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Insgesamt 1220 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2024
The Fiancé Dilemma - Aller guten Dinge sind fünf
Armas, Elena

The Fiancé Dilemma - Aller guten Dinge sind fünf


sehr gut

Ich freu mich so, dass auch dieses Buch nochmal in Green Oak spielt, ich hab mich im letzten Band so sehr in diesen Schauplatz und die wunderbaren Figuren verliebt. Die Story ist wieder absolut charmant und herrlich witzig, gewürzt mit einer Prise Chaos und verheißungsvoller Spannung. Wieder ein absoluter Volltreffer.

Zum Inhalt: Josie ist Bürgermeisterin von Green Oaks, Cafébetreiberin und eine echte Powerfrau. Nur wenn es um die Liebe geht wird sie unsicher und so stand sie nicht nur einmal in den Scherben einer geplatzten Hochzeit, sondern viermal. Und als die Presse sich auf dieses Thema stürzt, fingiert Josie eine neue Verlobung mit Matthew, dem besten Freund ihrer Halbschwester.

Die Prämisse für diesen Liebesroman fand ich ehrlich gesagt mehr als unglaubwürdig und besonders auf den ersten Seiten hat mich das tierisch an Josie aufgeregt, dass sie so ein Peoplepleaser ist und nicht dafür einstehen konnte, eine alleinstehende Frau zu sein, die auch mal Fehler macht.

Lässt man das aber mal außer acht, dann haben Matthew und Josie eine tolle Chemie, die bei mir als Leser absolut angekommen ist. Eigentlich mag ich Fake Dating als Trope sehr gerne, aber hier fand ichs wirklich übertrieben, wie sie absolut jeden anlügen. Das daraus entstehende Chaos ist natürlich unterhaltsam, keine Frage. Aber auf der charmanten Herzlichkeit-Skala hat das Buch dadurch bei mir Punkte eingebüßt.

Ich mochte die schnellen kurzen Kapitel, auch wenn ich dadurch manchmal gedanklich noch in einer Situation festhing, die dann relativ abrupt aufgelöst wurde. Und was ich absolut genial fand, ist wie hier durch die Blume auch ein sehr kritischer Blick auf (soziale) Medien geworfen wurde.
Ich hab dieses Buch wieder genossen, geschmunzelt und geschmachtet. Für mich war das wieder Romcom vom feinsten.

Bewertung vom 06.10.2024
Auf gefährlich sanfte Art
Laurain, Antoine

Auf gefährlich sanfte Art


ausgezeichnet

Das Buch kommt tatsächlich nur mit knapp 200 Seiten daher, war aber perfekt, um mich aus einer kleinen Leseflaute herauszuholen. Ich bin zwar bei so dünnen Büchern immer skeptisch, aber dieses hat es faustdick hinter den Ohren und mich auf den wenigen Seiten absolut erheitert und begeistert.

Zum Inhalt: Psychoanalytiker Doktor Faber soll seiner neuen Patientin Nathalia durch eine schere Krise helfen. Die Fotografin meint ihr Talent verloren zu haben, nachdem sie einen Mord fotografiert hat, aber sie weigert sich darüber zu sprechen. Mit einer kleinen Schreibübung, in der Nathalia Geschichten über ihre Nachbarschaft erzählt, soll sie sich öffnen. Und offenbart dabei so viel mehr.

Ich mochte die Erzählweise total gerne- die Geschichten innerhalb der Geschichte, irgendwo zwischen Realität und Fiktion schwankend, gleichzeitig alles und nichts bedeutend. Ich fand sie nicht nur angenehm und einnehmend zu lesen, sie war auch wunderbar vielschichtig und berührend. Gleichzeitig fand ich es total spannend herauszufinden, was dahinter steckt und was Nathalia versucht zwischen Lügen und Tatsachen zu vermitteln.

