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wampy
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Issum

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Insgesamt 501 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2021
Das Fräulein von Berlin (eBook, ePUB)
Weng, Joan

Das Fräulein von Berlin (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurz und knackig

Buchmeinung zu Joan Weng – Das Fräulein von Berlin

„Das Fräulein von Berlin“ ist ein historischer Kriminalroman von Joan Weng, der 2020 im dp Verlag erschienen ist. Dieses Buch ist eine überarbeitete Neuauflage des 2018 im dp Verlag erschienenen Werkes „Das feine Fräulein“.

Zum Autor:
Joan Weng (*1984) studierte in Stuttgart und Tübingen und promoviert aktuell über die Literatur der Weimarer Republik. Für ihre literarische Arbeit wurde sie mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet.

Klappentext:
Berlin, 1926: Der Kriegsveteran Bernhard Greiff hat die Schrecken der Vergangenheit noch nicht ganz hinter sich gelassen. Doch als er zu seiner Schwester Vicky zieht und einen Job in der Buchhandlung annimmt, glaubt er endlich seinen Platz gefunden zu haben. Jetzt muss er sich nur trauen, das Dienstmädchen des schönen Fräulein Schienagels anzusprechen und sie zu einer Verabredung einzuladen.
Als jedoch Bernhards einziger Freund in Gefahr gerät und ihn um Hilfe bittet, muss er sich wieder den Schatten einer längst vergangenen Zeit stellen und über sich hinauswachsen. Kann er seinen Freund retten oder landen sie am Ende beide in einem Wespennest aus Raub, Mord und Intrigen?

Meine Meinung:
Diese Erzählung lebt sehr gut von und mit der Hauptfigur Bernhard Greiff, der von seiner Umgebung als Kriegsirrer eingestuft wird. Heutzutage würde man wohl eine posttraumatische Belastungsstörung hervorgerufen durch erlittene Kriegsgräuel diagnostizieren. Er lebt in seiner extrem geordneten Welt und beginnt sich langsam der Welt zu öffnen. Bernhard fungiert meist als Ich-Erzähler, der auch seine Gefühle und Ängste reflektiert. Die Autorin beschreibt in einem humorvollen und einfühlsamen Stil die sich anbahnende Beziehung zu einem Dienstmädchen, dem Bernhard immer wieder begegnet, wenn er den Hund seiner Schwester ausführt. Fast nebenbei werden die Zustände im Berlin der damaligen Zeit eingebettet. Gefallen haben mir auch diverse Nebenfiguren, allen voran der Vorsitzende eines Ringvereins. Der Leser spürt die Liebe der Autorin zu ihren Figuren. Da das Werk wenig umfangreich ist, kommen die kriminalistischen Aspekte etwas zu kurz. Nichtsdestotrotz habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Fazit:
Handlung und vor allem die Figuren haben mich überzeugt. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 08.03.2021
Wut (eBook, ePUB)
Martenstein, Harald

Wut (eBook, ePUB)


gut

Immer wieder Wut und Gewalt

Buchmeinung zu Harald Martenstein – Wut

„Wut“ ist ein Roman von Harald Martenstein, der 2021 bei Ullstein erschienen ist.

Zum Autor:
Harald Martenstein, geboren 1953 in Mainz, ist ein deutscher Journalist und Autor. Seit 2002 schreibt er eine Kolumne für „Die Zeit“, die auch im RBB und im NDR zu hören ist. Für seine Arbeit wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch-, dem Henri-Nannen- und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Außerdem lehrt er an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und an Journalistenschulen in Österreich und der Schweiz. Harald Martenstein lebt in Berlin.

Klappentext:
Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann
Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.
Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.

