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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2019
Die Kräutersammlerin
Hurst, Heidrun

Die Kräutersammlerin


ausgezeichnet

Johanna auf der Suche nach der Wahrheit




Meine Meinung zur Autorin und Roman:

Ich war ja erst skeptisch, da ich eigentlich kein Krimi-Fan bin, aber ich muss sagen ich war von der ersten bis zur letzten Seite sehr begeistert und Positiv überrascht. Ihre Recherche ist hervorragend, alles stimmt bis aufs i-Tüpfelchen. Ihr Schreibstil ist sehr klar, kraftvoll, Bildhaft und einfühlsam, sie reist einem mit beim Lesen, es war wie ein Sog dem man sich nicht mehr entziehen konnte. Ich fühlte mich in den Schwarzwald von 1343 hineinversetzt, sah die dunklen und tiefen Tannenwälder vor mir, durchwanderte mit Johanna die Wälder und sah ihr beim Suchen der Kräuter zu, konnte ihr einen Blick über die Schulter werfen, beim mischen und herstellen der Kräuter und Tinkturen, hatte dabei den würzigen Duft in der Nase. Ihre Protagonisten sind sehr Liebevoll beschrieben, auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, man konnte sich sehr gut in jede einzelne hineinversetzen. Sie hat eine sehr mystische Geschichte erschaffen , voller dunkler Geheimnisse und einem überraschenden Ende, das ich nicht erwartet hatte. Sie führte mich auf eine falsche Spur, ich hätte nie vermutet das diese Person darin verstrickt ist. Danke Liebe Heidrun für diesen wunderschönen und spannenden Krimi.


Ich war genauso erschrocken wie die Heilerin und Kräuterfrau Johanna, als sie auf die Leiche dieses Blutjungen Mädchens im Wald stieß. Waren es wirklich die Wölfe, man spürte Johannas skeptische Gefühle, da waren Verletzungen die nicht von den Wölfen stammen konnten. Clewin der Spielmann kreuzt wie gerufen ihren Weg, und er hilft ihr den Leichnam in den Ort zum Bürgermeister zu schaffen. Es wird immer Mysteriöser, keiner will an Mord glauben, alle im Ort benehmen sich eigenartig, sie stößt auf eine Mauer des Schweigens. Aber Johanna lässt sich nicht von ihren Vermutungen abbringen, sie geht der Sache nach. Als hätte sie schon nicht genug Probleme, taucht ihre Freundin Elen mit einem herrenlosen Kind auf, das nicht spricht und sich eigenartig benimmt.

Das Rätsel löst sich nachts, als sie Geräusche vor der Türe ihrer Hütte hört, als sie öffnet, steht ein weißer Wolf davor, das kleine Mädchen und er gehören zusammen. Ein wirkliches Mysterium, jetzt hat sie noch das kleine Mädchen und einen Wolf um den sie sich kümmern muss. Lukas der Flößer, ist nicht sehr erbaut davon , er umwirbt Johanna und würde sie gerne heiraten, aber auch Clewin hat sich in Johanna verliebt. Lukas, sieht es nicht gerne wenn Johanna allein durch die Wälder streift, den wieder ist ein junges Mädchen verschwunden. Man munkelt mittlerweile es wären schon mehrere Mädchen spurlos verschwunden. Da, sind auch noch die Leprosen, die abgeschieden im Wald leben, und der alte Eremit Pius , der in eine Höhle lebt, diese Menschen besucht Johanna ab und zu. Jedenfalls lässt Johanna das keine Ruhe, sie bohrt und forscht nach, sehr zum Unmut anderer. Die ganzen Nachforschungen werden lebensgefährlich für sie, jedenfalls habe ich die Luft angehalten und mit Johanna um ihr Leben gezittert und gebebt. Mit diesem überraschenden Ende, hätte ich niemals gerechnet, ich hatte jemanden ganz anderem im Verdacht. Jedenfalls habe ich Johanna in mein Herz geschlossen, schon allein wie sie sich um das kleine Mädchen und den Wolf kümmerte und sich bei sich aufnahm….Ein rundum schöner Roman der einem Zufrieden hinterlässt.

