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Lexa

Bewertungen

Insgesamt 340 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2020
Die Verzauberung der Schatten / Weltenwanderer-Trilogie Bd.2 (MP3-Download)
Schwab, V. E.

Die Verzauberung der Schatten / Weltenwanderer-Trilogie Bd.2 (MP3-Download)


sehr gut

Nach dem ersten Teil war ich nun umso gespannter auf Teil zwei der so hochgelobten Reihe von V.E. Schwab. Auch hier wählte ich wieder die Hörbuchfassung, da mir die Vertonung zu Teil 1 durch den argon Hörbuchverlag sehr gut gefallen hatte. Und auch bei Teil zwei war ich von der Qualität der Hörspielproduktion mehr als begeistert. Der Sprecher konnte mich mit seiner Stimme fesseln und an die Geschichte binden.
Nun zum Inhalt. Wie schon beim ersten Teil hat mir die etwas andere Art und Weise ein Buch über Magie zu schreiben, sehr gut gefallen. Wir befinden uns hauptsächlich im roten London in dem das Turnier der Elemente stattfinden soll. Bei einem solchen Großereignis kommen alle namenhaften Magier aus den verschiedensten Ländern in die Stadt um ihr magisches Geschick zu messen. Mit und neben dem Geschehen dabei sind Kell und sein Bruder Rye und auch Lila treffen wir wieder. Neue Charaktere wie der Freibeuterkapitän Alucard lernen wir kennen und lieben bzw. hassen. Doch während im roten London alles für das große Spektakel vorbereitet wird, braut sich im weißen und schwarzen London erneut Unheil zusammen. Die Gefahr rückt näher, ohne dass unsere Helden etwas davon mitbekommen. Zugegebenermaßen hat die Geschichte auch hier etwas gebraucht um wirklich ins Rollen zu kommen. Das fand ich ein wenig schade, hätte ich mir doch eher einen früheren Anstieg des Spannungsbogens gewünscht. Bis dahin ist es keineswegs langweilig, nur ein wenig mehr Action im Vorfeld hätte auch nicht geschadet. Die Charaktere haben im Vergleich zum Vorgängerband eine Entwicklung durchgemacht, die die Autorin sehr gut aufgegriffen und in Szene gesetzt hat. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so werden die Protagonisten für den Leser lebendig und erhalten mehr Tiefe. Am Schluss kommt es dann zum finalen Showdown der mein Fantasy-Action-Herz hat höherschlagen lassen.
V.E.Schwab hat mit dem zweiten Band ebenfalls wieder eine unglaublich dichtes, atmosphärisches und vor allem magisches Fantasyhighlight geschaffen mit humorvollen und sympathischen Charakteren. Ich habe es geliebt wieder in die Welt von Lila und Kell abzutauchen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Außer dem anfangs fehlenden Spannungsbogen habe ich auch an diesem Teil nichts auszusetzen und freue mich wahnsinnig auf Teil drei. Denn nach diesem Ende kann der finale Band der Trilogie nur fulminant werden.

