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Bücherfreundin
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Leipzig

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Insgesamt 537 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2022
Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3
Benedict, Marie

Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3


gut

Marie Benedict widmet sich in ihrem neusten Buch "Mrs. Agatha Christie" dem mysteriösem Verschwinden der Krimiqueen Agatha Christie im Dezember 1926.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der Gegenwart (dem 11 tägigen Verschwinden und der fieberhaften Suche nach Agatha Christie) und der Vergangenheit (ihre Ehe und die Ereignisse, die zu dem Verschwinden geführt haben) erzählt. Man bekommt dadurch ein gutes Bild von einer Frau, die alles ihrem Mann unterordnet. Sie gibt sich dadurch fast selber auf und vernachlässigt darüber hinaus auch ihre kleine Tochter, zu der sie kein besonders enges Verhältnis aufbauen kann. Durch einen Zufall fängt sie an, kleinere Kriminalgeschichten zu veröffentlichen und wird mit der Zeit immer erfolgreicher und bekannter dabei. Allerdings kommt ihr Mann immer weniger mit dem Erfolg seiner Frau zurecht und verlangt schließlich die Scheidung. Allerdings hat er längst eine Geliebte, was er unter allen Umständen verheimlichen will.

Bei ihrem heimlichen Verschwinden, hat sie Archie einen Brief mit genauen Handlungsanweisungen hinterlassen. Er soll den besorgten und untröstlichen Ehemann spielen, der sich um seine Frau sorgt. Damit soll das Bild der perfekten Ehe in der Öffentlichkeit erhalten bleiben.

Die Grundidee und der Klappentext des Buches versprachen ein spannendes Buch, von dem ich mir auch einen Krimi a la Agahta Christie erwartet habe. Allerdings konnte mich die Geschichte insgesamt nicht wirklich überzeugen. Es war eine Mischung aus Familienstory und Krimi, aber beides nicht wirklich überzeugen. Leider hat dadurch das Buch sehr viel von seinem Potential verschenkt. Ich kann daher dieses Mal nicht wirklich guten Gewissens eine Leseempfehlung abgeben und vergeben 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 06.06.2022
Sehnsucht nach Rose Cottage
Holmgren, Hanna

Sehnsucht nach Rose Cottage


sehr gut

Durch einen Brief eines alten Freundes reist Ellie nach 18 Jahren wieder nach Schottland, wo sie früher gelebt hat und ihre Sommerferien bei ihrer Großtante Rosie verbracht hat. Damals musste sie ihren Wohlfühlort Hals über Kopf mit ihren Eltern verlassen, ohne die Gründe jemals erfahren zu haben.

Jetzt steht es um das kleine Bed & Breakfast ziemlich schlecht und auch Rosie ist (noch) nicht bereit Hilfe von außen anzunehmen.
Nach und nach versucht Ellie das Cottage vorsichtig wieder auf Vordermann zu bringen und wieder ein Bed & Breakfast daraus zu machen. Tatkräftige Hilfe bekommt sie vor allem von ihrem Jugendfreund Graham und seinen Vater.

Aber auch die alten Gefühle für Graham scheinen in den vielen Jahren nicht völlig verloren gegangen sein, sondern sie brechen wieder auf. Wird es Ellie schaffen, das kleine Hotel zu retten und wird sie ihr Glück doch noch in Schottland finden oder wird sie ihren Wohlfühlort für immer verlassen?

Hanna Holmgren entführt ihre Leser*innen in "Sehnsucht nach Rose Cottage" nach Schottland. Durch die lebhafte und bildhafte Sprache fühlt es sich fast wie ein kleiner Kurzurlaub nach Schottland an. Die Charaktere kommen sympathisch und glaubhaft rüber. Durch immer wieder eine geschobene Rückblenden auf den Sommer von Ellies Kindheit versteht man das jetzige vertraute Verhältnis zwischen Ellie und Graham recht gut.