Meine Meinung:
Immer wieder werden Situationen der Hauptfiguren, die in einer Mutter-Kind-Beziehung stehen, beschrieben, in denen sie mit aufsteigender Wut zu kämpfen haben. In der Regel endet diese dann in einer gewalttätigen Situation. Erstaunlicherweise wirken beide Protagonisten dabei nicht unsympathisch. Die Situationen werden aus ihrer jeweiligen Sicht geschildert und stammen aus mehreren Jahrzehnten. Aufgelockert wird die Erzählung durch humorvolle Passagen mit viel Wortwitz. Dies kann aber nicht verhindern, dass der Ablauf eines Wutanfalls immer wieder ähnlich erscheint. Auf mich wirkte dies einschläfernd. Es gibt aber auch Passagen, die mir sehr gut gefallen haben, wenn der Autor denn seiner Erzählkunst freien Lauf gewährt.

Fazit:
Auch wenn es sehr unterhaltsame Passagen gibt wird der Gesamteindruck durch die wiederkehrenden Beschreibungen der Wutanfälle geprägt. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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Bewertung vom 07.03.2021
Der Solist
Seghers, Jan

Der Solist


ausgezeichnet

Ein Politthriller der Spitzenklasse

Buchmeinung zu Jan Seghers – Der Solist

„Der Solist“ ist ein Kriminalroman von Jan Seghers, der 2021 bei Rowohlt Buchverlag erschienen ist.

Zum Autor:
Jan Seghers alias Matthias Altenburg wurde 1958 geboren. Der Schriftsteller, Kritiker und Essayist lebt in Frankfurt am Main. Nach dem großen Erfolg von «Ein allzu schönes Mädchen» und «Die Braut im Schnee» folgte «Die Partitur des Todes», ausgezeichnet mit dem Offenbacher Literaturpreis sowie dem Burgdorfer Krimipreis. Danach erschienen «Die Akte Rosenherz» sowie «Die Sterntaler Verschwörung» und «Menschenfischer». Seine Romane wurden für das ZDF verfilmt und von über 30 Millionen Menschen gesehen.

Klappentext:
September 2017. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus stößt zur neu gegründeten Berliner «Sondereinheit Terrorabwehr», die in einer Baracke auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof residiert. Die Bundestagswahlen stehen bevor, in der Hauptstadt hat sich die Gefährdungslage drastisch verschärft. Neuhaus ist ein erfahrener Ermittler, doch die Berliner Kollegen begegnen ihm mit Skepsis. Nur die junge Deutschtürkin Suna-Marie kooperiert mit ihm.
Da erschüttert eine Serie von Morden die Hauptstadt. Das erste Opfer: ein jüdischer Aktivist, das zweite eine muslimische Anwältin, weitere folgen.
Was verbindet die Fälle? Neuhaus, der Solist, macht sich auf die Suche. Und in dieser Stadt, in der einen überall die Vergangenheit anspringt und die Gegenwart bedrängt, kämpft er allein. Fast allein.

Meine Meinung:
Es hat ein wenig gedauert bis mich die Figur Neumann und seine Geschichte erreicht hat. Aber dann hat sie eine Faszination ausgestrahlt, wie ich es selten erlebt habe. Der Autor schildert die Geschichte aus der Sicht seiner Hauptfigur und macht dies in einer sehr sachlichen Sprache. Neumann kommt mit Gefühlen nicht so wirklich zurecht. Er ist auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Er kennt keine Kompromisse und vertraut kaum jemanden. Etwas näher kommt ihm seine Berliner Kollegin Suna-Marie, die von allen Grabowski gerufen wird. Sie versorgt ihn mit vielen Informationen und doch ist ihr Verhältnis nicht ungetrübt, denn sie geniest in ihrer Umwelt nicht nur Ansehen sondern auch Vorteile. Das ist für Neumann nicht in Ordnung. Es gibt drei Terroropfer, von denen keiner ein Unschuldslamm gewesen ist. Als Neumann in Gefahr gerät raufen sich Grabowski und Neumann zusammen. Sie unterhalten Unterstützung von einem Spitzenhacker, den Neumann aus Wiesbaden kennt. Auch wenn die meisten Figuren nur kurz beschrieben werden, entsteht ein komplexes Bild mit vielen Grautönen. Bald muss Neumann feststellen, dass er es mit mächtigen Gegnern zu tun hat, die auch politische Ziele verfolgen. Der Autor zeichnet ein Bild von einer machthungrigen Gruppierung, die vor kaum etwas zurückschreckt. Es ist also vor allem auch ein politischer Roman. Besonders beklemmend wirkt die Schlusspointe, die zeigt, in wie viele Köpfe Fremdenfeindlichkeit tief eingedrungen ist.
Der Autor stellt die politischen Aspekte eher als Nebenaspekte in seiner spannenden und fesselnden Kriminalerzählung dar. Gerade dies erhöht die Wirkung.

