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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jasminh86
Wohnort: 
Wuppertal

Bewertungen

Insgesamt 435 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2020
Der beste Notfall der Welt
Pauli, Lorenz

Der beste Notfall der Welt


ausgezeichnet

Eine tolle fantasiereiche Freundschaftsgeschichte!
"Der beste Notfall der Welt"von
Lorenz Pauli und dem Atlantis-Verlag ist ein Kinderroman,der eine gelungene Mischung aus Alltagskonflikten zweier Jungen und Fantasy beeinhaltet.
Ausserdem begleitet Adam Vogt die Geschichte mit seinen zahlreichen schwarz-weiss Illustrationen,die diese Geschichte erst recht sehr authentisch und lebendig erscheinen lässt.Lorenz Pauli überzeugt mit seinem witzigen,leicht spannenden und detailierten Schreibstil,die Kapitel hier im Buch sind zahlreich vorhanden und haben alle eine kurze Länge,die jeweils von einer knappen aber aussagekräftigen Überschrift begleitet werden. Somit weckt das Abenteuer von Gustav und Ben automatisch die Neugier und spornt auch Lesemuffel zum weiter lesen an.Auch die Schriftgröße ist für Kinder ab 9 Jahren sehr gut geeignet. Ich war schnell mitten im Geschehen und die Geschichte hat mir von Anfang bis Ende sehr gut gefallen,der magische Handlungsstrang hat hier sehr gut mit der Freundschaftgeschichte harmoniert.Die Gedanken der beiden Jungen haben hier auch für leicht emotionale Momente gesorgt und somit konnte ich Gustav und Ben sehr gut kennenlernen und verstehen.
Mut,Hilfsbereitschaft,Vorurteile,
Zusammenhalt,Freundschaft,
Freiheit und Glück sind Themen,die hier wunderbar authentisch rüber kamen.Humorvolle Ideen wie zum Beispiel das sammeln von Einkaufszetteln haben auch Gustavs Vater sehr sympathisch erscheinen lassen.Somit ist es nicht schwer,dass diese fabelhafte Geschichte die eigene Fantasie anregt.
Die Freundschaftsentwicklung zwischen Gustav und Ben ist nachvollziehbar.Obwohl die Abneigung am Anfang gegenüber auf Gegenseitigkeit beruht schweißen sie mit ihren Stärken und Ideen zusammen.
Denn als Ben für 12 Tage bei Gustav wohnen soll ist er alles andere als begeistert. Erst als sie eine Maus anfahren und pflegen kommen sich beide näher.Das hinter der Maus ein noch viel größeres Geheimnis steckt erfahren sie später und sie kommen einem Rätsel auf die Spur,was nur gemeinsam zu lösen ist.

Bewertung vom 28.08.2020
Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1
Matheson, Nadine

Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1


sehr gut

Spannender Thriller mit kleinen Schwächen!

Wer auf eine aussergewöhnliche Serienmörderstory und sehr unappetitlichen Details von zerstückelten Leichen steht,der ist mit "Jigsaw man-Im Zeichen des Killers"von Nadine Matheson und dem Verlag Bastei Lübbe bestens bedient.
Peter Olivier,alias der Jigsaw Man liebt Puzzles über alles.Doch er sitzt seit drei Jahren in Einzelhaft in Belmarsh.
Seine kranken Taten wie Körperteile ordentlich und sorgfältig von einer Leiche abtrennen und sie zu verteilen
haben ihn dort hingebracht.
Als plötzlich weitere zerstückelte Leichenteile im Süden Londons auftauchen wird Detective Inspector Anjelica Henley von der Londoner Serial Crimes Unit(SCU)beauftragt.
Sie hat vor drei Jahren Olivier unter Einsatz ihres Lebens überführt und verhaftet.Seitdem leidet sie an einer PTBS,hat lange Zeit nur Innendienst am Schreibtisch geschoben,ihre Ehe steht auf der Kippe und sie ist diesmal wieder Feuer und Flamme für den neuen Fall.Sie ist voller Elan,mit ihrem Team für Gerechtigkeit zu sorgen und den Jigsaw -Nachahmungstäter so schnell wie möglich zu überführen.
Dieser Thriller ist der Auftakt einer neuen Reihe,allerdings wurden einige Erzählungen aus der Vergangenheit beschrieben,sodass ich beim lesen das Gefühl hatte,schon den zweiten Band zu lesen. Dies hat mich manchmal etwas verwirrt und hat mich im dunkeln tappen lassen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Er ist schön flüssig,spannend,locker und authentisch. Die Story konnte ich deswegen sehr gut lesen. Auch die kurzen Kapitel finde ich toll.
Die Protagonisten sind zum Teil sehr ausführlich und detailiert beschrieben und ich hatte schnell einen Eindruck von den jeweiligen Characteren.
Besonders Henley und ihr neuer Kollege in Ausbildung Remouter kamen hier sehr authentisch rüber.
Zusammen haben sie am Ende sehr viel Mut bewiesen.
Obwohl der Täter kurz nach der Hälfte klar war wurde ich trotzdem noch spannend unterhalten.
Mich haben einige überraschende Wendungen erwartet,das Ende schreit definitiv nach einer flotten Fortsetzung.
Der Spannungsbogen war allerdings nicht komplett konstant oben,da immer wieder Henleys privaten Probleme dazwischen gefunkt haben.
Insgesamt ist dies ein gelungener Thriller mit kleinen Schwächen,die der Spannung aber nicht geschadet haben.

