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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

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Insgesamt 421 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Nordwesttod“ von Svea Jensen habe ich als ebook mit 327 Seiten gelesen. Diese sind in 63 Kapitel eingeteilt. Das Buch ist im Verlag Harper Collins Germany erschienen. Es ist der 1. Fall für die Soko St. Peter-Ording.

Nach dem Tod seiner Frau übernimmt Hendrik Norberg die Dienststelle in St. Peter-Ording, obwohl er sich damit vom Mordermittler zum Schutzpolizisten degradiert hat. Aber er will mehr Zeit für seine beiden Söhne haben.
Auch Kommissarin Anna Wagner will nach ihrer Scheidung weg aus München und übernimmt den Aufbau einer Vermisstenstelle in Kiel. So kommt auch sie nach St. Peter-Ording, um die vermisst gemeldete Hotelierstochter Nina Brechtmann zu suchen, die sich sehr für den Umweltschutz engagiert und wegen der Hotelneubauten ihrer Familie mit dieser gebrochen hat.

Anna und Hendrik lernen sich auf der Abschiedsparty des alten Dienststellenleiters kennen und sie informiert Hendrik über ihren Fall. Sie empfindet ihn als distanziert, aber durchaus sympathisch, er ist beeindruckt von ihrem systematischen und effektiven Vorgehen in den ersten Stunden ihrer Arbeit in St. Peter-Ording.

Es gibt so einige Baustellen in dem Buch. Neben der Suche nach Nina muss noch ein Unfall mit Fahrerflucht aufgeklärt werden und Reifenstecher gehen um.
Anna und Hendrik haben beide Verluste zu verarbeiten und beginnen einen Neustart. Hendrik wollte mehr Zeit mit seinen Söhnen verbringen, was ihm aber noch nicht gelungen ist, da er sich nun auch mit dem Vermisstenfall befasst, was eigentlich nicht seine Aufgabe ist. Sein ältester Sohn macht es ihm nicht leicht, er kommt nicht an ihn ran, was Hendrik sehr belastet. Zum Glück hat er seine Schwiegermutter, die sich um alles kümmert. Währenddessen wird Anna immer mehr Fan von St. Peter-Ording und würde am liebsten bleiben. Aber ihre Stelle ist beim LKA angesiedelt, also muss sie nach Kiel zurück, um das neue Dezernat aufzubauen. In der kurzen Zeit hat sich eine sehr gute Zusammenarbeit mit Hendrik und Nils Scheffler entwickelt.

Nicht alle Polizeibeamten sind sympathisch, da gibt es schon mal einen, der sehr von sich selbst überzeugt ist und es Hendrik als neuen Chef nicht leicht macht. Auch die Hoteliersfamilie ist nur auf ihren Profit orientiert und denkt, mit Spenden ist alles gutzumachen. Die Personen sind sehr authentisch beschrieben und wirken mit ihren Problemen auch sehr menschlich. Auch die Örtlichkeiten konnte ich mir sehr bildhaft vorstellen.

Ich finde es schön, dass die Geschichte durchaus auch einen kritischen Gedanken anspricht. Nämlich, dass immer mehr und höher gebaut wird und alles auf Kosten des Umwelt- und Naturschutzes und aus Profitgier. Persönlich finde ich das auch ganz furchtbar.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist gut geschrieben mit kurzen Kapiteln, wodurch es zügig zu lesen ist. Die Kapitelnummerierungen sind maritim mit einem Rettungsring illustriert, was ich sehr schön fand.

Es ist ein sehr gelungener Auftakt der Reihe um die Kommissare Hendrik Norberg und Anna Wagner. Ich freue mich schon auf den 2. Teil.

Bewertung vom 05.03.2021
Der tote Rittmeister / Viktoria Berg Bd.2
Dix, Elsa

Der tote Rittmeister / Viktoria Berg Bd.2


ausgezeichnet

„Der tote Rittmeister“ von Elsa Dix habe ich als ebook mit 293 Seiten gelesen. Diese sind in 57 Kapitel eingeteilt. Es ist der 2. Teil der Viktoria-Berg-Reihe. Das Buch ist im Goldmann Verlag erschienen.

