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Wuestentraum

Bewertungen

Insgesamt 415 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2015
Schattenboxer
Eckert, Horst

Schattenboxer


ausgezeichnet

Vincent Che Veih, Kriminalhauptkommissar, ist Sohn einer RAF-Terroristin und Enkel eines Nazis. Er ermittelt in zwei Fällen, wobei in dem einem Fall, der wieder aufgerollt wird, vor Jahren Fehler von Kollegen von ihm passiert sind, die er nun aufdecken und gegen einen seiner Kollegen ermitteln muss. Das bringt natürlich Unfrieden. Eine Zeugin begeht Selbstmord und auf ihrem Grab wird eine schlimm zugerichtete Leiche abgelegt. Gibt es zwischen den beiden toten Frauen eine Verbindung? Veih glaubt das und beginnt deshalb, einen alten Fall wieder aufzurollen.

Horst Eckert hat mich mit diesem Thriller einfach nur begeistert und gefesselt.

Er beschreibt den Hauptprotagonisten Vincent Che Veih als einen Ermittler mit vielen Ecken und Kanten, der einem trotzdem sofort sympathisch ist, weil man als Leser sein Handeln und Tun völlig nachvollziehen kann, weil man weiß, aus welchen Beweggründen er dies tut.

Auf der Suche nach dem Mörder hat er erneut mit der politischen Vergangenheit seiner Mutter zu tun, die eine RAF-Terroristin war.

Durch die verschiedenen Handlungsstränge, mal in der Vergangenheit, mal in der Gegenwart, wird unheimlich viel Spannung aufgebaut und durch die relativ kurzen Kapitel und die spannungsgeladene Atmosphäre ist man einfach geneigt, immer weiterzulesen und kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch hat mich derart gefesselt, zum einen wegen der spannenden Handlung, zum anderen, weil es wahre Fälle beinhaltete.

Der Schreibstil ist sachlich und klar, mehr braucht es bei dem spannenden Thema auch nicht, um den Leser zu fesseln.

Horst Eckert hat mit „Schattenboxer" einen anspruchsvollen und spannenden Thriller erschaffen, der einen einfach nur fesselt und begeistert. Man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, ist mittendrin in der Geschichte und fiebert bis zum Ende mit. Einfach klasse, und für jeden Krimi- und Thrillerfan dringend zu empfehlen.




Autor: Horst Eckert

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2015
Schnapspralinen
Trinkaus, Sabine

Schnapspralinen


ausgezeichnet

Auf dem Friedhof wird eine Leiche gefunden. Es ist der Lehrer, Herr Lebrecht, der nicht gerade beliebt war. Ihm wurde der Schädel eingeschlagen. Es stellt sich heraus, dass viele Leute aus dem Ort ihn nicht mochten und einen Grund gehabt hätten, ihn zu beseitigen.

Kommissar Christian Wörner und seine Kollegin Sophie Lange ermitteln in diesem Fall. Unterstützung erhalten sie von Agathe und Margot. Agathe, die über 90-jährige quasi Großmutter von Wörners Lebensgefährtin Britta hat einen robusten Charme und ihre Schnapspralinen lockern nicht nur ihre Zunge.

Britta ist eifersüchtig auf die hübsche Sophie, die Ermittlerin an der Seite ihres Lebensgefährten Christian Wörner. Als dann auch noch ihre Quasi-Großmutter Agathe und ihre Freundin Margot Sophie ins Herz schließen, ist es vorbei mit Brittas Freundlichkeit. Wörner und Sophie Lange ermitteln in dem Mordfall um Herrn Lebrecht. Seine Frau und seine Kinder trauern nicht wirklich um ihn. Nach und nach kommt heraus, dass er nicht übermäßig sympathisch war und deshalb mochten ihn auch nicht viele Leute.

Der Kaplan Jan Wegener hatte Streit mit ihm, genauso wie Herr Waldbroich. Sie beide hätten einen guten Grund, ihn zu beseitigen. In die Ermittlungen schalten sich auch Agathe und Margot mit ein und erfahren interessante Dinge. Doch dann kommt es ganz anders, als man gedacht hat…

Sabine Trinkaus hat mit „Schnapspralinen" einen tollen, interessanten und mit Humor gespickten Kriminalroman erschaffen. Er enthält Spannung, interessante Wendungen und eine gute Prise Humor. Ich habe lange gerätselt, wer nun wirklich der Mörder von Herrn Lebrecht ist. Zwischendrin haben sich noch einige unvorhergesehene und schon sehr krasse Vorfälle ereignet.

