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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1516 Bewertungen
Bewertung vom 12.05.2022
Der Kosmos im Garten
Storl, Wolf-Dieter

Der Kosmos im Garten


sehr gut

sehr interessant

Wolf Dieter Storl vermittelt eine ganzheitliche Sicht auf die Natur, indem er Blickweisen von der Antike bis zur Neuzeit aufzeigt und in Zusammenhang bringt. Biodynamische Landwirtschaft, Salphor, Elementenlehre, planetare Einflüsse oder die Möglichkeiten der Bodenbearbeitung und -verbesserung sind nur wenige Themen dieses Buches. Bei „Der Kosmos im Garten“ handelt es sich um die aktualisierte Neuauflage von „Der Garten als Mikrokosmos“.

Das ist nicht mein erstes Buch von Wolf Dieter Storl; seine vielschichtige Betrachtungsweise habe ich schon kennengelernt. Dennoch haben mir manche Abschnitte einiges abverlangt und ich mußte sie mehrmals lesen. Verstanden habe ich dennoch immer noch nicht alles und werde das Buch also noch mehrmals lesen. Gerade die außergewöhnlichen Blickweisen und hergestellten Zusammenhänge finde ich sehr interessant, und häufig stellt sich eine „ganz neue“ Strömung als wiederentdeckt heraus. Ich finde die Bücher des Autors immer wieder interessant und aufschlussreich, kann aber nicht allem folgen.

Bewertung vom 09.05.2022
Zauber der Gewürze
Sharma, Nik

Zauber der Gewürze


gut

interessant, aber nicht so zauberhaft wie erwartet

Nik Sharma ist nicht nur als begeisterter Koch tätig, sondern in den USA bekannt für seine Kolumne „A Brown Kitchen“ sowie seinen Blog „A Brown Table“, in denen er Rezepte weitergibt. Zudem hat er sich in den USA einen Namen als Foodfotograf gemacht und dieses Kochbuch wurde von einigen Zeitungen in den USA und UK als bestes Kochbuch hochgelobt.

Schon beim ersten Durchschauen wirkt das Kochbuch sehr hochwertig, mit den goldenen Lettern und Streifen auf dem Cover, dem goldgelben Lesebändchen und den vielen hochwertigen Fotos. Ich mag es, das die gezeigten Speisen im Vordergrund stehen und der Hintergrund, meist schwarz gehalten, auch in eben diesen rückt. Einige, farbige Fotos zeigen Szenen indischer Straßen und Märkte und geben eine gute Einstimmung, genau wie die Fotos einzelner Zutaten und Gewürze. Persönliche kurze Geschichten, beispielsweise über seine Großmutter in Indien und ihre Kochkünste runden für mich das Gesamtkonzept ab, denn es geht hier nicht einfach nur um Rezepte, sondern auch darum, wie Nik Sharma zum Kochen kam und mit wieviel Begeisterung er es ausführt. Das Aromaglossar gefällt mir sehr gut, denn es gibt einen kleinen Einblick in verschiedene Geschmacksrichtungen.

Die über 100 Rezepte sind kapitelweise eingeteilt in. Vorspeisen und Snacks, Salate und Suppen, Getreide und Gemüse, Meeresfrüchte, Eier und Geflügel, Fleisch, Süßspeisen, Getränke und Grundnahrungsmittel. Mich hat der große Anteil an nicht vegetarischen Rezepten verwundert, da ich gerade mit der indischen Küche etwas anderes verbinde. Aber das Buch soll ja indische und westliche Küche neu kombinieren; ich muß gestehen, dass mir vor Lesen des Buches nicht bewußt war, dass damit eher die Küche der USA gemeint war. Es finden sich Fast Food Rezepte wie Chicken Nuggets, mit besonderer Würze genauso in diesem Buch wie aufwändige Rezepte. Die Rezepte wurden jeweils sehr gut erklärt und, wie schon erwähnt durch ein professionelles Foto ergänzt. Zu jedem Rezept gbt es auch Extra Tipps & Tricks. Wir lieben internationale Rezepte und haben eine große Gewürzsammlung; die meisten verwendeten Gewürze haben wir eh zu Hause, einzelne müssten wir vielleicht besorgen oder durch eine andere Zutat ersetzen. Es kommt sogar vor, dass in den Rezepten oder bei der Vorstellung einzelner Zutaten direkt ein Austauschprodukt vorgeschlagen wird. Ich hätte bei einem Rezept beispielsweise Schwierigkeiten Granatapfelmelasse und Anardam (Granatapfelkernpulver) zu besorgen, würde es von mir aus dann durch Granatapfelsaft oder -sirup als Würze ersetzen. Manchesmal benötigt man Jaggery oder Muscovadozucker; da würde ich den vorrätigen Palmzucker nehmen. Statt Kokosessig wird im Buch die Verwendundung von Apfelessig vorgeschlagen. Die Zutaten stellen also insgesamt eher keine Hürde beim Nachkochen dar.