Viktoria Berg verbringt den Sommer wieder auf Norderney im feinen Hotel Bellevue, wo nur die Reichen und Schönen der Gesellschaft wohnen. Den Aufenthalt auf der Insel hat sie ihrem Vater zu verdanken, der immer noch hofft, sie verkuppeln zu können. Denn die Sommerfrische galt als der größte Heiratsmarkt des Deutschen Reiches. Aber Viktoria hat andere Pläne.
Zuerst besucht sie ihre Schülerin Elli, die im Seehospiz liegt. Diese erzählt ihr, dass ihre Freundin Rieke verschwunden ist.
Auch der Journalist Christian Hinrichs ist wieder auf der Insel, um für eine Frauenzeitung Fotos u.a. vom Pferderennen zu machen. Er ist also hautnah dabei, als ein toter Rittmeister der kaiserlichen Kavallerie gefunden wurde. Als ehemaliger Kriminalreporter ist sein Interesse erwacht. Und schon steckt er in den Ermittlungen, da er vom Badekommissar zum Hilfsbeamten ernannt wird, um die örtliche Gendarmerie bei der Aufklärung zu unterstützen.

Zu Beginn sind es zwei Geschehnisse. Einmal Viktorias Aufenthalt auf der Insel, ihr Besuch bei Ellie und die Suche nach Rieke. Zum anderen Christians Arbeit beim Rennen und die Aufklärung des Todesfalles. Dann begegnen sich die beiden wieder. Sie kennen sich schon vom letzten Jahr. Jeder hat Dinge zu berichten, die den anderen für seinen Fall interessieren. Hängen die beiden Fälle vielleicht zusammen?

Die Rolle der Frau ist typisch für diese Zeit. Sie hat Hausfrau, Ehefrau und Mutter zu sein.
Da Viktoria allein reist, wird sie oft schräg angeschaut. Für 1913 war das nicht üblich. Und schon gar nicht, dass Frauen aus besseren Gesellschaftsschichten arbeiteten. Viktoria hat erfolgreich ihr Studium abgeschlossen und arbeitet als Lehrerin, was sie sehr glücklich macht.
Es ist aber teils auch eine traurige Geschichte, weil die Zeit noch nicht reif ist für bestimmte Dinge, Beziehungen, Handlungen und dadurch viel Kummer und Leid über die Personen kommt.

Auch dieser 2. Teil hat mich wieder voll überzeugt. Kurze Kapitel, schnell zu lesen und es gibt immer neue Wendungen im Geschehen. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Ebenfalls gibt es sehr schöne Beschreibungen der Insel und man kommt in Urlaubsstimmung.
Es ist kein blutrünstiger Thriller, sondern eine ruhige, beschauliche und trotzdem spannende Geschichte.
Das Cover lässt eher auf eine nette Sommerromanze schließen und ist wunderschön.
Für mich war es ein großes Lesevergnügen.

Ein wunderschöner, unterhaltsamer Seebad-Krimi, mit Meerluft-Atmosphäre, die man beim Lesen praktisch spüren kann.

Bewertung vom 01.03.2021
Mord vor Publikum
Winger, Luc

Mord vor Publikum


ausgezeichnet

„Mord vor Publikum“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 157 Seiten gelesen, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 9. Saint-Tropez-Krimi.

Der bekannte Krimiautor Gaston Peroux stirbt bei seiner eigenen Lesung und genau nach der Mordmethode seines neuesten Buches. Mit ihm zusammen sind noch vier weitere Autoren zur Lesung angereist. Diese sind mehr oder weniger von ihm abhängig durch ihre Verträge, wovon Peroux profitierte. Sie sind über seinen Tod nicht besonders traurig. Als noch eine weitere Autorin der Gruppe getötet wurde, bangen auch die anderen Mitglieder um ihr Leben. Nun ist es an Commissaire Lucie Girard, die Ermittlungen aufzunehmen. Dabei kommt sie mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt, von denen einige anders scheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Immer wieder gerät sie in einen Sumpf aus Lügen und Intrigen.

In diesem Buch erfährt man einiges über Schlagen, Spinnen und die Giftgewinnung, was ganz interessant war.
Auch die Charaktere konnten mich überzeugen. Manche lernt man nicht so intensiv kennen, was aber nicht schlimm ist. Es wurde sich eben auf das Wesentliche beschränkt.

