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Kristin Friedrich
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Hof
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2011
Stigma
Hübner, Michael

Stigma


ausgezeichnet

Tom Kessler hatte eine wundervolle Kindheit. Er ist beliebt bei seinen Freunden und hat liebevolle Eltern. Bis zu dem besagten Tag, der alles änderte. Der Tag, an dem er in die Fänge eines gefährlichen Psychopathen und Serienkiller gerät. Der Tag an dem er dennoch gerettet wurde. Und der Tag, an dem er sein Gedächtnis und seine Erinnerung komplett verlor...
Dreizehn Jahre später: Tom hat eine hübsche Frau und einen wundervollen Sohn. Die kleine Familie lebt weit ab vom Schuss in einem traumhaften Haus. Auch beruflich ist alles Spitze, denn ausgerechnet Tom ist Bestsellerautor im Genre der Thriller. Doch sein Leben hat auch große Schattenseiten. Er hat vor allem und jeden unglaublich große Ängste, die sich immer öfter in unberechenbare Panikattacken steigern. Irgendwann kann ihm weder seine attraktive Therapeutin noch seine Familie oder sein bester Freund Fanta weiterhelfen. Als diese Attacken immer schlimmer und unvorhersehbarer werden, beginnt komplett alles aus dem Ruder zu laufen.
Warum glaubt ihm denn keiner? Ist alles doch nur Einbildung? Wem kann er noch trauen? Was ist damals vor dreizehn Jahren wirklich geschehen?

Wer sich "Stigma" ansieht, kann gleich erahnen, was einen hier erwartet. Das Cover ist sehr aufwändig und blutig gestaltet. Was hier ins Auge fällt, ist keineswegs heiße Luft, denn hier geht es richtig zur Sache und dem Leser wird viel an Brutalität und Wahnsinn geboten.

Der Thriller von Michael Hübner ist ein echter Pageturner. Die Geschichte beginnt schon im Prolog extrem spannend und grausam. Der weitere Verlauf der Geschichte bringt einem immer wieder zu Grübeln, Staunen, Entsetzen und vor allem zum mitfiebern. Dabei liest sich das Buch richtig schnell, da man von der ersten Seite an richtig gefesselt ist und es schier unmöglich ist, es wieder aus der Hand zu legen. Dabei spielt auch der flüssige, gut zu lesende Schreibstil des Autors eine große Rolle.

Positiv ist für mich herausgestochen, dass die Protagonisten so sympathisch waren. Auf der einen Seite habe ich die Personen sehr gemocht und konnte die Handlungen gut nachvollziehen. Auf der anderen Seite ist man einfach nicht schlau aus ihnen geworden und hatte Misstrauen gegenüber jedem.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich absolut begeistert von "Stigma" war. Die Nerven während des Lesens waren oft zum zerreißen gespannt. Ich möchte den Thriller jedem ans Herz legen, der ein großer Fan von Sebastian Fitzeks Büchern ist. Denn das war mein erster Gedanke: Halte ich hier einen blutigen Thriller von Sebastian Fitzek in den Händen?

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2011
Rubinrot / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.1
Gier, Kerstin

Rubinrot / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.1


ausgezeichnet

Gwendolyn ist der typische Teenager mit ganz normalen alltäglichen Problemen, die man eben so in der Pupertät hat. Gut, sie hat eine schräge Familie und dass sie Geister nicht nur sehen kann, sondern auch noch mit ihnen spricht, ist schon etwas schräg... Aber sonst? Alles ganz normal!
Da hat es das Mädchen doch eindeutig besser, als ihre Cousine Charlotte. die hat nämlich das Zeitreisegen geerbt und wird von ihrer Familie darauf vorbereitet, damit sie ohne Gefahren in der Zeit herumspringen kann. Und diesen Unterricht bekommt sie von Geburt an.
Blöd nur, dass sich anscheinend alle geirrt haben, denn die wirkliche Trägerin des seltenen Gens ist einzig und allein die verplante Gwendolyn. Nicht nur, dass alle nun sehr bestürzt sind, da Gwen nun mal überhaupt keine Vorkenntnisse hat und nicht einmal weiß, was mit ihr geschieht. Nein, das Mädchen schwebt auch noch in großer Gefahr, wie sich sehr schnell herausstellen wird...