Bewertung vom 09.09.2019
Als wir zu träumen wagten / Die Hafenschwester Bd.1
Metzenthin, Melanie

Als wir zu träumen wagten / Die Hafenschwester Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch Es ist mein erster Roman von Melanie Metzenhin, und ich bin mehr als begeistert. Man spürt beim Lesen wieviel Herzblut sie in die Geschichte gesteckt hat, sie stammt ja selbst aus Hamburg und lies sich zu dieser Geschichte aus dem Leben ihrer Urgroßmutter inspirieren. Wahrheit und Fiktion hat sie wunderschön mit einander vermischt. Zwar war ihre Urgroßmutter keine Krankenschwester, aber sie steht stellvertretend für die fiktive Heldin, Martha Studt eine Figur die man sofort ins Herz schließen muss. Ihr Schreibstil , ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Alles ist sehr Authentisch geschildert, eine Welt im Umbruch, der Streik der Hafenarbeiter, der Stand der Frauen zur damaligen Zeit, das Politische Zeitgeschehen und der Kampf der Frauen für ihre Rechte. Man spürt ihre Akribische Recherche, das medizinische Wissen, und das sie das große Glück hatte, auf ihre Familiengeschichte zurück zugreifen. Jedenfalls hat sie es verstanden mich an die Hand zu nehmen, und mich eins werden zu lassen mit ihren Protagonisten. Sie sind sehr real und glaubhaft dargestellt, ebenso konnte ich mich in ihre Charaktere und Gefühle sehr gut hinein versetzen, ich habe mit ihnen gelitten, gelacht und geweint. Ebenso hat sie das Elend im Gängeviertel und die Cholera Epidemie sehr ergreifend geschildert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Ich muss sagen ich habe Martha von Anfang an bewundert, als 14 Jährige schon sehr stark und selbstbewusst. Eine sehr nette Familie, der Vater fleißig, ein idyllische Familie, auch wenn sie arm sind. Aber das Schicksal schlägt hart zu, als die Cholera ausbricht, erst stirbt die kleine Anna und dann auch noch die Mutter. Was mich wurmte, betroffen und traurig machte, das der Senat und die reichen Pfeffersäcke, alles vertuschen wollten, nur wegen ihres Profits. Der Vater gerät aus der Bahn, der Tod seiner Frau zieht ihm den Boden unter den Füßen weg. Der jüngere Bruder Heinrich, der mal aufs Gymnasium sollte, muss seinen Traum begraben. Erstens sind die Schulen zu, die Epidemie greift um sich, es war schon schlimm, von all dem Elend zu lesen, und dem Medizinischen Machtlosigkeit. Aber Martha, Krempelt die Ärmel hoch, um die Familie durchzubringen, bewirbt sie sich als Hilfskrankenwärterin am St. Georg, trotz der schlechten Bedingungen und Bezahlung, geht sie ihren Weg und entdeckt dabei ihre Liebe zur Medizin. Dr. Schlüter wird ihr Förderer, er erkennt ihre Medizinische Begabung. Sie schafft es durch ihn und seine Frau an das Eppendorfer Krankenhaus, sie landet bei den Erika Schwestern, und beginnt ihre Ausbildung als Krankenschwester. Es war aufregend sie auf diesem Weg zu begleiten, sie hatte es dort nicht leicht, den dort wurden fast nur Töchter aus besserem Haus genommen, keine aus der Gosse, wie ihre schlimmste Feindin und mit Schülerin Auguste es ausdrückte. Sie ist ihre schlimmste Rivalin, eine Ausgeburt des Teufels. Martha, hat es wirklich nicht Leicht dort, aber Carola und Susanne, stehen ihr zur Seite. Nicht nur ihr Vater macht ihr Kummer auch ihre Freundin Milli, die sie von klein auf kennt, wird von ihrem Vater zur Prostitution gezwungen. Durch Carola lernt sie die Sozialdemokraten kennen, kämpft mit ihr für die Rechte der Frauen, der Prostituierten , bessere Bedingungen für die Arbeiter. Alles was gegen die Regeln der Krankenhausregeln spricht, und dann lernt sie auch noch den Jungen Ingenieur Studt auf einer Veranstaltung kennen. Alles was ihr als Erika Schwester verboten ist, sie setzt damit als 2. OP Schwester und ihren Beruf aufs Spiel. Eine spannende Geschichte voller unvorhergesehenen Wendungen. Eine Achterbahnfahrt beginnt, für Martha und auch Milli..... „Eine aufregende, Facettenreiche und spannende Geschichte, vor Großem Historischen

