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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2015
Ein zauberhafter Sommer
Bomann, Corina

Ein zauberhafter Sommer


ausgezeichnet

Wiebke, 23 Jahre jung, steht eines Tages vor der Tür ihrer Tante und sucht eine Unterkunft. Trotzdem die beiden sich schon Jahre nicht mehr gesehen haben, nimmt Larissa, die Tante, sie auf.
Wiebke hat gerade erst ihre Prüfung in den Sand gesetzt und ihren Freund beim Fremdgehen erwischt. Zuhause erwartet sie kein Verständnis von ihrer Mutter, so dass sie sich als letzte Option ihre Tante Larissa ausgesucht hatte und aufs Geradewohl vor ihrer Tür stand.
Larissa, die mit Wiebkes Mutter seit 12 Jahren kein Wort mehr gewechselt hatte, nimmt ihre Nichte bei sich auf.
Sie lebt auf dem Land, in der Nähe der Müritz und hält sich mit dem Bemalen von Brautschuhen über Wasser und bewirtschaftet zudem ein riesiges Brombeerfeld, welches sie hegt und pflegt.
Die beiden Frauen, die jeweils schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben, müssen sich wieder neu kennenlernen, zu lange haben sie sich weder geschrieben noch gesehen. Schuld ist der Streit der Schwestern, wobei Wiebke jedoch keine Ahnung hat, wobei es darum geht.

Wiebke, die aus Berlin kommt, strandet auf dem Dorf, kann das gutgehen?...

Für mich ist es das zweite Buch, das ich von der Autorin Corina Bomann gelesen habe und ich muss sagen, es ist eine Autorin mit Suchtpotenzial.
Sie entführt den Leser nach Mecklenburg-Vorpommern, in die wunderschöne Gegend der Müritz. Wer schon einmal dort war, kann beim lesen feststellen, wie liebevoll sie diese Gegend beschrieben und wiedergegeben hat.

Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, prallen hier aufeinander. Larissa, die vor 12 Jahren ein sie aufwühlendes Verhältnis mit einem Mann hatte, das sie auch Jahre später von Männern Abstand halten lässt, erkannte viel zu spät, wie ihre Beziehung geartet war. Noch mehr hatte sie jedoch der "Verrat" ihrer Schwester verletzt, so dass sie seinerzeit nicht nur den Mann, sondern auch die Schwester verloren hatte.
Wiebke erkennt bezeiten, wie ihr Verhältnis zu ihrem Freund ist und zieht rechtzeitig die Notbremse. Aber es ist niemand da, dem sie sich anvertrauen kann - ihre Freundin macht gerade Pärchenurlaub und ihrer Mutter hat sie nicht einmal erzählt, dass sie Schluss gemacht hat - bleibt nur, zur Tante an die Müritz zu fahren.

Jede der beiden Frauen möchte gern der jeweils anderen helfen, nur ist keine der beiden bereit, ihre eigenen Probleme zu offenbaren. So entstehen Missverständnisse und es dauert ein Weilchen, bis sie einander so vertrauen, dass auch längst vergrabenes offenbart werden kann.

Durch den Einzug von Wiebke bei Larissa bekommt deren Leben einen neuen Sinn. Das Leben ist plötzlich unvorhersehbar und bringt erfrischende Neuigkeiten und Begebenheiten.
Natürlich kommt nun auch der ein oder andere neue Mann ins Spiel, aber was soll man machen, wenn die Zeit der Liebe endlich reif ist.

Ein zauberhafter Roman um Liebe, Verrat, Freundschaft und Vergeben.

Interessant und für mich völlig neu fand ich die Idee, Hochzeitsschuhe zu bemalen. Aber das gibt es tatsächlich, was mich wirklich überrascht hat.
Larissa, die früher Porzellanmalerin gewesen ist, hat ihre Fertigkeiten dazu genutzt, als zweites Standbein neben ihren Brombeeren, Hochzeitsschuhe zu bemalen.
Larissa, die ein großes Herz hat, das sie bislang in ihre Findelkinder investiert hat, ist eine ausgesprochen sympathische Protagonistin, die ich sehr schnell ins Herz geschlossen habe.
Sie hat in all den Jahren nie aufgegeben, immer versucht, vorwärts zu kommen, auch wenn es nicht immer leicht war. Sie hat ein heruntergekommenes Gehöft gekauft und das wieder aufgebaut, zudem hat sie heimatlosen Tieren ein Zuhause gegeben. Eine Frau, die man einfach lieben muss.