Im ersten Band "Rubinrot" der Trilogie von Kerstin Gier, wird ein phantastisches Thema behandelt, dass sich wohl sehr viele Menschen schon einmal erträumt haben. Ist die Vorstellung nicht wundervoll in der Zeit herumspringen zu können? Nach diesem Buch wird wohl jeder ein klein wenig neidisch auf Gwendolyns Zeitreisegen sein.

Auch die Liebe kommt hier nicht zu kurz. Kerstin Gier hat sich hier in die Herzen ihrer Leser geschrieben, als sie uns an den Anfängen der zarten Verliebtheit zwischen Gideon und Gwendolyn hat teilhaben lassen.

Die Autorin beschreibt die Handlungen in einem herrlichen flüssigen Schreibstil. Die Spannung kommt hier auch nicht zu kurz. Alle Protagonisten sind so wundervoll beschrieben, dass man sich sofort in die Personen einfühlen kann, oder sein einem eben unsympathisch sind. Diese ganzen Gründe machen es nahezu unmöglich das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Ich selbst habe "Rubinrot" verschlungen und hatte am Ende das Gefühl, dass das Buch viel zu dünn war, so schnell hat es sich weggelesen. Ich kann hier ohne zu zögern volle Punktzahl geben. Hier sollte noch erwähnt werden, dass die Trilogie für jeden geeignet ist, egal ob jung oder alt und egal ob man gerne Jugendbücher, Fantasy oder über die Liebe liest oder solche Bücher sonst gar nicht mag.

Bewertung vom 20.05.2011
Die Handschrift des Todes / Dave Gurney Bd.1
Verdon, John

Die Handschrift des Todes / Dave Gurney Bd.1


ausgezeichnet

Stell dir vor du bekommst einen anonymen Brief. Du sollst dir eine beliebige Zahl ausdenken. Ist es nicht verrückt, wenn du den Brief umdrehst und deine ausgedachte Ziffer dort zu lesen ist? Wie ist das möglich?
Das und weitere kuriose Vorfälle dieser Art passieren Mark Mellery und ein grausamer Killer treibt sein Spiel mit ihm. Da ist es nicht verwunderlich, dass er die Polizei aus Angst nicht einschalten möchte, zumal die Geschichte doch zu schräg klingt. Gut, dass er seinen langjährigen Freund und Detective Dave Gurney kennt. Dieser erklärt sich auch schnell bereit - sehr zum Ärger seiner Frau - zu helfen und der Sache auf den Grund zu gehen. Bei seinen Ermittlungen stößt der symathische Mann auf Dinge, bei denen sich richtige Abgründe auftun...

"Die Handschrift des Todes" ist ein echter Pageturner. Das Buch liest sich von vorne nach hinten richtig gut weg. Das liegt vor allem daran, dass keine komplizierten Handlungsstränge passieren. Es gibt auch keine Zeitsprünge und man muss sich als Leser nicht die verschiedenen Handlungen zusammenpuzzlen. Alles wird aus der Sicht von Dave Gurney geschildert und das von vorne nach hinten durchgängig weg. Das unterscheidet den Thriller von den meisten anderen seiner Art.
Positiv fällt hier auf, dass der Schreibstil so flüssig ist und der Verlauf so spannend ist, dass man das Buch trotz 544 stolzer Seiten in einem Rutsch duchlesen kann. auch die Protagonisten wirken auf Anhieb sehr sympathisch.

