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Bewertungen
Insgesamt 368 BewertungenBewertung vom 20.07.2018 | ||
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War Jesus ein Mensch, also ein normaler Mann mittleren Alters? Oder war er der Sohn Gottes? In seiner ungewöhnlichen, überaus tiefsinnigen und in der Sprache poetischen Erzählung „Den Himmel finden“, erschienen im Mai beim List-Verlag, versucht der italienische Schriftsteller Erri de Luca (68) die Antwort zu finden. Auf knapp 200 Seiten lässt uns der Autor seinen Protagonisten, einen namenlosen Bildhauer und Restaurator aus einem ebenso unbedeutenden Bergdorf, seine erstaunliche Geschichte erzählen. |
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Bewertung vom 14.07.2018 | ||
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Die rote Frau / August Emmerich Bd.2 „Der Krieg mochte vorbei sei, doch das Toben hatte gerade erst begonnen." So endet der erste Band „Der zweite Reiter“ einer 2017 begonnenen Krimi-Reihe um Kriminalinspektor August Emmerich, verfasst von Alex Beer. Pseudonym der österreichischen Schriftstellerin Daniela Larcher (41). In dieser Situation der politischen und gesellschaftlichen Wirren im Wien des Jahres 1920, einer Stadt der Extreme zwischen bitterer Not, politischen Unruhen und wildem Nachtleben, beginnt denn auch Beers wieder empfehlenswerter, im Mai beim Limes-Verlag veröffentlichter zweiter Band „Die rote Frau“. |
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Bewertung vom 08.07.2018 | ||
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Der einsame Bote / Kommissar Tommy Bergmann Bd.3 Der Psychothriller „Der einsame Bote“ des norwegischen Bestseller-Autors Gard Sveen (49), der seit fünf Jahren als neuer Stern am skandinavischen Thriller-Himmel gehandelt wird, wird mein letzter Band aus dieser Reihe um Kommissar Tommy Bergmann gewesen sein. Schon bei Sveens erstem, mehrfach ausgezeichneten Debüt „Der letzte Pilger“ (2016) hatte ich bemängelt, die Handlung sei verwirrend und es gebe bessere als diesen zum „besten Krimi Skandinaviens“ gekürten Thriller. Beim zweiten Band „Teufelskälte“ (2017) stellte ich fest: „In diesem düsteren Thriller sind einfach alle irgendwie krank, jeder auf seine Weise - die möglichen Täter, der Kommissar, seine Kollegin. Bei Gard Sveen herrscht nur Dunkelheit und Wahnsinn.“ |
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Bewertung vom 07.07.2018 | ||
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ABGEBROCHEN - Der japanische Thriller "Unter der Mitternachtssonne" von Keigo Higashino hat mir überhaupt nicht gefallen, weshalb ich die Lektüre jetzt nach einigen Kapiteln abgebrochen habe: Mit jedem Kapitel wurden neue Handlungsstränge mit neuen Personen ins Spiel gebracht. Die zunehmende Zahl japanischer Namen war mir allmählich zu verwirrend und die Handlungssprünge so irritierend, dass ich keinen "roten Faden" mehr ausmachen konnte und fast den Überblick verlor. Jedes Mal, wenn ich dachte, "jetzt geht's aber endlich los", fing wieder ein neues Kapitel mit neuen Personen an. Nein danke, dafür ist mir meine Zeit zu kostbar! |
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Bewertung vom 01.07.2018 | ||
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Ein gewaltiges und nachhaltig wirkendes Meisterwerk ist dem irischen Bestseller-Autor John Boyne (47) mit seinem hervorragenden Roman „Cyril Avery“ gelungen, der im Mai im Piper-Verlag erschien. In leichtem Erzählton nimmt sich Boyne auf 740 Seiten eines auch in unserer doch scheinbar so aufgeklärten Gesellschaft noch immer für viele schwierigen und heiklen Themas an – der Homosexualität und Homophobie. Unbegreiflich ist es deshalb, dass der Verlag in Klappentext des Buches nicht ein einziges Mal diese Begriffe nennt, sondern nur oberflächlich in eine Handlung einführt, die dem Autor doch nur als Mittel zum Zweck dient. |
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Bewertung vom 18.06.2018 | ||