Fazit:
Für mich ist das Buch ein ausgezeichneter politischer Roman, der zudem in jeder Hinsicht sehr spannend ist. Gerne vergebe ich fünf von Fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche ein klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 15.02.2021
Unter Verdacht - Der vierte Fall für Mark & Felix (eBook, ePUB)
Prescher, Sören

Unter Verdacht - Der vierte Fall für Mark & Felix (eBook, ePUB)


weniger gut

Nach passablem Start wurde es abstrus

Buchmeinung zu Sören Prescher – Unter Verdacht

„Unter Verdacht“ ist ein Kriminalroman von Sören Prescher, der 2021 bei Edel Elements erschienen ist. Dies ist der vierte Fall für Kommissar Mark Richter und seinen Hovawart Felix.

Zum Autor:
Sören Prescher wurde am 9. August 1978 in Bautzen geboren, ist verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Er ist Mitglied des 42erAutoren e.V. und dem Phantastischen Autoren Netzwerk e.V. (PAN). Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er Artikel und Berichte für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. Seit der Jahrtausendwende veröffentlichte er Kurzgeschichten und Gedichte in zahlreichen Anthologien.

Klappentext:
Ein Notfall zwingt Kommissar Mark Richter und Hovawart Felix vorzeitig zum Dienst zurück: Ihr Freund und Partner Dominik Waldmayer wurde unter Mordverdacht festgenommen. Als Mark erfährt, wen sein Kollege getötet haben soll, weiß er, dass es noch übler als befürchtet aussieht: Es handelt sich um Juliane Gerboth, die Dominik seit Monaten beobachtet und verfolgt. Ist sein Partner diesmal vielleicht zu weit gegangen?

Meine Meinung:
Nach passablem Start hat mich bei der Lektüre das Lesevergnügen mehr und mehr verlassen. Kommissar Mark Richter und sein Hund Felix wirken sympathisch, aber die Story wird mehr und mehr hanebüchen. Der Abstecher in die Welt von Verschwörungen und Bestechungsverdächtigungen konnte mich nicht überzeugen. Die Geschichte wird aus der Perspektive des Kommissars erzählt, dessen Stimmung oft mit Liedern verdeutlicht wird. So kommt eine recht umfangreiche Playlist zustande, die aber auf Dauer ihren Reiz verliert. Die Figuren sind durch die Bank wenig komplex gestaltet und bieten kaum Überraschungen. Auch Spannungsbogen und die Auflösung konnten mich nicht überzeugen.

Fazit:
Leider hat mich dieses Buch in vielerlei Hinsicht enttäuscht. Deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten).

Bewertung vom 14.02.2021
Von Huren, Bettlern und Glunterschratzen
Sommerfeldt, Albrecht

Von Huren, Bettlern und Glunterschratzen


ausgezeichnet

Sicherlich nicht weichgespült

Buchmeinung zu Albrecht Sommerfeldt – Von Huren, Bettlern und Glunterschratzen

„Von Huren, Bettlern und Glunterschratzen“ ist ein historischer Kriminalroman von Albrecht Sommerfeldt, der 2020 im Eigenverlag erschienen ist.