Mir hat der Krimi super gefallen, deshalb von mir 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.03.2015
Hinrichtung
Stanzl, Werner

Hinrichtung


sehr gut

Er tötet mit archaischen Mitteln. Er schickt verschlüsselte Botschaften. Er folgt seiner Überzeugung. Und er hat ein Ziel...

Bei Sonnenaufgang über Cormons läuten die Glocken eines Morgens Sturm und die Stadt wird Zeuge einer Steinigung per Fernbedienung. Willkommenes Futter für die Medien, die aufgrund der Grausamkeit rasch auf islamistische Dschihadisten schließen. Zumal in der Folge noch mehr achtbare Katholiken sterben müssen. Dass ein Papstbesuch bevorsteht und Ferragosto das Land lahmlegt, erschwert die Ermittlungen für Bruno Vossi und sein Team. Schon bald sieht sich der Commissario einem undurchsichtigen Netz aus Interessen und Interventionen verstrickt. Was bezweckt der geheimnisvolle Mörder? Und wer zieht die Fäden beim finalen Showdown wirklich?

Commissario Bruno Vossi und sein Team haben viel zu tun. Aufgrund der Morde und des Verdachts der Medien, dass es sich um Islamisten als Täter handeln soll, versuchen Bruno Vossi und sein sizilianischer Kollege, den Fall schnell und gründlich zu klären, gerade weil auch noch der Besuch des Papstes ansteht. Und Bruno Vossi nicht davon überzeugt ist, dass es sich wirklich um islamistische Täter handelt.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut , er ist klar und flüssig. Weiterhin fand ich die italienischen Ausdrücke und die tollen ausführlichen Landschaftsbezeichnungen in diesem Krimi klasse, man hatte die Orte klar vor Augen. Commissario Bruno Vossi und sein Team waren einem auf Anhieb sympathisch, genauso wie Vossi's Ehefrau Jelena.

Man bemerkt rasch den großen Wissensschatz des Autors, Werner Stranzl. Es werden in diesem Krimi nicht nur die italienische Polizei, sondern auch die NSA und der vatikanische Geheimdienst mit einbezogen.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, er hat mir viel Lesespaß bereitet. Ich hätte mir gerne noch ein wenig mehr Spannung gewünscht. Alles in allem ein toller Krimi, den ich gerne weiterempfehle.


Autor: Werner Stanzl

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2015
Wenn der Postmann nicht mal klingelt
Minck, Lotte

Wenn der Postmann nicht mal klingelt


ausgezeichnet

Loretta Luchs ermittelt wieder. Isolde hat ein Drehbuch geschrieben, indem es um Lorettas Leben und Arbeit geht. Loretta soll die Theaterdiva Emily Eichberger in die Roller einer Sexhotline-Mitarbeiterin einarbeiten. Als Emily bedroht wird und ihre Reifen zerstochen werden, zieht sie bei Loretta, die ja nach Dianas Auszug nun ein Zimmer frei hat. Es geht drunter und drüber, Emilys Agentin kommt ums Leben und dann kommen auch noch Vodoopuppen zum Einsatz. Loretta holt ihre Freunde zu Hilfe und gemeinsam gehen sie auf Tätersuche.

"Wenn der Postmann nicht mal klingelt" ist die 4. Ruhrpott-Krimödie von Lotte Minck mit Loretta Luchs und ihren Freunden.

Beim Lesen dieser Ruhrpott-Krimödie hat man ein ständiges Grinsen im Gesicht. Der Krimi ist spannend, facettenreich, interessant aber vor allem auch superlustig. Der unterschwellige Humor zieht sich durch das ganze Buch und ist einfach nur klasse. Diese Mischung aus Krimi und Komödie passt perfekt. Und Loretta Luchs und ihre Freunde sind dafür einfach prädestiniert. Was mich persönlich sehr gefreut hat ist, dass Loretta auch endlich einmal Glück in der Liebe hat und nicht mehr allein durchs Leben gehen muss, nachdem ihre beste Freundin Diana ja zu ihrem Freund gezogen ist.

Mich hat dieser Band der Loretta-Krimödienreihe wieder einmal begeistert. Der Schreibstil ist super, man fliegt nur so über die Seiten, ist sofort mittendrin in der Geschichte und bei Loretta und ihren Freunden.

