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Insgesamt 1581 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung (MP3-Download)
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung (MP3-Download)


gut

Wenig Spannung, viel Wiederholung durch vier Perspektiven

Emily Brandt liebt ihren William Nihlzén abgöttisch und freut sich auf die fulminante Hochzeitsfeier im Schloss. Dass ihre Mutter Annika William nicht ausstehen kann und ihr Bruder Erik schon seit Jahren den Kontakt mit ihr meidet, wird schnell zum Problem. Doch mit dem, was dann passiert, konnte niemand rechnen. Oder doch?

Nach „Happy New Year“, das mich ziemlich enttäuscht hatte, wollte ich Malin Stehn noch eine Chance geben. Viel gebracht hat’s nicht, aber immerhin ein Sternchen mehr. Diesmal bekommt sie drei Sterne von mir. Woran liegt’s? Nun, für meinen Geschmack kommt die Story zu langsam in Fahrt und erst kurz vor Ende in die Puschen. Bis dahin tröpfelt es so vor sich hin. Wie schon im ersten Buch der Autorin so ist auch hier schon zu Beginn klar, dass es ein tiefes Geheimnis gibt. Um was es genau geht, erfährt man ebenfalls erst kurz vor Schluss.

Die zwei Zeit- und vier Perspektivwechsel könnten Spannung erzeugen, schaffen es aber leider nicht. Man bekommt einfach nur unterschiedliche Sichtweisen vorgesetzt, bekommt Fetzen aus der Vergangenheit serviert und kämpft mit einer alkoholkranken Mutter, die ziemlich schnell nur noch nervt.

Es ist ja schon schlimm genug, wenn Autoren sich an andere Autoren anlehnen, aber hier hat die Autorin auf gewisse Weise sich selbst kopiert. Zwar ist es ihr diesmal ein klein wenig besser gelungen, insgesamt ist es aber einfach nur eine andere Version des ersten Buches mit anderem Setting und anderen Familien, das Grundgerüst ist jedoch identisch.

Sehr schwierig ist für mich schon mal, dass ich niemanden wirklich sympathisch fand und heilfroh war, nicht auf dieser Hochzeit Gast gewesen zu sein. Zwar sind die Abschnitte kurz und strengen nicht so sehr an, dennoch ist der Lesegenuss nicht daran schuld, dass man relativ schnell durch ist. Das Ende lässt ein paar der Figuren dann doch noch ein bisschen sympathischer werden, dennoch reicht es insgesamt nur für drei Sterne, wenn auch Anne Düe, Christiane Marx, Oliver Kube und Peter Lontzek ihre Parts sehr gut und zur Stimmung passend eingelesen haben. Ich vermute, eine dritte Chance gebe ich der Autorin nicht mehr.

Bewertung vom 11.09.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


gut

Gewalt und ihre Folgen

Evelyn Jancke ist forensische Psychologin und soll der Oldenburger Polizei bei der Ermittlung in einer Mordserie auf Campingplätzen im norddeutschen Raum helfen. Als es einen Zeugen und damit ein Phantombild gibt, verliert Evelyn den letzten Rest ihrer Fassung. Sie ist sich sicher, ihren seit zwei Jahren vermissten Bruder Fabian zu erkennen. Fieberhaft macht sie sich auf die Suche – sie muss ihn vor der Polizei finden!

Dieses Buch zeigt perfekt, wo meine Grenzen bei Thrillern sind. Gewalt gegen Kinder und psychopatische Vergewaltiger in dermaßen detaillierter Schilderung gehen bei mir schlicht gar nicht. Ich finde das nicht spannend, sondern ekelerregend. Spannung kann auch ohne diese Darstellung aufgebaut werden.

Für mich kam der Dreh am Ende nicht sehr überraschend. Ich hatte mit etwas in der Art von der ersten Seite an gerechnet. Es fehlen für mich ein paar Erklärungen und so einige Schlüsse, die gezogen wurden, fand ich dann auch ein wenig erzwungen und konstruiert.