Bewertung vom 24.03.2020
Die Bienen
Paull, Laline

Die Bienen


gut

Der Leser begleitet die Biene, von der Sippe her Hygeniearbeiterin, Flora 717 auf ihrem großen Abenteuer durch die Heimtücken eines Bienenstockes. Sie ist weder besonders hübsch, noch zeigt sie andere spezielle Talente. Doch mit der Zeit fängt Flora 717 an sich selbst zu entdecken und über ihren Mut hinauszuwachsen. Eine brillante Idee von Sicht- und Erzählweise. Dennoch war es für mich etwas gewöhnungsbedürftig.
Der Schreibstil aus Sicht einer Biene ist natürlich überaus speziell und an manchen Stellen sehr sprunghaft und verwirrend. Dennoch bekommt man als Leser einen sehr guten Einblick in den „Alltag“ einen solchen Bienenstockes. Dabei macht man Bekanntschaft mit allerlei Feinden und Freunden und lernt einiges über die Rolle der einzelnen Biene in ihrem Schwarm kennen. Dabei gibt es wie bei den Menschen auch, richtige Ekelpakte mit denen man gar nicht klar kommt, aber auch freundliche und zuvorkommende Bienen. Flora macht gefühlt mit einer Bandbreite solcher Charaktere Bekanntschaft. Inklusive natürlich der heiligen Bienenkönigin. Dennoch war mir die Geschichte an sich an vielen Stellen zu langatmig und oft hatte ich das Gefühl, dass sich viele Dinge immer und immer wieder wiederholen und nichts neues Bahnbrechendes passiert. Die Funktionen des Bienenkörpers und des Schwarms werden dem Leser eingängig erläutert, was mitunter zwar sehr interessant und auch sehr brutal und grausam ist. Einen Aspekt auf den man sich hat einlassen müssen um weiterzulesen. Ich habe mich darauf eingelassen und das Buch zu Ende gebracht.
Am Schluss muss ich sagen, dass es mich weder sonderlich enttäuscht, noch sonderlich begeistert hat. Die Idee ist sehr speziell und hebt sich definitiv von anderen Romanen ab. Eine Geschichte auf die man sich einlassen und auch die Motivation und Lust mitbringen sollte. Ich habe die Geschichte gerne gelesen, war aber auch froh als ich das Buch wieder aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 20.03.2020
Die stummen Wächter von Lockwood Manor
Healey, Jane

Die stummen Wächter von Lockwood Manor


gut

London, England zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Hetty wird beauftragt die Sammlung von Säugetierexponaten des Londoner Museums nach Lockwood Manor zu begleiten, um diese vor dem Krieg zu schützen. Doch von Anfang an scheint etwas Seltsames auf dem Anwesen vorzugehen. Der jähzornige Major des Hauses und seine Tochter Lucy geben Rätsel auf und als Tiere verschwinden und auf mysteriöse Weise beschädigt werden, spitzt sich die Lage immer mehr zu.
Von Anfang an vermittelt das Buch eine sehr ruhiges und auch düsteres Lesegefühl. Der Schreibstil der Autorin ist sehr dicht und atmosphärisch gehalten, so dass man direkt in die Geschichte eintaucht. Sie wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen Hetty und zum anderen von Lucy, in Tagebuchform. Das bringt stilistische Abwechslung hinein und beleuchtet mehre Ebenen der Geschichte. Die Spannung kommt leider nur sehr langsam in Gang und oft hatte ich Schwierigkeiten dabei zu bleiben. Gruselige Elemente sind zwar vorhanden, doch ausschlaggebende Ereignisse lassen oft sehr lang auf sich warten. Die Dialoge erschienen mir oft sehr platt und herbeigeführt und generell hatte ich Schwierigkeiten mich mit den einzelnen Charakteren anzufreunden. Diese waren recht schmucklos und einfach gehalten, was an sich nichts Schlechtes ist, mir aber hier dennoch den Zugang zu den Protagonisten verbaut hat. Auch dieser fehlende Zugang hat dazu beigetragen, dass ich mich durch manche Abschnitte regelrecht durchkämpfen musste. Was ich sehr schade fand, denn an sich fand ich die Idee und das Setting wirklich toll. Der rote Faden war für mich nicht immer erkennbar und das Ende hat mich mit einem leicht unzufriedenen Gefühl zurückgelassen. Ich kam mir sehr abgefertigt und überrumpelt vor.
Insgesamt ein zwar sehr atmosphärisches, dicht erzähltes Buch, welches sich aber mitunter sehr in die Länge zieht anstatt in die Tiefe zu gehen. Von der Geschichte an sich wirklich toll, doch die Umsetzung hat leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Schade!