Die Rezepte finde ich schon zu einem guten Teil ansprechend; eben die vielen Fleischrezepte hätten es für mich nicht sein müssen. Auch habe ich den Eindruck, dass viele grundlegenden Zubereitungen geübteren Kochenden geläufig sind, lediglich die Würzung neu interpretiert wurde. Für mich fallen dann schon mal die Details und manchmal auch ganze Gerichte besonders spannend aus: das süße Tamarindendressing zum Capresealat, die gegrillten Garnelen in Weinblattpäckchen, die Krabbenküchlein mit Zitronengras und grüner Mango, die Lammhack-Kartoffeltaler mit Sambal Olek, der Dattel- und Tamarindenkuchen und, ganz besonders, die wunderbaren Getränke wie Ingwer-Tamarinden-Limonade, Rhabarber-Scharbat mit Rosenwasser und Kardamon oder die Safran-Kardamon-Milch (mit Mandeln). Das sind allesamt Rezepte, die ich so niemals selber ausprobiert hätte; bei vielen anderen sieht das schon anders aus, beispielsweise bei gebratenem Speck, bei einer Lammkeule, Hühnersuppe, einer Naan-Pizza oder Würzhackbraten. Sehr gut gefällt mir, dass es ein Rezept für selbstgemachte Chorizo gibt, die man bei einem Rezept gegen eine fertige austauschen kann.

Bewertung vom 07.05.2022
Flug 416
Newman, T. J.

Flug 416


schlecht

zäh, aufgeplustert und stellenweise ziemlich grotesk

Bei "Flug 416" handelt es sich um den Debütroman von T.J. Newman, einer ehemaligen Buchhändlerin und langjährigen Flugbegleiterin.

Der Pilot Bill Hoffman erhält nach kurz nach dem Start des Fluges 416 von Los Angeles nach New York eine Viedeobotschaft: Seine Frau und Kinder wurden gekidnappt er er muss sich entscheiden, ob er das Flugzeug abstürzen läßt und damt das Leben dieser Drei rettet oder das der Passagiere und dafür das Leben seiner Familie opfert.

Die Autorin, selber viele Jahre als Flugbegleiterin tätig, erzählt, wie die Crew die Situation in der Kabine versucht, die Situation und auch die Passagiere zu retten; manchmal merkt man, dass berufliches Hintergrundwissen miteinfließen könnte. Für mich persönlich zog sich der Roman nahezu endlos. Aufgebauschte Bagatellen wechselten sich mit krampfhaftem, anhaltenden Versuchen, Spannng aufzubauen und in verschiedenen Situationen pro Satz oder Nebensatz zu steigern ab. Mich hat der Schreibstil überhaupt nicht angesprochen, sondern eher abgestoßen. Formulierungen wie "Das Waschbecken war ähnlich feindseelig" (wie die lauteToilettenspülung) "und attakierte seine zitternden Hände mit eiskaltem Wasser." (S.77). Solche Spannungsbögen muß man mögen; mich sprechen sie nicht an. Wenn dann über Seiten solche mir nichtssagenden Formulierungen oder grotesk gesteigerte Blitz"ereignisse" Spannung aufbauen sollen, erinnert mich das eher an Klamauk, Szenen aus "Als die Bilder laufen lernten" oder Zeichentricksequenzen à la Supergirl, die in diesem Fall die erste Flugbegleiterin ist.

Eigentlich SPOILERe ich nie; hier mache ich eine Ausnahme: ACHTUNG SPOILER - SPOILERALARM: Die Superheldin legt mit der linken Hand dem Flugkapitän einen Druckverband an und gibt ihm eine Wangenfeige um ihn aus der Ohnmacht zu befreien, während sie mit der rechten Hand das Flugzeug nach seinen Anweisungen landet, auf den letzten Drücker mt Kopfstandbremsung, exakt vor der Ziellinie. Ensthaft! Ein Wunder, dass sie nicht zeitgleich mt ihren Füßen eine OP durchführt. SPOILERENDE

Mich konnte dieser Roman überhaubt nicht begeistern oder in seinen Bann ziehen; ich habe mich förmlich bis zum Ende durchgequält, Spannung und meist auch glaubhafte Handlung vermisst. Die stetigen Versuche unspektakuläre Szenen krampfhaft und dramatisch aufzubauschen wirkten auf mich unglaubwürdig und grotesk. Das Motiv der Täter wird in nur wenigen Sätzen knapp gestreift, dabei wäre die Betrachtung dessen durchaus interessant gewesen.

