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Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2019
Liebes Kind
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Als ich das Buch dann endlich in Händen hielt, fühlte ich mich extrem grantig, weil ich erst noch ein anderes Buch zu Ende lesen musste. Doch dann, dann war es endlich soweit und ganz ehrlich? Ich glaube, dass ich schon lange kein Buch mehr in dieser Geschwindigkeit verschlungen habe. Jetzt mal zum wesentlichen: Es wundert mich, dass die Bindung des Buches der Spannung, die es beinhaltet, überhaupt stand hält. (Ja, der war flach.)

Das Buch ist nicht in typische Kapitel unterteilt, sondern lediglich dem jeweiligen Erzähler zu geordnet. Doch das ist nicht der Anfang. Am Anfang erwartet den Leser einen Zeitungsartikel über die vermisste Studentin Lena. Es folgt ein Eintrag, welcher nicht zugeordnet werden kann. Dies ergibt sich erst im Laufe der Geschichte, die daraufhin beginnt. Zuerst erlebt der Leser "die Unfallnacht" mit, welche sich später als die Nacht der Flucht entpuppt. Während sich alle Beteiligten akklimatisieren vergehen weitere zwei Wochen und dort beginnt die eigentliche Geschichte mit gekonnt eingewebten Rückblicken, die langsam die wirklichen Geschehnisse offenbaren und dem Ganzen eine Form geben.

Durch die eigene Art der jeweiligen Charaktere fiel es mir beim Lesen auch keineswegs schwer der entsprechenden Person zu folgen oder sie von den anderen zu unterscheiden, obwohl stets aus der Ich-Perspektive berichtet wurde. Am besten gefiel mir die 13 jährige Hannah. Durch die geregelten Abläufe und strengen Regeln, mit denen sie aufwuchs, ist sie sehr diszipliniert. Auch ihre altkluge Art lies mich des Öfteren schmunzeln, denn dumm ist sie keineswegs, obwohl sie keinerlei Schulbildung genossen hat. (Wobei man sich hier auch streiten kann, denn laut diversen Berichten, schneiden Kinder, welche zuhause oder auf Reisen von ihren Eltern unterrichtet werden oft besser im Abschuss ab, als der Standard-Schüler.)

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Matthias, der Vater von Lena, der kleinen Hannah sehr ähnlich ist - oder gilt das anders rum, weil er der Ältere ist?! Hm. Auf jeden Fall waren Parallelen zu erkennen. Es machte oft den Anschein, dass eventuell der Vater sogar hinter all dem stecken könnte, da er stets bemüht war sein Kind zu schützen und es in den Himmel zu heben als das vorbildlichste Wesen auf Gottes Erden, während die Presse etwas ganz anderes erzählte. Auch die anderen Charaktere sind sehr schön gezeichnet und wirken durch die Bank weg sympatisch sowie authentisch.

Hier möchte ich anmerken, dass Romy Hausmann ganze Arbeit geleistet hat, denn oft habe ich versucht zu überlegen, wer denn nun hinter dem Ganzen stecken könnte, aber das Buch zog mich so sehr in seinen Bann, dass ich oftmals gar nicht zum Denken kam. Schaffte ich es dann doch mal in einer ruhigen Minute, dann wurden alles im folgenden Kapitel zunichte gemacht. Zudem sah ich mich oft dazu gezwungen noch mindestens zwei weitere Kapitel zu lesen, denn die Autorin war so freundlich das vorherige mit einem richtig bösen Cliffhanger zu beenden, welcher sich nicht anders auflösen lies. Auch wenn ich das Wort nicht sonderlich mag, bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen, dass "Liebes Kind" ein absoluter Pageturner ist.
Physische Gewalt kam zwar durchaus vor, doch das meiste spielte sich definitiv auf psychischer Ebene ab. Das merkt man ganz gut an flüchtenden Mutter und ihrem Verhalten in der darauf folgenden Zeit.

Die Atmosphäre hat durch die Erlebnisse in der Hütte etwas düsteres und beklemmendes, das sich über die ganze Geschichte legt. Das Einzige was ich in etwa mutmaßen konnte, war die möglich Entwicklung zu dem Fund in der Hütte in Verbindung mit der Unfallnacht, die aber erst gegen Ende offenbart wird. Wer jedoch letztendlich hinter allem steckte überraschte mich komplett. Und bevor ich jetzt einen eigenen Roman mit dieser Rezi schreibe, komme ich jetzt wirklich langsam mal zum Ende. Ich bin schlichtweg begeistert und hoffe noch etliche solcher Prachtstücke von Frau Hausmann lesen zu dürfen.

