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flyspy

Bewertungen

Insgesamt 294 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2021
Abstieg in die Tiefe / Catacombia Bd.1
Ferguson, R. L.

Abstieg in die Tiefe / Catacombia Bd.1


gut

Zwischen Magie und Mysterium

Neugierig folgt Sam einer historischen Spur und landet in einer Welt unter der Erdoberfläche. Irgendetwas verbindet Sam mit dieser Stadt und gemeinsam mit Einstein, seinem zugelaufenen Hund, macht er sich auf, das Geheimnis zu erkunden.

Mit dem Buch „Catacombia – Abstieg in die Tiefe“ startet eine neue Fantasy-Reihe der Jugendliteratur. Das Cover ist passend zum Inhalt gestaltet und macht Lust, es in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen. Auch wenn ich mich beim Lesen an die Sage um Atlantis oder an die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne erinnert fühlte, ist es eine neue, eigenständige Geschichte, die erzählt wird. Die Beschreibungen der unterirdischen Stadt sind gelungen und anschaulich, reizvoll vereint werden alte und futuristische Bauwerke nebeneinandergestellt. Vom Schreibstil her liest es sich flüssig, passend zu einer unbekannten Zivilisation werden auch neue Worte eingeführt, gut verständlich.

Dennoch bin ich nicht vollständig überzeugt. Die Geschichte hätte durchaus spannender angelegt werden können und es gefällt mir nicht, wie über das gesamte Buch hinweg Sam als Neuling „im Regen stehen gelassen wird“. Im wird so gut wie nichts erklärt, er wird trotz seiner Unkenntnis der für ihn fremden Kultur einfach irgendwo hingesteckt und kann sehen, wie er klarkommt. Das passt einfach nicht. Trotz dieses empfundenen Mangels wird man neugierig auf den Folgeband.

Bewertung vom 04.07.2021
Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1
Giovanni, Margherita

Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1


sehr gut

Krimigenuss für den Urlaub

Die zwei jungen Frauen Sonja und Elke wollen einfach nur einen schönen Urlaub mit etwas Romantik verbringen, stranden auf ihrem Roller in einem malerischen Ort an der Adriaküste und beschließen dort zu bleiben. Sie lernen einige der Einwohner kennen und werden bald in einen Kriminalfall verwickelt. Der aus Südtirol stammende Lehrer des Ortes wird tot aufgefunden.
Nicht nur, dass uns der Krimi von Margherita Giovanni ein Urlaubsgefühl Ende der 50iger Jahre in Italien vermittelt, es wird eine spannende Krimigeschichte präsentiert, die mit viel Lokalkolorit versehen ist. Amüsant dabei ist auch die Art und Weise, wie der örtlich ansässige Sohn des Mechanikers versucht, Kundschaft zu generieren.
Die Autorin lässt viele der Einwohner auftreten, alle mit ihren Eigenheiten und eigenen Geschichten. Die Verbindungen untereinander werden nach und nach offengelegt und sind verwickelter, als zunächst vermutet. Die Pensionswirtin Federica spielt dabei eine zentrale Rolle, sie ist die eigentliche Hauptfigur des Romans und bringt den ermittelten Kommissar mit ihren Schlussfolgerungen auch mal an den Rand seiner Geduld.
Die Geschichte ist nachvollziehbar, wirkt authentisch und logisch aufgebaut. Das Gefühl der damaligen Jahre wird durchaus vermittelt, wenn von den Fräuleins gesprochen wird oder Seidenstrümpfe als etwas Besonderes betont werden. Es sind oft die Kleinigkeiten, die dieses Hineintauchen in die Zeit ermöglichen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Ein Buch, an dem man dranbleibt. Ein leichter Roman, der sich gelegentlich liest, wie ein Cosy-Krimi. Gut für den Urlaub, einmal lesen und dann weiterverschenken, damit noch jemand seinen Spaß daran hat.

Bewertung vom 02.07.2021
Prost, auf die Erben
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Erben


sehr gut

Lesenswerter, leichter Krimi für den Urlaub!

Ein weiterer Mord in Brunngries. Diesmal ist es der Bauunternehmer Ludwig Holzinger, der im Leben nichts ausgelassen hat und auch kein einfacher Zeitgenosse war. Kommissar Tischler, inzwischen im Ort heimischer geworden, kann sich erneut auf seinen Kollegen Fink und dessen Mutter verlassen, wenn es um interne Kenntnisse über die Menschen im Ort geht.
Bei den Ermittlungen ergeben sich interessante Details aus dem Baugewerbe, es geht nicht immer ganz legal auf der Baustelle zu, durchaus vorstellbar - eine Hand wäscht die andere. Und Verdächtige gibt es genug bei diesem Fall.
Der Regionalkrimi punktet durch den humorvollen Schreibstil, der nicht zu derb herüberkommt. Dagegen wirkt es etwas aufgesetzt, wenn einige Wortwendungen gehäuft verwendet werden. Die gezeichneten Charaktere bilden einen schönen Querschnitt durch den Ort mit suspekten, kauzigen, sympathischen und unsympathischen Figuren, die gut gezeichnet sind. Manchmal kommt mir der Kommissar etwas zu machohaft rüber, aber er muss sich ja auch abheben von anderen literarischen Bayernkommissaren.
Ich habe den Roman mit Spaß gelesen, etwas mehr Spannung hätte an der ein oder anderen Stelle gutgetan, darum auch keine volle Punktzahl. Durchaus lesenswert, macht neugierig auf den Folgeroman.