Auch wenn ich mich zu den Rezessionen der Vorgängerbücher wiederhole, sage ich es gerne immer wieder, dass Lucie eine tolle, starke Frau ist, die souverän auftritt und sich in der Männerwelt behaupten kann. Sie kann einfühlsam sein, aber auch tatkräftig und zielstrebig auftreten. Zu ihren Kollegen Hugo und Bruno hat sie einen freundlichen Umgang und sogar ein freundschaftliches Verhältnis, was mir sehr gefällt.

Es ist wieder eine ganz tolle, spannende Story, die einen in die 70er Jahre versetzt und die Zeit sehr charmant beschrieben ist. Man kann sich wunderbar hineinversetzen und die Handlung mitverfolgen. Durch immer neue Wendungen ist es ein spannender und packender Krimi.
Das Buch kann unabhängig von den anderen gelesen werden, aber auch diese sind der reinste Lesegenuss und man würde etwas verpassen, sie nicht zu kennen.

Bewertung vom 25.02.2021
Friesenpoker. Ostfrieslandkrimi
Jorritsma, Sina

Friesenpoker. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

„Friesenpoker“ von Sina Jorritsma, Klarant-Verlag, habe ich als ebook mit 159 Seiten gelesen, die in 21 Kapitel eingeteilt sind. Im Anschluss gibt es noch eine Leseprobe von „Friesenflirt“ und einen Kurz-Ostfrieslandkrimi.
Auf Borkum soll in der Milchbude von Hanno Bakkstra ein Pokerturnier stattfinden. Dabei sind vier Profis und zwei neue Spieler. Im Vorfeld bekommt die Spielerin Katja Beck eine Morddrohung, die sie gleich nach ihrer Ankunft auf Borkum der Polizei anzeigt. Daher geben ihr die Kommissare Mona Sander und Enno Moll Geleitschutz für das Turnier. Doch bevor dieses beginnen kann, wird der Kartengeber Adrian Molen tot aufgefunden und das Preisgeld ist verschwunden. Die letzten Worte des Opfers führen die Ermittler zu einem weiteren Fall im Pokermilieu. Mona und Enno ermitteln in alle Richtungen, wobei es doch zu einigen Überraschungen kommt.
Die beiden sind ein super Team. Mona ist oft impulsiv, ungeduldig und verbal etwas aggressiv. In Enno hat sie ihren Gegenpol gefunden, der sie immer wieder erdet. Er ist ein gemütlicher und gutmütiger Typ, trotzdem als Polizist nicht zu unterschätzen. Mit seinem Feingefühl und ihrer harschen Art lösen sie auch diesen Fall.
Auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch dargestellt, der dümmliche Peet ebenso wie der unter dem Pantoffel seiner eifersüchtigen Ehefrau stehende Hanno. Von den anderen Pokerspielern lernt man eigentlich nur Ottmer näher kennen.
Charmant fand ich, dass ein Verdächtiger schon mal zu Fuß zur Wache gebracht wurde, weil sich der Weg mit dem Auto nicht lohnt und dass Befragungen auf einem Leuchtturm oder am Strand stattfanden. Das geht eben nur auf einer kleinen Urlaubsinsel und hat mir sehr gefallen.
Auch dieses Buch der Autorin hat mir wieder sehr gut gefallen. Mit viel Lokalkolorit, sympathischen Ermittlern und einem spannenden Fall ist ihr erneut eine tolle Geschichte gelungen.
Das Cover ist ebenfalls wieder sehr schön und passend.

Bewertung vom 23.02.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1 (eBook, ePUB)
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Leichenblume“ von Anne Mette Hancock habe ich als ebook mit 308 Seiten gelesen, diese sind in 49 Kapitel eingeteilt. Am Ende ist noch eine Leseprobe von „Narbenherz“ zu finden.