Ich war positiv überrascht von John Verdons "Handschrift des Todes", da ich vorher noch nichts von dem Autor gelesen oder gehört hatte. für mich war das Buch in seiner Einfachheit mal etwas erfrischend anderes. Als ich mit dem Lesen anfing war es sehr schwer für mich es wieder aus der Hand zu legen. Es war einfach unglaublich spannend und es kamen immer wieder für mich überraschende Wendungen ans Licht. Ich konnte mich auch sehr gut mit dem Ermittler Dave Gurney identifizieren.
John Verdons "Handschrift des Todes" ist ein Roman, den ich jedem ans Herz legen will, dem normale Thriller zu blutig oder zu verschachtelt sind, aber auf Spannung nicht verzichten möchte. Denn dieses grandiose Buch steht in Raffinesse und Einfallsreichtum meiner Meinung nach anderen Geschichten aus diesem Genre in nichts nach!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2011
Der Kinderdieb
Brom

Der Kinderdieb


ausgezeichnet

"Leise wie ein Schatten streift ein merkwürdiger Junge durch die Straßen von New York. Er nennt sich Peter und ist auf der Suche nach Kindern und Teenagern, die dringend Hilfe brauchen. Peter rettet sie - und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Doch er verrät ihnen nicht, dass dieses Land im Sterben liegt und dort nicht nur magische Geschöpfe und das Abenteuer ihres Lebens auf sie warten, sondern auch größte Gefahr..."

Wer kennt sie nicht, die Geschichte um Peter Pan. Der Junge aus dem Nimmerland, der nie erwachsen werden will und Kinder mit auf seine Reise nimmt. Wollten wir nicht alle schon einmal in unserer Kindheit mit dem sympathischen Jungen durch die Lüfte fliegen und Abenteuer bestehen?

Brom hat allerdings das Märchen mal von einer ganz anderen Seite betrachtet. Denn eigentlich ist Peter gar nicht der Traum aller Kinder, die nie erwachsen werden wollen. Er benutzt die Kleinen für eigene Zwecke und lockt diese mit in sein Reich. Das schafft er nur, indem er sich gezielt Jugendliche mit Problemen oder einem schlimmen sozialen Umfeld aussucht und diese quasi rettet.
Warum tut Peter das? Welche Ziele verfolgt er? Sollten ihm die Kinder dankbar sein, dass er sie mitgenommen hat, oder ist er wirklich einfach ein böser Kinderdieb?

Wer glaubt, mit dem "Kinderdieb" ein Jugendbuch in den Händen zu halten, den muss ich leider enttäuschen. Die Protagonisten sind zwar Teenager und Jugendliche, allerdings ist der Fantasyroman eindeutig für Erwachsene gemacht. Das merkt man gleich am Anfang der Geschichte. Es geht sofort brutal zu. Der Autor hat sich nicht gescheut, auch grausame Dinge bildlich und detailgetreu zu beschreiben.

Der Leser hat alles ganz klar vor Augen und fühlt mit allen Charakteren sehr mit. Das wird noch durch die liebevolle Gestaltung des Buches unterstützt. Ab der Hälfte finden sich wunderschöne Zeichnungen der verschiedenen Wesen in Farbe und vor jedem Kapitel ist auch noch ein passendes Bild zu sehen.

Ich muss sagen, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingen musste. Auf der einen Seite war ich immer wieder von der offenen Brutalität von Peter geschockt, andererseits hat er ein Herz aus Gold und viel Edelmut gezeigt. Die Handlungen und Charakterzüge haben einen großen Zwiespalt in mir ausgelöst und sehr zum Nachdenken angeregt. Davon war ich sehr begeistert.
Ich möchte an dieser Stelle eine absolute Buchempfehlung aussprechen.
Aber Achtung: "Der Kinderdieb" ist nichts für zartbesaitete Leser!

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2011
Wie kommt das Salz ins Meer
Schwaiger, Brigitte

Wie kommt das Salz ins Meer


gut

Der Ich-Erzählerin in diesem Buch fällt es sehr schwer sich im Leben durchzusetzen.
Sie ist kleinbürgerlich aufgewachsen und hat für ihre Eltern immer das getan, was auch von ihr erwartet wurde. So auch die Hochzeit mit dem Diplomingenieur Rolf. Klar anfangs ist sie schon verliebt, doch die Liebe ist schnell verpufft. Er unterdrückt sie und die Protagonistin fügt sich. Sie geht nicht mehr arbeiten, kümmert sich um den Haushalt und erledigt alles zur vollsten Zufriedenheit ihres Mannes - na gut, er findet dennoch immer wieder einen Grund an ihr herumzukritisieren. Diese ständigen Maßregelungen treiben die Frau letztendlich Schritt für Schritt in Depressionen.