Bewertung vom 14.03.2020
Serafin. Das kalte Feuer / Merle-Zyklus Bd.4
Meyer, Kai

Serafin. Das kalte Feuer / Merle-Zyklus Bd.4


ausgezeichnet

Das ich den Merlezyklus gelesen habe ist schon ein paar Jahre her – umso mehr habe ich mich gefreut diesen Folgeband endlich lesen zu können. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und ist in wundervollen warmen Farben gehalten.
Kai Meyers Schreibstil hat mich von der ersten Seite an direkt wieder gefangen genommen. Seine fantastischen Ideen und sein wundervoller Erzählstil haben ihr Restliches dazu beigetragen, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Ich wollte das Buch zu keiner Zeit aus der Hand legen, nur Müdigkeit und Arbeit hielten mich davon ab weiterzulesen. Ein Grund warum ich Kai Meyers Bücher so liebe ist das er durchgängig eine fesselnde Atmosphäre schafft. Es hat sich wie Heimkommen angefühlt als nach und nach die alten Charaktere auf die Bühne getreten sind. Junipa, Merle und Serafin - wie ich sie doch alle vermisst habe. Wie den meisten anderen, die die Merletrilogie gelesen haben, hat mir das Ende damals das Herz gebrochen. „Serafin – das kalte Feuer“ ist wie ein Versöhnungsangebot des Autors. Das Abenteuer in das die Drei, inklusive frecher, schlagfertiger, geflügelter Katze Cagliostra geraten, strotzt nur so von Kreativität und fantastischen Szenerien. Besonders angetan hat es mir die Idee hinter den manifestierten Städten. Eine kleine Highlightszene war die in der Merle den fliegenden Masken begegnet. Immer wieder bin ich über so viel Ideenreichtum und Kreativität begeistert. Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt weil die Spannung stets aufrecht gehalten wurde. Die Protagonisten sind nahbar, ehrlich und immer noch sympathisch.
Kai Meyer hat uns wieder in ein unglaublich dichtes, atmosphärisches und fantastisches Venedig entführt. Die Erwartungen die ich an das Buch hatte, und das waren wirklich hohe, wurden vollkommen erfüllt und ich war ein wenig traurig als ich das Buch wieder zuklappen musste. Für mich ein absolut gelungener Nachfolgeband der sowieso schon sehr starken Merletrilogie. Die Welt war wie Heimkommen und Zurückkehren in eine Welt die man als Kind so unglaublich geliebt hat. Definitiv ein Muss für alle Merle und Kai Meyer Fans und ein wirklich fantastisches Leseerlebnis!

Bewertung vom 09.03.2020
Die Geheimnisse meiner Mutter
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


ausgezeichnet

Das Cover sticht auf den ersten Blick durch seine knalligen Farben ins Auge, auf den zweiten Blick leider nichts für meinen Geschmack. Die Geschichte allerdings die dahinter steckt, konnte mich absolut begeistern.
Ich habe sehr schnell ins Geschehen gefunden und war vom sehr angenehmen, fließenden und fesselnden Schreibstil der Autorin begeistert. Es war als würde sie den Leser an die Hand und mit auf die große Reise nehmen. Die Charaktere waren einfach gehalten und ohne große Schnörkel – was aber absolut zu Schreib- und Erzählstil gepasst hat. Rose steht mitten im Leben und weiß aber doch irgendwie nicht wer sie ist und was sie eigentlich will, denn sie ist ohne ihre Mutter aufgewachsen. Lediglich ein paar rare Infos ihres Vaters dienen ihr als Anhaltspunkt. Sie macht sich auf die Suche nach ihr und landet dabei, bei deren ehemaligen sehr engen Vertrauten Constance Holden – einer berühmten Schriftstellerin. Die Sache wie Rose das ganze angeht bringt Spannung mit die einen bis zur letzten Seite mitfiebern lässt. Der Leser wird hier auch immer wieder in die Perspektive von Rose Mutter Elise versetzt, was einem noch mehr Aufschlussreiches mit auf den Weg gibt. Man verfolgt das Leben der beiden und wie sie sich Stück für Stück weiterentwickeln. Jeder in seiner eigenen Individualität und jeder in seiner eigenen Welt. Besonders Roses Entwicklung hat mir sehr gut gefallen und auch sie als Hauptprotagonistin fand ich einzigartig und authentisch. Auch der Charakter von Constance Holden wird vielseitig beleuchtet und erzählt die Geschichte eines ganz anderen einzigartigen Charakters.
Die Autorin hat mit „Die Geheimnisse meiner Mutter“ einen unglaublich vielschichtigen Roman geschaffen, der mich von der ersten bis zu letzter Seite überzeugen konnte. Starke Protagonistinnen die zeigen, dass Straucheln und Zweifeln völlig in Ordnung ist, dass man aber sein Ziel nicht aus den Augen verlieren darf. Wunderschön und mitreißend.

