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Benutzername: 
Frimada
Wohnort: 
Rhein-Sieg-Kreis
Über mich: 
Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 773 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2023
Papa und die blöde Arbeit
Li, QiaoQiao

Papa und die blöde Arbeit


ausgezeichnet

Dieses wunderschön und sehr detailreich illustrierte Bilderbuch erzählt die Geschichte eines Vater-Sohn-Ausflugs. Während der Sohn sofort mit Leib und Seele dabei ist und faszinierende Dinge um sich herum entdeckt, kann der Papa seine Arbeit nicht ruhen lassen. Er geht an sein Handy und setzt sich sogar mit seinem Laptop hin, während sein Sohn alleine auf Entdeckungsreise geht. Als er seinem Vater seine Entdeckungen zeigen will, rastet der aus - merkt dann aber selber, dass er sich falsch verhalten hat und schafft es, sich voll seinem Sohn zuzuwenden.

Mir gefällt es unheimlich gut, dass dieses Buch gleichermaßen Eltern wie Kinder anspricht. Viele Kinder kennen die Situation, dass die Erwachsenen keine Zeit für sie haben, kennen es aber auch, mit ihrer Fantasie die tollsten Dinge zu erleben. Und vielen Eltern hält dieses Buch einfach einen Spiegel vor und macht ihnen klar, was sie verpassen.

Ein wirklich tolles Kinderbuch.

Bewertung vom 15.01.2023
Vom Mammut bis zur Mondlandung. Eine erstaunliche Reise durch die Weltgeschichte
Schaller, Andrea

Vom Mammut bis zur Mondlandung. Eine erstaunliche Reise durch die Weltgeschichte


ausgezeichnet

Der Untertitel verrät uns schon die wichtigsten Infos über den Inhalt dieses Buches: Eine erstaunliche Reise durch die Weltgeschichte

Und der Untertitel ist Programm, denn in diesem Buch befindet sich unheimlich viel, was uns zum Staunen bringt.

Es ist keine rein chronologische Abarbeitung der Menschheitsgeschichte (auch wenn es immer mal chronologische Schaubilder gibt), sondern eine Reise durch die Geschichte anhand von besonderen oder erstaunlichen Ideen, Dingen, Fertigkeiten usw. In dieser Form ist mir noch kein Geschichtsbuch begegnet, und vor allem meine 9 jährige Tochter ist sehr fasziniert davon. Es lädt zum Stöbern und Lesen ein - und durch spannende oder lustige Fragen weckt es immer wieder die Neugier der Leser. Z.b. Planschten schon die alten Inder im Pool?, Gab es Fischbrötchen bei den frühen Christen? Oder Was war der Sputnik-Schock?

Das ist wirklich ansprechend und gut gemacht. Dazu kommt, dass das ganze Buch sehr farbenfroh und voller Fotos ist. Man lernt nicht nur etwas, sondern es macht einfach Spaß, in ihm auf Entdeckungsreise zu gehen. Ich kann dieses Buch absolut empfehlen und werde es auch für unsere Schulbücherei anschaffen.

Bewertung vom 08.01.2023
Ihr wisst nicht, was Krieg ist
Skalietska, Yeva

Ihr wisst nicht, was Krieg ist


ausgezeichnet

Die Autorin dieses Buches ist die 12 jährige Yeva, und ihr Buch ist ein Kriegstagebuch. Ihr Zuhause ist die Stadt Charkiw in der Ukraine, und in ihrem Buch dokumentiert sie den Krieg in der Ukraine und ihre Flucht nach Irland. Man merkt beim Lesen, dass ein Kind dieses Buch geschrieben hat, und das finde ich wunderbar. Denn ich finde es ganz wichtig, Kindern eine Stimme zu geben!

Hier wird deutlich, mit welcher Angst, welcher Unsicherheit die Kinder in einem Krieg leben müssen, welche Unsicherheiten und Risiken sie erleben und erleiden müssen. Zum Glück konnte Yeva mit ihrer Oma in ein anderes Land flüchten, aber man spürt beim Lesen dennoch ihren Wunsch nach Frieden und die Sehnsucht nach ihrer Heimat. Sehr schön finde ich auch, dass am Schluss des Buches Platz gelassen wurde, damit auch Yevas Freunde ihre Geschichten (in Kurzform) erzählen durften.

