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Meggie
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Mertesheim
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Ich lese gerne! Und diese Leidenschaft möchte ich teilen! https://www.meggies-fussnoten.com
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Bewertungen

Insgesamt 1149 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2021
Feuer kann einen Drachen nicht töten
Hibberd, James

Feuer kann einen Drachen nicht töten


ausgezeichnet

"A Game of Thrones" ist meine absolute Lieblingsserie und deswegen interessiert mich nicht nur die Serie oder die Bücher selbst, sondern auch die Hintergründe, die die Serie zu dem gemacht haben, was sie heute ist.

Im vorliegenden Buch ist es der Autor, der die Drehorte besucht hat, Infos von und über die Schauspielere einholte und uns erzählt, wie die Serie zu dem geworden ist, was wir uns heute im Fernsehen ansehen können.

James Hibberd ist genauso fasziniert von der Geschichte, wie Millionen anderer auch. Und so führt er Interview mit den Showrunnern, Produzenten, den Verantwortlichen von HBO, den Schauspielern und sonstigen Beteiligten. Er erzählt von den Schwierigkeiten, überhaupt erst mit der Serie zu beginnen, gibt Einblicke in die Arbeit der Showrunner und Produzenten und erklärt, wie man sich einzelne Szenen und Dialoge vorgestellt hat.

Für Fans der Serie ist das Buch ein wahrer Schatz, weil es Informationen erhält, an die nur ein Insider herankommt und ich persönlich habe einiges erfahren, was bei mir etwas mehr Verständnis für einige Szenen hervorgerufen hat, gerade was die achte und letzte Staffel anbelangt.

Der Blick hinter die Kulissen erzählt von einem harten Alltag am Set, von schwierigen Bedingungen bei Wetter, prekäre Szenen oder nicht zu realisierenden Darstellungen. Die Schauspieler gingen bis ans Limit. Sie gaben alles, um die Szenen so perfekt wie möglich zu gestalten.

Und doch gab es immer wieder Rückschläge. Beispiele hierfür sind die Erkrankung von Emilia Clarke (Daenerys Targaryen), die an Hirnblutungen litt oder Kit Haringtons verstauchte Knöchel. Doch auch hier wurden Lösungen gefunden und man merkt es der Serie nicht an, dass die Schauspieler mit Widrigkeiten zu kämpfen hatten.

Aber auch die Liebe kam bekanntlich nicht zu kurz. So haben die Schauspieler Kit Harington (Jon Schnee) und Leslie Rose (Ygritte) zwischenzeitig im echten Leben geheiratet, während ihnen in der Serie kein Happy End vergolten war.

Die Schauspieler sind mit ihren Rollen gewachsen. Und haben alle erstaunliche Karrieren hingelegt. Sophie Turner (Sansa Stark) zum Beispiel hat es in die X-Men-Filme geschafft und Emilia Clark hat mir Star Wars und Last Christmas einen Sprung hingelegt. Aber auch Peter Dinklage (Tyrion Lennister) hat in einigen Blockbustern mitgewirkt (Marvel etc.).

Auch der Autor der Reihe "Das Lied von Eis und Feuer", George R. R. Martin kommt oft zu Wort und erzählt, wie er die Serie empfunden hat.

Gekrönt wird alles mit Bildern aus der Serie und vom Set selbst.

Ich selbst bin total begeistert von dem Buch, da ich persönlich sehr viele Infos daraus ziehen konnte und gerne den Schauspielern und Mitwirkenden an der Serie "zugehört" habe, die aus dem Nähkästchen geplaudert haben. Ich hätte gerne noch mehr gelesen.

Meggies Fussnote:
Interessante Hintergrundinfos gut verpackt.

Bewertung vom 23.01.2021
Das Vermächtnis der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.5
Riggs, Ransom

Das Vermächtnis der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.5


gut

Jacob wird mit einer schier unmöglichen Mission betraut. Er soll die Besondere Noor zu dem geheimnisvollen V bringen, ohne zu wissen, wo er diesen finden kann geschweige denn, wer es ist. Aber eins weiß er: Noor steht im Mittelpunkt einer uralten Prophezeiung.
Jacob folgt den spärlichen Hinweisen auf V's Aufenthaltsort, immer gejagt von alten Feinden und neuen Gegnern. Und wie immer kämpft Jacob auch gegen die Zeit.

