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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 714 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2023
Gaukeley
Disney

Gaukeley


ausgezeichnet

Tolle Umsetzung;
Die Geschichte der erst 14-jährigen Junghexe Gundel Gaukeley, die bei ihrer Tante Gloria, der Großhexe, wohnt und unter großem Druck steht, ist zeitgemäß und modern. Das hat mir sehr gut gefallen, da mir Gundel in den Donald Duck Comics immer ein bisschen mittelalterlich vorkam. Die Handlung bringt eine glaubhafte Vorgeschichte der Gundel, die man nur als Erwachsene kennt und lässt gleichzeitig Raum für weitere Bände. Die Zeichnungen sind wirklich gut gemacht und die Farbwahl des Blau-, Grün, Lila-Spektrums ist sehr stimmungsvoll und passend für das Geschehen. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass es einen guten Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund gab, so dass man alles gut lesen konnte. Die Alterseinstufung ab 8 Jahren finde ich passend, da ein bisschen Grusel auch dabei ist und es für jüngere Kinder zu viel sein könnte.

Bewertung vom 20.10.2023
Das Buch der Phobien und Manien
Summerscale, Kate

Das Buch der Phobien und Manien


ausgezeichnet

Hochinteressant!
Der Inhalt hält, was der Titel verspricht. Schon die Einleitung war sehr erhellend, es gab viele Hintergrundinformationen zur Entstehung der Begriffe und erstmaligen Beschreibung von Phobien und Manien, die Klassifizierung, Clusterbildung nach übergeordneten Themen, Modeerscheinungen, usw. Die einzelnen Kapitel sind ausführlich, aber nie langweilig und runden das jeweilige Thema in alle Richtungen ab: Geschichte, Entstehung, Ausprägung, Ursache, Therapie, Hinweise zum Vorkommen in der Literatur und Zitate von Betroffenen, also wirklich umfassend! Am Ende gibt es ein sehr ausführliches Quellenverzeichnis, das über 10 % des Buches ausmacht. Mir hat das Buch extrem gut gefallen. Die kurzen Kapitel kann man immer mal zwischendurch lesen, das Thema ist interessant und als Rätselwissen brauchbar. Hochinteressant!

Bewertung vom 14.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


sehr gut

Vielschichtiger Gruselroman;
Dieses Buch von Jo Nesbo ist als Roman angekündigt und hat mich damit überrascht, dass er sich auf den ersten Blick als Grusel-/Horrorroman präsentiert hat, durch seine Vielschichtigkeit aber die Genre-Grenzen verschwimmen lässt. Der Schreibstil ist so gut, wie man ihn von einem geübten Autoren erwarten kann. Der Handlung kann man gut folgen, auch wenn sie abgedreht ist, und durch die überraschenden Wendungen variieren auch die Erklärungen für die übersinnlichen Wahrnehmungen des Ich-Erzählers. Die wiederkehrenden Motive sind gut miteinander verwoben und es fühlt sich beim Lesen ein bisschen so an, als würde man die Schichten einer Matrjoschka-Puppen nach und nach entdecken. Das ist wirklich gut gemacht, ich war auch gut unterhalten, aber meine Begeisterung war nicht so groß, wie bei seinen Kriminalromanen, weshalb ich vier Sterne vergebe.

Bewertung vom 14.10.2023
Ein Fluss so rot und schwarz
Ryan, Anthony

Ein Fluss so rot und schwarz


ausgezeichnet

Nichts für schwache Nerven;
Für mich war es das erste Buch von Anthony Ryan und es hat mich wirklich mitgerissen, so dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Der Klappentext gibt schon einge gute Zusammenfassung, dennoch hat mich die Wucht der Ereignisse überrascht. Es beginnt verhältnismässig harmlos mit den gedächtnislosen Personen auf dem Schiff und dem Anschein einer Militäroperation. Dann wird das Geschehen zunehmend unheimlich und grausam und ist nichts für schwache Nerven. Die erste und die zweite Hälfte des Buches unterscheiden sich sehr im Ausmaß des Grauens und ich fand jeden Teil packend. Die Figuren fand ich sehr nachvollziehbar beschrieben, der Schreibstil ist ausgesprochen angenehm und machte den Eindruck eines erfahrenen Schriftstellers. Insgesamt sehr gute Sciene Fiction, die wohl von aktuellen Ereignissen inspiriert wurde.

Bewertung vom 14.10.2023
Schwachstellen
Sarid, Yishai

Schwachstellen


sehr gut

Erschreckend;
Den Schreibstil fand ich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, da es kaum Gespräche gibt, so dass er etwas spröde wirkt. Die Geschichte wird aus der Sicht Sivs erzählt, ein junger Mann, der ein hochspezialisiertes Computergenie ist und bei einer eigenartigen IT-Firma arbeitet. Die Story hat ein bisschen Spionageflair. Seine Figur fand ich sehr gut beschrieben, die schwierige Familiensituation und Einsamkeit und Unsicherheit am Arbeitsplatz sind sehr gut nachvollziehbar, ohne Klischees zu strapazieren. Seine moralischen Bedenken hinsichtlich seiner Tätigkeit kommen mir etwas zu kurz und das Buch hätte in diesem Bereich noch deutlich Potenzial gehabt. Es liest sich spannend und erschreckend, was hier technisch alles möglich ist, aber mir hat noch etwas mehr Tiefe gefehlt. Daher ziehe ich einen Stern ab. Trotzdem ein sehr interessantes und lesenswertes Buch.

