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Kristall86
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an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2357 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2024
Martin Luther King
Eig, Jonathan

Martin Luther King


ausgezeichnet

Klappentext:

„Martin Luther King gilt bis heute als der bekannteste Anführer der Bürgerrechtsbewegung. Doch je stärker King für Generationen zur Ikone wurde, desto deutlicher trat der Mensch dahinter zurück. In seiner gefeierten Biografie wagt Jonathan Eig einen ganz neuen Blick: Auf Kings Erfolge ebenso wie auf seine Schwächen und den Druck, der auf ihm lastete und drohte, ihn zu zerbrechen. Erst kürzlich freigegebene FBI-Dokumente belegen, wie stark Rassismus die US-Regierung in ihrem Versuch anleitete, King mundtot zu machen. »Martin Luther King« lässt uns den Mann hinter der Ikone wiederentdecken: Den Bürger, der von seiner Regierung gejagt wurde. Den Kämpfer für die Gerechtigkeit, der wusste, dass sein Kampf ihn das Leben kosten konnte. Den Mensch, der mit sich selbst ebenso rang, wie mit der Welt, die er für immer verändern sollte. Ausstattung: 19 Fotos s/w“



Wenn man mit wachem Verstand und etwas Wissbegierigkeit durch die Welt geht, kennt man die Geschichte von Martin Luther King. „Bürgerrechtler“ fällt vielen Menschen als Erstes ein. Aber wer war der Mann überhaupt? Wer war Martin Luther King? Autor Jonathan Eig ist diesem Thema genauer nachgegangen und herausgekommen ist diese lesenswerte Biografie. Unterteilt ist das Buch in drei Teile und gesamt fünfundvierzig Kapitel. Klingt viel und irgendwie gleich ermüdend? Ist es keineswegs. Durch Eigs flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch diese Biografie. Wir erlesen ein ganzes Leben eines Menschen, der bereits schon sehr früh wusste, dass er sich eigentlich zu weit aus dem Fenster lehnt und es sein Leben kosten könnte. King hatte den Mut, (s)eine Hautfarbe zu benennen, in die Köpfe der Menschen zu bringen, die genau so gleich ist wie alle anderen Farben auch. Dass der Mensch aber lange Zeit gegen Schwarz war und dies bis vor gar nicht all zu langer Zeit grässlich gezeigt hat, dürfte bekannt sein. Ist das denn jetzt alles vorbei nur weil es Martin Luther King gab? Es ist anders aber immer noch da. Eig beleuchtet aber nicht nur Kings Stärken sondern auch seine Schwächen. Dass selbst die Regierung gegen King war wird ebenfalls ausführlich beleuchtet. Was hat das mit King gemacht? Wie hat er darauf reagiert? Wie ist er damit umgegangen? Dies wird alles beleuchtet. Eig geht auf viele Themen ein, die vielleicht erstmal uninteressant scheinen im ersten Moment, aber schnell zeigt sich wie sich diese Themen mit anderen verbinden und dadurch ein Gesamtbild entsteht. Jonathan Eig ist stets neutral in seinen Beschreibungen. Das Buch ist keine persönliche Huldigung an King aber wahrlich eine Offenbarung. Eig versucht zudem ein wenig in das Seelenleben Kings zu blicken. Selbstredend könnte das nur King genau benennen aber ja, es ist Eig gut gelungen. Wie gesagt ist diese Biografie kurzweilig und könnte natürlich aktueller nicht sein. King hatte einen Traum und dieser scheint noch nicht ausgeträumt zu sein. Also gilt, das Andenken zu bewahren und weiterhin dafür zu kämpfen. Diese Biografie regt unheimlich zum nachdenken an und hallt lange nach. Hierfür gerne und verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 20.03.2024
Ist dir auch so heiß?
Heppel, Uli;Fuchs, Sabine

Ist dir auch so heiß?


weniger gut

Klappentext:

„Manche mögen’s heißer



Die Wechseljahre bringen viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Uli Heppel und Sabine Fuchs, die den erfolgreichen Blog „Fuck the Falten“ betreiben, können ein Lied davon singen. Mit viel guter Laune und Humor erzählen die beiden Autorinnen vom Älterwerden und teilen inspirierende Tipps und Erkenntnisse. Ein unterhaltsames und mutmachendes Buch für alle Frauen in wechselhaften Zeiten, das immer die positiven Seiten im Blick hat – auch wenn es mal wieder heiß wird!