Gleich zu Anfang ist man mittendrin, so dass man erst mal keine Orientierung hat. Ich habe etwas gebraucht, bis ich wieder genau wusste, was geschehen war und warum wir uns jetzt in dieser Szene befinden.

Doch nach und nach kommt man in die Geschichte rein.

Jacob, Emma und Noor stehen im Mittelpunkt. Was für die anderen Besonderen sehr zum Nachteil ist, denn von denen hören wir nicht allzu viel. Das war genau das, was mir in den anderen Büchern sehr gefallen hat. Die Vielfältigkeit der Charaktere mit ihren besonderen Eigenschaften.

Auch wenn es gewohnt spannend zugeht und ich mich gerne wieder mit Jacob, Emma und der Ymbrine Miss Pelerine auf ein neues Abenteuer begeben habe, war doch irgendwie nach etwa einem Drittel des Buches die Luft raus. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Autor seine Reihe nicht enden lassen kann.

Mittlerweile ist Jacobs Geschichte und die seiner Freunde zu Genüge erzählt, doch der Autor setzt Immer noch nach, ganz so, als hänge er an seinen Charakteren. Bei mir hat es jedoch das Ergebnis hervorgebracht, dass ich die Reihe für mich persönlich nun als abgeschlossen sehe und keine weiteren Bücher lesen werde.
Auch wenn das Buch mit einem absoluten Cliffhanger endet.

Der Autor schreibt gewohnt spannend und fesselnd, doch fehlt mir sehr viel, was ich aus den Vorbänden gewohnt war. Und so kam dann doch keine rechte Lesefreude auf.

Auch die besonderen Fotos finden sich wieder in dem Buch. Angeblich nur leicht verändert, wobei ich hier aber denke, dass wir da sehr deutlich an der Nase herumgeführt werden. Die Bilder passen jedoch sehr gut zur Geschichte und führen dazu, dass eine etwa unheimliche Atmosphäre entsteht, eben passend zum Buch und der Geschichte.

Meggies Fussnote:
Originelle Idee, jedoch langsam zu gewöhnlich.

Bewertung vom 18.12.2020
Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
Schmid, Eva-Isabel

Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele


gut

Theophrastus Bombast von Hohenheim, von allen Paracelsus genannt, studiert in Basel Medizin. Zusammen mit seinem besten Freund Caspar erhält er von der katholischen Kirche eine Sondergenehmigung zum Sezieren von Leichen. Dies dient dem Ziel, einen Beweis für die Seele des Menschen zu erbringen.
Kurz darauf wird jedoch ein neuer Bischof gewählt und plötzlich sind Paracelsus und Caspar in großer Gefahr, der Ketzerei angeklagt zu werden, weil ihre vorher genehmigte Arbeit an den Leichen nun nicht mehr gewährleistet wird.
Paracelsus, der sich auch zwischenzeitig dem Okkultismus zugewandt hat, um die Existenz von Seelen zu beweisen, sieht letztendlich nur noch den Ausweg in der Flucht. Auch wenn er dadurch seinen besten Freund im Stich lassen muss.

Vorneweg muss ich sagen, dass die Versprechung eines Romanes im Stile von "Game of Thrones" und "Der Medicus" nicht eingehalten wird.

Auch wenn Paracelsus eine faszinierende Persönlichkeit ist und mit seiner Vorgehensweise gegen jede Regel verstößt, die es gibt, so gleichermaßen war er mir unsympathisch. Sein egoistisches, hochmütiges und exzentrisches Verhalten ging mir sehr gegen den Strich.
Auch das narzisstische und in manchen Dingen sogar gleichgültige Auftreten hat mich sehr gestört.
Einzig seine Großzügigkeit und die Aufopferung bei der Behandlung gegenüber Kranken konnte ihm Pluspunkte einbringen.
Bei 2/3 des Buches hat er mich jedoch mehr zur Weißglut gebracht - allein aufgrund seines Verhaltens gegenüber seinen Freunden.

Die Autorin beschreibt den jungen Paracelsus als einen ehrgeizigen Medizin-Studenten, der so einiges in der Medizin in Frage stellt bzw. durch sein Talent auch hoch gehandelt wird. Seine Herangehensweise ist mehr als ungewöhnlich und dies war etwas, was mich an der Person Paracelsus auch sehr gereizt hat. Ich konnte sein Handeln teilweise zwar nachvollziehen, denke aber, dass er mit etwas mehr "Ruhe" und "Gelassenheit" bestimmt weiter gekommen wäre.

