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Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2016
Tricontium
Claußnitzer, Maike

Tricontium


sehr gut

Tricontium ist ein Fantasy-Roman, der an eine mittelalterliche Epoche angelehnt ist. Das Buch ist um einiges komplexer, als ich erwartet hatte, überzeugt aber mit einer durchdachten Welt, tollen Charakteren und vielen Fantasy-Elementen.

Hauptcharkter ist die Richterin Frau Herrad, die versucht Gerechtigkeit herzustellen in einer unruhigen Zeit, wenige Jahre nach einem verherenden Bürgerkrieg, der viele Leben genommen und Freundschaften zerstört hat. Die Richterin wird nach Tricontium versetzt, ein Gebiet welches nach dem Bürgerkrieg vollkommen verwahrlost ist. Dort soll sie den König vetreten und Recht sprechen. Jedoch wird ihr die Aufnahme des Amtes als Richterin dort erschwert durch angebliche Geister und unerwartete Begegnungen. Zudem muss sie ihren Hauptmann Ardeija aus den Fängen des böswilligen Fürten Asgrim befreien. Ardeija selbst findet seinen alten Freund Wulfila während der Gefangenschaft wieder und lernt seinen leiblichen Vater kennen. Nach dem plötzlichen Tod des Vogtes nimmt der Roman an Fahrt auf und einige Intrigen werden aufgedeckt. Aufgrund von ihrem sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn versucht Frau Herrad mit Hilfe von Ardeija und Wulfila die Schuldigen zu entlarven und ihnen die gerechte Strafe zuzuführen. Jedoch muss die Richterin einsehen, dass das Recht nicht immer die beste Löung ist.

Für mich ist Tricontium ein gelungener Roman, der sowohl für Fantasy-Fans, als auch für Leser von historischen Romanen geeignet ist. Maike Claußnitzerhat mit ihren Roman etwas sehr komplexes geschaffen. Bei dem Lesen benötigt man weitaus mehr Konzentration, als bei gewöhnlichen Fantasyromanen. Lange und verschachtelte Sätze, sowie gelegentlicher Wechsel von deutscher in die lateinische Sprache verlangen ein intensives Auseiandersetzen mit dem Gelesenen. Im Anhang werden alle lateinischen Begriffe und Sätze erläutert, ebenso erwähnte Werke und Zitate. Zudem finde ich, dass die Handlung des Romans sehr verflochten ist, aufgrund der vielen Charaktere und Nebenhandlungen. Maike Claußnitzer erschafft eine Welt, die an das Mittelalter erinnert, mit sowohl der römischen Vergangenheit, als auch mit dem damaligen politischen System. Jedoch kommt der Fantasyaspekt mit Magie, Drachen, Trollen und vielen anderen Fabelwesen nicht zu kurz.

Fazit: Meiner Meinung nach ist "Tricontium" von Maike Claußnitzer ein sehr gut gelungener Roman, der einem beim Lesen etwas abverlangt. Doch durch die intensive Beschäftigung mit dem Gelesenen fiebert man umso mehr mit. Starke Charaktere und eine komlexe Handlung runden Maike Claußnitzers Werk perfekt ab und machen es absolut lesenswert.

Gastrezension von Alina auf Selection Books. 4,3 / 5,0 Sterne. Herzlichen Dank an Maike Claußnitzer und Books on Demand für das kostenlose Rezensionsexemplar.

Bewertung vom 30.05.2016
Bezwungen / Gelöscht-Trilogie Bd.3
Terry, Teri

Bezwungen / Gelöscht-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem ich die ersten zwei Bände der Gelöscht-Trilogie regelrecht verschlungen hatte, war ich auf den Abschluss der Dystopie wahnsinnig gespannt. Teri Terry konnte meinen hohen Erwartungen an das Finale auf jeden Fall gerecht werden. Spannung, Action und ein durchdachter Plot konnten mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern.