Den Namen der Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken und kein zweites Buch von ihr lesen.

Bewertung vom 14.04.2022
Kumihimo
Kemp, Beth

Kumihimo


ausgezeichnet

gut erklärt und ergänzend reichlich bebildert

Nach einem kurzen, gut bebilderten Anfängerkurs, der unter anderem Garne, Perlen, Farbzusammenstellungen, die Verwendung der Flechtscheiben, Befestigen von Endkappen und Verschlüssen vermittelt, werden die 50 Werkstücke vorgestellt. Die Arbeitsanleitungen sind gut verständlich und durch zahlreiche Bilder und Fotos ergänzt. Nacharbeiten kann man Armbänder, Ketten, Lesezeichen, Webbänder; die Schmuckstücke sind häufig mit vielen kleinen, eingearbeiteten Perlen verschönert, manchmal auch durch einen größeren, eingefassten Schmuckstein. Die einzelnen Projekte unterliegen ganz unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden; man kann sich aber langsam an die schwierigeren herantasten und -arbeiten.

Sehr gut gefällt mir, dass sich hinten im Buch ein kleiner Umschlag mit der runden Flechtscheibe befindet, mit der man die Technik sofort ausprobieren kann. Abgebildet wurden noch zwei weitere Flechtscheiben, die man kopieren und auf Pappe kleben kann. Mir reicht die eine Pappscheibe zum Ausprobieren; aber für den häufigeren Gebrauch habe ich mir eine dickere aus Schaumstoff (?) oder Moosgummi (?) bestellt.

Insgesamt gefallen mir die guten Anleitungen und die Auswahl an schönen Werkstücken sehr gut. Das Nacharbeiten der ersten, leichten Stücke war einfach und hat Spass gemacht. Das Buch richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene dieser Flechttechnik, schon alleine wegen der unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade, die zu jedem Werkstück auch direkt angegeben werden.

Bewertung vom 13.04.2022
Sex ist wie Mehl
Lippe, Jürgen von der

Sex ist wie Mehl


gut

kurzweilige Unterhaltung; Lesung könnte länger sein

Die 2 CDs enthalten nur einen Teil der Geschichten und Glossen aus dem gleichnamigen Buch; Jürgen von der Lippe gibt dafür höchstens 24 Prozent an. Mir war vorher nicht bewusst, wie stark der Inhalt des Buches gekürzt wurde.

Es handelt sich um eine Live-Lesung mit Jürgen von der Lippe, Gabi Decker und Robert Louis Griesbach. Schnell fällt auf, dass die Lesung coronakonform mit einem kleineren Publikum stattgefunden hat. Nach 2 Stunden und 27 Minuten ist schon alles vorbei; ich hätte mir da gerne noch mehr angehört…

Die vorgetragenen humorvollen Geschichten und Glossen decken ein breites Spektrum ab; mich haben manche köstlich unterhalten. Es waren auch eher kritische dabei (z.B. zum Gendern) und einige, die für mich zu platt und unterhalb der Gürtellinie waren. Möglicherweise war die Auswahl der Stücke eher der Live-Lesung geschuldet; das Buch habe ich nicht gelesen und kenne also nur knapp ein Viertel des Buchinhaltes.

Ich denke, für jeden ist da etwas dabei und die Zeit der Unterhaltung verfliegt wie im Flug.

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Bewertung vom 13.04.2022
SÜSSES
Witzigmann, Véronique

SÜSSES


ausgezeichnet

vielfältige, ansprechende Rezepte, super erklärt

Véronique Witzigmann, Tochter von Eckart Witzigmann, vermittelt zunächst Grundlagenwissen, beispielsweise zum Milchfettgehalt, Mehlsorten, Haltungsklassen bei Eiern, verschiedenen Süßungsmitteln, Kouvertüre, Bindungsmitteln, Teigsorten und Cremes. Ganz bewusst hat sie diese Erklärungen und auch jene in den Zubereitungen der Rezepte, so einfach und grundlegend gehalten, damit auch Backanfänger ihre süßen Backwerke nacharbeiten können. Hierfür wurden zudem manche Zubereitungsschritte in Fotostrecken aufgezeigt. Viele der Rezepte fallen ziemlich anspruchsvoll aus, so dass auch Routiniertere angesprochen werden. Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Torten & Törtchen, Teilchen, Kuchen & Tarten, sowie Alternativrezepte, beispielsweise Tortendekore.

