BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 403 BewertungenBewertung vom 31.07.2023 | ||
PEGGY MARCH - I WILL FOLLOW ME Wirklich eine Biografie, die lebensnah und ganz natürlich geschrieben ist. Die Übersetzung haben sich damit große Mühe gegeben und das Bcuh liest sie wie ein spannender Roman. Meine Schwester ist der gleiche Jahrgang wie Peggy March, ich bin einige Jahre jünger. Aber wir haben I will follow him und mit 17 hat man noch Träume rauf und runtergehört. Und mir gefiel Peggy ganz besonders mit ihren brünetten Haaren und ihrer Natürlichkeit. Peggy wuchs mit ihrer Schwester in einem liebevollen Elternhaus auf und sie begann schon früh zu singen. Bedauerlich ist, dass ihr erster Manager ihre ganze Einnahmen verprasst hat, mit 18 Jahren stand sie vor dem nichts. Doch dann traf sie Arnie Harris, der etwas grummelig war. Erst wurde er ihr Manager und dann ihr Ehemann. Ein sehr gut eingespieltes Team, Peggy landete in Deutschland einen Hit nach dem anderen, zog dann nach Deutschland, wo auch ihre Tochter Sande geboren wurde. In den USA fand sie dann zunächst keinen Anschluß, gab nie auf und aber bald ging es wieder bergauf. Nach fast 45 Ehejahren verstarb ihr um 22 Jahre älterer Ehemann. Dessen Tod zog ihr den Boden unter den Füßen weg, aber mit Hilfe ihrer Tochter und vielen guten Freunden machte nahm sie wieder neue Songs auf, von denen sie einige selbst geschrieben hat. Ihre jetzigen Lieder sind ernster, tieftragender und haben einen Chansoncharakter. Inzwischen ist sie auch Großmutter eines Teenagers. Peggy ist ehrlich, sie scheut sich auch nicht davor zurück zuzugeben, dass sie medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, um noch so gut auszusehen. Das Buch zeigt uns das Showbizz in den 60ier, 70iger und 80iger Jahren. Peggy ist damals - heute würden wir sagen ein IT-Girl. Ihre Miniröcke mit ihren langen Beinen waren legendär, zumal Arnie mit ihre eine Typveränderung anstrebte und sie platinblond wurde. In der Biografie gibt es einiges zum Lachen, sie wohnten z. B. jahrelang in einem Penthouse und bekamen gar nicht mit, dass sich darin ein Bordell befindet. Ich war von diesem Buch total fasziniert und habe es in einem Stück gelesen. Ganz besonders sind die viele wunderbaren Fotos der Sängerin, von Kindheit bis heute. Einige Liedtexte sind in voller Länge im Buch veröffentlicht und am Ende des Buches sind all ihre Lieder aufgelistet, die sie gesungen hat. Ein MUSS für jeden Fan und eine Bereicherung für diejenigen, die die Sängerin nicht kennen. Das Cover zeigt die Sängeringheue in einer schwarz-weiß Aufnahme und auf der Rückseite ist sie als junge Frau in einem besonderen Mini-Pelz-Ensemble. |
||
Bewertung vom 30.07.2023 | ||
Die Hure von Paris Historischer Roman Ich muß sagen, dass dies wirklich ein gut gelungenes Buch ist. Hier werden gekonnte historische Geschichten mit Erotik vermischt. Schon allein das Cover ist ein Eycatcher. Man sieht darauf eine Frau mit einem wunderschönen lila Kleid. Paris während der Revolution. Die Leute sind arm und leiden Hunger. Die beiden schönen Freundinnen Celstine und Helois beschließen, sich den Männern hinzugeben und ihre sexuellen Gelüste zu stillen, während die andere die meist reichen Herren ausraubt. Es gelingt ihnen und dann nehmen sie ihre horizontale Arbeit im Palaise Royale auf. Hier verkehren die höher gestellten Soldaten und eines Tages besucht auch Napoleon das Etablissement und eine der Frauen verliebt sich unsterblich. Hier wird das Liebesspiel besonders reizvoll beschrieben und der Leser ist dabei Zuschauer, welche verschiedenen Wünsche die Männer haben und die beiden Frauen ihnen wirklich jeden Wunsch erfüllt. Ein besonderes Buch, das beim Leser wirklich keine Wünsche offen läßt und das Kopfkino kann zu laufen beginnen. |
||
Bewertung vom 29.07.2023 | ||