Seitdem Nico einen Anschlag auf Kayla verübt hat, befindet sie sich in größter Gefahr und muss fliehen. Mit Hilfe ihrer Freunde bei MIA bekommt Kayla eine neue Identität und kann untertauchen. Zudem konnte die Organisation MIA herausfinden, wer Kayla vor dem Slating als vermisst gemeldet hat. Hoffnungsvoll macht sich Kayla auf die Reise zu ihrer richtigen Mutter. Doch dort angekommen wartet eine furchtbare Überraschung auf sie. Denn ohne es zu ahnen, läuft sie dem Feind mitten in die Arme. Doch es wird noch schlimmer. Kayla erfährt, dass alles, woran sie geglaubt hat, eine einzige große Lüge ist. Wieder bricht ihre Welt zusammen und sie ist den Antworten auf ihre Fragen keinen Schritt näher gekommen. Doch eines Tages macht sie eine gefährliche Entdeckung. Eine Schule erweckt ihre Aufmerksamkeit und bringt sie schließlich auf eine heiße Spur.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des fantastischen Schreibstils von Teri Terry sehr leicht gefallen. Die Autorin hat die Gabe, unheimlich fesselnd und mitreißend zu schreiben. Man wird von ihren Worten fortgetragen, mitten hinein in die Story. Da mir die beiden ersten Bände wahnsinnig gut gefallen hatten, war ich sehr gespannt auf das Finale der Trilogie. Meine Erwartungen waren daher wirklich hoch, konnten aber übertroffen werden. Der Abschluss der Dystopie gefällt mir tatsächlich am besten von allen drei Bänden. Das liegt zum einen an der actionreichen und spannenden Handlung, zum anderen aber auch an der Entwicklung der Protagonistin. Kayla wird immer selbstbewusster und mutiger. Sie entwickelt sich von einem Mädchen zur jungen Frau, die weiß, was sie will und alles tut, um ihre Ziele zu erreichen. Nach langer Zeit und verschiedenen Identitäten durch das Slating findet sie endlich zu sich selbst.

Auch an Spannung ist das Buch kaum zu überbieten. Ein Ereignis jagd das nächste. Teri Terry zeigt sich in diesem Buch als wahre Meisterin der Irreführung. Einmal mehr muss der Leser feststellen, dass der Schein trügt und nicht alles so ist, wie es zu sein scheint. Einen Großteil der Spannung machen die wirklich überraschende Wendungen aus, die dem Leser geschockt den Atem stocken lassen. Lange Zeit tappte man im Dunklen und so manche Enthüllung macht einen wirklich sprachlos. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden wird es im Finale der Trilogie mehr politisch. Die Ziele und Methoden der verschiedenen Gruppierungen werden nun deutlich. Zudem gibt es mehr actionreiche Szenen als in den Bänden vorher. Doch diese fordern ihren Tribut, denn viele Menschen sterben im Kampf um ihre Ziele. Insgesamt hat Teri Terry mit „Bezwungen“ einen grandiosen Abschluss der Trilogie geschaffen. Spannung, Nervenkitzel und actionreiche Szenen lassen das Leserherz höherschlagen. Ich bin absolut begeistert. Die Gelöscht-Reihe steht in meinem Regal und ist definitiv eine meiner Lieblingsreihen. Klare Leseempfehlung!

Fazit: „Bezwungen“ ist ein grandios gelungenes Finale der Gelöscht-Trilogie von Teri Terry. Die Autorin zeigt sich in diesem Buch als wahre Meisterin der Irreführung. Spannung, actionreiche Szenen und überraschende Wendungen lassen den Leser kaum zu Atem kommen. Ich liebe diese Reihe und kann sie jedem Fan von Dystopien ans Herz legen. Ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.05.2016
Lilac und Tarver / These Broken Stars Bd.1
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

Lilac und Tarver / These Broken Stars Bd.1


ausgezeichnet

Meine Erwartungen an dieses Buch waren wirklich hoch und obwohl die Story ganz anders war, als erwartet, bin ich richtig geflasht. Dieses Buch macht absolut süchtig. Wer dieses Buch nicht liest, verpasst echt was! Ich liebe es und kann es euch aus tiefstem Herzen empfehlen!