Leider bekommt man sehr wenig über den medizinischen Teil in dem Roman vermittelt. Es geht mehr um den Okkultismus auf Seiten Paracelsus bzw. um die politische Entwicklung in Basel im Spätmittelalter. Die Autorin, selbst Medizinerin und in der Schweiz als Hausärztin tätig, beschreibt die medizinischen Tätigkeiten detailgenau, in meinen Augen aber dann doch sehr leidenschaftslos. Für zarte Gemüter sind diese Szene nichts, denn es wird teilweise sehr vertieft, was genau am Patienten vorgenommen wird. Narkose oder ähnliches gab es nicht, also sind die Behandlungsmethoden mehr als rabiat.

Es wird abwechselnd aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Paracelsus als Hauptfigur und sein Freund Caspar kommen oft zum Zuge. Aber auch Margret und Laurencz, ein befreundetes Zwillingspärchen sowie deren Vater Jacob geben sich die Ehre. Alle Protagonisten erzählen ihre Geschichte, wobei Paracelsus den wahnsinnigen, Margret und Caspar den emotionalen und Jacob den politischen Teil übernehmen.

Die Autorin schreibt gut. Das muss ich positiv anmerken. Durch die flüssige Darstellung der Geschichte und die eingebauten historischen Begebenheiten bleibt man an der Geschichte dran und will natürlich auch wissen, wie alles weitergeht. Doch muss mich gerade die Hauptfigur überzeugen, was Paracelsus einfach nicht gelungen ist. Dafür war er mir zu unsympathisch mit seiner teilweise auch sehr respektlosen Art gerade seinen Freunden gegenüber. Ganz anders als Caspar, dessen Besonnenheit eine Art Gegenstück zu Paracelsus gebildet hat. Und doch weiß ich nicht genau, welche Rolle er in der ganzen Geschichte spielt, außer für Paracelsus den Sündenbock zu spielen.

Trotz allen Kritikpunkten hat mir der Roman sehr gut gefallen. Ich warte gespannt auf den nächsten Teil der als Dilogie angelegten Reihe um einen Mediziner, der mit seinen Forschungen einen Meilenstein in der Medizin-Geschichte gesetzt hat. Ich hoffe jedoch, dass im nächsten Buch etwas mehr auf eben diese Medizin eingegangen wird.

Meggies Fuss

Bewertung vom 18.12.2020
Das Schwert der Vorsehung / The Witcher - Vorgeschichte Bd.3
Sapkowski, Andrzej

Das Schwert der Vorsehung / The Witcher - Vorgeschichte Bd.3


ausgezeichnet

Der Hexer Geralt von Riva verdient sich seinen Lebensunterhalt, in dem er Menschen in Not von den Bestien und Ungeheuern des Landes befreit. Doch nicht jedes Monster verdient den Tod und so ist Geralt bei vielen nicht so beliebt, weil er auch Aufträge ablehnt, wenn er der Meinung ist, dass sich die Bekämpfung nicht lohnt.
Und so zieht Geralt von Ort zu Ort, auf der Suche nach einer Arbeit. Begleitet wird er von unterschiedlichen Freunden. Mal von dem fahrenden Sänger Rittersporn, mal von den Auftraggebern selbst.
Und immer wieder trifft er auf Yennefer von Vengerberg, die ihm zum Verhängnis wird. Ebenso die Bestimmung, die ihn umtreibt. Denn ein junges Mädchen namens Ciri wartet darauf, von ihm gefunden zu werden und ihre Ausbildung anzutreten. Eine Ausbildung zum Hexer.

Nach dem ersten Buch der Hexer-Saga, der Vorgeschichte "Ein letzter Wunsch" war ich begeistert von dem Stil des Autors und den Abenteuern, die der Hexer Geralt von Riva so erlebt. Mit Herz und Verstand geht er an seine Aufgaben heran. Wenn er etwas zu sagen hat, ist es überlegt und durchdacht. Doch auch er hat seine Schwachstelle in Form der Magiern Yennefer von Vengerberg.