Bewertung vom 25.08.2020
Carry und Carrie
Davis, Edina

Carry und Carrie


ausgezeichnet

Ein Roman der unheimlich authentisch ist und berührt!

"Carry und Carrie-Im Schatten des Zwillings"von Edina Davis ist ein Familienroman,den ich an einem Tag mit einer kleinen Pause durch gelesen habe.Selten hat mich ein Roman so berührt und gefesselt wie dieser hier.Die Emotionalität hat die Autorin einfach wunderbar hervorgebracht.Ich habe mit Carolyn einfach nur mitgefühlt,von Anfang bis Ende. Ich kann harte Thriller lesen,dies macht mir nichts aus.Ich bin da ganz sachlich,aber diese Geschichte hier hat mich so berührt,dass ich während des Lesens doch noch ein Tränchen vergossen habe was bei mir wie gesagt sehr untypisch ist.Aber die Ungerechtigkeiten die Carolyn nicht nur von ihrer Zwillingsschwester erdulden musste,sondern auch von den Eltern wurde hier authentisch und sehr real rüber gebracht.Ein unglaubliches Verhalten von Eltern,was mich zutiefst erschüttert und sauer gemacht hat.
Carolyn wird von ihrer narzisstischen Zwillingsschwester jahrelang psychisch kaputt gemacht,die Mutter Debbie hat nur Augen für ihre Tochter Carina.Über ihr tyrannisches Verhalten wird weggesehen,Carolyn wird geduldet und ihr liebenswürdiges Wesen wird nicht wahr genommen.Der Vater ist nicht besser. Er betet seine Debbie wie eine Göttin an und der Wunsch es ihr Recht zu machen ist stärker als alles andere.Stärker als seine Vaterliebe.
Für mich ein erbärmlicher Wurm der unter den Pantoffeln seiner Frau steht,die ihre mütterlichen Pflichten bei Carolyn nicht erfüllt.Bei den Protagonisten wurden die symphatischen /unsymphatischen Charactere sehr gut ausgearbeitet.
Der Roman beginnt mit einem spannenden Prolog,dessen Aufklärung man im letzten Drittel zu lesen bekommt.
Hier wurde ich überrascht,da ich mit was anderem gerechnet hätte weil es um das Zwillingsbiest Carina geht. Die Kapitel sind schön kurz und der Roman ist in drei Teilen aufgeteilt. Nach dem Prolog geht es friedlich los mit der Entstehung der Familie Harris in Seaford, einer kleinen Stadt in East Sussex,an der Südküste Englands.Nach und nach erfahre ich aus Carolyns Sicht ihr Schicksal mit ihrer Zwillingsschwester. Sie ist lange Zeit einsam und alleine bis sie nach der Grundschule endlich auf eine andere Schule geht als ihre Schwester.Dort lernt sie ihre herzensgute Freundin Laura kennen.Vom ersten grossen Verlust Carolyns wird im zweiten Teil sehr ausführlich und emotional geschrieben,was sich im dritten Teil mit einem weiteren Schicksalsschlag nochmal steigert.Dieser Familienroman beeinhaltet die Themen Freundschaft und Liebe,psychischer Terror und Intrigen.
Mir gefiel die Spannung hier sehr gut,da sie langsam aufgebaut wurde und ich mit einem tollen Finale belohnt wurde,der von mir aus gerne etwas positiver hätte ausfallen können. Da die Autorin wert auf eine authentische Geschichte gelegt hat,hat es ganz gut gepasst. Ich kann leider nur fünf Sterne vergeben und ich bin froh,dieses grossartige Werk gelesen habe. Diesmal konnte ich mich auf alle vorherigen fünf Sterne Bewertungen voll und ganz verlassen.