Auf der Icarus, dem größten Raumschiff der Menschheitsgeschichte, treffen sich Lilac und Tarver zum ersten Mal. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums und für Männer brandgefährlich. Leider weiß Lilac nur zu gut, was mit Männern geschieht, die sich für sie interessieren. Daher stößt sie Tarver vor den Kopf, damit er verschwindet. Etwas später geschieht das Unglaubliche: Die Icarus droht abzustürzen. In einer Rettungskapsel verlassen Lilac und Tarver das Raumschiff und landen schließlich auf einem fremden Planeten. Doch die Lage ist schlimmer als erwartet, denn anstatt gerettet zu werden, müssen Lilac und Tarver auf dem fremden Planeten um ihr Überleben kämpfen. Dabei stellen sie schnell fest, dass dieser Planet ein dunkles Geheimnis verbirgt, das nur auf sie gewartet zu haben scheint.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den fantastischen Schreibstil sehr leicht gefallen. Die Übersetzerin Stefanie Frida Lemke hat wirklich tolle Arbeit geleistet! Der Sprachstil ist flüssig und wunderbar bildewaltig. Das Kopfkino schaltet sich sofort ein und sorgt für fantastische Bilder im Kopf des Lesers. Man hat schon fast das Gefühl, ein Teil der Story zu sein. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Lilac und von Tarver geschildert. Dadurch bekommt man einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt und kann richtig gut mit beiden Protagonisten mitfiebern. Lilac wirkt auf den ersten Blick wie eine reiche, verwöhnte Prinzessin. Doch ein Blick hinter die Fassade genügt, um ein liebenswertes Mädchen zu sehen. Lilac versteckt sich hinter íhrem hochnäsigen Verhalten, da sie Tarver so weit wie möglich von sich stoßen will. Denn ihr Vater kennt keine Gnade mit Männern, die ihr zu nahe kommen. Doch alleine mit Tarver auf dem fremden Planeten bleibt ihr nichts anderes übrig, als den jungen Kriegshelden an sich heranzulassen. Ich habe beide Protagonisten unheimlich schnell ins Herz geschlossen. Tarver stammt aus einfachen Verhältnissen und überzeugt durch seine liebenswerte Art und seinen Mut. Durch seine bodenständige Art und seinen starken Beschützerinstinkt hat er sich besonders schnell in mein Herz geschlichen.

Die Story ist einfach nur fantastisch. Den beiden Autorinnen ist es gelungen, die Spannung konsequent aufrecht zu erhalten. "These Broken Stars" ist ein Buch, das man definitiv nicht mehr aus der Hand legen kann. Man versinkt förmlich in der Geschichte und kann sich der Sogwirkung nicht mehr entziehen. Überraschende Wendungen sorgen für Spannung und Dramatik. Allerdings würde ich das Buch eher dem Genre Fantasy, als Science-Fiction zuordnen. Die Science-Fiction Elemente waren zwar vorhanden, bilden aber nur den Rahmen um die Story. Auch actionreiche Szenen, die für Nervenkitzel sorgen, wird man hier nicht finden. Der Fokus liegt eindeutig auf Lilac und Tarver. Ihre charakterliche Entwicklung und ihre Gefühle zueinander stehen im Vordergrund. Es ist eine abenteuerliche, romantische Liebesgeschichte mit einem Hauch von Mystery-Elementen. Obwohl ich etwas völlig anderes erwartet hatte, hat mich die Geschichte von der ersten Sekunde an fasziniert und das Buch bietet einfach alles, was das Leserherz höherschlagen lässt: Liebe, Dramatik und Abenteuer. Für mich ist "These Broken Stars" eines meiner Highlight-Bücher in diesem Jahr. Ein absolutes Must-Read, an dem man nicht vorbeikommt.

Fazit: These Broken Stars ist ein grandioser Reihen-Auftakt, der absolut süchtig macht. Die Story reißt den Leser förmlich mit sich und fesselt ihn bis zur letzten Seite. Obwohl ich etwas völlig anderes erwartet hatte, bin ich absolut begeistert. Liebe, Verlust und Abenteuer lassen das Leserherz höher schlagen.