Es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen und es fühlte sich ein bisschen wie ein kleiner Seelenurlaub an. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.06.2022
Zwischen Himmel und Meer
Fredriksson, Anna

Zwischen Himmel und Meer


gut

Sally erbt überraschend das alte Haus ihres verstorbenen Onkels in ihrem schwedischen Heimatdorf und kehrt somit nach vielen Jahren zurück an den Ort ihrer schwierigen Kindheit.

Dort trifft sie nach fast 4 Jahren Funkstille auch auf ihre Tochter Josefin, die sich dort ein eigenes Leben aufgebaut hat. Das Verhältnis zwischen den beiden Frauen ist nicht einfach, denn es gab immer Spannungen zwischen ihnen. Und vor einigen Jahren musste sich Sally zwischen ihrer Tochter und ihrem Freund entscheiden und leider entschied sie sich damals falsch. Diese Entscheidung nimmt Josefin ihrer Mutter bis heute übel.

Außerdem verheimlicht Josefin ihrer Mutter lange, dass sie wieder Kontakt zu ihrer Großmutter Vanja aufgenommen hat. Vanja hatte Sally und ihre Familie vor sehr vielen Jahren plötzlich verlassen und seit dem bestand kein Kontakt zwischen beiden Frauen. Jetzt treffen sie plötzlich bei der Beerdigung aufeinander und müssen lernen den Kontakt neu aufzubauen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Sally gegen den Wunsch von Josefin in dem geerbten Haus ein Bed & Breakfest Hotel eröffnen will. Werden die 3 Frauen einen Weg finden die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und ein neues Verhältnis aufzubauen oder sind die jeweils erlittenen Verletzungen zu tief und zu lange her, um einen Neuanfang zu wagen.

Anna Fredriksson legt mit "Zwischen Himmel und Meer" den Auftakt einer Familientrilogie vor, die 3 Generationen Mutter-Tochter Konflikt umfasst. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der jeweiligen Frau erzählt und es wird auch der Beginn des jeweiligen Konflikts ausführlich dargestellt. Der 1. Band dreht sich vorwiegend um das (überraschende) Aufeinandertreffen der 3 Frauen und das Erbe des Hauses. Das Ende des Buches ist für mich zu offen gehalten, aber so soll ja eine Trilogie sein, so dass noch 2 weitere Bücher kommen sollten. Allerdings habe ich dafür auf Deutsch noch keine entsprechende Ankündigung gefunden (auf schwedisch sind diese allerdings bereits erschienen).

Bewertung vom 29.05.2022
A Place to Love / Cherry Hill Bd.1
Lucas, Lilly

A Place to Love / Cherry Hill Bd.1


sehr gut

Vor 3 Jahren hat June, nach dem überraschenden Tod ihres Vaters, die elterliche Obstfarm übernommen, obwohl sie eigentlich ganz andere Pläne gehabt hatte. so hat sie beispielsweise ihrer Mutter und den Schwestern verheimlicht, dass sie kurz vor dem Schicksalsschlag ihren Studienfreund Henry geheiratet und eigentlich mit ihm in seine Heimat Wales ziehen will.

Plötzlich taucht Henry auf und möchte endlich die Scheidung haben. June hatte ihn damals unter einem falschen Grund spontan verlassen, da sie ihm nicht bei seinen Zukunftsplänen in Wales im Wege stehen wollte.

Nachdem die beiden sich endlich richtig ausgesprochen haben, verlängert Henry spontan seinen Urlaub und versucht einen Eindruck in den Familienbetrieb zu bekommen. Schnell flammen auch die alten Gefühle zwischen den beiden wieder auf. Doch das alte Problem, dass beide ein Familienbetrieb auf 2 Kontinenten führen, ist dadurch noch nicht gelöst.

Nach einigen Auf und Abs einigen sich die beiden auf eine Fernbeziehung, die aber auch wiederum recht schnell zu neuen Problemen führt. Werden June und Henry doch noch gemeinsam einen gemeinsamen (Lebens-)Weg finden oder trennen sich die Wege wieder und diesmal vielleicht endgültig?