Lotte Minck zaubert mit ihrem Humor und ihrem tollen Schreibstil wieder eine perfekt gelungene Krimödie. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Band um Loretta und hoffe, es dauert nicht allzu lange, bis er erscheint.




Autor: Lotte Minck

Bewertung vom 05.03.2015
Januskinder
Richmann, Marcus

Januskinder


ausgezeichnet

Maxim Charkow, Chefermittler der Mordkommission Zürich wird an seine Grenzen gebracht. Der Tod der neunmonatigen Jaqueline, die entführt und auf einer Baustelle abgelegt wurde, wo sie verdurstete, ist furchtbar und nimmt das ganze Team mit. Während Charkow im Umfeld der Familie nach einem Motiv sucht, findet man in der Altstadt ein zweites Kleinkind zwischen Müllsäcken. Die Identität dieses Kindes ist unbekannt. Als ein weiteres Kind entführt wird, stößt Charkow auf eine neue Spur, die ihn in die Abgründe der menschlichen Psyche führt...

In diesem Krimi geht es um Kindesentführungen ohne Lösegeldforderungen. Kurz darauf wird die kleine Jaqueline tot aufgefunden. Das Team um Maxim Charkow ermittelt in alle Richtungen, anfangs ohne jeglichen Erfolg. Ein weiteres Kind wird tot aufgefunden, es gab keine Vermisstenanzeige oder Anzeige einer Entführung. Die Identität der Kleinen konnte erst später geklärt werden. Ein drittes Kind wird im Shoppingcenter entführt und es gibt wieder keine Zeugen. Charkow und sein Team ermitteln, verzweifeln, hoffen erneut. Gabriela, Psychologin, die auch für die Polizei tätig ist, und mit Charkow eine Beziehung hatte, wird in die Ermittlungen mit einbezogen und soll den Ermittlern beratend zur Seite stehen. Sie wird ungewollt und ungeahnt mit in diesen ganzen Fall so hineingezogen, wie sie es anfangs nicht ahnen konnte.

Was mir auch gut gefallen hat in diesem Krimi sind die persönlichen Beziehungen von Maxim Charkow sowie die Darstellung seines Charakters. Er war mir von Anfang an sehr sympathisch, genau wie seine Ermittler Priska und Cla. Der Schreibstil ist klar und flüssig und ich bin sofort super in das ganze Geschehen hineingekommen. Die Spannung baute sich immer mehr auf, so dass nach Hälfte des Buches ein Ereignis dem nächsten folgte und so die Spannung immer vorhanden war.

Sehr spezifisch und erschreckend sind die Abgründe der menschlichen Psyche, weil Dinge geschehen sind, die man sich normalerweise nie vorstellen könnte und die man selbst als richtig krank benennen würde. Da eine Psychologin in diesen Fall involviert ist, wird vieles außergewöhnlich genau und gut verständlich erklärt.

Marcus Riechmann ist es gelungen, in diesem Krimi alles zu vereinen, was ein guter Krimi braucht. Die Spannung baute sich von Seite zu Seite mehr auf, es fanden viele Geschehnisse statt, mit denen man überhaupt nicht gerechnet hatte, und man blieb bis kurz vor Schluss unwissend, wer nun genau wer war und wer der Täter war. Einfach perfekt.

Mir hat dieser Krimi tolle Lesestunden und viel Lesespaß beschert und deshalb von mir 5 Sterne für Januskinder.



Autor: Marcus Richmann

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2015
Löwen wecken
Gundar-Goshen, Ayelet

Löwen wecken


sehr gut

Etan Grien ist Neurochirurg, glücklich verheiratet und hat 2 Söhne. Eigentlich scheint er zufrieden und glücklich. Bis er eines Nachts einen Eritreer überfährt, ihn liegen lässt und wegfährt.

Er dachte, es gibt keine Zeugen, warum also seine Karriere gefährden und den Unfall melden? Doch tags darauf steht die Frau des Opfers, Sirkit, vor seiner Haustür und macht ihm einen Vorschlag, der sein geordnetes Leben komplett aus der Bahn wirft. Etan verstrickt sich immer weiter in Lügen bis dies alles sein ganzes Leben verändert, dass er selbst nicht mehr weiß, wie er dort wieder herauskommt. Etans Ehefrau Liat ist Polizistin und das genaue Gegenteil von Sirkit, die Etan zu faszinieren scheint.