Ich mochte diese Form des gezielten Voyeurismus- die Einblicke in Existenzen zwischen Triumph und Niederlage, am Scheideweg ihres Lebens. Und ich empfinde es es spannendes, psychologisches Experiment wie Nathalia mit ihren Geschichten den Spieß umdreht und damit wenig über sich selbst aber viel über den Doktor preisgibt, der sich durch seine Reaktionen auf das Gelesene interessierter zeigt, als er vielleicht sollte.

Die Geschichte ist fast ein bisschen schelmisch, um nicht zu sagen auf intrigante Art perfide, bietet einen hohen Unterhaltswert und ist trotzdem auf das simpelste runtergebrochen. Sie kommt ganz ohne Tand daher und ist trotzdem absolut mitreißend. Ich mochte dieses kleine Katz- und Maus Spiel sehr gerne und fand auch das Ende einfach ausgezeichnet. Hat mir richtig gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 06.10.2024
Das Herz des Verräters
Pearson, Mary E.

Das Herz des Verräters


ausgezeichnet

Der erste Band der Chroniken der Verbliebenen war ein unerwartetes Highlight für mich, das vor allem durch das großartige Setting und seine starke weibliche Protagonistin bestochen hat. Und dieser weite band steht dem Auftakt in nichts nach, sondern knüpft nahtlos daran und und legt in Sachen Charakterentwicklung sogar nochmal eine Schippe drauf. Sehr starker Folgeband.

Zum Inhalt: nachdem Prinzessin Lia nach Venda entführt wurde, versucht sie zusammen mit Rafe, der sich als Abgesandten des Prinzen von Delbreck ausgibt, an einem Fluchtplan zu arbeiten. Und während Lia nach Verbündeten sucht und zunehmend mehr über das raue Leben in Venda lernt, erwacht auch ihre Gabe immer mehr in ihr.

Venda fand ich als Setting richtig cool. Man hat als Leser dieser Reihe ja schon einiges an Schauplätzen erlebt, aber die Beschreibungen der Stadt, der Dörfer und der Lebensumstände des Volkes waren sehr anschaulich. Auch dass man mehr über die Geschichte und Traditionen von Venda erfährt und darüber, wie es regiert und geführt wird, war sehr interessant mit der Geschichte verwoben. Also in Sachen Worldbuilding ist die Autorin einfach absolut grandios.
Ich bin immer noch nicht unbedingt Fan der Einschübe rund um die Geschichte von Morrighan, was vielleicht auch daran liegt, dass sie im eBook ein merkwürdiges Format hat. Aber da sie nicht allzu viel Raum einnimmt, hat mich das nicht weiter gestört. Ansonsten liest sich das Buch wieder sehr flüssig, ist sehr bildhaft geschrieben und voller besonderer Charaktere, die einem ans Herz wachsen.

Neben bekannten Charakteren aus dem ersten Band, treten auch ein paar neue Figuren auf den Plan, die hier stärker in den Fokus rücken. Nicht alle davon sind Lia davon wohlgesonnen und so bleibt es durchgehend interessant, welche Allianzen Lia schmieden kann und wo sie sich potentielle Feinde macht. Ähnlich wie im ersten Band wird auch hier die Geschichte wieder hauptsächlich aus Lias Perspektive erzählt, andere wie die von Kaden oder auch Pauline führen den Leser weg von der Haupthandlung, was ich nicht benötigt hätte. Hier wurde zwar versucht ein umfassenden Bild zu geben, aber dafür sind diese episodenhafte Einschübe einfach zu kurz. Trotzdem war es natürlich schön, aber über den Verbleib der Nebencharaktere ein paar Infos zu bekommen.