Bewertung vom 26.02.2019
Red Rising Bd.1 (2 MP3-CDs)
Brown, Pierce

Red Rising Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Obwohl Marco Sven Reinbold laut Beschreibung recht bekannt sein soll, muss ich gestehen, dass ihn mit nichts in Verbindung bringe. Was nicht zwingend schlecht ist, denn spontan könnte ich mir niemand Besseres für dieses Hörbuch vorstellen. Selten habe ich solch eine Stimmgewalt erlebt. Er hat die Frauen wie die Männer einfach mords gut gesprochen, die verschiedenen Situationen super betont und als Darrow ist er einfach der Hammer. Einfach überwältigend!

Zu Anfang hatte ich ein wenig Bedenken, ob ich mich in die Welt gut einfinden könnte, da mir meine bessere Hälfte schon recht viel davon erzählt hat - er ging ja nicht davon aus, dass mich die Werke interessieren und ich bin immer so verdammt neugierig. Die ganzen "Schichten" klangen für mich zuvor recht wirr, dann noch die Welten übergreifenden Schauplätze. Doch weit gefehlt! Ich war direkt mitten drin statt nur dabei. Der Autor schafft es auf sehr charmante Art den Leser - oder meinem Fall den Hörer - in diese neue Welt einzuführen. Die Regeln, den Aufbau sowie die Hierarchie zu erklären, aber ohne das es langweilig oder gar verwirrend wird.

Manchmal frage ich mich wirklich, wie Autoren auf solche Ideen kommen. Diese komplexen Systeme hinter all dem. Die Politik im Hintergrund. Oder in diesem Fall kurz: Das Prinzip der Weltengesellschaft. Menschen, die Gott spielen, aber dennoch in gewisser Weise unterwürfig sind, denn sie unterwerfen sich den Regeln. Doch das wäre jetzt zu viel des Guten, das weiter auszuführen. Die Charaktere die Brown gezeichnet hat sind, neben der Welt, ebenfalls sehr authentisch und einnehmend. Man weiß nie wem man gerade trauen kann und wem nicht. Stets stellte ich mir die Frage ob Darrow nur eine Marionette in einem großen Theater ist.

Dennoch hat man einige von ihnen am Ende unglaublich gern. Das ist viel Wert, denn die Reise ist nach dieser Geschichte noch nicht vorbei. Darrow macht es sich zum Ziel die Regierung zu stürzen, doch bis es soweit ist, erlebt der Leser die Zeit im Institut mit, welche wahrlich nicht einfach ist. Meine Güte, wie oft habe ich gebangt und bekam Schweißausbrüche. Die Atmosphäre ist recht düster und erinnert stellenweise eher an das Mittelalter während der Zeit im Institut. Die skrupellose Art der Goldenen erledigt dann den Rest, sowie so manchen Protagonisten - an dieser Stelle hört ihr mich laut Schluchzen.

Alles in allem bleibt eigentlich nicht viel zu sagen - zumindest ohne zu spoilern, denn dieses Buch beinhaltet alles was ein gelungener Einstieg in die Geschichte benötigt. Wer Darrow ist, wer er sein könnte und wie er dazu wird, was er dann schlussendlich ist. Eine Geschichte, die unter die Haut geht und zeigt wie verdorben die Menschheit sein kann, wenn es um ihr eigenes Wohl geht. Die komplexe Gestaltung der Welt sowie ihrer Charaktere hat mich absolut begeistert. Obwohl ich kein Freund von übermäßigen Kämpfen und Schlachten in Büchern bin, hatte ich hier nur mäßig Probleme der Handlung zu folgen.

Was mich anfangs etwas verwirrte waren die vorkommenden "Grav-Stiefel", gelesen als "Graf-Stiefel". Sollte es ein Statussymbol sein? Was war das? Für alle, die das Buch noch hören möchten: Das hat nichts mit einem Graf zu tun, sondern kommt von dem Wort Gravitation. Durch diese Stiefel können die Nutzer durch die Gegend schweben/ fliegen. Dies wird einem dann recht schnell beim hören klar, dass es wenig mit dem Adel zu tun hat, aber die eigentliche Bedeutung konnte ich mir dann erst ableiten, als mein Freund die Hände über dem Kopf zusammen schlagen wollte aufgrund der Übersetzung. Vorher war ich einfach der Meinung, dass die Bezeichnung tatsächlich mit dem besser gestellten Rang zu tun hat und mir nichts weiter dabei gedacht. Irgendwas ist eben immer. Was ihn, also meine bessere Hälfte, sehr amüsierte, dass ich immer wieder darauf rum gehackt habe, dass die Geschichte doch eine gewisse schnulzige Note hat. Nicht im Übermaß und erträglich, jedoch hatte ich das so nicht erwartet.