Die Figuren sind allesamt so angelegt, dass man ihnen nicht traut. Das ist ein bisschen too much, finde ich. Selbst bei Evelyn ist man sich irgendwann nicht mehr sicher, was man von ihr halten soll. Zumal es schon ein bisschen ungünstig ist, wenn eine Psychologin psychische Probleme hat. Alkoholprobleme, Beziehungsprobleme, Alpträume und der Wunsch, den Bruder wieder zu haben, machen sie leider recht unglaubwürdig und als Beraterin der Polizei doch wirklich nicht gerade tauglich. Für mich war sie leider ein wenig bis stark nervig.

So schlängelt sich die ganze Geschichte dann dahin, mit Hinweisen und falschen Sicherheiten, Fehlinformationen, falschen Fährten und erschreckenden Erkenntnissen. Das wird dann noch durch den Perspektivwechsel zwischen Evelyn und dem Täter verstärkt. Die Motivation des Täters erschließt sich mir trotz der Vorgeschichte nicht und das hat den Lesefluss und Lesespaß dann doch sehr beeinflusst.

Der Schreibstil an sich ist so, dass man gern weiterliest, selbst dann, wenn sich mal wieder alles im Kreis dreht. Allerdings war ich am Ende einfach nur froh, dass ich nicht noch mehr kostbare Lesezeit verschwenden muss. Da half selbst die sehr gute Arbeit von Sascha Rotermund nichts mehr. Drei Sterne.

Bewertung vom 11.09.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


ausgezeichnet

Farbfächer und Bananenmuffins

Cassandra Penelope Dankworth erlebt einen absoluten Katastrophentag – alles geht schief, die Beziehung und der Job liegen in Scherben vor ihr. Doch dann taucht ihr Ex auf, als sei nix geschehen, führt sie zum Essen aus und alles wiederholt sich. Cassandra erkennt, dass sie wohl eindeutig in einer Zeitschleife gefangen ist. Also nutzt sie diese Tatsache und versucht, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Aber schnell merkt sie, dass es gar nicht so einfach ist, zu wissen, wo der Fehler steckt!

Das Buch ist wirklich toll, aber es fordert den Leser auch immens. Holly Smale ist es gelungen, Cassandra auf den Leser ganz genau so wirken zu lassen, wie sie das bei allen ihren Mitmenschen tut. Dass da noch ein Geheimnis sein muss, weiß man schnell und früh, aber was genau das ist, verheimlicht Cassandra. Dass sie jedoch durch ein tragisches Unglück vor zehn Jahren ihre Eltern verloren hat und seither traumatisiert ist, ahnt man schnell.

Cassandras Zeitreisen sind anstrengend – auch für sie selbst. Man ahnt, worauf das Ganze hinauslaufen wird, liegt damit auch nicht ganz falsch, aber Holly Smale hat für den Leser noch die eine oder andere Überraschung parat. So, wie sich schnell das Cover erklärt, wenn man nur ein klein wenig auf Cassandra eingeht, passen auch alle anderen Puzzlestücke zusammen und ergeben ein wunderbares Bild. Besonders schön finde ich in diesem Zusammenhang auch die Danksagung der Autorin. Liest man am Ende die Texte auf den Klappen, wird einem so einiges klar.

Ja, das Buch bzw. die Geschichte ist zwischenzeitlich etwas anstrengend und wirr. Aber wer dranbleibt, wird erkennen, dass das genauso sein muss. Alles andere wäre nicht stimmig und unangemessen. Und ich verspreche: Wer durchhält, wird Cassandra am Ende unglaublich lieben!

Holly Smale bringt hier eine wichtige Botschaft rüber und das in einer wunderbaren Umgebung, mit herrlichen Protagonisten und in einer modernen, aber nicht flapsigen Sprache. Zum Glück ist dieses Buch auch kein Abklatsch von „Und täglich grüßt das Murmeltier“, sondern lässt Cassandra innerhalb der letzten vier Monate zeitlich zurückspringen, wohin sie will. Wichtig und gut geschildert finde ich die Folgen davon. Auch Cassandra muss diese irgendwann erkennen – und noch so viel mehr!