In vielen aneinandergereihten Geschichten erzählt der Autor weitere Abenteuer von Geralt. So begibt er sich an verschiedene Orte, soll die dort das Dorf/die Stadt/die Menschen retten, das/die von einem Monster, Ungeheuer oder Biest in Atem gehalten wird/werden. Doch Geralt kann genau unterscheiden, ob das Monster etwas Böses im Sinn führt oder einfach nur selbst seine Ruhe haben möchte.

Sein Grundsatz (keine Drachen töten) wird auf die Probe gestellt. Doch hat er auch immer jemanden an seiner Seite, der ihm hilft, sich zu orientieren, so z. B. der Minnesänger Rittersporn.

Die Freundschaft zwischen Rittersporn und dem Hexer ist sehr ungewöhnlich. Die beiden schenken sich nichts, sagen sich alles und verstehen sich auch blind, wenn es Schlag auf Schlag kommt.

Des Hexers große Liebe heißt Yennefer von Vengerberg, auf welche er von Zeit zu Zeit auf seiner Wanderschaft stößt. Yennefer ist eine ebenso gequälte Seele wie der Hexer. Die beiden lieben sich - jedoch ist ein Zusammensein nicht auf Dauer möglich. Durch viele Umstände.

Der Schreibstil des Autors ist wahrscheinlich erst einmal gewöhnungsbedürftig. Trotzdem schafft er es, einem sofort in den Bann zu ziehen. Und wenn Geralt auch ein ruppiger Kerl ist, der sich eher introvertiert zeigt, ist er doch mit der Zeit liebenswert und wenn man seine Vorgeschichte erst einmal kennt, weiß man auch, warum er sich so verhält. So sieht man über viele "Verfehlungen" hinweg.

Die Abenteuer des Hexers sind spannend und vielfältig. Sie bieten viel Spielraum für weitere Abenteuer. Und natürlich Verfilmungen. Die auf Netflix laufende Staffel 1 wurde nun um eine zweite erweitert. Ich habe mir die erste Staffel angesehen und bin begeistert, wir nahe sich die Geschichte an dem Buch bewegt. War ich zuerst skeptisch, was den Schauspieler des Geralt von Riva anbetraf, so kann ich mir nunmehr keinen anderen vorstellen.

Ich freue mich auf das nächste Buch, in welchem ich mich auf neue Abenteuer mit Gerald von Riva begebe.

Meggies Fussnote:
Der Hexer kommt seiner Bestimmung näher.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2020
Wassergras / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.6
Aaronovitch, Ben;Cartmel, Andrew;Sullivan, Lee

Wassergras / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.6


ausgezeichnet

Eine neue Drogendealerin namens Hoodette ist in der Stadt. Ihre Verbreitung der Drogen erfolgt über den Wasserweg, was natürlich auch den uralten Göttern und Göttinnen der Flüsse Londons nicht verborgen bleibt. Und da diese eine Verbindung zum Folly haben, treten nun Detective Constable Peter Grant und dessen Mentor Thomas Nightingale auf den Plan. Ihre Nachforschungen führen sie in die Tiefen der Drogengeschäfte, ein Zweig der Kriminaltät, der an Gewalt kaum zu überbieten ist.

Diesmal wird ein Thema verarbeitet, das mir persönlich nicht so zusagt. Ich verabscheue zutiefst Drogen und alles was damit zu tun hat. Doch es ist auch ein Thema, dass nicht totgeschwiegen werden darf, da es einen großen Teil der Menschheit in Beschlag nimmt.

Diesmal dürfen sich Detective Constable Peter Grant und sein Freund Thomas Nightingale mit eine neuen Drogendealerin herumschlagen. Sie vertickt ihre neue Art von Droge auf dem Wasserweg, was die Göttinnen der Flüsse Londons auf den Plan ruft und damit auch das Folly.

Die Geschichte nimmt langsam Fahrt auf und Peter steht anfangs natürlich vollkommen unwissend da, bevor er genug Beweise sammeln kann, um die Verantwortliche zur Strecke zu bringen.

Die Panels sind wie immer sehr übersichtlich gehalten, auch wenn man die Szenenwechsel wieder nicht richtig nachvollziehen kann. Trotzdem kommt man gut in der Geschichte voran und es bleibt auch immer interessant.

Überrascht war ich über das Ende, denn mit diesem hätte ich so nicht gerechnet. Eine interessante Wendung.