Bewertung vom 14.10.2023
Das falsche Opfer / Carla Winter Bd.2
Erler, Lukas

Das falsche Opfer / Carla Winter Bd.2


ausgezeichnet

Vielschichtig und anders;
Auch dieser zweite Fall für Carla Winter hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein moderner Fall, der erfrischend anders ist als die Vielzahl von Krimis und Thrillern, die nach dem immer gleichen Schema und Aufbau gestrickt sind. Hier wird Geschichte mit Zeitgeschehen und psychologischen, soziologischen Details verknüpft, was einen komplexen und vielschichten Fall ergibt, der wieder international ist und viele Überraschungen bietet. Die Figuren fand ich gut gezeichnet und die egozentrische, aber sympathische Truppe rund um Carla Winter macht einfach Spaß. Der Fokus liegt wieder auf dem Menschlichen und nicht so sehr auf juristischen Details, was auch den Charme und die Andersartigkeit dieser Reihe ausmacht. Für mich eine tolle Reihe, die unbedingt fortgesetzt werden muß!

Bewertung vom 14.10.2023
Das achte Haus
Segtnan, Linda

Das achte Haus


gut

Wenig Cold Case, viel Privates und Esoterik;
Der Titel bezieht sich auf ein Horoskop, das die Autorin über die ermordete Birgitta hat erstellen lassen. Das sagt schon einiges über das Buch aus, dessen Genregrenzen verschwimmen. Während die Autorin über diesen alten Fall recherchiert, verliert sie sich in Betrachtungen über ihre eigene Schwangerschaft, Mutterschaft, Privatleben und viel Esoterik. Man muss ihr positiv anrechnen, dass sie sich intensiv mit dem Fall beschäftigt und sehr gründlich recherchiert hat. Allerdings bin ich mit ihrer Art der Darstellung gar nicht zufrieden, da der Fall rein vom Umfang her unter dem Privatleben der Autorin untergeht. Das hat mich an diesem Buch mehr abgeschreckt, als ich am Ende unterhalten war. Auch wenn der Klappentext etwas Spiritistisches andeutet, so habe ich anhand dessen doch eine Cold Case Aufarbeitung erwartet und keine langen Ausschweifungen über Mutterschaft, etc. Für mich ein schwieriges Buch, das zwar gute Ansätze hat, aber bereinigt, gekürzt und neu strukturiert werden müsste, um Sinn zu machen.

Bewertung vom 10.10.2023
Deutsch vom Scheitel bis zur Sohle
Asserate, Asfa-Wossen

Deutsch vom Scheitel bis zur Sohle


ausgezeichnet

Abwechslungsreich und unterhaltsam;
Anhand verschiedenster Überschriften, alphabetisch sortiert, werden einige große deutsche Themen und „Spezialitäten“ behandelt. Die kleinen Kapitel sind pointiert, unterhaltsam, mit viel Witz und Intelligenz geschrieben. Für mich ist es eine gute Analyse anhand gründlicher Beobachtungen, die die Vielfalt Deutschlands zeigt. Durch das Hintergrundwissen aus verschiedenen Disziplinen werden die Themen angereichert. Die historischen, literarischen, kulturellen Informationen habe mir neues Wissen vermittelt und waren zugleich unterhaltsam und haben mich oft schmunzeln lassen. Vor allem der Ursprung des ein oder anderen Wortes oder Sprichworts fand ich sehr lustig und interessant. Der offensichtlich klassisch gebildete Autor bedient sich einer gehobenen Sprache, die sich sehr gut lesen lässt. Mir hat besonders gut gefallen, dass er die Kapitel durch persönliche Erlebnisse und Eindrücke charmant aufgelockert hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Packender Spionage-Thriller;
Dieses Buch führt einen gekonnt zurück in die 1980er Jahre mitten in den Kalten Krieg und dessen Spionageaktivitäten. Anfangs hatte ich leichte Probleme, in die damalige Zeit und Abkürzungen, usw. hineinzufinden, aber dann hat mich das Buch richtig gepackt. Der Schreibstil ist angenehm, das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Ich fand den Charme klassischer Spionageromane und Spionagefilme in dieser Geschichte wieder; mit toten Briefkästen, falschen Fährten, Doppelagenten, Verkleidungen, usw. Die Story ist gut konstruiert und sehr spannend. Das letzte Drittel ist voller Adrenalin und hat einige überraschende Wendungen zu bieten. Ich fand auch sehr schön, wie am Ende alle Fäden zusammengeführt werden. Selten war ich so gut unterhalten, wie bei diesem gut recherchierten und gekonnt konstruierten Spionageroman.

Bewertung vom 05.10.2023
Holmes, Margaret and Poe
Patterson, James

Holmes, Margaret and Poe


sehr gut

Etwas übertrieben, aber sehr unterhaltsam;
Das Buch beginnt fulminant und wäre ein toller Beginn für einen Film. Das außergewöhnliche Ermittlertrio mit unendlichen Ressourcen ist ausgesprochen sympathisch, aber auch rätselhaft. Jeder der drei Privatdetektive hat ganz spezielle Eigenschaften und Fähigkeiten und sie ergänzen sich perfekt. Mir haben die Figuren sehr gut gefallen, auch wenn sie nicht wirklich realistisch sind, so sind sie doch sehr unterhaltsam. Der Plot verteilt sich auf viele, ganz unterschiedliche Fälle, die alle zufriedenstellend gelöst werden. Trotzdem machen es diese Wechsel manchmal etwas unübersichtlich. Die Handlung ist rasant und spritzig und liest sich ein bisschen wie ein klassischer Spionagethriller. Mir hat dieser Serienauftakt gut gefallen und ich würde gerne mehr mit diesem Detektivtrio lesen. Gute vier Sterne mit Tendenz nach oben!