Bewertung vom 07.03.2020
Der Sommer, in dem Einstein verschwand
Hermanson, Marie

Der Sommer, in dem Einstein verschwand


ausgezeichnet

Die Autorin entführt uns ins Göteborg des Jahres 1923. In diesem Jahr ist Göteborg voller Menschen, denn es findet die berühmte Weltausstellung statt. Mittendrin die junge Journalistin Ellen, der Kommissar Nils und der Eseljunge Otto. Und natürlich Albert Einstein der zu Ehren seines gewonnenen Nobelpreises eine Lesung halten soll. Doch Einstein erscheint nicht zum erwarteten Termin. Und so beginnt eine amüsante, kriminalistisch angehauchte Geschichte rund um den berühmten Wissenschaftler und die Hintergründe seines Verschwindens.
Die Autorin hatte mich direkt mit ihrer lockeren und flüssigen Sprache in Bann gezogen. Durch die liebevolle und sanfte Zeichnung ihrer Charaktere und Göteborgs lässt einen fast schon durch die Seiten schweben. Dadurch entsteht eine Atmosphäre der Leichtigkeit beim Lesen wegen der ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ellen und Nils sind unglaublich echte und sympathische Protagonisten mit denen man direkt auf einer Wellenlänge zu sein scheint. Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt und bietet somit einen umfassenden und vielschichtigen Blick auf das Geschehen. So melden sich Nils, Ellen, Otto und auch Einstein selbst zu Wort. Die Prise Spannung die nach dem ersten Drittel immer gegenwärtig ist, hat es für mich zu einem absoluten Leseerlebnis gemacht. Zudem bietet die Geschichte auch einen umfangreichen und genau richtig dosierten historischen Einblick in die damalige Zeit. Die Autorin selbst meldet sich in einem Nachwort noch einmal zu Wort und erklärt welche Tatsachen tatsächlich auf wahren Geschehnissen basieren und welche von ihr frei erfunden sind. Das fand ich rückblickend sehr hilfreich, denn so konnte ich das Gelesene besser einordnen.
Wer Schweden liebt wird auch dieses Buch lieben. Denn die Liebe die in diesem Buch steckt, merkt man auf jeder Seite. Eine erheiternde, spannende und humorvolle Geschichte die mir wunderbare Lesestunden beschert hat. Eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 22.02.2020
Priest of Bones / Kampf um den Rosenthron Bd.1
McLean, Peter

Priest of Bones / Kampf um den Rosenthron Bd.1


weniger gut

Ganz gespannt habe ich auf dieses Buch gewartet, denn die Story hat sich mal nach etwas ganz anderem angehört. Doch leider konnte ich auch nach 300 Seiten nicht in die Geschichte finden und habe das Buch deswegen leider abgebrochen.
Wie gesagt fand ich die Idee dahinter gut und freute mich auf etwas Anderes im Fantasygenre. Doch schon auf den ersten Seiten habe ich mich mit dem Schreibstil unglaublich schwergetan. Durch viele umgangssprachliche Wörter und Formulierungen wie „mitkriegten“ oder „nach hinten raus“ hat er auf mich sehr holprig gewirkt. Hier stellt sich mir allerdings die Frage ob das lediglich an der Übersetzung oder am allgemeinen Stil des Autors liegt. Nebenbei war die Sprache teilweise auch sehr brutal und anzüglich, was sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist. Mich hätte nicht weiter gestört, wäre der Schreibstil generell nicht so uneben gewesen. So hat es mich einiges an Konzentration gekostet im Lesefluss zu bleiben.
Die Story an sich kommt für mich auch leider nur sehr langsam in Fahrt, man lernt viele verschiedene Charaktere kennen – die vorne noch einmal zum Nachschlagen aufgezählt sind – doch es geschieht in meinen Augen recht wenig. Wenn etwas passiert wirken die Ereignisse sehr aufeinandergereiht und vorhersehbar. Zuerst erobern sie das mit Gewalt zurück, dann das, dann das, usw. Zwischendurch gibt es vielleicht noch, dass ein oder andere gewollt tiefsinnige Gespräch aber sonst passiert leider sehr wenig. Generell konnte ich durch die sehr einfache Zeichnung der Charaktere wenig Verbindung zu Tomas und Co aufbauen. Lediglich Anne erschien mir durch ihre Beichte und Geschichte ein wenig farbenfroher als die anderen. Dafür, dass das Buch unter dem Fantasygenre läuft hätte ich mir tatsächlich auch mehr solcher Elemente gewünscht. Lediglich eine kleiner Junge mit magischen Fähigkeiten war mir neben dem ständigen Schlachtgetümmel und Blutvergießen einfach zu wenig. Wie gesagt musste ich das Buch leider nach ca. 300 Seiten abbrechen, weil mir schlichtweg die Motivation und der rote Faden gefehlt haben um das Buch zu Ende zu bringen. Das finde ich sehr schade, da ich mir einiges davon versprochen hatte.
Vielleicht tut sich jemand anderes mit dieser Art von Schreib- und Erzählstil leichter als ich. Für mich war es leider nichts.

