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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1100 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2022
Ausgelöscht / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.12
Ludwig, Stephan

Ausgelöscht / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.12


ausgezeichnet

Jakob Fender erwacht im Krankenhaus. Ohne Gedächtnis. Zorn und Schröder sollen die Täter, die ihn zusammengeschlagen haben finden. Gar nicht so einfach. Erst als eine Leiche mit ähnlichen Verletzungen aufgefunden wird kommen die beiden dem Täter auf die Spur.


Die Handlung wird abwechseln aus Zorns und Schröders Sicht und der Sicht von Jakob Fender erzählt. Auch wenn ich Ögi und Zorn sehr gerne mag und die Passagen mit ihnen am liebsten lese, gefiel mir diese Erzählweise sehr gut. Wie Jakob so nach und nach sein Gedächtnis wiedererlangt und mit welchen Folgen ist sehr lesenswert.



Die Frotzeleien zwischen Zorn und Schröder haben mir wieder sehr gut gefallen. Allerdings stört mich weiterhin, dass Zorn immer so schlecht wegkommt und Schröder immer alles richtigmacht. Auch das Familienleben klappt (meistens) gut. Edgar ist schon in der zweiten Klasse und nimmt viel Raum ein im Buch, was mir sehr gut gefällt.

Der Showdown am Ende verlief dieses Mal etwas gemächlicher, dafür realistischer.

Fazit: Ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgelesen, weil ich es spannend aufgemacht und sehr unterhaltsam fand und kaum aus der Hand legen konnte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Gretel ist 90 Jahre alt und lebt in London. Als das Apartment unter ihrem verkauft wird, ist sie gespannt auf die neuen Bewohner. Rasch findet sie Zugang zu deren 9-jährigem Sohn. Als sie herausfindet, dass der Vater gewalttätig ist, will sie helfen, aber ihre Vergangenheit holt sie ein.
Da die Lektüre von „Der Junge im gestreiften Pyjama“ bei mir schon etwas her ist, fand ich ein wenig schwer in das Buch. Das hat sich aber nach wenigen Seiten zum Glück gegeben. John Boyne hat es wieder geschafft, mich zu fesseln.
Was macht eine solch große Schuld aus uns? Gretel lebt ein Leben, dessen Vergangenheit sie immer wieder einholt. Ihr Gewissen lässt ihr keine Ruhe. Ein Buch aus der Sicht von Hinterbliebenen von NS-Angehörigen zu schreiben ist sicher nicht einfach, aber total interessant. Gretel war noch ein Kind, muss aber mit dem Wissen leben, dass ihr Vater der Lagerkommandant war und viele Menschenleben auf dem Gewissen hat. Und dann ist da ja noch die Tatsache, dass sie sich am Tod ihres Bruders schuldig fühlt.
Die Handlung verläuft abwechselnd auf zwei Ebenen. Die Gegenwart, in der Gretel die neue Familie kennenlernt und die Vergangenheit, kurz nach dem Ende des Krieges als Gretel vor der Bestrafung und teilweise auch vor sich selbst flieht. Boyne gelingt es sehr gut, diese beiden Stränge miteinander zu verknüpfen und den Leser zu fesseln, indem er nach jedem Kapitel einen Cliffhanger einbaut. Und dann auch noch mit einer Überraschung aufwartet, die ich einfach total süß fand.
Fazit: Ein Buch, das aufwühlt, fasziniert, fesselt und fantastisch unterhält.

Bewertung vom 21.10.2022
Große Elbstraße 7 - Stürme des Lebens / Geschichte einer Hamburger Arztfamilie Bd.3
Serno, Wolf

Große Elbstraße 7 - Stürme des Lebens / Geschichte einer Hamburger Arztfamilie Bd.3


sehr gut

Lucie ist erwachsen geworden und studiert nun auch Medizin. Als sie Richard kennenlernt, lernt sie die leichteren Seiten des Lebens kennen und beginnt, ihrer Liebe zur Kunst zu frönen. Doch bald muss sie erkennen, dass auch hier alles seine Licht- und Schattenseiten hat.

Die Charaktere sind noch gut aus den vorherigen Bänden bekannt und ich habe mich sehr über ein Wiedersehen mit allen gefreut. Viele sind alt geworden, manche nicht mehr da, aber die Lebensfreude sprüht nur so aus den Zeilen und man lebt und bangt mit den Protagonisten mit.
Allerdings konnte mich dieser Band nicht so mitreißen wie die ersten beiden. Sicher, die Sache mit Richard entbehrt nicht einer gewissen Tragik, auch die Avancen an Lucies Verlobten tragen ein wenig zur Spannung bei, sind aber teilweise auch etwas unglaubwürdig überzogen. Die Handlung plätschert so vor sich hin; ist aber zweifelsfrei wieder sehr gut erzählt und geschrieben. Nur die Emotionen fehlten ein wenig. Das Haus in der Elbstraße zerstört? Nun, dann nehmen wir halt ein anderes. Ein Protagonist gestorben? Nun, tragisch, aber weiter geht’s in der Handlung. Hier hätte man teilweise etwas mehr Gefühl in die Geschichte schreiben können. Dies bin ich eigentlich bei Serno auch so gewöhnt.
Das Ende lässt Raum offen für einen weiteren Band, den ich auf jeden Fall wieder sehr gerne lesen möchte.