Bewertung vom 25.05.2016
Zersplittert / Gelöscht-Trilogie Bd.2
Terry, Teri

Zersplittert / Gelöscht-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich den ersten Band der Gelöscht-Trilogie bereits verschlungen hatte, war ich mehr als gespannt auf die Fortsetzung. Mit „Zersplittert“ konnte Teri Terry mich auf ganzer Linie überzeugen. Durch eine Menge Action und überraschende Wendungen bleibt das Buch spannend bis zur letzten Seite. Dank des rasanten Erzähltempos kommt man kaum zum Luftholen und verfolgt gebannt den Verlauf der Geschichte. „Zersplittert“ ist definitiv ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Kayla Gedächtnis ist durch das Slating nach wie vor gelöscht, doch als sie eines Tages angegriffen wird, setzt sie sich ordentlich zur Wehr. Dieses Verhalten sollte für einen Slater eigentlich unmöglich sein. Aber noch etwas anders verändert sich. Der Angriff hat verschiedene Erinnerungen in ihr freigesetzt, die Kayla zutiefst verwirren, da sie die Erinnerungsfetzen nicht versteht. Mittlerweile erinnert sie sich an so viel, dass sie nicht mehr auseinanderhalten kann, was verschüttete Erinnerungen und was Träume sind. Daher bleibt vieles weiterhin rätselhaft. Doch Kayla ist hartnäckig und gibt nicht auf. Sie versucht mit allen Mitteln, Antworten auf die wichtigsten Fragen zu erhalten. Wer ist das Mädchen aus ihren Träumen und welche Rolle hat die Rebellengruppe Free UK in ihrem früheren Leben gespielt? Ohne es zu wollen, gerät Kayla zwischen die Fronten. Sowohl die Lorders der Regierung, als auch die Terroristen haben Interesse an Kayla und wollen sie für ihre Zwecke benutzen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des tollen Sprachstils von Teri Terry unheimlich leicht gefallen. Das Buch ist flüssig und angenehm zu lesen, sodass man regelrecht durch die Seiten fliegt. Dank der bildhaften Erzählweise der Autorin hatte ich alles direkt vor den Augen. Wie schon im ersten Band hat man durch den lebendigen Erzählstil das Gefühl, ein Teil der Story zu sein. Auch bei der Erzählperspektive bleibt Teri Terry dem Stil des Reihen-Auftaktes treu und die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Kayla erzählt. Kayla hatte ich schon im ersten Band ins Herz geschlossen. Sie ist eine sehr liebenswerte und mutige Protagonistin. Besonders beeindruckt hat mich ihre innere Zerrissenheit. Ich konnte von der ersten Sekunde mit Kayla mitfühlen und habe mich mit ihr verbunden gefühlt. Ihr innerer Kampf wird absolut glaubhaft dargestellt und bleibt dem Leser im Kopf. Zusammen mit Kayla entdeckt man nach und nach, welches schreckliche Szenario sich hinter dem Slating verbirgt. Man kann nur hoffen, das es diese Methode niemals in der Realität geben wird.

Während der erste Band eher ruhiger war, überzeugt der zweite Band mit viel Action und überraschenden Wendungen. Sowohl die Charaktere, als auch die Handlung sind undurchschaubar. Man kann bis zum Schluß weder die Ansichten der einzelnen Protagonisten vorhersehen, noch den Verlauf der Geschichte. Dazu kommen jede Menge überraschende und dramatische Wendungen. Für ein dystopisches Jugendbuch ist „Zersplittert“ kaum an Spannung zu überbieten. Mit angehaltenem Atem verfolgt man Kalyas Geschichte. Der Plot konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Er ist komplex, ideenreich und clever ausgearbeitet. Man hat das Gefühl, als wenn man im Moment nur einen kleinen Ausblick auf eine große Sache bekommt, die einem noch verborgen bleibt. Daher bin ich wahnsinnig gespannt auf das Finale der Trilogie. Ich kann mir vorstellen, dass Teri Terry noch die eine oder andere Überraschung für den Leser bereithält. Ich bin absolut begeistert! Klare Leseempfehlung!

Fazit: „Zersplittert“ eine grandiose Fortsetzung der dystopischen "Gelöscht-Trilogie" von Teri Terry. Der Plot konnte mich auf ganzer Linie begeistern, denn er ist komplex, ideenreich und clever ausgearbeitet. Während der erste Band eher ruhiger war, überzeugt der zweite Band mit viel Spannung und überraschenden Wendungen. Ich bin absolut begeistert und kann die Reihe jedem Fan von Dystopien ans Herz legen.