Zum Autor:
Albrecht Sommerfeldtwurde 1974 in der Hansestadt Hamburg geboren und lebt dort. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete er als Berater und Manager in der IT-Branche.
Geschichtsbegeisterung und seine Liebe zur Stadt Hamburg führten ihn schließlich 2020 zu seinem ersten historischen Kriminalroman „Von Huren, Bettlern und Glunterschratzen“.
Historisch fasziniert ihn vor allem die Epoche der frühen Neuzeit mit all ihren bedeutsamen Umbrüchen und ihrer oft absonderlichen Mischung aus Mittelalter und Moderne. Düstere Gassen, schmuddelige Charaktere und fragwürdige Moral sind dabei eher sein Zuhause als fürstliche Höfe und strahlendes Heldentum.

Klappentext:
Hamburg 1617, Kirchspiel um St. Jakobi.
Dunkle, enge Twieten, die vor Unrat starrten. Ortsfremde Bettler, die aus Angst vor Staupenschlag und Vertreibung nur verstohlen ihre Schüssel aus den Schatten zur Straße hielten. Strichkatzen, die mit gehobenen Röcken versuchten Freier für ein schnelles Geschäft in eine Gasse zu locken. Ärmliche Kammern voll von Hungerleidern und Habenichtsen. ›Glunterschratzen‹, also Hurenkinder, wurden sie im Rotwelsch, der Geheimsprache der Vagabunden und Diebe, abfällig genannt.
Abseits der großen Handelshäuser bot das Stadtviertel der ärmlichen Handwerker, Gauner und Landarbeiter nur wenig vom sonstigen Glanz der aufblühenden Hansestadt.
Doch dieser Pfuhl aus Dreck und krummen Geschäften war das vertraute Zuhause des knorrigen Veteranen und Tagelöhners Johann Gabelschlag.
Eigentlich gingen seine Geschäfte gerade gut genug, dass er sich kaum Sorgen um den anstehenden Winter machte. Wäre da nicht diese beunruhigende Geschichte gewesen, die von Tag zu Tag längere und düstere Schatten warf. Denn wahrlich nicht jeder, den die schmutzigen Gassen verschluckten, wurde vermisst oder gar betrauert.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich in positiver Hinsicht extrem überrascht. Die Hauptfigur Johann Gabelschlag, aus deren Sicht die Dinge erzählt werden, hat mich fasziniert. Er ist ein Ex-Soldat, der sich meist als Geldeintreiber durchschlägt und der doch ein ausgeprägtes Rechtsempfinden besitzt. Er hat viele Grautöne und doch wirkt er sympathisch. Er lebt in ärmlichen Verhältnissen in einer der verrufenen Orte Hamburgs. Unauffällig bringt der Autor viele Informationen über die Stadt Hamburg und das Leben in ihr in die Geschichte ein. Die heruntergekommenen Gestalten werden zum Leben erweckt und der Leser riecht den Gestank der Stadt. Einige Passagen sind mit vielen Begriffen aus dem Rotwelsch gespickt, die leider erst im Anhang erklärt werden, was gerade bei einem E-Buch störend ist. Aber Figuren und Handlung gleichen das mehr als auch. Es gibt viele interessante Nebenfiguren und die Handlung bietet eine Reihe von unerwarteten Wendungen. Teilweise geht es rau zu, aber es passt zu den Figuren.

Fazit:
Ein wunderbarer historischer Roman, der mit rauen Figuren, harter Handlung und historischen Elementen fasziniert. Gerne vergebe ich die Höchstnote von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus, sofern man mit der reichlich vorhandenen Gewalt zurecht kommt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2021
Stummer Zorn / Ein Fall für Engel und Sander Bd.7 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Stummer Zorn / Ein Fall für Engel und Sander Bd.7 (eBook, ePUB)


sehr gut

Trotz der Toten ein Wohlfühlkrimi

Buchmeinung zu Angela Lautenschläger – Stummer Zorn

„ Stummer Zorn“ ist ein Kriminalroman von Angela Lautenschläger, der 2020 im dotbooks Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Engel und Sander.