Bewertung vom 23.08.2020
Wie man 13 wird und zum Superhelden mutiert / Wie man 13 wird... Bd.4
Johnson, Pete

Wie man 13 wird und zum Superhelden mutiert / Wie man 13 wird... Bd.4


ausgezeichnet

Ein spannendes und humorvolles Abenteuer eines Halbvampirs!

Nachdem meine elf jährige Tochter und ich den dritten Band "Wie man 13 wird und die Welt rettet"von Pete Johnson und dem Verlag ars-Edition richtig klasse fanden,waren wir auf den vierten
"Wie man 13 wird und zum Superhelden mutiert"natürlich umso gespannter auf ein weiteres Abenteuer über das turbolente Leben eines Teenagers namens Markus,ein Halbvampir.
Der Kinder und Jugendroman ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet,aber auch ich hatte wieder einmal grossen Spass mit der verrückten und witzigen Geschichte.
Wer die Bücher von
"Gregs Tagebuch"mag,wird diese Reihe ebenfalls lieben. Dieser Band hier ist wieder einmal lustig und spannend geschrieben.
Die kurzen Kapitel im Blog/Tagebuch-Stil,die aus der Sicht von Markus und Tullulah geschrieben sind,sind locker,leicht und flüssig zu lesen.
Markus beschreibt seinen rasanten Alltag als Halbvampir sehr authentisch,humorvoll und realistisch.
Er und seine Freundin Tallulah kämpfen
gemeinsam gegen gefährliche Vampire.
Es macht Spass,beide dabei zu begleiten.
Nach kurzer Zeit ist man mittendrin in der Geschichte,es ist nicht nötig einen vorherigen Band gelesen zu haben.
Der Autor hat es geschafft,dass ich mich in all seine Charactere hervorragend hineinversetzen konnte,auch bildlich konnte ich mir die Geschichte während des Lesens sehr gut vorstellen.
Die Mischung aus altersgerechter Spannung und Humor machen diesen Roman zum reinsten Lesevergnügen.
Prolog,27 Kapitel in angenehmer Länge und passenden kleinen Illustrationen lassen auch das Herz von Lesemuffel höher schlagen.
Nicht nur Markus und Tullulah lernt man hier sehr gut kennen,auch Markus Eltern,ebenfalls Halbvampire,haben mir wieder gut gefallen.
Sie haben Markus an seinem 13.Geburtstag offenbart,dass er ein Halbvampir ist.
Pünktlich zur Pubertät muss er sich nun auch noch mit einer Knoblauchallergie,plötzlichem Blutdurst,spitzen Eckzähnen und gemeingefährlichen Vampiren rumschlagen.
Bei diesen Problemen wird er von seiner Freundin und Klassenkameradin Tallulah unterstützt und sie lässt es sich nicht nehmen,Markus auf seinen Vampirjagden zu begleiten,gefährliche Vampire die es auf Menschen und Halbvampire abgesehen haben.
Hier verliert Markus sein Gedächtnis und kann sich an nichts mehr erinnern.
Gleichzeitig hat ein merkwürdiger Horrorladen in seiner Stadt aufgemacht .
Tallulah ist beunruhigt und glaubt nicht an Zufälle. Sie will zusammen mit ihm heraus finden,ob seine plötzliche Amnesie etwas mit dem Laden zu tun hat.
Sie kommen dem Grund schnell auf die Spur und tun alles,damit Markus wieder ganz der Alte ist.
Ein toller Kinderroman mit einem klasse gelungenem Cover,der meine Tochter und mich wieder einmal begeistern konnte.