Die Autorin Ayelet Gundar-Goshen hat mit "Löwen wecken" einen Roman gehobener Literatur erschaffen. Am Anfang machte mir der Schreibstil es schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Doch nach und nach besserte sich dies und ich gewöhnte mich sehr gut daran. Dieser Roman ist keine leichte Lektüre, die man mal eben so wegliest. Dieses Buch regt einen selbst immer wieder zum Nachdenken an, wie man selbst gehandelt hätte, was man anders machen würde, wie schnell sich das ganze Leben durch einen Fehler ändern kann und was alles mit einer einzigen falschen Entscheidung in Leben passieren kann.

Weiterhin sehr interessant wird in dieser Geschichte auch die heutige israelische Gesellschaft dargestellt.

"Löwen wecken" hat mir sehr gut gefallen, dieser Roman ist anspruchsvoll, spannend bis zum Schluss mit tollen Überraschungen. Mir hat das Buch nicht nur viel Lesefreude bereitet, sondern mich auch während und nach Auslesen des Buches zum Nachdenken angeregt und mich beschäftigt.


Autor: Ayelet Gundar-Goshen

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2015
Mordinstinkt

Mordinstinkt


sehr gut

Gerd Brauer ist in Sicherheitsverwahrung, wird aber nach Änderung des Gesetzes und nach Freigabe der Psychologen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Nach Phantasien und dann folgenden fürchterlichen Taten erkennt man sofort den eigentlichen kranken Charakter von ihm. Und es wird schnell klar, er hätte niemals wieder aus dem Gefängnis herausgelassen werden dürfen.

Er baut sich schnell eine neue Identität als Konrad auf, ist vorsichtiger als vor seiner Verhaftung, geht geschickt und berechnend vor, legt sich Andrea als seine Vorzeigefreundin zu und sucht sich seine Opfer für seine grausamen Taten in der Eifel aus. Hier beginnt Kommissar Laubach nunmehr die Ermittlungen im Fall einer aufgetauchten weiblichen Leiche.

Sein Schulfreund, Roger Peters, unterstützt ihn bei seinen Ermittlungen, nachdem eine Freundin seiner Freundin Edith sowie Edith selbst plötzlich verschwinden.

Bei den Charakteren der einzelnen Protagonisten war meist nicht von Sympathie zu reden, schon gar nicht bei Gerd Brauer, dessen abartige Taten einen nur erschauern und erschrecken ließen. Andrea, seine Vorzeigefreundin tat einem nur herzlich leid. Der Schreibstil gefiel mir gut, er war flüssig und klar und ich konnte schnell in die Geschichte hineinfinden und zügig die kurzen Kapitel, was ich auch gut fand, lesen. Außerdem wurde die Landschaft toll und ausführlich beschrieben, deshalb hat sich dieser Krimi den Begriff Eifelkrimi auch redlich verdient.

Dieser Krimi von Peter Splitt hat mir sehr gut gefallen und mir viel Lesespaß bereitet. Auf Tätersuche musste man hier nicht gehen, da von Anfang an klar war, wer der Täter war. Es wurde nunmehr auf die grausamen Taten und die Abartigkeit der unbändigen Freude und des Spaßes beim Täter während seiner Taten eingegangen. Es war trotz fehlender Tätersuche eine immerwährende Spannung vorhanden. Von mir 4 Sterne für diesen Krimi.



Autor: Peter Splitt

Bewertung vom 21.02.2015
Von Herzen
Käppler, Juliane

Von Herzen


ausgezeichnet

Der begehrte Arzt, Dr. Andreas Winkler, wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Er war bei der Damenwelt sehr beliebt und schnell finden sich einige Verdächtige.

Natalie Sperling und Markus Svoboda (sowie der imaginäre Inspektor Harvey) sind das Ermittlerteam und werden mit einigen Frauen, die als Verdächtige in Betracht kommen, konfrontiert.

"Von Herzen" ist Juliane Käppler's erster Krimi und ich muss sagen, dass ich von diesem sehr begeistert war. Zuerst war ich etwas skeptisch, ob es nicht Fehl am Platze oder zu kindisch ist, einen imaginären Hasen in einen Krimi mit einzubringen, wurde aber schnell eines Besseren belehrt. Es passte perfekt in diesen Krimi, denn Inspektor Harvey sprach oft das aus, was ich dachte.