Bewertung vom 08.09.2019
Ein neues Blau
Saller, Tom

Ein neues Blau


ausgezeichnet

Lili Geheimnisse um eine Porzellanschale

Ein neues Blau


Meine Meinung zum Autor und Buch
Tom Saller, hatte mich mit seinem Debüt Roman, Martha tanzt, hellauf begeistert. Deshalb musste ich auch unbedingt diesen lesen, denn es geht hier um die KPM , die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin. Das Buch ist gut geschrieben, nur was mich sehr störte, diese plötzliche Gedanken und Zeitsprünge. Es wäre schön gewesen mehr und ausführlicher sich in der Welt des Porzellans aufzuhalten, es kam für mich etwas zu kurz. Dafür bekam man aber tiefe Einblicke in die Welt des Tees. Begleitet Lili von klein auf durch ihr Leben. Das Japanische Teehaus und der Japaner Takesi,spielen eine große Rolle und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ebenso spielen die verschiedenen Kulturen und Religionen eine große Rolle und auch der Nationalismus nimmt einiges an Raum ein.
Der Schreibstil ist recht flüssig, manchmal schon fast Poetisch, er erzählt in leisen und Bildhaften Tönen.

Lill eine Halbjüdin, verliert ihre Mutter Charlotte sehr früh gestorben ist. Ihre Welt besteht aus ihrem Vater Jakob, einem Teehändler und Herren Takeshi. Sie lernt viel von beiden, über die Welt , Religion und Kulturen.
Das Teehaus in ihrem Garten liebt sie über alles, Takeshi weiht sie in die Kunst des Tee ein. Dieser Satz Seite 88: „ Ursprünglich hat es nur eine einzige Teepflanze gegeben“, erklärt er und reicht ihr ihre Schale herüber, „in China. Sie stammte aus der Familie der Kamelien. Weiße, wunderschöne Blüten an einem immergrünen Strauch. Kannst du dir das vorstellen? Ein Gewächs immer da, immer grün, scheinbar losgelöst vom Lauf der Zeit?“
Die junge heranwachsenden Lili, lernt die Pechstein kennen, er ist Direktor der KPM, hier erkennt sie ihre Bestimmung, die Welt des Porzellans, ein Beruf der ihr Freude macht, der sie ausfüllt. Aber die Nazis, zerstören ihre Welt, Lili, flieht nach Amerika. Schließlich nach 50 Jahren kehrt sie zurück, in ihr altes Haus mit dem Japanischen Garten. Sie lebt wie in einem Schneckenhaus, erst die 18 Jährige Anja, die genau so widerspenstig ist, wie Lili, es in ihrer Jugend war, gelingt es langsam diesen Panzer von Lili zu öffnen, und so tauchen wir in Lili Erinnerungen ab, in die Welt des Porzellans, und Geheimnisse die beide Frauen hüten, wie Lilis Porzellanschale. Den Anja und Lili haben vieles Gemeinsam, auch ihre Geheimnisse.....

Bewertung vom 28.08.2019
Dieser weite Weg
Allende, Isabel

Dieser weite Weg


ausgezeichnet

Ich habe schon viele Romane von Isabel Allende gelesen, er gehört für mich zu einer ihren besten, die sie bis jetzt geschrieben hat.. Man spürt beim Lesen, das sie sich mit dem Land Chile und dem Exil auskennt, auch sie floh mit ihrer Familie, aus dem Land. Ihre Helden und Figuren könnten nicht authentischer sein, was sie und ihre Familie erlebt haben, hat sie inspiriert zu dieser Geschichte. Aktueller könnte die Geschichte nicht sein, wenn wir in die Welt blicken. Diktatoren, wie Franco, Hitler, und Pinochet gibt es noch immer. Alles ist sehr bildhaft und real beschrieben, ich habe mit Viktor, Roser, Carme mitgelitten. Ihr Erzähl-und Schreibstil, ist Kraftvoll, Klar, voller wärme und tiefe. Dieser weite Weg durch das Leben der Flüchtlinge ist hart und steinig, aber doch voller Hoffnung.

Viktor war mir von Anfang an Sympathisch, ebenso sein Bruder und die Eltern, die nichts von der Regierung des Despoten Franco halten. Ebenso Roser, die Frau von Guillem, eine rechtschaffene Person, ein Ziegenmädchen, das sich durch Fleiß , Begabung und Intelligenz hochgearbeitet hat. General Franco macht das Leben unmöglich in Spanien und der Bürgerkrieg. Die Dalmau sind in Gefahr, ihnen bleibt nur die Flucht, und die ist gefährlich und waghalsig. Ich hielt oftmals die Luft an beim Lesen, als es über die Pyrenäen ging, durch Eis und Schnee. Sah die Internierungslager vor mir in Arges-sur Mer, Sand, Meer und Stacheldraht, die Zustände dort waren für die Flüchtlinge verheerend. Sie waren unerwünscht, es gab nicht genug Medikamente und es mangelte am vielen. Sie waren quasi Gefangene, 500.000 Menschen auf der Flucht vor der autoritären Herrschaft Franco´s, zusammen gepfercht in den Lagern. Da bekam man schon Gänsehaut und tränen in die Augen. Dank dem berühmten Dichter Paplo Neruda, gelingt es Viktor mit Roser und 2000 anderen Migranten nach Chile auf der Winnipeg in das Land zubringen, er hat alles Organisiert.