Bewertung vom 26.02.2019
Narbenkind / Victoria Bergman Trilogie Bd.2
Sund, Erik Axl

Narbenkind / Victoria Bergman Trilogie Bd.2


weniger gut

Klappentext:
Jeanette Kihlbergs Ermittlungen in einer Mordserie an Jungen in Stockholm werden vorübergehend auf Eis gelegt, als ein ranghoher Geschäftsmann auf bestialische Weise getötet wird. Man geht von einem Racheakt aus – doch Rache wofür? Psychologin Sofia Zetterlund soll ein Täterprofil erstellen, aber dann geschehen weitere Morde. Und diese scheinen in Verbindung mit Victoria Bergman zu stehen. Während die Ermittlungen nach Dänemark führen, hat Sofia immer häufiger Bewusstseinsstörungen 

Meinung:
Eigentlich kann ich mich mit mit der Rezension wirklich kurz fassen, denn im Grunde war das Buch etwa 450 Seiten lang einfach nur gefüllt mit nichts und dann gab es noch so etwa 50 Seiten, die interessant waren. Die Geschichte an sich ist noch unstrukturierter als der Vorgängerband, die Charaktere werden nicht sympatischer. Die Wendung - oder sollte ich es Offenbarung nenne? - am Ende war dann wohl der interessanteste Teil. Zum einen etwas überraschend, zum anderen die zweite logische Lösung.

Letzteres sollte man dann wohl sogar positiv anrechnen, denn Logik scheint teilweise einfach Mangelware zu sein. Ein Setting in dem Sinne gibt es nämlich nicht. Beim "Krähenmädchen" beschwerte ich mich, dass Jeanette übertrieben ehrgeizig wirkt, aber in der Familie nichts auf die Reihe bekommt. Hier war es so, dass man die Familie einfach mal erwähnte - ganz nach dem Motto: Jetzt erwähnen wir sie mal wieder, weil wir das schon so lange nicht mehr getan haben.

Interessant waren die Einblicke in Victorias Vergangenheit, die sich immer mehr aufdröselt, doch von Ordnung keine Spur. Das wäre an sich auch kein Problem, denn wer etwas aufzuarbeiten hat, der fängt auch nicht bei Null an. Unser Hirn ist schließlich mit gewissen Schutzmechanismen versehen. Doch in der Summe wirkte vieles einfach zu konstruiert. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu unterbelichtet um den tieferen Sinn verstehen zu können, aber ehrlich gesagt, kann ich die überwiegend positiven Meinungen zu der Reihe absolut nicht nach vollziehen.

Zwar gefällt mir die Idee hinter dem was mir die Autoren hier auftischen verdammt gut, aber die Umsetzung ist in meinen Augen katastrophal. In Band zwei bestand die eigentliche Handlung hauptsächlich aus Ringelpietz und Verstrickung in noch mehr Widersprüche. Das nahm mir immer mehr die Lust am Lesen. Wohl fand ich den ersten Band nicht ganz so toll, aber "Narbenkind" ist bisher die Krönung.

Fazit:
Ich bin froh, dass die Reihe nur noch einen weiteren Band beinhaltet und hoffe, dass er nicht ganz so zäh ist wie der Mittelteil.

Bewertung vom 18.02.2019
Das Lazarus-Syndrom (eBook, ePUB)
Breuer, Guido M.

Das Lazarus-Syndrom (eBook, ePUB)


weniger gut

Beschreibung:

Nachdem Dr. Johannes Krafft, genannt "Joe the Butcher", seine Familie verliert ist er ein gebrochener Mann. Er säuft bis zum umfallen und schafft es kau mehr am Leben teil zu nehmen. Er legt sein Amt im Lehrstuhl nieder. Seine neue Arbeit beschränkt sich darauf als ambulanter Operateur für die Organspende-Organisation DSO tätig zu sein. Doch als die Zahl der plötzlichen Spender auffallend steigt, sein ehemaliger Freund eines unerklärlichen Todes stirbt und er ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, fängt er an Fragen zu stellen. Schnell merkt er, dass er kaum mehr jemandem trauen kann und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Meinung:

Jo, wo fange ich an?! An sich war die Geschichte gut. Die Idee dahinter war einfach genial. Die Umsetzung hätte dann doch besser sein können. Die meiste Zeit ist der Leser nämlich damit beschäftigt, dass er Herrn Dr. Krafft dabei begleitet, wie er versucht Alkohol aufzutreiben, sein Leben noch weiter Richtung Abgrund zu verfrachten oder sich die Hände ausgiebig mit kaltem Wasser zu waschen. Er hätte vermutlich sympatisch sein können und irgendwie ist er das ja auch, denn er scheint gutes im Sinn zu haben. Doch er scheint so unwirklich. Verschließt sich allem. Auch dem Ermittler, der ihm doch einfach nur Fragen stellen will, tritt er komplett aggressiv entgegen. Keine Seltenheit, aber irgendwie wirkten etlich Szenen einfach nur falsch und gestellt.