Bewertung vom 22.08.2020
Interview mit einem Mörder / Max Broll Krimi Bd.4
Aichner, Bernhard

Interview mit einem Mörder / Max Broll Krimi Bd.4


ausgezeichnet

Nun habe ich auch den vierten und leider letzten Teil der Max-Broll-Krimireihe"Interview mit einem Mörder"von Bernhard Aichner mit Spannung gelesen.
Die beiden schrulligen,durchgeknallten,
versoffenen aber sympathischen Protagonisten Max Broll und Johann Baroni sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Max,Totengräber,Gemeindearbeiter,
Studienabbrecher,Faulenzer,
Träumer,Saunagänger und Säufer.
Sein bester Freund Baroni,ebenfalls Säufer und ehemaliger Fussballstar,Torschützenkönig,
ehemaliger erfolgreicher Legionär mit einer Designervilla im Dorf.
Vom Fussballstar zum Würstchenverkäufer.
Der Autor hat hier wieder mit seinen besonderen Charakteren für ein rasantes Lesevergnügen gesorgt,mit viel schwarzem Humor und spannenden Entwicklungen.
In diesem Krimi geht es um eine hochpannende und psychologische Verfolgungsjagd,Max lässt sich diesmal auf ein gefährliches Katz und Maus Spiel quer durch den Mittelmeerraum mit einem unscheinbaren und narzisstischen Mörder aus Wuppertal ein.
Die Dialoge enthalten wieder brilliante Komik und Tempo,ich wurde wie gewohnt durch die Seiten gehetzt.
Diesmal geht es wieder um einen Freundschaftsdienst für Baroni,er
wird an dem Eröffnungstag seines neuen Würstelstands plötzlich angeschossen und fällt ins Koma.
Keiner hat den Schützen gesehen ausser Max,doch nur leider glaubt ihm keiner und er versucht die Wahrheit selbst aus dem Mörder heraus zu bekommen.
Da der vermeintliche Täter sich als harmlos und unbescholten herausstellt,will Max unbedingt ein Interview mit dem Mörder,um seine Unschuld zu beweisen.
Er heftet sich an die Fersen des Mannes, und eine nervenaufreibende Verfolgungsjagd auf einem Schiff beginnt,denn Max ist überzeugt das er diesen Verrückten zur Strecke bringen muss,um noch Schlimmeres zu verhindern …
Denn der verrückte Wuppertaler hatte nicht nur Baroni im Visier.

Bewertung vom 21.08.2020
Der Geheime Garten
Burnett, Frances Hodgson

Der Geheime Garten


ausgezeichnet

Eine gefühlvolle und wunderschöne Geschichte!
"Der geheime Garten" von
Frances Hodgson Burnett ist eine
gekürzte Lesung,gefühlvoll und authentisch gelesen von Iris Berben,ein wunderschöner Klassiker der Kinderliteratur.
Egal wie oft ich diese tolle Geschichte höre,sie berührt mich jedes Mal aufs Neue,sie ist von Iris Berben so mitreissend und gefühlvoll gelesen,sodass ich nicht lange brauche um mittendrin zu sein.
In"Der geheime Garten"versteckt sich ausserdem eine wichtige Botschaft,neben Freundschaft beeinhaltet die Geschichte die Themen Liebe und Vertrauen.
Spannung und Poesie machen dieses traumhafte Hörbuch zu einem Hörgenuss und es ist für jedes Alter geeignet.
Ein zeitloser und grossartiger Klassiker indem ich mich sofort verliebt habe.
Meine elf jährige Tochter hört die Geschichte mittlerweile in Endlosschleife,der Inhalt lädt einfach zum träumen ein.
Iris Berben vergibt jedem einzelnen Character eine ausdrucksstarke Stimme was diese Geschichte sehr authentisch und lebendig rüber bringt.
Die Szenen sind meistens sehr detailiert,sodass schnell klare Bilder entstehen und dies ein wahres Hörkino ist.
Werte auf die es im Leben wirklich ankommen sind hier sehr deutlich,
die nostalgische und träumerische Stimmung macht die Geschichte der zehnjährigen Mary zu einem unwiderstehlichen Hörgenuss.