Die letzten Seiten sind wieder einigen Kurzgeschichten gewidmet. Ebenso gibt es eine Auflistung, welche Bücher bislang erschienen sind und in welcher Reihenfolge die zugehörigen Graphic Novels innerhalb der Buchreihe gelesen werden können.

So viel Magie gibt es diesmal nicht. Einzig der Auftritt einer Goblindame und die Göttinnen der Flüsse zeigen, dass wir uns in einer magischen Welt befinden. Der sparsame Einsatz von Magie tut jedoch der Geschichte keinen Abbruch.

Ich bin gespannt, welche spannenden Geschichten wir noch in Graphic Novel-Form geboten bekommen und freue mich schon auf die nächsten Abenteuer mit Peter Grant und den Geschöpfen Londons.

Meggies Fussnote:
Ein magischer Trip!

Bewertung vom 18.12.2020
Tödliche Bestimmung / Die Erwählten Bd.1
Roth, Veronica

Tödliche Bestimmung / Die Erwählten Bd.1


weniger gut

Sloane, Matt, Esther, Ines und Albie sind die Helden der Nation. Zusammen konnten sie den Dunklen besiegen, der mit Schrecken und Terror Amerika bedrohte. Jetzt, zehn Jahre später, wird der Sieg über den Dunklen in einer besonderen Zeremonie gewürdigt. Doch Sloane weiß, dass dieser Sieg sie alles gekostet hat. Ihr Leben ist aus den Fugen geraten. Als einer von ihnen stirbt, werden die anderen in eine alternative Welt gezogen. Dort existiert der Dunkle noch und Sloane steht erneut vor der Entscheidung, gegen diesen zu kämpfen. In ihrer Welt war die Magie nur bei den Freunden vorhanden, nun ist die Magie überall. Und dies führt zu unerwarteten Erkenntnissen, die das Weltbild Sloanes endgültig zerstören könnte.

Wie begeistert war ich von der ersten Hälfte des Buches, in dem es überwiegend darum geht, wie Sloane, Matt, Albie, Esther und Ines damit zurecht kommen müssen, ihren Sieg über den Dunklen zu verbreiten. Jeder geht auf andere Weise damit um, jeder versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Sloane und Matt sind ein Paar, Esther baut sich einen Instagram-Kanal auf und Albie und Ines wohnen in einer WG und halten sich gegenseitig über Wasser.

Als einer der Freunde stirbt, wird Sloane klar, dass es so nicht weitergehen kann. Doch dann kommt alles anders als gedacht. Denn plötzlich finden sie sich in einer alternativen Welt wieder und der Dunkle steht wieder als Bedrohung an vorderster Front.

Doch als die Freunde in der alternativen Welt ankommen, lässt die Geschichte in meinen Augen sehr nach. Langatmige Erklärungen ersetzen die bislang Interessante Story. Es plätschert vor sich hin, es tut sich nicht viel.

So verlor ich auch die Lust am Lesen und habe mich letztendlich nur noch durch die Geschichte durchgequält. Erst gegen Ende kam dann wieder Fahrt auf, doch konnte mich dieses auch nicht gänzlich überzeugen.

Es folgt noch ein zweiter Band der auf eine Dilogie ausgelegte Reihe. Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen soll. Dies werde ich wohl spontan entscheiden.

Meggies Fussnote:
Am Anfang stark, am Ende schwach.

Bewertung vom 18.12.2020
Der Heimweg
Fitzek, Sebastian

Der Heimweg


weniger gut

Jules Tannberg arbeitet als ehrenamtliches Mitglied am Begleittelefon und hilft Frauen auf ihrem Heimweg in der Nacht, wenn diese alleine sind und sich aufgrund dessen unwohl fühlen. Als eines Abends Klara bei ihm anruft, merkt Jules, dass dies nicht einer dieser "normalen" Anrufe wird. Klara wird beobachtet. Und sie weiß, dass dieser Mann sie töten wird. Denn er hat mit Blut ihr Todesdatum an die Wand geschrieben. Und dieses Datum beginnt in zwei Stunden.

Normalerweise bin ich immer begeistert von einem Roman von Sebastian Fitzek. Solide baut er die Spannung auf, lässt seine Leser in eine Falle tappen und am Ende gibt es einen großen Showdown, wo alles anders kommt, als gedacht.

Auch mit dem vorliegenden Buch ist dies so. Die Spannung wird aufgebaut, der Leser - also ich - überlegt sich, warum, wieso und weshalb und - BÄM - kommt das große Ätschibätsch vom Autor: Ist gar nicht so, wie ihr denkt!