Bewertung vom 22.05.2016
Im Schatten der Königin
Fremantle, Elizabeth

Im Schatten der Königin


ausgezeichnet

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den bildgewaltigen Sprachstil von Elizabeth Fremantle sehr leicht gefallen. Beim Lesen entstehen direkt Bilder im Kopf und hauchen der Geschichte Leben ein. Man hat alles sofort vor den Augen: Die Protagonisten, das höfische Leben und die Kleidung der damaligen Zeit. Die Autorin beschreibt alles so detailliert, dass sie tatsächlich ein Stück Geschichte lebendig erscheinen lässt. Der Dreh- und Angelpunkt des Buches sind zwei Schwesternpaare. Zum einen Mary Tudor, die Tochter von Katharina von Aragon und König Heinrichs VIII, und zum anderen Elizabeth Tudor, Tochter von Anne Boleyn und König Heinrichs VIII. Diese beiden Halbschwestern beherrschen das Schicksal der Geschwister Katherine Grey und Mary Grey. Nachdem Mary Tudor die junge Königin Jane Grey vom Thron stürzte und hinrichten ließ, leben die Schwestern Mary und Katherine Grey in ständiger Angst. Denn sollten sie den Thron von Mary Tudor bedrohen, würde ihnen das gleiche Schicksal blühen wie Jane. Im Gegensatz zu Katherine kann Mary Grey ein relativ angstfreies Leben führen, denn sie ist klein und missgestaltet. Zwar lebt sie unter ständigem Hohn, Missachtung und Spott, doch keiner würde ein krüppeliges Mädchen wie sie auf den Thron setzen. Katherine hingegen ist jung und schön. Im Gegensatz zu ihrer Schwester ist sie nicht sonderlich vernünftig und lässt sich von ihrem Temperament und ihrem Herz leiten, wodurch sie häufig in Schwierigkeiten gerät. Das junge, lebenslustige Mädchen hat keinerlei Interesse am Thron, doch immer mehr Menschen wollen Mary Todor stürzen und sehen in Katherine eine Alternative. Als schließlich Marys Halbschwester Elizabeth den Thron besteigt, können Mary und Katherine Grey für kurze Zeit aufatmen. Doch auch diese Herrschaft hat ihre Schattenseiten. Die Grey-Schwestern müssen erkennen, dass sie nichts weiter als Spielbälle der Monarchie sind. Niemals wird es ihnen möglich sein, ein eigenbestimmtes Leben zu führen, nur weil in ihren Adern königliches Blut fließt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Mary und Katherine Grey erzählt, wodurch man einen tiefen Einblick in deren Leben bekommt. Zwischenzeitlich erhält der Leser einen weiteren Blickwinkel auf die Handlung durch die Schilderung aus Sicht von Levina Teerlinc. Sie ist mit der Mutter der Grey-Schwestern befreundet und versucht Mary und Katherine zu beschützen, wann immer es ihr möglich ist.
Elizabeth Fremantle zeichnet durch ihren bildgewaltigen Sprachstil ein fulminantes Bild der Tudor-Zeit. Dabei gelingt es ihr perfekt, den Leser in der englischen Tudor-Epoche im Leben am Hofe mitsamt seinen Intrigen versinken zu lassen. Die Atmosphäre des Buches ist düster, voller Angst und wenig Licht am Horizont. Der Leser bekommt ein bedrückendes Gefühl für die Rolle der Frauen zur damaligen Zeit. Selbst königliches Blut schützte nicht davor, wie ein Bauer auf dem Schachbrett hin – und hergeschoben zu werden. Die Handlung wird durch die Vielzahl an Charakteren mit ihren verschiedenen Zielen und Motiven besonders einprägsam. Die mannigfaltigen Protagonisten wurden hervorragend und facettenreich ausgearbeitet. Überlieferung und Fiktion ergeben zusammen ein authentisches und einprägendes Bild aller Charaktere. Insgesamt sind Schreibstil, Story und Charaktere sind einfach vollkommen stimmig. Ich bin absolut begeistert und kann "Im Schatten der Königin" allen Lesern empfehlen, die gerne in historischen Romanen versinken, die nahe an der Realität gehalten werden.

Fazit: "Im Schatten der Königin" von Elizabeth Fremantle ist ein bildgewaltiger historischer Roman, der ein faszinierendes und düsteres Bild der Tudor-Epoche zeichnet. Das turbulente Leben der Grey-Schwestern zieht den Leser vollkommen in seinen Bann. Authentisch und realitätsnah erweckt Elizabeth Fremantle ein Stück Geschichte zum Leben. Schreibstil, Story und Charaktere sind vollkommen stimmig und ergeben ein fesselndes Portrait der damaligen Zeit.