Bewertung vom 16.02.2020
Ein wenig Glaube
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


ausgezeichnet

Eine scheinbar glückliche Familie in Wisconsin wiedervereint – stolze Großeltern, eine Tochter die in einer Glaubensgemeinschaft einen Neuanfang wagen möchte. Mittendrin Isaac der fünfjährige Enkel und ganze Stolz. Doch was darf Glaube? Und wann ist es angemessen Menschen vor dessen Macht zu beschützen? Mit diesem sensiblen Thema setzt sich der Autor in diesem Buch, was teilweise auf einer wahren Begebenheit basiert, auseinander und ich war sehr gespannt darauf.
Der Erzählstil des Autors zieht einen sofort in den Bann. An manchen Stellen mag er etwas zu ausschweifend sein doch durch den Schreibstil fesselt der Autor den Leser quasi an die Seiten. Sehr intensiv zeichnet Nickolas Butler seine Charaktere. Lyle und Peg die nichts mehr lieben als ihre Tochter Shiloh und ihren Enkelsohn Isaac. Shiloh die in ihrem Glauben einen Neuanfang gefunden hat. Und Isaac der sowohl seine Großeltern als auch seine Mutter über alles liebt. Der Autor schafft eine tiefberührende Familienkonstellation die von Höhen und Tiefen und einer schwierigen Vergangenheit gezeichnet ist. Dabei steht immer der Aspekt des Glaubens im Vordergrund. Unglaublich sensibel zeigt er wie unterschiedlich Menschen aus allen Altersstufen und Geschlechtes glauben – oder auch einmal den Glauben verlieren. In meinen Augen hat er dieses Thema sehr umsichtig in die Geschichte eingeflochten, die durch diese Thematik im Verlauf immer intensiver und herzzerreißender wird. Denn was darf Glaube? Und wo sind seine Grenzen? Mit diesen Fragen setzen sich die Protagonisten immer wieder auseinander – dabei steht aber immer eines im Vordergrund: der Schutz des Enkelsohns Isaac, der immer mehr in die „Fänge“ der Glaubensgemeinschaft seiner Mutter gerät. Während des Lesens haben mich einige Gefühle begleitet: Wut, Traurigkeit und vor allem Unverständnis für die Handlungen mancher Charaktere. Die Emotionen haben mich bis zum Ende des Buches mitgerissen, wobei ich mir ein Ticken mehr Spannung gegen Ende gewünscht hätte. Aber das beeinflusst mein Gesamtfazit dieser beeindruckenden Geschichte nicht.
Nickolas Butler hat hier einen unglaublich intensiven und sehr zum Nachdenken anregenden Roman geschaffen. Er hat sich an ein sehr schwieriges Thema gewagt, dass er in meinen Augen sehr gut umgesetzt hat. Ich hatte das Buch unglaublich schnell durchgelesen und es ist für mich definitiv mein erstes Jahreshighlight 2020. Eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 15.02.2020
Es war die Nachtigall
Bongard, Katrin