Bewertung vom 19.10.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


sehr gut

„Ich will die Stimmungen der anderen nicht, ich will meine eigenen“ (S.314)
Synästhesie – als 8-Jährige merkt Alice, dass sie die Stimmung ihrer Mitmenschen als Aura wahrnehmen kann. Für sie ist das ein Schock, hat sie doch Angst, die misstönenden Stimmungen der anderen in sich aufzunehmen. Ihre Familie ist ihr kein wirklicher Halt, die Mutter krank, der Bruder kriminell und der andere Bruder ausgewandert. So muss sich Alice ihren Platz im Leben hart erkämpfen.
Alice‘ Geschichte hat mich tief berührt. Wie sie es schafft, sich aus ihrem traurigen Leben zu befreien und ihre Erfüllung zu finden. Diesen Weg bin ich gerne mit ihr gegangen, Ahern hat es geschafft, dass man sich sehr gut in Alice einfühlen konnte.
Dabei gibt Ahern jedem Lebensabschnitt ein eigenes Kapitel mit einer bestimmten Farbe. Was mich ein wenig gestört hat waren die harschen Übergänge mancher Absätze. Man wähnt sich in der Gegenwart, die Handlung switchte aber in die Vergangenheit. Hier hätte man vielleicht die Wechsel in einer anderen Schriftart darstellen können.
Fazit: eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken und Mitfühlen anregt.
Auf dem Klappentext des Buches steht bei mir ein falscher Name: Violet statt Alice.

Bewertung vom 17.10.2022
Die guten Frauen von Safe Harbour. Ein lebensbejahender Roman über Freundschaft und Versöhnung
French, Bobbi

Die guten Frauen von Safe Harbour. Ein lebensbejahender Roman über Freundschaft und Versöhnung


ausgezeichnet

Ein Buch mit Tiefgang.
Das Debut der Autorin hat mich gleich von Anfang an gefesselt. Edie, Frances und die anderen sind sehr sympathisch und durch Frances Erkrankung entsteht eine Brisanz, die zum Nachdenken anregt.
Frances ist ein sehr ergreifender Charakter. Sie hatte kein einfaches Leben und als sie beschließt, keine lebensverlängernden Maßnahmen zu ergreifen, schockiert sie ihr Umfeld.

„Ich hatte nie Freunde“ . – oh doch, die hat sie. Sie weiß es nur nicht. Besonders Edie sticht hier hervor, die ihr die letzten Tage noch viele Wünsche erfüllen möchte. Oder der Umgang von Annie mit Frances – das ging so richtig in die Tiefe.
Frenchs Schreibstil ist mitreißend und aufs Nötigste reduziert. Dennoch hat man beim Lesen das Gefühl, die Charaktere genau zu kennen. Durch eine Prise Humor wird das allzu schwere Thema immer wieder aufgelockert. Und das fand ich auch gut so. Ich hätte sonst keinesfalls das ganze Buch am Stück lesen können, zu sehr hat es mich mitgenommen und am Ende (aber auch teilweise zwischendurch) zu Tränen gerührt.

Fazit:
Die guten Frauen von Safe Harbour lassen einen nicht so schnell los. Und das ist auch gut so.

Bewertung vom 17.10.2022
Erdschwarz / Eira Sjödin Bd.2
Alsterdal, Tove

Erdschwarz / Eira Sjödin Bd.2


sehr gut

Und der wird ganz schön persönlich. Als bei den Ermittlungen zu zwei rätselhaften Fällen ihr Chef verschwindet, setzt Eira alles daran, ihn lebend zu finden.
Mit dem gruseligen Setting gleich zu Beginn hat die Autorin mich schnell in die Handlung gezogen und nicht mehr losgelassen. Vor allem der Mageninhalt des Opfers und wie es dazu kam ist sehr heftig. Aber durchaus authentisch und somit sehr mitreißend.
Ich mag die Schreibweise der Autorin sehr gerne. In kurzen, verständnisvollen Sätzen bringt sie das Setting so auf den Punkt, dass man sich als Leser mitten in der Handlung wähnt und mit den Charakteren mitbangt. Mit Eira ist ihr eine tolle Protagonistin gelungen, die zwar Ecken und Kanten hat, aber dadurch auch sehr sympathisch rüberkommt.
Die Story an sich hat ihr Potential sehr gut ausgeschöpft und war für mich etwas Neues und bisher nie Dagewesenes und ich fand die Idee mit den eingesperrten Opfern sehr gut gelungen.
Fazit: Ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil im Frühjahr 2023, vor allem, weil Eira dem Leser am Ende noch eine kleine Überraschung präsentiert hat.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Viveca Sten sammelt ihre Inspirationen quasi im Vorbeigehen. Der aktuelle Thriller entstammt einem Impuls von einem Skiurlaub.