In Sachen Lovetriangle hat mir tatsächlich Band 1 ein bisschen besser gefallen, ich fand da gab es hier nicht mehr viel Entwicklung, wobei es natürlich die eine oder andere überraschende Wendung gab. Was mir in diesem Band besonders gut gefallen, war die Charakterentwicklung von Lia. Nicht nur, wie sie sich in Venda einlebt und mit den Kindern umgeht und sich den Clans gegenüber verhält, sondern wie sie sich Gedanken macht, selbst etwas bewirken zu können. Sie ist in diesem Band mehr als nur ein Symbol, sie entwickelt sich zu eine rechten Königin. Auch alles rund um Lias Gabe fand ich in diesem Band nochmal deutlich spannender angelegt.

Ich fand diesen zweiten Band sehr gelungen, der quasi nahtlos an die Handlung von Band 1 anknüpft. ich bin jetzt natürlich entsprechend gesapnnt auf das große Finale des Abschlussbandes.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2024
Truboy
Roshani, Anuschka

Truboy


gut

Das Buch wurde als literarische Detektivgeschichte rund um das Leben des berühmten Autors Truman Capote beworben. Ich muss aber sagen, dass die Suche nach dem verschollenen Manuskript eher in den Hintergrund getreten ist, vielmehr waren es sehr Subjekte Einblicke in das Leben des Autors, untermauert von Interviews mit Capotes Weggefährten. So richtig überzeugt und abgeholt hat mich das Buch zwar nicht, es macht aber zumindest neugierig auf das Leben und die Werke Capotes.

Die Verehrung der Autorin für Truman Capote schwingt in den Seiten ganz eindeutig mit, wodurch ich die Einblicke in sein Leben als eher einseitig empfinde. Auch fand ich die Erzählart der Autorin zwischenzeitlich sehr inkonsistent, was Sprache und Ausdrucksweise angeht. Auch dass die Autorin sich selbst neben Capote ins Zentrum der Erzählung stellt, war noch unbedingt mein Geschmack. Ich bin hier nicht sicher, was das Buch eigentlich sein will- Unterhaltsungslektüre, Biografie, persönlicher Essay- alles irgendwie denkbar und dadurch gleichzeitig aber nichts von alledem in Perfektion.

Vor allem gegen End war ich auch etwas ernüchtert und hatte das Gefühl, dass das Buch das im Klappentext angeteaserte Thema rund um das Manuskript irgendwie verfehlt hat. Unter einer Detektivgeschichte hatte ich mir dann doch etwas völlig anders vorgestellt. Für mich hat das Buch hauptsächlich durch die mehr und minder eigenwilligen Anekdoten aus dem bewegten Leben Capotes brilliert. Das Buch macht Lust sich eingehender mit dem Autor und seinem Leben zu beschäftigen.

Es ist kein Buch was man mal eben so wegliest und hätte mir vielleicht auch eine andere Struktur/ Aufteilung gewünscht, um mich im Buch besser orientieren zu können. Ich fand nicht alle Interviewpartner interessant, andere dafür sogar eigentlich sogar spannender als Capote um den sich hier alles dreht. Teils mitreißen und teils anstrengend zu lesen, war es ein Buch, dass mich sehr zwiegestalten zurücklässt.

Bewertung vom 06.10.2024
Game of Fear and Promise - Spannungsgeladene Dystopie ab 14 Jahren für alle Fans von
Burner, S. B. B.

Game of Fear and Promise - Spannungsgeladene Dystopie ab 14 Jahren für alle Fans von "Squid Game" und "Tribute von Panem". Mit spektakulärer Metallicfolienveredelung auf dem Cover!


gut

Ich fand die Grundidee dieses Buches wirklich interessant und hab mich auch ein bisschen davon beeinflussen lassen, dass es als Dystopie für Fans von "Squid Game" und "Tribute von Panem" beworben wurde. Das hörte sich einfach fantastisch an und ist genau das, was ich gerne lese. Die Parallelen zu Tribute von Panem fand ich zwischenzeitlich eigentlich sogar zu stark und für ein Standalone wollte das Buch einfach zu viel und hat damit Tiefe eingebüßt.