Ich habe mit Larissa und Wiebke gelebt, gelitten,geliebt und natürlich gehofft auf ein gutes Ende.
Leider stehen uns nur 5 Pfötchen zur Verfügung, denn in diesem Fall hätte ich gern ein weiteres vergeben wollen.

Eine wunderbare Lektüre, ein herrliches Buch, geschrieben von einer Autorin, von der man einfach mehr lesen möchte.

Bewertung vom 05.06.2015
Der Pestreiter / Pest-Trilogie Bd.2
Zinßmeister, Deana

Der Pestreiter / Pest-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Susanna ist bei Urs' Familie geblieben. Sie hilft, wo sie kann und wird von Urs' Mutter schon als ihre künftige Schwiegertochter angesehen.
Nichts wäre Susanna lieber, als Urs zu heiraten, aber er erklärt sich ihr nicht, ganz im Gegenteil, nachdem sie ihm ihre Liebe gestanden hat, zieht er sich zurück.
Urs größter Wunsch ist noch immer, Heiler zu werden und er würde gern in die Lehre von seinem Onkel gehen, wenn nicht das Verbot seines Vaters dagegen stehen würde, der gern möchte, dass sein Sohn wie der Vater Soldat wird. Urs möchte gemeinsam mit seinem Onkel das Heilmittel gegen die immer wiederkehrende Pest finden.
Susanna, die ihre Liebe nicht erwidert sieht, sucht sich eine eigene Wohnung, um Urs nicht mehr sehen zu müssen und bringt sich damit in Gefahr.

Karl Kaspar von der Leyen, Kurfürst und Erzbischof von Trier geht seine eigenen, nicht ganz legalen Wege, um der Pest Herr zu werden. Er bestimmt einen Pestreiter, der veranlassen soll, die Kranken von ihren Familien zu isolieren, damit die Gefahr der Ansteckung vermindert wird. Er hat sich zum Ziel gemacht, Trier wieder zu einer Stadt zu machen, in der es sich lohnt zu leben, Geschäfte zu betreiben und sich niederzulassen. Der Krieg hatte seinerzeit viele Opfer gefordert, die nunmehr fehlen.

Der Autorin Deana Zinßmeister ist es wieder gelungen, mich mit ihrer Geschichte in längst vergangene Zeiten zu entführen.
Geheimnisvolle Briefe und Treffen, die verschwiegen werden müssen, machen den Leser neugierig. Da anfangs keine Namen genannt wurden, wer sich mit wem getroffen hatte, blieb die Neugierde eine ganze Weile erhalten. Da wurde ein Pestreiter ernannt, die Heimholung einer Reliquie in Auftrag gegeben und eine Art Krankenstation für Pestkranke geschaffen.
Die verschiedenen Handlungsstränge halten das Geschehen in Bewegung, so dass es keine Längen im Buch gibt und man als Leser immer weiter vorwärts getrieben wird.

In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Susanna, die bei Urs' Familie, den Blatters, ausgezogen ist und sich eine eigene Wohnung gesucht hatte. Aber sie ist allein, leichtgläubig und zu vertrauensselig, so dass es nicht lange dauert, bis sich Neider finden, die ihr ihre Schatzkarte entwenden wollen. Sie vertraute den falschen Männern und bringt sich in Gefahr, das soweit geht, dass sie um ihr Leben rennen muss.

Diese Episode ist bereits vorab im Prolog beschrieben, so dass der Leser gleich ins Geschehen geworfen wird und nun wissen will, wie es zu dieser Situation kam.
Langsam baut sich die Geschichte auf, nachdem anfangs gerätselt werden musste, wer nun mit welcher Aufgabe beauftragt wurde und wer der Auftraggeber war.
Ein historischer Roman, der es in sich hat. Er spiegelt eine Zeit wieder, die wir uns nicht mehr vorstellen können und möchten.
Die Zeit nach einem Krieg, Entbehrungen und Krankheiten, ganz vorn dabei die Pest, eine der Geiseln des Mittelalters. Die Suche nach Lösungen und Heilmittel beherrschte diese Zeit, die die Autorin glaubhaft wiedergegeben hat.
Während ich ihre Beschreibungen der Stadt Trier gelesen habe, fühlte ich mich regelrecht vor Ort versetzt, hatte die üblen die Gerüche in der Nase und hatte fast das Gefühl, ich könnte das alles vor meinem inneren Auge sehen.