Die vermutlich authentischste Person in der Geschichte ist seine Freundin Uli und die kleine Yvonne. Es ist übrigens verdammt seltsam, wenn man seinen eigenen Namen immer wieder in einem Buch liest. Vor allem wenn diese Person dann auch noch ein Kind ist. Nur so am Rande. Als auf jeden Fall dann mal Schwung in die Story kommt und Joe beginnt etwas zu tun, hat man bereits die erste Hälfte des Buchs gelesen. Von da an überschlagen sich die Ereignisse. Zudem entwickelt sich zusätzlich eine gewisse Vertrautheit zwischen dem Polizist, dessen Namen ich wieder einmal vergessen habe, und Joe, binnen eines Wimpernschlags. Ich verweise auf den letzten Satz des letzten Absatzes. 

Ihr seht, das Buch hat mich sichtlich begeistert. Nicht!
Die Grundidee gefiel mir, wie schon erwähnt, verdammt gut, aber wurde leider nur mangelhaft umgesetzt. Als der Autor anfing Joe auf die Spur der Organ-Mafia zu schicken, freute ich  mich schon richtig darauf, was der Arzt mit den Informationen anfangen könne und wie er bei den "Ermittlungen" vorgeht. Doch erst musste er mal eine Falsche Whiskey killen, sich mit der Katze unterhalten - was er übrigens auch sehr gerne tat - und seinen Rausch ausschlafen. Danach stritt er sich mit verschiedenen Personen, über teilweise ganz andere Themen, und es ging wieder zurück zur Falsche. All das wäre vermutlich gar nicht das Problem gewesen, denn es zeigt lediglich auf, dass Joe auch nur ein Mensch ist. Doch aufgrund seiner Fähigkeiten, die er eigentlich haben sollte, erwartete ich einfach mehr. Beispielsweise ein sachliches Gespräch über die Fakten. Das kam, glaube ich, vielleicht einmal vor und dabei ging es lediglich um die Statistik über den Anstiegs der Organspenden in der letzten Zeit. Bei knapp 300 Seiten Buch in meinen Augen kein nennenswerter Schnitt.

Ich möchte das Buch jetzt auch gar nicht in der Luft zerrissenen, denn es hatte durchaus einen gewissen Unterhaltungsfaktor, war angenehm zu lesen und nicht langweilig. Diese Abfolge von neurotischen Handlungen, wie dem Hände waschen, lies mich dann sogar gelegentlich schmunzeln. Dennoch finde ich es einfach verdammt schade, dass man aus einem Buch, das so viel Potential gehabt hätte, einfach so wenig raus holt. Von dem Ende fange ich erst gar nicht an. Davon abgesehen, dass sich plötzlich alles förmlich überschlägt, fand ich es einfach extrem plump.

Fazit:

Ein Buch mit ganz viel verschenktem Potential.

Bewertung vom 18.02.2019
Doctor Who - Und stumme Sterne ziehn vorüber
Abnett, Dan

Doctor Who - Und stumme Sterne ziehn vorüber


gut

Doctor Who. Ein Mann der mein frühes Erwachsenen Alter prägte. Die erste Sendung, die ich sogar auf englisch schaute, da es sie zu dem Zeitpunkt noch nicht komplett auf deutsch gab. Als ich dann sah, dass es auch Bücher sowie Hörbücher gibt, kam ich natürlich nicht drum rum das Angebot auf ein Rezensionsexemplar des Lübbe Verlags anzunehmen. Und...

...das klingt jetzt echt hart, aber ich war extrem enttäuscht. Klingt vermutlich auch schlimmer als es ist, deswegen mal weiter zum Wesentlichen. Die Kombination aus Buch und der Lesung des Doctors elfter Synchronstimme lassen ja die Hormone schon beim dran denken in Wallung kommen. Doch recht schnell hatte ich das Gefühl, dass die Kombination doch nicht das wahre ist. Die quirlige Art des Doctors geht teilweise komplett unter. Die Geschichte strahlt durch die ruhige und kontrollierte Stimme von Tobias Nath fast schon etwas meditatives aus. Ferner fand ich die Dialoge sehr grenz wertig. "Sagte der Doktor" war ein recht häufiger Bestandteil der Lektüre, so dass man das Gefühl hatte den Aufsatz eines Kindes vorgelesen zu bekommen.  Nicht ständig, doch phasenweise war es wirklich extrem. Ob mir das beim Lesen so aufgefallen wäre, kann ich nicht sagen. 

Die Geschichte selbst gefiel mir sehr gut. Da bereits der Klappentext recht wenig verrät möchte ich auch gar nicht groß darauf eingehen. Der Doctor und sein Team haben die Situation auf jeden Fall schnell durchschaut und eine passable Lösung parat. Was mich hier jedoch störte war der Wechsel zwischen den Schauplätzen. Zum einen im Dorf und zum anderen außerhalb des Dorfs. Leider ist der Übergang im Hörbuch zwischen diesen Orten fließend, so dass ich gern mal ins Schleudern kam. Natürlich wurde es durch die Nennung der dort befindlichen Personen immer wieder richtig gestellt, dennoch empfand ich das beim Hören nicht unbedingt angenehm.

