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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2021
Die Kuh gräbt nicht nach Gold
Gunthers, Bernd

Die Kuh gräbt nicht nach Gold


gut

„Die Kuh gräbt nicht nach Gold“ von Bernd Gunthers, Gmeiner Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 313 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Wochentagen überschrieben. Es ist der 3. Fall mit Paul Eichert und Milka Mayr.
Bei einer Kanutour auf der Jagst findet Milka eine Leiche. Zum Glück ist ihr Partner Kommissar Paul Eichert vor Ort und kann gleich die nötigen Schritte einleiten. Die Identität des Toten bleibt erst einmal unbekannt. Als Milka mit ihrem Käfer an der Oldtimer-Rallye teilnimmt, wird der Wagen vor ihr in die Luft gesprengt und damit auch ein Langenburger Industrieller. Aber es geschehen noch weitere kriminelle Ding, denen die Ermittler auf den Grund gehen müssen. Alles führt aber zu dieser bekannten Familie. Nebenbei bzw. hauptberuflich betreibt Milka ein großes Hofgut.
Mit diesem Buch hatte ich ein bisschen Probleme. Bis etwa zur Hälfte gibt es zwar Tote, aber die geraten irgendwie in den Hintergrund. Es gibt sehr viel Historisches zu lesen, über Kelten, Römer, Ausgrabungen. Einen Großteil nimmt auch die Arbeit auf dem Hofgut ein, neue Ideen und Konzepte. Und im Weiteren geht es um die Oldtimer-Rallye, technische Daten der Autos, Fahrstrecken usw. Ab und zu wird etwas Ermittlungsarbeit eingestreut.
Im letzten Teil des Buches wird es spannender und hauptsächlich wird ermittelt. Dabei kommt man auch auf die Ausgrabungen zurück und alles ergibt einen Sinn.
Da ich die Vorgängerbücher nicht kenne, weiß ich nicht, wie Paul und Milka zusammengefunden haben. Ich empfinde Milka als sehr nervig, anstrengend, anmaßend. Sie will immer mittendrin sein bei den Ermittlungen und mischt sich überall ein. Sie ist beleidigt, wenn sie mal nicht mit darf oder etwas wissen soll. Für Dinge, die sie nichts angehen, lässt sie ihre Familie und Mitarbeiter auf dem Hofgut im Stich.
Und der arme Paul lässt sich immer wieder von ihr breitschlagen. Er kommt ursprünglich aus Hamburg und ist sehr viel wortkarger als Milka, was sie oft ziemlich nervt.
Wie oben schon genannt, waren die Nebenhandlungen und Beschreibung mir persönlich viel zu ausschweifend und lenkten immer wieder vom Fall selbst ab.
Ansonsten war der Schreibstil gut, ich konnte zügig lesen. Auch die Charaktere waren gut und authentisch beschrieben.
Besonders schön fand ich das Cover.

Bewertung vom 26.08.2021
Whisky mit Mord / Abigail Logan ermittelt Bd.1 (MP3-Download)
Mullet, Melinda

Whisky mit Mord / Abigail Logan ermittelt Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Whisky mit Mord“ von Melinda Mullet habe ich als ungekürztes Hörbuch von 11 Stunden und 23 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Katrin Heß. Es ist der 1. Teil einer neuen Krimiserie.
Abigal Logan arbeitet als Fotojournalistin in Kriegsgebieten. Als ihr Onkel und Ersatzvater Ben stirbt, erbt sie seine Whisky-Destillerie in Schottland. Keine Ahnung von der Materie fährt sie dahin, um sich alles anzuschauen und zu überlegen, was sie machen soll. Sie nimmt ihren Kollegen Patrick, einen Whisky-Kenner, und ihren Hund Liam mit. Vor Ort stößt sie auf großen Widerstand in Form von einem toten Tier, einem Brand, einen toten Angestellten im Whisky-Bottich. Sie gibt sich viel Mühe, mehr über die Whiskyherstellung zu lernen und nach und nach macht sie sich auch ein Bild über die Angestellten und Kunden. Dafür legt sie sich Karteikarten an. Außerdem hat Abigal eine kleine Macke. Sie hat für viele Menschen drei Worte, die sie beschreiben. Das finde ich sehr gut und manchmal amüsant. Bei einem Menschen fehlen ihr die Worte allerdings. Ihn kann sie nicht so recht einschätzen.
Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Die Handlung war gut strukturiert und interessant, was die Whiskyherstellung und den Vertrieb betrifft. Die Charaktere waren sehr verschieden und authentisch dargestellt, die Eigenheiten gut herausgearbeitet. Ich wusste oft nicht, wem man trauen kann und wem nicht. Wie wohl in allen Branchen gibt es auch hier Verrat und Betrug, alles dreht sich um Geld und Macht.
Natürlich hat es auch mir Liam angetan. Den musste man einfach mögen. Am Ende wurde es dann, auch für ihn, rasant und gefährlich. Da habe ich mitgefiebert, dass alles gut wird.
Der Sprecherin konnte ich auch gut zuhören. Stimme und Sprachtempo waren sehr angenehme. Aber die Charaktere waren nicht wirklich gut zu unterscheiden und die Stimmlage war relativ gleichbleibend. Trotzdem war es für mich ein Hörgenuss und ich freue mich auf weitere Fälle mit Abigal.