Die Dalmus haben Glück, in ihrem Exil, das langsam zu ihrer Heimat wird, Viktor kann seinen Traum als Arzt verwirklichen, auch Roser gewinnt Fuß, und kann ihre Begabung als Pianistin verwirklichen. Vor ihnen liegt ein steiniger Weg, aber wenn es irgendwann am schönsten ist, scheint sich das Schicksal zu wiederholen. Nach dem man den Präsidenten Allende gestürzt hat, kommt der Diktator Pinochet an die Macht, und die grausige autoritäre Herrschaft wiederholt sich. Nachdem Viktor und seine Familie Wurzeln geschlagen haben, sind sie und viele Menschen nicht mehr sicher im Land, sie müssen fliehen vor den Schergen Pinochets. Es war mehr als Aufregend u

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2019
Kastanienjahre
Baumheier, Anja

Kastanienjahre


ausgezeichnet

Bewegend und schön
Inhaltsangabe: Wunderlich-Verlag

Ein anderes Land. Ein anderes Leben.

Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob kennen, die beiden Lieben ihres Lebens. Henning, der Fels in der Brandung, den sie seit Kindertagen kennt, Jakob, der Frauenschwarm, der Künstler werden will und wie sie davon träumt, einmal den Eiffelturm zu sehen. Eine fatale Dreiecksbeziehung voller Geheimnisse - bis Jakob eines Tages spurlos aus Elises Leben verschwindet.
Als Elise nach vielen Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt, taucht sie tief ein in ihre eigene Vergangenheit und in die Geschichte von Peleroich, wo ihre Eltern sich kurz nach Gründung der DDR kennenlernen…
Anja Baumheier erzählt von einem malerischen Dorf und dem Schicksal seiner Bewohner zwischen Gründung der DDR, Mauerbau und Nach-Wendezeit.


Meine Meinung zur Autorin und Buch

Schon mit ihrem Debütroman „Kranichland“, war ihr ein großartiger Roman gelungen, auch mit diesem neuen Werk, legt sie noch eine Schippe drauf. Ich war begeistert und hin und her gerissen, es war wie ein Sog beim Lesen, man konnte nicht mehr aufhören. Mit viel Herzblut und Gefühl hat sie auch diese Geschichte geschrieben. Man spürt das sie die ersten 10 Jahre in der DDR aufgewachsen ist. Sie erzählt von den Missständen während der DDR Zeit, und nach der Maueröffnung. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, Klar und Kraftvoll, alles ist so Bildhaft und real beschrieben, das ich das Gefühl hatte im Kastanienhof mit all den Figuren zu sitzen und Friedrichs, legendäre Bratkartoffeln zu Riechen und schmecken. Der Kastanienbaum die „ Thomas-Mann-Kastanie“ zieht sich wie der Kastanienhof, wie ein roter Faden durch die Geschichte, sie sind der Dreh und Angelpunkt.