So was liebe ich ja, wenn, ja wenn ich denn verstehe, was der Autor mir damit sagen will. Doch diesmal war dem nicht so. Es gab einen Punkt in dem Buch, da hat sich alles gewendet und ich saß da und dachte nur: Häh? Wieso? Hab ich was verpasst?

Dieser Punkt hat mir die ganze Geschichte kaputt gemacht. Was sehr gut anfing, sich spannungsmäßig total hochbauschte, wurde plötzlich zu einer Geschichte, die ich echt nicht nachvollziehen konnte. Und ab dem Zeitpunkt war ich dann auch gar nicht mehr begeistert.

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Vor allem Klara hat es mir angetan. Ihre Persönlichkeit ist einzigartig. Nicht nur, weil sie einfach so viel einstecken musste und auch muss, sondern auch, weil sie einen unbändigen Lebenswillen hat, der allerdings erst am Ende so richtig zur Geltung kommt. Auch Jules ist mir sympathisch. Seine Lebensgeschichte ist genauso "kaputt" wie Klaras und die beiden würden eigentlich ein gutes Paar abgeben. Ich schreibe bewusst eigentlich - kann aber leider aufgrund Spoiler-Gefahr nicht weiter darauf eingehen.

Auch der Schreibstil ist gewohnt Fitzek. Ich liebe es, durch die Geschichte zu fliegen und zu vergessen, was um mich herum so abgeht. Und dies hat der Autor auch wieder geschafft.

Und doch ist es dieser Wendepunkt, der mich einfach nicht loslässt und mir alles madig gemacht hat. Auch die Entscheidungen Klaras am Ende konnte ich nicht richtig nachvollziehen.

Auch das behandelte Thema "Gewalt gegenüber Frauen/Gewalt in der Partnerschaft" ist etwas, das einem mehr als einmal schlucken lässt. Die expliziten Ausführungen und detaillierten Ausschmückungen von Klaras bisherigem Leben haben mich teilweise sehr angeekelt. Und mein Mitleid mit Klara ist damit natürlich gestiegen. Dieses Thema ist etwas, welches nicht außer Acht gelassen werden darf. Ich hoffe, dass Frauen, die solch etwas erleben müssen, sich professionelle Hilfe holen und aus diesem Loch herauskommen, bevor es für immer dunkel ist. Und falls man bei jemandem merkt, dass etwas nicht stimmt (sei es durch das Verhalten der Person, durch ständige Verletzungen und "Ausreden", wie es zu denen kam oder sonstige Auffälligkeiten), sollte man handeln und versuchen, dieser Person zu helfen.

Das Cover ist mal wieder der Hammer. Ich bin immer wieder gespannt, wie die Bücher des Autors aussehen. Ganz in schwarz gehalten, mit schwarzem Buchschnitt und nur einem kleinen silbernen "Fenster" in welchem eine Frauengestalt zu sehen ist, vermittelt das Buch genau das, was einem im Inneren erwartet. Pure Angst!

Wie immer toll, dass Figuren aus anderen Büchern erwähnt werden. So merkt man, dass alle Geschichten in einem Fitzek-Universum spielen.

Meggies Fussnote:
Diesmal leider nicht so wie gehofft.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2020
Der Buchspazierer
Henn, Carsten Sebastian

Der Buchspazierer


ausgezeichnet

Carl Kollhoff ist der Buchspazierer, er bringt ausgewählten Kunden ihre bestellen Bücher nach Hause. Jeden Tag packt er liebevoll die Bücher ein und macht sich auf den Weg. Dabei trifft er die unterschiedlichsten Personen, die ihre Bücher gerne entgegennehmen.
Eines Abends begleitet ihn das junge Mädchen Schascha auf seiner Tour und nervt ihn mit den unterschiedlichsten Fragen. Carl merkt jedoch bald, dass Schascha ihm gut tut. Ihr jugendlicher Optimismus bringt Carl dazu, über sein eigenes Leben und das der Menschen nachzudenken, denen er die Bücher bringt. Dabei merkt er bald, dass alle ihr Päckchen zu tragen haben und dass man allen helfen kann, in dem man ihnen nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung bringt. Und ganz nebenbei ist es auch Carls Leben, dass eine mächtige Wendung zu nehmen scheint.