Bewertung vom 24.08.2021
Mord im Wendland
Kroon, Klaas

Mord im Wendland


sehr gut

„Mord im Wendland“ von Klaas Kroon, Gmeiner Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 410 Seiten gelesen, die in 56 Kapitel eingeteilt sind.
Zwei Wilderer stoßen im Wald bei Gartow auf ein altes Bauernhaus, darin finden sie zwei Leichen. Auf ihrer Flucht werden sie ausgerechnet von der Dorfpolizistin Sabine Langkafel aufgegriffen. Außerdem behauptete einer von den beiden, dass er ein kleines Kind gesehen habe, welches in den Wald gelaufen sei. Nun beginnen die Ermittlungen und die Kripo Lüneburg wird hinzugezogen unter Leitung von Melanie Gierke. Da Sabine den Ort und die Leute kennt, wird sie in die Ermittlungen einbezogen. Die Identität der Toten bleibt lange unbekannt. Aber nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht. Im Wald wurde schon vor vielen Jahren, unbeobachtet von den Mitmenschen, ein Ashram gegründet. Es begann in den 80er Jahren, als sich die Gegner der Atommülldeponie in Gorleben trafen. Mit immer wechselnden Menschen, die von Drogen und Sex lebten, überlebte die Gemeinschaft bis in die heutige Zeit. Nun war es allerdings eine Sekte, die aber immer noch vom Drogenanbau lebte, um sich das Nötigste kaufen zu können. Ansonsten lebte die kleine Gemeinschaft sehr spartansich und unbemerkt von anderen Menschen.
Die Geschichte ist sehr umfangreich mit recht vielen gesellschaftspolitischen Themen. Beginnend mit Atommüll hin über Sektenleben und auch der Abschuss von Wölfen kommt zur Sprache. Alles ist gut in die Handlung integriert und passt zusammen. Ich musste mich allerdings sehr konzentrieren, um bei den vielen Namen den Überblick zu behalten. Da die Nachforschungen sehr viele Jahre zurückgehen, tauchen immer neue Personen auf, die oft nicht nur ihren weltlichen Namen haben, sondern auch noch eine spirituelle Identität. Das machte die Sache komplizierter.
Durch den Perspektivwechsel wird die Handlung noch spannender. Einerseits werden die aktuellen Ermittlungen beschrieben. Andererseits erfolgt die Erzählung aus Sicht des Kindes. Außerdem findet Sabine alte Tagebücher, aus denen man mehr über das Leben im Ashram erfährt. Auch die Sache mit dem Wolf ist sehr berührend. Am Ende wusste ich dann aber nicht, ob es den einen Wolf überhaupt gab. Aber er hatte eine wichtige Rolle.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Dabei haben mir Sabine und ihr Vater, der Ex-Polizist, sehr gut gefallen. Sie halten zusammen, auch wenn es mal nicht ganz legitim ist. Sabine ist eine sehr gute Polizistin, die mit ihrer analytischen und logischen Denkweise die Dinge angeht und oft mehr herausfindet als die fremden Ermittler. Melanie Gierke ist nicht gerade eine Sympathieträger. Sie ist forsch, direkt, relativ unfreundlich in ihrem Auftreten. Aber im Laufe der Geschichte ist sie mir sympathischer geworden. Sie bezieht Sabine in die Ermittlungen mit ein und stempelt sie nicht als unbedarfte Dorfpolizistin ab, außerdem hilft sie ihr bei der Beschaffung von Informationen, an die Sabine nicht rangekommen wäre. Sabine lernt auch die verletzliche Seite Melanie’s kennen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ließ sich gut und zügig lesen. Die Handlung war sehr vielschichtig und interessant.