Lilly Lucas hat mit "A Place to love" das 1. Buch um die Cherry Hill-Serie vorgelegt. Sie entführt die Leser*innen in eine andere Welt und man fiebert mit den beiden mit. In kurzen eingestreuten Rückblenden bekommt man auch guten Eindruck in das Kennenlernen von Henry und June und kann dadurch die Probleme der beiden besser nachvollziehen. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und freue mich schon auf die nächste Lovestory, wo Junes Schwester im Mittelpunkt stehen wird. Dieser Band erscheint Anfang September 2022.

Bewertung vom 24.05.2022
24 gute Taten
Fagerlund, Jenny

24 gute Taten


ausgezeichnet

Vor 2 Jahren ist Emmas Freund bei einem Unfall tödlich verunglückt und sie hat sich seitdem wegen Schuldgefühlen nahezu komplett aus dem Leben zurückgezogen. Ihre Schwester Magda möchte sie zurück ins Leben holen und versucht sie aus der Reserve zu locken. Außerdem steht der kleine Laden von Emma kurz vor der Pleite und Magda sucht nach Mittel und Wege den Laden wieder zum Laufen zu bringen.

Zufällig hilft Emma einem älteren Mann am Vorabend des 1. Dezembers während eines Schneesturmes und so kommt ihr der Gedanke eines ganz besonderes persönlichen Adventskalenders. Sie möchte jeden Tag jemanden helfen oder eine Freude machen. Manchmal wird die Hilfe nicht gleich anerkannt, aber nach und nach gewinnt Emma nicht nur ihre Lebensfreude zurück, sondern auch Freunde.

Wird es Emma gemeinsam mit ihren neuen Freunden schaffen, ihren Laden noch zu retten und fällt sie danach wieder in ein tiefes Loch?

Jenny Fagerlund kegt mit "24 guten Taten" einen gelungenen Wohlfühlroman vor, dessen Grundidee nicht nur zur Weihnachtszeit wichtig ist. Vielleicht sollte man sich im Alltag , unabhängig vom Monat, viel mehr Zeit nehmen für "gute" Taten ohne immer gleich eine Gegenleistung zu erwarten. Vielleicht sollte man viel öfters nach dem Motto der Pfadfinder leben: "Jeden Tag eine gute Tat":

Ich habe mich sehr gut untergehalten gefühlt und finde das Buch kann man zu jeder Jahreszeit lesen, denn die Thematik des Buches ist zeitlos.

Bewertung vom 22.05.2022
Braves Kind (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Braves Kind (Thriller)


sehr gut

In Hamburg wird der Polizei ein Video mit verstörenden Handlungen an Kindern zugespielt und Sina Claaßen und Eric Berg nehmen die Ermittlungen auf. Schnell wird klar, dass die beiden einer größeren Sachen in den höchsten Politikerkreisen auf der Spur sind. Schließlich werden durch die Videos 2 Leichen gefunden, die vor ihrem Tod stark misshandelt wurden.

Auch wenn die Vorgesetzten der beiden nicht an die Verbindungen zu einem Kinderhändler glauben wollen, ermittelt auf eigene Gefahr und eigene Faust weiter. Sie glaubt einfach nicht, dass die gefundenen Indizien nur ein Zufall sein soll.

Als so eine Nebenschauplatz gibt es noch Sinas Schwester, die sich durch ihre Koksabhängigkeit mit einem mächtigen Drogenclanchef angelegt hat und aus Blödheit ihm geklautes Koks auf eigene Rechnung verticken möchte. Damit macht sie Sinas Ermittlungen nicht gerade leichter im Gegenteil Sinas Familie gerät dadurch mit in den Sog hinein.

Gunnar Schwarz hat mit "Braves Kind" wiederum einen spannenden Thriller vorgelegt, der ein wirklich schweres Thema behandelt. Es ist wirklich nix für zart besaitete Leser, denn es werden wirklich harte Themen angesprochen.
Mir hat es insgesamt gut gefallen, denn es gab einige überraschende Wendungen und insgesamt auch ein schlüssiges und überzeugendes Ende.

Da mir die beiden Ermittler gut gefallen haben, würde ich mich freuen, wenn es noch mehr Fälle mit Sina und Eric geben würde.