Die Geschichte an sich klingt sehr vielversprechend. Außerdem ist Brigitte Schwaigers Debütroman eines der meistverkauften Werke der deutschsprachigen Literatur. Mit dementsprechend hoher Erwartung bin ich an das Buch herangegangen. Und doch fiel es mir schwer, die gerade mal 134 Seiten zu lesen.
Die Autorin verwendet weder Kapitel, noch wörtliche Rede. Das macht es für den Leser anstrengend, mit den Konversationen Schritt zu halten. Alles was wir erwarten dürfen, ist ab und zu mal ein Absatz. Man muss immerzu aufpassen, wo man sich gerade befindet und wer was sagt und was nicht laut ausgesprochen wird.

"Wie kommt das Salz ins Meer" hat aber auch seine positiven Seiten. Das Thema unglückliche Ehe in der die Frau völlig zu kurz kommt und sich ausschließlich nach dem Mann richtet ist immer noch aktuell.
Außerdem beschreibt die Ich-Erzählerin ihr Leben und den Verlauf ihrer Ehe zynisch, sarkastisch und dennoch verzweifelt. Der Leser kann hier nicht anders als die Protagonistin ins sein Herz zu schließen.

Alles in allem, fiel mir der erfolgreiche Roman nur mäßig. Ich brauchte lange um in die Geschichte einzusteigen. Als ich mich an den Schreibstil so langsam gewöhnt hatte, war das Buch dann schnell gelesen.
Ich werde "Wie kommt das Salz ins Meer" auf jeden Fall später noch einmal in die Hand nehmen...

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2011
Schwestermutter
Dierkes, Ulrike M.

Schwestermutter


ausgezeichnet

Klappentext
Sie ist fünf, als eine Nachbarin zu ihrer Mutter sagt: "Sieht doch ganz normal aus, das Kind." Sie ist zwölf, als sie versteht, dass nicht die Frau, die sie immer für ihre Mutter gehalten hatte, ihre Mutter ist. Sondern ihre große Schwester. Dass ihr Vater nicht im Krankenhaus ist, sondern im Gefängnis. Verurteilt wegen Kindesmissbrauchs. Das Beweismittel: Sie.

Ulrike muss schon von klein auf sehr viele Dinge erleben. Ihre Geburt steht schon von vorne herein unter einem schlechten Stern. Warum das so ist, erfahren wir bereits auf dem Klappentext: Sie ist die Tochter ihrer Schwester. Ihre Mutter wurde das Opfer des jahrelangen von deren und von ihrem Vater. Diese ist schwanger geworden und Ulrike ist das Inzestkind. Bei jedem Menschen in ihrem Umfeld, stößt sie auf Ablehnung, wird schief angesehen oder darf sich sogar Beleidigungen anhören. Wie sie mit ihrem Schicksal fertig wird, können wir in "Schwestermutter" nachlesen.

Es ist immer wieder erschütternd, wie viel schlechtess in unserer Welt passiert. Das zeigt dieses Buch wieder ganz deutlich auf.
"Schwestermutter" ist gleichzeitig ein Tatsachenbericht, der sehr informativ und sachlich ist. Man kann die Autorin nur für ihren Mut bewundern, den sie nicht nur sehr oft auf ihrem Lebensweg bewiesen hat, sondern auch dafür, dass sie sich getraut hat, ihre persönlichle und traurige Geschichte von Kindesbeinen an zu erzählen und zu veröffentlichen.

Auch die große Intoleranz in unserer Gesellschaft - gerade auf dem Lande - und Ignoranz aufgrund fehlendem Wissen, wird hier wieder sehr deutlich. Das machte mich als Leser nicht nur einmal sehr wütend.