Ich muß sagen, selten habe ich so ein emotionsgeladenes Buch gelesen, es hat mich traurig gemacht, regelrecht hinuntergezogen, so habe ich mir die Ereignisse in diesem Buch zu Herzen genommen. Hier wird über drei Frauen geschrieben,. Angela, Nancy und Evelyn und wir sind in verschiedenen Zeitzonen in Kanada unterwegs im Jahr von 1960 bishin zu 2017. Wir schreiben das Jahr 1960. Evelyn ist eine junge Frau. Sie ist von ihrem Verlobten schwanger, der jedoch plötzlich verstirb. Ihre Eltern wollen keine Schande und so geben sie das junge Mädchen in das St-Agnes-Heim, wo diese ihre Zeit bis zur Geburt verbringen. In dem Heim herrschen unvorstellbare Bedingungen und die Mädchen werden wie Sklaven gehalten und müssen Arbeiten in Haus und Hof verrichten. Unvorbereitet gehen sie in die Geburt und danach werden ihnen die Kinder weggenommen und zur Adoption gegeben. Nancy ist ein junges Mädchen Ende der 70iger Jahre. Auch sie wird ungewollt schwanger, jedoch hat sie eine Adresse, bei der sie nur nach Jane fragen muß und dann in eine Abreibungspraxis kommt. Just dies wird von Evelyn heimlich betrieben. Nancy ist davon sehr begeistert und schließt sich dieser Frauenbewegung an, die sie immer mit einem Fuß ins Gefängnis bringt. Und dann entdeckt Nancy ein Geheimnis ihrer Eltern. Angela ist eine moderne junge Frau 2017. Sie ist mit Tina verheiratet und beide versuchen schon lange durch künstliche Befruchtung in der Wunschklinik Eltern zu werden. Und durch puren Zufall verweben sich die Schicksale der Frauen. Angela findet in dem Antiquitätengeschäft in einer Schublade verborgen einen fast 10 Jahre alten Brief. Dort berichtet eine inzwischen verstorbene Frau ihrer Tochter, dass sie adoptiert wurde und sie nach ihrer Mutter suchen soll. Und Angela beginnt, nach der neuen Adresse der Adressatin zu forschen. Das Buch ist derart gut geschrieben, es werden die Charakter dieser Frauen beschrieben, ihr Leid, der einen, weil ihr ihr Kind weggenommen wurde, die andere wegen der Abtreibung und die dritte wegen ihres Kinderwunsches. Gerade Evelyn möchte den jungen schwangeren Frauen helfen mit ihrer illegalen Abtreibung, da viele zu Engelmacher gehen und an Wundinfektion sterben. Teils bewundere ich die Kraft und den Mut dieser Frau, teils bin ich total gegen eine Abtreibung. Wir erfahren hier so einiges über das Netzwerk JANE und staunen, wie lange dies gut gegangen ist, obwohl auch schon Polizeirazzien dort waren. Jede der Frauen hat tiefe Betrübnis und ein schweres Los zu tragen. Das Buch ist in vier Teilen und man llest, ohne aufhören zu können. Und dann frage ich mich, wieviel Leid kann eigentlich ein Mensch ertragen. Das Ende dieses Buches läßt uns sehr erstaunt zurück. |
||
Bewertung vom 27.07.2023 | ||
13 kleine und feinde Krimigeschichten. Wer schwarzen Humor und versteckte Ironie mag, dem dürften diese Geschichten alle gefallen. Für mich gab es einig Favoriten, andere dagegen trafen nicht so meinen Geschmack. Aber so ist es eben bei mehreren Geschichten. Besonders die Engelmacher waren mein Highligth, aber auch es grünt so grün und die Augen einer Mutter waren sehr interessant. Die Kriminalgeschichten sind kurz und haben eine gute Ausdrucksweise. So kann man immer wieder einzelne Krimis lesen ohne den Anschluß zu verlieren, denn die nächste Geschichte fängt ja wieder von vorne an. Sehr gelungen finde ich das Cover mit der großen Ratte, deren Schwanz sich bis zur letzten Seite ringelt. Eine gute Unterhaltung, wenn man sich etwas gruseln will. |
||
Bewertung vom 27.07.2023 | ||