Bewertung vom 19.05.2016
Der zweite Verrat / Monday Club Bd.2
Kuhn, Krystyna

Der zweite Verrat / Monday Club Bd.2


ausgezeichnet

Auf den zweiten Band des Mystery-Thrillers Monday Club hatte ich mich schon riesig gefreut. Der Reihen-Auftakt war wirklich sehr gelungen und man konnte einfach nicht anders, als den Folgeband sehnsüchtig zu erwarten. Mit „Der zweite Verrat“ hat Krystyna Kuhn eine fantastische Fortsetzung geschaffen, die auf ganzer Linie überzeugt. Jede Menge Spannung und Nervenkitzel lassen den Leser kaum zu Atem kommen.

Fayes Leben ist zu einem einzigen großen Albtraum geworden. Nach wie vor kämpft sie gegen ihre Schlaflosigkeit an. Doch als sei das nicht genug, erklärt ihre Tante Liz ihr, dass sie an einer seltenen Störung leidet, die mit zwei mysteriösen Todesfällen in Verbindung gebracht wird. Langsam wird Faye misstrauisch. Warum rückt Liz erst jetzt mit dieser Information heraus? Wollte sie Faye all die Jahre beschützen, oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Zudem ist Faye sich sicher, dass sie in größter Gefahr schwebt. Wichtige Krankenakten verschwinden urplötzlich, die eventuell Licht ins Dunkle gebracht hätten. Luke ist nach wie vor der Meinung, dass der Monday Club der Drahtzieher all der merkwürdigen Vorfälle ist und weit mehr zu verbergen hat, als bisher angenommen. Verzweifelt suchen Faye und Luke nach der Wahrheit, die ihr Leben und das anderer Menschen bedroht.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des fesselnden und mitreißenden Schreibstils sehr leicht gefallen. Locker und flüssig geschrieben fliegt man nur so durch die Seiten, immer auf der Suche nach der Lösung um das Geheimnis des Monday Clubs. Durch einen kurzen Rückblick auf den ersten Band kann man sich hervorragend orientieren. Man ist sofort wieder mitten im Geschehen und wird nochmal an die vergangen Ereignisse erinnert. Zwischen Faye, Josh und Luke entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte. Josh nähert sich Faye wieder vorsichtig an, während Luke von Anfang an hinter Faye stand. Josh kann ich irgendwie noch nicht richtig einschätzen. Ich bin nicht sicher, auf welcher Seite er tatsächlich steht. Auch bei Luke bin ich hin- und hergerissen. Will er Faye wegen der Geschichte mit seinem Vater wirklich helfen, oder hat er eigene Ziele und Faye ist nur ein Mittel zum Zweck? Doch zumindest im Moment scheint es so, als wären beide Jungs auf Fayes Seite.

Krystyna Kuhn gelingt es meisterhaft, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Es passiert wahnsinnig viel und immer mehr Puzzleteilchen kommen zum Vorschein. Es bleibt absolut spannend und geheimnisvoll. Der Leser kommt kaum zum Luftholen. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Das Buch hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Band 1 war schon sehr überzeugend, aber der Folgeband übertrifft den Reihen-Auftakt bei weitem an Spannung und fesselt den Leser bis zum Schluß. Obwohl man im Laufe der Geschichte einiges an neuen Informationen bekommt, ist man des Rätsels Lösung am Ende um keinen Schritt näher gekommen. Die Motive und eindeutige Ziele des Monday Clubs liegen weiterhin im Dunklen. Dafür erfährt man, wer hinter dem Monday Club steht und wie weit das Einflussgebiet dieser Menschen reicht. Ich bin auf jeden Fall wahnsinnig gespannt darauf, was uns im dritten Band noch alles erwartet. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich den dritten Band direkt nach Erscheinen verschlingen werde.

Fazit: Der Folgeband „Der zweite Verrat“ der Reihe „Monday Club“ von Krystyna Kuhn überzeugt auf ganzer Länge. Das Buch ist an Spannung und Nervenkitzel kaum zu überbieten. Es geht absolut spannend und geheimnisvoll weiter. Man kommt kaum zum Luftholen und kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Band 1 war schon super, aber der Folgeband übertrifft den Reihen-Auftakt bei weitem und ist ein richtiges Highlight. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.05.2016
Gelöscht / Gelöscht-Trilogie Bd.1
Terry, Teri

Gelöscht / Gelöscht-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Auf "Gelöscht" hatte ich mich ganz besonders gefreut, da die Reihe schon lange auf meiner Wunschliste stand. Mit diesem Reihen-Auftakt hat Teri Terry hat es geschafft, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Das Buch ist ein richtiger Pageturner. Man fliegt nur so durch die Seiten, immer auf der Suche nach Kylas wahrer Identität.