Bewertung vom 20.08.2021
Sein oder Totsein / Lesen auf eigene Gefahr Bd.2
Seibold, Jürgen

Sein oder Totsein / Lesen auf eigene Gefahr Bd.2


ausgezeichnet

„Sein oder Totsein“ von Jürgen Seibold, Piper Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen, die in 14 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall für Robert Mondrian.
Buchhändler Robert Mondrian kommt nicht zur Ruhe. Kaum hat er einen Fall abgeschlossen, wird die nächste Leiche gefunden, eine junge Frau, auf der die Kripo ein Shakespeare-Sonett und einen Edelstein gefunden hat. Kommissar Neher bittet Robert, sich das Sonett mal anzuschauen, um herauszufinden, was es bedeutet. Der hat sofort einen Verdacht, den er aber für sich behält und beginnt seine Ermittlungen. Dabei kommen Erinnerungen an sein vergangenes Leben wieder hoch. Auch sein Mitarbeiter Alfons und seine Freundin Marie suchen unabhängig von Robert nach Informationen und finden auch Einiges heraus. Die Aufklärung des Falles ist letztendlich sehr traurig und bewegend.
Es war ein durchweg spannendes und teils amüsantes Buch, was ich sehr schnell gelesen habe. Durch immer wieder neue Details, Verdächtige und unterschiedliche Handlungsstränge konnte ich es gar nicht aus der Hand legen. Auch der Schreibstil war sehr rasant.
Die Charaktere waren sehr authentisch dargestellt. Robert mochte ich sehr. Er ist ein eher ruhiger, verschwiegener und geheimnisvoller Mensch, was auch seinen Grund hat. Als er Selina Brand kennenlernt, kommt seine lose Beziehung zur Obsthändlerin Sonja ins Schwanken. Auch Alfons und Marie sind ein sehr sympathisches Paar, was gut zusammen ermittelt und auch sonst harmoniert. Kommissar Neher ist ebenfalls kein arroganter ‚Bulle‘, sondern bezieht Robert in die Ermittlungen ein, wovon die Polizei natürlich profitiert. Neher hat am Ende einen Verdacht zu Roberts Vergangenheit, aber ich denke, er wird ihn für sich behalten. Dann gibt es noch den Puppenspieler Kruse, der in Liebesdingen sehr erfinderisch vorgeht, da musste ich richtig lachen.
Den Vogel schießen natürlich Sherlock und Watson ab. Die können schon mal für Verwirrung sorgen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und es ein großer Lesegenuss war. Da ich den 1. Teil nicht kenne, werde ich das schnellstens nachholen.
Das Cover ist wunderbar, bunt und mit den Details passend zum Inhalt.

Bewertung vom 16.08.2021
Miss Daisy und der Tote auf dem Eis (MP3-Download)
Dunn, Carola

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis (MP3-Download)