Kurzweilig, auch für Nicht-Bayern verständlich.

Bewertung vom 19.06.2021
Mörderisches Mallorca - Toni Morales und der Lohn der Habgier / Comandante Toni Morales Bd.2
Bellmar, Elena

Mörderisches Mallorca - Toni Morales und der Lohn der Habgier / Comandante Toni Morales Bd.2


ausgezeichnet

Toni Morales ermittelt wieder
Toni kann sich noch immer nicht um den Fall seines toten Halbbruders kümmern. Der Fund einer Frauenleiche passt zu einem 27 Jahre alten Vermisstenfall. Und es kommt zu einem weiteren Mord.
Auch wenn ich den ersten Band nicht kenne, fiel es mir nicht schwer in das Buch reinzukommen. Mir hat auch gut gefallen, dass auf der hinteren, inneren Umschlagseite eine Karte abgebildet ist, dies hilft, sich während des Lesens auch mal zu orientieren. Positiv ist auch die Information zum Hintergrund der Geschichte am Ende, sehr aufschlussreich. Bereits in den ersten Kapiteln passiert viel, es wird nicht langweilig und das Tempo wird über weite Strecken beibehalten. Beim Lesen kristallisiert sich im Laufe der Zeit ein Verdacht heraus, ob dieser sich bestätigt, wird hier nicht verraten.
Neben dem Hauptstrang gibt es noch mehrere Nebenstränge, die verfolgt werden. Sei es, aus dem familiären Umfeld von Toni heraus oder auch interne Probleme innerhalb des Ermittlerteams, die nicht aufgelöst und wahrscheinlich im folgenden Band fortgesetzt werden.
Die sehr unterschiedlichen Charaktere – egal ob sympathisch oder nicht - sind durchweg gut beschrieben, Mallorca als Ort der Handlung wird ausreichend gewürdigt, das Meer ist dabei so nahe.
Nicht nur, dass man einen lesenswerten Krimi mit einer spannenden und auch dramatischen Handlung in den Händen hält, mal erfährt auch einiges zu der spanischen Rechtsprechung und dort geltenden Verfahren. Fazit: Leseempfehlung

Bewertung vom 16.06.2021
Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


sehr gut

Ein trauriger Vermisstenfall …

… vor der rauen Nordseekulisse im Winter.
Der zweite Band der St. Peter-Ording-Reihe von Svea Jensen knüpft an Band eins an. Die Kenntnis des ersten Bandes macht es an der einen oder anderen Stelle leichter, die Protagonisten einzuordnen, ist aber nicht unbedingt erforderlich.
Da mir bereits in Band 1 die Hauptpersonen sympathisch waren, habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut. Schön, dass Anna Wagner, jetzt auf Dauer, zurück ist und auch wieder mit Hendrik Norberg zusammenarbeiten kann. Anna rollt einen alten Fall auf, bei dem ein neunjähriger Junge verschwand. Leider konnte der Fall damals nicht aufgeklärt werden, der Hauptverdächtige wurde freigesprochen und verließ die Region, um ins Ausland zu gehen. Jetzt taucht er wieder in seiner Heimat auf.
Neben der Handlung rund um den Fall erfährt man auch wieder einiges aus dem Privatleben der beiden Ermittler, Hendrik ist inzwischen etwas zugänglicher. Auch die übrigen Charaktere sind gut gezeichnet, man fühlt mit und kann eine Vorstellung von den Personen im Kopf entwickelt.
Vom Schreibstil her hat mir das Buch genau wie Band 1 gut gefallen, es liest sich gut. Nur dauert es leider wieder lange, bis so richtig Spannung aufkommt. Die zahlreichen Dialoge mit Bewohnern und den damaligen Ermittlern ziehen den Krimi in die Länge. Ähnlich wie im ersten Band könnte der Spannungsbogen höher sein, das hatte ich mir für Band 2 erhofft.
Daher bin ich mir auch nicht sicher, ob ich mir einen dritten Band der Serie zulegen würde.