Das ist nun der 2. Teil der Pesttrilogie. Man kann ihn als Einzelband lesen, hat aber bedeutend mehr davon, wenn man "Das Pestzeichen" vorher gelesen hat. Man ist mit den meisten Protagonisten vertraut und spürt, wie diese sich weiterentwickelt haben.

Die Autorin legt mit diesem 2. Teil wieder ein Buch vor, das nicht nur spannend geschrieben ist, sondern, das auch noch ein wenig deutscher Geschichte vermittelt.
Ich für meinen Teil habe die Protagonisten gern auf ihren diversen Wegen begleitet, mit ihnen gehofft und gebangt.
Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle

Bewertung vom 03.06.2015
Sündenflut / Ein Merrily-Watkins-Mystery Bd.10
Rickman, Phil

Sündenflut / Ein Merrily-Watkins-Mystery Bd.10


ausgezeichnet

Als in Herfordshire eine archäologische Entdeckung gemacht wurde, durchkreuzt das die Planungen des Stadtrates, die an dieser Stelle lieber Fernstraßen, Hochhäuser und Supermärkte sehen wollten.
Jane, die großen Anteil am archäologischen Fund hatte, darf mit dabei sein und ist hoch erfreut, als sie erfährt, dass die Grabungen auch im Fernsehen zu sehen sein sollen.
Da passiert es, dass einer der Befürworter einem Mord zum Opfer fällt, er verliert im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf. Der Verdacht liegt nahe, dass sein Tod in unmittelbarem Zusammenhang mit der Grabung zu tun hat.
Das ruhige und betuliche Leben im Dorf ist empfindlich gestört.
Zu allem Unglück regnet es auch noch so heftig, dass von Entspannung keine Rede ist.
Es dauert nicht lange, dann ist Lewardine von der Außenwelt wie eine Insel abgeschnitten und ein Mörder sitzt dort mit fest ...

Merrily Watkins und all die anderen bekannten Protagonisten sind mittendrin in den Ereignissen.
Jane ist hautnah an den Grabungen mit dabei, wenn es sich ermöglichen lässt. Leider darf sie dabei nicht so aktiv teilhaben, wie sie es gern hätte.

Ein Schriftsteller ist nach einem provokativem Roman, den er unter Pseudonym geschrieben hatte, mit seiner Frau nach Lewardine geflüchtet, um dort unterzutauchen. Geheimnisvolle, übersinnliche Dinge geschehen, die dem Atheisten gewaltig gegen den Strich gehen. Merrily könnte helfen, aber der Schriftsteller will diese Dinge einfach nicht wahrhaben.

Nebenbei versucht sie noch ihrem Freund Lol Mut und Vertrauen in sich selbst zu setzen, so dass er es noch einmal mit seiner Musik versuchen soll. So ist ein Konzert im Dorf geplant, um dessen Gelingen sich Lol große Sorgen macht, da sein Selbstvertrauen ziemlich im Argen liegt.

Zu den Sorgen und Nöten in ihrer Gemeinde, ihrem stetigen Zwist um ihre Tätigkeit als Exorzistin kommt nun ein Mord ins Dorf. Der lässt auch Merrily nicht unberührt.
An den Ermittlungen zum Mordfall ist Merrily in diesem Roman jedoch nicht involviert.

Die parallel verlaufenden Handlungsstränge verknüpfen sich letzten Endes wieder zu einem kompletten Ganzen.

Wie gehabt gelingt es Phil Rickman Mord, Übernatürliches, natürliche Katastrophen und persönliche Konflikte zu einem gelungenen Ende zusammenzufügen.
Die Protagonisten Merrily, Jane und Lol haben es mir besonders angetan. Ich mag sie und bin über ihre Entwicklungen, die sie durchmachen, erfreut. Gerade Jane wird langsam zu einer verantwortungsbewussten Person, die sehr glaubwürdig ist.