Wenn ich zum Abschluss schreiben würde, dass mir das Buch gefallen hat, wären das nicht die richtigen Worte. Für mich war "Schwestermutter" sehr informativ und gleichzeitig blutete während des lesens das Herz. Ich hatte immer wieder das Gefühl, das arme Mädchen in die Arme nehmen zu müssen und vor der Dummheit ihres Umfeldes beschützen zu müssen.
Eine Leseempfehlung gebe ich an alle weiter, die diese Thematik interessiert.

Bewertung vom 16.05.2011
Dunkle Umarmung / Meridian Bd.1
Kizer, Amber

Dunkle Umarmung / Meridian Bd.1


ausgezeichnet

Meridian hat es schon immer nicht gerade leicht gehabt. Warum sterben um sie herum alle Tiere? Und warum wird das mit den Jahren immer schlimmer? Dass die Jugendliche von allen gemieden wird, daran hat sie sich inzwischen schon gewöhnt. Aber als sich kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag die Ereignisse überschlagen und Meridian etwas von einer Fenestra erfährt, die sie angeblich sein soll, kommt nicht nur Licht ins Dunkel, nein - ihr steht auch noch eine wichtige Aufgabe bevor. Denn nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familie und die restlichen Fenestra schweben in großer Gefahr! Schafft es das junge Mädchen, diese schwere Aufgabe zu bewältigen?

Von Anfang an kommt man als Leser sehr gut in die Geschichte rein. Man schließt die Protagonistin Meridian sofort ins Herz und kann sich wundervoll mit ihr identifizieren. Auch die anderen Charakter hat man sofort klar vor Augen.
Durch den flüssigen Schreibstil hat man das Abenteuer um Meridian in Windeseile durchgelesen.
Besonders positiv fiel dabei auf, dass kaum Fachbegriffe verwendet werden. Selbst für jemandem, der noch nie ein Fantasybuch in der Hand hatte, ist es ein leichtes zu verstehen, was zum Beispiel eine Fenestra ist. Alles wird wunderbar erklärt und spielerisch beschrieben, ohne belehrend zu wirken.

Bei dem Buch kommt auch das Auge nicht zu kurz. Wer es liebt, schöne Bücher im Regal stehen zu haben, wird "Meridian" lieben. Der Verlag hat hier wieder viel Liebe zum Detail gezeigt. Das Cover glänzt in dunklen Farbtönen und der Anfang von jedem Kapitel ist Liebevoll verziert.

Mir hat "Meridian" vom Anfang bis zum Ende sehr gut gefallen. Das Buch lädt zum träumen ein. Da außerdem der Spannungsbogen im Verlauf der Geschichte stetig zunimmt und mir alles Charaktere sehr sympathisch waren, bin ich begeistert von Amber Kizers Fantasyroman.
Eine absoluter Lesetipp von mir.

Bewertung vom 13.05.2011
Sorry
Drvenkar, Zoran

Sorry


sehr gut

Hast du schonmal etwas schlimmes angestellt und jemanden anderen damit sehr verletzt? Oder ist das sogar Gang und Gebe bei dir? Da wäre doch mal eine Entschuldigung fällig oder meinst du nicht? Ach so, das ist dir unangenehm? Kein Problem! Ich habe hier eine Agentur für dich, die das alles ganz sauber und seriös für dich in Angriff nimmt und erledigt...

Die vier Freunde Kris, Tamara, Wolf und Frauke haben eigentlich eine geniale Geschäftsidee. Sie haben ein kleines Unternehmen gegründet, dass sich ausschließlich im Namen anderer bei den verschiedensten Personen für ihre Untaten entschuldigt. Schnell merken sie, dass diese Marktlücke hervorragend bei den Kunden ankommt. Sie verdienen sich bald eine goldene Nase...
Doch dann nimmt die Handlung eine Wendung, also sie sich bei jemandem entschuldigen sollen, der bereits tot ist. Wer ist der Mörder? Und wer ist so dreist und beauftragt auch noch eine Firma, um sich bei seinem Opfer zu entschuldigen?