Nicht nur, dass Heloise Kaldan Ärger im Job hat, bekommt sie nun auch noch mysteriöse Briefe der gesuchten Mörderin Anna Kiel mit privaten Dingen über Heloise. Als Investigativ-Journalistin wittert sie eine neue Story, die sie persönlich betrifft. Anna wurde beschuldigt, den bekannten Anwalt Christoffer Mossin ermordet zu haben.
Zu diesem Zeitpunkt bekommt auch Kommissar Erik Schäfer in Kopenhagen einen Hinweis, dass Anna gesehen worden ist. Seine Recherchen führen zu Heloise und so begegnen sich die beiden. Aber vertrauen sie sich auch? Jedenfalls geht Heloise auf eigene Faust die Dinge an.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, hauptsächlich aus Heloise‘s Sicht. Diese hatte sich auf Informationen zu einem Wirtschaftsskandal verlassen, die sich als falsch herausstellten. Also versucht sie, zusammen mit ihrem Bekannten aus dem Wirtschaftsministerium der Sache auf den Grund zu gehen. Und natürlich will sie wissen, was hinter dem Mord an Mossin und die Briefe von Anna steckt. Trotz der Warnung eines ehemaligen Kollegen gibt sie nicht auf und bringt sich selbst in Gefahr.
Von Anna erfährt man zuerst nicht viel, es gibt kurze Kapitel aus ihrer Sicht. Erst zum Ende kommt sie nochmal zum Zuge.
Ebenfalls wird über die Polizeiarbeit und Schäfer’s Team geschrieben. Die Ermittlungen kommen nicht wirklich gut voran. An ihren Hauptverdächtigen kommt die Polizei nicht heran, da alle um ihn herum schweigen.

Die Protagonisten haben alle ihr eigenes Päckchen zu tragen, wobei Schäfer privat entspannt und glücklich ist. Bei Heloise geht es turbulenter zu mit Job und nun noch die kryptischen Briefe von Anna, deren Geheimnis sie lüften will.

Das Buch hat mir super gefallen. Es war von Beginn an spannend und durch die Perspektivwechsel wurde der Spannungsbogen auch noch gesteigert. Die Charaktere waren sehr authentisch beschrieben, ich war immer mittendrin und konnte mir alles gut vorstellen.
Heloise und Schäfer fand ich sehr sympathisch, aber auch Anna, die man erst zum Schluss besser kennenlernt.

Das Cover finde ich auch sehr schön. Die kleine Meerjungfrau auf einem einsamen Felsen. Wie Anna, die ganz alleine ihre Vergangenheit aufarbeiten will.

Bewertung vom 12.02.2021
Mordsplatschari (eBook, ePUB)
Vögl, Ulrike

Mordsplatschari (eBook, ePUB)


sehr gut

„Mordsplatschari“ von Ulrike Vögl habe ich als ebook mit 160 Seiten gelesen. Diese sind in 12 Kapitel eingeteilt. Es ist der 2. Augschburgkrimi mit Helena Hansen.
Helena ist vor Kurzem von Hamburg nach Augsburg gezogen und arbeitet dort als Kriminalkommissarin. Bis auf das Sprachhindernis läuft alles prima, bis zum Anruf ihrer Mutter. Die hat schon alles organisiert, damit Helenas 17jähriger Großcousin Johannes die nächsten Wochen bei ihr wohnt und ein Praktikum in ihrem Revier machen kann. Dieser ist wohl in die falschen Kreise geraten und ein Ortswechsel soll ihm guttun. Beide kennen sich eigentlich nicht wirklich. Es stellt sich heraus, dass das Zusammenleben mit Johannes alles andere als angenehm ist. Nur Franzi gelingt durch ihre offene Art der Zugang zu ihm. Helena beweist eine Menge Geduld mit ihm, bis sie sein Hilferuf erreicht.
Nebenbei soll sie noch den Besuch des Polizeipräsidenten vorbereiten und einen Drogentoten gibt es auch noch. Zum Glück hat sie in Franzi eine tolle Kollegin und Freundin gefunden. Und der Streifenpolizist Schorsch hilft ihr beim Catering, was Helena etwas beunruhigt.
Trotz des relativ vielen Dialekts habe ich alles gut verstanden, für einige Dinge gab es, speziell für Helena, auch die Übersetzung. Ich weiß jetzt jedenfalls, was ein Mordsplatschari ist.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es war zwar nicht so wahnsinnig spannend, aber sehr gut und unterhaltsam geschrieben, sodass es nie langweilig wurde. Man hat einiges über Augsburg erfahren, da Franzi‘s ganzes Herz an ihrer Stadt hängt und sie sich bestens auskennt, auch geschichtlich. Franzi ist überhaupt ein Original, eine lebenslustige, eigensinnig gekleidete Person, die mit ihrem bärenartigen Hund Waschtl Aufmerksamkeit erregt. Manchmal war sie mir etwas zu forsch, aber man kann ihr einfach nicht böse sein. Sie und Helena sind zwei sehr verschiedene Personen, die sich aber wunderbar ergänzen und ein tolles Team ergeben, beruflich wie privat.
Auch die anderen Charaktere waren sehr gut und authentisch beschrieben, ich war von Beginn an in der Geschichte drin und konnte mir alles bildhaft vorstellen.
Durch den guten Schreibstil war das Buch sehr zügig zu lesen. Auch das schöne Cover lädt regelrecht zum Lesen ein.