sehr gut

„Miss Daisy und der Tote auf dem Eis“ von Carola Dunn habe ich als ungekürztes Hörbuch von Audible gehört. Es wird von Julia von Tettenborn gesprochen. Die Spieldauer beträgt 7,58 h. Es ist der 1. Teil der Reihe.
In den zwanziger Jahren in England will Daisy Dalrymple einen Artikel über Wentwater Court schreiben. Es ist ihr erster Auftrag, den sie als Journalistin schreiben soll. Obwohl sie aus einer adligen Familie stammt, möchte sie ihren Unterhalt selbst bestreiten. Also begibt sie sich zum gleichnamigen Gut und muss feststellen, dass der idyllische Schein trügt. Die Familienverhältnisse sind kompliziert. Die neue Frau des Grafen ist kaum älter als seine Kinder. Manche Kinder hassen sie, manche lieben sie zu sehr. Kaum da, wird auf dem zugefrorenen See eine Leiche gefunden. Der attraktive Inspector Alec Fletcher von Scotland Yard übernimmt die Ermittlungen. Daisy ist ihm eine große Hilfe, da sie bereits Familienfotos gemacht hat und nun auch für die Tatortfotos herangezogen wird. Außerdem nimmt sie noch die Aussagen der Anwesenden auf und fühlt sich schon bald selbst als Ermittlerin.
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Etwas kompliziert fand ich die Konstellationen der vielen Personen zueinander. Es war nicht nur die Familie anwesend, sondern auch Freunde der Familie. Bei einem Hörbuch kann man auch nicht schnell mal zurückblättern, daher musste ich einige Stellen mehrmals hören. Aber nach einiger Zeit wurde es besser. Die verschiedenen Personen wurden gut dargestellt. Daisy mögen alle, sie ist eine aufgeschlossene und kluge junge Frau, die sich sehr zu Alec hingezogen fühlt.
Die Sprecherin Julia von Tettenborn hat mir auch gut gefallen. Die Betonungen und das Sprachtempo waren sehr angenehm und ich konnte ihr gut zuhören.
Insgesamt ist es ein schöner Cosy Crime, der einen nicht vom Hocker haut, aber gut zu hören und auch relativ amüsant ist. Die Spannung hält sich in Grenzen, trotzdem freue ich mich auf die nächsten Teile.

Bewertung vom 16.08.2021
Der böse Augustin. Historischer Kriminalroman
Livia Keltis

Der böse Augustin. Historischer Kriminalroman


ausgezeichnet

„Der böse Augustin“ von Livia Keltis habe ich als Taschenbuch mit 278 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Zu Beginn ist noch ein Personenverzeichnis zu finden, was sehr hilfreich war.
Es ist das Jahr 1493. Ilse Kramer wohnt im Haus ihres Schwagers. Ihr Mann ist ständig geschäftlich unterwegs. Im Haus wohnen noch einige Angestellte und Kinder. Außerdem kümmert sie sich um das Handelsunternehmen ihres Mannes und den Neubau eines Lagerhauses. Genau dort wird der Lehrling des Schmiedes tot aufgefunden. Da Ilse’s Sohn Barnabas und ihr Neffe Sebastian mit ihm zusammen gesehen wurden und das Messer der Jungs am Tatort lag, ist schnell ein Verdächtiger gefunden. Aber das lässt Ilse nicht zu. In Wels lodern wieder die alten Streitigkeiten zwischen den Bürgern und den Adligen auf und Ilse ist immer mittendrin. Der neue Kaplan Lorenz Mittenauer hat alle Hände voll zu tun, sie aus ihren missligen Lagen zu befreien. Denn sie will den Fall klären und beweisen, dass ihr Sohn nichts damit zu tun hat.

Ilse’s Familienverhältnisse waren gar nicht so einfach zu durchschauen, auch wegen der Kinder, da Johannes ihr zweiter Mann ist und Kinder mit in die Ehe gebracht und auch Christoph, ihr Schwager, ein Kind hat. Ihr Bruder ist der Stadtrichter und treibt auch bei seiner Schwester Strafgelder ein. Die Buben Barnabas und Sebastian haben nur Unfug im Sinn, der sogar gefährlich werden kann. Die Strafen dafür waren doch recht milde. Insgesamt ist es eine tolle Familie, die immer zusammenhält. Ilse ist eine mutige, kluge Frau, die ständig irgendwelche Blessuren hat. Zum Leidwesen ihrer Angestellten auch noch ihre Kleider schmutzig und kaputt macht. Das fand ich oft ziemlich lustig.
Der neue Kaplan Lorenz ist ein sehr geheimnisvoller Mann, der nicht viel über sich spricht. Er ist immer zu Stelle, wenn er gebraucht wird und kann sich auch ganz anständig prügeln. Zwischen ihm und Ilse entwickelt sich ein ganz besonderes Verhältnis und ich bin gespannt, was daraus wird bzw. werden darf. Ihr Mann wird nur namentlich ab und an erwähnt und spielt aktiv keine Rolle.
Auch die anderen Charaktere sind authentisch beschrieben. Gegen Ende des Buches erfährt man auch, was es mit dem bösen Augustin auf sich hat, der im Prolog gehängt wird.
Die Gestaltung finde ich rundum sehr gelungen. Das Cover gefällt mir sehr, ebenso wie die schöne Schriftart auf dem Cover und bei den Kapitelüberschriften. Das pass prima zu einem historischen Roman. Das Buch konnte ich sehr zügig lesen. Es ist sehr rasant geschrieben und die Handlung ohne ausschweifende Beschreibungen immer auf den Punkt gebracht.
Ich fand die Geschichte sehr mitreißend, spannend und etwas amüsant. Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht und ich freue mich sehr darauf zu erfahren, wie es mit der Familie weitergeht.