Hallo Wechseljahre:

Mutmachende Tipps und Ratschläge für alle Babyboomer-Frauen



Ich wäre gerne mal abends so müde wie morgens:

Positiver, humorvoller und tiefsinniger Blick auf die Wechseljahre



Inspiration von den Profis:

Mit viel Lebenserfahrung und noch mehr guter Laune von den Betreiberinnen des erfolgreichen Blogs „Fuck the Falten“ verfasst



Tolles Design:

Zauberhaft gestaltet von Marielle Enders



Älterwerden ist wie jung – nur besser!



Ein unterhaltsames Buch über die Wechseljahre, mit vielen inspirierenden Tipps, ermutigenden Erfahrungen und wertvollen Erkenntnissen. Denn Älterwerden bedeutet nicht, immer zu wissen, was man will. Aber zumindest, was man nicht mehr will!“



Ich muss gestehen, ich hatte von diesem Buch mehr erwartet. Es ist eine Art Lebensratgeber mit ganz netten Bildern und kurzweiligen Texten aber nichts was man nicht schon kennt. Stimmungsschwankungen, Sex und Wechseljahre, Falten, grauer Haare, Hitzewallungen und und und….die Themen werden sehr knapp und eher „unterhaltsam“ dargestellt. Es gibt keine richtigen detaillierten Erläuterungen sondern immer nur kurze Anrisse. Alles wird auf etwas mehr als 100 Seiten gedrängt. Und wenn wir Frauen ehrlich sind, ist immer alles leicht gesagt bzw. leicht zu lesen aber sieht in der Realität nunmal immer anders aus. Das Buch wirkt wie eine Art Zusammenfassung aus allen möglichen und sinnfreien Frauenzeitschriften die beim Arzt im Wartezimmer liegen. Fazit: muss man nicht lesen, da gibt es doch weitaus bessere Lektüre dazu! 2 Sterne hierfür

Bewertung vom 19.03.2024
So geht Naturgarten
Falkenburger, Katja

So geht Naturgarten


ausgezeichnet

Klappentext:

„Schritt für Schritt zum Naturgarten – das Praxisbuch.

Mit Anleitungen zu allen Biotop-Typen: von der Wiese zum Beet und von der Hecke bis zum Teich.

Mit zahlreichen Tipps für die Auswahl von insektenfreundlichen Pflanzen.



Ein Garten soll Kindern Platz zum Spiel bieten, ein Wohlfühlort für laue Sommerabende und gemütliche Grillvergnügen sein, zugleich aber auch vielen Pflanzen- und Tierarten als wertvoller Lebensraum dienen – geht das überhaupt?

Ja, wenn wir uns auf einzelne Gartenelemente konzentrieren. Dann können wir den eigenen Garten trotz verschiedenen Nutzungsarten (auch) zu einem Naturgarten machen: im Rasen eine kleine Blühfläche mit einheimischen Blumen bepflanzen, den alten Obstbaum für zahlreiche Insekten und den Buntspecht stehen lassen, obwohl er längst keine Früchte mehr trägt. Diese und viele weitere Möglichkeiten tragen dazu bei, die heimische Flora und Fauna zu fördern und zu unterstützen. Katja Falkenburger zeigt, wie es geht.“