Zum Autor:
Angela Lautenschläger arbeitet seit Jahren als Nachlasspflegerin und erlebt in ihrem Berufsalltag mehr spannende Fälle, als sie in Büchern verarbeiten kann. Ihre Freizeit widmet sie voll und ganz dem Krimilesen, dem Schreiben und dem Reisen. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Katzen in Hamburg.

Klappentext:
Die düsteren Abgründe einer Familie
Als Nachlasspflegerin Friedelinde Engel die Erbschaft einer verstorbenen alten Dame sichten will, stößt sie in deren Villa auf den Schauplatz eines bisher unentdeckten Familiendramas: Der Neffe der Toten hat sich auf dem Dachboden erhängt – hat er seine Tante ermordet und sich dann selbst gerichtet? Während Friedelindes Lebenspartner, Kommissar Nicolas Sander, versucht, die undurchsichtige Familie der Toten zu durchleuchten, steht die Nachlasspflegerin nun vor der schwierigen Frage: Wer ist zuerst gestorben, Neffe oder Tante – und wer hat wen beerbt? Friedelinde ahnt nicht, dass ihre Nachforschungen sie schon bald in die Nähe einer dunklen Wahrheit führen, die für immer begraben bleiben sollte …

Meine Meinung:
Dies ist der zweite Band aus der Serie um Engel und Sander, den ich gelesen haben. Friedelinde Engel ist weniger dominant und Nicolas Sander bekommt mehr Raum in der Erzählung. Dies tut der Erzählung gut und sorgt für einen besseren Ausgleich zwischen privaten und beruflichen Themen. Der langjährige Partner von Nicolas will seine geliebte Freundin heiraten und auch Nicolas denkt daran, Friedelinde zu ehelichen. Friedelindes Freundinnen aus dem Waschsalon unterstützen sie und sorgen zudem für ein Wohlfühlklima. Manchmal könnte vom Kriminalfall etwas mehr Spannung ausgehen, aber die spannendste Frage ist ohnehin, wie es mit Friedelinde und Nicolas weitergeht, denn gravierende Änderungen stehen ins Haus.
Beide Hauptfiguren wechseln sich als Erzähler ab und so spielen Gefühle eine wichtige Rolle. Die Figuren wirken dank ihrer kleinen Schwächen sehr sympathisch und sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Fazit:
Dies ist ein echter Wohlfühlkrimi, bei dem die Spannung allerdings etwas leidet. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 10.02.2021
Die Wölfe vor den Toren / Begine Serafina Bd.6
Fritz, Astrid

Die Wölfe vor den Toren / Begine Serafina Bd.6


sehr gut

Gelungene Mischung aus Historie und Spannung

Buchmeinung zu Astrid Fritz – Die Wölfe vor den Toren

„Die Wölfe vor den Toren“ ist ein historischer Kriminalroman von Astrid Fritz, der 2020 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der sechste Fall für die Armenapothekerin Serafina.

Zum Autor:
Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Heute lebt Astrid Fritz in der Nähe von Stuttgart.

Klappentext:
Februar 1418: Die Menschen leiden unter der beißenden Kälte. Erschreckend nah heulen des Nachts die ausgehungerten Wölfe und reißen die ersten Schafe. Dann fällt ihnen in dem Dörfchen Würi, gleich vor der Stadt, der junge Badersohn Jörgelin zum Opfer. Zum Schock gesellen sich Spukgeschichten über Werwölfe. Man hängt zur Abschreckung sogar einen Wolf an den Galgen. Das Töten geht weiter. Als die junge Heilerin Mia stirbt, kommen der Armenapothekerin Serafina und ihrem Mann, Stadtarzt Achaz, Zweifel, ob die Tiere für das Morden verantwortlich sind oder wer anders sein Unwesen treibt. Das erste Mal ermitteln sie als Ehepaar gemeinsam. In der Würi stoßen die beiden jedoch auf eine Mauer des Schweigens, der sie mit Spürsinn, Wissen und Hartnäckigkeit begegnen.