Alles fängt mit Elise in Paris 2018 an, und langsam erfährt man wie sie von Peleroich in dieser Stadt gelandet ist. Wo sie seit 20 Jahren lebt und eine kleine Boutique betreibt, bis ein Anonymer Brief aus ihrem Heimatdorf eintrifft, der sie vollkommen aus der Bahn wirft, ihr altes Heimatdorf, soll dem Erdboden gleich gemacht werden, mit ihrer Freundin Marina , die eigentlich nach Paris kam, um mit Elise deren 58. Geburtstag zu feiern, reisen beide nach Peleroich. Und wir tauchen ab in die Vergangenheit, dieser wundervolle Geschichte die so manches dunkles Geheimnis ans Licht bringt. Schon Elise Geburt war aufregend, ihre Mutter Christa und Vater Karl, sind liebevolle Eltern. Karl der mit Leib und Seele Förster ist, muss den Beruf aufgeben, da er sich nicht ins Regime fügt. Das Dorf ist so Idyllisch, die Bewohner halten wie Pech und Schwefel zusammen, so eine richtige Dorfgemeinschaft. Man trifft sich im Kastanienhof, bei Friedrich und Dora, oder unter der Kastanie. Otto der Pfarrer der Gemeinde mag man sofort, Ludwig Lehman der Bürgermeister, ist der einzige der sich dem System angepasst hat, und eigentlich gar nicht zu den andren passt, ein Verräter und der andere an die Stasi verrät. Elise wächst in dieser Idylle auf, sie träumt von Paris und der Mode, sie möchte Kleider entwerfen. Ihre Freunde Jakob, der Enkel von Otto, träumt Künstler zu werden, Henning der Sohn vom Kastanienhof, ist Bodenständiger, so ein Fels in der Brandung, an den man sich anlehnen kann. Elise liebt beide, Jakob und Henning, man spürt ihre Zerrissenheit, für wenn sie sich entscheiden soll. Und sie entscheidet sich, mit wehem Herzen, in meinen Augen für den richtigen MannEs waren wundervolle und Aufregende Jahre, Elise und die Menschen in Peleroich zu begleiten. Es gibt viele Geheimnise, mit ihnen zu teilen, warum Jakob plötzlich spurlos verschwand, warum Elise Vater Karl zu Tode kam, steckt der Briefschreiber dahinter ? Wer trägt Schuld, ich war jedenfalls auf der falschen Spur, wer dahinter steckte….

Eine Geschichte zum Versinke

Bewertung vom 01.08.2019
Die Gärten von Monte Spina
Scriverius, Henrike

Die Gärten von Monte Spina


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte voller Licht und Farbe
Es ist Henrike Scriverius erster Roman und ich muss sagen ihr Debüt ist ihr ganz gut gelungen.
In ihrem wirklichen Leben ist sie Landwirtschaftsarchitektin, dieses Wissen kommt hier zum tragen.
Als Lanzarote Fan, war der Roman ein muss für mich, auch wenn sie diese kleine Insel, die im Norden liegt, einen Fantasienamen gegeben hat. Diese Inseln sind ein Traum, allein die Sonnenauf-und Untergänge die sie beschreibt, sollte man wirklich erlebt haben. Eine Aufregende Insellandschaft, mit ihren Vulkangrotten und der Zauber und Mystik der Landschaft wird lebendig beim Lesen. Sehr schön hat sie die Probleme, ihrer Figuren beschrieben, eine jede hat ihr Päckchen zu tragen. Sie gibt uns tiefe Einblicke in die verwundete Seelen. Alles ist sehr lebendig und Bildhaft beschrieben, das es ein vergnügen ist mit den Protagonisten abzutauchen in die Geschichte.

Toni ist schon ein besonderer Mensch, ihre Seele ist tief verwundet und verletzt, nach dem tragischen Tod ihres Mannes Leon. Sie trägt sich mit Schuldgefühlen herum, verkriecht sich in ein Schneckenhaus. Bis sie das Angebot bekommt, als Gärtnerin, für den reichen Max Bror zu arbeiten.
Dieser Mensch, ist wirklich kein Vergnügen, eine Ausgeburt des Teufels kann er sein. Wie er manches mal die Menschen durch seinen Zynismus verletzte, ging schon mal unter die Gürtellinie.
Die einzige die ihn im Griff hat, ist die Hausdame Helen, was verbindet die beiden ? Na, wie wir Toni so langsam kennen gelernt haben, und von verboten nichts hält und sehr neugierig ist, wird sie sich nicht abhalten lassen, ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts angehen. Toni, blüht langsam auf, die Insel tut ihr gut. Es machte Spaß ihr bei ihren Gärtner arbeiten über die Schulter zuschauen. Mit ihr das Eiland zu entdecken, mir ihr mit der Jacht und dem liebenswerten Bootsführer nach Lanzarote überzusetzen und über die Insel zu streifen. Die manches mal sehr schräge Lou, wird zu Freundin, aber auch sie schleppt eine Last mit sich herum. Schön war es auch mit ihr so manches Abenteuer zu erleben, und hinter dieses zynische Bosheit von Max Bror zu kommen. Den hinter jeden noch so harten Schale, steckt ein weicher Kern. Ob es Toni, gelingt hinter Max verletztes Seele zukommen? Lassen wir uns überraschen, es gibt viele Tiefen und Höhen und ein unerwartetstes Ende, das mich völlig überrascht hat.