Kurz und gut – dieses Buch behandelt sehr viel mehr, als man auf den ersten Blick meint. Es hat einige wichtige Botschaften. Dabei ist es unterhaltsam und völlig anders, als alles, was ich bisher gelesen habe. Und darum bekommt es von mir auch die vollen fünf Sterne!

Bewertung vom 07.09.2023
Kochen mit Christina
Bauer, Christina

Kochen mit Christina


ausgezeichnet

Im Backofen kann man auch prima kochen!

So langsam macht mir Christina Bauer echt Angst. Ich liebe ihre Rezepte, ihre Backbücher und ihre Art. Sie ist rundum sympathisch und schafft es, gelingsichere Rezepte zu veröffentlichen, als sei das völlig selbstverständlich.

Auch dieses neue Buch überzeugt wieder rundum. Nein, sicher schmeckt nicht jedem alles, aber jeder findet eine ganze Reihe Rezepte nach dem eigenen Geschmack. Mich hat sofort der Krautstrudel fasziniert und ich habe ihn schon mehrfach gebacken – auch mit Abwandlungen, die bei den Rezepten der Autorin fast ausnahmslos möglich sind.

Die meisten Rezepte machen nicht allzu viel Aufwand, aber dass auch Schnibbelarbeit Zeit benötigt, sollte man einkalkulieren. Auch wird nicht ausschließlich der Backofen benutzt. Bei einer ganzen Reihe von Rezepten wird zumindest ein Teil klassisch auf dem Herd vorbereitet. Doch insgesamt werden alle Gerichte im Backofen fertiggestellt. Das heißt auch, dass man fast alle Gerichte prima vorbereiten kann, wenn man Zeit hat. Zur gewünschten Zeit wird dann der Backofen vorgeheizt, das vorbereitete Essen hineingegeben und während der Backzeit ist Familienzeit oder Zeit für den Besuch.

Auch dieses Buch startet mit einem kleinen Theorie-Teil. Ein besonderer Punkt ist dabei die Wochenplanung. Mir leuchtet ein, was damit bezweckt werden soll, allerdings klappen bei mir persönlich solche Pläne selten, ganz einfach deshalb, weil der Appetit etwas anderes möchte. Das ist aber kein Problem, ich habe vieles vorrätig und Geschäfte ganz in der Nähe.

Die Kapitel Tiptop Teig: Grundrezepte; Jetzt aber fix: Wenn es schnell gehen muss; So sweet: Wenn du Lust auf Süßes hast; Hereinspaziert: Wenn Besuch zum Essen kommt; Basics und Beilagen: Wenn es die Extraportion braucht; Spar dir Herdzeit: Wenn wirklich jede Minute zählt; Aus Eins mach Zwei: Wenn du nicht von null starten willst und Es grünt so grün: Wenn es mal vegetarisch sein soll sind alle klassisch aufgebaut mit Zubereitungszeit, Backzeit, Backtemperatur, Zutatenliste (mit Angabe der Personenzahl und dem benötigten Gefäß) und den gut beschriebenen Arbeitsschritten. Fast immer gibt es auch noch am Ende einen Tipp. Gekrönt wird dann alles mit einem – mir sehr wichtigen – Foto des Gerichts. Ganz lassen kann Christina es nicht – es findet sich auch ein Brotrezept!

Die Zutaten sind wunderbar alltagstauglich, nichts ist exotisch oder schwer aufzutreiben. Vieles hat man immer im Haus und in der Speisekammer. Die Arbeitsschritte sind nicht wirklich kompliziert. Besonders toll finde ich die Grundrezepte. Die Autorin hat das Backofenkochen nicht neu erfunden, aber sie zeigt, wie lecker man so kochen kann und wie lecker die einfache Küche sein kann. Gute Zutaten und Liebe ergeben gesunde, leckere Gerichte. Ich bin wie immer begeistert und ja, ich gebe fünf Sterne!

Bewertung vom 07.09.2023
Fix ohne Fix (Band 2) - schnelle Familienrezepte der SPIEGEL-Bestseller-Autorin Sandra Franitza von Sandras Kochblog
Franitza, Sandra

Fix ohne Fix (Band 2) - schnelle Familienrezepte der SPIEGEL-Bestseller-Autorin Sandra Franitza von Sandras Kochblog


ausgezeichnet

Wer braucht da noch Tütchenwürze?