Zum Inhalt: Die Wand ist das Blutspiel mit der höchsten Einschaltquote und den brutalsten Todesfällen. Und doch treten jedes Jahr 100 Kandidaten an, in der Hoffnung auf sozialen Aufstieg und ein besseres Leben. Auch die 16-jährige Lisa erhofft sich von dem Gewinn und mit dem Preisgeld ein besseres Leben für sich und ihre Familie. Doch als Teilnehmerin sind die Schrecken der Wand plötzlich viel realer, als sie dachte.

Ich fand den Einstieg ins Buch leider etwas langatmig. Es braucht ungefähr bis zur Hälfte des Buches, bis die Teilnehmer überhaupt an der Wand waren. Das Worldbuilding war auch eher dürftig ausgelegt und es werden eher die Kandidaten selbst in den Fokus der Geschichte gerückt. Das ist für die Zielgruppe des Buches vielleicht insgesamt interessanter, als erwachsene Leserin muss ich aber sagen, dass viele der gelieferten Infos im weiteren Handlungsverlauf absolut überflüssig sind oder nicht weiterverfolgt werden. Insgesamt ist die Handlung auch recht vorhersehbar, vor allem, wenn man bereits die Tribute von Panem kennt.

Lissa als Protagonistin fand ich an sich gut angelegt, auch wenn sie natürlich oft unbedarft und übermütig handelt. Find eich gemessen am Alter schon auch authentisch, trägt aber gleichzeitig dazu bei, dass ich etliche Male den Kopf über sie geschüttelt habe. Trotzdem ist sie durchaus eine Protagonistin für die man sich Erfolg wünscht und die vor allem mit ihrer Empathie besticht.

Alles rund um die Wand selbst fand ich dann sehr gelungen und wirklich spannend und fesselnd angelegt. Hier wird es temporeich, tatsächlich auch etwas brutal und absolut mitreißend. Das hat mir richtig gut gefallen und mich total abgeholt.

Das Ende war für meinen Geschmack denn zu schnell abgefertigt und hat mich tatsächlich etwas enttäuscht, hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, die vielleicht auch auf den ganzen Hintergrundinfos vom Beginn der Geschichte aufbaut.
Insgesamt zügig und angenehm leicht zu lesen und hohem Spannungsbogen im Mittelteil und für Jugendlicht vermutlich auch nochmal interessanter als für mich.

Bewertung vom 29.09.2024
Das Wohlbefinden
Lenze, Ulla

Das Wohlbefinden


weniger gut

Das Buch befand sich auf der Longlist des deutschen Buchpreises und lockt außerdem mit einem wahnsinnig spannenden, historischen Setting, was mich direkt neugierig gemacht hat. Ich muss sagen, dass das Buch meine Erwartungen eher nicht erfüllt hat, sondern mich eher ratlos zurücklässt.

Zum Inhalt: Die Fabrikarbeiterin Anna erholt sich in den Heilstätten Beelitz von einer Lungenerkrankung und gilt unter den anderen Frauen als hellsichtig. Als die Schriftstellerin Johanna Schnellmann nach Beelitz kommt um für einen Roman zu recherchieren treffen die beiden Frauen aufeinander. Eine Bekanntschaft, die beide nicht loslassen und eine von ihnen ins Verderben stürzen wird.

Die Geschichte wird in drei Zeitsträngen erzählt, was ich anfangs schwierig zu verfolgen fand. Die Abschnitte sind zwar entsprechend überschrieben, sodass man sie immer eindeutig zuordnen kann, aber mich haben diese schnellen Sprünge sehr im Lesefluss gestört. Die Geschichte wird daher für mein Empfinden sehr zerrupft und episodisch erzählt, was nicht so ganz meinen Geschmack getroffen hat.

Die Geschichte fordert den Leser, es gibt viel zu erkunden und man muss schon konzentriert lesen, um alle Nuancen und Untertöne zu erfassen. Und trotzdem hatte ich zwischendurch immer das Gefühl etwas überlesen oder nicht mitbekommen zu haben.