Das Wort „Naturgarten“ allein lässt viele Hobbygärtner gern die Nackenhaare aufstellen, weil sie meist falsche Vorstellungen davon haben. Ob ich das beurteilen kann? Oh ja…wie besitzen einen knapp halben Hektar großen, zertifizierten Naturgarten. Wenn ich gefragt werde, wie es sich damit lebt, sage ich stolz: Wie im Paradies! In diesem Sachbuch geht es um eben die Entstehung eines Naturgarten. Nur wie startet man? Das Buch ist unterteilt in 6 Kapitel. Im ersten Teil geht es um das Gelände, Teil Zwei befasst sich mit der Wiese, Teil Drei mit den Beeten und ihrer Lagen, Teil Vier beleuchtet sehr genau die Gehölze, ganz wichtig ist Kapitel Fünf mit dem Thema Wasser und abschließend haben wir in Kapitel Sechs verschiedene Bauten in der Erklärung. Allein das Vorwort/ die Einleitung des Buches sprechen mir schon so aus dem Herzen. Warum machen wir denn Naturgarten? Um die Artenvielfalt zu fördern, Lebensräume zu schaffen, die Natur Natur sein zu lassen mit all ihren Formen und Farben eben. Das heißt im Umkehrschluss: keine Chemie jeglicher Art im Garten, keinen Torf, kein Plastik etc.. Autorin Katja Falkenburg beschreibt wirklich wunderbar kurzweilig aber dennoch sehr genau, dass Naturgarten in jedem Gelände möglich ist. Sehr interessant sind die Fotos und Illustrationen wie sich der Garten in den vier Jahreszeiten komplett verändert. Nicht nur optisch verändert er sich, sondern auch der Boden regeneriert sich und so viel mehr! Wir fördern damit auch das Pflanzenwachstum und schaffen Lebensräume für Insekten und Co.! Schnell wird man feststellen, dass der Naturgarten extrem gut mit Wasser haushaltet. Der Garten wird zum Schwamm und somit haben wir Gärtner weniger Mühe. Macht so ein Garten weniger Arbeit? Keinesfalls. Auch in den Beeten müssen wir Hand anlegen und auch auf den Wiesen aber eben anders als sonst. Aller drei Tage müssen wir keinen Rasen mähen und ja, davon sollte man sich frei machen - einen Rasen wie auf dem Golfplatz findet man in Naturgärten nicht aber dafür blüht es an allen Ecken und Enden. Zudem beschreibt Falkenburg auch die Notwendigkeit von Totholz und Hecken an sich. Gerne werden sie exakt angelegt aber das interessiert unsere Tierwelt kein bisschen. Die Hauptsache ist, sie sind überhaupt da. Katja Falkenburg bringt eine ganze Menge Fachwissen hier in dieses Buch und bietet dem Leser auf verständliche Art und Weise an, es doch auch gleich in die Praxis umzusetzen. So ein Naturgarten bringt nur Vorteile! Es gibt tatsächlich überhaupt keine Nachteile und man wird schnell staunen, was sich alles regt und tummelt im eigenen Garten! Da ist man nämlich nicht allein! Dieses Buch ist nur zu empfehlen! Egal ob die Texte oder auch die Grafiken, auch die Fotografien gleich mit Pflanzentipps und dem entsprechenden Nutzern geben dem Leser gleich ein Bild von der Schönheit eines Naturgartens! 5 Sterne mit einer klaren Leseempfehlung für dieses Buch!

Bewertung vom 19.03.2024
Meilensteine der Wissenschaft
Allen, Tony;Challoner, Jack;Emsley, Julian

Meilensteine der Wissenschaft


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wissenschaft im Zeitraffer



Ob unsere Vorfahren, die das Feuer entdeckten, oder bahnbrechende Errungenschaften in Medizin, Chemie oder Physik: Wissenschaft und Forschung prägen die Geschichte der Menschheit seit Tausenden von Jahren. Dieses Buch zeigt, wie sich wissenschaftliche Ideen und Methoden im Lauf der Zeit entwickelt haben und wie sie unser heutiges Leben beeinflussen. Ein Zeitstrahl veranschaulicht und beschreibt wichtige Entdeckungen und Meilensteine. Abgerundet wird das Buch mit Porträts von über 120 Forscher*innen. Ein reich illustriertes und leicht verständliches Nachschlagewerk für die ganze Familie!



Was wäre ohne die Entdeckung des Feuers geschehen? Wie ginge es uns ohne die Anästhesie? Wie würden wir ohne die Erfindung des Telefons miteinander kommunizieren? Dieses Buch skizziert die maßgeblichsten Entwicklungen der Wissenschaft – von der Erfindung des Rads bis zu den Entdeckungen der modernen Welt. Mit fesselnden Texten und vielen Fotos und Illustrationen führt es durch die Geschichte der Wissenschaft. Ein Zeitstrahl veranschaulicht Errungenschaften

in Physik, Chemie, Biologie, Geowissenschaften, Astronomie, Medizin und Technik. Auf Sonderseiten werden herausragende wissenschaftliche Durchbrüche ausführlich erklärt. Porträts von berühmten Wissenschaftler*innen wie Alexander von Humboldt, Alois Alzheimer oder Marie Curie runden dieses einzigartige Sachbuch ab.