Es war die Nachtigall


sehr gut

Mit dem Cover konnte mich der Hanserverlag direkt catchen. Es ist einfach wunderschön. Und die Geschichte dahinter ebenso.
Marie ist jung und setzt sich mit viel Leidenschaft für Umwelt- und Tierschutz ein. Ludwig ist junger Jäger und hat gerade seinen Jagdschein gemacht. Beide begegnen sich wie durch Zufall auf einem Konzert und verlieben sich. Doch kann das gut gehen? Die Geschichte ist wie der Titel vielleicht schon erahnen lässt an der Vorlage von Shakespeares „Romeo und Julia“ angelehnt und weißt immer wieder einige Parallelen auf. Allein der Prolog hat es in sich und lässt einen das Buch von Seite zu Seite fieberhafter und aufgeregter lesen. Die Sprache der Autorin ist wunderbar fesselnd und fließend und so hat man die (leider) nur 272 Seiten schnell durch. Marie und Ludwig sind beide unfassbar authentische und vor allem auch sympathische Charaktere mit denen man sich in einigen Punkten vielleicht auch identifizieren kann. Die sensiblen gegenseitigen Standpunkte der beiden werden aufgearbeitet und regen den Leser zum Nachdenken an – aber nicht aufdringlich, sondern einfach nebenbei. Und das ist mitunter einer der Dinge die mich am Meisten an diesem Jugendroman überzeugt haben. Denn Themen wie Klimaschutz, Veganertum, die Jagd auf Tiere generell, und und und, sind keine einfachen Themen in unserer heutigen Gesellschaft. Und die Autorin setzt diese Denkanstöße wie schon gesagt überaus brilliant um. Absolut top. Den Verlauf der Geschichte kann man erahnen, wenn man bei Shakespeare aufgepasst hat und es kann einem mitunter viel vorwegnehmen. Beispielsweise die „Verfeindung“ der beiden Familien. Dennoch gelingt es der Autorin ihre eigene Geschichte daraus zu machen, die zugegebenermaßen in dieser Hinsicht ein wenig gebraucht hat um mich zu überzeugen.
Mein abschließendes Fazit ist das Katrin Bongard ein wunderschöner Roman über die Überwindung von Grenzen und Vorurteilen gelungen ist gepaart mit einer mitreißenden Liebesgeschichte.

Bewertung vom 15.02.2020
Vier Farben der Magie / Weltenwanderer-Trilogie Bd.1 (Ungekürzte Lesung) (MP3-Download)
Schwab, V. E.

Vier Farben der Magie / Weltenwanderer-Trilogie Bd.1 (Ungekürzte Lesung) (MP3-Download)


sehr gut

Das Buch wurde mir von einer guten Freundin empfohlen, als ich es dann als Hörbuch entdeckte habe ich direkt danach gegriffen. Wie immer war mir hier wichtig, dass es die ungekürzte Fassung war. Ein Weltenwanderer und eine Diebin die zwischen den Machenschaften der Magie der verschiedenfarbigen Londons (rot, weiß, grau und schwarz) hin und hergerissen werden und für das einstehen müssen was ihnen wichtig ist und was sie lieben.
Die Weltenidee und die Macht der Magie ist in meinen Augen grandios und definitiv mal etwas Neues im großen Fantasyuniversum. Kell, als Weltenwanderer und Delilah als geschickte Diebin haben mir Einzeln und vor allem im Zusammenspiel sehr gut gefallen. Aber auch Nebencharaktere wie Kells „Bruder“ und Holland als Gegenspieler haben Raum in der Geschichte um sich entfalten zu können. Die Story braucht etwas um wirklich in Fahrt zukommen, doch dass hat gar nicht weitergestört, weil ich so gebannt den Erzählungen der Autorin gelauscht habe. „Vier Farben der Magie“ ist kein Hörbuch was man einfach so nebenher hören kann. Man muss gut aufpassen um Wendungen und kleine Hinweise mitzubekommen. Oft habe ich zurückspulen müssen um einzelne Stellen noch einmal zu hören um den Faden nicht zu verlieren. Die Stimme des Sprechers war überaus angenehm und hat das Buch ideal vertont – was ich bei argon Hörbüchern eigentlich auch noch nie anders erlebt habe.
Insgesamt ein fantastisches Hörbuch mit tollem Setting, authentischen Charakteren und super Vertonung. Ich habe direkt zu Band zwei gegriffen.