Nach dem Tod ihrer Eltern wird die verwöhnte Mary auf das abgelegene Landgut ihres Onkels geschickt. Das große Haus mit seinen zahlreichen verschlossenen Türen weckt bald ihre Neugier.
Eines Tages findet sie den geheimen Zugang zu einem verwilderten Garten und beginnt ihn heimlich zu pflegen. Mary verändert sich, und auch ihr kränkelnder, tyrannischer Cousin Colin kann sich dem Bann des Gartens und dem Zauber der Freundschaft nicht verschließen …
Die Kraft des positiven Denkens und der Liebe entfalten in "Der geheime Garten"ihre volle Wirkung.

Bewertung vom 18.08.2020
Leichenspiele / Max Broll Krimi Bd.3
Aichner, Bernhard

Leichenspiele / Max Broll Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Ein skuriles,makaberes und witziges Abenteuer!
Bernhard Aichner hat mit seinem dritten Max Broll-Krimi "Leichenspiele"wieder ein Unikat erschaffen.
Diesmal gab es noch mehr schwarzen Humor vom feinsten.
Alles ist skuril,extrem bizarr,makaber und fesselnd.Gewürzt ist dieser Krimi mit unterhaltsamer Spannung.
Der Plot ist geschickt konstruiert,ich hatte Momente zum mitfiebern und mitleiden.Die Freundschaft der beiden Saufköppe Max und Baroni ist auch hier wieder extrem stark und authentisch.
Diemal haben es die beiden mit Leichenschändung und Organhandel zu tun,eine rasante und teilweise witzige Verfolgungsjagd mit einigen Toten begleitet das Duo.
Nachdem ein Bauer und ein Mörder die beiden umbringen wollten gibt es auch diesmal wieder jemand,der den beiden nach dem Leben trachtet.
Ein Jahr ist Hanni nun tod und Max will eigentlich sein restliches Leben am Strand in Thailand verbringen.
Doch nun ist es Baroni,der Maxs Hilfe braucht und ein Aichner-typisches Abenteuer beginnt.
Natürlich nicht ohne Alkohol,überraschend lernt Max sogar eine Bumsmaus (so nennt Baroni Maxs Verehrerin)kennen.
Auch in diesem dritten Band sind die kurzen Sätze,seine Art zu schreiben, unverwechselbar.
Gradlinig, direkt, poetisch und spannend.
Dieser Krimi hat mich wieder mit atemloser Spannung und überraschenden Wendungen überrascht.
Die Dorfidylle trügt: Totengräber Max Broll und sein bester Freund, der ehemalige Fußballstar Johann Baroni erhalten ein unmoralisches Angebot. Man bietet den beiden viel Geld – wenn sie dafür eine Leiche vom Friedhof verschwinden lassen. Da Baroni vor dem finanziellen Ruin steht, lassen sie sich darauf ein. Die beiden geraten auf immer dunklere Abwege, als wenig später zwei weitere Leichen vor Baronis Tür liegen. Nicht nur die beiden Freunde, sondern auch die Polizei fragen sich, woher die unbekannten Toten kommen und warum ihnen mehrere Organe fehlen.
Neben Wettrennen mit zwei Leichen in einem Supermarkt in Einkaufswagen treten Pat und Patterchon von ein Fettnäpfchen ins nächste.