Bewertung vom 13.08.2021
Das Spiel der Ketzerin
Schörghofer, Manuela

Das Spiel der Ketzerin


ausgezeichnet

„Das Spiel der Ketzerin“ von Manuela Schörghofer, Verlag HarperCollins, habe ich als Taschenbuch mit 480 Seiten gelesen, diese sind in 29 Kapitel eingeteilt. Auf der vorderen Innenseite ist eine Karte vom Kölner Judenviertel um 1235 zu finden und auf der hinteren Seite der Weg von Coellen nach Worms. Außerdem gibt es vorab ein Personenverzeichnis, Orts- und Flussnamen damals und heute, ein Glossar und historische Begebenheiten.
Im Sommer 1235 fällt Graf von Erkenwald beim Kaiser in Ungnade und wird in den Kerker geworfen. Seine Burg wird an Konrad von Westerburg und seine Deutschordensritter übergeben. Wegen einer Verwechslung kann Alida, die Tochter des Grafen, fliegen. Sie will zuerst nach Köln zu einem befreundeten jüdischen Händler, um dann mit ihm nach Worms zum Kaiser zu ziehen. Dort will sie das Leben ihres Vaters retten. Mit Salomon ben Isaak und seiner Tochter Mirjam macht sie sich auf den Weg.
Aber Konrad beauftragt unter falschen Voraussetzungen den Ritter des Deutschen Ordens Richard von Thurau, der Alida zurückbringen soll. An seiner Seite der Sarjantbruder Bertram. Sie finden sie auch sehr schnell. Dann kommt alles anders als geplant. Es kommt zu Verwechslungen und Verfolgungsjagden, die auf Lügen aufgebaut sind.
Das Buch hat mir super gefallen, ich konnte es gar nicht aus der Hand legen.
Es ist eine tolle Mischung aus Spannung, Gefühlen und amüsanten Dialogen zwischen Richard und den Frauen. Richard wirkt mit seinem düsteren Äußeren und seiner Narbe am Kinn etwas beängstigend, aber er ist so naiv und blauäugig, kaum zu glauben. Eben ein treu ergebener Ordensritter, der an Ehrlichkeit glaubt. In diesem Fall gerät er allerdings gefühls- und glaubensmäßig an seine Grenzen.
Alida ist eine junge, aufgeschlossene und sehr kluge Frau. Trotz ihres Standes als Grafentochter hat sie keine Berührungsängste gegenüber den Angestellten oder auch den jüdischen Menschen. Sehr schnell freundet sie sich mit Mirjam an. Diese ist eine ruhige, gehorsame Tochter, die so einige Male über ihren Schatten springen muss, um Alida zu helfen.
Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt und man liebt oder hasst die Personen.
Der Schreibstil ist sehr gut. Ohne großes Vorspiel oder ausschweifende Beschreibungen wird die Handlung rasant beschrieben und immer auf den Punkt gebracht.
Es war ein großartiges Buch, spannend und fesselnd bis zum Ende.
Auch das Cover ist wunderbar. Ich vergebe volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.08.2021
Mord auf der Rennstrecke
Winger, Luc