…“



Unsere von Menschen geschaffene Wissenschaft ist einfach faszinierend. Egal ob Atombombe, das Telefon, Elektrizität, der Kühlschrank, das Auto und und und. Wissenschaft hat mehr als einmal unsere Zeit revolutioniert und wir Menschen haben uns dies zu Nutzen gemacht bzw. leben mehr als komfortabel damit. Oder wollen Sie auf ihr Fahrrad vielleicht verzichten? Oder gar auf das Telefon oder den Fernseher? Der Spruch: „Man schätzt die Dinge erst, wenn man sie nicht mehr hat“ trifft hierbei vollkommen zu. Dieses wunderbare Buch aus dem Hause DK beleuchtet auf herrlich verständliche Weise unsere bislang erlebte Wissenschaft bis in die Tiefe und gibt dem Leser dadurch unheimlich viel Hintergrundwissen mit auf den Weg. Ein Zeitstrahl führt uns hier durch die Zeit und zeigt uns auf sehr verständliche Weise, was, wann und wo geschaffen wurde. Es ist eine visuelle Reise die durch sehr viele Fotografien und Zeichnungen, Gemälden etc. geprägt ist. In kurzen aber dennoch äußerst interessanten Kurzporträts werden uns Wissenschaftler und Co. näher gebracht. Egal um welches Thema es geht, stets ist eine gewisse Lese-Spannung da und der Leser darf rasch in die Welten eintauchen. Egal ob Periodensystem, unseren Blutkreislauf oder die Theorien des Siegmund Freud - alles ist stets kompakt und anschaulich niedergeschrieben. Dieses Buch ist eine Art Nachschlagewerk, in dem man unkompliziert und schnell an Wissen kommt. Es deckt viele Bereiche wie Geschichte, Medizin oder auch die Naturwissenschaften gekonnt ab. Das Buch ist für Jung und Alt eine absolute Bereicherung und brilliert auch mit seiner kompakten und festen Haptik. Der feste Einband, die stramme Bindung der griffigen Buchseiten, die brillanten Drucke und die harmonische Anordnung dieser machen dieses Buch zu einem absoluten Must-have! 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 19.03.2024
Oben in den Wäldern
Mason, Daniel

Oben in den Wäldern


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wer hat hier, wo ich wohne, schon einmal ein Leben geführt – und wer wird diesen Ort nach mir sein Zuhause nennen? Daniel Mason erzählt in seinem neuen Roman die bewegte Geschichte eines Hauses in den Wäldern von Massachusetts. Und mit ihr von den Schicksalen, Geheimnissen und Abgründen der Menschen, die das Haus über die Jahre bewohnen.



Von einem Soldaten, der nach einer Verwundung nicht auf die Schlachtfelder zurückkehrt, sondern beschließt, sich in der Abgeschiedenheit dem Apfelanbau zu widmen. Von seinen Töchtern, Zwillingen, deren symbiotisches Leben mit dem Erwachsenwerden zunehmend Risse bekommt – und jäh in einer Tragödie endet. Von einem Reporter, der auf ein uraltes Massengrab stößt, und einem liebeskranken Maler, der einem geheimen und riskanten Verlangen nachgeht. Während sich die Bewohner des kleinen gelben Hauses mit der Schönheit und den Wundern ihrer Umgebung auseinandersetzen, beginnen sie zu erkennen, wie lebendig die Vergangenheit dieses Ortes ist. «Oben in den Wäldern» erzählt vom Wandel der Zeit, der Sprache, der Natur, und zeigt, wie stark wir durch sie auch über Jahrhunderte miteinander verbunden bleiben. Ein so sprachmächtiger wie spannender Roman, der eine zeitlose Frage stellt, die uns alle beschäftigt: Wie leben wir weiter, auch wenn wir nicht mehr da sind?“



