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tinaliestvor.de
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essingen

Bewertungen

Insgesamt 1382 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2022
Wahrhaftige Gespenster: Geschichten aus den eingebildeten Wissenschaften
Malerba, Luigi

Wahrhaftige Gespenster: Geschichten aus den eingebildeten Wissenschaften


sehr gut

Unter dem Motto "Geschichten" erzählt Malerba mit feinster Ironie.
Was ist Lüge, was ist die Wahrheit? Diese Aufgabe überlässt der italienische Autor ganz dem Leser.
Malerba verzaubert uns mit seinen Geschichten und taucht ein in die Wissenschaft. Menschen können plötzlich seltsame Dinge, die sonst nur Maschinen zu Eigen sind. Die Wissenschaft wird gehörig auf den „Arm“ genommen.
Kurzweilige kleine Geschichten, die einem gekonnt die Zeit vertreiben.

Bewertung vom 15.12.2022
Tod in Bronze / Commissaire Laviolette Bd.4
Magnan, Pierre

Tod in Bronze / Commissaire Laviolette Bd.4


sehr gut

Die Gourmetvereinigung „le galet des Aures“ ist verhasst. Sie haben bereits so machen Koch ruiniert und andere in den Himmel gelobt.
Plötzlich stirbt ein Gourmet nach dem anderen und keiner eines natürlichen Todes.
Die Angst geht um und verdirbt so manchem Vereinsmitglied doch glatt den Genuss.
Das bringt Kommissar Laviolette ins Spiel. Er taucht tief ein in die Gastroszene und entdeckt dabei mehr Leichen als ihm lieb ist.
Die Mordwaffe ist schnell gefunden. Dann wäre da noch die mysteriöse Bonzestatue, die es ihm angetan hat.
Pierre Magnan lässt den Leser mit Kommissar Laviolette immer wieder aus Sackgassen hinausstolpern. Trotz zahlreicher Irrungen und Wirrungen bleibt es spannend.

Bewertung vom 12.12.2022
Das teuflische Testament
Mancinelli, Laura

Das teuflische Testament


ausgezeichnet

Franchino von Mantua ist ein armer junger Mann. Der Herzog hat nichts zu bieten. Erst als sein reicher Onkel stirbt, erbt er Herzogtum und Titel.
Er vergisst jedoch, dass des Herzogs Tochter ab dem Todestag selbst verarmt. Da hilft ihr auch nicht ihre Schönheit.
Der Verstorbene hat jedoch an das Erbe eine Bedingung geknüpft. Der Erbe muss auf immer in Keuschheit leben. Das behagt Franchino natürlich ganz und gar nicht.
Fortan lebt er in Begleitung. Ausgerechnet zwölf Äbte überwachen sein Handeln.
Die Zahl der Überwacher nimmt stetig ab, sterben diese Einer nach dem Anderen unter mysteriösen Bedingungen.
Doch wer steckt hinter diesen Morden?
Laura Mancinelli erzählt die abenteuerliche Geschichte eines jungen verblendeten, stets an der Armutsgrenze lebenden Franchino. Er kämpft gegen seine eigene Jugend. Mit Keuschheit auferlegt, fällt ihm der Erbantritt nicht gerade leicht. Mancinelli führt den Leser ein ums andere Mal aufs mittelalterliche Glatteis. Spannend mit einem großartigen Hang zur Dramatik.

Bewertung vom 11.12.2022
Very british!
Maletzke, Elsemarie

Very british!


sehr gut

Wer sich einmal auf die Insel begibt, dem ist schnell klar, dass hier die Uhren etwas anders ticken!
Big Ben ist hier der Taktansager und es gilt, bestimmte Regeln einzuhalten, ob sinnig oder völlig skurril.
Elsemarie Maletzke Schöffling erzählt kurzweilig von den wahren Eigenschaften der Briten und vergisst dabei natürlich nicht, die gebotene Höflichkeit zu wahren.
Dennoch wird weder an Sarkasmus noch an Ironie gespart. Britischer schwarzer Humor darf auch hier nicht vergessen werden.
Wunderbare Einblicke in klassische englische Bräuche von dieser ach so nahen Insel.

Bewertung vom 10.12.2022
Das Schiff
Máni, Stefán

Das Schiff


gut

Ein Schiff auf Abwegen.
Weit und fernab der Heimat kämpft das Schiff den unermüdlichen Kampf gegen die Wellen.
An Bord dieses Frachters sind neun völlig verschiedene Menschen. Die Wettervorhersage sieht nicht gerade rosig aus und so macht sich die Crew auf ein paar unruhige Tage gefasst.
Die Männer untereinander sind sich fremd, jeder ist für sich und man kommuniziert nur das Nötigste.
Manche sind auf der Flucht oder vor den eigenen dunklen Dämonen. Jeder hat etwas zu verbergen.
Als wäre das nicht schon genug Stress für die Besatzung, verübt auch noch jemand Sabotageakte aus. Jeder ermittelt gegen jeden, doch wer ist der Saboteur? Erst als das Schiff in feindlichen Gewässern von Piraten angegriffen wird, entwickelt sich so etwas wie Zusammenarbeit.
Stefán Máni erzählt von Dunkelheit und Unmut. Unruhige Zeiten ziehen sich von Romanseite zu Romanseite und der starke Wellengang lässt die Crewmitglieder mehrfach an sich selbst und an der Welt zweifeln. Die Launen der Natur schafft es jedoch nicht, die Menschen vollständig zu besiegen, das wiederum erledigen diese lieber unter sich.
Aufwühlend und keine leichte Kost!

