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Benutzername: 
Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

Bewertungen

Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2013
Kinder Party - Sturmfreie Bude, 1 Audio-CD
Rusche, Heiner

Kinder Party - Sturmfreie Bude, 1 Audio-CD


ausgezeichnet

Fetzige Rockmusik für Kinder

Für die Kinderparty, die Schulfeier oder das Gruppenfest und auch im Kinderzimmer begeistern die rockigen Songs von Heiner, dem Rockmusiker aus dem Hohen Norden.

Die eingängigen Texte lassen Mädchen und Jungen nicht nur schnell in Bewegung geraten sondern auch voller Freude mitsingen. Die Stimmung in der Gruppe ist schnell gegeben, wenn die auf Bewegung und Mitmachen angelegten Stücke wie „Sturmfreie Bude“, „Kissenschlacht“, „Wie grüßt man in der Welt“ oder auch „Da tobt der Bär“ aus den Lautsprechern erschallen. Auch das so beliebte Partyspiel „Reise nach Jerusalem“ kann nun endlich mit der auch textlich passenden Musik gespielt werden.

Klasse ist nicht zuletzt der Bonus-Track „Wie grüßt man in der Welt“, der mögliche Hemmschwellen vor dem Unbekannten oder Fremden ein wenig abbauen helfen kann.

So eignet sich die Rock-CD für Kinder gut, um zu unterschiedlichsten Anlässen Spaß und gute Stimmung zum Mitmachen erzeugen kann.

(c) 2/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2013
Gleitflug
Goemans, Anne-Gine

Gleitflug


ausgezeichnet

Die Kraft der Liebe führt zu einem tragikomischen Plan

Auch wenn in der Regel die Pubertät zu einer – zumindest zeitweiligen - Abgrenzung gegenüber den Eltern führt, so bleibt doch die Verbindung und Beziehung zu Mutter oder Vater bestehen. Daher leidet der Vierzehnjährige mit seinem Vater und dessen Zwillingsbruder neben der Start- und Landebahn eines Flugplatzes lebenden „Gänseflüsterer“ Gieles auch unter der wegen eines von ihr geleiteten Hilfsprojektes in Somalia Langzeitabwesenheit seiner Mutter. Der vielleicht auch aus dieser Tatsacher heraus entstehende Beziehungskonflikt seiner Eltern befeuert seinen Trennungsschmerz zusätzlich. Mehr und mehr reift sein Plan für die „Geniale Rettungsaktion 3032“, deren Ziffer sich auf die Flugnummer des Rückkehrfluges seiner Mutter in einigen Monaten bezieht.

Neben der Beschreibung der Vorbereitungen zu dem Familienbeziehungswiederherstellungsplan werden die Leserin und der Leser dieses in lockerer, in einigen wenigen kurzen Abschnitten gar sehr drastischen Sprache entlang der unterschiedlichsten Belastungen im Leben des Jungen geführt. Es ist eine Geschichte um die erste und um ernste Liebe, die Sehnsucht nach intakten Beziehungen zu Eltern aber auch Freunden. Die Suche nach dem eigenen Sehnsüchten folgenden Weg, die Entdeckung der Sexualität aber auch die schmerzliche Enttäuschung einer Freundschaft, die Loslösung aus elterlicher Behütung und gleichzeitig die Angst vor dem Alleingelassen sein sind einige der geradezu beiläufig wirkenden Erzählinhalte.

Die durch die Mails der Mutter ungeschützten dramatisch-brutalen Situationsbeschreibungen einer Somalischen Lebenswirklichkeit oder die oft so entpersonalisierten, abfälligen sexualisierten Bemerkungen Toons, eines älteren Freundes von Gieles, lassen die Zerissenheit der jugendlichen Persönlichkeit des Protagonisten nachempfinden, stoßen eine oder einen aber teilweise geradewegs aus der Geschichte hinaus. Zu krass steht das im Widerspruch zu der so verzweifelten Idee des Jungen, seine mühsam trainierten Gänse zum Wohle sehnsüchtiger Mutterliebe und –anerkennung zurückzugewinnen.