Bewertung vom 30.07.2019
Die Leben der Elena Silber
Osang, Alexander

Die Leben der Elena Silber


ausgezeichnet

Bewegend und Schön
Inhaltsangabe: Quelle S. Fischer-Verlag
Alexander Osang schreibt den großen Roman seiner Familie – es ist der Roman des 20. Jahrhunderts.

Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinzstadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hingerichtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Sie heiratet den deutschen Textilingenieur Robert Silber und flieht mit diesem 1936 nach Berlin, als die politische Lage in der Sowjetunion gefährlich wird. In Schlesien überleben sie den Zweiten Weltkrieg, aber dann verschwindet Robert in den Wirren der Nachkriegszeit, und Elena muss ihre vier Töchter alleine durchbringen. Sie sollen den Weg weitergehen, den Elena begonnen hat zu gehen – hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat?
2017, mehr als zwanzig Jahre nach Elenas Tod, macht sich ihr Enkel, der Filmemacher Konstantin Stein, auf den Weg nach Russland. Er will die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen, um sich selbst zu verstehen.

Meine Meinung zum Autor und Buch
Es ist mein erstes Buch von, Alexander Osang, ihm ist mit diesem Roman, das ihn durch seine eigene Familiengeschichte inspiriert hat, ein sehr tiefgehender und einfühlsamer Roman gelungen.
Ein Roman, der einem fordert beim Lesen, aber doch sehr spannend und flüssig zu lesen ist. Die verschiedene Handlungsstränge sind sehr gut mit einander verknüpft.Wir erleben, die wirren der russischen Revolution, und des 2. Weltkrieges, die Teilung Deutschlands. Es war spannend mit Lenas Enkel Konstantin auf die Spurensuche von seiner Baba zugehen. Ein bewegtes Leben öffnet sich uns , voller Wendungen und Geheimnissen. Die Figuren sind sehr real und lebendig, ebenso ihre Charaktere, auch kommt die russische Seele zum tragen. Der Schreibstil ist sehr kraftvoll, spannend und Bildhaft, man hatte das Gefühl die Protagonisten auf ihren Wegen zu begleiten.

Es fängt 1905 an, in dem kleinen Dorf Gorbatow in Russland. Als die Familie von der russischen Revolution überrollt wird. Lena ist mal gerade zweieinhalb Jahre als, als man ihren Vater Viktor einen Revolutionär auf brutalste Weiße hinrichtet. Lena, flieht mit ihrer Mutter Sina und ihrem 11 Ihrigen Bruder Pawel, vor den Mördern ihres Vaters. Viktors Hinrichtung ging mir schon unter die Haut, und die kleine Lena, die so an ihrem Vater hing. Jahre später kehrt sie mit der Familie zurück,in das Dorf, ihre Mutter hat einen neuen Mann, Viktor wird nun als Held gefeiert. Lena lernt in der Fabrik, wo sie arbeitet den deutschen Ingenieur Robert Silber kennen. Sie heiraten, haben vier Töchter und wieder, muss Lena ihr zu Hause verlassen, der 2. Weltkrieg steht vor der Tür. Sie fliehen nach Deutschland, Roberts Familie, besonders seine Mutter macht es Lena nicht leicht, sie hätte sich eine bessere Partie, für ihren Sohn gewünscht, den Silbers sind reiche Fabrikbesitzer. Hätte Lena geahnt was auf sie zukommt, vielleicht wäre ihr Leben anders verlaufen. Aber sie wird einfach überrollt von der Welle, Robert verschwindet spurlos, nach dem Krieg, sie steht vor dem nichts und mit vier Kindern, die sie ganz alleine durchbringen muss. Es war schon hart, aber Lena, die nicht verwöhnt war vom Leben, beißt sich durch. Es war spannend Konstantin, sich auf die Spurensuche von seiner Baba Lena zu machen und mit ihm nach Russland zu reisen. Lenas Geheimnisse zu lüften. Eine Frau die man bewundern muss, mit viel russischer Seele. Eine Geschichte mit Wehmut, aber ohne Düster zu wirken.

Bewertung vom 19.07.2019
Funkenflug
Friederichs, Hauke

Funkenflug


ausgezeichnet

Ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte

Biografie
Hauke Friederichs, Jahrgang 1980, studierte Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politik und Journalistik und absolvierte die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Der freie Journalist schreibt über Sicherheits- und Verteidigungspolitik u.a. für DIE ZEIT, den Tagesspiegel, Cicero und Spiegel-Online.

