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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1291 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Auf den Spuren der Vergangenheit

„Ich träumte von einer Bestie“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Stuttgart lebenden Autorin Nina Blazon.

Fleur ist eine introvertierte junge Frau die als als Datenforensikern arbeitet und ihre gewohnte Umgebung nur ungern verlässt. Als ihr Vater stirbt, erbt sie die Wohnung ihrer Großmutter in Frankreich. Sie macht sich auf den Weg dorthin und muss sich damit ihrer Familiengeschichte stellen. Einer Geschichte, die mit der Legende der Bestie des Gévaudan verbunden ist.

Der Schreibstil von Nina Blazon liest sich leicht und angenehm. Fleurs Emotionen, ihre Gedanken und Bedenken sind nachvollziehbar. Bei ihrer Reise in die karge Gegend der Auvergne hatte ich die Umgebung direkt vor Augen.

Bei der Bestie des Gévaudan handelt es sich um Raubtier, das im 18. Jahrhundert Menschen angegriffen hat. Diese historischen Ereignisse wurden hier gut mit den fiktiven Erlebnissen von Fleur verbunden. Ihre Reise in die Vergangenheit ihrer eigenen Familiengeschichte ist gleichermaßen interessant, fesselnd und spannend.

Mich hatte die Geschichte bereits nach wenigen Seiten gepackt, da ich es unvorstellbar fand, wie sich eine Legende aus der Vergangenheit auf das heutige Leben der Protagonistin auswirken kann. Es ist ein wirklich außergewöhnliches Buch, das ich durchaus empfehlen kann.

In ihrem Nachwort geht die Autorin nochmals darauf ein, was in ihrem Buch fiktiv ist und was einen realen historischen Hintergrund hat und rundet ihren Roman damit gelungen ab.

Bewertung vom 23.09.2023
Cleopatra und Frankenstein
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


sehr gut

Turbulent & intensiv

„Cleopatra und Frankenstein“ ist das Debüt der in Los Angeles lebenden Autorin Coco Mellors.
Die 24-jährige Britin und Kunststudentin Cleo trifft am Silversterabend in einem Aufzug auf den 40-jährigen Frank, den Inhaber einer Werbeagentur. Sie kommen direkt ins Gespräch, die Chemie zwischen ihnen stimmt und sie fühlen sich zueinander hingezogen. Damit beginnt eine turbulente, emotionale, intensive und mitreißende Liebesgeschichte.
Der Schreibstil von Coco Mellors ist kraftvoll und sie schöpft die Bandbreite von poetisch bis vulgär komplett aus.
Cleo und Frank wirken authentisch und ihre Beziehung wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Dabei tun sich unvorstellbare Abgründe auf. Es geht hier um viel mehr als nur eine Liebesgeschichte. Es geht um die Welt der Schönen und Reichen, um Oberflächlichkeit, um Arroganz, toxische Beziehungen, Rassismus, Sucht und vieles mehr.
Das Setting – New York – passt hier perfekt. Hier pulsiert das bunte Leben.
Mich hat das Debüt beeindruckt. Es ist keineswegs eine klassische Liebesgeschichte, sondern sehr viel mehr und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 23.09.2023
Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon


ausgezeichnet

Viel Wissen für die Kleinsten gelungen vermittelt

„Mein großes junior-Lexikon“ ist ein buntes Sachbuch von der in Süddeutschland lebenden Autorin Patricia Mennen.
Das Buch ist für Kinder ab zwei Jahren gedacht und die stabilen Seiten aus Karton eignen sich auch perfekt für kleine Hände, die nicht immer so ganz vorsichtig damit umgehen.
Ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis macht deutlich, dass hier viele alltagsnahe Themen angesprochen werden.

Die Seiten wurden von der Illustratorin Ursula Weller mit klaren Zeichnungen toll gestaltet. Durch viele Details gibt es eine Menge zu entdecken, so dass sich die kleinen Leser auch einen Moment alleine mit dem Buch beschäftigen können.

Auch in diesem Wieso? Weshalb? Warum?-Buch gibt es wieder Klappen durch die Bewegungen und Abläufe erklärt werden.
Die kurzen, erklärenden Sätze sind leicht verständlich.
Insgesamt ist es ein schönes und lehrreiches Sachbuch, das in jedem Kinderzimmer gut aufgehoben ist.

Bewertung vom 23.09.2023
Elefanten
Stöger, Angela

Elefanten


ausgezeichnet

Faszinierend & beeindruckend

Mit „Elefanten Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander“ nimmt die Autorin, Elefantenexpertin, Verhaltensforscherin, Kognitionsbiologin und Expertin für Bioakustik und Lautkommunikation Angela Stöger ihre Leser direkt mit in die Welt der großen, grauen Riesen.