Kyla sieht aus wie ein ganz normales Mädchen, doch sie ist ein Slater. Ihre richtige Identität wurde aus ihren Erinnerungen gelöscht. Dies ist ein Verfahhren, das die Regierung bei straffällig gewordenen Jugendlichen anwendet, um ihnen eine zweite Chance zu geben. Durch das Löschen muss Kyla alles neu erlernen. Denn nicht nur die Erinnerung an ihre Identität, sondern auch an alles andere wurde zerstört. Wie ein Kleinkind muss sie laufen lernen und die Welt neu entdecken. Doch irgendetwas ist bei ihr anders, als bei den restlichen Slatern. Obwohl es nicht möglich sein sollte, blitzen immer wieder Erinnerungen an ihr altes Ich auf. Doch was sie sieht, ist alles andere als beruhigend. Könnte es wirklich sein, dass sie eine Terroristin war? Ihre Erinnerungsfetzen deuten darauf hin. Als sie Ben, einen anderen Slater kennenlernt, vertraut sie sich ihm schnell an. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den angenehmen und flüssigen Schreibstils von Teri Terry sehr leicht gefallen. Dank ihrer bildhaften Erzählweise hatte ich alles direkt vor den Augen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Kayla erzählt. Dadurch erhält man einen tiegen Einblick in ihre Gefühle und deckt nach und nach das Geheimnis um ihre Vergangenheit auf. Kayla ist eine unheimlich sympathische Protagonistin. Sie wirkte absolut authentisch und ist mir schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihr mitgefiebert, gehofft und gelitten. Denn der Weg zur Wahrheit ist lang und steinig. Nach einiger Zeit merkt Kayla, dass Menschen, die Fragen stellen, einfach verschwinden. Das erschwert die Suche nach ihrer Identität um einiges. Dazu kommt ihre wachsende Sorge um Ben, in den sich Kyla Hals über Kopf verliebt. Doch schnell muss sie erkennen, dass sie eine Gefahr für Ben darstellt. Ben war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte auch nachvollziehen, dass Kyla sich so schnell in ihn verliebt. Er ist ihr einziger richtiger Halt in der ihr unbekannten Welt und zudem ein Slater wie sie. Die Charaktere wurden insgesamt alle gut ausgearbeitet. Genauso wenig wie Kayla, weiß auch der Leser nicht, wer Freund und wer Feind ist. Grundsätzlich mißtraut man ersteinmal jedem neuen Protagonisten, was einen Teil der Spannung des Buches ausmacht. Neben Kyla und Ben haben mir Kylas Mutter und die Ärztin Dr. Lysander besonders gut gefallen.

Obwohl das Erzähltempo langsam beginnt und sich erst nach und nach steigert, hält Teri Terry den Spannungsbogen konsequent aufrecht. Dabei arbeitet sie weniger mit actionreichen Szenen, sondern mit häppchenweisen Informationen, die den Weg zur Wahrheit weisen. Dadurch konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Nach und nach kann der Leser zusammen mit Kyla die verschiedenen Puzzlestücke zusammmensetzen und nähert sich der Wahrheit. Dabei erfährt man viel und doch nichts. Denn mit den meisten Informationen kann man nicht viel anfangen, solange der Kontext fehlt. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen, weil ich endlich wissen wollte, wer Kayla wirklich ist. Das Buch endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger und lässt viele Fragen offen. Mich konnte die Geschichte vollkommen in ihren Bann ziehen und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung "Zersplittert" zu lesen.

Fazit: „Gelöscht“ von Teri Terry ist ein wundervoller Reihen-Auftakt. Die Story konnte mich von Anfang an fesseln und punktet mit einer spannenden Handlung und einem tollen Schreibstil. Fans von Dystopien, die ohne actionreiche Szenen auskommen, werden diese Reihe lieben. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung, die ich nun direkt verschlingen werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2016
Käferkumpel / Käferabenteuer Bd.1
Leonard, M. G.