Meine Meinung zum Autor und Buch

Hauke Friedrichs, ist mit seinem Sachbuch, ein bedeutendes Stück Zeitgeschichte gelungen.Man lernt alles aus einem nicht bekannten Blickwinkel kennen. Erfährt neues was man bisher nicht wusste, oder mir aus dem Geschichtsunterricht bekannt war, er rollt ein Stück dunkler Zeitgeschichte neu auf. Er erzählt alles sehr spannend und Bildhaft, man spürt das er Sozial und Wirtschaftsgeschichte studiert hat. Wie schreibt Andreas Kilb, „Ein Geschehen, das wir bisher nur aus den Geschichtsbüchern kannten, (bekommt) auf einmal glühende Farben.“ Was ich nur unterschreiben kann. Ein Sachbuch das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.



Allein schon die Vorgeschichte über Deutschland und Polen, die Provokation zwischen den beiden Ländern, lernt man aus einer ganz anderen und unbekannten Sicht kennen. Hitler wollte Polen als verbündeten gegen Russland, die Ukraine sollte an Polen gehen, aber die Polen lehnten einen Krieg, gegen die UdSSR ab. Was wir bis heute nicht bewusst war. Wir begegnen vielen bekannten Personen, der -halbjüdin Katja Mann und ihrem Mann Thomas, ein Gegner von Hitlers Politik, die ihre Sommerferien 1939 vor dem großen Weltenbrand in Holland verbringen. Kennedy Senior, der sein Land als Botschafter in London vertritt. Der Kreis um Weizsäcker, sie wollen die Franzosen und Briten da zubringen, Hitler klar zumachen, das ein Überfall auf Polen, einen Weltkrieg auslösen wird.Wir bekommen sehr tiefe und interessante Einblicke in ein Stück Geschichte, das ein sehr großes Chaos auslöste, und die Welt in Flammen stand. Es ist schon erschaudernd und bedrückend, wenn man dies liest, und unsere jetzige Weltpolitik vor Augen hat. Es war beeindruckend so vielen bekannten Persönlichkeiten in dem Buch zu gehen, nicht zu vergessen, Hans uns Sophie Scholl, Wilhelm Canaris, Ernst von Weizsäcker usw. ich kann sie hier alle nicht aufzählen. Ein Sachbuch, das ich nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 19.07.2019
Der Gesang der Flusskrebse
Owens, Delia

Der Gesang der Flusskrebse


ausgezeichnet

Es ist mein erstes Buch von, Delia Owens, und sie hat mich verzaubert und berührt, mit dieser Geschichte. Ihr Schreibstil ist klar, kraftvoll und doch sehr feinfühlig, aber auch sehr Bildhaft.
Ihre Protagonisten sind sehr Authentisch und real, auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut herauskristallisiert , so das man sich sehr gut in sie hinein versetzen konnte, besonders in das Mädchen Kya, und deren verletzte Seele hatte es mir angetan. Es war wunderschön durch das Marschland zu streifen, man konnte die Luft dort riechen und schmecken. Eine schon fast Poetisch Anmutete Geschichte. Voller dunkler Geheimnisse,, die es zu lüften galt. Ein Buch das ich nicht missen möchte. Traurig und schön zugleich.

Mir tat die kleine Kya leid, erst wurde sie von der Mutter verlassen, die einfach verschwand, sie lebt anschließend mit dem Vater allein in der armseligen Hütte. Auch er verlässt sie, Kya ist nun auf sich allein gestellt. Ich sah das arme Ding vor mir und hätte es gerne in die Arme genommen. Es war schön sie durch die verschiedene Erzähl strenge zu begleiten, von der Jugend bis zum Erwachsen sein. Man bekam viele verschiedene Blickwinkel zu sehen. Ihre Einsamkeit dort in ihrer Hütte am Meer , in dem Marschland, hat mich oft traurig gemacht. Sie lebt so ziemlich ausgegrenzt von der Welt da draußen, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Doch eines Tages geschieht ein Mord, ein Mann , Chase Andews, wird Tod aufgefunden. Natürlich kommt für die Bevölkerung, nur die wunderliche Kya in bedacht. Ein Hexenrosses, beginnt, kann sie den wirklich, eine junge Frau die im Einklang mit der Natur lebt, die jedes Pflanze und Tier kennt, eine Mörderin sein ? Aber den Menschen scheint das gleich, sie brauchen ein Opfer. Ich habe um Kya gezittert und gebebt, und gehofft das sie am Ende noch Glücklich wird, und nicht alles verliert was sie Liebt.
Eine Kriminalgeschichte mit unglaublich viel Tiefgang, der betroffen und nachdenklich macht.