Mord auf der Rennstrecke


sehr gut

„Mord auf der Rennstrecke – Grand Prix de Monaco“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 182 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 11. Saint-Tropez-Krimi.
Im Vorspann verabschiedet sich Angie von Lucie und ihren Freunden, bei denen sie als Au-pair gearbeitet hat, da sie sich in Nizza eine Wohnung suchen will, um dort zu studieren. Im Zug dahin trifft sie auf Marco, der als Assistent bei den Mechanikern der Formel 1 im Lotus-Team arbeitet und sie als Hostess anwerben möchte. Sie ändert ihre Reisepläne und fährt mit ihm nach Monaco zur Rennstrecke. Dort kann sie als Grid-Girl arbeiten und macht auch Bekanntschaft mit dem Nachwuchsrennfahrer Ronnie Anderson.
Als es beim Proberennen einen tödlichen Unfall gibt, ist Commissaire Franc Sarasin von der Mordkommission Monte-Carlo schnell vor Ort, da er für die Sicherheit der Zuschauer zuständig ist. Als Angie erfährt, wen der Commissaire als Verdächtigen sieht, bitte sie Lucie um Hilfe. Diese fährt auch sofort nach Monaco und arbeitet mit Franc zusammen. Es muss geklärt werden, ob es Unfall oder Mord war. Nach weiteren Vorfällen befassen sich die beiden genauer mit dem Lotus-Team.
Das Buch gibt viele Einblicke hinter die Kulissen des Rennsportes. Ich vermute, dass es auch relativ realistisch ist. Alles dreht sich um Geld, Macht und Politik. Es scheint, als ob die Fahrer nur Spielbälle in diesem politischen Getriebe sind und auch vor Gewalttaten nicht zurückgeschreckt wird. Im Hintergrund konkurrieren russische und amerikanische Geldgeber, es geht um neue Konstruktionen an den Rennwagen und minderwertige Teile.
Dieses Buch war ziemlich belastet mit technischen Details der Rennwagen, was mich nicht wirklich interessierte und mir ein bisschen zu viel war.
Lucie sorgt mit ihrem eleganten, selbstsicheren und kompetenten Auftreten sowie ihrer überlegten und logischen Denkweise wieder für eine gelungene Geschichte. Im Gegensatz zu Franc, der schnell ans Ziel kommen will, scheut sie sich nicht, den Dingen genau auf den Grund zu gehen.
Auch die Rennfahrer sind sehr unterschiedliche Charaktere. Man könnte denken, der junge Ronnie ist ein ungestümer und riskanter Fahrer, aber er ist ein besonnener und freundlicher Mensch. Im Gegensatz zu dem Profifahrer Graham Stone, der sich gern mit den Mechanikern anlegt und ständig etwas auszusetzen hat. Dadurch ist er nicht sehr beliebt.
Nach einer kurzen Google-Recherche habe ich festgestellt, dass einige Fakten den Tatsachen entsprechen und sogar die Namen der echten Rennfahrer hier nur unwesentlich abgeändert wurden. Der Autor hat sich wohl sehr intensiv mit der Szene beschäftigt, um so viele Details zu beschreiben.
Auch dieser 11. Teil hat mir wieder prima gefallen. Aber im Gegensatz zu den vorherigen Büchern vergebe ich hier nur 4 Punkte wegen der vielen technischen Ausführungen. Die sind wohl eher etwas für Liebhaber der Szene.
Das Cover passt wie immer hervorragend zur Story.

Bewertung vom 03.08.2021
Mord auf Reisen - Tödliches St. Tropez (eBook, ePUB)
Tielcke, Natalie

Mord auf Reisen - Tödliches St. Tropez (eBook, ePUB)


