnet

Die junge Amely ist mit ihrem Leben in Berlin glücklich und zufrieden. Ihr Leben plätschert vor sich hin, ohne nennenswerte Höhe und Tiefen. Einzig ihre Verliebtheit zu Julius, einem Angestellten ihres Vaters, lockert den tristen Alltag auf. Als der Vater Amely eröffnet, dass sie mit Kilian Wittstock, einem reichen Kautschukbaron im Amazonasgebiet verheiratet werden soll, bricht für sie eine Welt zusammen. Amely tritt die Reise an und landet nicht nur in einer grünen Hölle mit unerträglicher Hitze, auch ihr Ehemann ist unerträglich. Sie versucht sich in ihr neues Leben einzugewöhnen, scheitert aber kläglich. Als Amely dann auch noch von dem Indianer Aymáho entführt wird, der sich auf einem persönlichen Kreuzzug gegen Kilian Wittstock befindet, scheint ihr Leben entgültig zu entgleisen.

Das Cover zeigt die Unendlichkeit des Regenwaldes, gefangen in einem Flusslauf. Ich finde es sehr schön gewählt, wenn es auch nicht ganz zum Titel des Buches passt. Der Titel lautet Mond und das Cover erstrahlt im warmen Licht der Sonne. Trotzdem wird deutlich, dass es mit viel Liebe und Sorgfalt gestaltet wurde.

Isabel Beto hat einen unglaublich kraftvollen, leidenschaftlichen Roman geschaffen. Die Figuren, die Natur, selbst der geschichtliche Hintergrund strotzen vor Leben. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und machen das Lesen zu einem wahren Genuss. Ihre Charaktere hat die Autorin wunderbar ausgearbeitet. Keiner ähnelt sich und sie scheinen förmlich aus dem Buch herauszuspringen, den Leser bei der Hand zu greifen und mit sich zu ziehen. Die wilde, aber wunderschöne Natur des Amazonasgebietes schildert sie dermaßen lebhaft und bildgewaltig, dass man die Schreie der Aras, die hohe Luftfeuchtigkeit und die permanente Gefahr der wilden Tiere spürt.

Den geschichtlichen Hintergrund arbeitete Isabel Beto hervorragend mit in ihren Roman ein. Der Kautschukboom, die Ausbeute der Ureinwohner, den Sklavenhandel, den Bau des Teatro Amazonas, all dies ist wirklich passiert, so fantastisch es dem Leser auch manchmal scheinen mag.

Mein Fazit: Ein Buch zum Träumen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2011
Pandoras Tochter
Johansen, Iris

Pandoras Tochter


weniger gut

Megan Blair wächst eigentlich als ganz normales Kind heran. Wenn da nicht die Stimmen wären, die das Kind verfolgen. Ihre Mutter schiebt es auf Einbildung. Als Megans Mutter stirbt, nimmt ein Freund der Familie, Grady, ihr die Erinnerung an deren Tod und auch die Stimmen sind verstummt. Megan wächst bei ihrem vermeintlichen Onkel Phil auf, wird Ärztin und führt ein erfülltes Leben. Doch plötzlich versuchen Unbekannte, die junge Frau zu ermorden und schnell wird klar, dass die Vergangenheit sie eingeholt hat. Denn Megan ist mehr als nur eine gute Ärztin. Die Stimmen, die sie hört, existieren, denn sie ist eine Lauscherin.

Das Cover zeigt ein verdorrtes Blatt. Ich findes es sehr schön, doch leider passte es weder zum Titel, noch zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil von Iris Johansen ist durchgehend spannend. Man vermutet beim Lesen die ganze Zeit, dass auf der nächsten Seite der erlösende Schlag kommt. Man hofft und hofft, bis zum bitteren Ende. Die Protagonisten werden sympathisch vorgestellt, aber leider auch sehr oberflächlich. Die Figuren scheinen auf den ersten Blick, dank ihrer übernatürlichen Fähigkeiten spannend und einzigartig gestaltet zu sein, verlieren sich allerdings im Mischmasch des Buches. Nach der Leseprobe hatte ich mit einem interessanten Fantasy-Abenteuer gerechnet, mit Thrillerelementen, aber diese kamen leider nur am Rande vor.

Mein Fazit: Kein Buch für mich.