Dies ist der 3.Teil der Overkill-Serie und dieses Buch übertrifft die beiden ersten nochmals im einiges. Mo Celta ist als Austauschpolizistin in der Ukraine. Zugleich möchte sie auch hier nach ihren vor vielen Jahren verschollenen Schwester suchen. Zusammen mit dem Polizeihauptmann Felix Bojka ist sie auf der Suche nach einem Mörder. Der Sohn des früheren Ministers und Oligarchen Kanyukov wurde brutal ermordet und auf einem hohen Gebäude aufgehängt, neben im lag eine ausgestopfte Schwalbe. Da Kanyukov der Polizei in der Ukraine nicht traut, beauftragt er den russischen Polizisten Alexej Markow den Mörder seines Sohnes zu finden. Mit er Bezahlung wird er dann nicht kleinlich sein. Die Spur der Ermittler führt weit zurück in die Vergangenheit, just an dem Tag des Reaktorunglücks in Tschernobil. Damals wurden zwei Frauen ermordet. Sowohl Bojka und Celta wie auch Markow begeben sich in das verseuchte Gebiet rund um Tschernobil und Pipyat. Hier in den verlassenen Ruinen in dem gesperrten, stark verstrahlten Gebiet halten sie sich manche dunklen Gestalten auf. Es geschehen weitere Morde, immer ist ein ausgestopfter Vogel in der Nähe. Die Ermittler begeben sich in tödliche Gefahr, in dem sie die verstrahlten Gebiete betreten, sie werden angegriffen und bedroht. In dem Thriller geht es ungeheuer brutal zu, blutige, horrorartige Szenen werden in den Blickpunkt gesetzt. Wir erleben die Ausmaße des Reaktorunglücks in dem Buch, Menschen sind verstrahlt, sterben elendlich an Krebs, was uns eigentlich bisher gar nicht in dieser Größe bewußt war. Menschen verloren ihre Heimat und ihr Hab und gut undJahrzehnte nach dem Unglück ist das Leiden noch nicht beendet. Wir erfahren auch über den Krieg, der den Menschen das Leben noch zusätzlich erschwert. Neben diesen wirklich schlimmen Lebensbedingungen erfahren wir auch etwas über das Privatleben der Polizisten, das auch nicht immer einfach ist und viele Probleme mit sich bringt. Das ganze Buch über war ich nicht sicher und hatte verschiedene Täter im Visier, um dann wieder etwas gefunden zu haben, was einen anderen Menschen belastet. Das Spannungspotenzial ging hier ins Unermessliche. Selten habe ich von so viel Leid. so viel Hass, Korruption und Lügengespinsten gehört, wie in diesem Thriller. Man merkt sehr genau, dass die Autorin derart akribisch recherchiert hat, denn sie ging auf die einzelnen Gegebenheiten sehr genau und realistisch ein. Hut ab vor so viel Wissen. Ich konnte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, denn man war in dem Thriller gefangen. |
||
Bewertung vom 23.07.2023 | ||
Mich hat dieses Buch tief beeindruckt und ich habe es in einem Zug gelesen, kenne ich doch persönlich eine Rußland/Deutsche Familie, die vor Jahren nach Deutschland gekommen sind. Das Buch beschreibt eine wahre Geschichte, die Schwiegervorfahren der Autorin wurden hier zum Vorbild genommen. Es ist Sommer 2004 und Olga feiert zusammen mit ihrer großen Familie ihren 90. Geburtstag. Sie leidet an Demenz und erkennt ihre Familie kaum mehr. Sie nimmt ihre alte Bibel zur Hand und träumt sich in ihre Kindheit in Blumental zurück. Sie wächst mit fünf Geschwistern auf, ein weitere Geschwisterkind ist verstorben. Ihre Familie gehört zu den besser gestellten, doch müssen dafür alle hart arbeiten, auch die Kinder. Gerne würde sie eine Schule besuchen, aber das erlaubt ihr der Vater nicht. Das Leben ist gut, es werden die Feste gefeiert, man geht in die Kirche und ist sehr gläubig und die Deutschstämmigen haben ihre eigenen Dialekt. Dann doch dann kommen die Rotarmisten langsam an die Macht, Stalins Regime greift über. Die Bauern müssen immer höhere Abgaben leisten, ihnen bleibt so gut wie nichts mehr und sie müssen mehr und mehr an Hunger leiden. Ihnen werden Vieh und Grundstücke genommen, man möchte es den reichen Kulaken zeigen, alles gehört allen. Olgas Vater wehrt sich und wird angeschossen, ihr Bruder wird verhaftet und der älteste der Söhne muß zum zweitenmal zum Militär. Dann kommt Olga zum Arbeitsdienst auf eine Kolchose und lernt dort ihren späteren Ehemann kennen. Das Buch führt uns in eine ganz andere Welt. Entgegen der herrschenden Meinung, dass es in Sibirien nur Eis und Schnee gibt, werden uns hier die blühendem Mohnfelder beschrieben, Felder voller goldenen Weizens, die Bäume voller Obst und die Kinder badeten im Fluß. Die Bevölkerung versteht es, große Hochzeiten zu feiern, Weihnachten