Gegen Ende hin schaffte es Nath dann doch noch etwas Leben in die Geschichte zu bringen, quasi zum großen Finale. Lieber spät als nie. Die neue Welt hat der Autor auf jeden Fall sehr gut gezeichnet sowie die Charaktere. Letztendlich denke ich, dass mir die Geschichte in geschriebener Form vermutlich besser gefallen hätte. Das es sich bei der Lesung um eine gekürzte Fassung handelte, habe ich nicht gemerkt, was ja gerne mal der Fall ist. Für mich steht zukünftig auf jeden Fall fest, dass mir keine Doctor Who Hörbucher mehr ins Haus kommen, welche von David Nath gelesen werden. Er soll dann doch bitte einfach der Doctor bleiben und jemand anders soll mir eine Geschichte erzählen. Zeitweise war es sogar schwer Rory und den Doctor von einander zu unterscheiden. 

Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Idee und Geschichte sehr toll waren. Es war durchweg spannend, wenn auch gelegentlich durch den fließenden Ortswechsel etwas verwirrend. Leider verbinde ich dann doch eine quirligere Atmosphäre mit dem Doctor aus der Serie, so dass ich mir die teils ruhige Stimmung oder Vermittlung der Geschichte  - was sich logischerweise auch auf die Charaktere auswirkte, etwas weniger gefiel.

Fazit:
Ein schöner Ausflug in die Welt von Doctor Who, die aus meiner Sicht leider nur mäßig als Hörbuch umgesetzt wurde.

Bewertung vom 18.02.2019
Die Bibliothek der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.3
Riggs, Ransom

Die Bibliothek der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.3


sehr gut

Auch hier fand wieder ein nathloser Übergang zum Vorgänger statt. Da inzwischen einige Tage vergangen waren, musste ich erst einmal überlegen was denn eigentlich passiert war, dennoch fand ich mich schnell wieder ein. Gefühlt waren es dieses Mal ein paar Bilder weniger, welche die Geschichte schmückten, aber das fand ich nicht tragisch. Endlich verstand ich dann auch die Zeitschleifen etwas besser, da diese hier eine recht große Rolle spielen.

Über die Charaktere kann ich hier leider weniger berichten, da der Leser hier hauptsächlich mit Emma und Jacob unterwegs ist. Dafür kommen ein paar neue, mit unter zwielichtige, Gestalten hinzu. Diese empfand ich als unterhaltsam, teilweise beängstigend und trauen sollte man am besten sowieso niemandem. Was die Atmosphäre angeht, so fand ich diese wieder sehr gelungen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Riggs seitenweise drum rum schreiben kann - ohne das etwas passiert, man aber nicht das Gefühl von Langeweile empfindet.

Wie ich bereits einer Freundin neulich erzählte, sollte man in den Büchern keine überragende Spannung erwarten, denn ich finde, dass es diese so nicht gibt. Doch die Art, wie die Geschichte erzählt wird und zudem die Charaktere, die ich schon ins Herz geschlossen hatte, runden das ganze einfach sehr gut ab. Dazu kommt dann noch der nie versiegende Humor der Kinder, ihr Einfallsreichtum sowie ihre Abenteuerlust. Vor allem aber der Ehrgeiz ihr Freunde bzw. Familie zu retten.

Bereits in den vorherigen Bänden wurde die Gefängnis Zeitschleife angesprochen und als Leser konnte ich mir so gar nichts darunter vorstellen. Inzwischen würde ich behaupten, dass es kein Ort ist an dem man Urlaub machen möchte, aber die Einblicke waren definitiv interessant. Ebenfalls die Entwicklungen von Jacobs Fähigkeiten waren einfach phänomenal. Irgendwo las ich mal, dass es jemand übertrieben fand. Heute würde ich vermutlich fragen, mit welcher Begründung, denn ich finde, dass dies schon sehr authentisch rüber gebracht wurde. Natürlich lernt er schnell, schneller als wir das Lesen oder schreiben, aber man sollte auch bedenken, dass diese Fähigkeiten in seinen Genen steckt, beispielsweise wie atmen.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass mir dieses Buch wieder richtig gut gefallen hat. Das Ende war einfach großartig und ein wirklich gelungener Abschluss für die "Triologie". Eine Triologie, die ja keine mehr ist, denn in Kürze wird der vierte Band erscheinen und ehrlich gesagt bin ich schon richtig gespannt was mich dort erwarten wird.