Tja, wer ein altes Haus besitzt, hat sich wohl schon oft die Frage gestellt, wer in diesem Haus wohl schon gewohnt hat oder man steht vor einem historischen Gebäude und stellt sich ebenfalls diese Frage. Und auch die Natur drumherum könnte man mit solchen Fragen löchern. Wenn die eigenen, alten vier Wände doch nur reden könnten! In der Geschichte „Oben in den Wäldern“ von Autor Daniel Mason ist es so. Mason berichtet von einem kleinen, gelben Haus inmitten der der Bergwälder. Man ist dort allein, die Natur ist der Nachbar mit all seiner Schönheit und Einzigartigkeit. Die Menschen, die in diesem gelben Haus ihre geschundene Seelen wieder gepflegt haben, lernen dort so viel, wie man es nur an so einem Ort tun kann. Mason lässt seine Figuren ihren Weg gehen, er erzählt tiefgründig und emotional was ihnen alles widerfahren ist. Als Leser ist man neugierig was dies alles wohl gewesen sei. Wir erhalten Antworten darauf und begleiten sie auf diesem Weg. Mason zeigt aber auch das Leben und die Seele des kleinen, gelben Hauses mit seinem Grundstück. Das Haus wird wie zu einer Decke die man sich überzieht wenn man friert oder der Meinung ist, einfach mal von der Oberfläche verschwinden zu müssen. Masons Geschichte bewegt den Leser auf vielfältige Weise. Seine Figuren zeigen auf, dass es nach allem negativen Erlebten weiter geht. Auch wenn dies anders ist, es geht weiter. Aber was ist wenn wir nicht mehr sind? Auch da lebt etwas weiter, nämlich das Haus und erzählt uns eben diese Lebensgeschichten. Alles wirkt hier lyrisch, fast poetisch. Madons Schreibstil ist klar und offen, kommt komplett ohne Kitsch aus und nimmt den Leser einfach von der ersten bis zur letzten Seite ein. Was wir anhand von einem Haus und dessen Garten sehen und somit lernen dürfen ist eigentlich der Haupttenor der Geschichte: das Kommen und Gehen, der Aufbau von etwas und auch dessen Verfall. Die Geschichte zeigt schlussendlich auf, dass alles einen Kreislauf hat, egal wer ihn „regiert“. Dieser Kreislauf entwickelt stets Eigendynamik und wird durch uns beeinflusst und er beeinflusst uns. Alles ist eine Art Mäander und wenn man diesen philosophischen Gedankengängen nachgeht, wirkt so eine Dynamik doch gar nicht schlecht! Wir leben mitten in ihr und sie mit uns. Und genau so dynamisch vielseitig beschreibt Mason hier seine Figuren mit ihren jeweiligen Geschichten. Jede ist anders und alles ist unterschiedlich und im Kern doch wieder nicht. Als Fazit kann ich hier nur sagen: Das ist wirklich eine großartige Geschichte! Gerne hätte ich mehr als 5 Sterne vergeben!

Bewertung vom 18.03.2024
Physio @Home
Lämmle, Vanessa

Physio @Home


ausgezeichnet

Klappentext:

„150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche – das empfiehlt die WHO für Erwachsene, um Krankheiten vorzubeugen. Die Realität sieht jedoch häufig anders aus und so landen viele Menschen mit Beschwerden in Schultern, Nacken, Rücken oder Hüfte auf der Behandlungsbank eines Physiotherapeuten. Die erfolgreiche Insta-Physiotherapeutin Vanessa Lämmle (@muskelundverstand), auch bekannt durch regelmäßige Auftritte im ARD-Buffet, will das ändern und hilft mit ihrem Ratgeber, den Alltag aktiv zu gestalten. Dabei setzt sie auf fundiertes Wissen, exklusive Tipps und Übungen die sich täglich in nur wenigen Minuten umsetzen lassen. Ein 30-Tage-Übungsplan hilft, motiviert und zielstrebig dabei zu bleiben.“



Mit Sport-Büchern ist das ja so eine Sache: entweder man versteht die beschriebenen Übungen im Buch nicht oder es hapert an der Umsetzung oder oder oder. Die Physiotherapeutin Vanessa Lämmle schafft es aber tatsächlich in ihrem aktuellen Buch „Physio @ home“ dem Leser verständlich und auch angstnehmend sportliche Aktivitäten für Zuhause greifbar zu machen. Sie geht dabei nach Sektionen im Körper vor: Wirbelsäule in den einzelnen Partien, Arme, Beine usw.. Ihre Beschreibungen sind verständlich und greifbar. Ja, sie sind umsetzbar und es bedarf wenig Text bei den Bildern, so dass man eine rasche praktische Umsetzung schafft. Zudem geht sie detailliert aber nicht zu fachlich auf die zu übenden Bereiche ein, beschreibt auch Krankheitsbilder verständlich und gibt im Buch immer klar zu verstehen: nur so viel zu üben wie es der Körper auch schafft und darf, aber Übungen erleichtern definitiv bei Schmerzen etc.. Ihr 30-Tage-Übungsplan ist gekonnt austariert. Wir fangen langsam an, steigern uns und arbeiten zum Schluss mit eben den aufgebauten Kräften ohne diese zu sehr zu beanspruchen. Wohlgemerkt steht immer der physiologische Aspekt im Vordergrund und nicht der Extrem-Sport.