Ein weiteres Buch, um die Tüten-Gewürze, die keiner braucht, ganz einfach selbst zu kochen, schnell und familientauglich, das finde ich einfach toll! Wieder zeigt Sandra Franitza, dass es kein Hexenwerk ist, die Gewürze selbst zu den Zutaten zu geben und das Kochen so frisch, lecker und ebenso schnell, wie mit den teuren Tüten geht. Und da ich kein Freund von Blogs bin, freut es mich natürlich umso mehr, dass der Heel-Verlag das Buch herausgebracht hat.

Leider verwendet die Autorin auch in diesem Buch wieder Gemüsebrühpulver und Schmelzkäse. Wenigstens verzichtet sie auf Creme fine und nutzt echte Sahne. Konsequenter wäre, wenn auch diese beiden Produkte verbannt werden würden. Sehr gefreut habe ich mich dennoch über eine Suppe, die ich seit frühester Kindheit liebe, ganz besonders wenn ich kränkle oder Seelentrost brauche: Tomatensuppe mit Reis! Insgesamt sind die Zutaten überschaubar, nicht exotisch und überall gut zu bekommen.

Hier geht es um leckere, recht problemlose und schnelle Gerichte. Da sollten Nährwerte Nebensache sein und darum freut es mich sogar sehr, dass auf diese Angaben verzichtet wurde. Wollte man unbedingt moppern, könnte man noch sagen, dass die Angabe des Zeitaufwandes insgesamt bei den Rezepten sehr schön gewesen wäre. Durch die Bemerkungen der Autorin habe ich mal die Tütchen-Regale genauer angesehen und tatsächlich – da hat sich das Programm wohl deutlich geändert. Ich habe mich vor ein paar Jahren gern von den Namen der Gerichte zum Selbstkochen inspirieren lassen. Einige Sorten, die mir früher immer aufgefallen waren, gibt es gar nicht mehr. Umso schöner finde ich, dass die nachgebauten Rezepte hier im Buch zu finden sind.

Ebenfalls erwähnen möchte ich die Fotos. Die sind mir bei Rezepten immer super wichtig, denn ich lasse mich von der Optik am meisten ansprechen. Rezepte ohne Foto fallen bei mir automatisch durchs Raster und werden ignoriert. Hier wurde nicht enorm gestylt. Viele Fotos ähneln sich vom Geschirr und dem Untergrund sehr, nur die Speisen sehen anders aus. Das fällt mir positiv auf, denn der Fokus liegt ja auf dem Rezept und zu Hause nutzt man ja ebenfalls immer wieder dieselben Töpfe, Pfannen und Teller. Deshalb sprechen mich diese Fotos noch mehr an – es ist eben, wie zu Hause!

Auch wenn ich selten bis gar nie solche Fix-Tüten genutzt hatte (einige nur, um herauszufinden, wie es schmecken soll) und seit Jahren gar nicht mehr, finde ich die Idee, die Rezepte nachzubauen und eine Kochbuch-Reihe daraus zu machen, großartig. Ganz besonders, weil die meisten Gerichte ohne großen Aufwand gekocht werden können und kein Chichi brauchen. Unterteilt in die Kapitel Ofengerichte, die jeder liebt; Lecker mit Geflügel; Pasta für die ganze Familie; Gutes aus Pfanne und Topf und Suppen, Snacks und Beilagen finden sich 57 abwechslungsreiche Rezepte, die sich zwar zum Teil denen aus dem ersten Buch ähneln, aber dennoch stark genug unterscheiden, um völlig anders zu sein.

Ja, ich mag das Buch! Und diesmal drücke ich auch bei Gemüsebrühpulver und Schmelzkäse ein Auge zu und gebe fünf Sterne!

Bewertung vom 05.09.2023
Einfach in die Pfanne!
Henze, Christian

Einfach in die Pfanne!


ausgezeichnet

In der Pfanne gelingt’s!