Zunächst erzählt die Autorin wie ihr Interesse für Elefanten durch einen Zufall zustande kam. Ich bin ihren Worten gebannt gefolgt und konnte ihre erste Begegnung, die Faszination und das daraus folgende Interesse durchaus nachvollziehen.
Es folgen eine Menge interessanter Fakten und ich habe sehr viel Neues erfahren. Elefanten sind sehr intelligent, führen ein soziales Leben, verspüren Emotionen und können Erfahrungen und Wissen weitergeben.
Durch ihren riesigen Rüssel haben sie einen enorm gut ausgeprägten Geruchssinn, nehmen Geräusche und Schwingungen wahr, von deren Existenz wir nichts mitbekommen und sie sind uns in Vielerlei Hinsicht ähnlicher als gedacht.
Neben vielen wissenswerten Informationen gibt es tolle Bilder und QR-Codes, mit denen man sich auch akustische Beispiele und weitere Bilder und Videos anschauen kann.

Nach diesem Buch sehe ich Elefanten mit ganz anderen Augen und werde wohl nie wieder sagen, dass jemand wie ein Elefant trampelt, da sie Zehenspitzengänger sind und sich sehr leise fortbewegen.
Es ist ein wirklich bereicherndes Buch, das ich Tierliebhabern nur empfehlen kann.

Bewertung vom 21.09.2023
Wasserfallsturz
Wind, Jennifer B.

Wasserfallsturz


ausgezeichnet

Ein spannender Regionalkrimi mit einem tollen Setting

„Wasserfallsturz“ ist ein spannender Regionalkrimi der Autorin in Baden lebenden Autorin Jennifer B. Wind.

Franziska - genannt Franzi - Fürst zieht nach ihrer Scheidung gemeinsam mit ihren beiden Kindern Jonas und Amelia zurück in ihre alte Heimat nach Schöder. Bisher hat sie für das LKA in Wien gearbeitet und will nun eine neue Stelle als Chefinspektorin im Nachbardorf Murau antreten.
Als Franzi hört, dass beim Günster Wasserfall ihre ehemalige Volksschullehrerin Marion Leitner nach einem Sturz im Koma liegt, glaubt sie nicht an einen Unfall und beginnt damit Nachforschungen anzustellen. Der Günster Wasserfall hat eine Höhe von 65 m. Die Treppen dort hinauf sind steil und rutschig. Diesen Weg hätte Marion niemals freiwillig auf sich genommen. Es ist aber nicht nur dieser Fall, der Franzi beschäftigt, auch auf dem Hof ihres Vaters ereignen sich merkwürdige Dinge.

Schon mit ihrem Prolog aus der Perspektive eines Komapatienten hat mich Jennifer B. Wind direkt abgeholt und bei mir einige Fragezeichen entstehen lassen.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und die Atmosphäre der kleinen Dörfer sowie das Dorfleben kamen direkt bei mir an. Zwischendurch gibt es weitere Kapitel aus der Sicht der Komapatientin, die einen gelungen Kontrast zu den übrigen Ereignissen, die voller Leben stecken, bieten.

Die Dialoge vermitteln durch ihren Dialekt Lokalkolorit, sind aber dennoch gut verständlich.

Franzi Fürst ist eine sympathische Protagonistin, die mitten im Leben steht. Auch die übrigen Charaktere wirken authentisch und lebendig.

Neben dem farbigen Buchschnitt, der mir bei den Krimis des Verlags immer wieder positiv auffällt, da ich das Geräusch beim ersten Umblättern der Seiten liebe, rundet eine Karte der Umgebung in den Innencovern diesen Krimi gelungen ab.

Das Setting ist toll gewählt und so bildhaft wie die Autorin dieses beschreibt, merkt man, dass ihr die Region am Herzen liegt. Wer undurchsichtige und spannende Fälle, die weit in die Vergangenheit zurückführen, mag, liegt mit diesem Buch genau richtig.

Bewertung vom 17.09.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Schwedische Kälte zum Fühlen

„Tief im Schatten“ ist bereits der zweite Fall für Hanna Ahlander der in Schweden lebenden Autorin und Juristin Viveca Sten.

Die Handlung beginnt im Februar 2020 bei minus zwölf Grad. Der kleine Hugo ist mit seiner Mutter im Auto unterwegs. Bei einer kurzen Pause entdeckt er die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes, dem der Schädel eingeschlagen wurde. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog werden zum Tatort gerufen. Bei dem Toten handelt es sich um den erfolgreichen Ex-Skiläufer Johan Andersson, der eigentlich keine Feinde hatte. Noch bevor die Ermittlungsarbeiten auch nur einen Schritt vorangekommen sind, verschwindet eine schwangere Frau….

Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil durch die vielen Dialoge sehr lebendig. Neben den Ermittlungen in der Gegenwart, gibt es einen zweiten Handlungsstrang aus dem Jahr 2012 aus der Sicht von Rebecka, einer jungen Frau, die einer freikirchlichen Glaubensgemeinschaft angehört.

Die Spannung steigt stetig und es gibt zahlreiche Wendungen, die bei mir immer wieder für Erstaunen gesorgt und mich an das Buch gefesselt haben.

Die Beschreibung der winterlichen Umgebung hat bei mir direkt für Kopfkino gesorgt. Durch die detaillierten Schilderungen war zu spüren, dass die Autorin den Schauplatz ausgesprochen gut kennt und diesen beim Schreiben sicherlich direkt vor Augen hatte.

Die Auflösung ist schlüssig und mit ihren erklärenden Worten im Anhang rundet die Autorin das Buch perfekt ab. Ich freue mich jedenfalls schon auf den dritten Fall mit Hanna Ahlander.

Bewertung vom 17.09.2023
Endlich frei! Der queere Coming-out-Ratgeber
Schättin, Marco

Endlich frei! Der queere Coming-out-Ratgeber


ausgezeichnet

Umfassend, informativ & persönlich

„Endlich frei! Der queere Coming-Out-Ratgeber: Den großen Schritt vorbereiten und gehen. Mit Mutmach-Geschichten aus der queeren Community“ ist ein ausführlicher und persönlicher Ratgeber des in Zürich lebenden Autors und Podcaster Marco Schättin.

Das Buch beginnt mit einem persönlichem Vorwort, in dem der Autor über sich, sein Leben, sein Coming-Out und die Reaktionen darauf berichtet. Gleichzeitig bringt er dabei ein paar interessante Daten und Fakten mit ein.

Im Anschluß gliedert sich das Buch in drei Teile:
- persönliche Coming-Out-Storys
- Informationen von Expert*innen und
- einem Abschnitt zum Reflektieren.

Die einzelnen Coming-Out-Storys sind so unterschiedlich, wie das Leben nun einmal für jeden einzelnen von uns ist. Jede für sich ist emotional und mit positiven und negativen Erfahrungen verbunden.

Informationen über die Geschichte der queeren Bewegung sind ebenso interessant zu lesen, wie die Erklärungen zu Begriffen, die vermutlich nicht jedem so ganz geläufig sind. Dabei wird auch auf Probleme im internationalen Umfeld in Bezug auf die Menschenrechte queerer Menschen hingewiesen, deren Problematik für mich noch gar nicht sichtbar war.

Der letzte Abschnitt, in dem es um das eigene Coming-Out geht, lässt viel Raum für Notizen zu eignen Überlegungen. Die Gedankenanstöße sind sicherlich hilfreich und das nicht nur, um sein eigenes Coming-Out zu planen, sondern auch, um sich in die Situation hineinzuversetzen.

Ich kann diesen Ratgeber jedem empfehlen. Sei es, um sich über sich selbst klar zu werden und sein Coming-Out zu planen, nahestehenden Menschen diesen Schritt zu erleichtern oder einfach nur um ein paar neue Einblicke zu erhalten und Informationen zu sammeln.

Bewertung vom 15.09.2023
Treue hat ihre Grenzen / Südtirolkrimi Bd.10
Neubauer, Ralph

Treue hat ihre Grenzen / Südtirolkrimi Bd.10


ausgezeichnet

Atmosphärischer Krimi aus Südtirol

„Treue hat ihre Grenzen“ ist bereits der 10. Südtirol-Krimi mit Fabio Fameo - der inzwischen stellvertretender Polizeipräsident ist - des Autors Ralph Neubauer. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und auch ohne Vorwissen aus den vorherigen Bänden verständlich.

Ein alteingesessener Weinbauer ohne Feinde wird in seinen Weinbergen erschossen aufgefunden. Schnell entstehen die ersten Gerüchte. Es dauert nicht lange bis einer der Gerüchtestreuer ebenfalls tot – in einem See ertrunken – aufgefunden wird.
Außerdem gibt es noch einen Cold Case, der für weitere Fragezeichen sorgt.

Der Schreibstil von Ralph Neubauer ist lebendig und voller interessanter Einzelheiten. So beschreibt er die Landschaft rund um Bozen mit viel Liebe zum Detail, so dass Ortskundige direkt wissen, wo sie sind und bei Lesern, die die Region nicht kennen direkt Bilder vor dem inneren Auge entstehen.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich dieses Mal ein wenig anders. Fabio Fameo wurde befördert und nun übernimmt Commissario Francesca Giardi seine Aufgaben.

Der Fall ist spannend und ich habe gerne mitgerätselt, was hinter den Verbrechen steckt.
Nebenbei erhält man viele wissenswerte Fakten über die Weinerzeugung.
Interessant und hilfreich fand ich auch die Erläuterung der verschiedenen Begriffe aus der italienischen Polizeiwelt, die leider erst nach der Lektüre des Buches entdeckt habe.