Unter den Rezepten finden sich welche ganz unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, beispielsweie Sandgebäckplätzchen, Donauwelle, Bienenstich, Schweineöhrchen, Marmorkuchen bis hin zu Schokoladen Drip-Cake, Bananen-, Malakoff- oder Schwarzwälder Kirschtorte und auch die Grundteige werden ausführlich erklärt. Zahlreiche Tipps und Infos in Extra-Kästchen und auch die einfachen, ganz ausführlichen und leicht verständlichen Anleitungen erleichtern das Nacharbeiten und erfreuen schon alleine beim Durchblättern und Lesen genauso wie die vielen Fotos der Zubereitung und fertigen Backwerke. Das gesamte Buch wurde wunderschön gestaltet; der Eischnee auf dem Cover sogar in einer mehrstufigen Blindprägung. Für mich waren die vielen Insider“geheimnisse“ interessant, besonders jene zu Dekorationen der Torten, wie das Herstellen von Schokoladensiegeln oder auch das Einspritzen der Cremes zwischen die Torten-Böden mit Spritzbeutel statt das Auftragen mit Palette.

Ich finde dieses schöne, umfangreiche Backbuch sowohl für Backanfängern als auch für passionierten BäckerInnen gleichmaßen interessant.

Bewertung vom 12.04.2022
Erdapfel - Das Universalgenie
Haunschmid, Ulrike

Erdapfel - Das Universalgenie


ausgezeichnet

Wiederentdecken der Wunderknolle mit tollen Rezepten, Anwendungen und Erklärungen

Zu Beginn erzählt Ulrike Haunschmid etwas über die eigene Geschichte der „Erdäpfelpension“, die seit Beginn der 60er Jahre nicht nur Mahlzeiten mit Kartoffeln, sondern auch eine Kartoffeldiät und immer mehr Anwendungen, gemeinsam und abgesprochen mit einem Arzt, Kuranwendungen mit Kartoffeln entwickelt hat, wie Inhalation oder Wickel.

Anschließend beschreibt und vermittelt die Autorin Anwendungen und Rezepte in der Volksmedizin, in der Naturkosmetik und der Küche, ergänzt von Rezepten österreichischer Sterneköche. Auch Erläuterungen zu Anbau, Kartoffelsorten und Lagerung finden sich genauso in diesem Buch wie Angaben zu Nähr- und Wirkstoffen. Am Ende des Buches wird auf die Bekämpfung des Welthungers durch die Kartoffel sowie Projekte zur Selbsthilfe eingegangen.

Die Rezepte mit der „Wunderknolle“ fallen sehr vielfältig aus; mich haben dabei die Kartoffeldiät, die Hausmittel/Volksmedizin und Anwendungen im Wellnessbereich, besonders die Packungen, Wickel und Kartoffelbäder sehr neugierig gemacht. Unter den vielen kulinarischen Rezepten fand ich die Grundrezepte zu Teigen, sei es Mürbe-, Bisquitt-, Strudel- oder Pizzateig und ganz besonders das Rezept für Kartoffelmarzipan ausgesprochen interessant.

Dieses Buch vermittelt Wissen um eine mittlerweile vernachlässigte Wunderknolle, die bei uns nun durch dieses Buch wieder einen viel höheren Stellenwert in der Ernährung und bei Anwendungen erhalten hat. Einfach nur als Stampf-, Salz- oder Pellkartoffel war sie uns bei häufigem Verzehr doch etwas langweilig. Dank der schönen, vielfältigen Rezepte haben wir sie ganz neu (wieder) entdeckt.

Bewertung vom 10.04.2022
Backpacking für Anfänger
Ram, Roëll de

Backpacking für Anfänger


weniger gut

eher zum absoluten Neueinstieg für Jugendliche und Heranwachsende

Roell de Ram gibt an, dass sie stapelweise Reisetagebücher und Hunderte Blogeinträge auf WeAreTravellers geschrieben hat; diese liegen diesem Buch zugrunde. Zudem wurden nicht nur ihre eigenen sondern auch zahlreiche Fotos andere Blogger, die am Ende des Buches vornamentlich erwähnt werden, in diesem Buch veröffentlicht.