Bewertung vom 17.08.2020
Für immer tot / Max Broll Krimi Bd.2
Aichner, Bernhard

Für immer tot / Max Broll Krimi Bd.2


ausgezeichnet

"Für immer tot"-Der zweite Max-Broll-Krimi von Bernhard Aichner ist mal wieder eine pure Actionschleuder,
ich liebe seinen atemlosen und schnörkellosen Stil,seit
"Der Fund"haben es mir seine Thriller und Krimis angetan.
Er beherrscht die Kunst der kurzen Sätze,seine Art zu schreiben ist unverwechselbar.
Gradlinig, direkt, poetisch und spannend,gewürzt mit einer Prise schwarzem Humor,perfekt.
In diesem Krimi haben mich wieder atemlose Spannung und überraschende Wendungen erwartet.
Aichners liebevoll gezeichnete Figuren Max Broll und Johann Baroni haben hier ein unvergessliches und skuriles Abenteuer erlebt,ihre Freundschaft und ihre Art sorgen für ein fesselndes Katz und Maus Spiel mit dem "Kindermacher",der Tilda,Maxs' Stiefmutter und Kriminalbeamtin lebendig begraben haben soll.
Doch eigentlich kann er es nicht gewesen sein,denn er sitzt seit achtzehn Jahren hinter Gittern.
Diesmal fand ich die Spannung der skurilen Story unerträglich,im Gegensatz zu dem Vorgänger "Die Schöne und der Tod".
Der Autor versteht es,mir als Leserin seine Protagonisten nahe zu bringen.
MaxBroll,Totengräber,Gemeindearbeiter,
Studienabbrecher,Faulenzer,Träumer,
Saunagänger und Säufer.
Sein bester Freund Baroni,ebenfalls Säufer und ehemaliger Fussballstar,Torschützenkönig,
erfolgreicher Legionär mit einer Designervilla im Dorf.
Zusammen ein unzertrennliches Team,Freundschaft wird bei beiden gross geschrieben.
LEBENDIG BEGRABEN:
Um Tilda herum ist alles dunkel. Sie hat keine Ahnung, wo sie sich befindet. Neben ihr nur zwei Flaschen Dreh und Trink -Saft und ein Handy,ihre einzige Verbindung zur Außenwelt, zur Polizei und zu ihrem Stiefsohn, dem Totengräber Max Broll. Ihre letzte Erinnerung: Ein Mann ist in ihre Wohnung eingedrungen, hat sie überwältigt, in eine Kiste gepfercht und irgendwo im Wald vergraben. Und sie erinnert sich auch, wer der Mann war: Leopold Wagner, der „Kindermacher“. Das Problem ist nur: Wagner kann es nicht gewesen sein, denn er sitzt seit achtzehn Jahren hinter Gittern.
Ihre einzige Hoffnung ist Max,der seine Stiefmutter um jeden Preis finden muss,koste es,was es wolle.
Denn mehr als ein paar Tage wird Tilda unter der Erde nicht überleben.
Während die Polizei versucht das Handy zu orten macht er sich mit Baroni auf dem Weg zu Wagner...

Bewertung vom 16.08.2020
Die Topeka Schule
Lerner, Ben

Die Topeka Schule


ausgezeichnet

Ein authentischer und einzigartiger Gesellschaftsroman!
Die Topeka Schule ist die Geschichte einer Familie um die Jahrtausendwende,die Geschichte einer Mutter, die sich von einer Missbrauchsgeschichte befreien will und von einem Vater, der seine Ehe verrät.
Von einem Sohn, dem die ganzen Rituale von Männlichkeit suspekt werden und der zunehmend verstummt.
Eine Geschichte von Konflikten und Kämpfen und versuchten Versöhnungen.
In diesem einzigartigen Gesellschaftsroman,indem es unter anderem über Politik und das Verlangen nach menschlicher Anerkennung geht,wurde ich dank dem Autor Ben Lerner in eine Geschichte entführt,die sehr interessant,emotional und teilweise sehr erschreckend ist.
Hier wird Amerika in einer authentischer und umfassender Weise hinterfragt,
der Roman ist nichts für zwischendurch.
Teilweise fand ich den Schreibstil sehr anstrengend und vor allem verwirrend,sodass ich manche Seiten zwei mal lesen musste um den Sinn zu verstehen.
Ben Lerner schreibt intelligent,jedoch sehr anspruchsvoll.Hier musste ich mich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren und dem Autor meine komplette Aufmerksamkeit schenken.
Bestimmte Themen wie Psychotherapie und begeitende Medikamente, Highschool-Debatten, die Politik von Kansas, Gehirnerschütterungen,Probleme in der Ehe und paradoxe Effekte werden vom Autor direkt und klar auf den Punkt gebracht,dies ergibt zusammen ein mutiges und fulminantes Werk über die amerikanische Gegenwart.
Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Adam,Jane(Adams Mutter,feministische Autorin und tätig in einer psychiatrischen Einrichtung)und Jonathan(ebenfalls in der psychiatrischen Einrichtung tätig,um "verloren Jungs "wieder zum sprechen zu bringen).
Adam geht auf die Topeka High School und steht kurz vor dem Abschluss.
Er ist ein Debattierer,alle hoffen das er der Sieger der Landesmeisterschaft wird bevor er auf die Uni geht.
Er ist beliebt,sprachlich hochbegabt und versucht allen zu vermitteln das er keine Schwächen hat.
Er freundet sich mit Darren,ein Aussenseiter und Patient von Jonathan an.
Adam weiss nicht das Darren von seinem Vater therapiert wird und führt ihn in seine Kreise ein,mit schweren Folgen.
Adam hat mich sehr oft zum nachdenken angeregt,seine Gefühlswelt wurde hier hervorragend beschrieben,ich konnte mich einige male sehr gut in ihn hineinversetzen.
Die Topeka Schule ist ein ambitioniertes und sehr gutes Buch,dessen anspruchsvolle Geschichte lange nachwirkt.
Hier werden mehrere Themen gleichzeitig angesprochen,Langeweile kennt der Roman definitiv nicht!