Bewertung vom 13.05.2022
Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
Steinfeld, Mimi

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)


sehr gut

Cressi ist eine junge Frau, die ihr Leben nicht so wirklich in Griff bekommt, denn sie ist zum einen recht chaotisch und zum anderen hat sie noch 2 Schwestern und 3 Tanten, die es auch nicht gerade einfacher machen.

Gerade ist ihre Mutter gestorben, die ihre Töchter und vorallem Cressi emotional mehr als einmal "erpresst" hat. Auch jetzt nach ihrem Tod vererbt sie Cressi noch einen älteren Hund, ein seit langen geschlossenes Hotel und noch einen ungewöhnlichen letzten Willen. Sie will unbedingt ihre Asche im Englischen Garten verstreut haben.

So ist es also kein Wunder, dass Cressi ständig zu ihrem Therapeuten Herrn Lindholm Kontakt aufnehmen muss. Dabei bildet sie sich auch noch ein, in Herr Lindholm verliebt zu sein, was es nicht gerade einfacher macht.

Außerdem hat sich in ihrer WG noch Mika einquartiert, der eigentlich nur ein One Night Stand ihrer Mitbewohner war. Allerdings lässt Mika keine Gelegenheit aus, sie in sein Bett zu locken.

Mimi Steinfeld legt mit "Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt) einen lockeren und leicht chaotischen Roman vor, der einen aus seinem eigenen Alltagstrott kurz entfliehen lässt. Das Leben von Cressi ist so chaotisch, dass man an manchen Stellen echt froh ist, dass es nicht das eigene Leben ist.

Da ich mich gut unterhalten gefühlt habe, kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 08.05.2022
Café Meerblick
Below, Christin-Marie

Café Meerblick


ausgezeichnet

Mona trauert und leidet immer noch sehr nach dem Tod ihrer besten Freundin Sophie, die vor einem 1 Jahr gestorben ist. Am 1. Todestag bekommt sie ein kleines Tagebuch und ein Brief von Sophie, welches ihr helfen soll zurück ins Leben zu finden.

Aus einer spontanen Idee heraus reist Mona nun nach Norderney, wo sie und Sophie immer alle eine schöne Zeit verlebt haben. Schließlich war es immer der Traum von beiden zusammen ein kleines Cafe am liebsten in Meernähe zu eröffnen.

Mona lernt auf der Insel nicht nur Caro kennen, die schnell zu einer Freundin und echten Hilfe für einen Neuanfang wird. Sondern auch Franzi, Sophies kleine Schwester, reist Mona nach Norderney nach.

Schnell ergibt sich die Möglichkeit ein kleines Cafe zu übernehmen, doch dafür braucht Mona ein ganz besonderes Konzept und ein "inseltaugliches" Kuchenrezept. Doch zusammen mit ihren Freunden und so manch alteingesessenes Insulaner stürzt sich Mona in das neue Abenteuer. Und auch die Liebe scheint nicht zu kurz zu kommen.

Mit "Cafe Meerblick" legt Christin-Marie Below nach der "Pension Herzschmerz" bereits den 2. Norderney Sommer-Wohlfühl-Roman vor. Wieder hat man das Gefühl direkt auf der Insel zu sein und fast das Meer rauschen zu hören und den Sand selber zu spüren. Es entsteht ein echtes Sommerfeeling, so dass man wirklich Lust auf Sommer, Sonne und Meer bekommt.

Ich hoffe sehr, dass es noch (mindestens) einen weiteren Norderneyroman geben wird. Ich würde gerne mehr über das Cafe Meerblick und auch die Pension Herzschmerz erfahren, die hier nur eine kleine Randnotiz bekommt. Vielleicht kann man ja mal ein gemeinsame Geschichte dazu schreiben. So sind beide Bücher allerdings völlig unabhängig voneinander zu lesen, aber von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.05.2022
Die sieben Schalen des Zorns
Thiele, Markus

Die sieben Schalen des Zorns


sehr gut

Markus Thiele beschäftigt sich in seinem neusten Buch "Die sieben Schalen des Zorns" mit der Problematik der Sterbehilfe eines Arztes.