sehr gut

„Tödliches St. Tropez“ von Natalie Tielcke habe ich als ebook mit 218 Seiten gelesen. Diese sind in 29 Kapitel eingeteilt, die mit kurzen Filmzitaten überschrieben und einer Sonnenbrille illustriert sind.
Das Buch beginnt im Prolog mit dem Fund einer lebenden Toten. Dann gibt es einen kurzen Rückblick ins Jahr 1986, worauf die Gegenwart folgt.
Trotzdem Reisebürokauffrau Claire an einer Phobie gegenüber aller Fortbewegungsmittel, außer ihrem Fahrrad, leidet, findet sie sich plötzlich in Paris wieder, zusammen mit dem Privatdetektiv Andrew Sparks. Claire’s Kollegin und Freundin aus dem Reisebüro ist nach ihrem Urlaub nicht zurückgekehrt und nicht zu erreichen. Außerdem fehlt Geld in der Kasse des Büros. Ihre Eltern beauftragen Andrew mit der Suche. Diese führt die beiden von Paris nach St. Tropez. Claire kennt durch ihre Arbeit sehr viele Reiseziele mit Sehenswürdigkeiten und anderen Fakten. Theoretisch war sie schon überall. Dieses Wissen hilft ihnen nun. Nicht nur die Reise an Andrew’s Seite wird zum Abenteuer, sondern auch die Aufklärung des Falles. Sie geraten in gefährliche und amüsante Situationen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, obwohl einige Dinge etwas überzogen dargestellt wurden, aber das machte auch den Reiz der Handlung aus.
Claire lebt ziemlich zurückgezogen mit ihrem Vater und vorübergehend mit Leslie’s Kakadu, der sie nicht leiden kann, in einem Haus. Sie ist eine strukturiert denkende und handelnde Person. Ganz im Gegensatz zu Andrew. Für ihn scheint das Leben ein großer Spaß zu sein. Sein Denken und Handeln sind sprunghaft, unkontrolliert, aber trotzdem sehr sympathisch. Auf die Art lockt er auch Claire etwas aus der Reserve.
Die Charaktere sind gut dargestellt. Dank des Reisebüros sind die Orte sehr bildhaft beschrieben und, gerade in Paris, konnte ich die Sehenswürdigkeiten auch nachvollziehen, da ich sie schon gesehen habe.
Obwohl es kriminelle Handlungen gibt, ist es eher ein schöner Urlaubs-Cosy-Crime, der kurzweilig zu lesen war und viele Reiseinformationen bietet.
Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zur Handlung.

Bewertung vom 03.08.2021
Patricia Peacock und der verbotene Tempel (MP3-Download)
Crockham, Tiffany

Patricia Peacock und der verbotene Tempel (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Patricia Peacock und der verbotene Tempel“ von Tiffany Crockham habe ich als Hörbuch in ungekürzter Fassung vom Verlage SAGA Egmont gehört. Die Spieldauer beträgt 5 Stunden und 7 Minuten. Gesprochen wird es von Juliane Hempel. Es ist der 3. Teil der Reihe.

Patricia und John sind frisch verheiratet und wollen ihre Flitterwochen auf einer Nilkreuzfahrt genießen. Da sich ihr Diener Abdul krank stellt, müssen die beiden ohne ihn, dafür mit dem bettelnden Sir Tiny aufbrechen. Auch auf dem Dampfer stellen sich keine Hochzeitsnachtgefühle ein. Sofort gesellt sich Prinzessin Alexine Patte du Monde zu ihnen und bleibt auch ihr Anhängsel. Sie ist die Reinkarnation von Cleopatras Lieblingskatze. Auch sorgen die verwöhnte Delilah und ihr Mann für Ärger. Dann verschwindet auch noch Gracie, Alexine’s Katze. Da sie inzwischen von John’s Beruf weiß, bittet sie um Hilfe, ihre geliebte Mau-Katze wiederzufinden. Die Suche und die Ärgernisse bleiben auch nach der Nilkreuzfahrt bestehen und es gibt viel zu tun.
Auch dieses Hörbuch ist wieder ein absoluter Genuss. Die Story ist toll, unterhaltsam und amüsant. Patricia und John sind sehr verschiedene Charaktere. Sie ist eher etwas prüde und John für alles offen, in der Vergangenheit auch für viele Frauen. Daher ist Patricia ständig eifersüchtig. In diesem Fall springt sie ihm zuliebe aber dann doch über ihren Schatten.
Zum Schluss gibt es ein Happy-End mit einer ganz wunderbaren Hochzeit.
Auch die vielen kleinen Tiergeschichten um Hund und Katz haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Die Erzählerin Juliane Hempel hat mir sehr gut gefallen. Sie hat versucht, den Personen eine charakteristische Stimme zuzuordnen. Dabei haben mir vor allem die französischen Imitationen sehr gut gefallen. Sie liest die Personen sehr emotional und betont, je nach Stimmung derjenigen. Lesestil und Lesetempo empfand ich als sehr angenehm. Die einzelnen Kapitel wurden angesagt, was auch sehr hilfreich war. Ich konnte ihr sehr gut zuhören.
Auch das Cover ist wie gewohnt toll. Ich freue mich sehr auf weitere Hörbücher.