Zu Bginn des Buches gibt es eine kleine Einstimmung zur Autorin und zum Backpacking samt Packliste für den Rucksack. Auch eine Liste zum Sparen während der Reise bietet Tipps wie: zu Fuß gehen ist preiswerter als Tuk-Tuk oder Taxi fahren, Hostel, Garküche, Supermarkt sind preiswertere Möglichkeiten man sollte Preise vergleichen und Feilschen. Diese Tipps haben mich, ehrlich gesagt, überhaupt nicht umgehauen.

Dem schließen sich 23 Reisen durch verschiedene Länder an, unter anderem Sri Lanka, Costa Rica, Thailand, Vietnam, Kuba, Malaysia, Peru, Japan und Indonesien. Die vorgestellten Reiseziele finde ich sehr ansprechend. Zu jeder Reise gibt es einen Ministeckbrief, dem man entnehmen kann, wie lange die Autorin das Land bereiste, welche Verkehrsmittel sie nutzte bzw. man nutzen kann, für welches Budget (€-€€€€€), Flug nach X, beste Reisezeit, welche Unterkünfte man wählen kann (z.B.Hostel, Guesthouse) und für Essen/Trinken gibt es 2-3 Angaben (z.B. für Australien: Känguru, Goon). Es findet sich jeweils eine kleine Karte auf der verschiedene Orte eingezeichnet sind, eine seichte Einstimmung, einzelne von der Autorin besuchte Orte und Sehenswürdidigkeiten. Wirkliche Geheimtipps konnte ich da nicht finden. Die Texte fand ich sehr oberflächlich; oft hätte ich gerne mal konkrete Informationen gehabt, beispielsweise für Vietnam, als sie schrieb: „Essen und einen Schlafplatz bekommst du in Homestays, also bei Dorfbewohnern, bei denen du für kurze Zeit zum Familienmitglied wirst.“ (S.119). Das fand ich interessant, das war aber schon alles an Info dazu und wirft mehr Fragen auf, als es verrät. Gibt es dafür Vermittler? Spreche ich Leute im Dorf einfach darauf an? Arbeitet man im Ausgleich beispielsweise auf dem Reisfeld mit? Bezahlt man dafür und wenn, wieviel ungefähr? So ging es mir eigentlich bei vielen Reiseberichten, die ausschließlich im Plauderton kleine Punkte der Reisen durch die Autorin ansprechen, aber so gut wie keine wirklichen Informationen enthalten. Zu Kuba lese ich auf S.167: „Für weniger als 50 CUC kannst du in einem davon“(Oldtimer) „zu einer ein- bis zweistündigen Tour aufbrechen.“ Tja, das Buch ist in den Niederlanden wohl 2021 erschienen, in Deutschland im März 2022. Peinlich, aber der CUC wurde zum 1.1.2021 abgeschafft; wenn mir das schon auffällt, möchte ich gar nicht wissen, welche Angaben überholt sind, ohne dass ich es erkenne und wieviele Jahre alt manch Reisebericht sein könnte; beispielsweise zu Kuba einziges Wort über Internet-Parks – die gabs damals wohl noch nicht. Zu jedem Reiseland gibt es jede Menge Fotos, auch welche von der Landschaft und Sehenswürdigkeiten (dann aber wohl von anderen Bloggern), aber eben auch jede Menge persönliche der Autorin, beispielsweise auf einer Schaukel, Bank, Brücke, mit einem Glas Minztee oder etlichen anderen Getränken, von hinten vor ihrem Fahrrad, oder auf einem Steg, Berg oder Board. Ich muss gestehen, all diese persönlichen Schnappschüsse interessieren mich überhaupt nicht; die benötige ich nicht, um meine Reise zu planen oder mir ein Bild des jeweiligen Urlaubslandes zu machen.

Lange ist es her, dass ich mit Interrailticket oder meiner Vespa andere Länder berreist habe. Nun habe ich mehr Zeit Reisen zu planen und Länder fern ab der angebotenen Rundreisen kennen zu lernen. Dieses Buch hatte mich deshalb sehr angesprochen. Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Titel etwas ganz anderes erwartet habe; konkrete Tipps, Verhaltensempfehlungen und auch mal Informationen, die ich nicht in jedem Reiseführer weitaus ausführlicher finde. Vielleicht hatte ich da auch einfach zu hohe A