Sehr gut recherchiert wurden hier auch wieder die anstehenden Arbeiten während einer historischen Ausgrabung.
Ich habe sehr gern ein weiteres mal das Dorf Lewardine mit seinen außergewöhnlichen Protagonisten besucht und freue mich schon auf den nächsten Besuch.

Bewertung vom 31.05.2015
Fahr zur Hölle, Schatz!
Kanitz, Brigitte

Fahr zur Hölle, Schatz!


ausgezeichnet

Endlich hat Svea es geschafft, sich von ihrer etwas chaotischen Familie zu befreien und in eine eigene Wohnung zu ziehen. Über einem Antiquariat wohnt sie nun und über ihr der Besitzer derselben. Dieser ist ihr jedoch sehr unheimlich, irgendetwas scheint er auszustrahlen, das ihr die Gänsehaut über den Rücken laufen lässt.
Ihr Freund Martin hat sie schon mehr oder weniger vor der Renovierung der Wohnung verlassen, weil sie ihm zu langweilig war. Nun sieht sie ihn aber trotzdem jeden Tag auf Arbeit, was ihr sehr schwer fällt, denn sie hängt noch immer an ihm. Er jedoch hält die Beziehung auf einer unpersönlichen Ebene.
Ihr ruhiges Leben ist schlagartig vorbei, als ihr Obermieter nicht nur seine eigene, sondern auch ihre Wohnung flutet und sie sich genötigt sieht, vorübergehend wieder bei ihrer Familie einzuziehen.
Das heißt, zurück zu ihrer Mutter, die in letzter Zeit ein wenig zu oft in die Flasche guckt, ihrem Vater, der scheinbar eine jüngere Freundin hat, ihrer Oma, die wieder um die Häuser zieht und ihren beiden verrückten Zwillingsbrüdern, die es faustdick hinter den Ohren haben.
Und dann findet sie ein Buch, das Wünsche erfüllt...

Ach ja, wie schön wäre es, selbst ein solches Buch zu finden, denn Wünsche hat man immer. Ein wenig an der Figur was ändern, den ein oder anderen Wunsch zu erfüllen, was kann man sich schöneres vorstellen.
Nur leider gehen so manche Wünsche auch in die Hose, denn wenn man wen dahin wünscht, wo der Pfeffer wächst, der muss man auch damit rechnen, dass dieser jemand genau dort landet, nicht nur einen Kontinent weiter, sondern so richtig weit weg.

Brigitte Kanitz hat es wieder geschafft, mich in ihr Buch hineinzuziehen und von der hiesigen Welt kurz abzumelden.
Svea, die von einem Tag auf den anderen wieder bei ihrer Familie einziehen muss und dort auf chaotische Zustände trifft, ist die sympathische Protagonistin des Buches.
Als sie durch Zufall im Antiquariat das Buch der Wünsche findet und Alexander, der Antiquariat, es sieht, fällt dieser eben mal kurz in Ohnmacht. Und schon ist der Leser neugierig, was es mit dem Buch auf sich hat und welche Geschichte es verbirgt.
Interessiert und mit einem Grinsen im Gesicht habe ich Svea dabei begleitet, wie sie den ein oder anderen Wunsch ausspricht oder auch mal ablehnt.
Logisch, dass Mutter, Oma und Zwillinge ebenfalls Wünsche äußern, die so nicht ganz realisierbar sind. Vor allem die Wünsche der Zwillinge sind so "bescheiden", da kann man einfach nur den Kopf schütteln.
Obwohl sie sich nichts lieber wünscht, als dass Martin wieder zurück zu ihr findet, wünscht sie sich, dass sich Alexander, den sie so gar nicht mag, sich in sie verliebt.
Auf die Art und Weise sind natürlich Missverständnisse und Komplikationen vorbestimmt.

Der Leser erfährt hier eine turbulente Geschichte, die es in sich hat.
Ich habe Svea und ihre wirklich chaotische und verrückte Familie sehr gern kennengelernt.
Einiges im Buch war überzogen, aber das hat den Spaß beim Lesen nicht gemindert. Ich habe mich köstlich amüsiert.
Das Buch ist sehr gut dafür geeignet, einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Man vergisst seinen eigenen Kram und will nur noch wissen, wie Svea aus all dem Chaos wieder rauskommt. Na ja, ein klein wenig Schadenfreude konnte ich auch nicht wirklich außen vorlassen, denn es gibt schon Momente, wo man sich am Unglück oder Pech von anderen erfreuen kann.