Wer mich und meine Vorratskammer kennt, kennt auch meine Kochausrüstung und weiß, dass ich ein großer Pfannen-Fan bin und eine wahre Sammlung davon habe. Alle Größen und Arten finden sich hier. Ein spezielles Kochbuch für dieses geniale Küchenutensil ist natürlich der Hit für mich!

Hier bekommt man auch eine kleine Pfannen-Warenkunde. Nur die Keramik-Pfanne ist nicht vertreten, dafür aber die gute alte Emaille-Pfanne. Christian Henze fasst sich im Vorwort kurz. Dafür legt er lieber mit den Rezepten richtig los. Sehr schön! Eingeteilt ist das Buch in die Kapitel Einfach und express; Einfach und leicht; Einfach und deftig; Einfach und mit Teig; Einfach und süß. Das Kapitel „einfach und leicht“ ist mir persönlich zu Asia-lastig. Dafür könnte ich mich bei „Einfach und Express“ hoch und runter kochen, mit Ausnahme der Gerichte mit Kokos (mag mein Mann nicht) und Schwein (esse ich nicht). Bei den weiteren Rezepten verzichten mein Mann und ich gemeinsam auch auf jene mit Tofu und/oder Avocado. Dennoch bleiben so viele Rezepte übrig, dass man sich definitiv nicht beklagen kann.

Der Aufbau der Rezepte ist ganz nach meinem Geschmack. Auf einer Seite findet sich der Titel des Rezepts mit der Angabe der Zubereitungsdauer, der Zutatenliste, daneben den Arbeitsanweisungen und am Ende Nährwertangaben und sehr häufig noch ein Tipp zum Rezept und/oder den Beilagen. Ganz unten ist noch vermerkt, aus welchem Kapitel das Rezept gerade ist. Und die gegenüberliegende Seite ist ganz dem Foto zum fertigen Gericht gewidmet – mir sehr wichtig und hier auch noch jedes Mal sehr gelungen und appetitanregend. Die Zutaten sind gut zu bekommen und alles andere als exotisch. Das gefällt mir natürlich sehr. Auch bin ich sehr zufrieden damit, dass hier zwar nicht das Rad neu erfunden wurde, aber altbekannte, teils fast schon vergessene Rezepte (die letzten Jahre waren voller Chichi, das ich einfach nicht mehr mag) mit neuem Schwung versehen werden.

Für mich ein sehr alltagstaugliches Kochbuch, das auch für Kochanfänger durchaus geeignet ist. Hier dürfte jeder eine ganze Reihe Rezepte nach dem eigenen Geschmack finden und auch mal ein kleines Experiment wagen. Mir gefällt’s super, deshalb gebe ich auch fünf Sterne.

Bewertung vom 04.09.2023
Das Chaos eines Augenblicks (MP3-Download)
Hunter, Becky

Das Chaos eines Augenblicks (MP3-Download)


ausgezeichnet

Regt sehr zum Nachdenken an – wunderschön!

Scarlett und Evie sind ganz besondere beste Freundinnen, seit sie elf Jahre alt waren. Inzwischen leben sie in einer gemeinsamen Wohnung und unterstützen sich gegenseitig. Als Evie die Diagnose MS erhält, tut Scarlett alles in ihrer Macht stehende, um ihr zu helfen und Halt zu geben. Doch dann wird Scarlett durch einen Unfall aus dem Leben gerissen, als sie einem Fremden helfen will, der gerade mitsamt Fahrrad gestürzt ist. Und ausgerechnet dieser Fremde ist es, der sie aus ihrer Trauer ins Leben holt und auch Evies Herz gewinnt. Evie fühlt sich, wie eine Verräterin. Und sie weiß nicht, dass Scarlett noch immer an ihrer Seite ist.

Diese Story ist ganz klar eine Liebesgeschichte, doch steckt noch so viel mehr darin. Ganz unromantische Themen, wie Depressionen, Krankheiten, Suizid, Tod und Ehebruch werden ebenso verarbeitet, wie das Wachsen an Aufgaben, Selbstlosigkeit und Mut für neue Wege. Gekrönt wird sie noch mit einer Spur Esoterik und Übersinnlichkeit. Insgesamt ist dies also ein ganz außergewöhnliches Gesamtpaket.