Natalie Sperling sowie ihr Kollege Markus Svoboda, der mit 43 noch bei seiner Mutter lebt, waren einem auf Anhieb sympathisch. Auch die Macken der anderen Kollegen kamen realistisch rüber und wunderten einen nicht über die Maßen. Die Gespräche, die Natalie mit Inspektor Harvey führte, den sie überall mit hinnahm, fand ich komisch und passend zugleich.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich fand sofort in die Geschichte hinein und flog nur so über die Seiten. Die Spannung baute sich immer weiter auf, und ich musste lange rätseln, wer nun wirklich der Täter war.

Für mich ist "Von Herzen" ein gelungener Krimi, mit allem was dazugehört, ich hatte super Lesespaß und hoffe sehr, dass es noch mehr Fälle mit diesem Ermittlerduo geben wird.




Autor: Juliane Käppler

Bewertung vom 02.02.2015
Die Tote von Rosewood Hall
Bell, Annis

Die Tote von Rosewood Hall


ausgezeichnet

Wiltshire 1860: Lord Henry Pembroke hat sich alle Mühe mit der Ausrichtung eines Balls für seine geliebte Nicht Lady Jane in Rosewood Hall gegeben. Auf der Gästeliste stehen die begehrtesten Junggesellen de Londoner Gesellschaft, denn der kranke Lord möchte die Zukunft seiner Nichte, die ihm mehr eine Tochter ist, gesichert wissen. Doch der Abend nimmt einen gänzlich andere Verlauf als geplant...

Ein verletztes Mädchen stolpert in der winterlichen Ballnacht durch den Park von Rosewood Hall und wird von Lady Jane entdeckt. Jane, eine unkonventionelle und allzu selbstbewusste, junge Frau bringt die Namenlose im Wintergarten unter. Mit ihrem letzten Atemzug bittet die Sterbende Jane darum, ihre Freundin Mary zu finden und vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren. Das Schicksal der gequälten Kreatur geht Jane nahe und sie verspricht, zu helfen. Unerwartete Unterstützung findet Jane durch Captain Wescott, einen verschwiegenen, eher düster wirkenden, aber auch attraktiven Mann.

Annis Bell hat mit diesem historischen Krimi eine tolle, interessante, spannende, teils düster und brutale Geschichte geschrieben, die einen von der ersten Seite an gefesselt hat. Lady Jane, die ihren eigenen Kopf hat und ihre Freiheit nicht verlieren will ist einem auf Anhieb genauso sympathisch wie ihr Onkel Henry sowie ihre Zofe Hettie, die auch noch sehr viel Mut und Loyalität beweist. Captain Wescott erscheint einem eine ganze Zeit lang geheimnisvoll und sehr verschlossen, man weiß nicht, was er verbirgt und ob seine Absichten ehrlich sind.

Ganz unsympathisch und gemein kommt Lady Jane's Cousin Matthew sowie seine geldgierige und boshafte Ehefrau Bridgeht rüber. Eifersüchtig, weil er immer geglaubt hat, sein Vater hätte Jane mehr geliebt als ihn, seinen Sohn, überlegt sich Matthew, wie er Jane Schaden zufügen kann und ihr alles nehmen kann, was ihr gehört.

Der Schreibstil ist klar und flüssig, man fliegt nur so über die Seiten und ist sofort in dem Leben von Lady Jane und auf Rosewood Hall mittendrin. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, waren die jeweils kurzen Kapitel, die auf insgesamt 366 Seiten toll eingeteilt waren.

Die Geschichte um das tote Mädchen von Rosewood Hall, die Suche nach ihrer Freundin Mary und viele geheimnisvolle, einflussreiche Drahtzieher um Kinder in Waisenhäusern, die misshandelt und geschlagen wurden, hungern mussten und verschwanden ist genial aufgebaut, toll dargestellt und spannend verpackt. In diesem Buch gibt es keine langweiligen Stellen, es wird nichts unnötig in die Länge gezogen, sondern man verfolgt mit Spannung wie Lady Jane immer weiter vorankommt in ihren eigenen kleinen Ermittlungen um das tote Mädchen von Rosewood Hall.

Mir hat dieser historische Krimi fabelhaft gefallen, mich gefesselt und mir viel Lesespass bereitet. Ich hoffe, dass man von der Autorin Annis Bell noch viele weitere tolle Geschichten lesen darf.




Autor: Annis Bell