Fazit:
Für all jene, die die besonderen Kinder (noch) nicht kennen, sich für eine Welt in Welt Geschichte und für ein bisschen Fantasy begeistern können, ist diese Reihe ein klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.02.2019
Flucht aus Rom / Roman Quest Bd.1
Lawrence, Caroline

Flucht aus Rom / Roman Quest Bd.1


ausgezeichnet

Klappentext:
Rom, 94 nach Christus: Mitten in der Nacht stürmen Soldaten die Villa von Jubas Familie. Kaiser Domitian beschuldigt Jubas Eltern des Verrats: ein sicheres Todesurteil für die ganze Familie. Juba und seinen Geschwistern gelingt in letzter Sekunde die Flucht aus der Villa, während die Eltern zurückbleiben. Eine furiose Verfolgungsjagd beginnt. Die Geschwister wollen sich zu ihrem Onkel nach Britannien durchschlagen, am Ende der den Römern bekannten Welt. Auf der weiten Reise drohen todbringende Gefahren: Mörder, Banditen, skrupellose Sklavenhändler und heftige Stürme. Wem können die Geschwister trauen? Und die Häscher des Kaisers sind ihnen auf ihrer atemlosen Odyssee stets auf den Fersen…

Meinung:
Was für ein tolles Buch! Ich gestehe, dass ich die Fakten nicht geprüft habe, sondern gehe davon aus, dass dies der Verlag übernommen hat, da er das Buch mit dem Satz bewirbt: "Historisches Wissen spannend verpackt." Das mit dem Spannend kann ich definitiv unterschreiben. Die Kapitel sind zudem schön kurz gehalten, so dass das Kind jeden Tag mal ein oder zwei Kapitel lesen kann - natürlich kommt das auch immer auf das Kind an. Bei mir wäre das Buch sicher binnen kürzester Zeit weg gelesen gewesen.

Illustrationen findet man in geringen Mengen, bei den jeweiligen Kapitelüberschriften etwas Geschnörkel sowie beim Beginn eines neuen Teils. Wo wir genau bei dem Thema wären, das mir ebenfalls sehr gut gefiel: Die Kapitelüberschriften. Bereits im Vorwort weist die Autorin darauf hin, dass diese etwas mit dem jeweiligen Schauplatz und der Zeit zu tun haben. Am Ende der Lektüre findet man dann eine Auflistung bzw. Übersetzung was die jeweiligen Worte vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt bedeuten. Da lernt nicht zwingend nur ein Kind noch was dazu. Witzig ist, wenn man dann versucht die Worte als Unwissender vorher schon ab zu leiten. Da kann schon manchmal ganz schöner Schmarn dabei raus kommen.

Die Geschichte selbst gefiel mir auch sehr gut. Was ich etwas verstörend fand, war die Namensgebung. Die Geschwister Fronto, Joba, Dora und Ursula flüchten nach Britannien. Jo, Ursula, ernsthaft? Ich meine, ich hab nichts gegen den Namen. Meine Mutter hieß schließlich genauso, aber in die Geschichte passt er so null. Er fällt so komplett aus der Reihe. Das heißt auch nicht, dass Ursula unsympathisch ist, denn dem Grunde nach, muss man sie alle einfach lieb haben. Zumindest die kleinen Menschen. Bei den Großen mitunter eher weniger.

Für mich als "großer" Leser war es irgendwie unterhaltsam, da auf so einer Flucht immer wieder ganz viele Dinge schief laufen. (Schließlich müssen ja die Seiten gefüllt werden.) So spinnt man gerne den Faden weitere, denkt sich mögliche Szenen und Folgen aus, doch es kommt ganz anders. Klar, logisch. Ist ja auch ein Kinderbuch. Dennoch tat es weder der Spannung, noch der Handlung einen Abbruch. Oft kam es mir in Kinderbüchern schon so vor, dass die Protagonisten unnatürlich erwachsen wirken, aber selbst das war hier nicht der Fall. Sicher sind sie reifer dargestellt, als man womöglich in dem Alter ist, dennoch ist eine gewissen Authentizität gegeben, die das Buch gleich noch viel angenehmer macht.

Fazit:
Eine wundervolle Geschichte, die ich allen gern lesenden kleinen und großen Kindern ans Herz legen würde!

Bewertung vom 06.02.2019
Verloren in Eis und Schnee
Morosinotto, Davide

Verloren in Eis und Schnee


sehr gut

Meinung:

Die Geschichte wird von den Sprechern Gabrielle Pietermann (Nadja), Nicolás Artajo (Viktor) und Reinhard Kuhnert (Oberst Smirnow) gelesen. Letzterer hat in meinen Augen eher eine Nebenrolle, was nur mehr als verständlich ist, da er ja lediglich die Tagebücher kommentiert. Wobei ich gerade zu Anfang oft schmunzeln musste, denn er liest die Bücher nicht ohne Grund. Doch wer hierzu mehr erfahren will, der muss dann leider selbst reinhören oder das zugehörige Buch lesen. Die Sprecher haben die Geschichte sehr gut rüber gebracht und ich konnte stets mitfiebern.

Was ich etwas schade fand, dass das Ende der Tracks in meinem Autoradio oft abgehackt rüber kamen und die Pausen danach waren gefühlt meist einen Ticken zu lang. Interessanter Weise lief es auf dem Handy optimal. Hier hat mir mein Freund erklärt, dass sowas wohl nicht oft der Fall sei, aber es läge hier am Lesegerät und der CD. Also eine Kombi aus beidem. Also nicht wundern, der Verlag kann da auch nichts dafür. Es passiert einfach mal.