Die Charaktere waren allesamt schwer greifbar, so ein richtiger Sympathieträger war für mich nicht dabei, was ich insgesamt nicht schlimm finde. Viel eher hat mich gestört, dass die Figuren selbst eher blass bleiben, ihre Motive bis zum Schluss nicht klar. Besonders am Ende blieb für mich alles irgendwie seltsam in der Schwebe oder wurde nur kurz abgehandelt anstatt ordentlich auserzählt zu werden und lässt zu viel Raum für Interpretation. Ich mag das ja eigentlich, wenn man sich als Leser selbst Gedanken machen kann, aber hier habe ich gefühlt immer wieder den roten Faden verloren und war am Ende nicht mal sicher, ob ich verstanden habe, was uns die Autorin eigentlich mitteilen wollte.
 
Was ich super interessant und erzählerisch gut umgesetzt fand war, die Heilstätten als Institution in Szene zu setzen. Die Beschreibungen der für ihre Zeit sehr modernen Einrichtung haben mir gut gefallen und ein tolles Setting gestellt. Daher fand ich es schade, dass man die Heilstätten ab circa der Hälfte des Buches als Schauplatz hinter sich lässt.

Insgesamt hat es das Buch nicht geschafft mich zu packen und mitzureißen. Ich hatte mir vom Setting und dem Thema Okkultismus irgendwie mehr erwartet. Sprachlich zwar schön erzählt, inhaltlich aber für mich nicht überzeugend.

Bewertung vom 29.09.2024
Reise nach Laredo
Geiger, Arno

Reise nach Laredo


gut

Ich habe Arno Geiger erst im letzten Jahr als Autor für mich entdeckt und mochte vor allem seine nahbare Erzählweise, „Reise nach Lareto“ fand ich vom Klappentext her für mich nicht ganz so ansprechend, war aber neugierig, welchen Ton Geiger für diese Geschichte anschlagen würde. Erzählerisch hats mir wieder gut gefallen, inhaltlich hat mich diese Geschichte aber nicht so ganz erreicht.

Zum Inhalt: Karl ist ein König im wahrsten Sinne. Doch er ist seiner Ämter und des Lebens allgemein müde. Von Krankheit und anderen Zimperlein geplagt, sich selbst und anderen überdrüssig, zieht sich Karl in Kloster in Spanien zurück. Dort trifft er auf einen Jungen und gemeinsam beschließen sie, zusammen nach Laredo zu reisen.

Sprachlich gewaltig, reflektiert und philosophisch erzählt die Geschichte vom Ende eines Lebens und dem Blick auf dieses. Die Geschichte strotzt vor eloquenten Weisheiten und Redewendungen. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand den Sprecher perfekt geeignet für die Vertonung dieses Werkes. Die ruhige, angenehm weiche Erzählstimme hat dazu beigetragen, Karls inneren Monolog, seine Beobachtungen und seine Sicht auf die Welt eindrücklich zu vertonen und mich als Zuhörer einzuhüllen.

Es gibt viele kleine, detailverliebte Beschreibungen, durch die ich Karl gut vor Augen hatte. Alles rund um Karls körperlichen Zustand war dagegen für mein Empfinden fast schon ordinär beschrieben, so viele Informationen hätte ich persönlich nicht benötigt. Auch die vielen Referenzen auf Gott, den Glauben und das Innere selbst waren nicht ganz leicht verdaulich, wodurch das Buch für mich keines war, dass ich mal eben in einem Rutsch durchlesen bzw. in meinem Fall hören konnte.
Gleichzeitig ist die Geschichte selbst eher handlungsarm, im Fokus stehen die Gespräche und Gedanken an denen Karl beteiligt ist.

Ich glaube ich habe mich einfach zu sehr in den sprachlichen Aspekten der Geschichte verloren und hatte öfter mal das Gefühl gar nicht verstanden zu haben, was der Autor hier eigentlich rüberbringen will. Vielleicht muss ich das Buch einfach nochmal selbst lesen, um den Kern des ganzen wirklich zu erfassen.