Meine Meinung:
Auch in diesem Buch durchmischt die Autorin auf angenehme Art Historisches mit einem Kriminalfall. Zum Einen wird das harte Leben der Menschen in einem strengen Winter deutlich beschrieben, besonders wenn man außerhalb der eigentlichen Stadt wohnt. Zum anderen wird eine spannende Geschichte um Tote erzählt, in der Aberglauben eine wichtige Rolle spielt. Die Hauptfiguren Serafina und Achaz sind gewohnt sympathisch beschrieben, auch weil die Autorin ihnen die ein oder andere Schwäche zugesteht. Achaz bekommt eine größere Rolle und wird in vielerlei Hinsicht gefordert. Als seine Frau in Gefahr gerät ist es mit seiner ruhigen Art vorbei. Diese ist aber vonnöten, wenn es gilt, gegen den Aberglauben vorzugehen.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und liest sich flüssig weg. Meist folgen wir Serafina, die mit viel Herzblut agiert. Der Spannungsbogen ist in Ordnung, auf spannende Passagen folgen immer wieder ruhigere Elemente, in denen der Fokus mehr auf dem Leben der Menschen liegt. Die stärkere Zusammenarbeit des Ehepaars tut der Geschichte gut, überhaupt entwickeln sich die Figuren auf eine interessante Art und Weise.

Fazit:
Ein durchaus spannender Historienroman, der auch einen interessanten Einblick in das Leben jener Zeit gewährt. Deshalb vergebe ich gerne vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde historischer Kriminalromane aus.

Bewertung vom 31.01.2021
Ein bühnenreifer Mord (eBook, ePUB)
Laurence, Janet

Ein bühnenreifer Mord (eBook, ePUB)


weniger gut

Hat mich nicht überzeugt

Buchmeinung zu Janet Laurence – Ein bühnenreifer Mord

„Ein bühnenreifer Mord“ ist ein Kriminalroman von Janet Laurence, der 2021 im dp Verlag in der Übersetzung von Lennart Janson erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Death at The Table“ und ist 1994 erschienen. Dieses Buch ist eine überarbeitete Neuauflage des 2018 erschienenen Titels Mord zur Primetime.

Zum Autor:
Janet Laurence begann ihre berufliche Laufbahn in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie leitete Kochkurse, schrieb nebenbei regelmäßig für den Daily Telegraph und verfasste eine wöchentliche Kolumne zum Thema Kochen. Heute schreibt sie sowohl Kochbücher als auch Kriminalromane und lebt mit ihrem Mann in England und in der Bretagne.

Klappentext:
Alles läuft wunderbar für die britische Kochbuchautorin Darina Lisle: Sie ist mit dem Polizeibeamten William Pigram verlobt, ihre Kochbücher verkaufen sich wie geschnitten Brot und sie wurde gerade als Moderatorin für eine TV-Show über Essen und Wein engagiert. Doch dann stirbt plötzlich ihr charmanter Co-Star, der australische Weinkenner Bruce Bennet, vor laufender Kamera! Und mit dem einen Toten scheint es nicht genug zu sein. Wenn Darina nicht aufpasst, wird sie zum nächsten Opfer …

Meine Meinung:
Schon der Einstieg in dieses Buch gefiel mir nicht besonders. Es gab unheimlich viele Informationen, aber einen roten Faden konnte ich nicht erkennen. Fast das komplette Buch wird aus der Sicht der Hauptfigur Darina Lisle betrachtet und diese Figur konnte mich nicht überzeugen. Sie macht das Beste aus ihrer Sicht, ist ein Multitalent und eine grandiose Köchin, aber auf mich wirkt sie nicht sympathisch. Auch Spannung fehlt leider lange Zeit. Es wird zum Ende hin etwas besser, aber die Auflösung hat mich dann auch nicht überzeugt. Vieles wirkt hektisch und wird nur angedeutet, gerade wenn Darina über den Fall grübelt.

Fazit:
Dieses Buch ist leider in vielen Punkten unterdurchschnittlich, auch wenn es zum Ende hin deutlich besser wird. Deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).