Dieses Buch ist zu empfehlen und bietet eine ganze Menge Übungen für den Hausgebrauch ohne viel Equipment oder gar Zeit. 5 Sterne für dieses Buch!

Bewertung vom 17.03.2024
Das unsichtbare Band
Al-Sayegh, Haneen

Das unsichtbare Band


sehr gut

Klappentext:

„In den Bergen des Libanon wächst die junge Amal in der strengen, patriarchalischen Religionsgemeinschaft der Drusen auf. Sie will nur eines: die Schule besuchen und studieren, doch Mädchen haben dort keine Rechte. Der Großvater lässt zwischen sich und seiner Frau eine Mauer errichten, aber die Mutter darf immerhin Brot backen, und damit bezahlt sie das Schulgeld ihrer Töchter.



Als Amal, die jüngste, mit fünfzehn verheiratet wird und das Elternhaus verlässt, schweigt die Mutter. Unbeirrt, wenn auch gegen viele Widerstände, geht die junge Frau ihren Weg und beginnt zu begreifen, was es heißt, selbstbestimmt zu leben und wahrhaftig zu lieben.



Ein poetischer, anrührender Text über Freiheit, Tradition, die Ambivalenz der Gefühle und das Band, das die Frauen der arabischen Welt verbindet und für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen lässt.



In ihrem Debütroman beschreibt Haneen Al-Sayegheine Kindheit und Jugend in der

ultrastrengen Religionsgemeinschaft der Drusen in den Bergen des Libanon. Eine Frau begehrt auf und geht ihren eigenen Weg.“



Haneen Al-Sayegheines Debüt ist besonders. Warum? Ihre biografische Geschichte wird von Protagonistin Amal erzählt. Der Buchtitel zeigt es bereits an und genau so auch das rote Tuch: der rote Faden der Geschichte ist die Selbstbestimmung einer Frau, die nur eines will, ihr Leben leben. Man könnte jetzt meinen diese Geschichte ist eine unter vielen aber das stimmt nicht. Durch Amal lernt der Leser regelrecht das wahrlich extrem harte Leben der Frauen in den tiefen Bergen des Libanon kennen. Es ist grausam, fast menschenverachtend, menschenunwürdig, zumindest wenn man weiblichen Geschlechts ist. Die Männer bauen eine besondere Wand zwischen ihren eigenen Ehefrauen auf und zwischen allen anderen weiblichen Familienmitgliedern. Diese Abschirmung ist fast unerträglich zu lesen und es kommt immer und immer wieder die Frage auf nach dem warum. Warum tun sich diese Menschen das an? Wo steckt darin der Sinn? Es ist eine völlig andere Kultur als die die wir kennen. Liebe und Ehe haben bei uns andere Stellenwerte und gehören zusammen. In Amals Welt ist das komplett anders. Die Drusen sind eine ultrastrenge Religionsgemeinschaft. Ihre Lehre ist im Vergleich zu anderen Glaubensrichtungen noch recht jung. Amals Erzählungen sind äußerst emotional und trotz allem sieht man als Leser dieses unsichtbare Band was sie trotz allen Widerständen mit ihrer Familie an sie bindet. Ist das verwerflich? Ich sage klar nein. Blut ist dicker als Wasser und diese Bande bestand auch zwischen Amals Großeltern wenn man genau hinsieht. Amal entwickelt sich als eine starke Frau. Ihr Weg dahin war äußerst beschwerlich aber sie hatte gute Lehrer. Durch diese extreme Strenge und die Abschirmung hat sie gelernt sich selbst zu sehen und man könnte meinen, je stärker und schlimmer alles wurde, umso stärker wurde Amal. Die arrangierte Ehe ist der Wendepunkt in Amals Leben aber das müssen Sie schon selbst erlesen. Die Geschichte geht jedenfalls unter die Haut und der Schreibstil Al-Sayegheines ist beeindruckend und durchdringend. Sie schreibt klar und ohne Schnörkel, sie schreibt realistisch ohne abzuschweifen. Sie nimmt den Leser dennoch sanft an die Hand und wir dürfen ihrer Geschichte ruhig lauschen. Die zarten Zeilen zwischen all den anderen Zeilen sind bezeichnend und regen selbst das eigene Kopfkino an. Wie würde man selbst agieren in so einer Familie? Schließlich ist man doch Familie! Aber ist es das alles wert? Sie merken schon, dass ist kein leichtes Buch aber ein eindringliches welches ich gern mit 4 sehr guten Sternen bewerte.