Fazit: lesenswert, wenn man ruhigere Krimis bevorzugt

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2021
FLEISCHESLUST IN UNTERFILZBACH
Adam, Eva

FLEISCHESLUST IN UNTERFILZBACH


sehr gut

Unterhaltsam
Es geht wieder einmal rund in Unterfilzbach, der selbsternannte Bauerndetektiv Hansi Scharnagl ermittelt in dem Todesfall des zum Vegetarier mutierten ehemaligen Metzgers Max, sehr zum Ärger des örtlichen Kommissars. „Fleischeslust“ ist bereits der vierte Band aus der bayerischen Krimireihe aus Unterfilzbach, lässt sich aber auch gut lesen, wenn man die vorherigen Bücher nicht kennt. Durch überschaubare Kapitel wird es möglich, den Lesefortschritt an das eigene Tempo individuell anzupassen – wenn man sich denn vom Buch losreißen kann.
Schön beschrieben sind auch die kleinen täglichen Familienzwiste mit Diskussionen zu gesunder Lebensweise und Bewegung oder auch in Bezug auf das bisher kaum stattfindende Liebesleben des Hansi Junior. Auch die übrigen Protagonisten, Freude und weitere Dorfbewohner sind gut charakterisiert und nehmen im Kopf Gestalt an. Eva Adams Krimikomödien sprühen nur so von bayerischen Lokalkolorit, es macht Spaß das Buch zu lesen. Für Freunde von lockeren Krimis, gewürzt mit Humor, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 16.06.2021
Mord au Vin / Claire Molinet ermittelt Bd.1
Albert, Sandrine

Mord au Vin / Claire Molinet ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Spannungsgeladene Story und dazu eine interessante Region

Ein Mordfall erschüttert die Weinregion rund um Bordeaux. Eine mumifizierte Leiche wird unter dem Sand der Düne von Pilat entdeckt, eine junge Frau verschwindet spurlos und zusätzlich kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen klassischem Weinanbau mit Einsatz von Pestiziden versus Bioanbau. Hängt dies alles zusammen? Bei der Aufklärung der Fälle treffen die Privatdetektivin Claire Molinet und Commandant Raoul Chénier aufeinander und ermitteln bald gemeinsam. Erzählt wird auch ein Teil der Familiengeschichte von Claire, aber nicht alles. Davon erfahren wir sicher mehr in einem Folgeband.
Das Buch liest sich gut und flüssig, die Protagonisten sind gut gezeichnet, sowohl die auf Anhieb sympathischen als auch die weniger sympathischen Charaktere.
Der Autorin gelingt darüber hinaus auch eine anschauliche Beschreibung der Region, die Geschichte ist spannend, das Ende nicht vorhersehbar. Das Einstreuen der Französischen Ausdrücke macht das Eintauchen in das Buch authentischer. Ein Glossar hilft nichtfrankophilen Lesern die verwendeten französischen Begriffe zu verstehen. Ich fühlte mich gut unterhalten, blieb‘ an dem Buch dran und empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 15.06.2021
Weltraum / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.4
Kessel, Carola von

Weltraum / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.4


ausgezeichnet

Gut und verständlich erklärt

Das Buch richtet sich an Erstleser, 2. Schuljahr und erklärt anschaulich und kindgerecht den Weltraum und alles Wichtige in diesem Zusammenhang, wie das Sonnensystem, Forschung und Raumflug. Durch die vielen Bilder und Illustrationen werden die Inhalte verständlich dargestellt. Mir gefällt auch das Farbleitsystem zu den Hauptkapiteln gut, so findet man sich schnell im Buch zurecht. Die Texte sind kurz und in großer Schrift verfasst, ein Vorteil für Erstleser (und Oma oder Opa brauchen keine Brille beim Vor- und Mitlesen).
Die Wissensvermittlung wird aufgelockert durch kleine Rätsel, ein Leselotto und Sticker zum Einkleben in eine Doppelseite. Und der kleine Astronaut, der die Erläuterungen begleitet, macht das Thema noch anschaulicher. Ein Buch, welches Spaß macht und welches ich gerne weiterempfehle. Wahrscheinlich werde ich auch weitere Bücher dieser Reihe kaufen.

Bewertung vom 25.05.2021
Der Abstinent
McGuire, Ian

Der Abstinent


gut

Archaisch
Bisher kannte ich noch kein Buch von Ian McGuire. Das Buch hat mich aufgrund der Epoche, in der die Handlung angesiedelt ist, interessiert. Die politischen Konflikte zwischen England und Irland mit der irischen Unabhängigkeitsbewegung und dem gescheiteren Aufstand der Fenier, aus der später heraus die IRA entstand, bieten genügend Zündstoff für einen spannenden Roman.
Mit den Hauptprotagonisten, dem Iren James O’Connor, der nach dem Tod seiner Frau dem Alkohol verfallen war und dem amerikanischen Kriegsveteranen mit irische Wurzeln Stephen Doyle, stehen sich zwei unerbittliche Kontrahenten gegenüber, die sich letztendlich einen Überlebenskampf liefern.
Beim Lesen war ich zwiegespalten: Der Roman spielt in einer sehr interessanten geschichtlichen Epoche, die damaligen Lebensbedingungen und die Charaktere der Gegner sind gut herausgearbeitet. Der ganz eigene Sprachstil passt zu den Figuren, beeindruckt und lässt einige Bilder im Kopfkino entstehen. Einige Passagen empfand ich als unnötige Längen, die mich fast haben verzweifeln lassen, so dass ich geneigt war, mittendrin das Buch wegzulegen. Da mich die Geschichte jedoch interessiert hatte, bin ich bis zum Schluss drangeblieben. Ob es sich gelohnt hat, muss jedoch jede Bücherratte für sich entscheiden, für geschichtlich Interessierte ist das Buch lesenswert.