So, wo ist nun mein Buch der Wünsche?

Bewertung vom 27.05.2015
Die finstere Gefährtin / Survivor Dogs Bd.4
Hunter, Erin

Die finstere Gefährtin / Survivor Dogs Bd.4


ausgezeichnet

Lucky, der vormals ein Einzelgänger war, ist in dem Wildhunderudel integriert. Er mag sich nicht mehr an die Zeit erinnern, als er es vorgezogen hatte, allein durch die Gegend zu streifen. Er fühlt sich wohl dort und erkennt den Vorteil des Rudels.
Das Verhältnis zu Alpha, dem Rudelführer, hat sich seit der Aufnahme der Scharfhündin Leck noch zusehends verschärft. Alpha zeigt deutlich, was er von Lucky und Leck hält und macht Lucky für jeden Fehler von Leck verantwortlich.
Lucky, der seinerzeit Leck gerettet und sie in das Rudel eingeführt hat, hält seine schützenden Pfoten über Leck. Aber auch er sieht mit Bangen zu, wie sie immer größer wird und auch, wie sie sich arttypisch zu einem Scharfhund entwickelt. Es stellt sich ihm die Frage, ob Leck dem Rudel loyal gegenübersteht oder ob sie eines Tages die Gelegenheit nutzen wird und sich gegen sie alle wendet...

Noch immer ist das Rudel unterwegs, um eine sichere Heimat zu finden. Seit dem "großen Knurrer" hat sich die Welt der Hunde nicht zum besten gewendet. Das Wasser ist verseucht, der Regen bringt schädliche Stoffe mit auf die Erde, die den Hunden den Pelz verbrennen.
Sie treffen auf ein weiteres wildes Rudel, dessen Name des Rudelführers Terror schon Programm ist. Aber auch das Rudel der Scharfhunde ist dem Rudel auf der Spur, denn sie wollen Leck zurückhaben. Ein Übel ist so schlimm wie das andere.
Aber auch Menschen, denen früher einige von ihnen als Leinenhunde gedient und die sie vergöttert haben, sind ihnen feindlich gesinnt.

Die Hunde verstehen die Welt nicht mehr. Sie wissen nicht, wo sie hinsollen, sie verstehen nicht, warum ihnen die Menschen feindlich gesinnt sind.
Innerhalb von Luckys Rudel gärt es ebenfalls. Nicht jeder ist mit der Art und Weise von Alpha einverstanden. Immer öfter merkt man, dass er feige und falsch ist. Ein Machtwechsel steht bevor, aber bevor es soweit ist, geschieht es furchtbares.

Wieder einmal hat es Erin Hunter geschafft, mich als Katzenfreundin in die Welt der Hunde hineinzuziehen.
Mein absoluter Favorit ist nach wie vor Lucky, der sich von einem Einzelgänger zu einem vollwertigen Rudelmitglied gemausert hat.
Er zeigt Verantwortung und hilft, wo es geht. Leck, die kleine Scharfhündin, hat er unter seine Fittiche genommen und wacht über ihr Wohl. Aber auch seine Zweifel, ob er das richtige getan hat, als er sie mit ins Rudel brachte, lassen nicht nach. Er sieht, wie sie erwachsen und richtig stark, sogar stur wird, was ihm auch Angst macht. Was wird sein, wenn sie ihre Kraft gegen sie alle richtet?
Lucky ist voller Zweifel und doch hofft er, dass sich alles zum Guten wenden wird.
Ein starker Charakter und durchaus liebenswert, der auch zum Wohle des Rudels zurückstecken kann.

Es bahnt sich immer mehr an, dass irgendwas passieren wird. Man kann auf die Folgebände gespannt sein.
Was wird mit Alpha, wie lange kann er sich in seiner Position noch halten? Auch gibt es Anzeichen, die sich in Richtung Voraussagung, dass ein großer Sturm kommen wird, richten. Wird das Rudel irgendwann zur Ruhe kommen und finden sie ein eigenes Gebiet, wo sie leben und jagen können?