Dieses Buch hat mich als Erwachsene sehr berührt, aber man kann es auch Kinder lesen lassen, wenn sie es möchten. Aber ich würde ein Kind dabei begleiten, denn es ist wichtig, über solche Themen zu sprechen und Fragen direkt zu beantworten, wenn sie aufkommen.

Ich wünsche Yeva und allen Kindern auf der Welt, dass die Kriege enden. Und dass sie das, was sie erleben musste, verarbeiten können.

Lest dieses Buch und hört Yeva zu!

Bewertung vom 03.01.2023
Angst im Gepäck
Cortez, Manuel

Angst im Gepäck


ausgezeichnet

Den Autor Manuel Cortez kannte ich vorher noch nicht, mir wurde erst während des Lesens klar, dass ich ihn schon als Schauspieler gesehen hatte. Ich habe das Buch also ganz unabhängig vom Autor gelesen.

Da ich selber schon seit Jahren unter Angsstörungen und Panikattacken leide, hat der Klappentext des Buches mich direkt angesprochen, auch wenn ich ein wenig die Befürchtung hatte, dass es mich triggern könnte. Dem war dann auch so: Ich musste bewusst beim Lesen immer wieder Pausen einlegen und erstmal über das Gelesene im Hinblick auf meine eigene Situation nachdenken, bevor ich den nächsten Abschnitt lesen konnte. Aber dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Manuel Cortez hat hier ein sehr persönliches Buch geschrieben, es ließ sich sehr gut lesen, und ich habe mich als Leser mit den gleichen Problemen ernst genommen und verstanden gefühlt. Es war sehr interessant zu erfahren, was der Autor als seine Trigger nennt - aber noch besser hat mir gefallen, dass er immer wieder deutlich gemacht hat, dass man sich Hilfe holen kann. Und in diesem Rahmen erzählt er eben von dem Weg, den er gegangen ist und was dieser Weg ihm gegeben hat

Für mich war es ein sehr positives Leseerlebnis, weil Herr Cortez nicht mir irgendwelchen ominösen Heilmitteln wirbt oder irgendwelche Wunder verspricht. Aber er teilt seine Erfahrungen, und viele dieser Erfahrungen haben mich angesprochen. Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit hatte, dieses Buch zu lesen. In der Buchhandlung hätte ich es wahrscheinlich übersehen.

Bewertung vom 23.12.2022
Die Buchhandlung in der Amalienstraße
Rehn, Heidi

Die Buchhandlung in der Amalienstraße


gut

Ich mag Bücher über Bücher. Und über Buchläden. Und historische Bücher. Dementsprechend habe ich mich auf dieses Buch hier sehr gefreut - aber leider wurde ich enttäuscht.

Die ganze Geschichte tröpfelt irgendwie nur so vor sich hin und ist sehr vorhersehbar. Die Charaktere bleiben leider alle sehr farblos und oberflächlich und scheinen auch keine großartige Entwicklung durchzumachen.

Einer der Protagonisten, Leo, trägt ein Geheimnis mit sich herum, aber als es endlich gelüftet wurde, war ich enttäuscht. Da hatte ich mehr erwartet.

Ich denke, es ist der Autorin grundsätzlich gut gelungen, den Zeitgeist um den ersten Weltkrieg herum einzufangen und deutlich zu machen, wie sich die gesellschaftliche Situation der Frauen verändert hat. Doch alles darüber hinaus blieb mir zu emotionslos.

Bewertung vom 23.12.2022
Dschinns
Aydemir, Fatma

Dschinns


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich wirklich sehr beeindruckt. Die Autorin Fatma Aydemir zeichnet in ihrem Buch ein sehr realistisches Bild einer türkisch/kurdischen Familie, die in Deutschland lebt.

Jede Person dieser Geschichte - der Vater, die Mutter und ihre vier Kinder (von denen drei schon erwachsen sind), haben hier ihre eigene Geschichte bekommen. Und jede dieser Geschichten ist, wie in einer Familie üblich, mit den anderen verwoben. Dabei gelingt es der Autorin besonders durch ihre Sprache, jeder dieser Personen eine eigene Stimme zu geben. Ihr Schreibstil ist der jeweiligen Personen angepasst - was mich wirklich sehr beeindruckt hat!

Das Buch spielt in den 1990er Jahren , hat aber nichts von seiner Aktualität verloren. Ohne die Erwähnung von Mixtapes, Walkman etc. würde man auf den ersten Blick gar nicht merken, dass es nicht heute spielt.