Mal erzählt Evie, mal Scarlett. Das ergibt dann ein gutes Gesamtbild, eine gute Übersicht über die Geschichte, mit Ausflügen in die Vergangenheit und Geschehnissen in der Gegenwart. Die weiteren Figuren, darunter auch Anna/Astrid, Scarletts Familie, Nate und seine Familie, sind ebenso gut getroffen, wie Scarlett und Evie. Alle sind authentisch und agieren nachvollziehbar. Selbst der doch sehr mystische Schluss ist in sich wunderbar stimmig – und er tröstet unbeschreiblich.

Es ist fast schon ein bisschen zu viel mit all den sympathischen Figuren, aber irgendwie tut das auch enorm gut. Ganz sanft bekommt man vor Augen geführt, dass einfach jeder Mensch gute Seiten und Eigenschaften hat. Egal, was passiert, das macht den Menschen nicht per se zu einem bösen Menschen. Der Titel ist Programm: Es dreht sich hier alles um die Folgen eines einzigen Augenblickes und darum, dass dieser Augenblick so viel mehr ist, als er scheint. Selbst die schwere Krankheit von Evie tritt bei all den anderen Ereignissen in den Hintergrund. Für Evie selbst ist ihre Erkrankung weniger relevant, als Scarletts Tod. Deren Präsenz, sie Evie gar nicht spürt, streichelt meine Seele, denn ich musste mich von zu vielen Menschen bisher verabschieden. Der Gedanke, dass sie bei uns sind, bis wir den richtigen Weg haben, ist sehr tröstlich.

Für mich ist dieses Buch etwas ganz besonders. Es regt zum Nachdenken an, tröstet, hallt lange nach. Nicht nur Evie, auch Scarlett wächst über sich hinaus und beide versöhnen sich mit dem Schicksal. Mélanie Fouché und Nora Jokhosha haben es wunderbar eingesprochen und tragen sehr zu meiner Begeisterung bei. Fünf Sterne!

Bewertung vom 03.09.2023
Schwarzwald Reloaded 4
Pettke, Jan;Fehrenbacher, Daniel;Wagner, Klaus-Werner;Tietge, Ulf

Schwarzwald Reloaded 4


sehr gut

Zu international für mich bei „Schwarzwald“ als Thema

Mein Speiseplan kommt immer öfter ohne Fleisch aus. Zudem liebe ich regionale Küchen und lasse mich davon zu kleinen kulinarischen Urlauben inspirieren. Die Schwarzwaldküche fleischlos, das hat mich sehr gereizt!

Die Hauptthemen sind Frühling; Sommerernte; Nudeln; Schnitzel ohne Schwein; Plant-Based; Rezepte für den Herbst; Jetzt wird’s süß. Dazwischen sind immer wieder längere Texte, die den Leser über die Idee, das Team, die Zutaten und vieles mehr informieren. Diese Texte lesen sich gut und machen tatsächlich etwas schlauer. Besonders schön finde ich „Merci g’sait!“. Hier lernt man alle Beteiligten quasi ein wenig kennen, bekommt die Gesichter zu den Rezepten zu sehen, was ich fast so wichtig finde, wie Fotos zu den Rezepten!

Für mich persönlich sind nur Rezepte relevant, die ohne Ersatzprodukte, wie beispielsweise Soja oder eben plant-based Fleischersatz, auskommen. Dass eine ganze Reihe Rezepte in diesem Buch sich auch damit beschäftigen, stört mich nur am Rande, denn es soll ja nicht nur mir, sondern der breiten Masse gefallen.

Der Aufbau der Rezepte ist eine Art augepimpte klassische Form. Das gefällt mir sehr gut. Unter dem Titel des Rezepts findet man immer eine kleine Info. Ganz oben in einer Ecke sind die Angaben zum Verfasser des Rezepts, dem Schwierigkeitsgrad, der Zubereitungszeit, der Menge und der Rezeptart (vegetarisch/vegan). Die Zutaten sind nach Teilrezept aufgelistet (viele Rezepte bestehen aus mehreren Teilen). Gelegentlich findet sich noch ein Tipp auf der Seite oder auch ein QR-Code, der dann zu passenden Videos führt.