Bewertung vom 29.09.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

ch kannte von Rebecca Yaros bisher nur die Fantasy-Bücher und war gespannt, ob sie auch Romance kann. Da ich das Thema des Romans sehr ansprechend fand, hab ich mich richtig auf dieses Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht. So ein herzliches, aber auch tragisches Buch, einfach wundervoll.

Zum Inhalt: Als Ellas Bruder Ryan sie bittet, auch einem seiner Kameraden Briefe zu schreiben, fühlt sie sich schnell zu dem anonymen Soldaten Chaos hingezogen. Und als Ryan im Gefecht stirbt, braucht sie Chaos mehr denn je, doch er antwortet nicht mehr. Als plötzlich Ryan bester Freund Beckett bei ihr auftaucht, will sie nichts mit ihm zu tun haben. Dabei weiß sie nicht, dass er Chaos ist und eine große Last auf ihm liegt.

Ich liebe alles an dieser Geschichte und habe mich darin sofort Zuhause gefühlt. Die Figuren sind einfach so dermaßen herzlich und auch wenn Beckett und Ella einige Differenzen überwinden müssen, hatte ich zu keinen Zeitpunkt das Gefühl, dass es überdramatisiert wurde. Und oh mein Gott, diese Kinder sind einfach Zucker. Ich hatte eigentlich permanent Pipi in den Augen.

Die Briefe zwischen Chaos und Ella, die zwar nicht chronologisch, dafür aber passend zu den Kapiteln eingestreut werden, fand ich eine wundervolle Idee um das Innenleben der Protas zu offenbaren. Auch die wechselnden Perspektiven haben mir sehr gut gefallen.

Das Buch hat mich in absolutes Gefühlschaos gestürzt. Ich habe geweint, gelacht, geschmunzelt, mitgefiebert und mitgelitten. Bei Romance passiert mir das eigentlich eher selten, dass ich so dermaßen mitgerissen werde. Rebecca Yaros hat hier auf der emotionalen Schiene echt abgeliefert.

Ganz großes Kino, ich freu mich auf das nächste Buch von ihr

Bewertung vom 29.09.2024
Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1
Lück, Anne

Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1


ausgezeichnet

Ich glaube König Artus und seine Ritter der Tafelrunde sind so ziemlich jedem ein Begriff, weil es eine der bekanntesten Sagen ist, die auch bis heute ihre Anziehungskraft nicht verloren hat. Anne Lück hat das Thema aufgegriffen und etwas absolut cooles und umwerfend magisches daraus gemacht. Ein Auftaktband voller Geheimnisse, Verrat und Spannung.

Zum Inhalt: nach dem Unfall ihrer Schwester hat Harper ihr Studium auf Eis gelegt und in der Goldschmiede ihrer Mutter ausgeholfen um die Familie zu unterstützen. Und dabei hat sie ihr Talent für Schmuck erkannt, doch ihr Leben nimmt eine ungeahnte Wendung, als ein gutaussehender Fremder aus London ihr einen Ring zeigt, der etwas tief in Harper Verborgenes zum Schwingen bringt.

Die Geschichte ging eher gemächlich los aber meine Güte nimmt sie schnell Fahrt auf. Anne Lück legt hier ein ordentliches Erzähltempo vor und ich war im Verlauf fast sicher, dass es sich gut um einen Standalone handeln könnte, aber es gibt so viele überraschende Wendung und so ein dermaßen geniales Finale, das gleichzeitig absolut gar nichts verrät, dass ich froh bin, dass noch mindestens ein weiterer Band erscheinen wird.