und Neujahr sind ganz besondere Feste, es wird gebacken und geschmort. Und dann erfahren wir einiges über die russische Revolution und wie die Deutschstämmigen darunter zu leiden hatten, ihnen wurde sogar die eigene Sprache verboten. Die Geschichte beginnt und endet mit dem 90. Geburtstag der Ahnin und man merkt auch heute noch den guten Zusammenhalt der Familie. Der sprachliche Stil geht gut und schnell zu lesen, die Autorin schreibt so bunt, lebhaft und wirklichkeitsnah, dass man meint, mit am Tisch der Familie Suppes zu sitzen. In einem weiteren Band erfahren wir, wie es mit Olga weitergeht. Das Cover zeigt die Rückenansicht einer jungen Frau und im Hintergrund ist zeichnerisch ein Haus mit Bäumen dargestellt. |
||
Bewertung vom 22.07.2023 | ||
Dies ist der dritte Band der Sternberg-Trilogie und ich war wieder total fasziniert von dieser unglaublichen Familie. 1932. Der Judenhaß in Deutschland nimmt immer mehr zu und so entschließt sich die Familie Friedländer in die Schweiz auszuwandern. Kurt kommt mit seiner hochschwangeren Frau mit und auch Alma mit ihrer Familie verlassen Deutschland. Lucie ist zutiefst betrübt, muß sie doch ihre große Liebe Paul in Deutschland zurücklassen. Lucie verheimlicht in ihrer neuen Schule ihr Judentum und nimmt sogar am Gottesdienst teil. Doch hier in Zürich verspürt sie eine große Entfremdung von Paul, was ihr sehr zu schaffen macht. Sie widmet sich total dem Sport, um Anerkennung zu finden. Kurt trifft ein schwerer Schicksalsschlag und auch Alma muß einen großen Verlust hinnehmen. Hannah zweifelt an ihrer Fähigkeit als Ärztin, sie traut sich nicht mehr zu, zu praktizieren. Wird sich hier in Zürich letztendlich alles noch zum Guten wenden? Wie üblich ist das Buch sehr interessant und voller Emotionen. Man fühlt mit den Protagonisten, man möchte ihnen sogar einen Rat geben, so eng fühlt man sich nach dem dritten Buch mit den Menschen verbunden. Hier versteht es die Autorin, das Wesen und die Eigenschaften der Familie gut zu beschreiben. Jedes Kapitel ist voller Leben, liebevoll wird von den Geschehnissen berichtet, in keiner Weise ist das Buch zäh zu lesen, man möchte immer weiter mit der Familie zusammen sein. Die Ausdrucksweise von Kristina Herzog ist sehr gewählt, sie findet für jede Situation die richtigen Worte, egal ob bei erfreulichen oder traurigen Ereignissen. Leider ist mit diesem Buch die Reihe zu Ende. Für eine Fortsetzung gäbe es auif jeden Fall noch viel Potenzial, das Leben von Lucie wäre hier sehr interessant. Wie üblich bei den Sternbergbüchern zeigt das Cover ein verliebtes junges Paar. |
||
Bewertung vom 21.07.2023 | ||
Ja, das Buch erscheint mir wundersam. Es ist eine Mischung aus Hans im Glück zu Grimms Märchen, es hat aber auch etwas von Pippi Langstrumpf an sich. Ein Märchen, eine Fantasiegeschichte für Erwachsene? Joseph, ein Junge (wie alt er ist, erfahren wir nicht), lebt alleine in einem alten Haus. Er vertreibt sich die Zeit mit Comics. Auf einem Auge hat er eine Sehschwäche. Da hält eines Tages der Lumpensammler Treacle Walker mit seinem Pony vor Josephs Haus. Er bietet ihm zum Tausch ein kleines Kästchen mit einem sonderbaren Inhalt und einen Reibestein an. Dafür gibt Jo ihm seinen durchlöcherten Schlafanzug und den Knochen einer Lammschulter. Treacle ist ein sonderbarer Mann, er redet nur in Reimen und in undeutlichen Voraussagen. Er spielt Flöte, die er aus einem alten Knochen gebastelt hat. Und immer wieder schaut er bei Jo vorbei und es geschehen seltsame Dinge. Das Buch ist in sehr kurzen Kapitel geschrieben und es hat eine ganz sonderbare Stilrichtung. Die Gedanken des Autors drehen sich sehr schnell und man kann oft nicht verstehen, wie das jetztige Ereignis plötzlich zustande gekommen ist: Jo scheint etwas heruntergekommen zu sein, er sieht Dinge, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Den Mann im Moor, ist es Einbildung oder existiert dort wirklich ein Mensch. Das ganze Buch besteht aus wirren Träumen, Einbildungen, Halluzinationen und für Joe erwachen seine Comicfiguren plötzlich zum Leben. Das Buch selbst ist in einem sehr edlen Grün gehalten und sieht schon sehr gut aus. Auf dem Umschlag befindet sich der Umriss eines grünen Jungenkopfes, darin spiegelt sich ein altes Haus und ein großer Baum. Auf dem Einband ist vermerkt: The Booker Prize 2022. |