Bewertung vom 10.02.2021
Mädchengrab
White, Loreth A.

Mädchengrab


ausgezeichnet

“Mädchengrab“ von Loreth Anne White habe ich als ebook mit 479 Seiten gelesen, die in 50 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Teil mit Angie Pallorino.
Angie und ihr Partner James Maddocks sind mit einer Reisegruppe auf einer geführten Angeltour an der kanadischen Westküste unterwegs, umgeben von dunklen Wäldern. An ihrem letzten Tag wird am Ufer ein Skelett gefunden. Wieder zurück zu Hause wird Angie von der ehemaligen Richterin am Obersten Gericht Justice Monaghan gebeten, die letzten Tage und Wochen vor dem Verschwinden ihrer Enkelin Jasmine zu recherchieren. Der Auftrag kommt Angie sehr gelegen, da sie gerade ihre Lizenz als Privatermittlerin erwerben will. Die Untersuchungen ergeben, dass es sich bei dem Skelett um Jasmine handelt, die vor 24 Jahren auf einer Angeltour verschwunden ist. Zunächst wird von einem Unfall ausgegangen.

Angie fährt wieder zurück an den Küstenort, um mit den Menschen zu sprechen. Sie ist sehr hartnäckig in ihrem Vorgehen und lässt sich nicht so leicht abweisen. In dieser Phase kam sie mir oft aufdringlich und anmaßend vor, da manche Fragen doch merkwürdig erschienen. Aber letztendlich hatte sie einen guten Grund. Bei ihren Ermittlungen werden dunkle Geheimnisse offenbart und sie merkt, dass sie in ein gefährliches Wespennest gestochen hat, was nicht nur für sie gefährlich wird. Die Bewohner halten fest zusammen und es ist nicht einfach, Details zu erfahren.
Man muss sich mit ziemlich vielen Charakteren auseinandersetzen, die auch oft schon in der nächsten Generation agieren, da muss man sich erst zurechtfinden. Ebenso mit einigen Familiengeschichten, die ich aber sehr interessant fand.
Nebenbei muss sich Angie immer noch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. In diesem Buch werden dahingehend immer wieder Andeutungen gemacht, sodass man einen, sicher nur kleinen, Einblick in ihr Leben bekommt. Sie hatte wohl bisher ein sehr bewegtes Leben. Deshalb wäre es schon gut, die Vorgängerbücher zu kennen. Sie ist mir in diesem Buch sehr sympathisch geworden. Auch ihren Partner James, der als Mordermittler seine eigene Einheit leitet, lernt man etwas kennen. Aber er spielt eher eine Nebenrolle.
Die Geschichte ist sehr gut und fesselnd geschrieben, sie ist tragisch, traurig, gefühlvoll, die Spannung baut sich erst langsam auf und strebt am Ende ihrem grandiosen Höhepunkt entgegen. Denn es ist alles anders, als es scheint.
Die Charaktere sind sehr gut und detailliert beschrieben, ebenso gibt es schöne Einblicke in die Landschaft, die man sich bildhaft vorstellen kann.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 07.02.2021
Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3
Schier, Petra

Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3


ausgezeichnet

„Die Rache des Lombarden“ von Petra Schier, Rowohlt-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 432 Seiten gelesen, die in 24 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Teil der Lombarden-Trilogie. Auf der Umschlaginnenseite findet man einen Stadtplan von Köln 1424. Außerdem gibt es noch ein Personenverzeichnis, was sehr hilfreich ist.