Bewertung vom 04.12.2011
Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1
Riggs, Ransom

Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1


gut

Als Kind klebt Jacob förmlich an den Lippen seines Großvaters, wenn er von der Insel der besonderen Kinder berichtet und ihm die Fotos dazu zeigt. Emma kann Feuer an ihren Fingern entfachen, Millard ist unsichtbar, Bronwyn hat unglaubliche Kräfte, von den Talenten der anderen ganz zu schweigen. Die Kinder leben fernab von allem, es ist immer Sommer, bewacht werden sie von einem Pfeife rauchenden Vogel und sie fürchten nichts, außer die Monster. Doch Jacob wird erwachsen. Die Fotografien werden bald zu Fotomontagen, die Monster zu den Nazis und die Kinder sind nichts weiter als bloße Märchen. Der telefonische Hilferuf seines Großvaters stellt einen Scheitelpunkt in Jacobs Leben dar, denn jetzt muss er schmerzlich erkennen, dass die Märchen nicht der Phantasie seines Großvaters entspringen, sondern bitterer Ernst sind.

Das Cover zeigt ein schwebendes Mädchen. Die Farben sind sehr dunkel in schwarz und grün gehalten. Teilweise mystisch, teilweise unheimlich, aber auf jeden Fall interessant wirkt es auf den Leser und läd förmlich zum Zugreifen ein.

Der Schreibstil von Random Riggs ist eine Mischung aus Märchen und Spannung. Aufgelockert wird die Geschichte durch sehr viel - angeblich reale - Fotografien. Zu Beginn dachte ich, die Bilder sind dazu da, um das Buch aufzulockern und realer wirken zu lassen, aber bald kam der Eindruck auf, dass die Geschichte passend zu den Fotos geschrieben wurde. Dementsprechend wirkt die Handlung an vielen Stellen eher löchrig und einiges läuft ins Leere. Der gelungene Einstieg schweift immer mehr ins zu Phantastische ab, was ich sehr schade fand. Ähnlich erging es mir mit den Protagonisten. Zu Beginn wirkten sie authentisch und verloren sich nach und nach. Man wartet auf jeder Seite auf den Aha-Effekt, der leider bis zum Schluss aus blieb.

Mein Fazit: Tolle Bilder, für die eine Geschichte geschrieben wurde.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2011
Tabu
Hill, Casey

Tabu


weniger gut

Reilly Steel wird von der irischen Polizei angeworben, um die neue forensische Abteilung, die GFU, in das neue Jahrtausend zu führen. Dank ihrer hervorragenden Ausbildung beim FBI in Quantico, scheint sie dafür wie geschaffen. Zudem wohnt ihr Vater bereits in Dublin und sie kann ihm zur Seite stehen. Ihr neues Team nimmt sie begeistert auf und auch die Zusammenarbeit mit der Poizei scheint gut anzulaufen. Dann erschüttert eine brutale Mordserie die Stadt und nur Reilly scheint den Zusammenhang erkennen zu können. Gemeinsam mit Detective Chris Delany und ihrem alten Lehrmeister Daniel übernimmt Teilly die Ermittlungen. Doch wohin führen diese? Ein lebensbedrohliches Katz und Maus Spiel halten alle Beteiligte in Atem.

Das Cover zeigt eine Frau, alleine in der Dunkelheit. Für mich symbolisiert es Reilly, als Einzelkämpferin. Ich hätte mir zu dem Titel und dem spannenden Klapptext ein spannenderes Cover gewünscht, dass sich einem mehr einprägt und direkt anspricht.

Dem Schreibstil von Casey Hill merkt man deutlich an, dass es sich um zwei Autoren handelt. Stellenweise scheint die Handlung nicht ganz ausgegoren, bzw. Handlungsstränge laufen ins Leere oder es ist schwierig, den Sprüngen zu folgen. Den Ansatz der Tabu-Morde fnde ich spannenden und interessant gewählt, die Umsetzung hingegen nicht. Der rote Faden in der Geschichte ist zwar erkennbar, aber statt einer durchstrukturierten Spannung, schwenkt sie von unausgereiften Ermittlungen zu forensischen Untersuchungen. Eine Leiche wird gefunden, die Ermittlung folgt und schon kommt die nächste, ohne dass ein Erfolg in den Ermittlungen erkennbar wäre. Zudem stand für mich der Tabu-Mörder schnell fest und die Spannung schwand weiter, während die Ermittler weiterhin im Dunkeln umhertappten.

Der Einstieg der Protagonisten ist gut gelungen. Aber leider nur der Einstieg. Ich hätte mir einen intensivere Ausarbeitung der Personen gewünscht, um deren Handlungen besser nachvollziehen zu können. Die Charaktere, insbesondere Reilly Steel und Chris Delaney, sind sehr interessant, aber die Autoren hätten mehr daraus machen können.

Mein Fazit: Ein Thriller mit einer spannenden Grundidee, die leider etwas schwach umgesetzt wurde.