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„Das Kaff“ ist ein humorvoller, zugleich bissiger, zweifellos mit autobiographischen Motiven durchsetzter Heimatroman, den Jan Böttcher (45) im März im Aufbau-Verlag veröffentlicht hat. Böttcher selbst wurde im niedersächsischen Städtchen Lüneburg geboren und zog zum Studium nach Berlin, wo er noch heute lebt. Jenes norddeutsche „Kaff“, in das der Erzähler, der aufstrebende Architekt Michael Schürtz aus Berlin, wegen eines Großauftrags nach 20-jähriger Abwesenheit zurückkehrt, ist viel kleiner als Lüneburg, eher ein großes Dorf mit ein paar Läden, mit Kneipen und Imbissbuden und sogar noch einem Kino, doch dürften Beobachtungen und Erfahrungen seines Protagonisten denen des Autors ähneln. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 15.06.2018 | ||
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Nichts, um sein Haupt zu betten Erinnerungen an ein früheres, gefahrvolles Leben in Deutschland zu Zeiten des Nazi-Regimes – die meisten erst Jahrzehnte später mit zeitlichem Abstand von jüdischen Emigranten oder politisch Verfolgten als Buch veröffentlicht – kennen wir unzählige. Etwas ganz anderes sind die Erinnerungen der polnischen Jüdin Françoise Frenkel (1889-1975), die nach ihrer erst im dritten Versuch geglückten Flucht von Frankreich in die Schweiz in den unmittelbar nachfolgenden Monaten am Ufer des Vierwaldstätter Sees ihre Erlebnisse niederschrieb. Diese Aufzeichnungen erschienen bereits 1945 in einem Schweizer Verlag – und gerieten in Vergessenheit. Erst 70 Jahre später wurde ein Exemplar dieser französischsprachigen Originalausgabe auf einem Trödelmarkt in Frankreich wiederentdeckt und 2015, ergänzt um ein sehr persönliches Vorwort von Nobelpreisträger Patrick Modiano sowie zahlreiche Fotos, erneut veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erschien erstmals im Sommer 2016 unter dem Titel „Nichts, um sein Haupt zu betten“ und nun im Februar 2018 als Taschenbuch im btb-Verlag. |
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Bewertung vom 11.06.2018 | ||
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Ein zeitgenössisches Märchen für Erwachsene ist der wunderbare, im literarischen Umfeld bemerkenswerte, knapp 150 Seiten dünne Kurzroman „Ans Meer“ des österreichischen Schriftstellers René Freund (51), der seine Leser wie schon im vorigen Roman „Niemand weiß, wie spät es ist“ (2016) wieder auf eine „ungewöhnliche Reise mit überraschendem Ziel“ mitnimmt. Diesmal begleiten wir Linienbusfahrer Anton, von seinen Fahrgästen liebevoll Bärli genannt, auf seinem Roadtrip der besonderen Art. Es geht in den Süden, ans Meer. |
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Bewertung vom 07.06.2018 | ||
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Mit zwiespältigem Gefühl bleiben wohl viele Leser nach Lektüre des im Mai bei Suhrkamp erschienenen Romans „Der Gott jenes Sommers“ von Ralf Rothmann zurück. Immerhin war der vorangegangene, in 25 Sprachen übersetzte Band „Im Frühling sterben“ (2015) über die Dramen am Rande der Schlachtfelder des Zweiten Weltkrieges ein viel gelobter Bestseller, weshalb die Erwartungen an diesen Folgeband vielleicht zu hoch waren. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 03.06.2018 | ||
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Inspector Chopra und der Juwelenraub / Inspector Chopra Bd.2 Mit seinen teils humorigen, teils informativen Krimis um den in Ruhestand versetzten Inspector Ashwin Chopra und dessen jungen Elefantenbullen Ganesha entführt uns der britische Schriftsteller Vaseem Khan (45) nach Mumbay, die größte Stadt Indiens, und damit in eine für uns Deutsche ziemlich fremde Welt, die sogar der indischstämmige Autor selbst erst als 26-Jähriger kennenlernte. Nach „Ein Elefant für Inspector Chopra“ (2017) veröffentlichte der Ullstein-Verlag nun im Februar den zweiten Band „Inspector Chopra und der Juwelenraub“. In Großbritannien sind seit 2015 bereits fünf Bände dieser Krimireihe erschienen. |
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