Aleydis de Bruinker hat es auch in diesem Buch nicht einfach. Als Witwe des Nicolai Golatti führt sie die Geschäfte der Wechselstube weiter. Außerdem hat sie es immer noch mit seiner dubiosen Schattenwelt zu tun, die ihr viele Feinde beschert. Und die Verehrer stehen auch fast Schlange bei ihr. Aber wem kann sie trauen? Wollen die Männer sie oder ihr Geld und ihre Geschäfte übernehmen? Nur einem kann sie vertrauen, Vinzenz van Clewe, dem düsteren Gewaltrichter, der auf ihrer Seite steht und mit ihr versucht, ihr dunkles Erbe zu durchschauen.
Dann werden ihre Mündel Marlein und Ursel, entführt. Aleydis versucht alles, um sie zurückzubekommen, da sie Angst um sie hat.
Sie bekommt unerwartete Hilfe von dunklen, maskierten Männern, die keiner kennt. Nun wird sie auch noch verdächtigt, diese angeheuert zu haben.

Es ist wieder eine ganz tolle, rasante, spannende Geschichte, die ich regelrecht verschlungen habe. Aber ob am Ende wirklich alles gut wird?
Aleydis und ihre Familie sind sehr sympathische und aufgeschlossene Menschen. Ihr Vater versucht nicht, sie zwangszuverheiraten und ihre Stiefmutter ist ihr eine gute Freundin. Auch zu Menschen, die sie verletzt haben, hält Aleydis noch Kontakt. Trotz ihres Wohlstandes ist sie nicht abgehoben. Sie ist eine sehr starke und mutige Person, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt und dafür auch mal verprügelt wird.
Auch Vinzenz' Familie, vor allem die Mutter und die Schwester, sind aufgeschlossene Frauen, die sich auch von Männern nicht alles gefallen lassen, sodass Liebschaften schon mal ohne Zustimmung der Väter entstehen.

Es ist wieder eine wunderbare, sehr gut geschriebene Geschichte, die das damalige Leben gut beschreibt und man sich alles super vorstellen kann.
Leider ist es der letzte Teil der Serie, obwohl am Ende nicht alles geklärt ist. Das Buch kann sicher einzeln gelesen werden, aber es ist von Vorteil, wenn man die beiden Vorgänger kennt, um die recht verzweigten Familienverhältnisse und Vorgänge zu verstehen. Außerdem sind auch die ein absoluter Lesegenuss.

Ich hoffe, dass es bald eine neue, ebenso tolle Serie geben wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2021
Mord am 14. Juli
Winger, Luc

Mord am 14. Juli


ausgezeichnet

„Mord am 14. Juli“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 183 Seiten gelesen, die in 20 Kapitel eingeteilt und mit Ort und Datum überschrieben sind. Es ist der 8. Saint-Tropez-Krimi.

Am Nationalfeiertag soll eine neue Statue des einheimischen Künstlers Jacques Galabru eingeweiht werden. Doch den vielen feiernden Franzosen enthüllt sich eine nackte, tote Frau auf der Statue, ebenso wie aufgesprühte Anschuldigungen gegen den Bürgermeister. Lucie Girand ist mit ihrer Familie vor Ort, eigentlich zum Feiern. Aber daraus werden dann Ermittlungen. Diese führen sie in die reiche Gesellschaft von Saint Tropez und deren Geheimnisse und Abgründe. Lucie wird gebeten, sehr vorsichtig zu ermitteln, immerhin geht es um angesehene Bürger der Halbinsel. Aber sind diese auch ehrbare, aufrichtige Bürger?
Auch gefällt der neugewonnene Reichen-Tourismus nach der Gründung der EU nicht allen Einheimischen. Haben da vielleicht noch andere Gruppierungen ihre Hände im Spiel?
Lucie lässt sich von dem Druck ihres Chefs nicht beirren und geht ihren Ermittlungen nach. Zusammen mit ihrem eingespielten Team Capitaine Bruno Purenne und Gendarm Hugo von der örtlichen Gendarmerie kommt sie den Geschehnissen auf die Spur.