Die Figuren sind toll ausgearbeitet und besonders auch Harpers Visionen waren ein tolles Stilmittel, um nicht nur mehr über die Artus-Sage zu erfahren, sondern auch einige gut gehütete Geheimnisse zu lüften. Generell wird hier viel mit der Außenwirkung der Charaktere gespielt und einige verbergen mehr, als sich anfangs erahnen lässt, was ich toll umgesetzt finde.

Harper ist eine absolute Sympathieträgerin und eine Protagonistin, mit der man gut mitfiebern kann. Durch die Schicksalsschläge, die ihre Familie gezeichnet haben, wirkt sie nahbar und gleichzeitig sehr stark und selbstbewusst, was mir gut gefallen hat. Natürlich gab es auch Andeutungen einer Lovestory, aber ich mochte, dass sich das nicht in den Vordergrund der Geschichte gedrängt hat, sondern der Fokus ganz klar auf der Bestimmung der Wächter und der Erfüllung der Prophezeiung lag.

Ich fand die Geschichte sehr stimmig geplottet, die Fantasy-Elemente sind gut integriert und überfordern den Leser nicht, was das Buch auch super geeignet für Fantasy-Einsteiger macht. Ich fand den Handlungsverlauf durchgehend authentisch und trotzdem sehr spannend, was das Buch zu einem echten Lesegenuss macht.
Ich fieber jetzt definitiv Band 2 entgegen.

Bewertung vom 29.09.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


sehr gut

Ich war mir bei diesem Buch super unsicher, ob ich die Idee absolut genial oder als eine eindeutige Red Flag empfinde. Bin mir auch immer noch nicht 100% schlüssig, denn einerseits gibts ein klares Nein von mir zu Protagonistin Hannah und gleichzeitig hatte die Geschichte eine absolute schräge Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte.

Zum Inhalt: Hannah, frisch getrennt und von ihren Freundinnen zugunsten derer Beziehungen vernachlässigt, findet zunehmend Trost und Erfüllung in einem True Crime Internetforum, dass sich mit den Morden an jungen Frauen in Georgia beschäftigt. Als Willian, ein gut aussehender Anwalt aus einer angesehenen Familie verhaftet wird, beginnt Hannah ihm briefe ins Gefängnis zu schreiben und sich in ihn zu verlieben.

Cool fand ich, dass der Briefwechsel zwischen Hannah und William vor allem anfangs rege war und wir auch ihre Ent- und Verwürfe zu Gesicht bekommen haben, auch wenn die Briefe selbst eher wenig Raum innerhalb der Handlung einnahmen. Generell fand ich das Thema rund um True Crime, Internetforen über Verbrechen und Briefwechsel mit einem Strafgefangen sehr interessant angelegt, vor allem da man das ja in Anlehnung an wahre Fälle aus der Realität kennt. Das Thema wirkt also durchaus authentisch und es werden beispielsweise auch Referenzen zu Ted Bundy gezogen- das Buch spielt also aktiv mit dem Klischee, das es bedient.

Was aber in meinen Augen gar nicht ging war Hannah als Charakter selbst. Ihre unsichere Art, sich permanent in Abhängigkeit von Männern zu stürzen und gleichzeitig super missgünstig mit ihren Freundinnen zu sein, fand ich wahnsinnig unangenehm. Am liebsten hätte ich sie geschüttelt. Natürlich sind diese Charakterzüge quasi die Prämisse dafür, dass die Handlung so stattfinden konnte, aber so wahnhaft kann man ja eigentlich nicht sein und dieses Verhalten fand ich wahnsinnig triggernd.

Den Twist zum Ende habe ich ehrlich gesagt bereits kommen sehen, was den Plot aber nicht weniger spannend und abgründig macht. Es wird ja auch bereits zu Beginn des Buches angeteasert, welchen Verlauf die Bekanntschaft von Hannah und William nehmen wird. Ich fand es tatsächlich schade, dass das schon so vorweg genommen wurde.

Als psychologischer Thriller bietet das Buch eine spannender Perspektive und war mir kleinen Anzügen eigentlich durchweg unterhaltsam.