Bewertung vom 15.07.2019
Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1
Winterberg, Linda

Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Drei Frauen und ihr Traum von Freiheit

Inhaltsangabe: Quelle Aufbau-Verlag
Das Licht der Welt.

Berlin 1917: Edith, Margot und Luise könnten unterschiedlicher nicht sein, als sie sich bei der Hebammenausbildung kennenlernen. Was sie jedoch verbindet, ist ihr Wunsch nach Freiheit und Selbständigkeit – als Flucht vor dem dominanten Vater, vor der Armut der Großfamilie oder den Schatten der Vergangenheit. In einer Zeit, in der die Welt im Kriegs-Chaos versinkt, ist die Sehnsucht nach Frieden genauso groß wie das Elend, mit dem die drei Frauen täglich konfrontiert sind. Aber sie geben nicht auf, denn sie wissen, dass sie jeden Tag aufs Neue die Chance haben, Leben zu schenken …

Die große Hebammen-Saga: historisch fundiert, atmosphärisch und voller liebenswerter Figuren.

Meine Meinung zur Autorin und Inhalt:
Mit großer Spannung habe ich auf den Roman, von Linda Winterberg/ Nicole Steyer gewartet.
Und ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil das Warten hat sich gelohnt, ich bin begeistert und fiebere schon den 2 Fortsetzungen entgegen. Sie hat mal wieder sehr gut recherchiert, alles ist so authentisch , Bildhaft und berührend erzählt. Die damalige Kaiserzeit, die Armut und das Elend, in den Elendsvierteln von Berlin, da kamen einem schon mal die Tränen beim Lesen. Auch der erste Weltkrieg, mit all seinen Auswirkungen und die damalige Grippe. Sehr vieles ist historisch belegt, der Bau der Frauenklinik, die Hebammenlehranstalt und der Chefarzt der Klinik Prof. Dr. Sigfried Hammerschlag. Ihre Figuren sind so real und Authentisch, ich habe die drei Mädels, Edith, Margot und Luise sofort in mein Herz geschlossen, und sie für ihren Wunsch nach Freiheit und Selbstverwirklichung bewundert, kein einfaches Unterfangen zur damaligen Zeit. Der Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und mitreißend, sie versteht es einem in das Geschehen hineinzuziehen, es ist wie ein Sog beim lesen, man verschmilzt mit ihren Protagonisten und wird eins mit ihnen.

Ich sah Luise vor mir, wie sie sich von dem kleinen Dorf Eckersberg in Ostpreußen aufmachte um in Berlin die Hebammenschule zu besuchen. Auf anraten ihrer Großmutter Else, die selbst Hebamme dort ist. Es war schon eine große Umstellung, dieser kleine Idyllische Ort, und das große und pulsierende Berlin. Vor der Schule begegnet ihr Margot, die aus den Hinterhöfen und dunklen Kellerwohnungen den Elendsvierteln stammt. Edith die dritte, ist genau das Gegenteil, sie stammt aus einer reichen jüdischen Familie, aber der Eindruck täuscht. Edith, hat sich gegen den Willen der Eltern für den Beruf der Hebamme entschieden. Sie hat wie die zwei anderen ein großes Herz, für die Menschen, und diese drei werden zu Freundinnen die durch Dick und Dünn gehen. Die Hebamme Frieda, ist auch so ein Liebenswerter Mensch, genauso wie die Ärzte an der Klinik. Sie erleben das Leid und das Elend hautnah, während des 1. Weltkriegs, täglich begegnet ihnen der Tod , aber auch das Große Glück einen neuen Erdenbürger in der zeit des Chaos zu begrüßen. Man spürt und erlebt mit, wie sie jedes mal aufs neue gerührt sind, und ihr „ Ein herzliches Willkommen auf der Welt „ begrüßen, das fand ich jedes-mal so ergreifend. Die drei haben soviel gemeinsam, ihren Traum von Selbständigkeit und auch einige Schicksalsschläge der Schicksalsschläge, die sie erteilen, verbinden sie noch mehr miteinander. Eine sehr schöne und berührende Geschichte, mit vielen Einblicken in den Klinikalltag und der Kampf ums überleben, während die Welt im Chaos versinkt.
Ich freue mich schon auf Teil 2 und bin gespannt wie es mit den dreien weiter geht.