Die Arbeitsschritte sind in kurzen, prägnanten Sätzen beschrieben. Es ist ratsam, sich jedes Rezept vor dem Nachkochen mindestens einmal gut durchzulesen und im Kopf schon mal durchzuspielen, um abchecken zu können, wie man gewisse Abläufe koordiniert und damit im Zeitplan bleibt.

Die eine oder andere für mich exotische bzw. neue Zutat (ich kannte Haferkochcreme tatsächlich noch nicht, was aber auch daran liegt, dass ich Flexitarier bin und eben fleischlos, nicht vegetarisch oder vegan koche; auch Mie de Pain befindet sich nicht in meinen Vorräten) hat mich dann doch überfordert. Bei „Vegetarisches Fried Chicken“ ist es ganz krass – die Hälfte der Zutaten kenne ich nicht. Das führt mich aber auch zu meinem Haupt-Kritikpunkt: Viele Rezepte haben mit dem Schwarzwald recht wenig zu tun, sind schon mehr internationale Küche und im besten Fall Crossover. Ich hätte mir definitiv mehr typische Schwarzwälder Speisen, aber eben ohne Fleisch bzw. tierische Produkte gewünscht.

Fazit: Ein tolles Kochbuch, das für mich nur zu wenig mit dem Thema „Schwarzwald“ zu tun hat, mich aber kulinarisch fordert und auch mal herausfordert. Das Team ist sympathisch, die Fotos zu den Rezepten appetitanregend. Ich gebe vier Sterne.

Bewertung vom 03.09.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


weniger gut

Spannungslos

Bücher gehören untrennbar zu Fajas Leben – beruflich und privat. Eine Nachricht über das Smartphone verändert ihr Leben: Ein Bekannter ist geknebelt und in Folie eingewickelt in einem seltsamen Raum, ein Schild um seinen Hals. Darauf wird Faja aufgefordert, eine Geschichte mit fünf Wörtern zu schreiben. Versagt sie, muss Claas sterben!

Die Story startet mit einem recht unsympathischen Autor in einer Lesung und da musste ich dann schon fast ein wenig grinsen, da ich – vermutlich ungerechtfertigt – einen bestimmten Autor vor Augen hatte. Sicher hat Winkelmann diesen nicht als Vorbild genommen (zumal der, den ich meine, von allen für ach so sympathisch gehalten wird und nur ich ihn nicht mag), dennoch hatte ich dieses Bild im Kopf.

Bei Simon und Jaro kam ich hin und wieder etwas durcheinander. Ich kann nur nicht sagen, ob es an der Beschreibung liegt, oder weil sich gern mal Längen auftaten und die Story auf der Stelle trat. Fest steht, dass ich anfangs zügig voran kam beim Lesen, das aber ab etwa der Mitte rückläufig wurde und ich immer länger für die einzelnen Kapitel benötigte.

Überhaupt sind die Figuren blass, allesamt irgendwie problembeladen und wirklich sympathisch wird mir bis zum Ende niemand. Apropos Ende – das war auch nicht so ganz mein Fall. Es war so überraschend, dass es schon sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt. Und so wirklich überzeugend ist das Motiv im Übrigen auch nicht. Mir gab es zu viele Zufälle, zu vieles, das nicht – oder zu spät – beachtet wurde, zu wenig Interesse der Zuständigen und zu viele Nebenschauplätze. Die Stimme, die Jaro immer wieder hört, ist insgesamt auch ein bisschen zu viel, zumal ihre Ursache dann doch zu vorhersehbar ist.

Der Plot bietet eigentlich alles, um den Leser vor Spannung ans Buch zu fesseln, aber leider gibt es zwar jede Menge Fragen und Rätsel, aber selbst ein Toter nach dem anderen lässt bei mir kein Gefühl der Spannung aufkommen.

Ach, Mensch, was soll man da schon sagen? Die Idee war echt super, aber irgendwo ist der Autor dann doch vom Weg abgekommen und hat mich mehr gelangweilt, denn unterhalten. Auch wenn ich damit gegen den Strom schwimme, kann ich leider nur zwei Sterne geben.