Es gibt Bücher, die einem wohl immer im Gedächtnis bleiben werden. So auch das vorliegende, denn es scheint mir einer Leichtigkeit geschrieben, die ihres gleichen sucht. Man fliegt durch die Zeilen, verfolgt das einsame Leben von Carl Kollhoff und lernt dann auch noch die junge Schascha kennen, die sich mit einer ebensolcher Leichtigkeit in das Herz des alten Mannes schleicht.

Carl hat einen festen Tagesablauf. Sobald er die bestellten Bücher an seine Kunden ausgeliefert hat, begibt er sich nach Hause, isst etwas und fängt an zu lesen. Jeden Tag, immer alleine. Bis er auf Schascha trifft, denn die bringt diesen Ablauf mal so gehörig durcheinander. Durch sie braucht er länger für seine Tour, macht sich Gedanken über Dinge, die ihm vorher egal waren und entwickelt dabei eine Zuneigung wie ein Opa zu seinem Enkelkind.

Aber auch die Kunden, die immer auf Carls warten und dabei mit ihm einige Worte wechseln, sind sympathisch und liebenswert. Carl hat sich für jeden Kunden einen Namen ausgedacht. So treffen wir auf Herkules, Mister Darcy, Frau Langstrumpf und viele mehr. Carl vergleicht die Leute gerne mit den Figuren aus Büchern.

Die Schicksale der verschiedenen Figuren sind miteinander verknüpft. Am Anfang weit, am Ende eng. Und so bekommt man eine Geschichte geliefert, die immer weiter in die Psyche dringt und die Geheimnisse der einzelnen offenbart.

Es geht um Bücher, um Freundschaft, um das Finden von sich selbst, um die Liebe zum Wort und um die Einzigartigkeit des Seins.

Von mir aus hätte das Buch noch 100 Seiten länger sein können, denn der Abschied von den Figuren hat mir sehr weh getan. Vor allem Carl, der mir mit seiner Lebensweise imponiert, gleichzeitig aber auch leid getan hat.

Der Schreibstil des Autors war so packend, das ich wirklich Mühe hatte, das Buch zur Seite zu legen. Die richtigen Worte waren immer parat und ergaben so eine rührende Geschichte um einen Mann, der anderen hilft, sich zu finden, selbst aber verloren scheint.

Meggies Fussnote:
Der Buchspazierer spaziert direkt in mein Herz.

Bewertung vom 20.11.2020
Ritter Otto, eine Prinzessin, eine Hexe, ein Drache und ganz viel mehr ...
Wickert, Ulrich

Ritter Otto, eine Prinzessin, eine Hexe, ein Drache und ganz viel mehr ...


ausgezeichnet

Ulrich Wickert erzählt eine Geschichte, die von den zuhörenden Kindern immer wieder durch Zwischenrufe ergänzt und ausgeschmückt wird. Dadurch entsteht ein Abenteuer mit spannenden Begebenheiten, romantischen Szenen und humorvollen Lösungen.
Ritter Otto ist ein tapferer Held, der sich in die Prinzessin Emma verliebt, Drachen verteidigt, böse Ritter vertreibt und Freundschaften schließt.

Der Autor wird von Rosa und Curt aufgefordert, eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über einen Ritter, der einen Drachen jagt und natürlich soll auch etwas Gefährliches passieren. Und so lässt der Autor seiner Phantasie den Lauf Unterstützt wird er dabei von Rosa und Curt, die immer mit Zwischenrufen neue Ideen einbringen. So muss der Autor immer wieder neu improvisieren und es entsteht eine zuckersüße Geschichte eben um Ritter Otto und viele andere Figuren.

Inspiriert wird der Autor dabei durch verschiedenene Gedichte, Geschichten und Sagen. So lässt er den Zauberlehrling einfließen oder die Nibelungensage und noch vieles mehr.

Die Geschichte eignet sich sehr gut zum Vorlesen, da auch mit verschiedenen Stimmen gelesen werden kann. Ebenso kann das Buch auch für Erstleser genutzt werden. Es ist einfach gehalten und die Schrift groß genug geschrieben.

Die Geschichte unterstützen viele schöne Zeichnungen, gemalt von Julie Völk. Ob Drachen, Ritter oder fliegende Besen, alles ist schön bunt und kindgerecht.