Was mich anfangs etwas irritiert hat war, dass das erste Kapitel über den Vater in der Du-Form geschrieben ist. Ich kann mich nicht erinnern, überhaupt schonmal ein Buch in dieser Erzählperspektive gelesen zu haben. Es hat mir auch nicht gefallen, doch der Erzählstil wechselt und kehrt erst am Ende, bei der Erzählung über die Mutter, zu diesem Stil zurück. Sie bildet dadurch den Rahmen der Geschichte, und beim Lesen hat das dann für mich auch wunderbar gepasst.

Für mich war Dschinns eine unerwartete Überraschung, und ich habe es sehr gerne gelesen.

Bewertung vom 23.12.2022
Drei Weihnachtswunder für Lena Engel
Herwig, Ulrike

Drei Weihnachtswunder für Lena Engel


ausgezeichnet

Dieses Buch war für mich dieses Jahr eine wunderbare Lektüre in der Weihnachtszeit. Ich habe es genossen, es zu lesen, weil ich hineintauchen und abschalten konnte.

Im Prinzip ist es genau die gleiche Weihnachtsgeschichte, die wir von Charles Dickens kennen. Lena wird von 3 Engeln besucht, die ihr die vergangenen, gegenwärtige und zukünftige Weihnachten zeigen und denen es gelingt, ihr wieder bewusst zu machen, worum es im Leben wirklich geht.

Also überhaupt nichts Neues, aber wirklich sehr schön geschrieben. Es hat mir Freude gemacht, es zu lesen, und genau wie ich jedes Jahr immer wieder die gleichen Weihnachtsfilme lesen kann, kann ich auch eine solche Weihnachtsgeschichte gerne immer wieder lesen. Wenn die gut geschrieben ist und ich die Protagonisten mag. Und das ist hier definitiv der Fall gewesen!

Bewertung vom 17.12.2022
Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1
Harari, Yuval Noah

Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem ich sehr begeistert von Yuval Noah Harari "Eine kurze Geschichte der Menschheit" gelesen hatte, war ich gespannt, ob und wie es dem Autor gelungen ist, dieses Buch für Kinder umzusetzen. "Wie wir Menschen die Welt eroberten" ist dabei der erste Band von vier.

Und ich muss sagen, es gefällt mir wirklich sehr gut. Dem Autor gelingt es, das Buch interessant zu schreiben und dennoch eine kindgerechte Sprache zu verwenden, die weder langweilt noch überfordert. Die Bilder und Illustrationen, die den Text gebleiten, habe ich als Gewinn empfunden, denn sie lockern den Text auf und machen ihn noch lebendiger.

Das Buch ist aber nicht als Nachschlagewerk zu verstehen, wie auch seinen großen Bruder sollte man es komplett lesen und hat dann das Gefühl, tatsächlich so etwas wie eine Abenteuergeschichte zu lesen. Ich fand es wirklich gut und kann es für geschichtsinteressierte Kinder empfehlen. Die Altersempfehlung ab 10 Jahren finde ich okay - meine 9 jährige Tochter ist noch nicht so weit.

Bewertung vom 17.12.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


gut

Das Buch "Lügen über meine Mutter" war mir aufgrund des Klappentextes ins Auge gefallen. Besonders, dass es um eine starke Frau gehen sollte, die ihr Leben lang für ihre Selbstbestimmung kämpft.

Leider wurden meine Erwartungen beim Lesen aber nicht erfüllt, denn ich habe die Mutter weder als stark noch als für ihre Selbstbestimmung kämpfend erlebt. Im Gegenteil - sie ist komplett gefangen in der Ehe mit Elas Vater. Ihr Mann macht sie und ihr Übergewicht für alles verantwortlich, was in seinem Leben schief läuft. Und die Mutter lässt quasi alles mit sich machen. Sogar als sie ein Vermögen erbt, lässt sie es zu, dass ihr Mann es nach und nach zu einem Großteil ausgibt, anstatt die Gelegenheit zu nutzen, sich aus dieser Ehe zu befreien. Okay, es ist ein autobiographischer Roman, also hat die Autorin die Geschichte so erzählt, wie sie war, aber mich hat das mit sehr ambivalenten Gefühlen zurück gelassen. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich die zwischendurch eingeschobenen Reflexionen der erwachsenen Ela als Bereicherung empfunden hätte, aber dem war leider nicht so.

Mein Fazit: Das Buch lies sich gut lesen, es blieb aber deutlich hinter meinen Erwartungen zurück. Und die Nominierung für den Buchpreis kann ich nicht wirklich nachvollziehen.