Von Anfang an merkt der Leser, dass er mit "Sorry" etwas ganz besonderes in den Händen hält. Die Taten des grausamen Mörders werden nämlich aus der Sicht des Lesers in der Ich-Perspektive beschrieben. Dann dürfen wir den weiteren Verlauf des Thrillers in vier weiteren Handlungssträngen mit verfolgen. Das geschieht aus der Sicht der vier Hauptprotagonisten.
Zunächst ist dieser Stil gewöhnungsbedürftig, allerdings begeistert das außergewöhnliche schnell!

Nicht nur, dass der Thriller an sich sehr spannend und interessant ist, nein, der Leser wird hier auch noch zum Nachdenken angeregt. Kann es gut sein, schlimme Dinge von sich abzuwenden udn sich einfach eine Entschuldigung zu erkaufen? Ist das ein Freifahrtschein für alle Menschen ohne Moral tun und lassen zu können was man will? Ist eine solche Agentur der moderne Ablass, den wir bereits aus der Kirche kennen?

Ich muss sagen, dass mich das Buch nicht von der ersten Seite an fesseln konnte, weil der Schreibstil für mich so völlig neu war. Man musste sich auch sehr konzentrieren, um die verschiedenen Handlungsstränge nicht durcheinander zu würfeln.
Dennoch bin ich restlos begeistert von dem Buch. Zoran Drvenkar hatte nicht nur eine wahnsinnig tolle Idee für einen Thriller - der vollgepackt mit Anregungen sich selbst Gedanken über Moral zu machen - ist. Nein, er hat das auch noch in einem unverwechselbarem Schreibstil verpackt.
Daumen hoch dafür und Empfehlung für alle Thrillerfans und die, die es noch werden wollen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2011
Zwölf mal Polt
Komarek, Alfred

Zwölf mal Polt


sehr gut

In "Zwölf mal Polt" finden wir eine Sammlung von verschiedenen Kriminalgeschichten, die sich so im Leben des jungen Instektors Simon Polt abspielen. Die Episoden beginnen in den Anfängen seiner Karriere und enden letztendlich, als Polt im Ruhestand ist.

Zu dem eigentlichen Inhalt lässt sich nicht viel sagen, da die Episoden an sich schon recht kurz und schnell gelesen sind.

Die Geschichten an sich waren herzallerliebst beschrieben. Der Autor bedient sich Ironie, Charme und Witz. Polt wird dem Leser so nach und nach richtig sympathisch. Auch der Bekanntenkreis von Polt lernen wir mit der Zeit kennen. Allerdings nur oberflächlich. Denn in die Tiefe geht Alfred Komarekt leider nicht.
Die Kriminalfälle an sich sind sehr einfach gestrickt. Und die Aufklärung zwar sehr simpel, lassen den Leser doch das eine oder andere Mal schmunzeln.

Sprachlich sind die Kriminalgeschichten zwar wundervoll geschrieben, allerdings musste ich mich als Nicht-Österreicher an den Schreibstil erst einmal daran gewöhnen. Das ist mein einziger Kritikpunkt an dem Buch.

Wer Spannung erwartet, den muss ich hier allerdings enttäuschen. Die Geschichten sind unterhaltsam, regen zum schmunzeln und manchmal auch zum Nachdenken an - aber richtige Spannung kann der Leser hier nicht finden. Das ist meiner Meinung nach aber nicht unbedingt negativ.

Für mich war "Zwölf mal Polt" ein perfekter Schmöker für zwischendurch. Mir gefiel es, das es zwar zwölf unabhängige Fälle sind, aber diese dennoch eine chronologische Reihenfolge haben. So konnte ich Problemlos die Entwicklung des Protagonisten mitverfolgen. Ich fand die Kurzgeschichten auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Allerdings war das Buch auch sehr kurzweilig und der Lesespaß somit nur von kurzer Dauer.