Bewertung vom 13.08.2020
Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!


sehr gut

Ein unterhaltsames Taschenbuch!
Meine Schulzeit ist zwar schon einige Jährchen her,aber der ein oder andere Lehrer ist mir mit seinem Verhalten doch noch in Erinnerung geblieben.
Aber so krasse und verrückte Pädagogen wie in der Sammlung "Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!"von Carola Padtberg und Lena Greiner habe ich nicht kennengelernt.
Jeder kennt sie,die lustigsten Storys über Lehrer,und in diesem Taschenbuch haben die Autorinnen eine witzige Sammlung voller verrückter Lehrer-Anekdoten und Schulzeit-Erinnerungen von SPIEGEL-Lesern zusammen gefasst.
Hier liest man die schrägsten Pädagogen und dessen Marotten,an die sich Schüler ihr Leben lang erinnern .
Teilweise sind die kurzen Erfahrungsberichte schon sehr skuril und unglaublich.
Einige kamen mir leider etwas unglaubwürdig vor,aber es hat trotzdem Spass gemacht zu lesen wenn der Lehrer von zwei Schülern im Lateinunterricht verlangt,dass sie sich Ohrfeigen sollen damit Sie die Begriffe Subjekt und Objekt besser verstehen.
Auch weitere Aktionen wie das klauen der Pausenbrote der Schüler,schräge Aufgaben indem die Schüler wie Honigbienen tanzen sollen haben hier für eine lustige Unterhaltung gesorgt,obwohl ich einiges wirklich sehr erschreckend fand.
Die Lehrersprüche waren hier sehr skuril,fies und teilweise sehr verletzend. Aber da ich mich selbst an einen Lehrer erinnern kann dessen Sprüche hier wunderbar rein gepasst hätten,fand ich es ganz interessant wie dreist und frech einige sein können.
Obwohl manche Gemeinheiten nicht so gemeint sind finde ich sie schon sehr verletzend.
In der Rubrik Schulrecht werden Beispiele aufgezählt was Lehrer dürfen und was nicht.
Die verschiedenen Lehrertypen wie "Dr.Korrekt","Der Lasche"oder
"Der Öko-Besserwisser"fand ich sehr lustig,denn hier kamen einige Erinnerungen wieder hoch.
Lehrergeständnisse beenden die unterhaltsame Lektüre.
Zwischendurch gibt es einige passende schwarz-weiss Illustrationen,die zu den jeweiligen Abschnitten passen.
Insgesamt ist das Buch unterhaltsam und einige Erfahrungen fand ich ganz amüsant und lustig,wobei mir wiederum auch einige sehr unglaubwürdig erschienen sind.
Viele Geschichten bestehen nur aus drei oder vier kurzen Sätzen,etwas länger hätten sie schon sein können.
Auf jeden Fall bin ich froh,nicht mehr in die Schule zu müssen,denn Lehrer können doch ganz schön anstrengend sein.