Ich für meinen Teil bin auf den nächsten Band gespannt, denn die Konflikte verstärken sich und machen mich neugierig auf mehr.
Ich liebe diese Reihe und empfehle auch diesen Teil sehr gern weiter.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2015
Der verschollene Krieger / Warrior Cats Staffel 4 Bd.5
Hunter, Erin

Der verschollene Krieger / Warrior Cats Staffel 4 Bd.5


ausgezeichnet

Nachdem Häherfeder erfahren hat, dass es eine vierte Katze geben muss, die in der Prophezeiung erwähnt wurde, ist er auf der Suche. Welche Katze, welcher Kater könnte es sein?
Taubenflug hat dagegen ganz andere Sorgen. Ihre Fähigkeiten, Dinge zu hören, sind weg. Immer wieder versucht sie, zu lauschen oder ihre Fähigkeit zurückzuerlangen, doch ohne Erfolg. Wie sollen sie in die große Schlacht, die sich anbahnt, ziehen, ohne ihre Hilfe?
Efeusee, ihre Schwester, geht weiterhin Nacht für Nacht in den finsteren Wald, um dort das Kämpfen zu lernen. Sie versucht zu spionieren, aber es wird ihr nicht leicht gemacht, ist sie etwa schon enttarnt worden?
Niemand weiß mehr, wer Freund, wer Feind ist. Die Rekrutierung im dunklen Wald geht weiter. Wer findet sich noch dort ein? Wem kann man trauen?
Und dann tauchen auch wieder alte Bekannte auf? Freund oder Feind und was führen sie im Schilde?

Das Wissen auf den großen Kampf, der immer näher rückt, packt auch den Leser zusehends.
Wiederholt hat mich die Autorengemeinschaft Erin Hunter in ihren Bann gezogen, hinein in den Wald und an dem Leben der Katzen teilhaben lassen.
Man muss kein Katzenliebhaber sein, um die Geschichten um die Warrior Cats lesen zu wollen.
In ihnen fehlt es an nichts. Es gibt Spannungen, Liebe, Intrigen und auch Geheimnisvolles. Weise Voraussagungen und der Glauben an die Gerechtigkeit führen die Katzen an.

Ein alter Bekannter, der zwei junge Schüler gerettet hat, erscheint wieder auf der Bildfläche. Nicht alle trauen ihm, einige begegnen ihm mit Misstrauen. Sollte er sich so geändert haben?
Taubenpfote und Efeusee belauschen ihn zufällig und wissen nunmehr, was sie von ihm zu halten haben.

Die Spannung, die in dem letzten Band ein wenig abgeflacht war, hat in diesem Band wieder voll angezogen. Die Zeit des großen Kampfes, der sicherlich im kommenden Band stattfinden wird, rückt näher, selbst als Leser ist sie schon fast greifbar. Alles deutet darauf hin.
Efeusee wird hart geschult im Wald der Finsternis und es nicht klar, wer alles noch dort kämpft. Wieviel Katzen aus dem eigenen Clan sind noch dort und wer aus den anderen Clans? Das Misstrauen geht um, niemand traut niemandem mehr.

Innerhalb des Clans gibt es ein paar persönliche Konflikte, die die ganze Geschichte ein wenig abrunden, so dass sich nicht alles auf den kommenden Kampf konzentriert.

Die Geschichte wird zu keiner Zeit langweilig oder langatmig, im Gegenteil. Sie reißt den Leser mit. Als ich das Buch zugeschlagen hatte, habe ich es wehmütig getan, denn ich hätte sehr gern gleich weitergelesen.
Ist man soweit, will man sofort wissen, wie es weitergeht, will lesen, wer Freund und wer Feind ist, was aus den Clans wird und wie stark letztendlich der Wald der Finsternis ist.