Amanda verschwindet nach einer Party spurlos.

Hanna Ahlander verliebt Job und Lebensgefährten an einem Tag und muss erst wieder zu sich finden. Sie findet Ruhe im Ferienhaus ihrer Schwester und Bestätigung bei der Mitarbeit zur Aufklärung des Verbrechens an Amanda.

Ein gutes Buch zeichnet sich dadurch aus, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Ein sehr gutes dadurch, dass man sich gestört fühlt, wenn man durch andere Dinge beim Lesen unterbrochen wird. Und genau hier siedle ich den neuen Thriller von Viveca Sten an. Einmal begonnen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Vor allem die kursiven Szenen, in denen Amanda von sich erzählt haben Gänsehautfaktor.

Sten gelingt es wieder, mit wenigen Worten eine Atmosphäre zu schaffen, die fesselt. wurde ich auch mit ihrer neuen Ermittlerin noch nicht ganz warm – Hanna ist zwar taff, aber wieder zu viel im Alleingang unterwegs – waren mir die anderen Charaktere, allen voran Daniel gleich sympathisch.



Fazit: Kalt und Still ist der Auftakt einer neuen Reihe von Viveca Sten und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 17.10.2022
Das verborgene Paradies
Di Fulvio, Luca

Das verborgene Paradies


ausgezeichnet

Als Susannas Ehemann ermordet wird, gerät Susanna unter Mordverdacht und wird verdächtigt, eine Hexe zu sein. Im Jahre 1633 das sichere Todesurteil. Ihr Jugendfreund Daniele versucht alles, um ihr bei ihrem Prozess zu helfen und einen Freispruch zu erwirken. Doch die Gegner scheinen übermächtig.
Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt, was die Spannung sehr hoch hält. Der Einstieg fiel mir ein klein wenig schwer, weil teilweise Erklärungen fehlten, die dann erst im nächsten Kapitel aufgeklärt wurden. Dennoch war der Einstieg sehr mitreißend mit der Geburt von Susanna und dem Tod von Danieles Mutter und seinen „Eintritt“ ins Kloster.
Der Prozess zieht sich über weite Strecken des Buches, was mich sehr fasziniert hat. Weiß man doch, dass solche Prozesse früher eher eine Farce waren und die Delinquenten keine Chance hatten. Doch Daniele steht Susanna treu zur Seite und hat mich manches Mal sehr überrascht.
Mit Susanna und Daniele ist DiFulvio wieder ein Pärchen gelungen, dem man gerne folgt. Die unbeugsame Susanna und der aufrichtige Daniele, der seinen Platz im Leben mühsam finden musste konnten mich voll überzeugen. Auch die Antagonisten sind dem Autor sehr gut gelungen und waren gut ausgearbeitet.
Das Ende hatte ich mir anders vorgestellt, aber es ist schlüssig und authentisch.
Fazit: Mit „Das verborgene Paradies“ zieht der Autor den Leser tief hinein ins Mittelalter und Frauen, die unterdrückt werden und sich nichts zu sagen trauen, weil sie um ihr Leben fürchten.

Bewertung vom 14.10.2022
Die Spur der Luchse / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.10
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Die Spur der Luchse / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.10


sehr gut

Bei einem Naturkundeausflug eines Internats verschwinden 4 Schüler und ein Lehrer. Ingrid Nyström, wegen eines vorhergehenden Unfalls nicht voll einsetzbar, und Stina Forss sind an der Suche beteiligt. Als eine Leiche gefunden wird, gerät der Vermisstenfall mehr und mehr zu einem Politikum. Denn eine der verschwundenen Schüler ist die Tochter eines Politikers.
Bereits zum 10. Mal ermittle ich mit den beiden Kommissarinnen und freue mich jedes Mal über einen neuen Fall.
Der Einstieg fiel mir dieses Mal leider etwas schwer. Das lag daran, dass es für mich die Geschichte mit den Waldgegnern nicht gebraucht hätte. Die lenkt nur vom eigentlichen Fall ab.
Und der hat es tatsächlich in sich. Vor allem die kursiv geschriebenen Absätze am Ende der Kapitel aus der Sicht eines Unbekannten, der sich selbst als Monster sieht. Da geht dann das Kopfkino an und man überlegt, was denn so schlimm sein könnte. Eine Verunstaltung? Übergewicht? Hier haben die Autorinnen noch einige Überraschungen parat.
Ganz einfach ist der Fall nämlich nicht zu lösen. Den Ermittlerinnen fehlen die Zusammenhänge und so gerät die Suche etwas ausladend und tritt ein wenig auf der Stelle. Aber dann kam für mich der „Point of no return“ mit dem Fund eines Autos im Wald und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil es immer spannender wurde und die Aufklärung auch sehr erstaunlich war.
Fazit: Das Buch hat wieder sehr gut unterhalten, wenn es mir auch am Anfang etwas schwer in die Gänge kam.