Jetzt aber mal zur Geschichte. Die Story gefiel mir sehr gut, sie war auch unglaublich bewegend. Mehr als einmal hab ich mit den Protagonisten gebangt, aber da es ein Kinder- / Jugendbuch ist, gingen natürlich die meisten Situationen recht glimpflich aus. Man sollte aber immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um die Zeit zu Beginn des Kriegs handelte und somit nicht alles rosa roter Ponyhof ist! Viele Schauplätze konnte ich mir durch die Beschreibungen recht gut vorstellen, manche weniger. Es hat mich absolut fasziniert wie viel Mut der junge Viktor aufbringt, nur um bei seiner Schwester zu sein. Hut ab!

Ein Punkt hat mich mit der Zeit jedoch massiv gestört. Die Geschichte wird quasi aus den Tagebüchern der Geschwister Danilow erzählt - oder sollte ich sagen vorgelesen?! So heißt es auch vor den jeweiligen Abschnitten immer "Heft 1" oder wie auch immer. Soweit, so gut. Dies war mitunter einer der Gründe, weshalb ich mich dafür interessierte, denn was bringt einem die Geschichte näher als der Bericht von betroffenen Personen?! Also erwartete ich auch Entsprechendes.
Ich habe ja kein Problem mit direkter Rede, aber ehrlich gesagt, war es mir dann auf Dauer einfach zu viel. Jeder der schon mal Tagebuch geschrieben hat, wird sich sicher daran erinnert, dass diese dort recht wenig zu suchen hat. Davon abgesehen, wer kann denn schon ein komplettes Gespräch rezitieren?! Das dann vielleicht sogar Tage zurück liegt. Sorry, aber das wirkte für mich dann doch eher weniger authentisch.

Dir Protagonisten fand ich im Großen und Ganzen recht sympatisch. Wohl bekam Viktor mit der Zeit einen leicht herrischen Touch, bei dem man sich fragte warum er sich so aufführt. Doch so ist es eben, wenn man Hauptdarsteller ist. Auch Nadja hat für ihr Alter viele Dinge bewerkstelligt und Ideen an den Tag gelegt, die man wohl eher weniger erwartet hätte. Dies würde ich zum einen dem Krieg zuschreiben sowie dem Drang zu Überleben. Vergleichsweise muss ich sagen, hat man jedoch Nadja eher das junge Alter angemerkt als ihrem Bruder.

Abschließend bin ich froh, dass ich das Buch gehört und nicht gelesen habe - auch wenn die Aufmachung des gedruckten Buches wirklich genial ist. Vermutlich hätte ich mich an der direkten Rede so noch viel mehr gestört. Dennoch gefiel mir der Inhalt der Geschichte sehr gut, vor allem weil es mal ein anderer Blickwinkel ist als man ihn sonst für gewöhnlich zu lesen bekommt. 

Fazit:

Ein etwas anderes Kinder-/ Jugendbuch mit interessantem Hintergrund.

Bewertung vom 06.02.2019
Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich
Engler, Michael

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich


ausgezeichnet

Beschreibung:

Robert mag Isabella sehr gerne, aber er weiß nicht wie er es ihr sagen soll. Soll er es an den Mond schreiben? In den Himmel malen? Doch dann kommt ihm die Idee, denn Isabellas größte Leidenschaft sind Schmetterlinge. 

Meinung: 

Kurzes Buch, kurze Meinung! 
Das Buch ist ganz wundervoll Illustriert. Die Zeichnungen sind ein wahrer Traum. Die Geschichte unglaublich. Wir begleiten den kleinen Robert einen Sommer lang, in dem er verzweifelt versucht einem Mädchen seine Zuneigung zu gestehen. Der kleine Leser lernt hier, was der große hoffentlich schon weiß: Alle Worte bringen nichts, wenn die Tat dahinter nicht passt. Es muss von Herzen kommen! 
Der Text ist einfach zu lesen, dennoch in gewisser Weise poetisch. Um das ganze abzurunden haben ich das Buch meinem Freund vorgelesen und gemeinsam schauten wir uns die dazugehörigen Bilder an. Somit kann ich bestätigen: Dieses Buch lässt auch Männerherzen schneller schlagen.

Oft ist es nicht einfach hier den richten Weg zu finden, denn man muss seinen Gegenüber kennen. Was er mag, was ihn berührt, worüber er sich wirklich freut. Es war mir ein Fest Robert bei dieser spektakulären Reise zu begleiten. Nicht jedes Mädchen wünscht sich einen Prinz auf dem weißen Ross. Manchmal reichen auch schon Schmetterlinge.  Ich denke hieraus lässt sich für jeden Menschen noch eine Lehre ziehen, denn oft verlieren wir im Trott des Alltags das Wesentliche aus den Augen.