Gieles Soziales Weltbild bekommt noch eine weitere Wendung durch die Zufallsbekanntschaft „Super Waling“, einem Ex-Lehrer, der sich aufgrund persönlicher Schicksalsschläge zunächst offensichtlich kraftlos selbst verlor. Erst der Kontakt mit dem stets an das Machbare, das Gute glaubende Junge verändert ihn, wird Ersatz für die enttäuschte Jungenfreundschaft und stärkt beide Schicksalsgenossen. Nicht zuletzt „Gravitation“, das Mädchen Meike, welches Gieles über das Internet kennen lernte, wird bald zur Herzensfreundin und ersten Liebe und entwickelt sich zu einem wichtigen Stützpfeiler für den sensiblen Jungen.

Das mit zahlreichen Lebensschicksalen gut bestückte Buch ist ein dichtes Kompendium von Problemlagen und Lebensunterschiedlichkeiten einer ganzen Reihe von Haupt- und Nebenfiguren. Es spricht an, verwirrt, regt auf und an, empört, versöhnt und hinterlässt auf jeden Fall starke Gefühle. Für Jugendliche ab (frühestens) 14 Jahren und Erwachsene gleichermaßen geeignet.

(c) 1/2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2013
Tod im Botanischen Garten
Kruse, Dirk

Tod im Botanischen Garten


sehr gut

Gefährliche Sammlerleidenschaft

Der Büchersammler Frank Beaufort verschafft sich als Hobbyermittler zwar Ärger mit dem ob dieser „Amtsanmaßung“ säuerlichen Kommissar, andererseits durchaus den Respekt seines Doktorvaters Harsdörffer an der Erlanger Universität. Der Autor lässt einen teilhaben an dem durch Schauplätze mit regionalen Bezug so gut nachvollziehbaren Fall von Diebstählen bibliophiler Kleinode und anderer Objekte wie einen Dürer-Stich aus dem Bestand der Universitätsbibliothek.

Eine bevorstehende Ausstellung in der Antikensammlung der Uni Erlangen brachte die unglaublichen Vorgänge überhaupt erst ans Licht. Der Fenstersturz eines der Kuratoren der geplanten Ausstellung, Tom Schifferli, ließ das kriminalistische Herz des Freizeitdetektivs Beaufort höher schlagen und sorgt schnell für einen ansteigenden Spannungsbogen.

Die privaten Ermittlungen Franks, stets unterstützt von seiner beim Radio tätigen Freundin Anne Kamlin erbringen eine Menge interessanter Erkenntnisse über die heimische, vielmehr jedoch exotische Pflanzen im Botanischen Garten der Stadt aber auch Einblicke in die Welt der Jäger, vor allem aber der Sammler.

Die wohldosierte Ausgewogenheit zwischen in der Regel aufschlussreichen Dialogen und erzählten Hintergrundinformationen und vielschichtigen aber dennoch gut zu verfolgenden Erzählsträngen sorgen für anhaltende Spannung. Lange bleiben die Hintergründe der Diebstähle und auch des Todessturzes im Dunkeln, bereichern dennoch immer wieder die eigene Phantasie, wie sich alles fügen könnte. Trotzdem erscheinen einige Abschnitte doch etwas langwierig, wenn zum Beispiel der Taxifahrer ins Spiel kommt. Diese Nebengeschichte scheint wohl eher der Erreichung einer ausreichenden Anzahl von Buchseiten, denn der Zielführenden Geschichte geschuldet, wenngleich geradeso verkraftbar.

Immer wieder gelingt es Dirk Kruse Fränkische Lebensart, -weisheit und Bezüge zur Fränkischen Metropolregion herzustellen und erzeugt so eine geradezu familiäre Bindung zu Einheimischen oder in Franken Lebenden.
Die Auflösung der dann ja doch Mordsgeschichte geriert sich zwar keineswegs spektakulär, erfolgt jedoch dennoch so spät und logisch, dass der Lesespaß bis zum Schluss anhält. Guten Gewissens sind somit 4 von Sternen zu vergeben.

(c) 2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.