Wieder ein Buch der Warrior Cats, das ich sehr gern weiterempfehle und das nicht nur an Katzenliebhaber.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2015
Schwiegermutter all'arrabbiata
Jacobi, Brigitte

Schwiegermutter all'arrabbiata


sehr gut

Auch das noch. Es reicht nicht, dass Dario auch nach 4 Jahren Beziehung immer noch allein nach Hause ins ferne Italien fährt, nun bekommt Henrike, seine Freundin, auch noch einen Hilferuf per SMS von ihm. Er wäre entführt worden und sie möchte doch bitte kommen.
Kurzer Hand schnappt sie sich ihren Vater, der so gar nicht davon erbaut ist, mit ihr nach Italien zu fahren und sie das auch deutlich wissen lässt, und macht sich mit ihm auf den Weg.
Dort angekommen, muss sie feststellen, dass ihre künftige Schwiegermutter weder davon weiß, dass er entführt wurde und von einer Freundin gleich gar nicht. Das kann ja heiter werden, was soll sie nur tun.
Nur Darios älterer Bruder Massimo scheint Kenntnis von ihr zu haben, ist aber auch nicht gut auf sie zu sprechen. Für ihn ist sie der Grund, warum Dario nicht wieder nach Italien kommt und ihm auf ihrem Landgut zur Hand geht.
Auch wenn er böse auf sie ist, sie kann sich ihm nicht entziehen, zu sehr ähnelt er Dario und wegen dem ist sie ja eigentlich nach Kalabrien gekommen.
Wo steckt er nur und welche Anziehungskraft strahlt Massimo auf sie aus? ...

Ein herrlich humorvoller Roman der Autorin Brigitte Jacobi. Die Zusammenführung der chaotischen Henrike und ihrem Vater, dem Hygienefanatiker, mit einer italienischen temperamentvollen Mamma Lucia und ihrer Familie ist einfach nur gelungen.
Schon allein die Anreise von Henrike und ihrem Vater setzte mir ein Grinsen ins Gesicht.
Hoimar, Henrikes Vater, hat einen gewaltigen Tick, was die Hygiene angeht. Kontakt zu anderen Menschen ist ihm unangenehm und für die Reise kauft er Unmengen von Reinigungsmitteln, die selbstverständlich mitmüssen. Da sie die Fahrt mit dem Auto machen, da beide sich weigern, ins Flugzeug zu steigen, wechseln sie sich mit dem Fahren ab. Nur Hoimar gedenkt auf der Hinreise, zwischendurch ein paar kleine Zwischenstopps einzulegen, um sich ein paar Sehenswürdigkeiten anzusehen. Henrike flippt fast aus, als sie das mitbekommt, denn sie befürchtet, sie würde zu spät zu Dario kommen.
Während Hoimar in Italien einschlägt wie eine Bombe, so, dass sich zwei Frauen der Familie um ihn bemühen, bekommt Henrike keinen Fuß auf den Boden.
So sieht sie sich genötigt, allein auf die Suche nach Dario zu gehen, wenn sie schon keinerlei Unterstützung bekommt.

Dass Italienerinnen Temperament besitzen, dürfte die Autorin wissen, denn sie lebt ebenfalls in Italien. Mamma Lucia, die Mutter von Dario hat Temperament und das zeigt sie bei jeder Gelegenheit. Es ist schwer für Henrike, dem etwas entgegenzusetzen.
Henrike ist verwirrt, liebt sie doch Dario und vermisst ihn. Wie kann es dann sein, dass sie für seinen Bruder Massimo ebenfalls Gefühle entwickelt. Eine verfahrene Kiste.

Brigitte Jacobi nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Fahrt nach Kalabrien. Nach einem chaotischen Beginn der Reise, Unterbrechungen auf der Hinfahrt und dem Aufeinanderprallen von zwei Welten lässt sie den Leser teilhaben an der Auseinandersetzung mit Mamma Lucia und ihrer Familie.

Ein wenig gestört hat mich Henrikes Tick, dem Gefühl, hüpfen zu müssen. Das erschien mir ein wenig weit hergeholt, zumal sie in den unmöglichsten Situationen dieses Gefühl übermannte. Das konnte ich so gar nicht nachvollziehen.

Aber alles in allem hat man mit dem Buch ein temperament- und humorvolles Buch in der Hand, das zumindest ich grinsend gelesen habe. Ich fühlte mich gut unterhalten und habe mich köstlich amüsiert.
Mit dem Ende wurde ich ein wenig überrascht, denn damit hätte ich tatsächlich nicht gerechnet.