Fazit: 

Wie schon der Verlag für dieses Buch wirbt: Ein tolles Bilderbuch für große und kleine Verliebte! Bei uns erhält es ganz klar einen Ehrenplatz im Bücherregal! 

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Bewertung vom 05.02.2019
Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1
Bardugo, Leigh

Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1


sehr gut

Was ich ja bisher nicht so richtig verstehe ist, warum Kaz eigentlich die rechte Hand des Bandenchefs ist, denn zu Anfang des Buches liest es sich doch etwas anders - aber es ist wie es ist. Ich muss gestehen, dass ich die ersten hundert Seiten auch extrem anstregend fand. Zuerst dachte ich, dass es daran läge, weil der Schauplatz in der Grischa-Welt liegt und man die Bücher vorher gelesen haben sollte. Dem ist aber nicht so, denn als ich dann mal angekommen war, wollte ich auch gar nicht mehr zurück. Ferner haben mir Grischa Leser berichtet, dass sie selbst anfangs Schwierigkeiten hatten, bei den anderen Büchern. Also wohl einfach so ein Ding der Autorin - bzw. man sagt ja nicht umsonst, dass der Anfang und das Ende einer Geschichte am schwersten seien.

Also liebe Erstleser: Lasst euch von den gefühlt tausend Namen zu Anfang nicht verwirren. Die aus dem ersten Kapitel könnt ihr sogar getrost wieder vergessen. Denn da geht es einfach um die Handlung. Danach ist gemischt. Lasst euch auf jeden Fall nicht verrückt machen. Das passiert mir nämlich gerne, weil ich dann ganz kirre werde und Angst habe etwas wichtiges zu überlesen oder zu vergessen. Nach den ersten hundert Seiten wird es definitiv besser!

Nach den benannten Startschwierigkeiten war ich dann mittendrin statt nur dabei. Die Charaktere sind durchweg sympatisch, dass muss ich schon sagen. Wobei Kaz einem schon ganz schön auf den Zeiger gehen kann mit seiner, äh, Art. Mit was ich auch etwas länger gebraucht habe, war es den Charakteren ein Gesicht zu geben. Im Gegensatz zum Buchtrailer, den ich mir anschaute kurz bevor ich mit dem Schreiben begann, sehen sie in meinem Kopf etwas anders aus, mehr Richtung Steampunk. Doch das ist ja das schöne an Büchern, dass man sich einen Teil einfach selbst zaubern darf und hier hat Frau Bardugo massig Platz gelassen - im positiven Sinne.

Ein ganz leidiges Thema, das ich gerne noch ansprechen möchte, sind: Liebesgeschichten. Wie oft freut man sich auf ein Buch, erhofft sich Spannung, aber stattdessen möchte man sich übergeben, weil die Protagonisten gerade nichts besseres zu tun haben als sich anzuschmachten, während hinter ihnen die Welt unter geht. Furchtbar! Auch in diesem Buch wird recht schnell klar, dass man um ein bisschen Herz nicht drum rum  kommt. Und hier möchte ich der Autorin danken, dass sie die Geschichte damit nicht versaut hat. Es war absolut ausgewogen. Hat sich nahtlos in die Geschichte integriert, ohne schnulzig, aufgesetzt oder gestellt zu wirken. Dennoch hat es dazu geführt in gewissen Situationen ganz besonders mit zu fiebern, zu bangen und zu hoffen. Große klasse!

Was mir am Aufbau gefiel war, dass man in einer komplett neuen Welt mit neuen Menschen  - die unterschiedlicher nicht sein könnten - beginnt und im Laufe der Zeit deren Geschichte erfährt. Das komplette Buch wird aus Sicht der dritten Person erzählt, aber in jedem Kapitel liegt der Fokus auf einem der sechs Gefährten. Das machte die Geschichte nur um so interessanter, da man die Charaktere einfach immer mehr ins Herz schloss. Sukzessive bekam man die Gründe für so mancherlei Handeln genannt, mit denen man so vielleicht gar nicht gerechnet hatte. Gegen Ende der Reise hätte Frau Bardugo dann fast noch für einen kleinen Herzinfarkt gesorgt, den sie aber mit ganz viel darauf folgendem Balsam wieder kuriert hat.

Alles in allem ist es eine sehr fesselnde Story, die dem Hype absolut gerecht wird. Es gibt zahlreiche Wendungen auf die sich der Leser freuen kann und einen halbwegs erträglichen Cliffhanger, der mich auf eine lesenswerte Fortsetzung hoffen lässt. Okay, hoffen muss ich nicht darauf, denn die Fortsetzung gibt es schon, aber ob sie genauso gut ist wie der erst Band bleibt unklar. Das werde ich dann voraussichtlich im April erfahren.

Fazit:

Gelungene Story, interessante Charaktere, gerechtfertigter Hype - lesen!