Dr. Max Keller hat den letzten Wunsch seiner totsterbenskranken, allerdings auch dementen Tante erfüllt und ihr mehr oder wenig aktiv beim Sterben geholfen.
Auch wenn dies der letzte Wunsch seiner Tante gewesen ist und sie dies zu früheren Zeiten auch schriftlich so festgelegt hatte, bekommt er jetzt juristische Probleme. Schließlich soll er auch aktive Sterbehilfe geleistet haben, was gesetzlich verboten wäre.

Ausgerechnet sein bester Freund Jonas van Loon muss al Staatsanwalt die Anklage vertreten. Dabei steht Jonas seit einem Unfall vor mehr als 25 Jahren tief in Max Schuld und versucht nun seinem besten Freund zu helfen, ohne seine eigenen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit zu verraten.

Markus Thiele, der selber als Rechtsanwalt arbeitet, schafft es auch in seinem 3. Roman wieder ein sehr aktuelles und juritisch umstrittenes Thema anschaulich und gut verständlich ohne moralischen Zeigefinger aufzuarbeiten. Die Geschichte wird durch Rückblenden sehr gut verständlich und man kann die Entscheidung von Max dadurch auch gut nachvollziehen. Aber auch die Gegenseite und die innere Zerrissenheit von Jonas, das "richtige" zu tun und sowohl seinem Amt als Staatsanwalt als auch seinem besten Freund gerecht zu werden, kommt glaubhaft rüber. Dadurch bekommt der Leser einen recht guten Eindruck, das es bei dieser Thematik nicht nur bloßes Schwarz oder Weiß gibt, sondern dass es im individuellen Einzelfall auch eine Menge Graustufen gibt.

Es ist zwar kein klassischer "True Crime" Roman, aber trotzdem regt das Buch den Leser an, sich seine eigene Meinung zu einem hochbrisanten Thema und (leider) immer noch Tabuthema Sterben zu bilden. Es ist kein leichter Roman zum abschalten, aber insgesamt kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 10.04.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

Seit 14 Jahren werden in Berlin und Umgebung junge Mädchen im Alter von 6 - 10 Jahren entführt und getötet. Der Leichenfundort wird zumeist mit roten Schleifen gekennzeichnet und lange tappt die Polizei im Dunkeln, wer der Täter sein könnte.

Doch plötzlich wird der angesehene Philosophieprofessor Walter Lesinak verhaftet und des Mordes an den jungen Mädchen verdächtigt. Seine Tochter Ann, die er seit dem Krebstod seiner Frau vor vielen Jahren liebevoll allein groß gezogen hat, glaubt fest an seine Unschuld. Zunächst fühlt sie sich ganz starr vor Entsetzen, aber dann beginnt sie doch zu recherchieren und will unbedingt die Wahrheit herausfinden und den "richtigen" Täter überführen. Oder hat die Polizei doch schon den richtigen wahren Täter gefunden?

Romy Hausmann entführt die Leser in "Perfect Day" in eine Art Katz- und Mausspiel, wo einige überraschende Wendungen und falsche Fährten eingebaut sind. Der Roman spielt zum einen in der Gegenwart und insbesondere Anns Suche nach der Wahrheit und dem Schleifenmörder. Zum anderen werden immer mal wieder sogen. Aufnahmen (eine Art Interview mit "Professor Tod") eingestreut, die zunächst nicht wirklich in die Geschichte passen und zu guter Letzt, gibt es im "Wir" immer wieder kleine Einblicke in die Seele des Mörders.

"Perfect Day" war mein 1. Buch der Autorin gewesen und sie konnte mich mit der Geschichte überraschen und überzeugen. Bis zum Schluss hatte ich ein anderes Ende der Geschichte erwartet, aber trotzdem fand ich die Geschichte und deren Ende irgendwie rund. Es ist zwar kein blutiger Thriller, aber trotzdem nicht minder spannend und lesenswert.