||
Bewertung vom 21.07.2023 | ||
Ja, das Buch erscheint mir wundersam. Es ist eine Mischung aus Hans im Glück zu Grimms Märchen, es hat aber auch etwas von Pippi Langstrumpf an sich. Ein Märchen, eine Fantasiegeschichte für Erwachsene? Joseph, ein Junge (wie alt er ist, erfahren wir nicht), lebt alleine in einem alten Haus. Er vertreibt sich die Zeit mit Comics. Auf einem Auge hat er eine Sehschwäche. Da hält eines Tages der Lumpensammler Treacle Walker mit seinem Pony vor Josephs Haus. Er bietet ihm zum Tausch ein kleines Kästchen mit einem sonderbaren Inhalt und einen Reibestein an. Dafür gibt Jo ihm seinen durchlöcherten Schlafanzug und den Knochen einer Lammschulter. Treacle ist ein sonderbarer Mann, er redet nur in Reimen und in undeutlichen Voraussagen. Er spielt Flöte, die er aus einem alten Knochen gebastelt hat. Und immer wieder schaut er bei Jo vorbei und es geschehen seltsame Dinge. Das Buch ist in sehr kurzen Kapitel geschrieben und es hat eine ganz sonderbare Stilrichtung. Die Gedanken des Autors drehen sich sehr schnell und man kann oft nicht verstehen, wie das jetztige Ereignis plötzlich zustande gekommen ist: Jo scheint etwas heruntergekommen zu sein, er sieht Dinge, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Den Mann im Moor, ist es Einbildung oder existiert dort wirklich ein Mensch. Das ganze Buch besteht aus wirren Träumen, Einbildungen, Halluzinationen und für Joe erwachen seine Comicfiguren plötzlich zum Leben. Das Buch selbst ist in einem sehr edlen Grün gehalten und sieht schon sehr gut aus. Auf dem Umschlag befindet sich der Umriss eines grünen Jungenkopfes, darin spiegelt sich ein altes Haus und ein großer Baum. Auf dem Einband ist vermerkt: The Booker Prize 2022. |
||
Bewertung vom 20.07.2023 | ||
Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2 Ich muß hierzu sagen, dass dies ein Krimi ist, bei dem auch viel gelacht werden darf, denn das Buch ist durchzogen mit herben, ostfriesischen Humor. Die Stammgäste von Gesine Felber überreden sie, mit ihrem selbstgebrauten Tüdelbräu am jährlichen Bierwettbewerb um den begehrten Wattenhumpen teilzunehmen. Und wie es das Schicksal will, Gesines Bier wird Sieger und der seit vielen Jahren an erster Stelle stehende Brauer Neunaber mit seinem Dünenhopfen geht knapp am Sieg vorbei. Das kleine Örtchen Sünnum wird daraufhin von Touristen überschwemmt. Zugleich kommt auch der Freund von Gesines Tochter Wiebke und hilft bei dem großen Ansturm auf. Doch dann steckt der Neunaber tot in einem Bierfass auf Gesines Grund und im Internet kursiert ein Bild, auf dem Gesinde den Mann in das Fass drückt. Und dann ist Gesine nicht mehr da. Ihre Tochter, eine Polizistin und enge Freunde beginnen zu suchen. Für alle ist klar, wer die Mörderin in. Nun beginnt eine Jagd nach weiteren Verdächtigen, die kleine Polizeistation raucht aus allen Ecken. Ein wirklich wunderbarer Nordseekrimi, man spürt das Salz, hört das Meer und die Möwen. Besonders die hier vorkommenden Personen wie z.B. Joris, Monika, Hinnerk, Tammo, Leefke, Hauke, alles gestandene Friesen mit großem Herz und salzigen Humor. Das Buch liest sich leicht und schnell, die Sprache ist sehr gut verständlich und der/die Mörder werden mit viel Geschrei und Gewese gesucht. Ja, da kommen einen Lieder wie an der Nordseeküste, Lapaloma und dergleichen in den Sinn. Joost Jensen hat mit diesem Heimatkrimi total ins Schwarze getroffen. Und man ist wirklich überrascht über den Mörder, hatten wir doch jemand ganz anderes im Visier. |
||