Käferkumpel / Käferabenteuer Bd.1


ausgezeichnet

Darkus Vater verschwindet auf merkwürdige Art und Weise spurlos aus dem Museum, in dem er gearbeitet hat. Doch Darkus ist sich sicher, dass sein Vater ihn niemals im Stich lassen würde, indem er einfach geht und ihn zurücklässt. Zudem ist das Verschwinden seines Vaters mehr als mysteriös, denn die Tür des Raumes, in dem er sich befand, war von innen verschlossen. Er hat sich also quasi in Luft aufgelöst. Zusammen mit seinen Freunden macht sich Darkus auf die Suche nach seinem Vater und schlittert dabei in das wahnwitzigste Abenteuer seines Lebens.

Das Buch beginnt mit dem Verschwinden von Darkus Vater. Der angenehme und beschreibende Sprachstil macht dem Leser den Einstieg leicht. Der Autorin M.G. Leonard ist es gelungen, sprachlich sowohl junge, als auch ältere Leser anzusprechen. Dabei sind vor allem ihre detailreichen Beschreibungen hervorzuheben. Man konnte sich jeden Protagonisten, jeden Ort und vor allem jeden Käfer genau vorstellen. Die Autorin hat die Gabe, aus allem das Positive hervorzuheben. Die Käfer wirken in ihrer Unterschiedlichkeit und Farbenpracht wunderschön und selbst ein Hinterhof, vollgestopft mit alten Möbeln, wird zu einem abenteuerlichen Labyrinth. Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend. Interessant war für mich vor allem die Darstellung der Käfer. Sie wirken in kleinster Weise abstoßend, sondern einzigartig und faszinierend, geradezu sympathisch. Allen voran natürlich der Nashornkäfer Baxter, der Darkus Käferkumpel wird. Der schlaue Käfer und der mutige Junge schließen sehr schnell Freundschaft. Baxter ist ein sehr intelligentes Krabbeltier und der beste Freund, den man sich vorstellen kann. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er maßgeblich an der Suche nach Darkus Vater beteiligt ist. Nebenbei bewahrt er Darkus noch vor der einen oder anderen Gefahr. Baxter ist ein so kluger und liebenswerter Käfer, da wünscht man sich schon fast selber einen eigenen Käferkumpel.

Auch die anderen Protagonisten wirken sehr gut ausgearbeitet. Die Modedesignerin Lucretia Cutter ist die perfekte Gegenspielerin. Exzentrisch und rücksichtslos hat sie mich an die Schreckschraube Cruella de Ville erinnert. Da kamen direkt Kindheitserinnerungen hoch und ich habe mich gefragt, ob die Zielgruppe von Käferkumpel wohl noch die "101 Dalmatiner" kennt und den Vergleich auch ziehen würde. Neben Lucrecia Cutter spielt auch ihre Tochter eine Rolle in "Käferkumpel". Das arme Mädchen lächzt geradezu nach Liebe und schießt dabei etwas weit über ihr Ziel hinaus. Sie ist die geborene Drama Queen. Obwohl ich mit dieser Art von Charakter normalerweise Probleme habe, hatte ich mit dem Mädchen direkt Mitleid. Bei der Mutter ist es kein Wunder, dass sie etwas abgedreht ist. Doch im Gegensatz zu ihrer Mutter hat sie ein gutes Herz. Auch Darkus Onkel Max hat mir gut gefallen. Er nimmt Darkus bei sich auf. Dadurch kommt es zu ein paar wirklich komischen Situationen, da Max sich so überhaupt nicht mit Kindern auskennt und etwas überfordert ist. Besonders über seine Schlaflösung für Darkus musste ich lachen.

Die Geschichte wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Hat das Abenteuer erst einmal angefangen, passiert eines nach dem anderen. Obwohl das Buch für eine jüngere Zielgruppe ausgelegt ist, konnte mich die Geschichte gut unterhalten. Das Lesen hat Spaß gemacht und ein paar Mal musste ich sogar Lachen.

Fazit: "Käferkumpel" von .M.G. Leonard ist ein erfrischendes Jugendbuch. Obwohl die Zielgruppe recht jung ist (10 - 13 Jahre), konnte mich das Buch bestens unterhalten. Nach dem Lesen betrachte ich Käfer nun mit einem anderen Blick und werde von jetzt an beim Betrachten eines Krabbeltiers immer an den klugen Nashornkäfer Baxter denken, der sich in mein Herz geschlichen hat. Mir hat das Lesen Spaß gemacht und Kinder werden mit Sicherheit begeistert sein.

Gastrezension von Dani auf Selection Books.