Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
utaechl
Wohnort: 
Bremen
Über mich: 
http://taechl.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2012
Frevel im Beinhaus
Schier, Petra

Frevel im Beinhaus


ausgezeichnet

Frevel im Beinhaus führt den Leser wieder ins mittelalterliche Köln und zur Apothekerin Adelina und ihrem Mann Neklas. Diesmal gerät ihr Mann in Verdacht, Knochen aus einem Beinhaus gestohlen und eine Schwangere getötet zu haben, um grausame Rituale durchzuführen.
Natürlich steht Adelina zu ihrem Mann und setzt alles daran, um ihn wieder frei zu bekommen, bis langsam doch Zweifel über seine Unschuld bei ihr aufkommen...

Petra Schier schafft es auch im vierten Band die inzwischen gut bekannten Charaktere in neue, überraschende Situationen zu bringen. Die Geschichte wird von ihr gekonnt in einen historischen Kontext gehüllt, der den Leser direkt ins mittelalterliche Köln versetzt. Es bringt einfach Spaß das Buch zu lesen und sich voller Neugierde von einem Kapitel zum nächsten zu eilen.

Absolut empfehlenswert für jeden Fan historischer Romane und gleichzeitig einen Blick wert für den "normalen" Krimileser.

Bewertung vom 25.03.2012
Die Eifelgräfin
Schier, Petra

Die Eifelgräfin


ausgezeichnet

Inhalt:
1348 in der Eifel, Elisabeth von Küneburg wird von ihrem Vater nach Burg Kempenich geschickt, um dort die Rückkehr ihres Verlobten abzuwarten. An ihre Seite wird ihr als Magd Luzia Bongert, die Tochter eines freien Bauern, gestellt. Wie sich herausstellt, sind ihrer beiden Familien durch einen zweihundert Jahre alten Schwur miteinander verbunden, dessen sichtbares Zeichen ein anscheinend mit mystischen Kräften ausgestattet Kreuz ist.

Die Zeit auf der Burg verfliegt, der mürrische und ungehobelte Johann von Manten macht sich und Elisabeth das Leben schwer, Luzia verliebt sich in einen Gaukler und die Rückkehr des Verlobten verzögert sich immer weiter. Dann erreichen die ersten Pestmeldungen Burg Kempenich und die Seuche nimmt ihren Lauf...

Rezension:
Petra Schier gelingt es den Leser von der ersten Seite an mitten hinein ins Mittelalter zu versetzen. Ihre sehr bildliche Sprache lässt einen nicht nur zum Leser, sondern zum Erleber werden. Man muss einfach mit den Charakteren und ihren täglichen Problemen mitfühlen. Liebe, Intrige, Schicksale, Heiterkeit und Trauer halten sicher die Waage und so vergehen die 575 Seiten wie im Fluge.

Geschichtlich untermauert und mit reichlich Fachwissen über die Umgebung und die Belange des Mittelalters bestückt, schafft es Frau Schier das Leben auf einer Burg des 14. Jahrhunderts, sowie das städtische Treiben in Koblenz dem Leser nahe zu bringen.

Ein Buch für jeden und jede, der/die sich gerne in die Zeit vor 700 Jahren versetzen lässt und emotionales Auf-und-Ab in Büchern liebt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2012
Die Gewürzhändlerin
Schier, Petra

Die Gewürzhändlerin


ausgezeichnet

Inhalt:
„Die Gewürzhändlerin“ ist der Nachfolgeband von „ Die Eifelgräfin“. Diesmal geht es jedoch nicht hauptsächlich um Elisabeth von Manten, sondern um deren aus bäuerlichen Verhältnissen stammende Edelmagd Luzia Bongert. Elisabeth und Luzias Familien sind durch zwei Stücke eines Kreuzes und einen Schwur, den ihre Vorfahren während der Kreuzzüge geleistet haben, miteinander verbunden.
Luzia hält sich mit ihrer Herrin und deren Mann und Gefolge in Koblenz auf, um dort den Winter des Jahres 1351 zu verbringen. Dort stoßen sie schließlich auch auf den dritten Teil des Kreuzes, der dem Weinhändler Martin Wied anvertraut ist. Wie sich zeigt hat der Schwur, der die drei Familien zum gegenseitigen Aushelfen aufruft, immer noch Gewicht, und die Zukunft hat für Luzia nicht nur das Leben als Edelmagd vorgesehen. Sie wird erkennen, dass sie kaufmännisches Talent hat und dass die Liebe manchmal seltsame Früchte trägt...

Meinung:
Petra Schier gelingt es zum wiederholten Mal den Leser in das mittelalterliche Alltagsleben zu versetzen. Sie fügt ihre über 500 Seiten gehende Erzählung in historisch belegte Orte und Personen ein und lässt das Leben von Adeligen, Kaufleuten, Bürgern und Gesinde auferstehen. Ihr sehr bildlicher Schreibstil erleichtert es dem Leser, sich in die Personen hinein zu versetzen und mit ihnen zu leben, lieben, fühlen und zu leiden.
Der Roman spricht zum Glück nicht nur die weibliche Leserschaft mit reichlichen Liebesverwirrungen an, sondern hat auch für die männliche, historisch interessierte Leserschaft genug an Intrigen und Spannung zu beiten, dass es Frau Schier wieder einmal gelungen ist, sich an die gesamte Zielgruppe zu wenden.
Keine einzige Seite erschien mit als langweilig oder überflüssig, im Gegenteil musste ich mich zurückhalten, um nicht aus Spannung die ein oder andere wichtige Passage zu überfliegen. Spannung, Liebesangelegenheiten, Streitereien und detailreich erzählte Alltagssituationen wechseln sich ab und ich wusste schon 100 Seiten vor Schluss, dass mir das Buch viel zu kurz vorkommen wird.
Mit € 9.99 ist das Buch meiner Meinung nach zu billig angesiedelt, wenn man sich vergleichbare Bücher in den Buchhandlungen ansieht, also macht man sicherlich nichts falsch, wenn man sich schnell aufmacht, um diesen sehr empfehlensweren historischen Roman zu kaufen und am besten gleich den ersten Teil mitzubestellen.
Hoffentlich lässt sich Frau Schier nicht zu lange Zeit mit einem weiteren Roman rund um Elisabeth und Luzia.