Ulrich Wickert ist uns bekannt als Journalist. Aber auch als Autor hat er schon einiges veröffentlicht. Außerdem engagiert er sich sehr für Jugendliche und hat unter anderem die Ulrich-Wickert-Stiftung für Kinderrechte gegründet.

Mit dem vorliegenden Buch spricht er die Fantasie vor allem der Kinder an und gibt eine schöne Botschaft mit: es ist alles möglich, solange man daran glaubt!

Meggies Fussnote:
Ein toller Vorlesespaß.

Bewertung vom 13.11.2020
Chaplin - Ein Leben für den Film
Swysen, Bernard;Bazile, Bruno

Chaplin - Ein Leben für den Film


ausgezeichnet

Charlie Chaplin, begnadeter Komiker, Schauspieler, Regisseur und Produzent. Doch so komisch seine Filme auch waren, sein Leben war es nicht.

Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, zusammen mit seiner Mutter und seinem Halbbruder Sydney. Sein Eltern waren getrennt, sein Vater nie richtig für ihn da. Nach dem frühen Tod des Vaters und der Erkrankung der Mutter, musste Charlie und sein Bruder viel zu früh erwachsen werden und für den Unterhalt sorgen.

Charlie hatte schon immer das Talent für die Bühne und schaffte es auch bald, seine erste Rolle zu ergattern. Noch war sein Durchbruch nicht da, doch im Laufe der Zeit wurde er bekannter und sicherte sich so seine erste Hauptrolle. Der Anfang einer großen Karriere.

Theatermäßig lief alles gut bei ihm. Seine charakteristische Rolle als Tramp in zu großen Hosen, zu großen Schuhen und einer zu engen Jacke mit Wanderstock formten sein Image. Eine Rolle, die heute nicht mehr wegzudenken ist.
Der Stummfilm war sein Leben.

Doch privat lief es nicht so gut für ihn. Zwei Ehen, die nicht aus Liebe, sondern wegen Schwangerschaften geschlossen wurden. Zwar glaubte er, dass mit der Zeit Liebe wächst, doch war Chaplin auch nicht gerade leicht zu händeln.

Er hatte eine aufbrausende, fast cholerisch wirkende Art und resignierte auch schnell. Sein Verhalten eckte oft an und so kam es auch, dass er bald in seiner Wahlheimat Amerika nicht mehr geduldet wurde. Seine Art, in seinen Filmen Kritik an Land und Leute auszulassen, kam nicht gut an.

Erst spät fand er seine große Liebe, die allerdings mit 17 noch zu jung zum Heiraten war. Doch fand er in der dritten Ehe endlich die Erfüllung, die er gesucht hatte und hatte letztendlich eine ganze Schar von Kindern (allein in der letzten Ehe 8 Stück).

Trotz allem hat er es geschafft, mit über 80 Filmen im Gedächtnis der Menschen zu bleiben. Als er 1977 starb, hinterließ er eine große Lücke nicht nur in seiner Familie.

Ich muss sagen, dass ich mit dieser Graphic Novel eine kleine Premiere meinerseits in den Händen hielt. Eine BIopic in Comic-Form hatte ich vorher noch nicht gelesen. Ich war daher etwas skeptisch, aber wurde gleich nach den ersten Seiten eines Besseren belehrt. Die Zeichnungen sind einprägend und die Geschichte über das Leben Charlie Chaplins sowieso.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht viel über Chaplin, hatte mir eigentlich einen ganz anderen Menschen vorgestellt, wenn ich so an seine Filme zurückdenke.
Dass dieser komische kleine Mann, der in den Filmen so sympathisch und eben lustig rüberkam, in seinem eigenen Leben so wenig zu lachen hatte, war erschütternd. Ständig hatte er mit Widrigkeiten zu kämpfen, seien sie ihm in den Weg gelegt oder von ihm selbst geschaffen worden.

Erst die letzten Jahre an der Seite seiner Ehefrau Oona konnte er etwas entspannen, wobei ich glaube, dass es gar nicht seine Art war, etwas ruhig anzugehen.

Die Leinwand-Legende Charlie Chaplin wird von allen Seiten betrachtet und ich denke auch ungeschönt dargestellt. Sein Leben, der Komödie gewidmet, wurde aber von Tragödien bestimmt.

Meggies Fussnote:
Eine beeindruckende Persönlichkeit mit Ecken und Kanten.