Bewertung vom 17.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


gut

Klappentext:

„Die 52-jährige Pearl lebt mit ihrem fürsorglichen Mann Danny abgeschieden in den Wäldern Frankreichs. Ihr Tagesablauf ist sicher und vorhersehbar, bis eine Nachricht aus Großbritannien alles durcheinanderbringt: Pearls Vater Francis liegt im Sterben.



Obwohl sie seit über 30 Jahren entfremdet sind, hinterlässt Francis seiner Tochter ein ungewöhnliches Vermächtnis: seine in Kurzschrift verfassten Tagebücher, die – zum Leid der anderen Familienmitglieder – nur Pearl lesen kann.



Durch Francis' berührende Berichte lernt Pearl nicht nur ihren Vater besser zu verstehen. Sie wird auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, vor der sie sich nicht länger verstecken kann. Wird sie es schaffen, sich ihrem Leben neu zu stellen?“



Momentan sind auf dem Buchmarkt mehr als reichlich Bücher zu finden, die alle den selben roten Faden vorweisen: ein Elternteil oder Großelternteil liegt im sterben und plötzlich tun sich auf dem Sterbebett ungeahnte Geheimnisse auf oder Wahrheiten kommen ans Licht, von denen bisher keine Kenntnisse herrschte. So geht es auch mit diesem Buch. „Wort für Wort zurück ins Leben“ erzählt uns eine ähnliche Geschichte. Dadurch das Tochter und Vater über so lange Zeit keinen Kontakt pflegten, bringt der Leser automatisch Mitleid auf. Man müsste natürlich die Hintergründe dieser langen Schweigephase kennen um genauer damit umzugehen aber diese bleiben doch recht verschwommen zurück. Die ominösen Tagebücher von Pearls Vater bringen also Licht ins Dunkel. Die Neugier bei Pearl siegt und sie studiert diese Schriften und dabei kommt sie laut Buchtitel Wort für Wort zurück ins Leben. Klingt kitschig? Ist es auch. An vielen Stellen zog sich die Geschichte, hier und da fehlten Zusammenhänge aber auch an sich fehlte der Geschichte einfach der richtige Flow. Über all die Jahre hatte auch Pearl ihren Seelenrucksack zu tragen aber selbst dieser bleibt dem Leser mehr als blass zurück. Und Francis? Von dem lernen wir erst durch seine Tagebücher mehr kennen. Dennoch verzettelt sich die Autorin für meine Begriffe zu oft in Längen und unnützen Phrasen. Man erwartet als Leser irgendwie die große Wendung zwischen Pearl und und ihrem Vater aber die ist vergebens. schließlich ist Francis bereits in einer anderen Welt. In der Geschichte wuseln viel zu viele ungeklärte eigene Geschichten mit und somit ging mir der Fokus auf das Wichtigste verloren.

Der Schreibstil von Autorin Beth Miller hatte ganz gute Züge aber hat mich auch nicht gefesselt. Wie schon gesagt, verfiel sie oft in zu vielen Geschichten und somit war der Lesefluss mehr schlecht als recht gegeben. Ich vergebe hier 2,5 neutrale Sterne. Der Roman wir sicherlich seine Leser finden aber ich gehöre nicht dazu.

Bewertung vom 13.03.2024
Ich träume von einem Cottage Garten
Bolton, Mark

Ich träume von einem Cottage Garten


gut

Klappentext:

„ENDLICH WIRD ER WAHR – DER TRAUM VON EINEM MALERISCHEN COTTAGE GARTEN, der zu jeder Jahreszeit seine eigene zauberhafte Geschichte erzählt! Dieses Callwey Buch ist eine Einladung in die Welt der Cottage Gärten, die von Frühling bis Winter ihre Blütenpracht entfalten. Schritt für Schritt lernen wir, den eigenen Cottage Garten zu gestalten und richtig zu pflegen. Dabei werden die Geheimnisse der richtigen Anordnung von Blumen, Stauden und Sträuchern, die das ganze Jahr über blühen, gelüftet. Neben den saisonalen Ratschlägen und Tipps werden eine Fülle von Informationen über die Auswahl der richtigen Pflanzen, die Gestaltung von Wegen, Zäunen und Sitzbereichen, sowie praktische Hinweise zur Pflege und Instandhaltung des Cottage Gartens geliefert. In einer sorgfältig ausgewählten Inspiration von deutschen Cottage Gärten wird garantiert jeder Stil und Geschmack getroffen, um den eigenen Garten in ein Paradies zu verwandeln!“



Ich kann den Autor nur zu gut verstehen: auch ich hatte den Traum eines Cottagegardens und ja, ich habe ihn mir erfüllt! Die Mischung aus Natur sowie gezielter Bepflanzung ist eine echte Herausforderung. Jeder soll sich im Garten wohlfühlen. Von der Biene bis hin zum Menschen. In diesem Buch dürfen wir erlesen wie das geht mit diesem Gartenstil. In 6 Kapiteln reisen wir u.a. durch die Jahreszeiten bis hin zu formvollendeten Cottage-Gärten. Warum und wie sind solche Görten entstanden? Was machen sie aus? Wie fängt man an? Da ich diesen Weg selbst gegangen bin, kann ich bei diesem Buch klar sagen: es gibt nur sehr bedingt Tipps, es frohlockt eher mit schönen Bildern und Ideen aber die Umsetzung dessen wird recht mau beschrieben. Wer wirklich Pläne oder intensives Wissen dazu sucht, ist hier falsch und sollte in der englischen Gartenliteratur fündig werden. Diese ist diesbezüglich enorm groß und sehr hilfsbereit!

Was ich ganz nett in diesem Buch fand: egal wie groß oder klein das eigene Grundstück ist (ja, dieses braucht man schon dafür), es werden Anregungen dazu gegeben, mehr aber auch nicht. Die Bilder die hier gezeigt werden, zeigen immer fertige Gärten. Aber wie man dahin kommt und sie lange dieser Weg dauert, das wird nicht beschrieben. Leider. Ich darf seit über 10 Jahren so einen Garten mein Eigen nennen und glauben Sie mir, ich bin auch heute noch nicht fertig und werde es wohl auch nie sein. Das ist dieser englische Gartenvirus, der sich fest in die Gärtnerseele bohrt und einen nicht mehr lost lässt. Dieses Buch hier ist nett anzusehen aber keine große praktische Hilfe. 3 Sterne vergebe ich für die tolle Qualität des Buches und die netten Fotos aber der Inhalt ist wenig hilfreich. Auch da irrt der Titel wieder wie ein Irrlicht umher.

Bewertung vom 10.03.2024
Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
Tsokos, Anja;Tsokos, Michael

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge


weniger gut

Klappentext:

„Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben?“



Ganz ehrlich, dieses Buch hätte ich mir sparen können. Trotz so einiger witziger Stellen (genau dafür gab es auch die 2 Sterne) ist diese Geschichte einfach zu wirr, zu verpeilt und zu hanebüchen.

Wir fahren also im Reisebus mit und dürfen den Anekdoten des Heins Labensky „lauschen“ und dem was die anderen Mitfahrer so dazu zu sagen haben wenn sie denn etwas zu sagen haben. Die ganzen Geschichten rund um die ehemalige DDR sind einfach überspitzt, langatmig und keineswegs glaubwürdig. Da ich selbst aus dem Osten komme, in der DDR geboren und aufgewachsen bin, kann ich klar sagen: dieses Buch ist reinster Klamauk. Labensky wird hier als alter Greis dargestellt, der nicht nur noch in der alten Zeit lieber hängen bleibt, sondern auch sich darin wohler fühlt. Warum so etwas aufs Korn nehmen? Früher war definitiv nicht alles schlecht, zwar sehr vieles aber nicht alles, in der DDR aber es dann so durch den Kakao zu ziehen finde ich unpassend. Labensky bekommt als Protagonist ebenfalls sein Fett weg. Egal ob direkt oder indirekt - es wird kein gutes Haar an ihm gelassen. Aber warum eigentlich? Weil er noch so an früher hängt? Oder wegen Rita? Der Ton hätte hier die Musik gemacht aber das ist für meine Begriffe nicht gelungen. Hierfür gibt es keine Leseempfehlung von mir.