Bewertung vom 09.12.2022
Die Tote im Container / Team Helsinki Bd.1
Ollikainen, A.M.

Die Tote im Container / Team Helsinki Bd.1


sehr gut

Die junge Ermittlerin Paula Pihjala wird zu einem dubiosen Tatort gerufen. Vor einer herrschaftlichen Villa steht ein offener Übersehcontainer, darin liegt eine junge ermordete Frau.
Der Container war randvoll mit Meerwasser gefüllt. Das darin befindliche Opfer wurde also ertränkt.
Die Unternehmerfamilie, der das Stiftungsgebäude wie auch der Container gehört, ist aufgewühlt. Schlechte Presse kann man jetzt nicht gebrauchen, war doch eine große Ausstellung mit einem berühmten finnischen Künstler samt Container geplant.
Paula und ihr Team tun sich schwer mit dem Geschäftsgebaren der Unternehmerfamilie. Die Spur des Containers führt sie in den Hafen und von dort aus nach Namibia.
Die leitende Ermittlerin sucht den Kontakt zu allen Familienmitgliedern und stößt dabei auf Jerry, den Adoptivsohn. Der Adoptivsohn wie auch die Leiche stammen aus Namibia. Ein weiterer Zusammenhang scheint geklärt, doch dadurch öffnen sich nur noch weitere Rätsel.
Die Tote hatte kurz vor ihrem Tod ihren Erbanspruch geltend gemacht und verwickelt dabei auch die befreundete Anwaltsfamilie in die Mordermittlung.
Für Paula und ihr Team wird schnell klar, dass hier wirklich nichts ist wie es scheint. Hinter jeder Ecke lauern dunkle Familiengeheimnisse. Der verstorbene Unternehmensgründer führte sein Imperium mit rigoroser Hand und hinterließ in Namibia verbrannte Erde. Sein Sohn und die restliche Familie schaffen es nur schwer sich aus diesem Netz an dubiosen Machenschaften herauszulösen. Reichtum und Erbe verpflichten.
Das Autorenduo Ollikainen macht es zwar spannend, aber dem Leser doch allzu leicht, hinter diese Familienfassade zu blicken. Sämtliche Ahnungen werden Seite um Seite bestätigt, auch wenn der Krimi am Schluss nochmal eine kleine Überraschung zu bieten hat.
Ein gelungener Auftakt, jedoch nicht so spannend wie erwartet.

Bewertung vom 29.11.2022
The Kalahari Typing School for Men
Smith, Alexander McCall

The Kalahari Typing School for Men


ausgezeichnet

Ein Teil der Krimireihe der 1. Ladies Detective Agency
Mma Ramotswe führt das erste Detektivbüro im Garborno. Doch plötzlich macht sich die Konkurrenz breit. Der neue Firmengründer ist überheblich. Scheinbar weltgewandt und vermögend vermutet Mma Ramotswe allerdings viel Luft unter dem edlen Anzug.
Doch dessen Masche geht auf und die Ladys Detective Agency hat Mühe an Aufträge zu kommen.
Wer die Damen kennt, lernt von Ihnen. Es gilt Ruhe zu bewahren. Ein alter Fall entpuppt sich plötzlich als aktuell. Es gilt einen Diebstahl aufzuklären. Und als ob das nicht schon genug Aufregung wäre, flattert noch eine alte Liebschaft durch die Türen der Detektei.
Alexander McCall Smith erzählt gewohnt ruhig und sachlich von den Ermittlungen dieses außergewöhnlichen Detektivbüros. In einer männerdominierten Welt muss man sich schnell eingestehen, das Mma Ramotswe dank ihrer Lebenserfahrung stets den richtigen Riecher hat.

Bewertung vom 27.11.2022
Der Himmel unter der Stadt
McCann, Colum

Der Himmel unter der Stadt


ausgezeichnet

New York – die Stadt der Träume und des Erfolgs. Wer es hier schafft, schafft es überall. Aber stimmt das? In den dunklen Tunneln unter dem East River fährt rund um die Uhr die Metro. Doch die ist hier nicht allein. Hier leben auch Menschen.
Menschen, die es an der Oberfläche nicht geschafft haben.
Colum McCann erzählt vom Überleben in dieser riesigen Stadt. Er hinterlässt ein Trauma. Zahlreiche Existenzen sind in New York gescheitert und eine erstaunlich große Anzahl hat es in den Untergrund gezogen. Doch auch hier gibt es Regeln.
Ein tiefer und melancholischer Blick unter die Oberfläche.

Bewertung vom 24.11.2022
Abgeblasen
McDermid, Val

Abgeblasen


ausgezeichnet

Kate Brannigan hat ihren ersten Fall auf dem Tisch und sie muss sich beweisen.
Eine junge Songwriterin ist verschwunden. Anfangs hält das niemand für seltsam, ist die Musikszene ja als wechselhaft bekannt. Als Kate ein wenig hinter die Kulissen guckt, muss sie feststellen, dass auch hier jegliches Klischee stimmt.
Die vermisste Musikerin hat einen totalen Absturz hinter sich und war gerade wieder auf dem Weg zu einem erfolgreichen Comeback. Doch dann wird ihre Leiche gefunden. Die Mordwaffe entpuppt sich als ein Tenorsaxophon und stellt Kate vor ein weiteres Rätsel.
Val McDermid landet auch mit Kate Brannigan einen Volltreffer. Ich mag ihre Ermittler und die fein gesponnenen Krimigeschichten mit viel Tiefgang.