Es ist wieder eine ganz tolle, spannende Story, die einen in die 70er Jahre versetzt und die Zeit sehr charmant beschrieben ist. Man kann sich wunderbar hineinversetzen und die Handlung mitverfolgen. Durch immer neue Wendungen und auch den Perspektivwechsel zwischen Lucies Arbeit und den Handlungen der anderen Akteure ist es ein spannender und packender Krimi. Und der Schluss ist absolut genial und sehr bewegend.

Lucie ist eine tolle, starke Frau, die souverän auftritt und sich in der Männerwelt behaupten kann. Sie kann einfühlsam sein, aber auch tatkräftig und zielstrebig auftreten. Mit ihrem Mann Patrice und ihrer kleinen Tochter Aude hat sie auch ihr privates Glück gefunden.

Das Cover ist wieder sehr gut an die Handlung angepasst.
Das Buch kann unabhängig von den anderen gelesen werden, aber auch diese sind der reinste Lesegenuss und man würde etwas verpassen, sie nicht zu kennen.

Bewertung vom 16.01.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

„Die 7. Zeugin“ von Florian Schwiecker und Michael Tsokos habe ich als Taschenbuch vom Knaur-Verlag gelesen. Es hat 320 Seiten, die in 104 Kapitel eingeteilt sind, die mit Datum, Uhrzeit und Ort der Handlung überschrieben sind. Es ist ein Justiz-Krimi und der erste Fall für Eberhardt und Jarmer.
Auf der vorderen Umschlaginnenseite werden Rocco Eberhardt und Dr. Justus Jarmer kurz vorgestellt und auf der hinteren Innenseite werden durch jeden der beiden drei Fragen beantwortet.

Das Buch beginnt dort, wo üblicherweise Krimis aufhören, nämlich dann, wenn der Täter gefasst ist. Hier wird die Tat gleich zu Beginn kurz und emotionslos geschildert. Der Beamte Nikolas Nölting geht Sonntagmorgen in eine Bäckerei und schießt um sich. Ein Mann stirbt, zwei Menschen werden verletzt. Der Fall ist eindeutig, Der Täter lässt sich sofort festnehmen, es gibt genügend Zeugen. Danach beginnt die eigentliche Geschichte.
Auf der Suche nach einem Anwalt trifft die verzweifelte Ehefrau Anja Nölting auf den erfolgreichen Strafverteidiger Rocco Eberhardt, der die Verteidigung für den Täter übernimmt, obwohl es aussichtslos erscheint, den Fall zu gewinnen.
Aber durch Rocco's Hartnäckigkeit ist es ihm gelungen, dass das Verfahren nicht vorzeitig abgeschlossen wird. Als dann auch noch der Rechtsmediziner Dr. Jarmer eine überraschende Entdeckung macht, ist für Rocco klar, dass es nicht so war, wie es schien.
Zusammen mit seinem Freund, dem Privatdetektiv Tobias Baumann, findet er Dinge heraus, die in das kriminelle Milieu Berlin's führen und für beide sehr gefährlich wird. Rocco gerät auch persönlich in eine moralische Zwickmühle und hadert mit sich, ob der die Hilfe annehmen kann.
Im Gericht ist es auch nicht einfach, die Beweise darzulegen. Bis die 7. Zeugin in den Zeugenstand tritt und durch ihre Aussage eine Wendung herbeiführt. Sein Gegner im Gericht ist der selbstgefällige Oberstaatsanwalt Dr. Bäumler, der mehr an seiner Medienpräsenz interessiert ist als am Fall selbst.

Dr. Jarmer tritt eher selten in Erscheinung und es gibt noch nicht wirklich eine Zusammenarbeit mit Rocco. Jarmer wirkt zuerst etwas arrogant und unterkühlt gegenüber Rocco, man kann ihn noch nicht richtig einordnen.

Das Buch lässt sich sehr gut und zügig lesen. Die Kapitel sind meist sehr kurz und es gibt immer wieder einen Perspektivwechsel, wodurch ein stetiger Spannungsaufbau erfolgt. Die Vorgänge und Handlungen werden aus der Sicht verschiedener Personen geschildert und man bekommt somit einen Einblick in die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.
Es gibt einen Cliffhanger, sodass man sich auf den nächsten Teil freuen kann.
Es ist ein sehr guter und spannender Auftakt dieser neuen Justiz-Krimi-Reihe.