Für mich war der Krimi wieder spannende Unterhaltung mit viel Lokalkolorit, so dass ich mich schon auf weitere Fälle aus Südtirol freue.

Bewertung vom 13.09.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


ausgezeichnet

Großartig geschrieben – berührend & humorvoll zugleich

"Eigentum" ist ein sehr persönliches Buch des in Wien lebenden Autors Wolf Haas.
Es geht um die letzten drei Tage im Leben seiner Mutter Marianne, die inzwischen 95 Jahre und ein wenig dement ist.

Die Handlung wird im Wechsel aus der Perspektive des Autors – wie er seine Mutter erlebt hat – und der von Marianne erzählt. So erfährt man viel über ihr Leben, aus ihrer Kindheit und Jugend, den entbehrungsreichen Kriegsjahren, ihrem Kampfgeist und permanenten Wunsch nach Eigentum.
Dabei berichtet Wolf Haas in einer ihm ganz eigenen Art, die mir sehr gut gefiel. Einige Äußerungen von ihm erscheinen grenzwertig, da sie ein wenig bissig sind, gleichzeitig bekommt der Leser so ein umfassendes Bild von der Familie und der gesamten Situation.

Das Schicksal der Mutter ist tragisch, ihren Wunsch nach Eigenheim konnte sie sich nicht erfüllen und anderen Menschen gegenüber wurde sie schwierig. Ihr Verhalten ist aber - durch das, was sie erleben musste - durchaus nachvollziehbar.

Es ist ein Buch, das wirklich aus dem Leben gegriffen ist. Viele Situationen kennt man so oder ähnlich, es kommen Erinnerungen hoch und man wird nachdenklich. Während des Lesens habe ich geschmunzelt, sogar gelacht, aber auch einige Tränen verdrückt.

Der Autor zieht hier auf bissige, ironische und humorvolle Art und Weise schonungslos Bilanz. Dabei ist das gesamte Werk in sich stimmig abgerundet, vom Originalton der Mutter bis hin zur perfekten Gestaltung des Covers.

Bewertung vom 12.09.2023
NACHT
Sigurdardóttir, Yrsa

NACHT


ausgezeichnet

Brutal & atmosphärisch

Ich habe schon einige nervenaufreibende Thriller von Yrsa Sigurdardóttir gelesen, die mich gefesselt und begeistert haben. Mit „Nacht“ hat die isländische Autorin einen weiteren großartigen Thriller geschrieben.

Die Handlung spielt wieder einmal in Island. Ein amerikanisches Ehepaar hat sich einen Bauernhof zu einem luxuriösem Anwesen umgebaut und lebt dort mit seinen zwei Kindern und einer Haushaltshilfe.
Nachdem Nachbar Karl auffällt, dass irgendetwas nicht stimmt, begibt er sich zu dem Haus. Dort erwartet ihn ein erschreckender Anblick. Alle Anwesenden wurden auf grausamste Weise ermordet.

Die Story besteht aus zwei Handlungssträngen. In dem einen erfahren wir, was sich vor den Morden ereignet hat und der andere spielt in der Gegenwart.
In der Vergangenheit lernen wir die Familie mit ihren alltäglichen Problemen kennen.
In der Gegenwart dreht sich alles um die Ermittlungen, die der frisch aus Schweden zurückgekehrte Polizist Týr und die Gerichtsmedizinerin Iðunn führen.

Der Schreibstil von Yrsa Sigurdardóttir liest sich angenehm und das Tempo ist von Anfang an hoch. Durch den Wechsel der Zeiten entwickelt die Handlung eine Sogwirkung, da beide Ebenen interessant sind. Die kurzen Kapitel - insgesamt 33 auf nur 432 Seiten - machen es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Eines geht da immer noch.
Der Autorin gelingt es schnell die Atmosphäre Islands zu vermitteln. Ich konnte mir die Umgebung gut vorstellen, die Einsamkeit und die Kälte des Schnees regelrecht spüren.
Die Charaktere sind interessant und vielschichtig, wodurch jeder für sich authentisch wirkt.

Das Ende des Romans ist passend und stimmig, lässt aber einige Fragen offen, die auf weitere Fälle mit dem Polizisten Týr schließen lassen.

Mich hat Yrsa Sigurdardóttir auch mit diesem Buch wieder einmal gefesselt und bei mir für Gänsehautmomente gesorgt. Die Beschreibungen der Morde sind recht brutal, so dass ich zartbesaiteten Lesern eher davon abraten möchte. Wer aber die Atmosphäre Islands liebt und auch vor detailliert beschriebenen Grausamkeiten nicht zurückschreckt, der liegt mit diesem Thriller genau richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.